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Pfingst-Intensive: Online-Satsang vom 20. Mai 2024

Deutsch mit deutschen und englischen Untertiteln.

Themen: Er möchte nicht heiraten. Kann dabei etwas Gutes herauskommen? Meditation – die ultimative Faulheit. Ein Zustand jenseits der Gefühle. Umgang mit negativen Gedanken. Wie Jesus mit Gedanken umging. Meditation – das sichere Übungsfeld . Allein mit der schwierigsten Aufgabe. Die Botschaft der Erschöpfung. Umgang mit körperlichen Beschwerden. Angst vor der Zukunft. Offenheit für Gott. Das Geschenk meines Lebens. Ich kann nicht meditieren.

Über dieses Video:

Dies ist der vierte von vier Online-Satsangs im Jubiläums-Monat Mai: Anfang Mai 2023 begann ich, Videos zu machen. Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes – die Zeit, als der Heilige Geist über die Jünger Jesu kam. Und in diesem Satsang ergab es sich wie von selbst, dass das Thema immer wieder genau darauf kam: wie finde ich meinen Weg nach innen, zu Gott, in den Himmel? Wie soll das gehen, mit all den Schwierigkeiten des Lebens?

Und uns ist nicht bewusst, dass wir fortwährend von eben der Hilfe umgeben sind, die wir so sehr herbeisehnen. Die schwierigen Gefühle, die wir loswerden möchten, der Partner, der anders sein soll, der Guru, den wir unmöglich finden – die Hilfe des Lebens ist um uns. In diesem wundervollen Satsang hatte ich Gelegenheit, genau darüber zu sprechen, wie all dies uns hilft, das zu finden, wonach wir so sehr suchen.

Immer wieder ging es natürlich um die Samarpan-Meditation und darum, wie es möglich ist, dass diese unscheinbare Übung so lebensverändernd sein kann. Der beste Trumpf des Verstandes ist dann auch: ich kann nicht meditieren – und auch auf diese Karte gibt es eine Antwort. Danke an all die schönen Seelen, die mit dabei waren und mir ihr Vertrauen und ihre wundervollen Fragen geschenkt haben.

Links zu den Themen in diesem Video:

(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).

  1. Er möchte nicht heiraten

  2. Kann dabei etwas Gutes herauskommen?

  3. Meditation – die ultimative Faulheit

  4. Ein Zustand jenseits der Gefühle

  5. Umgang mit negativen Gedanken

  6. Wie Jesus mit Gedanken umging

  7. Meditation – das sichere Übungsfeld

  8. Allein mit der schwierigsten Aufgabe

  9. Die Botschaft der Erschöpfung

  10. Umgang mit körperlichen Beschwerden

  11. Angst vor der Zukunft

  12. Offenheit für Gott

  13. Das Geschenk meines Lebens

  14. Ich kann nicht meditieren

  15. Jetzt meditieren wir

  16. Meditation

Vollständiger Text zum Mitlesen:

[Dhyan Mikael:] Ja, dann lass uns den Satsang beginnen.

Herzlich willkommen zum Satsang. Herzlich willkommen zum zweiten Tag des Pfingst-Intensives.

Ich freue mich, dass du da bist, trotz schönem Wetter.

Wenn du zum ersten Mal da bist, sage ich wie in jedem Satsang ganz kurz in zwei Sätzen, was hier los ist. Ich erzähle hier von meinen Erfahrungen in meinem Leben, und wenn du möchtest, kannst du mir Fragen stellen. Das geht über den Chat im YouTube oder im Zoom. Du kannst aber, wenn du möchtest, auch in Zoom direkt mit mir sprechen.

Wenn du das möchtest, dann gib einfach ein Handzeichen in Zoom, und dann wird sich die Samarpita darum kümmern, dass du drankommst. Und das ist eigentlich schon alles; das machen wir jetzt eineinhalb Stunden lang bis halb vier, und in der letzten halben Stunde dieses Intensive-Satsang kannst du, wenn du möchtest, zusammen mit mir und allen anderen, die mitmachen, meditieren. Wir werden die Samarpan-Meditation machen.

Falls du dich noch nicht kennst, ist das gar kein Problem. Ich werde, bevor wir damit beginnen, darüber sprechen, wie das geht. Es ist ganz einfach und sehr sehr wohltuend, und ich lade dich herzlich ein, das kennenzulernen. Und dann, um sechzehn Uhr, ist der Satsang und das Intensive beendet. Ja, das ist eigentlich schon alles. Samarpita, hast du schon irgendetwas, was du mir vorlesen könntest?

Er möchte nicht heiraten

[Samarpita:] Ja, Mikael, es gibt eine Frage von Katharina.

[Dhyan Mikael:] Hallo Katharina, ich freue mich, dass du da bist. Hallo.

[Samarpita:] "Lieber Mikael, ich habe zwei Fragen. Erste Frage. Mein Partner und ich sind schon einige Jahre zusammen, und ich könnte mir gut vorstellen, ihn zu heiraten, aber er hält nicht viel von der Ehe. Ich habe das Gefühl, dass er Angst hat, seine Freiheit zu verlieren. Er fühlt sich schnell eingeengt und möchte immer frei sein. Hast du einen Impuls für mich?"

[Dhyan Mikael:] Oh, danke. Danke für die Frage. Liebe ihn einfach so, wie er ist. Genieße ihn so, wie er ist.

Je mehr du ihn einfach so liebst, wie er ist, so seltsam, wie er ist... Ich meine, er ist ein Mann, er kann nichts dafür. Männer sind so, viele jedenfalls. Und je mehr du ihn einfach so schätzt, wie er ist, ohne ihn anders haben zu wollen, desto leichter ist es für ihn, zu entspannen. Und wer weiß, was dann noch möglich ist.

Und mein Rat an dich wäre: Denk nicht an die Zukunft. Es ist wunderschön, dass du dir vorstellen könntest, ihn zu heiraten. Und du kannst ja einfach mit ihm so leben, als ob... für dich ist es wie eine Ehe. Du fühlst dich, als wäre das dein Mann für den Rest des Lebens, und dann lebe einfach so mit ihm.

Da ist nichts verkehrt.

Danke für deine Frage.

[Samarpita:] Momentan gibt es keine weiteren Fragen.

Kann dabei etwas Gutes herauskommen?

[Dhyan Mikael:] Danke, Samarpita. Dann möchte ich etwas vorlesen. Ich hatte gestern zu Beginn des Satsang eine Frage vorgelesen, da ging es um... worum ging es denn da? Ich vergesse immer gleich alles... Es ging um diese Faulheit und um diese Trägheit, und was man damit machen kann.

Und mein Rat war, das einfach zuzulassen; das nicht weghaben zu wollen. Normalerweise glauben wir, wenn ich mich so fühle, muss ich das irgendwie kontrollieren, ich muss es irgendwie weg machen. Denn wenn ich das zulasse, dass ich mich so träge fühle oder so faul oder so antriebslos, dann werde ich hier den ganzen Tag nicht mehr vom Sofa kommen.

Ja, und mein Rat war: Lass es zu. Lass es einfach zu. Wenn du die Gelegenheit hast und die Zeit dafür und den Raum dafür: das ist wunderbar. Dann gib dem einfach Raum, sei träge – aber richtig. Und 'richtig', damit meine ich: Sei dabei, bei diesem Gefühl. Bade in diesem Gefühl. Sei einfach träge und tu nichts, wirklich nichts. Nicht denken, nicht am Handy irgendwo rumsurfen. Das ist anstrengend, und dann bist du hinterher noch träger.

Aber wenn du wirklich einfach nur träge bist und faul, dann geschieht etwas, irgendwann, von selbst. Das war mein Rat. Und dann schrieb sie jetzt zurück: "Ich danke dir für deine Antwort. Sie klingt erleichternd und beängstigend zugleich. Kann da etwas Gutes dabei herauskommen, wenn alles einfach sein darf? Das ist natürlich eine rhetorische Frage." Ja, natürlich ist das eine rhetorische Frage, und doch auch nicht. Wir glauben das wirklich.

Wir glauben wirklich so ganz tief unten drin: dabei kann nichts Gutes herauskommen, wenn ich mich einfach so sein lasse. Und deswegen meine Herausforderung an dich, selbst herauszufinden, was dann wirklich passiert. Hör auf, dagegen zu kämpfen, wie du dich fühlst, wenn du die Gelegenheit hast. Und diese Feiertage sind dafür ideal. Wahrscheinlich hast du frei, wahrscheinlich musst du nicht arbeiten, und dann kannst du das endlich einmal zulassen. Es ist, als würdest du dann mit der Befindlichkeit, die du im Moment hast, meditieren.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass dabei nur Gutes herauskommt, wenn man das, wie es im Moment ist, einfach zulässt – wenn man das kann; wenn man die Gelegenheit dazu hat.

Wir glauben: dabei kann nichts Gutes herauskommen, wenn ich mich einfach so sein lasse. Und deswegen meine Herausforderung an dich, selbst herauszufinden, was dann passiert.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass dabei nur Gutes herauskommt.

Meditation – die ultimative Faulheit

Und Teil der Frage von gestern war etwas, was ich nicht vorgelesen habe, das möchte ich heute noch nachholen. "Ich habe dein Videointerview mit Mona gehört und ich bin frustriert, denn ihr redet ständig über das sich einstellende Glücksgefühl. Du sagst immer, bei dir war alles so einfach: kein Widerstand gegen die Meditation oder gegen den Guru, und du wusstest sofort, was richtig war. Ich weiß nicht, wie man 'alles darf sein' oder 'ich darf so sein' verbindet mit 'ich will auf dem Weg bleiben'."

Ja, du glaubst, du müsstest dieses 'auf dem Weg bleiben' machen.

Das ist eine ganz paradoxe Angelegenheit.

Du weißt, du spürst im Inneren, wo es für dich hingeht. Du hörst mich im Satsang sprechen, oder jemand anderen, und du bist in totaler Resonanz, und du weißt: da geht es für mich hin. Das spürst du einfach. Und dann ist die Frage: wie komme ich dahin? Und die einzige Art und Weise, wie wir es kennen, wie man lebt, ist, sich zu etwas zu zwingen. Aber das funktioniert nicht auf diesem spirituellen Weg.

Ankommen bei sich selbst, bei Gott, heißt: ankommen da, wo man jetzt ist. Da ankommen. Und je mehr du versuchst, weiterzukommen, desto weiter weg kommst du von hier. Das ist eigentlich logisch.

Die einzige Art und Weise, wie wir es kennen, wie man lebt, ist, sich zu etwas zu zwingen. Aber das funktioniert nicht auf diesem spirituellen Weg.

Ankommen bei sich selbst, bei Gott, heißt: ankommen da, wo man jetzt ist.

Und je mehr du versuchst, weiterzukommen, desto weiter weg kommst du von hier.

Aber das ist, als würde das gegen alle unsere Instinkte gehen, weil unser Leben lang jeder von uns wollte, dass wir immer irgendetwas tun, um irgendetwas erreichen. Und jetzt kommt da der Mikael und sagt: Wenn du bei dir ankommen möchtest, wenn du in den Himmel kommen möchtest, dann lass zu, wie es jetzt ist. Und das ist ein Paradox: du weißt, wo es für dich hingeht, und jetzt sollst du einfach hier sein, da, wo du jetzt gerade bist, und nichts ändern und nicht versuchen, anders zu sein. Und genau das rate ich dir.

Wenn du bei dir ankommen möchtest, wenn du in den Himmel kommen möchtest, dann lass zu, wie es jetzt ist.

Und das ist ein Paradox: du weißt, wo es für dich hingeht, und jetzt sollst du einfach hier sein, wo du jetzt gerade bist, und nichts ändern und nicht versuchen, anders zu sein.

Und genau das rate ich dir.

Schau mal, wie lang du faul sein kannst. Und Meditieren ist die ultimative Faulheit. Die Samarpan-Meditation... was man da tut, ist... Das ist die einzige Meditation, die ich kenne, und ich habe viele kennengelernt in diesem Leben, wo man wirklich nichts tut; wo es nichts zu erreichen gibt. Man parkt die Aufmerksamkeit hier, an dieser ganz gewöhnlichen Stelle hier oben, scheinbar ganz gewöhnlich. Man denkt nichts. Man will nichts. Es gibt nichts zu erreichen. Man soll sich nach dieser halben Stunde des Meditierens nicht auf eine bestimmte Weise fühlen.

Meditieren ist die ultimative Faulheit. Die Samarpan-Meditation ist die einzige Meditation, die ich kenne, wo man wirklich nichts tut; wo es nichts zu erreichen gibt.

Man kann alles einfach vergessen. Es gibt keine Art, es richtig zu machen. Du kannst beim Meditieren ultimativ faul sein für eine halbe Stunde. Und dann merkst du: das ist unerträglich. Wir haben das nie gelernt: nichts tun und einfach hier sein. Und das kannst du in dieser Meditation üben. Also... Wenn du träge bist und faul, dann bist du wie geschaffen für diese Meditation.

Du kannst beim Meditieren ultimativ faul sein für eine halbe Stunde. Und dann merkst du: das ist unerträglich.

Wir haben das nie gelernt: nichts tun und einfach hier sein. Und das kannst du in dieser Meditation üben.

Wenn du träge bist und faul, dann bist du wie geschaffen für diese Meditation.

Ja.

Ein Zustand jenseits der Gefühle

Und ich möchte noch etwas sagen. Du sagst, dass dich das frustriert, wenn du mich darüber sprechen hörst, wie einfach das für mich war, und über diese ganzen Glücksgefühle immer. Erstens spreche ich nicht über die Glücksgefühle. Ich habe alle möglichen Gefühle, das ändert sich dauernd. Ich spreche nicht von Gefühlen. Ich spreche von einem Zustand, der immer da ist, ganz gleich, was für Gefühle da sind.

Manchmal fühle ich mich traurig oder hilflos, oder verkehrt, oder unglücklich. Manchmal fühle ich mich glücklich oder froh oder einfach ganz neutral. Aber da drum herum, da drunter, da drüber, da ist eine Befindlichkeit, die größer ist als diese Gefühle, diese Emotionen, die alle mit dieser körperlichen Existenz zu tun haben. Und davon spreche ich. Und weißt du, wir sind sehr, sehr ungeduldig.

Ich spreche von einem Zustand, der immer da ist, ganz gleich, was für Gefühle da sind.

Manchmal fühle ich mich traurig oder hilflos. Manchmal fühle ich mich glücklich oder froh. Aber da drum herum ist eine Befindlichkeit, die größer ist als diese Gefühle.

Und davon spreche ich.

Wir hören jemanden wie Jesus sprechen oder jemand wie Swamiji, oder ich rede davon, und dann wollen wir es sofort haben. Wir sind da wie kleine Kinder, wir wollen es sofort haben, und wir wollen nichts dafür tun.

Alles, wovon ich spreche, ist jedem einzelnen Menschen möglich, auch dir. Das Einzige, was du zu üben hast, ist, faul zu sein. Ich spreche von der Meditation: Wirklich faul zu sein – den Kopf leer zu haben, immer wieder. Jeden Tag damit zu beginnen, den Kopf leer zu haben und einfach eine halbe Stunde lang ultimativ faul zu sein. Dann wirst du auch so, wie ich bin. Es ist unweigerlich. Es passiert von selbst.

Alles, wovon ich spreche, ist jedem einzelnen Menschen möglich, auch dir.

Das Einzige, was du zu üben hast, ist, faul zu sein. Ich spreche von der Meditation:

Wirklich faul zu sein – den Kopf leer zu haben, immer wieder. Jeden Tag damit zu beginnen, den Kopf leer zu haben und faul zu sein.

Es braucht nur ein bisschen Zeit. Wir wollen es aber sofort haben. Und diese Frustration, die zeigt dir, wie schwierig das eigentlich ist: dieses Nichtstun. Es fühlt sich so einfach an. Und das einfach ein paar Jahre zu üben: mehr ist nicht notwendig.

Es braucht nur ein bisschen Zeit. Wir wollen es aber sofort haben.

Und diese Frustration, die zeigt dir, wie schwierig das eigentlich ist: dieses Nichtstun. Es fühlt sich so einfach an. Und das einfach ein paar Jahre zu üben:

mehr ist nicht notwendig.

Bei mir ist es auch nicht von heute auf morgen gekommen. Weißt du, wir leben in einer Zeit, wo wir gewöhnt sind, dass alles sofort passiert – scheinbar sofort; nichts passiert sofort, aber wir haben diese Illusion. Und gerade im spirituellen Bereich, da gibt es so viele Menschen, die sagen: "Ja ja, alles kein Problem. Zack, ein Wochenende, und alles ist erledigt." Das ist nicht meine Erfahrung.

Und die Menschen, denen ich in diesem Leben begegnet bin, denen ich vertraue, die sagen so etwas auch nie. Dieses ganze Leben, das du zur Verfügung hast, ist nur dafür da, das zu lernen. Das ist die einzige Aufgabe: leer zu werden, still zu werden, faul zu werden. Im Kopf faul – im Leben passiert alles mögliche. Je fauler du da oben wirst, je leerer du da oben wirst, desto mehr passiert im Leben, weil du viel mehr Energie hast.

Im Moment wird deine Energie da oben verbraten, und je leerer du da bist und je stiller du da wirst, desto aktiver und erfolgreicher wird das Leben, weil du einfach Energie im Überfluss hast. Aber das braucht ein paar Jahre. Meditiere – zehn Jahre, fünfzehn, zwanzig Jahre, den Rest deines Lebens, und du wirst da ankommen. Das ist das Einzige, was du wollen musst – diese Sturheit. Alles andere passiert von selbst. Aber das Meditieren, das muss jeder selber tun.

Das ist die einzige Aufgabe: leer zu werden, still zu werden, faul zu werden. Im Kopf faul – im Leben passiert alles mögliche. Je fauler du da oben wirst, je leerer du da oben wirst, desto mehr passiert im Leben, weil du viel mehr Energie hast.

Das kann dir auch keinen Guru abnehmen.

Meditiere – zehn Jahre, fünfzehn, zwanzig Jahre, den Rest deines Lebens, und du wirst da ankommen. Das ist das Einzige, was du wollen musst – diese Sturheit.

Alles andere passiert von selbst.

Aber das Meditieren, das muss jeder selber tun. Das kann dir auch keinen Guru abnehmen.

In diesem Leben bin ich seit etwa vierundzwanzig, fünfundzwanzig Jahren auf diesem Weg, aber das ist nicht das erste Leben, in dem ich das mache. Mein ganzes letztes Leben ging nur darum, und die Leben davor wahrscheinlich auch, ich weiß es aber nicht. Sei einfach geduldig mit dir, und sei stur, und lerne wahre Faulheit. Mehr ist nicht notwendig. Danke.

Umgang mit negativen Gedanken

[Samarpita:] Ich lese jetzt die zweite Frage vor von Katharina.

[Dhyan Mikael:] Ah, sie hatte ja noch eine zweite Frage. Genau, danke, dass du mich daran erinnerst. Ich hatte das schon längst wieder vergessen.

[Samarpita:] Ja, ich hatte sie auch übersehen. Ja, also, hier, von Katharina: "Ich habe oft negative Gedanken beziehungsweise mache mir Sorgen, dass dies und jenes passieren könnte. Beispielsweise vor einer langen Autofahrt, dass ein Unfall passieren könnte. Macht es wirklich Sinn, seine Aufmerksamkeit dann einfach auf etwas anderes zu lenken, zum Beispiel auch sein Kronenchakra?

Geht man dann nicht auf Widerstand mit seinen Gedanken und diese werden dann noch stärker? Oder macht es Sinn, diesen Gedanken freien Lauf zu lassen und einfach das Schreckensszenario zu durchdenken beziehungsweise zu durchfühlen, damit diese Gedanken aufhören? Danke. Liebe Grüße, Katharina."

[Dhyan Mikael:] Danke, Katharina. Tolle Frage.

Es gibt da zwei Möglichkeiten.

Du kannst solch einen Gedanken, um bei dem Beispiel mit der Autofahrt zu bleiben, durchdenken, aber dann bis zum Schluss: "Okay, wenn ich mich jetzt ins Auto setze und losfahre, könnte ein Unfall passieren. Ja, das stimmt. Und, was ist das Problem? Ja, dann habe ich einen Unfall und dann bin ich vielleicht verletzt. Ja und?

Dann bin ich halt verletzt. Ja, aber dann kann ich vielleicht nicht mehr arbeiten. Ja gut, dann kann ich halt nicht mehr arbeiten, was solls? - Ja und dann verdiene ich kein Geld mehr. - Ja gut, dann habe ich kein Geld mehr. - und dann verhungern ich - Ja okay, dann verhungern ich - Ja, aber dann sterbe ich. Okay, dann sterbe ich - und?"

Wenn du dafür bereit bist... – einfach loslassen. Mein spiritueller Meister Soham sagte früher sehr oft: "das zieht dem Tiger die Zähne". Wenn du zu allem bereit bist, was der Kopf da oben an fiktiven Bedrohungen erfindet, gibt es keine Probleme.

Aber das andere, was man tun kann, und das empfehle ich dir, ist, die Gedanken zu ignorieren. Es geht nicht darum, gegen sie zu kämpfen, das macht es nur schlimmer. Wenn du anfängst, mit den Gedanken zu diskutieren oder sie in deinem Kopf zu widerlegen oder zum Beispiel zu denken: "Ich brauche ja gar keine Angst zu haben, ich habe ein gutes Auto", oder "ich brauche keine Angst zu haben, weil heute nicht so viel Verkehr ist"... Das nützt alles nichts, denn das ist wie ein Ping Pong Spiel.

Es geht immer weiter, ewig, ewig weiter. Sobald du den Gedanken auch nur ein bisschen Aufmerksamkeit gibst, geht es ewig weiter. Es hat kein Ende. Aber sich von den Gedanken einfach abwenden, überhaupt nicht auf sie zu achten, sondern stattdessen die Aufmerksamkeit dorthin zu lenken, wo es still ist – und das ist hier oben... Jeder von uns hat im Körper eingebaut einen Stillepunkt. Das ist das Kronenchakra. Dieser Punkt ist verbunden mit der ewigen Stille Gottes.

Und wenn du mit der Aufmerksamkeit dorthin gehst, dann wird es still. Dazu musst du die Gedanken natürlich loslassen. Und die Gedanken sagen: 'Wir sind aber wichtig', wir sind unglaublich wichtig, und alles in dir fühlt: die sind wichtig. Und du sagst: 'Trotzdem gehe ich jetzt in die Stille.' Einfach die Gedanken ignorieren und da hochgehen, sich einfach umdrehen und in eine andere Richtung schauen. Auch das ist Loslassen.

Jeder von uns hat im Körper eingebaut einen Stillepunkt. Das ist das Kronenchakra. Dieser Punkt ist verbunden mit der ewigen Stille Gottes.

Und wenn du mit der Aufmerksamkeit dorthin gehst, dann wird es still.

Man fühlt diese Dringlichkeit, diese Wichtigkeit, und die loszulassen und sich stattdessen auszuruhen, da oben, das fühlt sich erst mal ganz verkehrt an.

Ich kann dir sagen, dass dabei nur Gutes herauskommt. Wenn du aufhörst, den Gedanken Aufmerksamkeit zu geben, dann bist du hier, im Moment, und dann kannst du dich um alles, was im Leben wirklich wichtig ist, ganz einfach und praktisch kümmern, weil du nicht denkst, sondern weil du da bist. Dann nimmst du alles viel besser wahr, was wirklich wichtig ist, und dann bist du ausgeruht. Und dann bist du aufmerksam und richtig präsent, und dann passiert auch kein Unfall.

Aber wenn ich dir das sage, nützt es nichts. Keiner nimmt dir das Risiko ab, es selber herauszufinden. Das Einzige, was wirklich nützt, ist deine eigene Erfahrung. Probiere es einfach aus.

Wenn ich dir das sage, nützt es nichts. Keiner nimmt dir das Risiko ab, es selber herauszufinden. Das Einzige, was wirklich nützt, ist deine eigene Erfahrung. Probiere es einfach aus.

Wie Jesus mit Gedanken umging

Ich lebe so: sobald mir bewusst wird, dass ich einem Gedanken Aufmerksamkeit gebe, wende ich mich sofort ab und gehe mit meiner Aufmerksamkeit hier hoch ins Kronenchakra. Ich merke es nicht immer – aber sobald ich es merke, wende ich mich ab.

Jesus hat es vorgemacht. Als Jesus lebte, da gab es diese moderne Sprache natürlich nicht. Das Wort 'Gedanken' beispielsweise gab es damals nicht. Es gab kein Wort wie 'Gedanken' für diese innere Stimme, die wir alle da oben haben, dieses Irrenhaus. Jesus nannte es den Teufel: diese Stimme in uns, die uns alles Mögliche erzählt, die nannte er den Teufel.

Und er hatte die auch. Wie alle Menschen hatte auch er diese Stimme im Kopf, und er hat den Menschen erzählt, was er macht in solch einem Fall. Und da gibt es dieses Beispiel. Jesus steht auf dem Dach des Tempels, und der Teufel sagt zu ihm: "Wirf dich hinab. Nichts kann dir geschehen. Du bist Gottes Sohn; die Engel werden dich auffangen." Das haben ihm seine Gedanken gesagt.

Und was hat er gemacht? Er hat gesagt: Scher' dich hinter mich, Teufel. Das ist ein Bild. 'Hinter mich' heißt: Er dreht sich um. Er wendet sich ab von ihnen, so dass die Gedanken hinter ihm sind. Er schaut in die entgegengesetzte Richtung. Er wendet sich ab von den Gedanken und schaut in die andere Richtung.

Und wie gesagt, vor zweitausend Jahren gab es dieses Wort nicht. Die Menschen um Jesus kannten das Wort 'Gedanken nicht'. Die sagten einfach Teufel dazu. Sich abwenden davon, ohne zu kämpfen, ohne Widerstand, ohne ein Ding daraus zu machen, ganz still einfach abwenden – mehr nicht, und das immer wieder, immer wieder, immer wieder; jede Minute, jede Stunde, jahrelang.

Und wenn du es wagst, das auszuprobieren, dann wirst du deine eigenen Erfahrungen machen, und dann wirst du wissen, wovon ich spreche, aus eigener Erfahrung, und dann ist es für dich keine Frage mehr. Du musst dann immer noch üben, den Gedanken keine Aufmerksamkeit zu geben. Das lernt man nicht von heute auf morgen. Aber du weißt dann: das ist der richtige Weg. Und damit ändert sich alles im Leben, alles. Das ist eigentlich das Einzige, was wir zu lernen haben.

Es braucht aber Zeit.

Meditation – das sichere Übungsfeld

Ich schätze deswegen auch die Samarpan-Meditation so sehr, denn die ist wie ein Übungsfeld in einem ganz sicheren Rahmen. Du sitzt zuhause im Wohnzimmer oder in deinem Schlafzimmer, du bist in einem völlig sicheren Raum, kein Autoverkehr, du sitzt nicht im Auto, nichts kann geschehen. Du sitzt da mit geschlossenen Augen, und du richtest die Aufmerksamkeit auf dein Kronenchakra. Und dann – und das kennst du vielleicht schon zur Genüge, wenn du die Meditation bereits machst –, dann kommen die Gedanken.

Und die zerren an dir – so viele Gedanken, die alle sagen: ich bin wichtig. Irgendetwas, woran du denken musst; irgendetwas, was du nicht vergessen darfst; irgendetwas, was jetzt wichtiger wäre als Meditieren. Und da üben wir dieses Loslassen, dieser so wichtig erscheinenden, so echt erscheinenden Gedanken. Und das tut richtig gut. Da bekommt man richtig gut Übung darin, in einem Umfeld, wo wirklich nichts passieren kann.

Danke für deine Frage. Die berührt wirklich den Kern des Lebens. Das ist eigentlich das eine Geheimnis des Lebens, obwohl keiner weiß, wie wichtig das ist. Wenn du das lernst, den Gedanken keine Wichtigkeit mehr zu geben und stattdessen in der Stille zu ruhen, dann wird dein Leben sich vollkommen verändern, und alles, wovon Jesus spricht oder Swamiji spricht oder ich spreche, wird alles in deinem Leben Einzug halten, einfach so. Es ist unglaublich. Ja, danke.

Wenn du lernst, den Gedanken keine Wichtigkeit mehr zu geben und stattdessen in der Stille zu ruhen, dann wird dein Leben sich vollkommen verändern, und alles, wovon Jesus spricht oder Swamiji spricht, wird in deinem Leben Einzug halten, einfach so. Es ist unglaublich.

Allein mit der schwierigsten Aufgabe

[Samarpita:] ich habe hier eine Frage von Mike.

[Dhyan Mikael:] Hallo Mike, schön, dass du wieder da bist. Ich freue mich.

[Samarpita:] "Hallo Mikael. Du bist gestern schon auf meine Frage zu meiner Trennung eingegangen. Ich durfte dir schon zu mehreren Beziehungsthemen schreiben. Im Silvester-Retreat mit der Frage: ist sie die Richtige? Dann später zu dem Trennungsschock und gestern zu meiner Frage: muss ich mein Herz verschließen, um stabiler zu werden?

Und du antwortest ja im Prinzip immer das gleiche: Suche nach dem Glück in dir. Deine Partnerin ist nicht da, um dich glücklich zu machen. Oder: habe keine Erwartungen an das Außen. Gestern sagtest du: die ganze Welt macht es anders. Wir sehen es in romantischen Beziehungen, in Filmen und jeder versucht das Glück immer in der gleichen Antwort zu bekommen.

Da fehlt mir die konkrete Handlungsanweisung von dir, wie sie ein Coach für viel Geld anbieten würde. Zum Beispiel: mach diese fünf Schritte, und dann wirst du glücklich. Oder: mach dies, und du bekommst die Frau ins Bett... Und du sagst immer wieder: schau nach innen. Schau in dir. Mach die Samarpan-Meditation, die ich übrigens seit acht Monaten jeden Morgen mache.

Das ist ja eigentlich auch eine Handlungsanweisung, aber schwer umzusetzen: immer wieder nach innen zu schauen, wenn man das nie gelernt hat. Ich habe gelernt, ein guter Freund, Sohn und Partner zu sein. Ich habe nicht lernen dürfen, wer dieser 'Mike' eigentlich ist und was er will. Es ist echt schwer, und ich fühle mich manchmal allein mit dieser großen Aufgabe. Schön, dass es dich gibt. Ich liebe dich."

[Dhyan Mikael:] Danke, Mike. Du hast es so schön auf den Punkt gebracht. Genau so ist es. Die ganze Welt macht es anders, und es gibt zahllose kluge, charismatische, erfolgreiche Menschen, die dir alles Mögliche sagen würden, was gut klingt und was dich davor bewahren würde, diese schwere Herausforderung anzunehmen. Ich könnte dir auch fünf Schritte geben, wie du eine Frau ins Bett kriegst. Ich gebe es dir aber nicht, weil ich weiß, dass du danach auch nicht glücklicher bist als jetzt.

Und es ist so, wie du sagst.

Es ist so leicht, sich um andere zu kümmern. Es ist so leicht, zu versuchen, es mit anderen Menschen irgendwie hinzukriegen. Es ist so leicht, das Glück da draußen zu suchen, obwohl man nie erfolgreich dabei ist. Aber es zu versuchen, ist so leicht. Und sich sich selbst zuzuwenden, ist so schwer. Ist das nicht interessant? Wir sind uns selbst am nächsten.

Es ist so leicht, sich um andere zu kümmern. Es ist so leicht, das Glück da draußen zu suchen, obwohl man nie erfolgreich dabei ist. Aber es zu versuchen, ist so leicht.

Und sich sich selbst zuzuwenden, ist so schwer. Ist das nicht interessant?

Du brauchst nirgendwo hingehen – du brauchst nur die Augen schließen und nach innen fallen. Und doch ist es das Schwierigste, das es gibt. Ist das nicht interessant? Und solange ein Mensch dafür nicht bereit ist, so lange werden für diesen Menschen diese ganzen verführerischen Angebote, die es gibt, die du gerade so schön beschrieben hast, interessant sein. Und dann gibt man viel Geld aus und probiert alles Mögliche aus.

Wir sind uns selbst am nächsten. Du brauchst nirgendwo hingehen – du brauchst nur die Augen schließen und nach innen fallen. Und doch ist es das Schwierigste, das es gibt. Und solange ein Mensch dafür nicht bereit ist, so lange werden diese ganzen verführerischen Angebote, die es gibt, interessant sein.

Ich bin für die wenigen Menschen hier, die das ausprobiert haben und die wissen: das ist es nicht.

Die, die alles ausprobiert haben, was es da draußen gibt und die sich jetzt fragen: "Ja, und jetzt? Ich weiß, das funktioniert alles nicht, die erzählen alle nur Müll. Die wissen nicht, wovon sie sprechen. Aber was soll ich jetzt tun? Wie werde ich denn jetzt bitteschön glücklich?" Und dann wird man bereit für die eine wahre Aufgabe im Leben: sich selbst zuzuwenden.

Ja, und deswegen bin ich hier, und deswegen gibt es die Samarpan-Meditation. Und das ist alles ganz leicht.

Ganz praktisch betrachtet, also technisch betrachtet, ist es ja unglaublich leicht, diese Meditation zu machen. Praktisch betrachtet ist es unglaublich leicht, sich selbst Aufmerksamkeit zu geben. Das Einzige, was uns davon abhält, ist, dass es sich so unglaublich seltsam, verkehrt und unangenehm anfühlt, weil alles in dir in die andere Richtung zieht.

Und sich da nicht ziehen zu lassen, sondern zu sagen: Ja, zieht ihr mal, ihr Gedanken, ihr Wünsche, diese ganzen Sachen, zieht ihr mal. Ich, ich mache jetzt etwas anderes. Und es fühlt sich so verkehrt an, weil die ganze Welt etwas anderes sagt – und auch im spirituellen Bereich, alle sagen etwas anderes. Überall gibt es gute Tipps, wie es in fünf Schritten richtig gut geht und dann ist man für immer glücklich, und dann hat man die Traumpartnerin oder was auch immer.

Und das sind alles Sackgassen – und das weiß auch jeder. Wenn einer, der weiß, wovon er spricht, etwas sagt und du hörst es, dann weißt du: das stimmt. Du weißt es einfach. Du weißt genau, wo die Richtung ist. Du weißt, ich habe recht, obwohl ich es nicht beweisen kann, ich kann es auch nicht erklären, aber du weißt es. Und das ist das einzig Schwierige an diesem Weg: einfach immer wieder dranbleiben, immer wieder neu anfangen.

Man wird immer wieder abgelenkt, man geht immer wieder in die alte Richtung, die du in diesem Leben schon dreißig, vierzig, fünfzig Jahre lang begangen hast und in zahllosen Leben davor auch – diesen Weg kennst du, diesen Weg hinaus in die Welt. Der ist so altbekannt. Er führt nirgendwo hin, aber wir kennen ihn. Und jetzt etwas zu machen, das wir nicht kennen, das ist die einzige Schwierigkeit. Und deswegen erinnere ich dich immer wieder daran, immer wieder – dich und alle anderen.

Diesen Weg kennst du, diesen Weg hinaus in die Welt. Der ist so altbekannt. Er führt nirgendwo hin, aber wir kennen ihn.

Und jetzt etwas zu machen, das wir nicht kennen, das ist die einzige Schwierigkeit.

Und deswegen erinnere ich dich immer wieder daran.

Deswegen ist es auch so wichtig, dass man Kontakt mit einem Menschen hat, der schon dort ist. Man kann es ja nicht erklären. Man kann es nicht beweisen. Aber wenn einer von dort drüben, so will ich es jetzt einmal ausdrücken, zu dir spricht, dann spürst du: "Ah, das ist es. Ich weiß es." In dem Moment weißt du, was wirklich funktioniert. Und dann vergisst du es wieder, das ist völlig normal, aber du bleibst dran, Jahr für Jahr, und dann wird es immer leichter und immer klarer, und irgendwann gibt es kein Problem mehr.

Und ich möchte dir nochmals sagen, Mike... Weißt du, an Beziehung ist überhaupt nichts verkehrt. Ich habe auch eine Beziehung. Ich lebe hier mit meiner Frau und ihren zwei Kindern, und ich genieße es total und das ist eine große Unterstützung für mich. Es ist nichts verkehrt an Beziehungen, es ist nichts verkehrt an der Welt, am Leben – im Gegenteil. All diese Schwierigkeiten, denen du dort begegnest, helfen dir auf deinem einen wahren Weg.

Das Einzige, was wir wissen müssen, ist, dass all diese Dinge dort draußen uns nicht das geben, was wir eigentlich suchen. Das ist eigentlich alles. Und wenn man das einmal weiß, dann werden diese Dinge plötzlich schön, aber unwichtig.

Es ist nichts verkehrt an Beziehungen, es ist nichts verkehrt an der Welt. All diese Schwierigkeiten, denen du dort begegnest, helfen dir auf deinem einen wahren Weg.

Das Einzige, was wir wissen müssen, ist, dass all diese Dinge uns nicht das geben, was wir eigentlich suchen.

Danke. Ich freue mich, dass du da bist.

[Samarpita:] Katharina antwortet dir: "Vielen Dank, Mikael."

[Dhyan Mikael:] Ah, so, so gerne. So gern. Danke für deine Fragen, Katharina.

Die Botschaft der Erschöpfung

[Samarpita:] Dann habe ich eine Frage von Eliane. "Lieber Mikael, welchen Umgang empfiehlst du bei körperlichen Beschwerden wie Schmerzen und Erschöpfung? Ich danke dir. Eliane."

[Dhyan Mikael:] Ich danke dir für die Frage.

Hör ihnen zu, lass sie da sein. Erschöpfung ist ein tolles Beispiel.

So viele Menschen schreiben mir wegen Erschöpfung, und sie fragen mich: "Was soll ich damit tun? Wie werde ich die Erschöpfung wieder los?"

Es ist so... Ich werde dir auf beide Gefühle antworten. Ich fange einmal mit der Erschöpfung an.

Es ist so: du lebst dein Leben und du hast überhaupt gar keine Ahnung, wann es Zeit ist, auszuruhen, weil wir in dieser Welt sehr unempfindsam geworden sind. Wir gehen also ständig über unser Limit und wir merken es überhaupt nicht. Und so leben wir jahrelang, jahrelang, und irgendwann werden wir müde. Aber wir ignorieren das, und wir machen weiter. Wir laugen uns aus, und dann werden wir erschöpft. Die Erschöpfung ist ein Zeichen dafür, dass die Batterie da drinnen, die Speicher, komplett leer sind.

Und wir ignorieren es immer noch. Wir wollen weiterrennen, und dann fragen wir: "Was soll ich mit dieser Erschöpfung machen?" Ich sage dir einfach: hör ihr zu, fühle sie, fühlt dich erschöpft. Deswegen sagte ich auch gestern zu der Fragestellerin, zu der ich gerade eben anfangs im Satsang einmal gesprochen habe: "Erlaube diese Faulheit, die ist nicht umsonst da. Die hat etwas zu sagen." Erlaube diese Erschöpfung.

Wenn du dieser Erschöpfung Raum gibst, wenn du das wirklich tust, zwingt dich das dazu, innezuhalten. Und wir haben Angst davor, denn wir wissen genau: "Wenn ich das tue, wenn ich diese Erschöpfung jetzt erlaube, hier zu sein"... es fühlt sich an, als könnte man dann keinen Finger mehr rühren. Und so ist es wirklich. Lass dir von dieser Erschöpfung den Weg zeigen, wie du sie wieder loswirst. Sei erschöpft. Ruhe dich aus. Halt an! Wahrscheinlich musst du zur Arbeit gehen jeden Tag.

Klar, wir haben unser praktisches Leben, das bleibt nicht einfach stehen. Aber wir alle haben in unserem Leben überall große Bereiche, wo wir Gestaltungsfreiheit haben. Und die Erschöpfung... Wenn du die zulässt, wird dir die Erschöpfung zeigen, wo du überall Energie verschwenden lässt. Dann gehst du zur Arbeit, aber sobald du nicht mehr arbeiten musst: halt inne, ruhe aus. Lass den Fernseher aus. Ruhe stattdessen aus. Schau nicht aufs Handy, ruhe stattdessen aus. Rede nicht ständig mit anderen Leuten, sei stattdessen still.

Mache nicht ständig Pläne, um dies und jenes und sonstwas zu machen. Zieh dich zurück, ruhe dich aus, damit du die Erschöpfung spüren kannst. Das ist mein Rat, wenn es um Erschöpfung geht. Wenn du beginnst, dich erschöpft zu fühlen, heißt das normalerweise, dass du schon lange, lange, lange Zeit über deine Grenzen gegangen bist. Und deswegen dauert es auch lange, lange Zeit, bis die Batterien sich ganz allmählich wieder aufgefüllt haben. Ich habe jetzt gerad so eine Zeit hinter mir.

Ich habe natürlich gelernt, sehr empfindsam zu sein, aber alles ist relativ.

Ich habe vor einem Jahr mit diesen Videos begonnen, es ist viel Arbeit, aber auch verbunden mit unglaublich viel Freude. Und ich habe da erst das richtige Maß finden müssen, was mir möglich ist, damit ich bei Kräften bleibe. Ich habe dann so viel Freude und so viel Spaß, dass ich all meine Energie da hineingebe.

Und jetzt, vor ich weiß nicht, vor zwei Monaten oder so, begann eine Zeit, wo ich gemerkt habe: ich kann jetzt nichts tun. Ich kann nichts tun. Und davor habe ich jede Woche zwei Videos gemacht, und manchmal noch einen Satsang. Und plötzlich begann eine Zeit, da konnte ich nichts mehr tun. Und dann habe ich das einfach zugelassen. Und das war eine Herausforderung, auch für mich, dem dann treu zu sein, darauf zu hören.

Und jetzt, zwei Monate später, wo ich jeden Tag das Gefühl hatte, ich bin unendlich langsam und kriege fast nichts auf die Reihe, jetzt, ganz allmählich, ganz ganz langsam, da kommt jetzt wieder richtig frische Energie; ganz langsam, ganz zart.

Es braucht Zeit. Bei manchen Leuten dauert es nicht zwei Monate, bei manchen Leuten dauert es ein Jahr oder zwei Jahre. Es kommt darauf an, wie lange man sich selbst missbraucht hat.

Ja.

Umgang mit körperlichen Beschwerden

Und was war das Zweite, Samarpita? Erschöpfung und...?

[Samarpita:] Körperliche Beschwerden.

[Dhyan Mikael:] Ja, körperliche Beschwerden. Bei körperlichen Beschwerden mache ich es so, dass ich mich einfach, so gut ich kann, um sie kümmere. Ich möchte sie nicht weghaben, ich möchte mich darum kümmern. Schmerzen zum Beispiel. Schmerzen sind ganz ähnlich wie Erschöpfung. Schmerzen sind ein Signal des Körpers. Der Körper sagt: "Hallo, ich brauche bitte mal hier Aufmerksamkeit". Irgendetwas tut weh, und die ganz natürliche Reaktion ist, dem Aufmerksamkeit zu geben.

Das kannst du an Kindern beobachten. Wenn die sich irgendwo wehtun, dann setzen sie dich hin, legen die Hände darauf, machen die Augen zu, weinen und sind ganz da. Das will der Körper: Aufmerksamkeit, da wo es weh tut. Wir Erwachsenen machen das normalerweise anders: wir wollen den Schmerz weghaben. Das funktioniert auch ganz gut. Da nimmt man Schmerztabletten oder ignoriert den Schmerz, aber die Ursache, die geht dadurch natürlich nicht weg, und dann wird man halt später noch viel kränker.

Mein Rat also: Gib dem deine Aufmerksamkeit, und das reicht meistens schon. Sobald du beginnst, dem Schmerz oder der körperlichen Beschwerde einfach nur deine Aufmerksamkeit zu geben, das ist meine Erfahrung mit meinem Körper... Du hast keine Ahnung... vielleicht weißt du gar nicht, warum es weh tut, aber du gibst dem einfach deine liebevolle Aufmerksamkeit. Du kannst sagen: "Danke Körper, ich habe zwar keine Ahnung, was da los ist, aber danke, dass du mich rufst, hier bin ich."

Und es ist meine Erfahrung, dass man dann früher oder später durch Intuition herausfindet, was man jetzt tun kann, um dem Körper zu helfen, wieder zu heilen oder wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Ich empfehle dir also genau das Gleiche wie bei der Erschöpfung: eine positive, liebevolle, offene Herangehensweise: "Ah, Schmerz, okay, komm her, was willst du mir sagen? Zeig mal, wo tut es weh? Ich bin da", anstatt dieses weghaben wollen. Das führt zu nichts; dann verlängerst du das dem ganzen zugrundeliegende Problem nur.

Das Problem kennst du natürlich überhaupt nicht. Das brauchst du auch nicht kennen. Der Schmerz zeigt dir den Weg. Die Erschöpfung zeigt dir den Weg. Und mehr brauchen wir nicht wissen. Es geht alles von ganz alleine, wenn wir diesen Signalen des Lebens gegenüber einfach offen sind.

Ja, so mache ich das. Manchmal habe ich... Ich habe sehr empfindsame Zähne. Mein ganzer Körper ist sehr empfindlich, und das ist toll, weil ich dadurch so viel lerne. Ich habe relativ empfindliche Zähne, und manchmal habe ich richtig Zahnweh. Und früher war ich dann öfters mal beim Zahnarzt, und er sagte dann auch: da ist nichts. Und dann habe ich gelernt, diesem Schmerz einfach meine Aufmerksamkeit zu geben, ungeteilt. Sobald es irgendwo weh tut, gehe ich damit meine Aufmerksamkeit hin, beim Essen, beim Zähneputzen.

Und dann, ein paar Tage später, ist der Schmerz weg. Alles ist weg. Wenn er länger da bleibt, werde ich langsam misstrauisch, und dann frage ich den Zahnarzt, was da los ist. Manchmal ist da natürlich auch etwas, aber in den meisten Fällen ist da nichts, und der Körper will einfach nur diese heilsame Aufmerksamkeit, und der Rest passiert von selber. Ich habe damit sehr, sehr gute Erfahrungen gemacht. Danke für diese Frage, ich mag diese praktischen Fragen total. Vielen Dank.

Angst vor der Zukunft

[Samarpita:] Momentan sind keine weiteren Fragen da.

[Dhyan Mikael:] Danke Samarpita. Ich habe gestern... [Christopher:] Hallo, Mikael.

Ich hätte eine Frage.

[Dhyan Mikael:] Ah, okay. Wer bist du denn?

[Christopher:] Christopher.

[Dhyan Mikael:] Hallo, Christopher, grüß dich.

[Christopher:] Hallo, hallo. Also ich hatte dir eigentlich meine Frage auch schon mal per Email geschickt, aber da bin ich noch nicht dran, weil du hast mehrere andere wahrscheinlich noch. Aber jetzt kann ich sie ja erstellen.

[Dhyan Mikael:] Ja, bitte.

[Christopher:] Ja, ich bin jetzt auch so fast ein Jahr dabei, die Samarpan-Meditation zu machen, und es geht mir eigentlich seitdem insgesamt besser und ich fühle mich freier und auch zufriedener. Aber ich hatte dir schon einmal geschrieben... Ich habe ja diese Nierenkrankheit, und die sorgt dafür, dass ich eigentlich immer in einer gewissen Angst bin. Ich bin im Stadium vier. Es gibt da fünf Stadien, bei dem Stadium fünf muss man in die Dialyse.

Ich bin eigentlich kurz vor der Dialyse, aber das jetzt schon seit fast einem Jahr. Das ist ungewöhnlich, denn die meisten Menschen in dem Stadium, wo ich bin, sind nicht mehr so vital und fit, wie ich es bin. Das ist gut. Trotzdem ist diese Angst immer noch da, dass ich irgendwann, dass der Körper oder die Nieren das dann irgendwann nicht mehr schaffen und dass ich dann eben an die Dialyse muss.

Und davor habe ich wirklich Angst, weil ich mich natürlich informiert habe und weiß, dass das ein Leben ist, was dann sehr davon bestimmt ist, dass man dreimal die Woche sechs Stunden an das Gerät muss und dass der Körper dadurch natürlich noch sehr gefordert wird und am Ende dahinsiecht, bei den meisten Fällen. Und da kann ich nicht loslassen und das auch nicht annehmen. An dem Punkt stehe ich jetzt.

Ich würde aber gerne diese Angst einfach loswerden und sagen: komme, was wolle. Das kommt vielleicht irgendwann, ich gebe mich dem hin und bin trotzdem zufrieden. Und das ist eigentlich der Punkt, dass ich immer noch in dieser Angst bin. Immer wieder. Das ist meine Frage.

[Dhyan Mikael:] Danke, Christopher. Schön, dass du dich jetzt meldest. Bevor ich auf deine Frage eingehe, möchte ich kurz etwas zu dem sagen, was du sagtest. Du hattest mir schon vor geraumer Zeit geschrieben, und ich habe noch nicht geantwortet. Das gehört zu dem, was ich eben erwähnte. Ich lerne gerade, so langsam zu sein, wie ich sein muss, damit ich mich selbst nicht überhole, sozusagen. Und das erfordert... Ich lerne da wirklich Bescheidenheit.

Meine Möglichkeiten sind begrenzt, und im Rahmen meiner Möglichkeiten zu bleiben und dann zu sagen: Tut mir leid, ich bin so langsam. Ich möchte am liebsten immer alles sofort beantworten, und am liebsten würde ich jeden Tag ein Video machen. Das geht nicht, es ist mir nicht möglich, und es soll wohl auch nicht so sein. Aber ich freue mich, dass du jetzt hier auftauchst. Das ist sehr schön. Ja, und jetzt zu deiner eigentlichen Frage.

Ich möchte dich gerne daran erinnern, warum du in diesem Leben bist.

Bevor du in dieses Leben gekommen bist, wusstest du, was deine Aufgabe ist. Und die ist es, während man lebt, während man im Körper ist, sich daran zu erinnern, wer man wirklich ist. Was du gerade erlebst, ist das, was alle Menschen teilen: wir sind vollkommen identifiziert mit diesem Körper. Unsere gesamte Befindlichkeit hängt davon ab, wie es diesem Körper geht.

Sobald der ein bisschen krank wird, sobald wir an den Tod erinnert werden, sind wir außer uns; uns geht es nicht gut. Wir sind völlig aus dem Gleichgewicht – weil wir mit diesem Körper identifiziert sind. So ist es einfach. Das geht uns allen so. Und wir sind in diesen Körper gekommen, um, während wir diese Erfahrung haben, das, was du gerade erlebst, während wir diese Erfahrung haben, uns daran zu erinnern, wer wir wirklich sind.

Und das geschieht, indem wir genau solche Dinge erleben, wie du sie jetzt gerade erlebst. Du kommst in eine Situation, die für dich ausweglos ist. Du siehst, was kommt. Du bist zumindest überzeugt davon, du wüsstest, was kommt. Du hast keine Ahnung, was kommt, aber so fühlt es sich an.

Und das Leben zwingt dich zu lernen, loszulassen: deine Hoffnungen; was du von diesem Leben erwartet hast; wie du dir dein Leben vorgestellt hast... Das Leben zwingt dich dazu, das loszulassen; nicht, weil du böse bist, nicht als Strafe, sondern als Hilfe. Und bei jedem Menschen sieht die Hilfe anders aus. Jeder Mensch ist anders gestrickt. Aber auf die eine oder andere Weise kommen wir an den Punkt, wo wir merken: ich bin machtlos, ich bin vollkommen machtlos. Du fragst, wie du diese Angst loswirst.

Das Leben zwingt dich zu lernen, loszulassen: deine Hoffnungen; was du von diesem Leben erwartet hast; wie du dir dein Leben vorgestellt hast...

Das Leben zwingt dich dazu, das loszulassen; nicht, weil du böse bist, nicht als Strafe, sondern als Hilfe.

Es ist die Angst, die dir diesen Weg zeigen wird. Ich sagte ja: ich erinnere dich an das, weswegen du diesem Leben bist, aber wir haben das natürlich vollkommen vergessen. Das ist auch normal so. Die meisten Menschen wissen überhaupt nicht, wovon ich spreche, und das ist normal. Aber durch das, was du erlebst, durch dein Erleben, bekommst du die Hilfe, die du brauchst. Lade die Angst ein, näher zu kommen. Ich weiß, dass es viel verlangt. Es fühlt sich so an, als würde die Angst einen verzehren oder vernichten.

Lass sie trotzdem kommen – in Momenten, wo es dir möglich ist. Es geht nicht immer, aber du weißt: Es gibt Momente, da geht es. Schließ die Augen. Das kannst du auch jetzt machen. Schließ einfach die Augen. Lade die Angst ein. Lade sie ein, näherzukommen und bei dir zu sein, und lass für einen Moment deinen Widerstand los, vergiss den für einen Moment. Du weißt nicht, was es bedeutet. Lass einfach die Angst da sein. Das ist alles, was es gerade gibt. Da ist nur diese Angst überall dich herum, hinter dir, vor dir, über dir, unter dir, und du bist einfach in der Mitte.

Und du ruhst in dieser Angst und du weißt gar nichts mehr.

Wie ist das?

[Christopher:] Es ist still. Es ist wie in einem Kreis, und um mich herum ist alles still. Da ist jedenfalls kein Gedanke. Da kommt kein einziger Gedanke.

[Dhyan Mikael:] Ja. Da führt dich die Angst hin, Christopher.

Sie führt dich in einen Space, in den du alleine gar nicht hinkommst – im Moment noch nicht. Kein Gedanke, keine Zukunft.

Wenn du da bist, jetzt in diesem Moment, gibt es da ein Problem?

[Christopher:] Nein, es gibt keines.

[Dhyan Mikael:] Ja, es gibt kein Problem.

Und wenn morgen kommt, dann bist du auch wieder da, wo du jetzt gerade bist. Und dann gibt es morgen auch kein Problem.

Dafür ist die Angst gut. Sie ist dein Freund.

Und du kannst hier bleiben. Und wenn du wieder in diese Gedanken gerätst, dann eilt die Angst dir wieder zu Hilfe und hilft dir, wieder hierher zurückzukommen, da, wo du jetzt gerade bist.

Und hier gibt es kein Problem. Nie.

[Christopher:] Danke dir.

[Dhyan Mikael:] Ich danke dir, Christopher. Vielen vielen Dank.

Samarpita, hast du etwas vorzulesen?

[Samarpita:] Irene bedankt sich bei Christopher für seine Fragen. Sie tut ihr gut und sie bedankt sich auch bei dir.

[Dhyan Mikael:] Ja, so etwas tut wirklich gut.

[Samarpita:] Und dann gibt es keine weiteren Fragen.

Offenheit für Gott

[Dhyan Mikael:] Ich habe gestern noch auf die E-Mail einer anderen Person geantwortet, da ging es um den Guru, um Swamiji, und darum, dass sie das Gefühl hat, dass dieser Guru unmögliche Sachen sagt, die ihr alle Knöpfe drücken. Und ich bin gestern ein wenig darauf eingegangen, warum es für manche Menschen so schwierig ist, so etwas zu hören: einfach weil wir in unserer Kindheit die Götter, die wir damals hatten, unsere Eltern, als sehr, sehr negativ und traumatisch erlebt haben.

Und ich bin gestern nicht mehr darauf eingegangen, warum solch ein Guru diese Sachen eigentlich sagt, die einem manchmal etwas seltsam vorkommen. Und ich möchte jetzt einfach der Vollständigkeit halber da noch zwei Sachen dazu sagen.

Sie schreibt da: "Swamiji sagt: Wenn wir ihn nicht glücklich machen, dann kann er uns nichts geben." Und sie schreibt, er sagt auch: wir sollen ihn als Gott ansehen.

Es ist oft so, dass solch ein Guru Sachen sagt, die wir überhaupt nicht verstehen.

Wir sind mit dieser körperlichen Existenz völlig identifiziert, und aus dieser Perspektive heraus hören wir dann diesen Guru, oder so einen Jesus zum Beispiel, etwas sagen. Aber ein Guru, ein Jesus, spricht von einem ganz anderen Ort aus. Er meint es ganz anders, aber wir haben keine Ahnung, wie er das meint.

Wir als normale Menschen sind es gewöhnt, dass alle Leute irgendetwas von uns wollen. Sobald irgendeiner den Mund aufmacht, wissen wir: der will etwas von mir. Und die schlimmsten Leute sind die, die sagen: "Ich liebe dich", denn da wissen wir ganz genau, die wollen besonders viel von uns; die erwarten besonders viel. Soweit uns jemand einen Ratschlag gibt, wittern wir sofort: der will was. Und so ist es zwischen uns Menschen. Wenn der Guru spricht, ist es etwas völlig anderes. Der braucht gar nichts von dir. Der will nichts von dir. Der gibt nur Ratschläge, wie du für dich etwas tun kannst.

Alles, was der Guru sagt, ist nur ein Ratschlag für dich, damit du es mit dir selbst leichter hast. Dem Guru ist es egal.

Und das ist jetzt so: wir sprachen ja vorhin schon darüber, dass wir als Menschen überhaupt nicht... Wir haben keine eigene Erfahrung davon, wer wir wirklich sind, von diesem Inneren. Wir haben keine eigene Erfahrung, normalerweise.

Aber wenn wir in Berührung mit einem Menschen kommen, der dort lebt, der so ist, wie beispielsweise ein Jesus, der überhaupt nicht mehr mit seinem Körper identifiziert ist, der sozusagen in diesem Gottes-Space lebt... Wenn wir mit solch einem Menschen in Berührung kommen, dann können wir es plötzlich selbst spüren – wenn wir diesem Menschen gegenüber offen sind. Das ist das Entscheidende: diese Offenheit.

Das kennst du aus der Schule. Es gibt Lehrer, die mag man, oder man liebt sie, und von denen lernt man alles. Und dann gibt es Lehrer, die hasst man; die drücken einem die Knöpfe; vor denen hat man Angst. Vielleicht ist der ein viel besserer Lehrer als der erste Lehrer, aber wir sind nicht offen – und wir lernen nichts. Und so ist es mit dem Guru auch. Und dann gibt der Guru oft Empfehlungen, um dir zu helfen, für das, was durch ihn hindurchkommt, offen zu sein.

Das ist alles. Und wenn du offen bist, dann ergießt sich Gott in dich, von selbst. Da gibt es dann gar keine Arbeit mehr. Aber diese Offenheit, die kann man ja nicht 'machen', die muss irgendwie entstehen. Das geschieht durch Beten, das geschieht durch Meditieren und durch Geduld.

Wenn du jemanden liebst, dann möchtest du ihn glücklich machen. Das kennst du vielleicht von deiner Beziehung. Du verliebst dich, und du tust alles, um diesen Menschen glücklich zu machen – weil es dich glücklich macht; weil es gut für dich ist. Du bist offen und du bist das pulsierende Leben. Und du glaubst, das käme von dieser Person, die du liebst, aber das stimmt nicht. Du bist verliebt, und deswegen bist du total offen. Und diese Offenheit, deine Offenheit, die macht, dass Gott in dich hineinkann.

Das kommt nicht von dem Mädchen oder von dem Jungen, in den oder in die du verliebt bist. Das kommt aus deiner Verbindung zu Gott, die du normalerweise überhaupt nicht spüren kannst. Aber du bist offen in dem Moment, und dann passiert alles von selbst, und du wirst getragen. Du bist zu allem fähig. Und dann, nach einer Weile, verschwindet diese Offenheit wieder, und dann bist du wieder so wie vorher. Das hatte alles nie was mit dieser anderen Person zu tun. Das ist immer schon eine Angelegenheit zwischen dir und Gott, zwischen dir und der Existenz, zwischen dir und dem Leben gewesen.

Ja und so ist es mit dem Guru auch. Wenn du offen bist für Gott, dann ist der Guru glücklich, weil er sieht, dass es dir gut geht. Er braucht das nicht, ihm ist es egal, aber das macht ihn glücklich.

Und Swamiji sagt: "Sieh mich als Gott!" Warum sagt er so etwas Komisches? Wir denken: was soll denn das? Wieso sagt dieser Typ da, ich soll ihn als Gott ansehen. Für einen normalen westlichen Menschen klingt es höchst suspekt. Aber das hat eben damit zu tun, was ich eben erklärt habe.

Da ist irgendetwas an solch einem Menschen, an solch einem Menschen wie Jesus zum Beispiel, was es uns erlaubt, selbst die Erfahrung von Gott zu machen, diese unglaubliche Verbindung – wenn wir offen sind. Aber wenn wir diesen anderen Menschen als Menschen wahrnehmen, als Freund, als Kumpel oder als Mann, der komisch aussieht oder der auf eine Art redet, die mir nicht passt, dann werde ich mich verschließen.

Da ist irgendetwas an solch einem Menschen, an solch einem Menschen wie Jesus zum Beispiel, was es uns erlaubt, selbst die Erfahrung von Gott zu machen, diese unglaubliche Verbindung – wenn wir offen sind.

Das passiert zwischen Mann und Frau. Am Anfang kennst du den anderen Menschen nicht. Du siehst nicht den Menschen, du bist einfach verliebt und offen. Du siehst sozusagen Gott, ohne dass du das weißt. Und da hat der andere Mensch keine Fehler, nichts. Du bist vollkommen offen und alles, was du siehst, ist gut und schön und du bist einfach glücklich. Und du bist glücklich nicht wegen dem anderen Menschen. Du bist glücklich wegen deiner eigenen Offenheit. Aber dann, nach und nach, lernt man den anderen besser kennen und dann wird der zum Menschen.

Diese Seele, dieser Gott, der da vor dir stand, wird menschlich. Plötzlich merkst du, die hat ja Mundgeruch, oder sie sagt manchmal dumme Sachen, oder sie tritt ihr auf den Fuß; macht irgendetwas, was dir nicht passt. Und dann siehst du diese Person als Mensch, immer mehr Mensch, und dann verschwindet die gesamte Magie. Und das Gleiche passiert mit dem Guru. Wenn du den Guru als Menschen erlebst, bist du nicht offen. Dann ist er einfach ein Idiot wie jeder andere.

Du bist glücklich nicht wegen dem anderen Menschen.

Du bist glücklich wegen deiner eigenen Offenheit.

Aber wenn du es dir bewahren kannst, dieses Medium Gottes als solches zu sehen, dann bleibst du weiter offen, und dann hast du die Verbindung zu Gott mithilfe dieses Mediums, weil der einfach in deinem Leben ist.

Wenn du den Guru als Menschen erlebst, bist du nicht offen. Dann ist er einfach ein Idiot wie jeder andere.

Aber wenn du es dir bewahren kannst, dieses Medium Gottes als solches zu sehen, dann bleibst du weiter offen, und dann hast du die Verbindung zu Gott.

Dieser Rat eines Gurus – sieh mich als Gott, nicht als Mann – hat also überhaupt nichts mit dem Ego eines Gurus zu tun. Das sagt er dir, weil er weiß, wie du als normaler Mensch funktionierst. Die Hindus... da gibt es eine alte Tradition. Manche Hindus, die nehmen einen Stein, und den malen sie rot an, und dann ist dieser Stein für sie Gott.

Es ist ein Stein wie jeder andere, aber weil sie diesen Stein als Gott ansehen und mit ganzer Kraft und mit ganzer Überzeugung wissen: das ist Gott, dadurch werden sie offen, und dann haben sie eine Verbindung zu Gott. Der Stein ist nur ein Hilfsmittel. Und so ähnlich ist es mit dem Guru auch, nur dass das Hilfsmittel in Form eines Gurus millionenfach stärker ist als solch ein Stein.

Ja, aus dieser Richtung kommen die Ratschläge eines Gurus, und normalerweise missverstehen wir Menschen das. Das ist schade.

Das Geschenk meines Lebens

Das wollte ich einfach dazu noch ergänzen. Ich bin sehr, sehr gesegnet in diesem Leben, weil aus Gründen, die ich nicht verstehe, mir das nie passiert ist. Ich bin vor jetzt genau... Jetzt im Mai, vor genau vierundzwanzig Jahren, bin ich zu meinem spirituellen Meister Soham gestoßen, in einem kleinen, vollkommen überfüllten Satsangraum in München damals. Und ab dem Tag war ich bei ihm. Und so einem ist, äußerlich betrachtet, ein ganz normaler Mann, ein seltsamer Vogel. Er macht alle möglichen unmöglichen Sachen.

Wenn man möchte... wenn man ihn als Mann sehen will, findet man alles Mögliche, was man nicht mag, woran man sich aufhängen kann, weswegen man streiten könnte, weswegen man einen Grund fände, auf diesen Idioten nicht zu hören. Aber wenn man auf das hört, was da durchkommt, die Energie, dann hat man Gott vor sich. Und ich empfinde es als das eine große Geschenk in meinem Leben, dass ich diesem Medium Gottes nahegekommen bin, ganz nah... ab dem Tag, wo ich zu ihm kam, vor vierundzwanzig Jahren, war ich bei ihm, jeden Tag.

Jetzt seit vier Jahren bin ich nicht mehr jeden Tag da, weil er nicht mehr herumreist, aber im Innern bin ich immer bei ihm. Und ich war die ganze Zeit bei ihm. Ich habe für ihn gearbeitet. Ich bin mit ihm von Stadt zu Stadt gezogen. Ich habe ihn erlebt im Alltag. Ich habe ihn erlebt, wie er als Mensch ist. Aber ich habe das immer ignorieren können. Ich habe es nicht ignoriert; ich habe es einfach nicht wahrgenommen, weil ich diese Verbindung zu dem hatte, was da tatsächlich durch ihn strömt.

Ich habe einfach immer nur auf dieses Guru-Element geachtet, auf diesen Gott, auf diese Energie, die mit dem Menschen, der da vor mir steht, in Wirklichkeit gar nichts zu tun hat. Und das hat mein Leben verändert, bis heute, weil ich aus irgendwelchen Gründen, die ich nicht verstehe – das ist das Geschenk meines Lebens –, dafür offen geblieben bin. Ich habe mich nicht verschlossen. Ich habe erlebt, zahllose Male erlebt, wie die Leute diesem Medium Gottes nahekommen.

Und wenn sie dann eine bestimmte Nähe erreicht haben, dann sehen sie den Menschen, und dann sind sie wieder weg. Und das ist mir nicht geschehen. Und das ist der große Segen in meinem Leben. Bei Swamiji ist es für mich genauso, nur zehnfach vergrößert. Ja, ich wollte das einfach noch einmal zum Anlass nehmen, über Gurus zu sprechen, weil das für uns im Westen so eine seltsame Angelegenheit ist, weil wir hier in unserer Kultur keine lebendigen Beispiele dafür haben.

Wir haben keine lebendigen Heiligen, denen wir begegnen können. In Indien ist das anders. Da gibt es natürlich auch jede Menge Idioten, aber es gibt auch echte, und das haben wir hier schon seit langer Zeit nicht mehr und deswegen, wenn dann so einer daherkommt, denken wir: da kann etwas nicht stimmen. Und deswegen teile ich darüber gerne meine Erfahrung.

Samarpita, hast du noch etwas vorzulesen? Wir haben noch acht Minuten, bevor ich dann über die Meditation sprechen möchte.

[Samarpita:] Momentan gibt es keine Fragen.

Ich kann nicht meditieren

[Dhyan Mikael:] Ja, ich habe noch eine Email, die ich vorlesen kann.

"Leider kann ich mich immer noch nicht regelmäßig zur Meditation hinsetzen. Ich versuche gerade, es mit kürzeren Sitzungen in diesen Gewohnheitsmodus zu schaffen, sozusagen, um mich auszutricksen. Seit meinem Aufwachen bei Samarpan – das ist Soham, der früher Samarpan hieß – hat mich die Stille nie ganz verlassen. Manchmal zieht es mich in die Stille, und ich kann einfach so lange still sein. Wenn ich mich morgens hinsetze zum Meditieren, ist es noch schwierig."

Ach, das ist eine tolle, tolle E-Mail, danke.

Zunächst mal möchte ich dich auf eine Sache hinweisen. Du lügst hier nämlich. Du schreibst: "Ich kann mich immer noch nicht regelmäßig zu Meditation hinsetzen." Das stimmt nicht. Du willst dich nicht regelmäßig zur Meditation hinsetzen. Können tust du schon. Hinsetzen kann sich jeder, aber nicht jeder will. Und das ist wirklich sehr, sehr hilfreich, sich selbst gegenüber da ehrlich zu sein. 'Ich kann nicht' ist so: "Ach, ich Armer. Ich will ja, aber ich kann nicht." Du bist ein Opfer. Aber wenn du sagst: "Der Mikael hat recht. Irgendetwas in mir will gar nicht", dann ist es einfach.

Und das ist das Eine, was dir keiner abnehmen kann: dieses Wollen. Das ist die einzige Herausforderung. Wenn du es willst, dann setzt du dich jeden Morgen hin. Der gesamte Rest geschieht mit der Zeit von selbst. Du brauchst nicht weise sein, du brauchst nicht schlau sein, du brauchst nicht klug sein, du brauchst nicht spirituell sein, du brauchst nichts draufhaben.

Du kannst ein völliger Versager sein. Wenn du dich einfach jeden Morgen zur Meditation hinsetzen willst – das reicht. Alles andere geschieht von selbst. Ich verspreche es dir. Unter Garantie. Aber das ist das Eine, was der eigene Beitrag ist zu diesem Wunder in diesem Leben.

Du brauchst nicht weise sein, nicht schlau, nicht klug, nicht spirituell, du brauchst nichts draufhaben. Du kannst ein völliger Versager sein.

Wenn du dich einfach jeden Morgen zur Meditation hinsetzen willst – das reicht. Alles andere geschieht von selbst. Ich verspreche es dir.

Und du sagst: Wenn du dich morgens hinsetzt, ist es mit der Stille noch schwierig. Genau deswegen setzt man sich hin. Es gibt dieses große Missverständnis, dass Meditation dazu da ist, eine halbe Stunde in Stille zu sitzen. Natürlich ist es das letztendliche Ziel des Meditierens, diese Stille zu kultivieren; diese Verbindung zur Stille, zu Gott, zu kultivieren. Aber in der Meditation passiert etwas ganz anderes. Du setzt dich hin... das wirst du auch gleich, wenn du, der du gerade zuhörst, gleich mitmeditierst in ein paar Minuten, wirst du das erleben.

Man setzt sich hin, man hat nichts zu tun, man verlässt die Gedanken und will sich einfach nur ausruhen und in Stille ruhen. Und dann wird es richtig laut. Dann erst merkt man, was in einem drin so alles los ist. Da erst merkt man, was so alles an einem zieht. Aber genau das ist das Hilfreiche am Meditieren. Normalerweise, und das ist dem Schreiber dieser E-Mail geschehen, irgendwann erlebt man Erwachen, irgendwann bekommt man die Stille geschenkt. Und man erlebt zum ersten Mal, wie es ist, in diesem vollkommen stillen Raum zu sein. Das ist unglaublich!

Das vergisst man nie wieder im Leben. Man bekommt es geschenkt. Aber dann, dann geht die Arbeit erst los. Dann geht es darum, das zu kultivieren: zu lernen, immer wieder dorthin zu gelangen. Und dazu ist die Meditation da. Du setzt dich hin, und dann wird es laut. Und trotz des Lärms, trotz dieser verführerischen Gedanken, trotz all diesem Wichtigen, was dann dir zerrt, trotzdem immer wieder zu diesem Stillepunkt hier oben zurückzukehren, immer wieder, ganz stur, ganz sanft. Das muss man üben, und wenn man das nicht übt, dann bleibt die Stille ein zufälliges Ereignis.

Irgendwann erlebt man Erwachen, irgendwann bekommt man die Stille geschenkt.

Dann geht es darum, das zu kultivieren: zu lernen, immer wieder dorthin zu gelangen. Und dazu ist die Meditation da.

Dann ist es nichts weiter als eine Erinnerung an irgendetwas, was dir einmal vor vielen Jahren im Satsang geschehen ist. Aber das ist dein Zuhause; da kannst du ständig sein.

Wenn du meditierst, konfrontierst du dich sozusagen mit all dieser Unruhe, mit all diesem Unstillen in dir. Und das mag niemand. Deswegen suchen so viele Menschen eine Ausrede, nicht zu meditieren. Aber wenn du bereit bist, dich dem zu stellen und trotzdem zu meditieren, jeden Tag, jahrelang, egal wie lang es dauert, dann kann dir niemand den Himmel vorenthalten. Das ist automatisch, das passiert von allein. Das ist das Einzige, was du tun musst: diese Sturheit zu haben. Danke für deine E-Mail. Danke, danke, danke!

Wenn du meditierst, konfrontierst du dich sozusagen mit all diesem Unstillen in dir. Und das mag niemand. Deswegen suchen so viele Menschen eine Ausrede, nicht zu meditieren.

Aber wenn du bereit bist, dich dem zu stellen und trotzdem zu meditieren, dann kann dir niemand den Himmel vorenthalten.

Jetzt meditieren wir

Es ist jetzt fünf Minuten vor halb vier. Halb vier möchte ich beginnen, mit allen, die es möchten, zu meditieren, eine halbe Stunde lang, bis um vier. Und ich möchte jetzt noch ein paar Worte dazu sagen, wie das überhaupt geht, für diejenigen, die neu sind bei der Samarpan-Meditation. Und eines klang gerade eben in meiner Antwort an die Email eben schon an, und auch vorher schon in diesem Satsang.

Es geht nicht darum, dass du während dieser halben Stunde etwas Bestimmtes erreichst. Es geht nicht darum, dass es dir gelingt, still zu werden. Was wir in dieser Meditation machen, ist eine ganz einfache, simple Sache. Du nimmst deine Aufmerksamkeit, deine innere Aufmerksamkeit, und richtest sicher oben auf diesen Punkt, ganz oben auf dem Schädel. Die Inder nennen es das Kronenchakra.

Ich erlebe es als so eine Art Ruhepol im Körper, die Verbindung zur Stille.

Und wenn du das tust, erlebst du den Lärm deiner Gedanken manchmal umso mehr. Und dann trotzdem die Aufmerksamkeit nicht bei den Gedanken zu haben, sondern hier oben, immer wieder hier oben. Nicht mit den Gedanken kämpfen, nicht mit den Störungen kämpfen. Der Körper muckt auf, dann juckt's, irgendetwas zwickt, dann kommen wieder Gedanken... und das immer wieder gehen lassen, sich davon nicht beeindrucken lassen. Einfach das sein lassen, und immer wieder mit der Aufmerksamkeit hier hoch kommen. Das ist das eine, was wir tun. Es ist also kein Kampf.

Es ist einfach ein immer wieder sich da hinsetzen, wo man sitzen möchte – nämlich hier (im Kronenchakra). Und praktisch geht es ganz leicht. Du setzt dich irgendwo hin, wo du es bequem hast; im Schneidersitz ist eine feine Sache, weil dann das Basischakra, das Gesäß, Verbindung zum Boden hat. Das ist eine hilfreiche Sache. Wenn dir das nicht möglich ist, wenn du lieber auf dem Stuhl sitzt, dann hab die Füße, am besten die nackten Füße, auf den Boden, ist das deine Verbindung zum Boden. Das ist sehr, sehr hilfreich.

Ich empfinde es als sehr hilfreich, wenn die Wirbelsäule frei ist, also nicht angelehnt, aber wenn es dir nicht möglich ist, wenn du lieber angelehnt sitzt, ist es auch okay. Das sind alles so praktische Nebensächlichkeiten, die ich dir sage, weil die Leute dann meistens wissen wollen. Aber das eine Wichtige an dieser Meditation ist einfach, wo wir unsere Aufmerksamkeit haben. Der ganze Rest, diese ganzen praktischen Sachen drumherum, sind zweitrangig. Du brauchst daraus kein Problem machen. Mach es einfach so, wie es für dich angenehm und möglich ist.

Es ist alles. Es ist keine große Geschichte. Es ist alles nicht ernst. Swamiji, dieser indische Guru, der diese Meditation aus dem Himalaya zu uns bringt, der sagt: "Meditiere, als wäre es dein Hobby." Du machst es, weil es Spaß macht, weil es guttut, einfach da zu ruhen. Es geht um nichts. Du musst es nicht richtig machen. Und zu Beginn der Meditation nimmst du einfach deine flache Hand, legst sie da oben drauf, da oben auf deinen Schädel, und dann macht man mit dieser Hand drei Kreisbewegungen im Uhrzeigersinn. Dadurch wird diese Stelle dort oben aktiviert.

Und dann nimmt man die Hand wieder ganz langsam runter, und jetzt spürt man diese Stelle dort oben, wo die Hand eben noch lag, besonders gut. Und dann bleibst du mit deiner Aufmerksamkeit einfach bei dieser Stelle. Und dann sagt man ein ganz kurzes Mantra. Wenn du möchtest, kannst du das mitsprechen, es heißt das Seelenmantra. Das geht ganz einfach: "Ich bin eine heilige Seele. Ich bin eine reine Seele." Das ist eigentlich schon alles. Wenn du das Mantra schon kennst und auf Hindi sprechen möchtest, geht es auch.

Aber jetzt, hier, für Menschen, die es noch nicht kennen, sage ich es immer auf Deutsch: "Me ek pavitra atma hu. Me ek shuddha atma hu." So geht es auf Hindi. Ja, dann sagen wir also dieses Mantra, ich sage es drei Mal vor. Wenn du möchtest, kannst du es drei Mal nachsagen. Und dann sitzen wir einfach bis sechzehn Uhr eine halbe Stunde mit geschlossenen Augen da und ruhen mit unserer Aufmerksamkeit da oben, so gut wir eben können. Das ist alles. Wenn du diese Meditation ausprobieren möchtest, empfehle ich dir, sie fünfundvierzig Tage lang auszuprobieren.

Das ist die Zeit, die man braucht, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was da wirklich passiert. Und wenn du sie nach fünfundvierzig Tagen nicht mehr magst, dann lass sie bleiben. Aber die meisten Menschen, die ich kenne, bleiben dabei. Und wenn du sie dann regelmäßig machst, kannst du auch die Menschen, die hier in Deutschland die Samarpan-Meditation offiziell verbreiten, das ist ein Verein im Namen von Swamiji... die machen Einführung in die Samarpan-Meditation. Das sind kurze Veranstaltungen, die man auch online machen kann. Ganz interessant.

Macht Spaß da mitzumachen. Und ich finde das sehr interessant. Ich empfehle dir, da einfach irgendwann mal, wenn du magst, mitzumachen. Da erfährt man noch einiges über die Meditation, was sehr interessant und spannend ist. Informationen dazu findest du auf meiner Website auf der Meditation-Seite. Das sind alle Links. Alles, was dich dazu interessiert, findest du dort.

Meditation

Ja, und jetzt meditieren wir einfach zusammen. Schließ deine Augen.

Nimm deine flache Hand, leg sie auf deinen Kopf, und lass die Hand dort oben drei Kreisbewegungen im Uhrzeigersinn auf deinen Kopf machen.

Und jetzt nimmst du deine Hand ganz langsam unter.

Ich bin eine heilige Seele.

Ich bin eine reine Seele.

Ich bin eine heilige Seele.

Ich bin eine reine Seele.

Ich bin eine heilige Seele.

Ich bin eine reine Seele.

Danke für Meditation.

Du kannst deine Augen jetzt langsam wieder öffnen.

Ich danke dir für diese Tage hier über die Pfingsten.

Am Schluss möchte ich gerne noch sagen: alles, was mit der Samarpan-Meditation zu tun hat, ist kostenlos, alles, auch die Einführung, die ich vorhin erwähnt habe, ist kostenlos. Alle Meditationsgruppen, die es da gibt, sind alles kostenlos, das hat alles nichts mit Geld zu tun. Auch was ich hier mache, ist alles kostenlos.

Wenn du möchtest, kannst du mich unterstützen. Ich freue mich über finanzielle Unterstützung, und wenn du Lust dazu hast, findest du auf meiner Webseite und auf der Seite 'Spende' dazu Informationen, aber das ist alles freiwillig – nur für die Leute, die Freude daran haben. Alles Spirituelle im Leben, alles wahrhaft Spirituelle, ist freiwillig und kostenlos.

Alles Spirituelle im Leben, alles wahrhaft Spirituelle, ist freiwillig und kostenlos.

Wenn du gerne Jetzt-TV unterstützen möchtest und Devasetu, der unglaubliche Arbeit leistet, findest du auf seiner Website auf Jetzt-TV dafür die Informationen, die man dafür braucht. Ich danke dir, dass du da bist.

Ich liebe dich.