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Online-Satsang vom 13. Juni 2024

Deutsch mit deutschen und englischen Untertiteln.

Themen: Das Geschenk des Meisters. Kinderwunsch und Hochzeitsstress. Kritik durch die Partnerin. Dem Misstrauen vertrauen. Der Guru verändert das Leben. Die Schwäche der Männer. Gähnen während der Meditation. Verschiedene oder nur die eine Seele? Nichts ändert sich für mich. Die Geschichte vom Samenkorn. Tränen und Selbstmitleid. Vom Hochzeitsfest: wie man dem Guru begegnet.

Über dieses Video:

Es sind drei Themen, die die Menschen im Satsang besonders beschäftigen: Beziehung, die eigene Unzulänglichkeit, und die spirituelle Entwicklung. Und auch in diesem Satsang wurden gerade diese Themen wieder angesprochen: wie ist das mit dem Meister, und wie begegnet man einem Guru? Wie umgehen mit Kritik durch den Partner? Und wie mit dem eigenen Misstrauen? Und was, wenn sich bei einem einfach gar nichts verändert?

Ganz besonders berührt hat mich in diesem Satsang das Thema 'Männer'. Für Männer ist es eine ganz besondere Herausforderung,  empfindsam zu werden, zu sich zu finden und sich selbst zu akzeptieren, denn die Ansicht, dass Männer im Grunde verkehrt sind, teilen gerade die Männer selbst. Und deshalb freue ich mich über die wenigen Männer, die im Satsang auftauchen, und über ihre Fragen.

Dies war der Satsang, der unmittelbar vor Swamijis Diskurs in Deutschland stattfand , und so hat mich die letzte Frage besonders berührt: wie begegnet man einem Guru? Die Antwort darauf gilt nicht nur für Gurus, sondern ebenso für die Begegnung mit anderen Menschen, mit dem Partner – und mit sich selbst.

Links zu den Themen in diesem Video:

(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).

  1. Das Geschenk des Meisters

  2. Kinderwunsch und Hochzeitsstress

  3. Kritik durch die Partnerin

  4. Dem Misstrauen vertrauen

  5. Der Guru verändert das Leben

  6. Die Schwäche der Männer

  7. Gähnen während der Meditation

  8. Verschiedene oder nur die eine Seele?

  9. Nichts ändert sich für mich

  10. Die Geschichte vom Samenkorn

  11. Tränen und Selbstmitleid

  12. Vom Hochzeitsfest: wie man dem Guru begegnet

  13. Unterstütze mich, wenn es Dir Freude macht

Vollständiger Text zum Mitlesen:

[Dhyan Mikael:] Ja, schönen guten Abend, alle zusammen. Devasetu, wir können anfangen, oder? Dann lasst uns den Satsang dann beginnen.

Hallo, schönen Abend. Ich freue mich, dass du da bist.

Für diejenigen von euch, die heute zum ersten Mal hier im Satsang mit dabei sind, sage ich wie jedes Mal zwei Sätze dazu, was wir hier überhaupt miteinander machen. Ich bin hier, um meine Erfahrungen auf meinem Weg mit meinem Meister, mit meinem Guru, mit meinem Leben zu teilen, und wenn du eine Frage hast, dann kannst du mir die gerne stellen. Du kannst sie entweder in den Chat, in der YouTube-Übertragung oder in der Zoom-Übertragung schreiben.

Dann wird Simone deine Frage vorlesen, und ich werde dazu etwas sagen. Du kannst aber auch direkt im Zoom mit mir sprechen, und wenn du das tun möchtest, dann kannst du einfach ein Handzeichen in Zoom geben, und wenn du dann dran bist, wird Simone dein Audio freischalten, so dass du dann sprechen kannst. Ja, und das machen wir jetzt einfach eineinhalb Stunden lang, und für mich ist es jedes Mal wieder erstaunlich, was in diesen Satsangs passiert, in diesem Miteinander.

Das bin nicht nur ich; ich mache ja gar nichts, genauso wenig wie du. Aber wenn Menschen zusammenkommen mit dem gleichen Ziel, dieses sich auf das Innere ausrichten, auf das Unbekannte... wenn Menschen, die auf diesem Weg sind, selbst wenn sie überhaupt nicht wissen, was sie tun, wenn die zusammenkommen, dann geschieht etwas Magisches, und das ist immer wieder erstaunlich und immer wieder wunderschön. Das ist, was Jesus einmal sagte.

Er sagte: "Wenn zwei oder drei von euch in meinem Namen zusammenkommen", und in meinem Namen heißt: dieses gemeinsame Interesse, diese gemeinsame Ausrichtung auf das Innere, auf Gott, auf den Himmel, dann passiert etwas Magisches. Ja, genug der Vorreden. Simone, grüß dich, schön, dass du auch dabei bist. Ich freue mich sehr. Vielen Dank. Hast du schon etwas vorzulesen heute Abend?

[Simone:] Nein, Mikael, heute gibt es noch keine Fragen bis jetzt.

Das Geschenk des Meisters

[Dhyan Mikael:] Ja, fein. Dann werde ich einfach damit beginnen, eine E-Mail vorzulesen, die ich bekommen habe, mit einigen Fragen, und ich werde nacheinander zu den Fragen etwas sagen.

"Dein Meister und dein Guru? Kommen die beide aus Indien? Und wo lebt dein Meister zurzeit? Lebt er irgendwo hier in Deutschland?"

Mein Guru, Swamiji, das ist ein Inder, und er lebt in Indien. Jetzt gerade ist er in Deutschland, gar nicht weit von hier, wo ich lebe, und dieses Wochenende wird er hier in Deutschland einen Diskurs geben, aber normalerweise lebt er in Indien. Und er ist Inder, und er spricht auch kein Deutsch, er spricht immer Hindi. Mein Meister ist Amerikaner, Soham, und Soham lebt, seit ich glaube dreißig Jahren, in Deutschland.

Ja, und so habe ich ihn auch kennengelernt: hier in Deutschland.

Und die Frage, die jetzt kommt, die bezieht sich auf ein Video, das ich einmal gemacht habe, wo ich darüber erzählt habe, wie so ein Meister und so ein Guru lebt, und dass das eigentlich von außen betrachtet ganz normale Menschen sind.

"Ich habe schon den Eindruck, dass dein Meister das ganz normale Leben lebt, so wie wir alle, aber er ist ja auch kein Guru. Wie ist das bei einem Menschen, der von so vielen Menschen verehrt wird als Guru? Das ist ja ein Leben von einer ganz anderen Qualität, wie du immer betonst. Bei ihm, in seiner Gegenwart, ist ja das Göttliche zu spüren."

Ja, mein Meister ist kein Guru, aber beide, wenn man ihnen begegnet, sind ganz normale Menschen – von außen betrachtet. Von Swamiji, von diesem großen Guru, kann man auf Facebook ständig Fotos sehen, wo er gerade herumreist und was er gerade macht, und wenn du diese Bilder anschaust, dann ist das im Grunde ein ganz normaler Mensch.

Und wenn man seine Autobiografie liest, dann beschreibt er einerseits seine langen Reisen allein tief in den Himalaya, und diese Berichte sind sehr berührend und sehr spirituell. Aber dann beschreibt er auch ganz ausführlich die langen Zeiten, in denen er nicht im Himalaya ist, sondern zu Hause, bei seiner Frau, bei seinen Kindern, und wie er dort Menschen begegnet und mit ihnen spricht, und was er da so macht im Alltag. Und da merkt man, dass es ein ganz normaler Mensch ist – von außen betrachtet.

Aber das, was durch ihn strömt, ist unsichtbar, aber spürbar.

Und wie spürbar das ist, das hängt nur von dir ab, von deiner Offenheit, von deiner Reife.

Mit Reife meine ich das überhaupt nicht qualitativ. Das heißt nicht, dass jemand, der das nicht gut spüren kann, ein schlechterer Mensch sei, aber es gibt da einfach Unterschiede.

Und du fragst, wie die das machen, wenn so viele Menschen sie verehren.

Wenn so viele Menschen ihre Aufmerksamkeit auf einem haben, dann ist es sehr, sehr schwierig. Und Swamiji sagt immer, wir sollen nicht auf ihn schauen als Mensch, nicht auf seinen Körper. Er sagt: wenn wir das tun, dann ist es für ihn eine Last und für uns auch nicht gut. Er gibt uns immer wieder den Rat, auf das unsere Aufmerksamkeit zu richten, was durch ihn hindurchströmt, auf diese Energie.

Er drückt das so aus: wir sollen auf seinen Energiekörper schauen, auf seinen feinstofflichen Körper, nicht auf das, was wir mit dem Auge sehen. Und dann ist es für ihn keine Last. Und wir, da wir die Aufmerksamkeit auf dem haben, worum es in Wirklichkeit geht, auf seiner Energie, auf diesem Energiekörper, dann können wir das auch empfangen.

Und ich merke das im Kleinen auch. Ich bin ja weder ein Guru noch bin ich ein Meister, aber je mehr Menschen mir zuhören, und je mehr Menschen mich entdecken, und je mehr Menschen ihre Aufmerksamkeit auf mir haben, desto mehr muss ich auf mich achten. Ich spüre das ganz, ganz deutlich, das ist wirklich eine Herausforderung, wenn auch eine schöne.

"Und ich habe noch eine Anmerkung zu Jesus", schreibt sie hier weiter in ihrem Brief. "Ich denke, wenn alle Menschen das Göttliche bei ihm gespürt hätten, dann hätten sie ihn nicht umgebracht, dann hätten sie ihn nicht gekreuzigt."

Der einzige Unterschied zwischen einem Guru, und einem Meister, und einem Meister und einem Schüler, oder einem Schüler und einem ganz gewöhnlichen Menschen im Alltag, der nichts von all dies Dingen weiß, ist die Empfänglichkeit, die Empfindsamkeit: was wir spüren können.

Und natürlich stimmt es, was du schreibst: wenn sie empfindsam genug gewesen wären, um diese Gottes-Energie von Jesus wahrzunehmen und zu spüren, dann hätten sie ihn natürlich nicht gekreuzigt, dann hätten sie aber auch viele andere Dinge nicht getan.

Und in unserem ganzen Leben, auf diesem ganzen spirituellen Weg, geht es im Grunde darum, diese Empfindsamkeit zu kultivieren. Dazu dient die Samarpan-Meditation, und das ist etwas, was sich ganz allmählich im Leben weiterentwickelt.

Der einzige Unterschied zwischen einem Guru, einem Meister, einem Schüler und einem ganz gewöhnlichen Menschen ist die Empfänglichkeit, die Empfindsamkeit: was wir spüren können.

Und auf diesem spirituellen Weg geht es darum, diese Empfindsamkeit zu kultivieren.

Und das kannst du auch an dir selber spüren. Du findest, da du hier zuhörst, vielleicht das, was ich sage, interessant und hilfreich, und du weißt, wovon ich spreche. Aber jemand anderes, vielleicht ein Freund von dir oder dein Nachbar, würde denken, dass ich ein ganz komischer Spinner bin, weil er nichts von dem versteht, wovon ich spreche. Das ist der Unterschied in der Empfindsamkeit. Und für mich ist Swamiji Gott; nicht, weil ich irgendetwas glaube oder weil ich das gehört habe und denke, das müsse ich jetzt glauben, sondern weil ich es spüre, in mir drin.

Im ersten Moment, wo ich von ihm gehört habe, habe ich es gespürt, sofort – weil ich dafür empfindsam bin. Aber das war ich nicht schon immer. Da ist ganz allmählich, in zwanzig Jahren, die ich mit meinem spirituellen Meister Soham verbracht habe, da ist diese Empfindsamkeit gewachsen. Und deswegen braucht dieser spirituelle Weg einfach nur Zeit, und deswegen haben wir dieses Leben hier.

Und jetzt gibt es die Menschen, zu denen ich spreche – in meinen Videos, in meinen Satsangs –, und davon gibt es einige, die können mit einem Meister wie Soham nichts anfangen, oder mit einem Guru wie Swamiji. Die können ihn noch nicht spüren; aber sie werden ihn irgendwann spüren können. Es gibt gar kein Problem. Und Jesus wusste das. Jesus wusste, dass die Menschen, die ihn kreuzigen, nichts dafür können. Er war ihnen nicht böse. Er wusste: die können ihn nicht spüren. Deswegen hat er auch nichts gesagt. Es hätte nichts genützt.

"Aber die Liebe blieb nicht im Tod. Sie hat den Tod besiegt: die Auferstehung." Das ist jetzt der letzte Satz der E-Mail, die ich gerade vorlesen.

Ja, dazu möchte ich gerne noch etwas sagen. Ich habe in einigen meiner Videos schon über die Kreuzigung von Jesus gesprochen und auch über das, was bei der Auferstehung geschieht oder geschehen ist, aber es gibt etwas viel Wichtigeres. Man kann darüber streiten, ob Jesus als Körper weitergelebt hat oder nicht; wir haben ja schließlich keine faktischen Beweise dafür.

Aber dass er weitergelebt hat, die Macht seiner Energie, das merkt man daran, dass wir heute noch von ihm wissen; dass wir heute von ihm sprechen; dass wir uns heute Christen nennen. Unsere ganze Kultur ist geprägt von der Energie dieses einen Mannes, der wenige Jahre in Judäa umhergelaufen und umhergewandert ist und gepredigt hat. Und dieser Mensch hat solch eine Energie verströmt und hinterlassen, dass sie heute noch diesen Planeten prägt. So lebt er heute noch: nicht als Körper, nicht als Mensch. Und diese Energie ist unvergänglich.

Und man braucht sich gar nicht darüber streiten, was damals jetzt auf körperlicher Ebene in Wirklichkeit passiert ist. Das ist genau das Gleiche, was Swamiji sagt: "Schaut nicht auf meinen Körper; schaut nicht darauf, wie ich aussehe und was ich anhabe. Fühlt meine Energie." Und die können wir von Jesus heute noch spüren. Und das ist das Geschenk eines Gurus und eines Meisters. Ja, so viel zu dieser E-Mail. Danke, dass du geschrieben hast.

Und es tut mir leid, dass ich erst jetzt antworte. Die E-Mail ist schon einige Monate alt, aber ich hole ganz langsam auf.

Kinderwunsch und Hochzeitsstress

Simone, wie sieht es bei dir aus? Ich höre dich nicht.

[Simone:] ich habe zwei neue Fragen für dich bei uns.

[Dhyan Mikael:] Danke schön.

[Simone:] die erste kommt von Niranjano.

[Dhyan Mikael:] Hallo Niranjano, ich freue mich, dass du da bist.

[Simone:] "Geliebter Mikael, danke schön für Satsang. Eine Freude, dich zu sehen. Ich will dir berichten Es war ein arg bewegtes Jahr. Nun fügt sich langsam alles. Meine Partnerin und ich werden Ende August heiraten, und wir haben ein Haus gefunden, das wir beide als schönes, neues Zuhause sehen und ich mich mittlerweile sehr darauf freue.

Meine Partnerin und ich haben schon seit einiger Zeit einen Kinderwunsch. Nun zu den Fragen. Woran merke ich denn, dass es der richtige Zeitpunkt für ein Baby ist? Meine Gedanken gehen eher in die Richtung, dass wir ja schon mit Hochzeit und dem Umzug genug zu tun haben. Bitte sage etwas dazu. Dankeschön."

[Dhyan Mikael:] Danke.

Ein Kinderwunsch ist etwas ganz Großes. Es verändert das gesamte Leben, wenn du ein Kind in die Welt bringst. Eine Hochzeit ist ein einmaliges, kurzes Ereignis, keine große Sache. Wirklich... es stresst dich vielleicht im Kopf ein bisschen, aber es ist schnell vorbei.

Solche Fragen kann man nicht im Kopf beantworten. Solche Fragen kann man nur beantworten, wenn man auf die eigene Energie, auf die eigene Freude schaut. Möchtest du mit deiner Partnerin ein Kind haben? Möchtest du Vater werden?

Vergiss die ganzen praktischen Fragen. Denk nicht an die Hochzeit und an solche Kleinigkeiten. Möchtest du Vater werden, mit dieser Frau? Und wenn du dazu 'ja' sagst, dann ergeben sich die Kleinigkeiten von selbst.

Aber die Antwort findest du nicht da oben.

Wir Menschen neigen dazu, uns über die banalen, einfachen Dinge unglaubliche Gedanken zu machen, wie zum Beispiel solch eine Hochzeitsparty. Und über die großen Dinge, die uns wirklich für immer prägen, zum Beispiel ein Kind bekommen oder auf dem spirituellen Weg sein oder sich Meditation oder einem Guru zuwenden, über solche Dinge denken wir überhaupt nicht nach. Aber die banalen Fragen des Lebens, die erledigen sich im Grunde alle von selbst.

Wir Menschen neigen dazu, uns über die banalen Dinge unglaubliche Gedanken zu machen, wie zum Beispiel solch eine Hochzeitsparty.

Und über die großen Dinge, die uns wirklich für immer prägen, zum Beispiel ein Kind bekommen oder auf dem spirituellen Weg sein, über solche Dinge denken wir überhaupt nicht nach.

Denk nicht darüber nach. Versuche, einfach auf dein Gefühl zu hören, das du spürst, wenn du ganz still bist; wenn du ganz entspannt bist; wenn du nicht an morgen denkst. Und dann schau, was passiert. So etwas wie ein Kind in die Welt bringen, ist nichts, was man sich... Weißt du, es ist keine Entscheidung, wie: du stehst im Supermarkt und du überlegst, ob du jetzt die oder jene Marmelade kaufen sollst.

Das ist nichts, was man in Wirklichkeit entscheidet. Du spürst: "ich habe Offenheit dafür", und deine zukünftige Frau spürt, sie hat Offenheit dafür. Und dann lebt man in dieser Offenheit zusammen, und dann ergibt sich das Schritt für Schritt.

Plötzlich merkst du, wie ihr überhaupt nicht mehr daran denkt, zu verhüten... zum Beispiel. Dann weißt du: "Ah ja, ich glaube, es wird langsam Zeit." Solche Dinge haben ihre eigene Kraft; die bahnen sich ihren eigenen Weg, und darauf kannst du einfach hören. Du brauchst da nichts entscheiden.

danke für die Frage. Aber da war noch mehr, oder, Simone?

[Simone:] Das war die Frage.

[Dhyan Mikael:] Ah, okay. Ich hatte das Gefühl, dass da mehrere Fragen kommen.

Vielen Dank für die Frage. Vielen Dank, und alles Gute für euren bewegten Sommer, der jetzt kommt mit Hochzeit und allem Drum und Dran.

Kritik durch die Partnerin

[Simone:] Dann darf ich jetzt die Frage von Mike vorlesen.

[Dhyan Mikael:] Hallo Mike, schön, dass du wieder da bist.

[Simone:] "Lieber Mikael, in meiner letzten Beziehung, die erst seit ein paar Wochen beendet ist, war immer wieder das Thema – auch in der Paartherapie –, dass ich laut des Therapeuten und meiner Ex Partnerin zu sehr in alten Rollenmustern hänge. Meine Partnerin hat immer bemängelt, dass ich nicht genug tue und dass sie mehr macht. Sie hat sich sehr mit dem Thema 'Equal Care', das heißt, dass Frauen allgemein viel mehr Care-Arbeit leisten, beschäftigt.

Leider war es mir in der Beziehung nicht möglich, diese Themen schnell genug zu verstehen beziehungsweise auch umzusetzen – was jetzt anders ist. Ich hatte oft auch Widerstand, mir immer wieder neue Themen, wo sie sich ungerecht behandelt fühlte, anzuhören. Ich glaube, ich hatte Angst, mich selbst zu überfordern, weil ich aus meiner Sicht schon genug im Haushalt gemacht habe. Rückblickend wollte ich sie nie ausnutzen oder dass sie mehr Hausarbeit macht.

Ich habe ganz sicher einen großen Teil beigetragen, aber vermutlich nicht gleich viel. Ich hatte in der vorigen Beziehung noch nicht dieses Thema. Ich kann aber sagen, dass ihre ständigen Forderungen und dass es aus ihrer Sicht nie genug war, mir Angst machte. Ich hatte das Gefühl, es ist ein Fass ohne Boden. Meine Frage ist: Bin ich ein altmodischer Mann? Ein Modell, das bald ausläuft? Wie werde ich ein moderner Mann?"

[Dhyan Mikael:] Was für eine schöne Frage. Danke Mike, ich freue mich sehr, dass du diese Frage stellst.

Ich möchte auf zwei verschiedenen Ebenen dazu etwas sagen. Das eine ist das ganz Praktische.

Wir können überhaupt nicht beurteilen, was wir tatsächlich füreinander tun. Ich habe da einiges an Erfahrungen gesammelt in diesem Leben, in Beziehungen. Ich hatte Beziehungen... ich war immer am anderen Ende. Ich war immer nicht an dem Ende, wo du bist, sondern am anderen Ende. Ich hatte oft das Gefühl früher: ich tue mehr als meine Partnerin im Haushalt, und das stimmte wahrscheinlich auch.

Ich bin groß geworden in einer Familie mit einer Mutter, die mir ganz früh schon beigebracht hat, dass es selbstverständlich ist, dass man da mithilft. Ich kann kochen, ich kann Sachen flicken, ich kann nähen, mir macht Aufräumen Spaß, ich spüle gern ab, ich staubsauge gern. Eigentlich ein Traum für eine Frau.

Und ich habe dann automatisch irgendwie erwartet, dass meine Partnerin das Gleiche tut. Das war aber nicht so, einfach, weil meine Partnerin eben keine Kopie von mir ist, sondern ganz anders. Und ich habe lange gebraucht, um zu begreifen, dass es keinen Sinn macht, da Gleichheit herbeiführen zu wollen.

Und als ich das dann irgendwann losgelassen habe, diesen Anspruch, dass da Gleichheit herrschen soll... dass wir jeder gleich viel im Haushalt tun, da begann ich dann wahrzunehmen, dass das Zusammenleben ja viel größer ist, und dass ich vielleicht auf solch unwichtigen Ebenen wie Abspülen und Haushalt mehr mache, aber sie dafür auf ganz anderen Ebenen, die mir ganz fremd waren, viel mehr tat; auf einer emotionalen Ebene, auf einer energetischen Ebene. Die hat irgendwie ein Zuhause geschaffen. Diese unsichtbaren Dinge.

Und heute mache ich das so. Ich achte heute überhaupt nicht mehr darauf, ob da irgendeine Art von Gleichgewicht herrscht, denn wenn man anfängt, darauf zu achten, dann ist es genau, wie du sagst. Es ist ein Fass ohne Boden. Es ist völlig absurd.

Für mich ist es heute so, dass man so keine Beziehung führen kann. Ich mache heute was anderes. Ich achte einfach nur auf das, was ich gerade tun möchte. Wenn ich in die Küche komme und da ist das komplette Chaos, ich aber möchte, dass da kein Chaos herrscht, dann muss ich mich nur eine Sache fragen: möchte ich gerade aufräumen oder nicht?

Ja, das ist die einzige Frage, die ich mir zu stellen habe. Und dann tue ich das, wofür ich Energie habe und ich Lust habe. Und hier in dem Haus, in dem ich lebe, mache ich mehr Arbeit in der Küche, und ich staubsauge auch mehr als meine Frau, aber sie macht ganz andere Sachen, von denen ich überhaupt keine Ahnung habe.

Und anstatt da jetzt aufzurechnen, habe ich lieber Freude an den Dingen, die ich tue, und ich liebe sie einfach. Ich habe Freude an den Dingen, die sie tut, und ich habe Freude an den Dingen, die ich tue. Und wenn es Sachen gibt, die nicht erledigt werden, dann werden sie halt nicht erledigt. Das sind alles Dinge, die sich von selbst arrangieren, wenn man nichts vom anderen verlangt oder erwartet. Das ist meine praktische Erfahrung in vielen, vielen Jahren Beziehungen, in denen ich darauf achte und das erforsche.

Ich könnte heute gar keine Beziehungen mehr mit jemandem führen, der beginnt, solche Dinge aufrechnen zu wollen, weil ich weiß, dass es gar nicht geht. Mir würde es genauso gehen wie dir, ich würde mich einfach total unter Druck fühlen. So kann man nicht zusammenleben.

Die zweite Ebene, auf der ich da antworten möchte, ist etwas anders gelagert.

Das hat eher etwas mit dem Grundsätzlichen, mit dem Menschlichen zu tun. Wenn ich höre, dass jemand mit mir unzufrieden ist, ganz gleich, wie vernünftig der Einwand klingt, dann kann ich nur eines sagen: "Ich bin, wie ich bin. Magst du mich – oder nicht?"

Dann erledigen sich diese ganzen Streitereien wegen diesen Banalitäten ganz von selbst. Und das geht gegen alles, was neunundneunzig Prozent der Menschen denken, was ich hier sage, und gegen alles, was neunundneunzig Prozent der Paartherapeuten denken, das weiß ich schon. Aber dennoch... meine Erfahrung ist: die einzige Basis, die es gibt, miteinander zu leben, ist, sich so zu lieben, wie man ist – gegenseitig. Und dann, wenn das da ist, wenn die Bereitschaft da ist, nichts voneinander zu erwarten, dann geht es einfach.

Aber wenn die Bereitschaft nicht da ist – und das hast du in deiner letzten Beziehung offensichtlich erlebt–, dann kannst du machen, was du willst; e ist nie genug. Es ist einfach nie genug.

Und das ist, weil das, worum es eigentlich geht, diese Haltung ist, die ein Menschen hat; dieses: "Ich weiß, wie du sein solltest", anstatt dich einfach so zu lieben, wie du bist. Und wenn jemand diese Haltung hat, dir gegenüber, dann kannst du machen, was du willst: du wirst die Erwartung niemals erfüllen, ganz gleich, was du probierst.

Ich drücke mich da ein bisschen vorsichtig und vornehm aus, aber ich möchte an dieser Stelle gerne meinen Meister Soham zitieren; der hat nämlich genau über diesen Punkt auch ausführlich gesprochen, weil das, was du hier ansprichst, etwas ist, das ganz, ganz viele Paare erleben. Und er hat es überhaupt nicht vorsichtig ausgedrückt. Er hat gesagt: wenn jemand zu ihm sagt, dass er anders sein soll, dann sagt er: "Nimm mich, wie ich bin – oder verschwinde. Was machst du hier?"

Und das klingt vielleicht für manche Menschen etwas schockierend, aber das ist die Wahrheit, nur dass die meisten Menschen niemals an den Punkt kommen, wo sie erkennen, dass das die Wahrheit ist. Aber du bist nah dran. Du hast es erlebt: du kannst probieren, was du willst, es reicht nie. Und so ist es einfach.

Und sobald man dann so radikal wird und sagt: "Hey, ich bin, wie ich bin. Ja, vielleicht habe ich irgendwelche alten Programme, keine Ahnung. Ich bin aber trotzdem so. Ich bin kein Roboter, in dem man Stellschrauben verdrehen kann, und dann ist er anders. Es geht einfach nicht. Nimm mich, wie ich bin." Dann wird es plötzlich einfach.

Das erfordert natürlich, dass du deine Partnerin auch so nimmst, wie sie ist, und dass du bereit bist, sie immer gehen zu lassen – sonst kannst du das nicht sagen. Sonst kannst du nicht sagen: "Hey, sorry, aber es ist deine Entscheidung. Wenn du mit mir zusammen sein willst: so bin ich. Ja, du kennst mich. Deine Entscheidung." Das ist das Einzige, was wirklich die Basis einer Beziehung sein kann. Alles andere funktioniert nicht.

Was du feststellst, und an dem Punkt kommen viele Menschen, nachdem sie es lang genug probiert haben... Irgendwann stellst du fest: "Ich kann nicht anders sein." An den Punkt, wo ich heute bin, da bin ich gekommen, weil ich jahrzehntelang immer wieder versucht habe, anders zu sein. Ich habe das schon einmal in einem Video erzählt. Vor der Ehe, die ich jetzt habe, war ich schon dreimal verheiratet, und ich hatte einige sehr lange Beziehungen, und ich habe immer versucht, so zu sein, wie andere oder ich glaubten, dass ich sein sollte, genau wie du.

Gerade für Männer ist es völlig normal, dass sie sich ändern sollen. Ich habe es wirklich aufrichtig probiert, jahrzehntelang. Was habe ich alles probiert... Und was muss ich feststellen? Ganz gleich, wie sehr ich mich anstrenge: ich bin, wie ich bin. Und seit ich begonnen habe, den Mut zu haben – dank meines Meisters Soham –, mich so zu akzeptieren, wie ich bin, und mich zu weigern, solche Forderungen von anderen Menschen ernst zu nehmen, seitdem geht alles einfacher.

Keine Streitereien mehr; einfach nur noch gegenseitiges Wertschätzen und freuen, dass der andere da ist.

Dann kommt da Freiheit hinein. Dann kann jeder so sein, wie er es ist, und jeder das tun, wozu er fähig ist und wozu er Lust und Freude hat. Und dann wird das miteinander einfach nur eine Freude.

Also, mein Rat an dich wäre: Lass dich nicht verunsichern von der Meinung anderer Leute über dich. Du wirst immer, und das gilt für alle Menschen, die hier zuhören, du wirst immer jede Menge Menschen in deiner Umgebung finden, die sicher sind, dass mit dir etwas verkehrt ist, und die gute Argumente dafür haben.

Aber mein Rat ist: hör nicht darauf. Es führt zu nichts. Selbst wenn sie recht haben: es führt zu nichts.

Stattdessen bleib, wie du bist – und meditiere. Danke Mike. Ich freue mich, dass du da bist.

Du wirst immer Menschen in deiner Umgebung finden, die sicher sind, dass mit dir etwas verkehrt ist, und die gute Argumente dafür haben.

Aber mein Rat ist: hör nicht darauf. Es führt zu nichts. Selbst wenn sie recht haben: es führt zu nichts.

Stattdessen bleib, wie du bist – und meditiere.

[Simone:] Mikael, ich habe eine Frage und zwei Rückmeldungen für dich, die ich gerne vorlesen möchte.

[Dhyan Mikael:] Ja, sehr gerne.

[Simone:] Margriet schreibt: "Lieber Mikael, ich möchte dir einen guten Abend wünschen und mich herzlichst bedanken für dein Sein und für deine Videos, die du für uns machst." Und Ramona schreibt: "So schön, diese Antwort mit dem Mithelfen im Haushalt, lieber Mikael. Ich gehe da hundert Prozent mit meinen Erfahrungen."

[Dhyan Mikael:] Ja, es ist wirklich so. Wenn man das zum ersten Mal hört, was ich hier zu dem Thema sage, mag der eine oder andere vielleicht entsetzt sein. Aber wenn man ganz ehrlich ist, dann funktioniert das, was alle die ganze Zeit fordern und probieren, einfach nicht. Aber das, wovon ich spreche, das funktioniert wirklich. Danke für deine bestätigende Rückmeldung, Ramona.

Dem Misstrauen vertrauen

[Simone:] Und jetzt die Frage von Alexandra.

[Dhyan Mikael:] Hallo Alexandra.

[Simone:] "Guten Abend und herzlichen Dank für Satsang. Kannst du etwas über Misstrauen sagen? Woher weiß ich, ob es eine warnende Intuition oder alte Emotionen sind?"

[Dhyan Mikael:] Danke für deine Frage, Alexandra. Du kannst es nicht wissen.

Ich sage dir, wie ich das mache. Wenn ich so ganz klare Gefühle habe, die mir irgendetwas sagen, dann höre ich einfach darauf. Ich habe ja keine andere Wahl. Ich kann die ja nicht sezieren. Ich vertraue einfach dem, was ich fühle.

Und natürlich bin ich auch ein Idiot und oft liege ich daneben, aber dadurch lerne ich dann, und mit den Jahren wird das Gespür immer feiner, und die Dinge in Einem, die einen in die Irre führen werden immer weniger. Aber dieser Lernprozess, der ganz automatisch stattfindet, der kann nur stattfinden, wenn ich es ausprobiere. Also: vertraue deinem Misstrauen. Vertraue deiner Angst. Vertraue deinem Unwohlsein, wenn dir irgendetwas nicht angenehm ist. Vertraue auf diese feinen Gefühle.

Du wirst wahrscheinlich nie wissen, ob es gestimmt hat oder nicht, aber... Wenn du dem vertraust, dann wird das Gespür immer feiner, und das Leben kann dich immer besser dahin führen, wo es für dich richtig ist, hinzugehen. Wir haben ein eingebautes Misstrauen uns selbst gegenüber. Du sprichst ja davon, dass du so ein Misstrauen hast bei einer gewissen Sache, und du weißt jetzt nicht, ob das wirklich ernst zu nehmen ist, oder ob du da irgendwie irgendeine alte Geschichte hast, die dich da in die Irre führt.

Vertraue deinem Misstrauen. Vertraue deiner Angst. Vertraue deinem Unwohlsein, wenn dir irgendetwas nicht angenehm ist. Vertraue auf diese feinen Gefühle.

Wenn du dem vertraust, dann wird das Gespür immer feiner, und das Leben kann dich immer besser dahin führen, wo es für dich richtig ist, hinzugehen.

Aber das eigentliche Misstrauen, was wirklich schädlich ist, ist das Misstrauen uns selbst gegenüber. Ich habe neulich einmal gesagt: Wir sind uns selbst am nächsten. Wir spüren uns am allerbesten; von allem anderen wissen wir nichts. Das Einzige, was wir wirklich spüren können, sind wir selbst. Aber das Letzte, dem wir vertrauen, sind wir selbst. Also gib das Misstrauen dir selbst gegenüber auf, und schau einfach, wo es dich hinführt.

Was wirklich schädlich ist, ist das Misstrauen uns selbst gegenüber.

Das Einzige, was wir wirklich spüren können, sind wir selbst. Aber das Letzte, dem wir vertrauen, sind wir selbst.

Also gib das Misstrauen dir selbst gegenüber auf, und schau einfach, wo es dich hinführt.

Hundertprozentig.

Und das ist schwer, denn dieses sich selbst vertrauen, das wurde uns von Anfang an abtrainiert, und das müssen wir jetzt einfach wieder lernen. Also vertrau deinem Misstrauen und all den anderen Gefühlen, die dich versuchen, im Alltag zu leiten. So lebe ich, und ich lasse mir von niemandem irgendetwas anderes sagen. Danke.

Der Guru verändert das Leben

[Simone:] Mikael, Mike hat sich nochmals gemeldet. Er schreibt: "Danke, vielen Dank. Ich komme am Samstag auch vorbei, um das erste Mal Swamiji zu sehen. Ich freue mich vielleicht, dich zu sehen und eventuell hallo zu sein."

[Dhyan Mikael:] Oh, das freut mich sehr, Mike. Das ist ja wunderbar, dass du dahinkommst. Das freut mich von ganzem Herzen. Es wird dein Leben für immer verändern. Du wirst es vielleicht nicht sofort spüren, ich habe da ja schon öfter drüber gesprochen. So ein Guru wie Swamiji... Swamiji ist wie ein Jesus, und die meisten Menschen wissen das gar nicht. Zu Jesus Zeiten war es genauso die Leute damals, das klang ja auch in der ersten Frage heute an, die Leute wussten nicht, wen sie vor sich haben. Aber das ist immer so.

Wenn der Jesus da ist, erkennt ihn keiner; nur ganz ganz ganz wenige. Später dann, fünfzig, hundert Jahre später, dann, dann können ihn auch andere sehen. Dann ist es zu spät, dann ist er nicht mehr da. Und so ist es mit Swamiji auch. Und dass du dich dazu hingezogen fühlst, da hinzugehen, das ist wunderbar. Und so ein Jesus, so ein lebendiger Jesus, so ein Guru, verändert dein Leben von Grund auf, aber du merkst das nicht sofort. Es ist nicht so, dass da irgendetwas mit dir passiert, und dann fährst du nach Hause und bist ein anderer Mensch.

Für mich ist es dann so, dass ich in den Monaten danach allmählich merke, wie sich in meinem Leben ganz grundlegend Dinge plötzlich verschieben und verändern. Jemand schrieb mir heute... Eine Dame, die auch kommen wird am Wochenende. Sie schrieb mir heute: seit sie in Kontakt mit mir und Swamiji ist... sie hat den Kontakt zu Swamiji gefunden, weil ich ständig über diesen Guru spreche... seitdem geht es in ihrem Leben so wie im Schleudergang, alles verändert sich plötzlich. Und so ist das. Das stellt man dann in den Monaten und Jahren danach fest, und das ist einfach unglaublich.

Ich freue mich sehr.

Die Schwäche der Männer

[Simone:] Sonst sind aber dann keine weiteren Fragen, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Danke, Simone. Ich möchte noch etwas über Männer sagen. Es ist so, und deswegen freue ich mich über das, was Mike vorhin berichtet hat... Vor einigen Jahrzehnten gab es eine Zeit, in der die Frauen begannen, für ihre Rechte einzustehen; die Frauenbewegung, die Frauenbefreiung. Davor...es war absurd, wie Frauen behandelt worden waren und wie wenig Rechte sie im Vergleich zu Männern hatten.

Was damals gang und gäbe war, noch vor fünfzig Jahren, davon macht man sich heute gar keinen Begriff mehr, obwohl es gar nicht so lange her ist. Damals gab es eine Zeit, da sind die Frauen wirklich auf die Barrikaden gegangen. Das hat sich dann geändert. Den Frauen wurden bewusst, dass sie so sein dürfen, wie sie sind. Die haben sich das erkämpft. Meine Mutter war eine von denen, deswegen habe ich das so hautnah mitbekommen.

Aber was noch nicht passiert ist, ist, dass die Männer das Gleiche entdecken.

Die Frauen litten damals natürlich unter der Bevormundung durch die Männer, aber die Männer haben das nicht aus einer Position der Stärke gemacht, sondern der unendlichen Schwäche.

Die Männer waren früher ganz schwach, kannten sich nicht, hatten Angst vor der Stärke und der Macht der Frauen; der Macht, die die Frauen über den Mann haben. Und deswegen haben die Männer die Frauen unterdrückt, und irgendwann fingen die an, dagegen zu rebellieren, und das ist gut so. Die Männer sind aber immer noch schwach.

Die haben sich noch nicht gefunden. Der Leidensdruck der Männer ist noch nicht groß genug geworden, dass sie beginnen, sich selbst zu entdecken – nicht auf Kosten der Frau, sondern sich selbst entdecken und dann die eigene natürliche Stärke entdecken. Jemand unterdrückt einen anderen Menschen nur aus abgrundtiefer Schwäche, aus Angst.

Das haben die Männer noch vor sich: dieses Erkennen, dass ich, so wie ich bin als Mann, sein darf. Und das ist für Männer unendlich schwierig.

Der Leidensdruck der Männer ist noch nicht groß genug geworden, dass sie beginnen, sich selbst zu entdecken.

Das haben die Männer noch vor sich: dieses Erkennen, dass ich, so wie ich bin als Mann, sein darf. Und das ist für Männer unendlich schwierig.

Und ich freue mich deswegen so sehr, wenn sich Männer in den Satsang verirren. Normalerweise sind es viel viel mehr weibliche Seelen, die im Satsang sind, weil die viel empfindsamer für solche Dinge sind, und das ist wunderbar. Aber den Männern wünsche ich das Gleiche.

Gähnen während der Meditation

So viel zu diesem Thema. Simone, soll ich bei mir noch eine E-Mail vorlesen oder hast du inzwischen etwas an deinem Ende?

[Simone:] Nein, du kannst gerne eine E-Mail bitte vorlesen.

[Dhyan Mikael:] Alles klar, sehr, sehr gerne.

Ich habe hier eine kurze Frage über die Meditation. "Was hat ausgiebiges tiefes Gähnen beim abendlichen Meditieren auf sich? Was ist da deine Meinung?" Was ist eine tolle Frage. Ich mag diese praktischen Fragen zum Meditieren, weil es da so viele Missverständnisse gibt. Man denkt oft, es gäbe eine ganz bestimmte Art, wie ich mich zu verhalten habe, damit ich es richtig mache beim Meditieren., aber das ist Quatsch. Bei der Samarpan-Meditation geht es nicht darum.

Man muss keinen bestimmten Zustand erreichen, und man muss sich auch nicht auf eine bestimmte Weise fühlen hinterher. Swamiji sagt immer wieder: "Diese Meditation kann man nicht falsch machen", aber das glaubt unser Kopf nie, deswegen rede ich so gern darüber. Aber jetzt mal konkret zu dieser Frage. Wenn man gähnt, ist es ein Zeichen von Entspannung, und es ist ganz normal. Wenn man meditiert, dann beginnt was ganz tief drinnen zu entspannen, vielleicht zum ersten Mal an diesem Tag; und dann zu gähnen ist das Natürlichste der Welt.

Ich habe sogar erlebt, immer wieder, zahllose Male, dass Menschen, jetzt nicht beim Meditieren, aber im Satsang einschlafen... nicht nur gähnen, sondern richtig wegratzen, tief und fest, und schnarchen, dass der ganze Satsangraum bebt, und alle anderen Leute mussten lachen. Das habe ich zahllose Mal erlebt, nicht in meinen Satsang, sondern in denen von Soham. Und das ist ganz natürlich, weil diese meditative Energie und auch die Energie von einem Meister und einem Guru, sind so entspannend, die bringen so einen Frieden ins Gemüt.

Und wenn man dann erschöpft ist, dann schläft man einfach ein. Das ist übrigens kein schlechtes Zeichen. Es ist ein richtig gutes Zeichen. Es ist ein Zeichen dafür, dass du vertraust wie so ein Kind. Und Soham hat sich auch nie geärgert. Er war einfach immer nur berührt davon. Und wenn ich mich recht entsinne, dann ist es einem beim letzten Swamiji-Diskurs in Deutschland auch passiert, und der hat so laut geschnarcht, dass ich es im Freien sogar hören konnte. Es ist also nichts Schlimmes.

Verschiedene oder nur die eine Seele?

Soll ich weitermachen, Simone?

[Simone:] Es kommt hier eine Frage, aber ich glaube, sie ist noch nicht fertig. So warten wir besser.

[Dhyan Mikael:] Ja, dann schaue ich mal, was ich hier habe. "Lieber Mikael, gibt es eine individuelle Seele? Also so etwas wie: meine Seele und deine Seele, die einen Entwicklungsweg durchmacht und über viele Leben wieder reinkarniert? Oder gibt es nur eine Seele, die alles und jeder ist, und in die man, wenn der Körper abgelegt wird, wieder eingeht und sich darin auflöst; also nur das eine Leben. Hierzu gibt es viele widersprüchliche Aussagen, die ich verwirrend finde. Kannst du dazu etwas sagen?"

Ich mag es ganz praktisch. Mich interessieren eigentlich nur Dinge, die ich selber wahrnehmen kann und die mich jetzt, da, wo ich jetzt gerade bin, führen. Alles andere ist ja eigentlich nur Theorie für mich, die ich glauben oder nicht glauben kann, und da gibt es in der Tat widersprüchliche Dinge.

Und vor diesem Hintergrund muss man diese Frage beantworten.

Letztlich ist es so, dass es so was wie getrennte Seelen nicht gibt. Im Grunde ist alles eins. Aber das ist nicht das, was ich erlebe, und das ist auch nicht das, was du erlebst; vielleicht mal in ganz kurzen Momenten in der Meditation ahnt man das. Aber ganz praktisch ist es so, dass wir Seelen sind – ich bin eine, du bist eine andere Seele –, die in der Tat einen Weg machen, eine Entwicklung, ein Lernen, und dieses Lernen führt uns durch verschiedene Körper hindurch.

Und irgendwann, wenn wir auf diesem Weg zu Ende gegangen sind, dann entdecken wir, dann erleben wir, dann wird es für uns zur ganz normalen Realität, dass es da nur Eines gibt. Aber bis dahin gehen wir den Weg als getrennte Seelen, obwohl das gar nicht stimmt. Aber ganz praktisch gesehen ist es für uns so, und deswegen brauchen wir in dieser Zeit, wo wir das noch nicht anders erleben als Seele, Ratschläge für diese Phase des Lebens.

Das ist ähnlich, wie... Weißt du, du stellst die Frage: gibt es individuelle Seelen, oder gibt es nur die eine große Seele, Atma, Paramatma, Gott. Dein Nachbar, der lacht dich vielleicht aus, wenn du überhaupt das Wort 'Seele' in den Mund nimmst. Der weiß darüber nichts. Der ist davon überzeugt, dass er dieser Körper ist, und wenn dieser Körper stirbt, dann ist er weg, und solch ein Mensch braucht Ratschläge auf der körperlichen Ebene. Alles andere ist für diesen Menschen nicht hilfreich.

Und solange wir in einem Körper sind, so lange sind wir auf diesem langen Seelenweg durch viele Leben hindurch, und so lange ist es hilfreich, Hilfsmittel und Ratschläge zu empfangen, so, als wäre ich eine einzelne Seele, weil alles andere mir da, wo ich jetzt gerade bin, nichts nutzt. Das meine ich mit pragmatisch-praktisch sehen.

Wie gesagt, die letzte Wahrheit ist eine andere, aber die ist im Moment irrelevant. Das ist das, was ich hier zu entdecken habe. Das werde ich auch irgendwann entdecken, und du auch. Und bis dahin bin ich eine Seele, die meditiert. Ich bin eine Seele, die Gott, der einen großen Seele, immer näher kommt.

Ich würde es ganz praktisch sehen. Ich würde überhaupt gar keine Zeit damit verschwenden, mich zu fragen, was da die ultimative Wahrheit ist. Du empfindest dich, sonst würdest du diese Frage nicht stellen, als getrennte Seele. Dann lebe da, wo du jetzt bist – jetzt. Das ist das Allereinfachste. So lernen wir am schnellsten, so ist es am einfachsten, am entspanntesten, und so macht es am meisten Freude.

Ja, danke für diese schöne Frage.

Nichts ändert sich für mich

[Simone:] Jetzt kann ich die Frage vorlesen, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Ah, wie schön.

[Simone:] Sie stammt von Chris.

[Dhyan Mikael:] Hallo Chris.

[Simone:] "Lieber Mikael, ich denke, du weißt, wer ich bin. Zu deiner Aussage, dass sich alles so sehr verändert im Leben. Also du weißt, das ist bei mir einfach nicht der Fall. Ich bin nur seit Jahren im Schleudergang. Zwiebelschale für Zwiebelschälchen zeigen sich meine Themen, aber ändern tut sich für mich nichts."

[Dhyan Mikael:] Danke.

Ja, ich weiß. Ich weiß, dass es sich so anfühlt. Und ich möchte gerne präzisieren, was ich über mich gesagt habe. Für mich ändert sich auch nichts. Meine Themen sind immer noch die gleichen wie vor dreißig Jahren. Deswegen habe ich vorhin zu Mike gesagt: Nimm dich an, wie du bist. Die meisten Menschen wissen es nicht, und die meisten Paartherapeuten auch nicht, aber: wir ändern uns nicht. Was sich ändert, ist, dass wir in Frieden damit kommen, wie wir sind – immer mehr, immer mehr.

Und wenn wir dann beginnen, in uns anzukommen, dann entdecken wir, dass wir zwar immer noch so sind wie früher, aber jetzt ist es kein Problem mehr. Jetzt lieben wir es. Und erstaunlicherweise haben dann plötzlich andere Menschen damit auch kein Problem mehr. Ich bin wirklich ein komischer Vogel, und grundlegend hat sich an meinem Charakter und an meinen Eigenarten und an meinen Verkorkstheiten nichts geändert. Im Gegenteil... ich nehme an, die werden eigentlich noch ein bisschen ausgeprägter, aber da ich kein Problem mehr damit habe, ist es die ganz andere Geschichte geworden.

Nimm dich an, wie du bist.

Die meisten Menschen wissen es nicht, und die meisten Paartherapeuten auch nicht, aber: wir ändern uns nicht.

Was sich ändert, ist, dass wir in Frieden damit kommen, wie wir sind. Und erstaunlicherweise haben dann plötzlich andere damit auch kein Problem mehr.

Das ist das eine, was ich dazu sagen kann. Und das andere ist Folgendes, und ich sage das zu Leuten wie dir so gerne immer, immer wieder, denn das ist das Eine, was dir keiner sagt: sei geduldig mit dir. Das ist das Allerwichtigste.

Und ich will dir auch sagen, warum: Du kannst selbst nicht wahrnehmen, was sich bei dir verändert. Es geht nicht. Natürlich veränderst du dich. Ich verändere mich auch. Also Menschen, die mich von außen betrachten, die würden wahrscheinlich über das lachen, was ich gerade über mich gesagt habe. Die sagen: das stimmt überhaupt nicht, du hast dich völlig verändern, du bist ein ganz anderer Mensch geworden. Mag schon sein, davon weiß ich aber nichts, weil ich mich von innen erlebe, und da bin ich der gleiche seltsame Idiot wie vor dreißig, vierzig oder fünfzig Jahren.

Und so geht es dir auch, aber wir können es von innen nicht sehen, wie wir uns verändern. Was du sagst, höre ich von vielen Leuten. Ich kenne eine Dame, die mir seit Jahren immer wieder das Gleiche sagt – genau das, was du auch sagst, und ich kenne sie seit zehn oder fünfzehn Jahren, ich habe es vergessen. Sie wird immer schöner, immer schöner, immer lebendiger, immer kindlicher, immer fröhlicher, aber sie hat ganz viele Momente, wo sie vollkommen überzeugt davon ist, dass sich bei ihr nichts verändert hat und auch nie verändern wird und dass es auch überhaupt keine Hoffnung mehr gibt.

Sei geduldig mit dir. Das ist das Allerwichtigste. Und ich will dir auch sagen, warum:

Du kannst selbst nicht wahrnehmen, was sich bei dir verändert. Es geht nicht. Natürlich veränderst du dich, aber wir können es von innen nicht sehen, wie wir uns verändern.

Und die Art und Weise, wie du damit umgehst, ist, das Annehmen, 'ja' sagen: "Okay, so bin ich. Und wenn ich für immer so bin, okay." Annehmen heißt: 'ja' sagen. Ja sagen heißt: für immer. Etwas Annehmen heißt nicht: 'Okay, ich nehme das jetzt an, damit es sich verändert.' Das ist nur ein Trick des Verstandes. Ich rede von wahrhaftigen 'ja' sagen: 'Ja, ich bin so.' Schließ Frieden damit, auch wenn sich nie irgendetwas damit verändert. Warte nicht auf Veränderung. Das ist eine Falle. Wenn du auf Veränderung wartest, wirst du sie nie sehen. Das ist ein psychologischer Knoten bei uns im Kopf.

Annehmen heißt: 'ja' sagen. Ja sagen heißt: für immer.

Etwas Annehmen heißt nicht: 'Okay, ich nehme das jetzt an, damit es sich verändert.' Das ist nur ein Trick des Verstandes.

Warte nicht auf Veränderung. Das ist eine Falle.

Deswegen ist es so unendlich hilfreich und wichtig, sich selbst so anzunehmen, wie man ist, auch im spirituellen Bereich, auch im psychologischen Bereich.

Und aus diesem Frieden mit dem, wie es für dich jetzt gerade ist, deine Selbstvernehmung, wie du bist, was du über dich fühlst... mit diesem Frieden, da verändert sich etwas, aber nicht deine Zwiebelschalen, die bleiben da, aber die Bedeutung dieser Zwiebelschalen, die verändert sich. Du entdeckst plötzlich etwas, was wirklich wichtig ist, und die Zwiebelschalen, die können einfach nur da sein. ich möchte dir ein bisschen über Gurus erzählen. Wir hier im Westen haben ja leider keine lebendigen Beispiele für Gurus in unserer Gesellschaft, normalerweise. Wir müssen sie importieren.

Aber in Indien gibt es Geschichten von einigen ganz großen und höchst erstaunlichen Gurus. Ich lese da viel darüber. Swamiji hat ein Magazin, das alle zwei Monate herauskommt, und da wird in jeder Ausgabe über einen bestimmten Guru erzählt. Und weißt du, das sind Menschen, die die höchste spirituelle Entwicklungsstufe, das Höchste, was man als Seele erlebt, während man noch im Körper ist, das haben die erlebt und erreicht.

Und da ist einer seltsamer als der andere. Auf einer menschlichen Ebene sind manche von diesen Gestalten, muss man fast schon sagen, richtig unmöglich. Aber wir haben ein komisches Idealbild, wie ich als Mensch wäre, wenn mit mir dann irgendwann einmal alles okay ist. Das ist alles Unsinn.

So kann man nicht leben. Die Befreiung findet statt im Zuge dessen, dass ich mich annehme, so wie ich bin – mit den Zwiebelschalen, mit den Schmerzen, mit all den Knoten in mir, mit all dem Ungleichgewicht in mir.

Deswegen ist es für Beziehungen auch so wichtig, dass man aufhört, den anderen anders haben zu wollen, und dass man aufhört, sich selbst anders haben zu wollen. Und wenn man das kann, wird alles einfach.

Wir haben ein komisches Idealbild, wie ich als Mensch wäre, wenn mit mir dann irgendwann einmal alles okay ist. Das ist alles Unsinn. So kann man nicht leben.

Die Befreiung findet statt im Zuge dessen, dass ich mich annehme, so wie ich bin.

Und wenn man das kann, wird alles einfach.

Wir haben ein Idealbild im Kopf von uns selbst, wie wir sein würden, wenn wir gesundet wären, wie unser Partner wäre, wenn er endlich okay wäre, und so weiter. Das ist alles Unsinn, das ist nicht hilfreich. Das Einzige, was hilfreich ist, ist, sich selbst zu lieben, wie man ist, jetzt, auch wenn es dir unmöglich erscheint.

Wir haben ein Idealbild im Kopf von uns selbst, wie wir sein würden, wenn wir gesundet wären, wie unser Partner wäre, wenn er endlich okay wäre, und so weiter. Das ist alles Unsinn, das ist nicht hilfreich.

Das Einzige, was hilfreich ist, ist, sich selbst zu lieben, wie man ist, jetzt, auch wenn es dir unmöglich erscheint.

Und das klingt vielleicht ein bisschen banal, was ich hier sage, aber das ist das Entscheidende und das Eine, was wir in diesem Leben zu tun haben. Mehr ist nicht notwendig. Deswegen spreche ich so ausführlich über deine Frage.

Das ist das Eine, was uns davon abhält, frei zu werden. Das ist das eine, was uns davon abhält, in den Himmel zu kommen: diese Selbstbewertung; diese ganz selbstverständliche Ansicht, ich muss noch etwas, was auch immer, Zwiebelschalen, loswerden, dieses oder jenes lernen, so und so werden, bis ich dann endlich okay bin. Diese Ansicht hat jeder Mensch über sich selbst und über andere, und das ist das eine, was uns vom vollkommenden Glücklichsein, vom Himmel und von Gott fernhält.

Das ist das Eine, was uns davon abhält, frei zu werden. Das ist das eine, was uns davon abhält, in den Himmel zu kommen: diese Selbstbewertung; diese ganz selbstverständliche Ansicht, ich muss noch etwas loswerden, dieses oder jenes lernen, so und so werden, bis ich dann endlich okay bin.

Das steht sogar in der Bibel. Die Geschichte von Adam und Eva. Die Menschheit wurde aus dem Paradies geworfen, aber nicht durch Gott, nicht, weil sie etwas falsch gemacht hat, sondern, und das steht in der Bibel so schön drin, in dieser ersten Geschichte in der Bibel: die Menschen lernten damals, sich selbst zu bewerten. Das ist symbolisch dieser Apfel vom Baum der Erkenntnis über Gut und Böse. Der Mensch lernte zu bewerten. Und was hat er bewertet? Sich selbst.

Adam, so steht es in dieser uralten Parabel, Adam blickte an sich herab und merkte: mit ihm stimmt etwas nicht. Er ist nackt. Und dann hat er sich vor Gott versteckt. Das war die Trennung von Gott. Das war die Trennung von sich selbst. Das war die Trennung vom Glück, vom Paradies. Davor war alles okay. Und dann wurden die Menschen immer hochentwickelter. Dieser Wahrnehmungsapparat wurde immer fähiger, und plötzlich konnten wir uns selbst bewerten. Und damit waren in der Hölle.

Die Menschheit wurde aus dem Paradies geworfen, aber nicht durch Gott, nicht, weil sie etwas falsch gemacht hat, sondern die Menschen lernten damals, sich selbst zu bewerten.

Der Mensch lernte zu bewerten. Und was hat er bewertet? Sich selbst. Das war die Trennung von Gott. Davor war alles okay.

Und das ist das, was wir heute noch machen. Das ist das, was du beschreibst. Und der gesamte spirituelle Weg ist der Rückweg hin zu einem Punkt, wo wir uns nicht mehr bewerten. Das klingt so banal, aber das ist ein bisschen Arbeit. Dazu müssen wir lernen, all unsere Bewertungen, all unsere Gedanken zu ignorieren. Und wenn wir das lernen, dann erkennen wir allmählich immer mehr die Wahrheit über uns selbst, über die Welt, über Gott. Und dann sind wir wieder im Paradies.

Es gibt keinen Gott, der uns aus dem Paradies herausgeworfen hat, und es gibt auch keinen Gott, der an der Himmelspforte steht und uns davon abhält, wieder hineinzugehen, weil wir noch nicht okay sind. Das machen wir alles selber, so wie du. Was du da beschreibst, wie du dich fühlst mit dir selbst: "Da tut sich nichts, aber da sollte sich was tun. Und so, wie ich bin, kann ich nicht glücklich sein, es geht einfach nicht." Das ist unsere Hölle.

Der gesamte spirituelle Weg ist der Rückweg hin zu einem Punkt, wo wir uns nicht mehr bewerten. Das klingt so banal, aber das ist ein bisschen Arbeit.

Dazu müssen wir lernen, unsere Bewertungen, unsere Gedanken zu ignorieren. Und wenn wir das lernen, dann sind wir wieder im Paradies.

Und wir übersehen, wie grundlegend das ist, was wir da tun. Das ist das, was wir Menschen seit zehntausenden von Jahren tun, und deswegen sind wir in der Hölle – nur deswegen.

Und deswegen lohnt es sich so sehr, das zu versuchen: mit sich selbst Frieden zu schließen; zu lernen, sich selbst zu lieben, obwohl es am Anfang völlig absurd erscheint. "Was? Ich soll mich so lieben?"... nachdem du vierzig, fünfzig Jahre lang hörst, dass du dich ändern musst, von deinem Partner, von deiner Mutter, von deinem Vater, von allen anderen, aber hauptsächlich von deinem eigenen Kopf. Aber ich sage dir: das ist das eine, mehr gibt es nichts zu tun, und deswegen rede ich in allen Videos immer wieder darüber.

Nimm dich an, wie du bist. Warte nicht auf Veränderungen. Nimm dich an, wie du jetzt bist – für immer. Du wirst nicht immer so bleiben, aber nimm dich an, bedingungslos, für immer, so wie du heute bist. Und morgen machst du das gleiche, morgen, so wie du morgen bist.

Nimm dich an, wie du bist. Warte nicht auf Veränderungen. Nimm dich an, wie du jetzt bist – für immer.

Du wirst nicht immer so bleiben, aber nimm dich an, bedingungslos, für immer, so wie du heute bist. Und morgen machst du das gleiche, morgen, so wie du morgen bist.

Danke.

Die Geschichte vom Samenkorn

[Simone:] Mikael, Chris hat noch eine Anmerkung.

[Dhyan Mikael:] Ja bitte.

[Simone:] Ich meine meine äußere Situation. Die ist oft beinahe unerträglich für mich. Ich weiß, es geht ums Innen und ich übe, glaube mir, ich übe mich darin, alles anzunehmen. Aber es ist so schwer.

[Dhyan Mikael:] Ich weiß, es ist schwer. Ich weiß, es ist schwer. Kümmere dich nicht um das Außen. Du weißt es. Das hat alles mit dem Innen zu tun. Wenn du dich darum kümmerst, mit dem Innen in Frieden zu kommen, dann wird es im Außen auch leichter.

Ich habe nicht gesagt, dass es einfach ist. Ich habe nur gesagt: es lohnt sich, diese scheinbar unmögliche Aufgabe auf sich zu nehmen. Die meisten Menschen wollen davon nichts wissen. Es ist schwer. In Wirklichkeit ist es überhaupt nicht schwer, es ist ganz leicht, aber es fühlt sich unendlich schwer an. Wir wollen davor weglaufen, wir wollen damit eigentlich nichts zu tun haben, aber es lohnt sich.

Und deswegen sage ich auch immer wieder: Du brauchst einfach nur Geduld. Schau, ich sprach gerade davon, wo das herkommt. Diese Misere, die du spürst, diese Hoffnungslosigkeit, die da aus dir spricht, diese Misere begann beim Anbeginn der Menschheit. Das ist das, was das Menschsein ausmacht: diese Fähigkeit, sich selbst wahrzunehmen, und damit automatisch auch, sich selbst zu bewerten.

Ich habe nicht gesagt, dass es einfach ist. Ich habe nur gesagt: es lohnt sich, diese scheinbar unmögliche Aufgabe auf sich zu nehmen.

Die meisten Menschen wollen davon nichts wissen. Es ist schwer. Wir wollen davor weglaufen, aber es lohnt sich. Du brauchst einfach nur Geduld.

Und jetzt lernen wir ganz allmählich, nach zehntausenden von Jahren, uns selbst wahrzunehmen, ohne zu bewerten. Das ist eine gigantische Aufgabe. Wir fühlen uns wie Versager, weil wir denken: "Das ist doch banal, das müsste doch eigentlich jeder kennen und jeder können, warum kann ich das noch nicht?" Was du da schulterst, ist das Erbe der Menschheit. Das ist die Last der Menschheit.

Das ist das, was das Menschsein ausmacht: diese Fähigkeit, sich selbst wahrzunehmen, und damit automatisch auch, sich selbst zu bewerten. Und jetzt lernen wir ganz allmählich, nach zehntausenden von Jahren, uns selbst wahrzunehmen, ohne zu bewerten. Das ist eine gigantische Aufgabe.

Es ist keine Kleinigkeit. Wie gesagt, es ist möglich, es geht in Wirklichkeit ganz leicht.

Wir müssen uns nur immer wieder zu diesem 'ja' durchringen, dann wird es leicht. Deswegen möchte ich dazu immer wieder Mut machen, denn ich weiß genau, wovon du sprichst. Es fühlt sich unendlich schwer an. Und dann kommt einer wie ich oder ein Meister oder ein Guru und sagt: "Sag dazu 'ja'."

Einfach 'ja' sagen. Fühlt sich total irre an. Aber das ist das Eine, was wir lernen.

Und wir können es im Außen nicht verändern.

Das, was dich im Außen plagt... Ich weiß nicht genau, was es ist, aber das, was dich im Außen plagt, ist im Prinzip einfach nur eine Einladung an dich, dort das 'ja' sagen zu üben, weil es dort leichter ist als da drin. Aber wenn du da draußen 'ja' sagst, dann kannst du da drin auch 'ja' sagen.

Und meditiere, falls du das noch nicht tust. Du sagtest: ich weiß bestimmt, wer du bist. Ich weiß es nicht. Du kannst mir gerne eine E-Mail schreiben, wenn du möchtest, um mir einen Tipp zu geben, damit ich dich erkenne. Aber falls du noch nicht meditierst... Weißt du, in dieser Situation, in der du dich befindest, und wahrscheinlich auch viele andere Menschen, die hier beim Satsang zuhören... Man fühlt sich so allein, ausweglos und hoffnungslos. Man denkt: "Wo soll denn hier Hilfe herkommen? Wie soll denn das gehen? Ich kann es nicht." Und das stimmt: du kannst es wirklich nicht.

Und deswegen ist das Satsang hilfreich, weil du da manchmal ein Gefühl dafür bekommst, dass du getragen wirst, und dass das alles von selbst geschehen kann. Du kannst es dir zwar überhaupt nicht erklären, wie das möglich sein soll, aber es geschieht wirklich alles von selbst, wenn du einfach nur hier bleibst, wo du gerade bist. Und wenn du meditierst, wenn du die Samarpan-Meditation machst, und während du im Kronenchakra ruhst und all diese Dinge gehen lässt, immer wieder, ist es, als würde Kraft in dich kommen. Vielleicht denkst du, du machst alles falsch.

Vielleicht denkst du, du kannst es mit dem Meditieren nicht und du machst es nicht richtig. Das spielt alles keine Rolle. Aber aus der Richtung, von da kommt die Kraft, die das alles in deinem Leben in die Hand nehmen wird. Von da kommt die Kraft auch jetzt schon. Ohne die könntest du nicht einen Atemzug machen. Aber wenn du – deswegen ist diese Meditation so wundersam – wenn du das im Meditieren übst, einfach mit der Aufmerksamkeit dort zu ruhen, an diesem Ruhepol, an diesem Stillepunkt, dann ist es, als würdest du so eine Druckbetankung bekommen.

Deine Seele wird genährt. Und dann, ganz allmählich, verschwindet die Hoffnungslosigkeit, und es kommt eine Kraft, eine innere Kraft in dich hinein. Und das Äußere hat sich nicht verändert. Du hast vielleicht immer noch die gleichen Probleme wie jetzt, und du bist auch innerlich noch genauso verkorkst wie jetzt, genau wie ich auch. Aber es ist kein Problem mehr. Es ist immer weniger ein Problem.

Man wird innerlich kräftiger, und nach einer Weile kann man über diese äußeren Probleme eigentlich nur lachen, weil man kein Problem mehr damit hat.

Diese Meditation ist da wirklich eine enorme Hilfe, sonst verzweifelt man einfach. Man weiß nicht, wie es gehen soll. Aber da bekommst du dann auf eine ganz magische Weise innere Kraft, jeden Morgen immer wieder, immer wieder, und ganz allmählich ändert sich das. Es gibt da eine schöne Geschichte, die Swamiji einmal erzählt hat, und an die erinnere ich mich gerade, wo du das jetzt gesagt hast, Chris.

Er spricht von dem Samenkorn. Ein kleines Samenkorn ist in die Erde gefallen, und jetzt wird es für den Samenkorn Zeit, zu sprießen. Aber das Samenkorn sind völlig verzweifelt. Es ist eingezwängt zwischen riesigen Steinen über sich, neben sich. Das Samenkorn hat überhaupt keine Ahnung, wie es da überhaupt jemals wachsen soll.

Aber in der Nähe des Samens, und das Samenkorn ist ein Bild für unsere Seele, dafür, wie du dich gerade fühlst, tief drinnen... Du beginnst zu erwachen, du nimmst dich selbst wahr, und das Einzige, was du tun kannst, ist verzweifeln. Und so geht es dem Samenkorn, davon spricht Swamiji. Das ist der Zustand von uns als Samenkorn, wenn wir beginnen wollen zu wachsen; wenn du diese Herausforderung annimmst, dieser Punkt, an dem du jetzt bist, und deswegen verläuft du dich auch in den Satsang... Da ist also dieses völlig verzweifelte Samenkorn.

Aber in der Nähe von dem Samenkorn wächst ein riesiger Baum, und die Wurzeln dieses Baumes sprechen zu dem Samen und sagen ihm: "Alles ist gut. Mach dir keine Sorge. Hab Geduld." Und der Same versteht zwar überhaupt nichts, aber er schaut dann nach oben und sieht: "Wow, dieser große Baum, wenn der das sagt, der muss wohl wissen, wovon er spricht." Das Samenkorn ist immer noch völlig verzweifelt, aber es hat Geduld, und langsam, langsam, beginnt es zu wachsen. Ein winziges Pflänzchen.

Die Steine sind immer noch alle da, aber dieses winzige Pflänzchen fängt an, so zwischen den Steinen ganz allmählich durchzuwachsen. Und es ist immer noch völlig verzweifelt und sagt: "Aber die Steine, ich kann sie nicht bewegen"... Die Wurzeln des Baumes flüstern immer wieder Mut zu und sagen: "Alles ist okay, mach dir keine Sorgen." Das bin ich, das ist Swamiji. Der Mut, den du von mir kriegst, das ist nicht meiner, ich tu gar nichts, ich bin auch nicht viel besser als du, weißt du.

Aber ich kenne Swamiji, und ich lebe in seinem Vertrauen, in seiner Gewissheit, und die kann ich ein bisschen weitergeben, so dass du Geduld hast und Zuversicht: "Es ist zwar alles schwierig und alles hoffnungslos, aber okay, irgendetwas an dem, was ich da höre, stimmt. Ich bleibe jetzt einfach mal da, wo ich bin." Und so wächst der Same weiter, ganz allmählich. Und das Pflänzchen schlängelt sich... Die Steine verändern sich nicht.

Die Schwierigkeiten im Leben verändern sich nicht, aber ganz allmählich wächst das Pflänzchen höher, kommt ans Licht, wird ein kleines, winziges Bäumchen. Die Steine sind immer noch da, haben sich nicht verändert, große Brocken.

Das Bäumchen wird zum Baum und wird immer größer, hat die Steine längst vergessen. Die Steine sind immer noch da. Nichts hat sich verändert. Aber der Baum ist immer größer und immer kräftiger geworden. Und das sind wir als Seele. Du bist im Moment dieser kleine Samen. Deine Seele hatte nie Gelegenheit, zu wachsen.

Aber wenn du beginnst zu meditieren, immer wieder, immer wieder, wenn du Verbindung zu einem großen Baum suchst wie Swamiji, oder, wenn du das nicht kannst, zu Soham, oder, wenn du das nicht kannst, zu einem kleinen Baum wie mir, dann bekommst du die Zuversicht, die du brauchst, um einfach da zu bleiben, wo du jetzt bist. Und dann meditierst du weiter, und dein Inneres, das was du in Wirklichkeit bist, diese Seele in dir drin, die wird dadurch genährt und ganz allmählich kräftiger. Die Seele weiß davon nichts, aber die wird immer größer und immer größer.

Und ich verspreche dir, es dauert nicht lang, und wenn du dich dann an die Schwierigkeiten erinnerst, die dich heute zur Verzweiflung bringen, wirst du lachen und lächeln und denken: "Wow, irgendetwas hat sich wirklich verändert." So funktioniert das. Es funktioniert nicht dadurch, dass wir da draußen die Steine kleiner machen. Es funktioniert dadurch, dass wir unser Inneres wachsen lassen, und wir werden einfach so groß, dass das Leben uns nicht mehr ängstigt; überhaupt nicht mehr.

Ja.

Ich danke dir.

Tränen und Selbstmitleid

Drei Minuten haben wir noch, Simone.

[Simone:] ich habe noch zwei Fragen, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Dann fangen wir mal mit der Ersten an.

[Simone:] Genau. Eliane schreibt: "Lieber Mikael, manchmal, wenn ich weinen muss, ertapp ich mich beim Gedanken, ob ich Selbstmitleid habe, und würge so die Tränen ab. Kannst du mir etwas dazu sagen? Ich danke dir."

[Dhyan Mikael:] Danke, Eliane.

Ich bin richtig gut im Selbstmitleid. Wenn es mir schlecht geht, dann kann ich so schön jammern. Und es tut einfach gut. Schau dir Kinder an, wie die das machen. Wenn es die schwer haben, die weinen und klagen, und das ist gut. Dann hört es die Mama, und dann kommt die Mama und hilft. Und so ist es mit uns auch.

Wenn wir es uns gestatten können, zu weinen und zu jammern und unseren Schmerz zu fühlen, das ist echt sehr, sehr hilfreich, und das hört dann das Leben und eilt uns zu Hilfe.

Aber wenn wir das alles abwürgen und denken: "Ich bin stark, ich kann das alles selber", dann sagt das Leben: "Okay, ich lass dich in Ruhe, mach es ruhig selbst."

Ich empfinde es als so befreiend, wenn man das zulassen kann. Ich bin froh... ich bin ein Mann, der auch gelegentlich weinen kann. Ich habe nicht oft Anlass dazu, aber wenn, dann tut das einfach so gut. Da wird man offen, empfänglich. Das ist wie so ein Punkt: "Gott, ich weiß nicht weiter. Ich bin völlig verzweifelt. Wie soll das hier gehen?" Und dann ist man offen für die Hilfe, die von da drinnen kommt, von Gott.

Danke, Eliane.

Vom Hochzeitsfest: wie man dem Guru begegnet

Schaffen wir noch eine?

[Simone:] Amodini meldet sich.

[Dhyan Mikael:] Hallo Amodini!

[Simone:] "So schön, dir zu lauschen, kurz bevor wir Swamiji begegnen dürfen. Wie kann ich mich am besten vorbereiten? Nach fünf Jahren ist mein Mann auch wieder dabei. Was wohl passiert? Vor fünf Jahren ist er vorzeitig abgereist – getriggert von manchen Begegnungen. Vielleicht kann ich diese Sehnsucht, Swamiji mit ihm zu teilen, loslassen. Hast du einen Impuls für mich?"

[Dhyan Mikael:] Ach, danke, Amodini, ich danke dir. Was für eine schöne Frage, als letzte Frage in diesem Satsang, bevor ich morgen zu Swamiji reise und da die Technik aufbaue. Ich weiß noch gar nicht, wie ich hinkomme. Meine Fahrgelegenheit hat abgesagt. Aber irgendwie werde ich schon hinkommen, daran habe ich keinen Zweifel. Ja, wie kannst du dich darauf vorbereiten? Habe keinerlei Erwartungen, an nichts und niemanden. Nicht daran, dass dein Mann offen ist für Swamiji – das ist überhaupt nicht deine Angelegenheit –, aber auch keine Erwartungen an dich, keine Erwartungen an den Guru.

Ja, lass die Erwartungen los – alle.

Jesus sprach in der Bibel... Also, Jesus sprach natürlich nicht in der Bibel, aber in der Bibel wird erzählt, was Jesus sprach. Er sprach vom Hochzeitsfest.

Wer darf zum Hochzeitsfest kommen? Und Jesus sprach: "Nur die, die richtig gekleidet sind, alle anderen müssen draußen bleiben." Das Hochzeitsfest ist die Begegnung mit Gott. Die richtige Kleidung ist Unschuld. Unschuld heißt: nichts erwarten; leer sein. Sobald ich irgendetwas will oder irgendetwas erwarte, kann ich nicht empfangen. So einfach ist es. Erwarte nichts.

Wer darf zum Hochzeitsfest? Und Jesus sprach: "Nur die, die richtig gekleidet sind."

Das Hochzeitsfest ist Gott. Die richtige Kleidung ist Unschuld. Unschuld heißt: nichts erwarten; leer sein. Sobald ich irgendetwas will oder irgendetwas erwarte, kann ich nicht empfangen.
So einfach ist es.
Erwarte nichts.

Danke für diese Frage, und ich danke euch allen und dir, dass du hier dabei bist. Danke für diesen schönen Satsang.

Unterstütze mich, wenn es Dir Freude macht

Und ich möchte am Schluss noch daran erinnern, erstens daran, dass diese Satsang von Devasetu und Jetzt-TV möglich gemacht werden, dafür danke ich sehr. Und Devasetu freut sich sehr über Spenden für sein Jetzt-TV-Projekt. Er macht unglaubliche Arbeit da, und wenn dir danach ist, ihn zu unterstützen, findest du auf seiner Website die nötigen Informationen dazu. Im spirituellen Bereich ist es ja oft so, dass die Leute glauben, alles ist umsonst und nichts kostet Geld, aber das stimmt natürlich nicht. Das kostet alles Geld und es kostet viel, viel Zeit.

Ich habe neulich gesagt in einem Satsang: alles wahrhaftig Spirituelle ist freiwillig und kostenlos. Und das stimmt: alles auf dem spirituellen Weg ist freiwillig – es liegt nur an dir – und kostenlos.

Aber ganz praktisch muss das irgendwie funktionieren. Jesus brauchte etwas zu essen, und er brauchte einen Esel, auf dem er reiten kann. Devasetu braucht einen Computer und Zeit, und ich brauche auch einen Computer und Zeit und etwas zu essen, und deswegen bitte ich auch finanzielle Unterstützung, wenn dir danach ist. Auf meiner Website, auf der Spende-Seite, findest du Informationen dazu, wie es geht, ich freue mich sehr. Und ich drücke das immer so aus: "Unterstütze mich, wenn es dir Freude macht."

Das ist die richtige Art, zu unterstützen: wenn es dir Freude macht; aus reiner Freude. Alles ist kostenlos, alles ist freiwillig – und: Unterstützung ist willkommen. So, genug darüber, und wir müssen jetzt aufhören. Wir haben schon vier Minuten überzogen heute. Tut mir leid, Devasetu. Danke, dass ihr da seid. Ich freue mich aufs Wochenende mit Swamiji. Nächsten Montag mache ich wieder ein Video, nach vielen Wochen des Aufholens und Aufarbeitens und Ausruhens. Danke, dass du da bist.

Ich liebe dich.