Weiter zum Hauptinhalt Weiter zum Fußbereich

Oster-Intensive: Online-Satsang vom 31. März 2024

"Je stiller wir werden und nach innen kommen, desto mehr sind wir verbunden und verstehen."

Satsang mit anschließender Meditation.

Themen: Die Kundalini-Energie. Hilft es, öfter zu meditieren? Kreuzigung und Auferstehung. Kinderwunsch, Trennung und Beziehung. Kommunizierst Du mit Jesus? Umgang mit Gefühlen und depressiven Verstimmungen. Wenn der Partner sich beschwert. Warum auf das Kronenchakra meditieren und nicht auf das Herz? Wenn die Familie Wut und Schmerz auslöst.

Weiter unten: Links zu den Themen, vollständige Abschrift

Dieser Online-Satsang wurde von Jetzt-TV ermöglicht. Im Satsang beantworte ich Fragen der Teilnehmer.

Hast auch du Fragen? Ich freue mich über eine Email oder einen Brief von dir! Kontaktinfos hier.

Alle Online-Satsangs findest du hier, alle Video-Satsangs hier, alle Interviews hier.

Bitte teile dieses Video mit einem Klick:

Über dieses Video:

Ich liebe es, die klassischen Feiertage mit Satsang zu kombinieren. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, sich an die uralte Bedeutung der Feste zu erinnern, die in Vergessenheit geraten ist, welche aber in Wirklichkeit mit innerer Einkehr und Stille zu tun hat – genau wie Satsang. 

In diesem ersten Online-Satsang des Oster-Intensives wurden große Themen berührt: Gefühle, Jesus und Meditation. Es ging um Kundalini-Energie, um die Frage, ob es hilft, öfters zu meditieren, und wieso man auf das Kronenchakra meditiert und nicht auf das Herz. Angesprochen wurden die Kreuzigung und Auferstehung Jesu und die Frage, ob ich mit Jesus kommuniziere. Wie geht man mit Gefühlen um, insbesondere mit depressiven Verstimmungen und mit den intensiven Gefühlen, die besonders gerne während der Familienzeit über die Feiertage ausgelöst werden? 

Und auch um Beziehung ging es wieder in diesem Satsang, und diese Berichte und Fragen sind besonders berührend. Ein Mann erzählt von seinem unerfüllten Kinderwunsch, von Beziehung und Trennung. Eine Frau fragt: was tun, wenn sich der Partner über einen beklagt?

Dies war wieder ein besonders schöner Satsang für mich – ich weiß, das sage ich immer – und ich danke allen, die gefragt haben, für ihre Offenheit und für ihr Vertrauen.

Links zu den Themen in diesem Video:

(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).

  1. Die Kundalini-Energie

  2. Hilft es, öfter zu meditieren?

  3. Kreuzigung und Auferstehung

  4. Kinderwunsch, Trennung und Beziehung

  5. Kommunizierst Du mit Jesus?

  6. Umgang mit Gefühlen und depressiven Verstimmungen

  7. Wenn der Partner sich beschwert

  8. Warum auf das Kronenchakra meditieren und nicht auf das Herz?

  9. Wenn die Familie Wut und Schmerz auslöst.

  10. Jetzt meditieren wir

  11. Meditation

Vollständiger Text zum Mitlesen:

[Dhyan Mikael:] Hallo, willkommen zum Osterintensiv. Ich freue mich, dass du da bist. Willkommen.

Ich möchte, wie immer eingangs, kurz erzählen, was wir hier machen.

Wenn du eine Frage hast, dann kannst du mir diese Frage gerne stellen, indem du in den Chat von YouTube oder von Zoom schreibst. Dann wird deine Frage vorgelesen von der Simone, und ich werde versuchen, etwas dazu zu sagen. Du kannst aber auch direkt zu mir sprechen, über Zoom.

Da kannst du einfach in Zoom ein Handzeichen geben, das sieht dann die Simone und organisiert es, dass du dann drankommst und mir deine Frage direkt stellen kannst, und dann werde ich auch dazu etwas sagen, wenn ich kann. Ja, und ich finde das unglaublich schön, dieses Zusammenkommen hier, und dieses Miteinander über das Leben sprechen und über den Versuch, glücklich zu werden in diesem Leben. Ich freue mich auf diese zwei Ostertage, und ich freue mich sehr, dass du und dass ihr alle da seid.

Ja, das soll auch schon genug der Vorrede sein. Vielleicht noch eine Ergänzung: am Ende dieses Satsang werden wir zusammen meditieren. Wenn du möchtest, kannst du einfach mitmachen. Wir werden jetzt bis 15:30 Uhr den Satsang machen, und um 15:30 Uhr beginnen wir die Meditation gemeinsam, eine halbe Stunde lang, bis 16 Uhr. Und dann, am Ende der Meditation um 16 Uhr, ist die Sache zu Ende, und morgen um 14 Uhr geht es dann weiter.

Was wir da machen, ist die Samarpan-Meditation, um 15:30 Uhr... wenn du die noch nicht kennst und noch nicht machst, aber gerne mitmachen möchtest, dann kannst du das gerne tun. Ich werde, kurz bevor wir damit beginnen, ein paar Sätze dazu sagen, damit du weißt, wie das Ganze funktioniert. Das ist ganz einfach. Aber mehr dazu dann später, bevor wir mit dem Meditieren beginnen. Und dann kann es von mir aus auch losgehen. Simone, hast du von deiner Seite schon etwas, das du vorlesen magst?

[Simone:] Ja, habe ich.

[Dhyan Mikael:] Oh, wie schön.

Die Kundalini-Energie

[Simone:] Helga schreibt: "Lieber Mikael, könntest du etwas zur Kundalini-Energie sagen? Ich erfahre den Anstieg derzeit sehr stark, mitsamt den Blockaden und Schmerzen."

[Dhyan Mikael:] Danke. Danke.

Ich bin kein Kundalini-Experte. Es gibt Menschen, die sehr viel darüber wissen. Zu denen gehöre ich nicht, aber ich kann dir sagen, was ich aus eigener Erfahrung darüber weiß. Und ich bin ein Mensch... ich habe es ganz gern, wenn ich möglichst wenig über solche Dinge weiß, dann mache ich mir nämlich keine Gedanken darüber. Es ist so: wenn du die Samarpan-Meditation machst... ich weiß nicht, vielleicht kannst du noch kurz in den Chat schreiben, ob du die Samarpan-Meditation machst oder nicht. Das würde mich interessieren für meine Antwort.

Wenn du die Samarpan- Meditation machst, dann passiert folgendes: wir haben ja unsere Aufmerksamkeit während der Meditation hier oben auf dem Kronenchakra. Wir arbeiten also nicht an den einzelnen Chakren im Körper, sondern die Aufmerksamkeit ruht einfach ganz oben, am obersten, am letzten Chakra im Körper. Aber dadurch passiert von ganz alleine, ohne dass wir etwas davon wissen, etwas mit dem gesamten Energiefluss im Körper, mit allen Chakren. Durch die Samarpan-Meditation wird die Kundalini-Energie nach oben gezogen, aber wie gesagt: das passiert von allein.

Ich kenne es so, in den meisten Meditationen, die ich morgens mache, dass gegen Ende der Meditation es für mich ganz deutlich spürbar wird, wie diese Energie aufsteigt, meinen ganzen Körper gerade richtet... dann ist es, als bräuchte ich mich ums Sitzen und den Körper überhaupt nicht mehr zu kümmern, und ich genieße das sehr.

Und die Meditation... wenn wir mit der Aufmerksamkeit im Kronenchakra sind, das sagte ich ja eben, dann wird der gesamte Energiefluss des Körpers durch alle Chakren hindurch allmählich normalisiert, geheilt, gereinigt. Und dabei werden natürlich all die Blockaden berührt, die wir als Menschen im Körper tragen. Da wird einiges verschoben, geradegerückt.

Das passiert alles von selbst. Wenn du da etwas spürst, kannst Du es einfach wahrnehmen, aber du brauchst dir keine Gedanken darüber machen, und du brauchst aber nicht glauben, dass du damit jetzt etwas machen müsstest. Es passiert wirklich von selbst, das ist zumindest meine eigene Erfahrung mit meinem Körper.

[Simone:] Mikael, darf ich dich kurz unterbrechen?

[Dhyan Mikael:] Ja, gerne.

[Simone:] Helga hat geschrieben, dass sie die Samarpan-Meditation schon lange praktiziert.

[Dhyan Mikael:] Oh, wie schön. Danke schön. Danke Simone. Ja, dann du kannst dich darauf verlassen, dass diese Dinge von selbst geschehen. Und sie geschehen langsam, ganz allmählich. Das ist das Besondere an der Samarpan-Meditation, dass diese Dinge von alleine und nur so schnell geschehen, wie es natürlich ist; wie es mit einem Gleichgewicht möglich ist. Das ist das Tolle daran. Und es braucht Zeit.

Viele Menschen sind mit diesen Dingen ungeduldig, aber Swamiji, der diese Meditation zu uns bringt, der indische Guru, der diese Meditation bringt, der sagt: es ist ganz wichtig, dass das langsam geht, ganz allmählich. Weißt du, du musst dir das so vorstellen: wir haben alle möglichen Verschiebungen in unserem Energiefeld, unsere Chakren sind verknotet und verkorkst, und all das kann geradegerichtet werden. Aber jede Korrektur, jede Auflösung, die da geschieht, bedingt ganz viele Veränderungen in unserem Wesen.

Das muss ja alles zusammenpassen, damit wir nicht nur weiterhin stabil stehen können, sondern immer noch stabiler werden und immer noch verwurzelter, damit wir unser Gleichgewicht nicht verlieren, sondern im Gegenteil immer mehr im Gleichgewicht sind. Da müssen an ganz vielen verschiedenen Stellen Dinge geschehen. Das passiert alles von selbst. Es braucht nur Zeit. Deswegen... mein Rat ist: sei geduldig damit.

Ja, das kann ich dazu aus eigener Erfahrung sagen. Ich danke dir. Danke Helga.

Hilft es, öfter zu meditieren?

[Simone:] Mikael, darf ich noch eine Zusatzfrage von Helga vorlesen?

[Dhyan Mikael:] Aber sehr gerne.

[Simone:] Sie fragt, ob es hilft, die Meditation öfter zu machen.

[Dhyan Mikael:] Öfter am Tag, nehme ich an... Ich habe neulich eine schöne Zen-Geschichte gelesen.

Ein Junge aus dem Dorf, das unterhalb des Berges war, auf dem der Zen-Meister lebte... der Junge war sehr neugierig, und er wusste, dass da oben ein Zen-Meister wohnt, und eines Tages traute er sich, da hochzusteigen. Er wollte diesem Zen-Meister begegnen. Das war ein ganz aufgeweckter Junge, anders als die anderen Jungen im Dorf. Der wollte wirklich wissen, was Sache ist im Leben. Und so kam dieser Junge, zehn Jahre alt oder so, zu diesem Zen-Meister.

Er fragte ihn: "Meister, wie lange brauche ich, um Zen zu erreichen?" Und der Meister schmunzelte und sagte: "Zehn Jahre!" Der Junge war ein wenig enttäuscht und sagte: "Und wenn ich mich wirklich anstrenge, wie lang dauert es dann?"

Und der Zen-Meister schloss kurz die Augen, und dann sagte er: "Zwanzig Jahre." Der Junge war richtig schockiert und sagte: "Aber wenn ich alles gebe... wenn ich wirklich alles dafür tue, was ich nur kann, wie lange dauert es dann?" Der Zen-Meister schaute den Jungen lange an und sagte dann: "Dann dauert es dreißig Jahre."

Wenn du öfters am Tag meditieren möchtest, kannst du das gerne tun, wenn du es tust, weil es dir Freude macht. Manchmal habe ich solche Tage, da denke ich: "Jetzt möchte ich einfach meditieren", und dann setze ich mich hin und meditiere noch einmal.

Aber wenn du Meditation machst, weil du an etwas arbeiten möchtest; weil du möchtest, dass irgendetwas geschieht, dann ist es keine Meditation. Und wenn du meditierst, damit etwas nicht nur geschieht, sondern noch schneller geschieht, dann ist es erst recht keine Meditation.

Mein Rat an dich wäre, das, was du da spürst, nicht verändern zu wollen, auch wenn es schwerfällt, sondern im Gegenteil, das so wahrzunehmen und so anzunehmen, als wäre es das, was jetzt für immer da ist und für immer da sein soll.

Es bedarf nicht deines Wunsches, das zu ändern, damit es sich ändert. Der Wunsch, es zu ändern, verhindert die Heilung eher, als dass es ihr förderlich wäre. Was der Heilung, was dem ins Gleichgewicht kommen, förderlich ist, das ist sich selbst und alles, was man in sich wahrnimmt, ganz wahrhaftig so anzunehmen, wie es jetzt ist. Und das bedeutet: es darf für immer so sein.

Es so zu lieben, wie es jetzt ist, das ist Akzeptanz. Akzeptanz heißt nicht: "Okay, du darfst da sein", sondern: "Oja, bitte... Danke, dass du da bist. Bleib." Das ist Akzeptanz. Und das ist das Hilfreichste. Je weniger du verändern möchtest, desto schneller geschieht das, was geschehen möchte. Deswegen rät Swamiji auch: "Ändere dich nicht, aber meditiere."

Wir sind so erzogen worden, und wir sind so aufgewachsen, und das liest man überall, in allen Büchern, dass es auf das eigene Wollen ankäme, dieses zielgerichtet sein, das irgendwo hinwollen, und dann geschieht etwas.

Und das ist nicht die Wahrheit, so funktioniert es nicht. Danke Helga.

Danke für diese schönen Fragen.

[Simone:] Helga sagt: "Danke, das hilft mir sehr, das mit der Akzeptanz."

[Dhyan Mikael:] Ja, wir missverstehen das mit der Akzeptanz oft, weißt du.

Es ist vielleicht auch nicht das richtige Wort, das ich hier dafür verwende. Im Alltag verwenden wir ja Akzeptanz eher so als: "Okay, ich akzeptiere das, ich bin einverstanden."

Aber ich meine da etwas anderes. Ich meine nicht dieses 'etwas tolerieren' für eine gewisse Zeit, weil ich weiß, dass es dann weggeht. Das hat natürlich mit Akzeptanz nicht wirklich etwas zu tun. Vielleicht sollte ich eher sagen: es lieben.

So wie es jetzt ist, es so lieben. Wenn du jemand liebst, dann willst du nicht, dass er sich verändert, oder sie. Sie muss nicht weggehen. Sie darf einfach bleiben. So. Und das ist das Allerallerbeste. Danke, Helga. Danke.

[Simone:] Darf ich die nächste Frage vorlesen?

[Dhyan Mikael:] Oh ja, ich bitte darum. Danke Simone.

Kreuzigung und Auferstehung

[Simone:] Dagmar schreibt: "Hallo Mikael. Was bedeutet für dich Kreuzigung und Auferstehung? Liebe Grüße."

[Dhyan Mikael:] Dazu kann ich viel sagen, so viel, dass ich gestern dazu ein Video gemacht habe. Ich weiß nicht, ob dir es schon aufgefallen ist: ich habe gestern ein Video veröffentlicht und auch gestern früh gemacht, das heißt: "Das Wunder von Ostern", und da spreche ich ein bisschen darüber, was da geschehen ist, aus meiner Sicht, an Ostern.

Aber ich möchte natürlich trotzdem hier auch wenigstens ein bisschen dazu sagen.

Ich kann dazu zwei Sachen sagen. Einmal möchte ich etwas zu dieser Metapher sagen, dieses Sterben und Wiedergeboren werden, mal ganz unabhängig von dem, was wir heute an Ostern feiern.

Gewöhnlich glauben die Menschen, dass bei dieser Metapher, bei diesem Bild, der Körper gemeint ist, der stirbt und dann wieder aufersteht. Aber normalerweise wird damit etwas gemeint, was mit dem Körper nichts zu tun hat, sondern mit dem Innenleben.

Wir werden als Mensch geboren, als Körper. Wir fangen ganz normal an, zu leben, so wie alle anderen auch, und irgendwann beginnt bei manchen Menschen der spirituelle Weg, der innere Weg, und auf diesem spirituellen Weg stirbt das Ego. Und wenn das Ego stirbt, wird etwas Neues geboren. Dieses Neue war vorher schon da, aber wir kennen es nicht. Das ist das, was in den alten Schriften die 'jungfräuliche Geburt' genannt wird.

Es gibt zwei Geburten im Leben eines Menschen. Die eine ist die fleischliche Geburt, wenn wir von unserer Mutter als Körper geboren werden. Und irgendwann, wenn wir uns auf den spirituellen Weg machen, dann werden wir neu geboren. Bis dahin waren wir fast wie eine Art Roboter, ein Schaf unter vielen anderen Schafen, ohne zu wissen, wer man wirklich ist.

Und auf diesem spirituellen Weg, da geschieht eine neue Geburt, aber nicht die Geburt eines Körpers, sondern etwas Inneres wird da geboren. Und diese Geburt, diese zweite, die eigentliche Geburt, die wird jungfräulich genannt, weil die mit dem Körper nichts zu tun hat.

Es ist die zweite Geburt, und damit die geschehen kann, muss vorher das Ego sterben.

Das ist das, was auf dem spirituellen Weg ganz allmählich geschieht.

'Jungfräuliche Geburt' hat also nichts damit zu tun, dass es tatsächlich Körper gibt, die von einer Frau geboren wurde, die nie Sex gehabt hat. Darum geht es da nicht. Da werden zwei Sachen zusammengemischt, die nichts miteinander zu tun haben.

Und dann gibt es natürlich Kreuzigung und Auferstehung an Ostern, die Kreuzung Jesu und die Auferstehung von Jesus.

Und ich erlebe gerade meine eigene kleine Kreuzigung, weil das Video, was ich gestern gemacht habe... ich rede dann einfach... Wenn ich ein Video mache, auch wenn ich hier spreche, dann spreche ich einfach das, was kommen mag.

Und ich weiß, dass das, was ich da sage, gesagt werden soll, und ich weiß, dass es in gewisser Weise richtig ist, obwohl ich es nicht beweisen kann, aber manchmal denke ich hinterher: was habe ich da wieder gesagt? Denn was ich da über die Kreuzigung und die Auferstehung von Jesus erzählt habe, ist ganz anders als das, was du bis bisher wahrscheinlich gehört hast.

Ich glaube, dass der spirituelle Weg und alles, was auf diesem Weg geschieht, in Wirklichkeit normal ist, für jeden Menschen gedacht. Nichts Übersinnliches; nichts, was nur ganz, ganz, ganz wenige, ganz besondere Menschen können, aber alle anderen nicht. Aber normalerweise ist es so: wenn etwas geschieht, was die Menschen nicht verstehen, dann machen sie Geschichten drumherum, mit dem aufrichtigen Versuch, es irgendwie zu verstehen. Und das ist bei Jesus geschehen. Darüber spreche ich in dem Video von gestern früh.

Jesus war ein ganz außergewöhnlicher, ganz besonderer Guru. Jesus war einer dieser großen Heiligen, die in Indien 'Guru' genannt werden, und die können Sachen, die normale Menschen nicht können. Wir im Westen, und auch die Juden in Judäa damals, die wussten von all diesen Sachen nichts.

Aber eines der Dinge, die manche Gurus können, ist, dass sie, während sie meditieren, mit ihrem Geist aus dem Körper treten und woanders hingehen. Es gibt Menschen, die haben erlebt, dass ein solcher Guru sie besucht hat, während er woanders saß, und es gibt Zeugen dafür. Und in unserer Kultur ist so etwas völlig fremd. Wir wissen über diese Dinge überhaupt nichts. Aber in Indien zum Beispiel, da gibt es zahllose Berichte, Bücher darüber, Menschen, die so etwas erlebt haben. Auch Swamiji erzählt von solchen Dingen.

Und ich habe das gelesen in Swamijis Autobiografie, wie er es irgendwo beschreibt, dass ein solcher Guru aus dem Körper treten kann, und während er das tut, wirkt der Körper für andere, als wäre er tot. Der Körper ist nicht tot, aber man muss gut auf den Körper achtgeben, weil er sonst von irgendwelchen Menschen für tot gehalten werden könnte.

Ich erinnere mich an eine Geschichte, die ich gelesen habe, wo der Guru, der das tat, zu seinen Schülern gesagt hat: "Hört mal, ich gehe jetzt in eine tiefe Meditation, ich gehe auf eine Reise. Achtet auf diesen Körper, dass ihm nichts geschieht. Ich komme wieder." Aber er muss während dreier Tage wiederkommen. Das gilt nicht nur für Jesus, das gilt für alle Gurus, die so etwas machen.

Und dieser Guru aus dieser Geschichte, die ich gelesen habe, der sagte: "Wenn ich nach drei Tagen nicht zurückgekommen bin, dann könnt ihr meinen Körper begraben, aber nicht vorher. Ich komm zurück." Und er kam innerhalb dieser drei Tage wieder zurück in seinen Körper, erwachte aus der Meditation und war wieder da, ganz normal, als wäre nichts geschehen. Es ist natürlich nichts, was normale Menschen können. Dazu muss man auf diesem Weg der Meditation weit fortgeschritten sein, es ist also wirklich etwas Besonderes.

Ich kann so etwas nicht, jedenfalls nicht willentlich. Und ich habe mich bei der Geschichte über die Auferstehung von Jesus immer gefragt: "Was ist damit wirklich gemeint?", weil ich weiß, dass all das irgendwo eine Wurzel im Menschen hat, im menschlichen Sein; dass Jesus nicht jemand war, der grundlegend anders war als du oder als ich; einer, der weiter war auf seinem spirituellen Weg, zweifellos, viel weiter, viel weiter, als ich je kommen werde, nehme ich an, aber dennoch nicht grundlegend anders.

Und Jesus sagte das selbst immer wieder. Er sagte: "Ich bin der Menschensohn." Das ist seine Art, zu sagen: "Ich bin wie du." Und er sagte: "Ich bin Gottessohn." Er lebte nur im Innern. Er war ganz und gar zur Seele geworden. Er hatte mit diesem Körper nichts mehr zu tun, und doch lebte er im Körper und er war Mensch, und das hat er immer wieder betont.

Und zur Kreuzigung und zum Wiederaufstehen möchte ich noch kurz zwei Sachen sagen, sonst wird es für heute zu lang, aber du kannst gerne das Video anschauen, das ich vorhin erwähnte.

Ich kann mir vorstellen, dass es so war: Jesus wurde gekreuzigt, und er wusste, was kam. Er hätte ja weglaufen können, es wäre ein Leichtes gewesen. Er hätte nur die Straße nach Jerusalem nicht gehen müssen, sondern einfach in die andere Richtung gehen. Er wusste, was kam, aber er wusste auch: das ist sein Weg. Und er wusste: er ist bereit. Er wusste, wie es laufen würde. Selbst die ganz alten Geschichten im Alten Testament, selbst die beschrieben das schon.

Und dann hing er am Kreuz, und er verließ seinen Körper, aber der Körper war noch am Leben, auch wenn er aussieht wie tot. Und die Geschichte ging dann so weiter, dass der Körper von Jesus nicht versehrt wurde. Den anderen beiden Gekreuzigten wurden die Beine gebrochen, die wurden fast geschändet, damit klar war: da geht nichts mehr. Aber bei Jesus wurde das nicht gemacht. Das Schicksal hatte so eingerichtet, dass sein Körper bewahrt wurde.

Er wurde vom Kreuz genommen, von seinen Freunden, die dazu die Genehmigung von Pontius Pilatus bekommen hatten, und wurde in Sicherheit gebracht. Und innerhalb von drei Tagen kehrte er mit seinem Geist in diesen geschundenen Körper zurück – etwas Unglaubliches, etwas für normale Menschen Unvorstellbares, und doch etwas, was nicht unerhört ist. Das ist etwas, was von vielen anderen großen Gurus beschrieben worden ist. Das macht für mich total Sinn. Das nimmt nichts von der Größe von Jesus, sondern im Gegenteil, es ergibt für mich total Sinn.

Jetzt verstehe ich, warum Jesus das überhaupt zugelassen hat; warum Gott das überhaupt zugelassen hat. Er hat gezeigt, was möglich ist, wenn man den Weg nach innen geht. Er hat sozusagen gesagt: "Wenn du diesen Weg gehst, kann dir nichts mehr geschehen, nichts mehr. Du bist zu allen bereit." Das heißt natürlich nicht, dass du gekreuzigt wirst. Aber einer wie Jesus, seine Aufgabe bestand damals darin, den Menschen zu zeigen, was möglich ist. Das war sein Geschenk, nur haben es die Leute natürlich nicht verstanden, damals.

Ja, das kann ich zur Kreuzigung und zur Wiederauferstehung sagen; ein bisschen anders als das, was man heute normalerweise hört.

Ich glaube nicht, dass Jesus einer war, der anders war als du. Er war weiter, viel weiter, aber nicht anders.

Danke für deine Frage.

Kinderwunsch, Trennung und Beziehung

[Simone:] Es gibt eine weitere Frage. Die dauert jetzt ein bisserl länger zum Vorlesen.

[Dhyan Mikael:] Ja, bitte, nur zu.

[Simone:] Der Michael entschuldigt sich auch für die lange Nachricht. Ich lese sie sehr gerne vor.

[Dhyan Mikael:] Wie war der Name?

[Simone:] Michael.

[Dhyan Mikael:] Ah ja, okay. Hallo Michael.

[Simone:] "Ich folge dir schon längere Zeit und möchte dir gerne eine Frage zu meiner Beziehung beziehungsweise Trennung stellen. Ich dachte immer, auch wenn eine Beziehung nicht leicht ist und meine Partnerin und ich uns immer wieder auch triggern, gibt es nicht den falschen Partner. Letzte Woche hat es mich dann doch erwischt und meine Partnerin hat die Beziehung beendet. Ich fiel aus allen Wolken. Wir hatten beide Träume, haben vor drei Wochen unsere Hochzeit geplant und wir wollten immer gemeinsame Kinder.

Diese Träume sind nun zerplatzt, und das ist sehr schmerzhaft für mich. Ich kann es noch nicht akzeptieren und frage mich immer wieder: warum? Sie sagt, sie liebt mich noch, aber es lag einerseits an unserem Altersunterschied von fünfzehn Jahren und Ihre Wünsche nach beruflicher Verwirklichung, Schule und Studium, die unsere gemeinsamen Pläne in der Beziehung immer wieder hinauszögerten. Ich wollte kein alter Vater sein und habe daher auch drängend auf sie eingewirkt. Obwohl sie letzte Woche meinte, wir trennen uns, ist sie mir noch sehr zugewandt.

Sie wünscht sich Umarmungen, Kuscheln und Intimität. Mich verwirrt das sehr. Ich merke, mir tut Abstand gut und gleichzeitig ihre Nähe. Nächste Woche fahren wir in unseren letzten gemeinsamen Urlaub. Vielleicht habe ich Hoffnung und andererseits sehe ich keinen Weg mehr für uns. Dann muss ich eine neue Wohnung suchen und von vorn beginnen, eine Zeit allein leben und dann...? Ich habe keine Lust darauf, und vermutlich werde ich mit achtundvierzig Jahren keine Kinder mehr in die Welt setzen. Dies ist sehr traurig, denn es war ein großer Wunsch von mir.

Ich glaube, ich hatte Angst, die Beziehung vorher zu beenden, weil es in mir die Vorstellung von einer stabilen Partnerschaft, Kindern und Familie gab, sodass ich dachte, das wird schon, wenn wir uns zusammenraufen. Vielleicht wollte ich auch nur nicht allein sein. Du siehst, es gab da viele Träume und Vorstellungen, die vermutlich auch mit Rollenbildern aus meiner Ursprungsfamilie zusammenhängen, die nicht so viel mit der Realität zu tun hatten. Ich bin müde und kraftlos, wieder neu zu beginnen. Und was soll das heißen: ich liebe dich, aber es geht nicht weiter?

Mein Ego kann das nur schwer akzeptieren. Es hält fest und glaubt, gescheitert zu sein. Hat Gott einen anderen Plan für mich, statt ein Vater zu werden? Ich wollte es besser machen, etwas weitergeben. Das macht mich traurig und ich fühle auch Scham, es nicht hinzubekommen. Und es fällt mir gerade schwer, mich selbst zu lieben. Habe ich und meine Vorstellungen überhaupt Einfluss auf mein Leben? Und was hat es mit dieser Kränkung, meinen Gefühlen von Scham, Schuld und versagt zu haben auf sich? Habe ich etwas falsch gemacht, oder ist das ein Test?"

[Dhyan Mikael:] Ich danke dir, Michael. Danke für deine berührende E-Mail und dein Vertrauen, mir diese Frage zu stellen.

Weißt du, es ist so: Es gibt nur eine Art, wie wir in Wahrheit einem anderen Menschen begegnen können: in Liebe. Aber was heißt das: in Liebe? 'In Liebe' heißt: nichts wollen, keine Vorstellung, keine Pläne, keine Wünsche.

Und dann ist alles Mögliche möglich. Dann geschieht das Schönste von dem, was mit zwei Menschen möglich ist, von selbst, aus diesem Miteinander.

Aber das ist uns eigentlich unbekannt, diese Art des Zusammenseins. Wir kommen auf einen anderen Menschen zu, und wir haben Ideen, wie wir diese Beziehung nutzen wollen, um unsere Wünsche zu verwirklichen.

Aber es funktioniert nicht wirklich. Schau, das ist wie, wenn man zusammenkommt und tanzt. Es gibt natürlich einen Tanzschritt, den man gemeinsam tut. Man weiß, ob man Walzer tanzt oder Rumba oder was auch immer.

Aber dieses Miteinander ist ein ständiges miteinander immer schauen: wo ist der andere? Wo bin ich? Und man kann nur gemeinsam sich drehen und wenden und schwingen. Sobald einer sagt: "ich will jetzt hier lang", stolpert der andere.

Im Tanzen ist es ganz magisch. Selbst der Mann, der im Tanz ja meistens der Führende ist... Führen heißt nicht 'bestimmen'. Führen heißt nur: wahrnehmen, wo ist der andere?

Und dann kann man schön miteinander tanzen. Aber wir kennen das nicht.

Ich möchte das Ganze mal... Die übliche Ebene, wo die Probleme am schnellsten auftauchen, ist in der Sexualität, und da ist sie auch besonders schmerzhaft, diese Ebene.

Der eine hat Lust, der andere nicht, der andere Teil.

Dann sagt der eine: "ja aber das gehört doch dazu", oder: "wenn du mich liebst, dann..." Das ist eigentlich fast wie eine Vergewaltigung für mich, wenn ich so etwas höre. Jeder Wunsch, den ich an meinen Partner habe, ist zu viel. Jeder. Mein Partner ist nicht für meine Träume verantwortlich. Mein Partner ist nicht hier in meinem Leben, um meine Träume zu erfüllen, auch nicht meine Bedürfnisse, auch nicht meine Sehnsüchte. Dafür ist ein Partner nicht da. Aber wir meinen es normalerweise natürlich. Was ich hier sage, ist nicht das, was die Leute denken.

Was du jetzt gerade erlebst, Michael, ist, und du kannst dankbar sein für das, was du grade erlebst... das ist wie eine unglaubliche Lernerfahrung: "Ah, das passiert, wenn ich meine geliebte Frau unter Druck setze.

Dann rennt sie weg." Sie kann nicht anders. Das ist eine sehr gesunde Reaktion und auch gut für dich, weil du dann merkst: "Ja, so geht es nicht." Sie hätte auch bleiben können, dann würdest ihr euch in zehn Jahren trennen, dann sind drei Kinder da und ist alles viel, viel schmerzhafter und viel komplizierter.

Weißt du, unterm Strich steht Folgendes: dieser Mensch, den du da liebst oder geliebt hast, ist nicht dazu da, dich glücklich zu machen. Er ist nicht dafür da, Erfüllung in deinem Leben zu finden, darum musst du dich selbst kümmern. Dieser andere Mensch ist dazu da, miteinander Freude zu haben, miteinander Dinge zu machen, die man alleine nicht machen kann; das Leben breiter und höher und weiter und tiefer zu machen; aber was das bedeutet, das wissen wir nicht. Das geschieht nur, wenn man zusammenkommt, ohne dass man etwas zusammen vorhat, sozusagen.

Und dann kann man ein Leben lang glücklich sein zusammen. Aber das glücklich werden, um das musst du dich selber kümmern.

Das ist das eine, was ich dazu sagen möchte. Das andere ist: wir haben diese Träume, die du so schön angesprochen hast.

Dir war es wichtig, Kinder zu haben, Vater zu werden.

Mein Rat ist, ohne Träume zu leben. Wenn Kinder geschehen, dann ist es eine wunderbare Sache. Aber Kinder zu wollen, wenn keine da sind, das ist einfach nur schmerzhaft. Träume sind zu nichts gut, wirklich zu nichts. Und ich glaube, du hast recht: du träumst da etwas, was gar nicht dein Traum ist.

Alle Träume, die wir haben, kommen in Wirklichkeit von ganz woanders her. Diese Dinge kommen aus der Kollektivität, die kommen von unseren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern, aus der Tradition, aus der Gesellschaft, und wir wissen gar nicht, wo sie herkommen. Wir glauben, das sind unsere. Ich habe das auch erlebt, als ich sehr jung war.

Also, wenn du in dir diese Träume spürst und diese Wünsche... das Beste, was du damit tun kannst, ist zu erkennen, was sie sind: "Ah, ein Traum." Das heißt: aufgepasst.

Wir verherrlichen diese Träume, wir heiligen die. Wir denken: "Ah, das ist ein guter Traum." Es ist nichts verkehrt am Kinder haben, weißt du... überhaupt nichts – wenn es denn sein soll.

Ja, das dazu. Und am Schluss möchte ich dir noch einen Vorschlag machen, oder zwei eigentlich. Ich habe zwei Vorschläge für dich. Der eine ist für dich selbst. Ich sagte eben: um das glücklich werden musst du dich selbst kümmern.

Und mein Vorschlag wäre: fang einmal mit dem Meditieren an. Das sieht zwar ganz harmlos aus, aber es wird dir helfen zu entdecken, wo du das Glück in Wirklichkeit findest.

Und der andere Vorschlag, den ich hätte, ist: wenn du gerne mit deiner geliebten Freundin oder künftigen Frau Kinder haben möchtest, eine Zukunft haben möchtest, weil du sie einfach magst, dann könntest du einmal Folgendes probieren: akzeptiere sie voll und ganz, ohne wenn und aber, in dir drin, so wie sie ist. Anstatt ihr zu sagen, was du gerne möchtest, nämlich, dass sie Kinder kriegt für dich... ich sag es jetzt mal so brutal.

Sag dir: "Oh, was für ein schönes Wesen. Ja, sie will keine Kinder. Sie wird schon wissen, was gut für sie ist. Im Moment will sie keine Kinder. Natürlich würde ich ihr dann nie so etwas nahelegen..." Du liebst sie, so, wie sie ist. Sage ihr nicht, was du möchtest. Schau auf das, was von selber von ihr kommt.

Du wirst eine vollkommen andere Art der Beziehung entdecken.

Ich kann mich nicht dran erinnern, wann ich meiner Partnerin das letzte Mal gesagt hätte, was ich gerne hätte.

Ich wäre dazu gar nicht in der Lage. Es wäre einfach viel zu schmerzhaft.

Ja, und ich habe zwar gerade versprochen, dass es die letzten zwei Punkte sind, aber einer fällt mir noch ein, das würde ich gerne am Schluss noch sagen. Du sprachst gerade darüber, ob du etwas falsch gemacht hast. Du sprachst davon, dass du dich schämst.

Weißt du, ganz tief drin in uns spüren wir, was richtig ist, und du weißt, dass das so nicht funktionieren kann, ganz tief drin, weil du selber weißt, wie es ist, wenn jemand an dich Wünsche hat; wenn jemand was von dir möchte und was von dir fordert. Du weißt, wie schrecklich das ist. Aber wir sind, wie wir sind, und wir können überhaupt nichts dafür.

Ich habe das, was ich bisher gesagt habe, nicht gesagt, weil ich denke, du hast etwas falsch gemacht. Ich sage dir nur die Wahrheit über Beziehung, die Wahrheit über das Zusammensein von Menschen. Das heißt aber nicht, dass du anders sein kannst, als du bist. Du bist, wie du bist; ich auch... ich bin völlig hirnverbrannt. Es ist nicht leicht, sich selbst zu lieben.

In allem, was du gerade erzählt hast, habe ich mich so wiedererkannt, und ich habe ja einen Namen, der ist fast so wie deiner; so viele Gemeinsamkeiten. Ich dachte früher immer, die Frau wird mich glücklich machen; so sind wir Menschen. Und der Weg daraus ist nicht etwa, zu wissen, dass es so nicht geht. Du kannst dich nicht verändern. Du bist so, wie du bist.

Du kannst nur zwei Sachen machen. Das eine ist, dich wirklich so zu lieben, wie du nun mal bist; und: zu meditieren. Da entdeckst du nämlich den Weg, wie du glücklich werden kannst, und dann ändert sich das Ganze von der Wurzel her. Denn wenn du beginnst, aus dir selbst heraus glücklich zu werden, dann hörst du von ganz alleine auf, dein Glück da draußen zu suchen. Dann brauchst du nichts mehr von deiner Partnerin.

Deswegen ist der Weg so magisch mit dem Meditieren.

Wir machen ja diese Dinge, die so kontraproduktiv sind im Zusammenleben mit einem Partner, nicht, weil wir doof sind, sondern einfach, weil wir es nicht besser wissen. Wir wollen glücklich sein und wir glauben mit jeder Faser, das Glück läge da draußen, in der Beziehung, oder im Erfolg, oder sonst wo.

Und erst, wenn wir beginnen, die wahre Quelle unseres Glücklichseins zu entdecken, und die liegt in uns, und die entdecken wir durch die Meditation... erst wenn wir die entdeckt haben, erst dann entspannen sich diese ganzen anderen Dinge, weil dann die Ursache des Problems sozusagen behoben ist. Und die Ursache des Problems war die ganze Zeit, dass wir das Glück da suchen, wo es gar nicht ist, und dann können wir uns anstrengen, so viel wir wollen, es funktioniert einfach nicht.

So, und noch eine Sache ganz im Schluss: mach keine Pläne. Du sagst, ihr beginnt euren letzten Urlaub zusammen. Das weißt du nicht. Hey, ihr fahrt zusammen in den Urlaub. Fahrt zusammen in den Urlaub. Mach nicht den Plan, dass das dein letzter ist mit ihr, das weißt du nicht; sie weiß es auch nicht, selbst wenn ihr das beschließt. Freu dich auf den Urlaub; genieß den Augenblick. Frag dich nie: was ist morgen? Frag dich nie: was ist nach diesem Urlaub? Frag dich nicht: was soll ich mit meinem Leben machen, wenn ich hier ausziehe?

Noch bist du nicht ausgezogen. Sei da, wo du bist. Sei bereit, zu allem. Sei bereit, allein zu sein, wenn es denn so sein soll; dann kann das Zusammenleben vielleicht funktionieren. Wer weiß, du wirst das alles entdecken. Denk nicht an morgen. Sei hier, mit deinen Gefühlen, mit deiner Verzweiflung, mit deiner Unsicherheit, mit deiner Liebe. Es ist eine sehr, sehr intensive, aber sehr fruchtbare Zeit, die da bei dir gerade ist. Ich weiß, es ist nicht einfach. Ich weiß, es brennt ganz gut.

Ich liebe dich.

Danke, Michael.

Simone, ich hör dich nicht. Ich sehe nicht zwar sprechen.... [Simone:] Ich habe noch eine Frage an Dich, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Wer hat eine Frage?

[Simone:] Ich lese sie vor, und es gibt auch noch ein paar Rückmeldungen zum Ostervideo. Und zwar sagt Kerstin: "Dank für das gestrige Ostervideo." Und Gabi: "Lieber Mikael, danke für deine Übersetzung der Auferstehungsgeschichte. Ich bin tief berührt und bewegt."

Kommunizierst Du mit Jesus?

Und Christopher hat auch eben eine Frage in dem Zusammenhang zu Jesus. "Hallo lieber Mikael, kommunizierst du mit Jesus oder fühlst du ihn als einen Teil von dir? Ganz herzliche Grüße. Christopher."

[Dhyan Mikael:] Danke, Christopher, für diese Frage. Ja, ich sage da gerne etwas dazu. Ich bin ein zutiefst unspiritueller, unesoterischer Mensch, so sage ich es jedenfalls selber. Es ist also nicht so, dass ich das Gefühl habe, ich würde mit Jesus sprechen oder mit ihm sonst irgendwie zu kommunizieren. Ich glaube, dass das in Wirklichkeit ganz anders funktioniert. Und für mich ist es so... Ich meditiere jeden Tag. Ich bin seit vierundzwanzig Jahren bei meinem spirituellen Meister.

Ich bin seit, ich weiß nicht, sechs oder sieben Jahren mit meinem Guru zusammen. Ich meditiere jeden Tag. Ich bin ein dummer Kerl, genau wie du. Ich habe keine unglaublichen Verbindungen in irgendwelche höheren Ebenen, von denen man erzählen könnte oder über die man tolle Bücher schreiben könnte, aber was mit der Zeit geschieht, ist, dass man plötzlich beginnt, Dinge zu verstehen. Du weißt nicht, wo das herkommt. Es ist nicht so, dass dir irgendjemand etwas einflüstert oder da eine innere Stimme zu einem spricht.

Es ist, als würden einem manchmal die Schuppen von den Augen fallen. Plötzlich ist es für einen vollkommen offensichtlich: "Ja, natürlich! So war das schon immer gemeint." Und so geht es mir mit Jesus seit vielen Jahren.

Die Dinge werden einfach offensichtlich, mehr und mehr.

Swamiji, mein Guru, hat einmal erzählt, dass der Hauptunterschied zwischen einem Guru und einem Schüler der ist... das hat mit dem Blickfeld zu tun, sagt er. Er gibt ein Beispiel: die Schüler sitzen auf dem Boden, sie können zehn Meter weit sehen, oder fünfzehn oder zwanzig. Der Guru sitzt oben auf dem Baum und kann ein paar Kilometer weit schauen; viel weiter. Dessen Blick, dessen Blickfeld ist viel weiter als das Blickfeld des Schülers. Er kann viel mehr erkennen.

Und je stiller wir werden, je mehr wir nach innen kommen und unsere Seele entdecken, desto mehr sind wir verbunden auf eine Weise, die man direkt gar nicht spüren kann. Man hat eigentlich das Gefühl, man wird immer dümmer und weiß immer weniger, aber man erkennt immer mehr und man versteht immer mehr, obwohl man immer weniger weiß. Und das liegt daran, dass man, ohne dass man es selber natürlich merkt, ganz allmählich höher steigt, und das Blickfeld weitet sich.

So erlebe ich das.

Und gib nichts auf das, was ich dir erzähle, weißt du. Das einzige Verstehen, was dir hilft, ist dein eigenes, dein eigenes Erkennen. Deswegen sage ich oft: ich mag es gern praktisch, ganz praktisch. Ich wollte immer wissen: "Okay, was kann ich tun?" Mich hat nie interessiert, was irgendwelche Medien erzählen, sondern ich wollte wissen: "Okay, was kann ich denn tun? Wie kann ich leben?" Deswegen erzähle ich so gerne über die Meditation, die mir dabei geholfen hat und auch jeden Tag hilft, weil man dann immer leichter wird, und irgendwann macht das Leben einfach Sinn.

Plötzlich merkt man: "Ja, so ist es!" Dann liest man das, was zum Beispiel Swamiji schreibt und... Swamiji hat eine Autobiografie geschrieben, sechs Bände, wunderschön. Auf meiner Website gibt es die Links dazu. Und dann liest man das und man hat das Gefühl: "Das kenne ich. Ich verstehe das", obwohl du eigentlich überhaupt nicht weißt, wovon er spricht, aber irgendwann weiß man: so ist es. Als hätte man es selbst erlebt. Und das kommt alles von ganz allein aus einem selber; in meinem Fall durch die Meditation.

Es gibt sicherlich auch andere Wege, aber die kenne ich natürlich nicht. Ich rede immer von meinem Weg. Ja, so ist es bei mir. Also, überhaupt nichts Esoterisches, sondern ganz geerdet kommt es ganz von selbst. Und ich bin davon überzeugt, so ist es für jeden Menschen, für jeden Einzelnen. Danke. Danke, ich freu mich, dass ich darüber sprechen konnte.

[Simone:] Mikael, es gibt zurzeit keine offenen Fragen an Dich aus den Chats.

[Dhyan Mikael:] Ja, fein. Danke Simone. Ich habe hier ein paar E-Mails. Ich lese einmal eine von den E-Mails vor und werde dazu etwas sagen.

Ja, ich lese einfach einmal die E-Mail vor, die mir hier vorliegt.

Umgang mit Gefühlen und depressiven Verstimmungen

"Ich bin zu deinen Videos gekommen, sie sprechen mich sehr an, weil du so normal rüberkommst, so menschlich und ehrlich. Seit Jahren höre ich immer wieder: tue nichts, ändere nichts im Außen, bleib still und fühle einfach, was da ist. Das funktioniert gut mit Fühlen und mit lassen, wenn es sich Ärger oder Wut handelt, und diese Gefühle gehen dann auch wirklich wieder weg. Bei mir ist aber ganz oft so ein latentes Gefühl von Lustlosigkeit vorhanden, Schwere und Antriebslosigkeit, eine depressive Stimmung, ohne dass es dafür einen äußeren Grund gäbe.

Und ich habe das Gefühl, je mehr ich mich in dieses Gefühl hineinbegebe und es sein lasse und beobachte, desto schwerer wird die Stimmung. Was ist der Unterschied zwischen ein Gefühl sein lassen und sich hineinfallen lassen? Zweiteres tut nämlich nicht gut. Und wie gehe ich mit depressiven Stimmungen um?" Und dann schreibt sie noch am Schluss: "Ich habe vor drei Tagen mit der Samarpan-Meditation begonnen, und ich hoffe, dass ich durchhalte."

Ja, ich danke dir für deine E-Mail.

Ich möchte am Schluss anfangen, die Sache von hinten aufrollen. Ich freue mich, dass du schreibst, dass du mit der Samarpan-Meditation vor einigen Tagen begonnen hast. Und weißt du, es ist gar keine Frage des Durchhaltens. Das Meditieren ist deswegen so einfach, weil es dabei für dich um gar nichts geht.

Du kannst es nicht falsch machen, du musst es nicht richtig machen, du setzt dich einfach diese halbe Stunde hin und genießt, dass du für eine halbe Stunde dich um nichts, aber auch gar nichts kümmern musst. Nichts muss kommen, du musst keinen bestimmten Zustand erreichen, nichts muss weggehen, auch nicht die Depression.

Diese halbe Stunde ist einfach nur Wohltat. Und mein Rat wäre, dass du die einfach für fünfundvierzig Tage machst. Das ist in Wirklichkeit gar nicht mein Rat. Swamiji rät uns das. Er sagt: "Wenn du die Meditation beginnst, mache sie einfach mal für fünfundvierzig Tage." Dann brauchst du nicht jeden Tag wieder neu darüber nachdenken, ob du sie es heute wirklich machen möchtest oder nicht.

Und innerhalb dieser fünfundvierzig Tage, wenn du da jeden Morgen meditiert hast, da bekommst du dann ein sehr gutes Gefühl dafür, was das mit dir macht, und dann fällt das Weitermachen noch viel leichter. Aber das Wichtige ist: das mit der Meditation nichts Ernstes; eher wie ein Hobby. Du tust es, weil es Freude macht. Und all das Gute, was daraus geschieht, das geschieht von selber. Da brauchst du nicht darauf warten, da brauchst du nichts Besonderes für tun. Das kommt allmählich, mit der Zeit, mit den Monaten und Jahren.

Und jetzt zu deiner Frage über das Fühlen der Gefühle. Ja, es gibt da in der Tat einen Unterschied. Ich weiß, wovon du sprichst. Manchmal hat man ein Gefühl in sich und es ist fast, als würde das Gefühl einen einladen, sich darin zu verlieren... da ganz reinzugehen.

Und ich stimme dir zu, dass das keine gute Idee ist; das ist wirklich ein sich Verlieren.

Ich mache das heute anders, und deswegen drücke ich es heute auch anders aus, wenn ich darüber spreche. Es ist eher so: ich achte darauf, wo ich mit meiner Aufmerksamkeit bin, nämlich hier bei mir, hier... ich geh hierher zurück. Je schwieriger das Gefühl, desto mehr versuche ich, mit meiner Aufmerksamkeit einfach im Kronenchakra zu verweilen, aber ich ignoriere das Gefühl nicht. Ich erlaube dem Gefühl, hier zu sein, aber ich bleibe bei mir.

Das Gefühl darf da sein, solange es will. Ich habe mit dem Gefühl kein Problem. Ich kämpfe nicht dagegen. Ich habe aber auch keine Angst davor. Es darf einfach sein, aber ich bin bei mir.

Es ist nicht so leicht, das in Worte zu fassen, aber vielleicht spürst du den Unterschied, von dem ich spreche, und du kennst ihn ja selber auch. Du hast das ja im Grunde auch selbst schon gesagt.

Gefühle, auch Depression, kommt und geht.

Aber es ist am besten, nicht darauf zu warten, bis sie gehen. Da gibt man den Gefühlen schon wieder zu viel Bedeutung und zu viel Macht. Lass es einfach da sein, gib dem Gefühl den Raum, den es braucht. Du bleibst bei dir.

Und zu der depressiven Stimmung, die du angesprochen hast... das ist etwas, was ich selbst in der Form nicht oft erlebe, aber ich kenne Menschen, die damit zu tun haben, und von diesen Menschen weiß ich, dass das viel Geduld braucht.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass, wenn ich bei etwas Hilfe brauche... wenn es etwas gibt, womit ich alleine nicht zurechtkomme, dann entdecke ich die Hilfe, die dazu notwendig ist von allein, durch die Meditation, und ich das meine ich wieder ganz praktisch und gar nicht esoterisch. Ich habe das immer wieder erlebt in den sieben Jahren, seit ich diese Meditation mache. Ich habe da etwas, wo ich genau weiß: da brauche ich irgendwie Hilfe. Ich komme da nicht allein weiter.

Meistens waren's körperliche Dinge, aber vielleicht auch mit Gefühlen. Aber ich wusste, meine Aufgabe ist einfach: "Ich meditiere". Und dann entdeckte ich, wie durch Zufall, irgendwann später, nach ein paar Tagen oder nach ein paar Wochen, genau das, was mir dann geholfen hat, bei dieser Sache, einen guten Weg zu finden.

Manchmal habe ich jemanden kennengelernt, der Rat wusste; manchmal habe ich eine neue Methode entdeckt, oder ich habe entdeckt, dass ich in meiner Ernährung etwas anders machen kann, alles scheinbar aus Zufall, aber das alles entspringt diesem sich immer mehr sich selbst zuwenden, und dann kommt diese Weisheit des Lebens zu dir. Ich finde es ganz magisch, sehr, sehr praktisch. Das heißt, du musst nicht mit allem ganz allein zurechtkommen, aber das, was dir wirklich hilft und wirklich taugt, das wirst du entdecken.

Ja, und Geduld finde ich sehr, sehr hilfreich bei der ganzen Sache, gerade wenn es diese depressiven Stimmungen geht. Das sind welche, die möchten gern geduldig behandelt werden. Ich weiß nicht, ob dir das jetzt in irgendeiner Weise hilft, aber das ist das, was mir dazu einfällt. Danke für deine E-Mail.

Simone, soll ich weiterlesen, oder hast du inzwischen etwas?

[Simone:] Ich habe inzwischen etwas, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Ja, bitte.

Wenn der Partner sich beschwert

[Simone:] Und Christopher bedankt sich noch über deine Antwort hier. Kerstin fragt: "Lieber Mikael, wenn du in einer Situation wärst mit einem Menschen, der sich beschwert und das sehr oft: würdest du die Situation verlassen? Ich denke aber, vielleicht spiegelt mir der andere etwas. Danke dir sehr."

[Dhyan Mikael:] Wer ist denn dieser andere? Also, welche Beziehung habt ihr? Chef, Partner, Verwandte, Mutter, Vater? Das würde mich interessieren.

[Simone:] Ich melde mich, sobald die Antwort da ist, Mikael. "Partner."

[Dhyan Mikael:] Danke.

Ja, mit Partnern ist es wirklich sehr, sehr lustig. Wir suchen uns einen Partner aus, irgendwie, wir wissen gar nicht, wie wir das tun. Wir verlieben uns, und dann wollen wir, dass er anders ist. Es ist einfach so. Das machen wir Menschen.

Mir geht es so: wenn meine Partnerin auch nur andeutet, dass sie unglücklich ist, weil ich irgendetwas nicht tue oder... dann schmerzt mich das ungeheuer.

Es ist wirklich hart. Es ist sehr schmerzhaft. Ich weiß, wovon du sprichst.

Ich bin da sehr empfindlich.

Und früher war es so... früher war das für mich wirklich ein Problem. Und der Grund dafür war, dass ich früher geglaubt habe, dass der andere, der mich da kritisiert oder der etwas von mir mehr oder weniger elegant fordert, dass der Recht hat. Früher dachte ich: "Ja, ich sollte wirklich so sein", oder: "Ich sollte das wirklich tun", oder: "Ich sollte das wirklich anders machen", oder: "Ich sollte das wirklich nicht tun". Ich war früher überzeugt: der andere weiß besser, wie ich sein sollte.

Und dann hatte ich das große Glück, dass ich zu meinem spirituellen Meister Soham gekommen bin. Der hat mir nämlich einen Trick verraten.

Der hat mir gesagt: "Schließe Frieden damit, verkehrt zu sein."

Wir können uns natürlich einreden: "Ich brauche mich nicht ändern. Ich kann so sein, wie ich bin. Ich habe ein gutes Recht darauf. Wer ist denn mein Partner, dass er mir sagt, ich soll anders sein"... aber das hilft alles nichts. Das ist alles nur da oben in der Birne.

Aber das, was der Partner sagt, schmerzt uns deswegen, weil wir selbst es glauben.

Weißt du, wenn dir vollkommen klar wäre, dass das, was dein Partner da sagt, totaler Quatsch und Käse ist, dann würde es dich gar nicht groß berühren. Dann würdest du sagen: "Was redest du da? Vergiss es." Aber so ist es natürlich nicht. Und damals hat mein Meister zu mir gesagt: "Schließe damit Frieden... mit dieser Gewissheit, mit dieser Überzeugung: ich bin verkehrt."

Und das war harter Tobak für mich, am Anfang. Ich glaube, ich habe zehn Jahre gebraucht, bis ich das endlich wirklich gekonnt habe. Wie gesagt, selbst heute noch berührt mich das, wenn meine Partnerin auch nur eine Andeutung macht, aber ich bin heute bereit, verkehrt zu sein. Deswegen brauche ich mit ihr auch nicht streiten.

Und heute kann ich... es kommt eigentlich nie vor, weil sie mich kennt und weil sie eine gute Partnerin ist, eine liebevolle... aber du sagtest ja gerade: was würde ich tun, wenn? Wenn ich in solch einer Situation wäre, wie du sie gerade beschreibst, würde ich zunächst einmal meine Gefühle fühlen, heimlich, in mir drin. Und ich würde diesem Partner sagen: "Hör mal, ich verstehe dich. Ich verstehe, was du sagst. Ich bin komisch. Wahrscheinlich hast du sogar recht. Wahrscheinlich hast du sogar recht, und es wäre besser, ich wäre anders. Aber weißt du: ich bin so.

Wenn du auch so mit mir gerne zusammen bist, so wie ich bin, dann freue ich mich sehr, aber ändern kann ich mich nicht. Ich habe es probiert, es geht nicht. Nichts gegen dich, aber ich bin so." Soham, mein spiritueller Meister, von dem ich das gelernt habe, der hat das anders ausgedrückt... Der hat immer gesagt... Wenn ihm jemand so etwas gesagt hat in einer Beziehung, sagte er: "Weißt du was? Wenn dir das nicht taugt, wie ich bin, dann... da ist die Tür! Was willst du hier?" So kann man es auch machen. Das ist aber nicht meine Art.

Jeder muss es auf seine Art und Weise machen. Jeder findet da seinen eigenen Weg, damit umzugehen. Du findest vielleicht wieder einen anderen Weg; den wirst du selbst entdecken. Aber im Kern steht die eine Aufgabe: Frieden damit zu schließen, dass man verkehrt ist. Denn diese Überzeugung, die kommt nicht von deinem Partner. Es ist nicht so, dass ein Partner dir das Gefühl gibt, dass du verkehrt bist. Der spricht nur was an, was auf Empfänglichkeit in dir stößt, sonst hätte das keine Macht über dich; sonst würdest du auch gar nicht fragen brauchen.

Sei bereit, verkehrt zu sein in den Augen deines Liebsten. Das ist eine große Hausaufgabe, und wenn du wenn du dazu bereit bist, dann entschärft das die Situation.

Wenn du versuchst, ihm zu sagen, dass es totaler Blödsinn ist, was er dir da sagt... das führt zu nichts. Natürlich ist das, was er dir sagt, totaler Blödsinn, aber es ist nicht deine Aufgabe, ihm das zu sagen; das muss er selber entdecken.

Was du tun kannst, ist, mit deinem eigenen verkehrt sein Frieden zu schließen, und daraus entstehen ganz erstaunliche Sachen, das verspreche ich dir. Es ist ein wirklich sehr fruchtbarer Weg. Das ist das, was ich dir heute dazu raten kann. Ich dank dir für deine Frage.

[Simone:] Ich habe noch eine Frage, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Ja, bitte Simone.

Warum auf das Kronenchakra meditieren und nicht auf das Herz?

[Simone:] Erdborn fragt: "Warum ist es bei der Samarpan-Meditation so, dass die Aufmerksamkeit auf der Mitte des Kopfes ist? Warum zum Beispiel nicht das Herz? Danke dir."

[Dhyan Mikael:] Ich werde jetzt etwas tun, was ich sonst nie tue. Ich werde dir sagen: "Frag nicht. Probier's aus."

Das ist etwas, was man wirklich selbst entdecken muss.

Weißt du, es gibt zwei Arten, auf diesem Weg zu navigieren. Der spirituelle Weg ist in Wirklichkeit ein emotionaler Weg, und das heißt: du hörst etwas, du hörst jemanden sprechen, und du weißt: ah, das ist für mich. Du verstehst nicht, warum. Du weißt nicht, warum er dir das rät. Aber du weißt: das ist für mich. Und dann tust du's.

Es ist nicht so, dass du diesen Menschen vertraust. Du vertraust deinem Gefühl, du vertraust dir selbst, und deiner eigenen Offenheit, und dann tust du es. Und dann bist du empfänglich, und dann entdeckst du Dinge für dich selbst. Wenn du fragst, warum, dann, weil es etwas in dir gibt, was es in Wirklichkeit nicht tun möchte. Verstehst du, was ich meine?

Wenn jemand fragt, warum, dann will er nicht.

Es gibt da eine Stelle im Neuen Testament, die ich heute gelesen habe, weil ja heute Ostern ist, und die habe ich lange nicht verstanden.

Jesus war gekreuzigt worden und dann, einige Tage später, erschien er seinen Jüngern wieder. Er war unter seinen Jüngern und er sprach mit ihn; er war unter ihnen. Elf Jünger waren da, aber einer war nicht da.

Und als die Elf dann dem Zwölften davon später erzählten, sagte der: "Das glaube ich nicht. Das glaube ich erst, wenn ich seine Hände berührt habe, die Wunden in seinen Händen; wenn ich meine Hand in die Wunde an seiner Seite gelegt habe, dann glaube ich es, woher nicht."

Und später begegnete dann dieser zwölfte Jünger Jesus, und dann sagte Jesus zu ihm: "Hier schau, hier sind meine Hände, du kannst sie berühren. Hier ist meine Seite, du kannst deine Hand in die Wunde auf meiner Seite legen.

Aber diese Art von..." Wie drückte Jesus sich aus? Das ist wertlos, sagte er. Wenn du nur glaubst... wenn du den Beweis hast, wenn dir jemand das erklärt: so ist es... wenn Du es verstehen kannst, dann ist dieser Glaube, dann ist dieses Verstehen vollkommen wertlos. Diese Art von Liebe ist vollkommen wertlos. Aber wenn du etwas... Jesus nannte es: "Aber wenn du es aus purem Glauben tust"... ich denke, das war Jesus' Art, von Gefühl zu sprechen: aus dir selbst heraus. Du verstehst es überhaupt nicht, aber du spürst: "Ja!"

Das trägt dich, weil das mit deiner Offenheit, mit deiner Empfindlichkeit zu tun hat. Und deswegen möchte ich nicht auf ein Warum eingehen. Schau einfach nach deinem Gefühl. Wenn du das machen möchtest, tu es; wenn nicht, lass es bleiben. Aber wenn Du es tun möchtest, dann wirst du die Antwort auf deine Frage entdecken. Wenn ich dir die Antwort sage, aus meiner eigenen Erfahrung, wird es dir nichts nützen, aber du wirst es selber entdecken. Danke für deine Frage. Ich danke dir sehr.

[Simone:] Mikael, es ist 15:24 Uhr. Darf ich noch eine Frage vorlesen?

[Dhyan Mikael:] Ja, das probieren wir noch.

Wenn die Familie Wut und Schmerz auslöst.

[Simone:] "Hallo Mikael, ich konnte mich gerade erst zuschalten", schreibt Lünefritz. "Kontakt mit meiner Familie hat in den letzten Tagen wieder heftigste Gefühle in mir hochgeholt. Tiefster Schmerz, Wut, Verzweiflung... es ist so gar nicht leicht, damit zu sein, das alles zu fühlen, und leider hatte ich mich auch wieder im Ausagieren und Kämpfen verloren. Die Wut ist wirklich rasend, und ich habe das Gefühl, ich schlucken sie dann auch noch immer wieder herunter."

[Dhyan Mikael:] Ja, danke.

Sei geduldig mit dir selbst. Die Familie ist die allergrößte Herausforderung. Weißt du, hast mit deinen Verwandten zu tun, vielleicht mit deinen Eltern oder Geschwistern, und da hast du mit dem Nest zu tun, aus dem du stammst. Du hast mit dem Ursprung all deiner Konditionierungen zu tun, und da ist es für uns am allerschwierigsten; da sind wir völlig hilflos. Es ist nicht so, dass die Leute böse oder doof sind; es ist einfach so.

Und natürlich verhalten wir uns dann auf Arten, wo wir genau wissen: das ist jetzt nicht besonders hilfreich und nicht besonders produktiv für uns. Aber wenn du dann wieder alleine bist, so wie jetzt, und Satsang ist dafür ein wunderbares Medium, dann, im sicheren Rahmen, wenn du alleine bist, dann kannst du das nachträglich einfach fühlen. Denk nicht darüber nach, aber fühle es einfach, so ganz, ganz gemächlich.

Und diese Dinge werden sich ändern. Es braucht nur Zeit. Es ist nicht so, dass du jetzt über Nacht klug werden musst. Man sagt sich dann ja: "Ich weiß es doch besser. Warum mach ich das denn jetzt schon wieder? Warum lass ich mich darauf ein? Und warum reagiere ich dann so? Ich weiß es doch besser!" Aber das hilft alles nichts. Das Wissen nützt uns nichts. Wir verändern uns, ganz allmählich, indem wir das immer wieder erleben; indem wir uns selbst immer wieder damit annehmen; indem wir die Gefühle immer wieder fühlen, immer wieder.

Und wir haben das Gefühl, wir drehen uns im Kreis, aber das stimmt nicht. In Wirklichkeit vollführen wir da eine Art Spirale. Wir erleben die gleichen Sachen immer wieder, immer wieder, aber jedes Mal ein bisschen anders, ein bisschen höher, jedes Mal. Wir merken das nicht; wir glauben, wir sind genauso dumm wie vor Jahren, aber das stimmt nicht.

Und wenn du dich dann zurückziehen kannst, so wie jetzt, dann sei so sanft wie möglich mit dir.

Liebe dich in deinem Unvermögen, anders, besser, reifer, weiser, klüger zu sein. Da bist du bei mir in guter Gesellschaft, das kann ich dir sagen.

Ich danke dir für deine Frage, und schön, dass du hierher gefunden hast nach deinen aufreibenden Familientagen. Ich freue mich sehr, dass du hier bist.

Jetzt meditieren wir

Und jetzt ist es Zeit, dass wir mit den Fragen aufhören, weil jetzt gleich die Meditation beginnt. Aber wenn noch Fragen übrig sind: morgen geht es weiter. Morgen, am Ostermontag um 14 Uhr kommt der zweite Satsang in diesem Intensive, und wenn du weiter dabei sein möchtest, freue ich mich total. Und wenn irgendetwas übriggeblieben ist oder neue Fragen gekommen sind: frag mich, und ich freue mich, wenn ich dazu etwas sagen kann.

Und ich sage das jetzt schon, und ich sage auch jetzt schon gleich ganz herzlich Tschüss, denn nach der Meditation sage ich dir nur noch ganz wenige Worte, damit wir in diesem schönen Space bleiben können und dann nicht mehr viel gesagt werden muss. Und jetzt möchte ich noch kurz etwas zur Meditation sagen für diejenigen von euch, die von der Samarpan-Meditation noch überhaupt nichts wissen. Die Meditation ist im Grunde eine ganz einfache Angelegenheit.

Und es gibt von den Menschen, die in Deutschland offiziell die Samarpan-Meditation verbreiten, das ist der Samarpan-Meditation Deutschland e.V., da gibt es auch eine Website... die bieten sogenannte Einführungen in die Samarpan-Meditation an. Das kann man auch online machen, meistens montags abends; das dauert eine halbe Stunde oder Dreiviertelstunde. Das ist eine schöne Sache; da erfährt man einiges über die Meditation und auch ganz praktische Anleitungen, wie das denn funktioniert.

Und ich kann jedem nur empfehlen, so etwas einmal mitzumachen. Auf meiner Website gibt es die Seite 'Meditation', und auf dieser Seite habe ich die Links, die du dazu brauchst, zusammengetragen. Da findest du den Link zu Samarpan Meditation Deutschland, und da gibt es auch Links zu dieser Einführung, von der ich eben sprach. Aber damit du jetzt mitmachen kannst, sage ich die wenigen praktischen Dinge, die man dazu wissen muss, einfach jetzt gleich, dann kannst du grad mitmachen.

Also, was wir tun, ist: du setzt dich einfach ganz bequem hin... im Grunde kannst du dich hinsetzen, wie du möchtest. Das ist alles nicht so wichtig. Ich sitze am liebsten im Schneidersitz mit aufrechtem Rücken. Ich mag es am liebsten, wenn ich mich nicht anlehne mit meinem Rücken, weil das dann schöner für die Energie ist, aber das Wichtigste ist, dass Du es so machst, wie es für dich angenehm ist und wie Du es einfach auch gut kannst.

Und dann, nachdem wir mit der Meditation begonnen haben, sitzen wir für eine halbe Stunde einfach in Stille da. Es gibt keine Musik, es gibt kein Mantra, das während der ganzen Zeit läuft. Wir sitzen einfach eine halbe Stunde in Stille da. Und was wir während dieser halben Stunde innerlich tun, ist, dass wir mit unserer Aufmerksamkeit hier oben am Kronenchakra sind, da, wo ich meine Hand gerade draufgelegt habe. Es ist nichts besonders Spirituelles.

Wenn du die Hand dort oben drauflegst, die flache Hand dort oben auf dem Kopf, dann ist die Hand auf deinem Kronenchakra. So einfach ist das. So findest du das; ganz leicht. Und am Anfang der Meditation machen wir genau das. Zu Beginn der Meditation nimmt man die flache Hand, legt sie dort obendrauf, weil man nämlich dann das Kronenchakra so schön spürt, und dann bewegt man die flache Hand dreimal im Uhrzeigersinn, eine kreisförmige Bewegung. Dadurch wird diese Stelle oben am Schädel ein bisschen aktiviert, dann spürt man sie besser.

Und dann nimmt man die Hand wieder herunter, dann schließt man die Augen, und dann geht man einfach mit der Aufmerksamkeit an diese Stelle, die man eben berührt hat, und dann bleibt sie dafür eine halbe Stunde. Nachdem wir das gemacht haben und die Hand wieder heruntergenommen wurde, sagen wir ein ganz kurzes Mantra, dreimal, das geht ganz leicht. Das heißt: "Ich bin eine heilige Seele. Ich bin eine reine Seele." Und das sagen wir dreimal. Ich sage das vor, und du kannst es, wenn du möchtest, nachsprechen.

Wenn du nicht möchtest, kannst du auch einfach still bleiben. Und danach beginnt diese halbe Stunde, oder, 27 Minuten haben wir jetzt gleich noch, wo wir einfach mit geschlossenen Augen dasitzen. Und dann bleibst du mit deiner Aufmerksamkeit hier (am Kronenchakra). Dann merkst du natürlich, dass die Aufmerksamkeit da nicht bleibt... ruckzuck merkst du, dass du wieder in Gedanken bist. Und sobald du das merkst, mach dir keine Vorwürfe, denk nicht darüber nach. Geh einfach wieder da hoch, ganz still, ganz leise.

Und dann merkst du, dass die Aufmerksamkeit wieder woanders ist, bei irgendwelchen anderen Gedanken oder beim großen Zeh, der juckt. Dann kommst du wieder mit der Aufmerksamkeit hier hoch zurück. Das ist alles; so einfach geht es. Es geht nicht darum, dass du in einen ganz bestimmten Zustand kommen musst oder sollst. Darum geht es überhaupt nicht. Du bist völlig frei. Du musst nichts erreichen. Diese Übung, mit der Aufmerksamkeit immer wieder ganz sanft dort hochzugehen, ist alles, was wir tun.

Das hört sich nach überhaupt nichts an, aber das hat es in sich, wenn du das jeden Morgen machst. Das machen wir jetzt für eine halbe Stunde. Und falls du das zum ersten Mal tust und dir dazu Fragen kommen, kannst du gerne morgen fragen, und ich sage etwas dazu. Ja, dann lasst uns beginnen. Ich werde gleich das Mantra dreimal sagen, dann sind wir in Stille bis um 16 Uhr. Dann werde ich einfach noch einen Satz sagen, um euch aus der Meditation wieder herauszuholen, und dann sage ich Tschüss und dann sehen wir uns morgen.

Meditation

Ja, dann nimmst du deine Hand und legst sie, wenn du möchtest, da oben auf den Schädel, machst dreimal ein Kreis im Uhrzeigersinn.... Jetzt nimmst du die Hand wieder herunter, ganz langsam, ganz gemütlich. Die Augen bleiben geschlossen, und ich sage jetzt dieses Mantra.

Ich bin eine heilige Seele. Ich bin eine reine Seele.

Ich bin eine heilige Seele. Ich bin eine reine Seele.

Ich bin eine heilige Seele. Ich bin eine reine Seele.

-Meditation-

Danke für Meditation. Danke dir. Du kannst deine Augen jetzt wieder langsam öffnen.

Danke, dass du hier bist. Ich liebe dich.