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Online-Satsang vom 21. August 2024

Deutsch mit deutschen und englischen Untertiteln.

Themen: Glaube nichts, sondern erlebe selbst. Die verstorbene Zwillingsschwester. Die narzisstische Mutter. Nicht mehr warten auf die Antwort. Ist Sturheit Teil des Egos? Staunend und hilflos vom Leben getragen. Meditieren, ohne automatisch Schülerin zu sein. Unmöglich, es nicht persönlich zu nehmen. Das Ende des Paradieses. Was im Satsang geschieht. Fühlen unterdrückter Gefühle anderer. Was Energie kostet, ist der Kampf dagegen. Befreiung vom schlechten Gewissen. Angst vor dem Zahnarzt.

Über dieses Video:

In dieser Aufzeichnung vom wunderschönen Online-Satsang vom August 2024 geht es wie immer um eine Vielzahl verschiedener Lebensaspekte, doch es gibt ein Thema, das für mich heraussticht.

Es ist das Gefühl vieler Menschen, die Samarpan-Meditation sei mit vielen Bedingungen verbunden: man müsse einen Guru haben, um diese Meditation machen zu können, oder man müsse an alles Mögliche glauben. Und da das Gegenteil der Fall ist – für mich ist sie die Meditation der Freiheit –, freue ich mich sehr, dass in diesem Satsang das Thema wieder aufkam und ich dazu sprechen durfte.

Immer wieder ging es danach darum, wie man im Leben seinen Weg findet, sei es mit den eigenen Gefühlen, nahestehenden Menschen oder dem Leben im Ganzen. Es ist für viele Menschen völlig normal, sich dem Leben, der Situation oder anderen Menschen ausgeliefert zu fühlen. Man nimmt alles persönlich, man hat Angst und leidet, und alles, wovon ich spreche, erscheint unmöglich zu sein.

Ich spreche immer wieder darüber, wie man das Leben erlebt ohne das Gefühl, der Handelnde zu sein – ohne irgendetwas persönlich zu nehmen –; wie man alles, was man wirklich braucht, in sich findet; und wie das ganz praktisch funktioniert, jetzt, hier, in diesem Leben.

Links zu den Themen in diesem Video:

(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).

  1. Glaube nichts, sondern erlebe selbst

  2. Die verstorbene Zwillingsschwester

  3. Die narzisstische Mutter

  4. Nicht mehr warten auf die Antwort

  5. Ist Sturheit Teil des Egos?

  6. Staunend und hilflos vom Leben getragen

  7. Meditieren, ohne automatisch Schülerin zu sein

  8. Unmöglich, es nicht persönlich zu nehmen

  9. Das Ende des Paradieses

  10. Was im Satsang geschieht

  11. Fühlen unterdrückter Gefühle anderer

  12. Was Energie kostet, ist der Kampf dagegen

  13. Befreiung vom schlechten Gewissen

  14. Angst vor dem Zahnarzt

Vollständiger Text zum Mitlesen:

[Dhyan Mikael:] Guten Abend, herzlich willkommen zum Satsang.

Ich freue mich, dass du da bist. Ich freue mich, dass wir heute wieder Satsang haben können. Willkommen.

Ja, wie immer sage ich ganz am Anfang für diejenigen, die heute zum ersten Mal im Satsang sagen sind, einen Satz darüber, was wir hier machen. Manchmal erzähle ich ein bisschen aus meinem Leben – wie ich zu dem gekommen bin, was ich heute so erzähle. Und ansonsten beantworte ich einfach Fragen.

Wenn du eine Frage hast, die du mir stellen möchtest; wenn du ein Problem hast, über das du sprechen möchtest oder wenn du etwas zur Samarpan-Meditation oder zum Glücklichwerden oder zum Himmel oder zum Leben wissen möchtest, dann kannst Du mir einfach eine Frage stellen,– entweder im Chat der YouTube-Übertragung oder im Chat der Zoom Übertragung. Du kannst auch ein Handzeichen geben, und dann kannst du mit mir sprechen. Und das werden wir jetzt einfach eineinhalb Stunden lang machen.

Ich versuche, die Frage zu beantworten, und wenn es hier online keine Frage gibt, dann habe ich einige Fragen, die mich per Email erreicht haben, und die lese ich dann vor und sage ein wenig dazu. Ja, und ich finde das immer wieder ganz magisch, diese Satsangs, denn im Grunde sind es immer die gleichen Fragen. Es sind immer die gleichen Probleme und Albträume, die uns als Mensch so plagen.

Jeder Mensch hat immer das Gefühl, ihm geht es besonders schlecht und seine Probleme sind einzigartig und unlösbar, aber im Grunde geht es uns allen so. Und wenn man das ein paarmal gehört hat, nach einigen Satsangs, dann merkt man: "Wow, wir sind wirklich alle in einem Boot". Und die Lösung ist ja auch immer die gleiche... und dann wird die ganze Sache ein klein wenig einfacher. Ja, das machen wir heute Abend, und ich freue mich, dass du da bist. Simone, gibt es denn von dir schon etwas, was du vorlesen könntest?

[Simone:] Nein, lieber Mikael, es ist noch nichts hier.

[Dhyan Mikael:] Na, fein. Dann fange ich einfach einmal selbst an, zu reden und eine Frage vorzulesen.

Glaube nichts, sondern erlebe selbst

Es ist ganz lustig. Ich habe heute Morgen ein Video aufgenommen, das wahrscheinlich am Wochenende veröffentlicht werden wird, und in diesem Video habe ich über etwas gesprochen, was immer wieder aufkommt. Und die erste Frage, die ich jetzt gleich vorlesen werde, ist auch genau dieses Thema. Das ist jetzt reiner Zufall, dass das so gut zusammenpasst... nämlich diese Sache, dass viele Menschen das Gefühl haben, dass diese Samarpan-Meditation so schwierig ist; und dass es da so viele Regeln gibt; und dass man da so viele Sachen glauben muss; und dass das doch alles so nicht richtig sein kann.

Und darüber habe ich heute Morgen ein ganzes Video gemacht, weil ich das immer wieder höre von Menschen, und genau in diese Richtung zielt jetzt die erste Email, die ich vorlesen werde. Und so sage ich einfach heute Abend gleich noch einmal etwas dazu, denn dieses Thema liegt mir total am Herzen. Und deswegen freue ich mich jetzt ganz besonders.

"Ich habe sehr viele Ausbildungen gemacht und war lange Zeit mit Soham. Momentan mache ich eine Ausbildung in Präsenzmedizin, wo alles absolut stimmig für mich ist, im Gegensatz zur Samarpan-Meditation. Was ist die Seele, und gibt es eine individuelle Seele in der Einheit, die wir alle sind? In der Präsenzmedizin lerne ich, dass die Seele die Psyche ist. Aber wie kann ich meine Psyche sein, die ja in ständiger Veränderung ist? Einen Satz lerne ich gerade: wieviel Glauberei brauche ich, um einfach jetzt hier zu sein?

Und, dass diese ganze Glauberei die Ursache von all dem Elend ist, was in und uns herum geschieht und nichts mit dem natürlichen Menschsein zu tun hat. Bei Swamiji und seinen Instruktionen muss ich immer wieder etwas glauben. Soham sagt oft, dass er ihn im Inneren fragt, aber Ärzte würden dies als schizophren bezeichnen. Dann sind ja dann schon zwei in einem drin, obwohl in Wahrheit nicht einmal einer existiert, sondern nur das Leben selbst."

Ja, danke für diese Email und für diese Frage. Das ist eigentlich gar keine Frage.

Es ist so: es gibt nichts Einfacheres als die Samarpan-Meditation. Und gerade vor einer Woche hat Swamiji genau darüber wieder gesprochen, in seinem letzten Diskurs. Da sagte er: das Einzigartige an der Samarpan-Meditation sind zwei Dinge. Das eine ist, dass sie nichts kostet. Alles daran ist kostenlos. Und das Zweite ist, dass es keinerlei Regeln gibt. Es gibt überhaupt keine Regeln. Du brauchst dich nicht ändern, um diese Meditation machen zu können.

Du brauchst deine Ernährung nicht ändern; du musst jetzt nicht plötzlich vegan oder vegetarisch werden. Du brauchst keiner Religion angehören, du brauchst keinen Guru, nichts. Wenn du Alkohol trinkst, kannst du einfach weiter trinken, aber du meditierst einfach, wenn du magst. Wenn du rauchst, rauchst du weiter. Und du brauchst auch nichts glauben. Um Glauben geht es überhaupt nicht, im Gegenteil. Swamiji sagt immer wieder: dieser Weg, diese Meditation ist der Weg der eigenen, inneren Erfahrung.

Denn nur das, was man selbst erlebt, nur dem kann man folgen, nichts anderem. Und deswegen kann ich die Meditation machen – weil mir geht es wie dir. Ich kann nichts glauben. Ich folge keiner Doktrin. Ich kann nicht irgendetwas glauben, was dann vielleicht irgendwann einmal, womöglich, wenn ich tot bin und dann in den Himmel kommeq>, passiert, sondern mich interessiert nur das, was ich jetzt selbst erleben kann. Und deswegen ist die Meditation für Menschen wie du und wie ich so wunderbar.

Es gibt überhaupt keine Regeln. Du brauchst dich nicht ändern, keiner Religion angehören, keinen Guru, nichts. Und du brauchst auch nichts glauben. Diese Meditation ist der Weg der eigenen, inneren Erfahrung. Denn nur das, was man selbst erlebt, nur dem kann man folgen, nichts anderem.

Aber trotzdem sagen viele Menschen genau das, was du auch schreibst: "Da muss man so viel glauben. Da gibt es so viele Anweisungen."

Der Grund dafür liegt aber nicht darin, dass Swamiji irgendwelche Anweisungen gibt. Wie gesagt: um diese Meditation gibt es keine Anweisungen. Aber die Art und Weise, wie wir als Menschen hören... Wir sind geprägt von... Ich will es einmal so sagen: wir sind trainiert, darauf zu hören, was jemand von uns will. Es geht schon als kleines Kind los. Wir sind als kleine Kinder auf Gedeih und Verderb von unseren Eltern abhängig, und wir lernen, zu hören, was die von uns wollen, damit wir geliebt werden.

Und das machen wir heute noch, als Erwachsene. Und dann hören wir Anweisungen, wir hören Bedingungen, wo gar keine sind. Aber wir können es nicht unterscheiden, weil wir einfach so gestrickt sind, wie wir gestrickt sind. Und deswegen wiederhole ich immer wieder, immer wieder, und deswegen freue ich mich auch über diese Gelegenheit jetzt hier, dass ich das erneut machen kann, zu sagen: bei dieser Meditation gibt es all das nicht. Du kannst einfach meditieren, wenn du magst. Keiner zwingt dich dazu.

Wir sind trainiert, darauf zu hören, was jemand von uns will. Und dann hören wir Anweisungen, wir hören Bedingungen, wo gar keine sind. Und deswegen wiederhole ich immer wieder: bei dieser Meditation gibt es all das nicht. Du kannst einfach meditieren, wenn du magst. Keiner zwingt dich dazu.

Es ist einfach das Beste, was mir in diesem Leben geschehen ist, und ich habe schon viel ausprobiert. Und deswegen rede ich darüber. Und Swamiji – das ist der indische Guru, der diese Meditation bringt, für diejenigen von euch, die das nicht wissen – der sagt genau das Gleiche. Er sagt: "Ich bring diese Meditation, und ich biete sie dir an. Ob du sie aufnimmst; ob du sie machst oder nicht, das ist allein deine Angelegenheit." Du tust es nicht für irgendjemand anderen, nur für dich.

Und wenn du sie machen magst, dann tu es. Wie gesagt, ich kenne nichts Besseres. Aber wenn nicht, dann gehe deinen Weg; geh einen anderen Weg. Aber wie gesagt: diese Meditation ist der Weg der eigenen inneren Erfahrung. Das ist der einzige Weg, den ich kenne, wo man nichts glauben muss – überhaupt nichts. Und ich bin wirklich so einer... Ich bin so stur. Nur das, was ich selbst erlebe, nur das kann ich glauben. Dann gibt es aber nichts mehr zu glauben, weil es meins ist. Ich erlebe es selbst.

Diese Meditation ist der Weg der eigenen inneren Erfahrung. Das ist der einzige Weg, den ich kenne, wo man nichts glauben muss – überhaupt nichts. Und ich bin so stur. Nur das, was ich selbst erlebe, kann ich glauben. Dann gibt es aber nichts mehr zu glauben, weil es meins ist. Ich erlebe es selbst.

Und da spielt noch etwas Zweites eine Rolle. Weißt du, es ist so: Wir haben etwas in uns eingebaut, was nicht will, dass wir frei werden; was nicht will, dass wir ankommen; etwas, das nicht will, dass wir innerlich stark werden und zur Seele werden. Und dieser Teil in uns, von dem ich grade spreche, den nennt man auch das Ego. Und das Ego tut heimlich alles, damit es so bleibt, wie es jetzt ist, und es macht aus allem etwas Kompliziertes und etwas Schwieriges, einfach, damit wir diesen Weg nicht zu Ende gehen.

Wir haben etwas in uns eingebaut, was nicht will, dass wir frei werden: das Ego. Und das Ego tut heimlich alles, damit es so bleibt, wie es jetzt ist, und es macht aus allem etwas Kompliziertes und etwas Schwieriges, einfach, damit wir diesen Weg nicht zu Ende gehen.

Und deswegen macht dir dein Ego jetzt die Samarpan-Meditation madig, indem du Regeln und Bedingungen und Anweisungen hörst, wo gar keine sind. Aber dein Ego wird das auch mit anderen Sachen machen. Das kennst du sicherlich auch aus anderen Bereichen in deinem Leben. Jetzt bist du gerade von diesem anderen Weg sehr begeistert, und das freut mich für dich.

Aber du wirst sehen: wenn du dann diesen Weg beginnst, wirklich zu gehen, und dieser Weg dem Ego gefährlich werden könnte, dann wirst du dort genau das Gleiche erleben. Du sagst, du hast in deinem Leben schon viele Ausbildungen gemacht. Und genauso ist es. Wir lernen eine Sache, und wenn wir die wirklich machen würden, dann würden wir befreit werden, aber bevor es dazu kommt, hören wir damit auf.

Wir finden irgendetwas, was uns daran nicht gefällt, und dann fangen wir das Nächste an. Und mit diesem Nächsten... wenn wir dieses Nächste wirklich tun würden, dann würden wir befreit werden, aber irgendetwas gefällt uns dann irgendwann nicht mehr. Dann hören wir damit auf, und machen das Nächste. Und so hangeln wir uns durchs Leben. Im Grunde machen wir immer das Gleiche, immer wieder das Gleiche, und wir kommen keinen Meter vorwärts.

Und das ist einfach die Falle unseres Egos. Das haben wir alle. Das ist kein Problem von dir persönlich. Das kennt jeder Mensch. Und irgendwann, irgendwann bekommst du die Kraft, einen Weg zu Ende zu gehen, und dann ist das alles vorbei. Welcher Weg das für dich ist, das ist deine Entscheidung. Das kann ich nicht sagen. Bei mir war es die Samarpan-Meditation.

Wir lernen eine Sache, und wenn wir die wirklich machen würden, dann würden wir befreit werden, aber bevor es dazu kommt, hören wir damit auf. Und so hangeln wir uns durchs Leben. Im Grunde machen wir immer das Gleiche, immer wieder das Gleiche, und wir kommen keinen Meter vorwärts. Das ist die Falle unseres Egos.

Aber du wirst dich irgendwann für einen Weg entscheiden müssen, sonst gehst nicht du den Weg, sondern dein Verstand, dein Ego, und das schickt dich alle paar Jahre in eine andere Richtung. Am Schluss meiner Antwort an dich möchte ich gerne noch etwas zu diesem Begriff 'Seele' sagen. Man muss ein wenig Acht geben mit diesen Worten, weil natürlich jeder Mensch und auch jeder Guru und jede Methode diese Worte in einem anderen Sinn, mit einem anderen Sinngehalt verwendet.

Irgendwann bekommst du die Kraft, einen Weg zu Ende zu gehen – welcher, das ist deine Entscheidung. Bei mir war es die Samarpan-Meditation. Du wirst dich irgendwann für einen Weg entscheiden müssen, sonst gehst nicht du den Weg, sondern dein Ego, und das schickt dich alle paar Jahre in eine andere Richtung.

Das, was du sagst, die Seele sei die Psyche, das ist das, was wir landläufig unter 'Seele' verstehen. Dieses Innenleben, das wir von uns wahrnehmen, diese bewussten oder unbewussten Gedanken, all das, was uns da so von unten unbewusst steuert, das bezeichnen wir ganz gern als 'Seele'. Aber du hast recht: das kannst du nicht sein, denn diese Psyche verändert sich die ganze Zeit; die ganze Zeit... da gibt es nichts Konstantes. Das bist du nicht.

Wenn Swamiji von 'Seele' spricht, dann meint er etwas ganz anderes. Er spricht von etwas, was du im Moment noch gar nicht kennst, was du aber durch die Meditation ganz allmählich kennenlernst und stärkst. Deine Seele – das, was du bist –, ist das, was mit diesem Körper und allem, was zu diesem Körper gehört, nichts zu tun hat.

Zum Körper gehört nicht nur das, was du anfassen kannst, was du sehen kannst, sondern auch die Gedanken, deine Wünsche und deine Träume, dieses Ich-Gefühl, die Psyche... das ist alles Körper. Und all das verschwindet, wenn der Körper stirbt. Doch die Seele ist das, was da war, bevor der Körper kam. Und die Seele ist das, was noch da ist, wenn der Körper längst tot ist. Das bist du – aber du weißt davon nichts. Und durch die Samarpan-Meditation lernst du, diesen Teil in dir allmählich zu erleben.

Und je mehr du diesen Teil wirklich erleben kannst – nicht, indem du etwas glaubst, sondern, indem du selbst erlebst, immer mehr – in dem Maße verlieren all diese Dinge, die mit dem Körper in Verbindung stehen – die Psyche, die Gedanken – immer mehr an Bedeutung und an Gewicht. Und dann verschwinden all deine Probleme. Ja, so viel wollte ich noch zu diesem Begriff 'Seele' sagen, weil jeder Mensch etwas anderes darunter versteht.

Die Seele ist das, was da war, bevor der Körper kam, und das, was noch da ist, wenn der Körper längst tot ist. Das bist du – aber du weißt davon nichts. Und durch die Samarpan-Meditation lernst du, diesen Teil in dir allmählich zu erleben. Und dann verschwinden all deine Probleme.

Ja, so viel dazu. Wie gesagt: für mich ist die Mediation der Weg, weil ich keinen... Ich bin behindert. Ich bin ein behinderter Mensch. Meine Behinderung besteht darin, dass ich unglaublich stur bin, und dass ich keine Regeln vertragen kann. Ich kann keine Regeln... Ich muss es alles immer selbst herausfinden. Ich muss es alles selbst erleben.

Ich kann nicht anders. Aber das ist auch gut so. Das empfehle ich auch allen anderen Menschen. Und als die Samarpan-Meditation zu mir kam, da dachte ich: "Wow, das ist mein Weg. Da schreibt mir keiner etwas vor. Das ist einfach ein Tool, ein Werkzeug, mit dem man alles selbst entdeckt und alles selbst erlebt. Es ist einfach fantastisch. Danke für diese tolle Frage.

Und, wie gesagt: ob du meditierst oder nicht, welchen Weg du gehst, das liegt an dir. Was du aus diesem Leben machen möchtest, was dein Ziel in diesem Leben ist, was dir wichtig ist, das sind ganz allein deine Angelegenheiten. Ich erzähle von der Meditation, weil mich das glücklich macht, diesen Weg zu teilen, der mich glücklich gemacht hat. Es macht mir einfach unendlich Freude. Aber ob es jemand aufschnappt und dann selbst macht oder nicht, das ist nicht meine Angelegenheit. Es ist deine Angelegenheit. Danke.

[Simone:] Mikael, ich habe noch keine Frage, die ich dir vorlesen kann.

[Dhyan Mikael:] Okay, danke.

Die verstorbene Zwillingsschwester

[Simone:] Moment. Kerstin fragt gerade, ob sie dir eine Frage stellen darf.

[Dhyan Mikael:] Ja, natürlich, sehr, sehr gerne.

[Simone:] Einen Moment, dann schalte ich der Kerstin den Ton ein.

[Kerstin:] Ich bin gleich da. Soll ich es schreiben, oder soll ich es sagen?

[Dhyan Mikael:] Du kannst es jetzt sagen, ich hör dich gerade. Hallo Kerstin.

[Kerstin:] Hallo. Hallo.

[Kerstin:] Ich bin gerade erst hereingestürzt, aber ich habe dir jetzt schon zugehört und bin direkt ganz neu hier zum ersten Mal bei dir.

[Dhyan Mikael:] Dann heiße ich dich herzlich willkommen, wie schön.

[Kerstin:] Es ist jetzt gerade auch so ganz spontan in mir der Wunsch hochgekommen, zu fragen. Also, erst mal, weil du jetzt kurz über die Seele gesprochen hast, die ja auch noch weit über den Tod da ist, und ich erlebe halt gerade die Erfahrung... Meine Zwillingsschwester ist gerade vor sechs Monaten gestorben, und ich merke halt, dass mich das schon noch einmal neu herausfordert.

Und auch die Beziehung mit meiner Mutter, die sowieso immer schwer war und jetzt einfach noch schwerer ist. Und ich merke einfach... Ich weiß jetzt, wie... Ich habe irgendwie das Gefühl, meine Schwester Julia ist noch da, aber für mich als Lebende ist für mich jetzt auch wirklich dieser Umgang mit meiner Mutter so die Frage, die einfach sehr narzisstisch ist und ich einfach das Gefühl habe, ich würde mit ihr gerne noch Dinge klären, bevor sie geht oder ich, oder wer auch immer zuerst geht.

Es ist aber kein Rankommen, es ist stur und es ist narzisstisch, egozentrisch und ich sehe immer nur den einzigen Ausweg, Kontakt abzubrechen. Und da wollte ich einmal fragen, wie du das siehst.

[Dhyan Mikael:] Ja, vielen Dank. Das sind also zwei getrennte Fragen. Vielen Dank, ganz, ganz schön. Danke, ich freue mich, dass du da bist. Ja, lass uns mit deiner Schwester anfangen und mit der Sache mit der Seele. Es ist so... Wir sind normalerweise mit diesem Körper identifiziert. Konkret heißt es: ich glaube, ich bin dieser Körper. Wenn dieser Körper krank wird, bin ich krank. Wenn dieser Körper stirbt, dann sterbe ich. Das ist das Gefühl, das wir haben, und wir ignorieren das.

Alle Menschen tun immer so, als würden sie ewig leben – in diesem Körper, wohlgemerkt. Dass dieser Körper sehr bald sterben wird, von uns allen, das ignorieren wir. Und wenn dann jemand in unserem nächsten Umfeld stirbt, besonders wenn es jemand ist, der uns sehr nahesteht, dann sind wir schockiert, weil wir das dann nicht mehr ignorieren können. Dann wird uns die Wahrheit ins Gesicht geschlagen. Dann weiß man: ich werde auch bald sterben. Man weiß überhaupt nicht, was man tun soll. Man weiß überhaupt nicht, wie man damit überhaupt umgehen soll.

Dass dieser Körper sehr bald sterben wird, das ignorieren wir. Und wenn dann jemand stirbt, sind wir schockiert, weil wir das dann nicht mehr ignorieren können. Dann weiß man: ich werde auch bald sterben. Man weiß überhaupt nicht, was man tun soll. Man weiß überhaupt nicht, wie man damit umgehen soll.

Wir sind nicht dieser Körper, aber wenn du das mich sagen hörst, nützt dir das natürlich überhaupt nichts. Ich sagte dir ja gerade eingangs: das Einzige, was mir nützt und hilft, ist, was ich selbst erleben kann.

Deswegen hatte ich früher mit der christlichen Kirche auch immer ein Problem: weil alles, was ich da gehört habe, zwar ganz gut klang, aber das war alles etwas, was ich ganz offensichtlich jetzt nicht erleben kann. Ich muss warten, bis ich tot bin, und angeblich kommt man dann irgendwohin, und dann erlebt man irgendetwas. Das hat mich nie befriedigt; das hat mich auch nie interessiert.

Aber du bist in Wirklichkeit diese Seele, die nicht nur weit über den Tod des Körpers hinaus existiert. Ich gehe da sogar noch weiter: die Seele hat mit dem Körper nichts zu tun. Ich möchte einmal ein Bild verwenden, das Swamiji neulich verwendet hat. Ich meine, es war Swamiji, ich bin mir nicht ganz sicher. Der Körper ist wie ein Auto. Du bist der Fahrer. Du hast mit dem Auto nichts zu tun. Du lebst dein Leben ohne Auto. Irgendwann bekommst du ein Auto, und dann setzt du dich rein und fährst damit.

Und wenn das Auto eine Beule bekommt, dann ist dir das völlig egal: du hast keine Beule. Irgendwann ist das Auto kaputt, und dann steigst du aus und gehst weiter, und nach kurzer Zeit hast du das Auto vergessen. Vielleicht bekommst du ein neues Auto, aber du bist in keiner Weise mit dem Auto identifiziert; bis auf ganz wenige Menschen, meistens Männer, die ihr Auto heiß und innig lieben. Aber mal abgesehen davon: du hast damit nichts zu tun. Und so ist unsere Beziehung mit dem Körper. Es ist nicht so, dass der Körper auch eine Seele hat.

Es ist nicht so, dass der Körper eine Seele hat. Die Seele ist da, und manchmal hat sie einen Körper. Ich habe mit diesem Körper nichts zu tun. Ich weiß das, und du kannst das auch wissen. Und wenn du das weißt – und mit 'wissen' meine ich: wenn du es erlebst –, dann entspannt sich das alles.

Nein. Die Seele ist da; und manchmal hat sie einen Körper – jetzt der, der da gerade bei dir vor der Kamera sitzt, bei mir der, den du gerade sehen kannst. Ich habe mit diesem Körper nichts zu tun. Ich weiß das, und du kannst das auch wissen. Und wenn du das weißt– und mit 'wissen' meine ich: wenn du es erlebst; nicht dieses Wissen da oben, sondern wenn es langsam zu deiner erlebten Realität wird, ganz allmählich –, dann entspannt sich das alles. Dann hast du vor dem Tod des Körpers keine Angst, weil es einfach völlig unwichtig ist.

Und je näher du deiner eigenen wahren Identität kommst, deiner eigenen Seele – das ist eine ganz spannende Angelegenheit –, desto näher kommst du auch allen anderen Menschen, die ja in Wirklichkeit auch eine Seele sind. Deine Zwillingsschwester... du sagst, du hast das Gefühl, sie sei noch da. Die Seele deiner Schwester ist völlig unbeschädigt, und je näher du dir selbst bist, desto näher bist du dem, was sie ausmacht. Sie ist immer noch da, aber natürlich nicht mehr in einem Körper.

Diese Klärung, die wir permanent suchen, diesen Frieden, dieses Ankommen, das können wir in Wirklichkeit nur mit uns selbst haben. Und wenn wir unsere Seele langsam kennenlernen und diese Quelle, die wir alle eingebaut haben, dann lösen sich alle Probleme mit den Mitmenschen auf, weil wir da nichts mehr suchen.

Aber über das Ganze sprechen nützt nichts. Dir nützt es nur etwas, wenn du beginnst, dich selbst kennenzulernen; deine Identität kennenzulernen. Und dazu dient der spirituelle Weg; und der, den ich kenne, ist eben die Samarpan-Meditation. Von der spreche ich immer wieder, und der Grund, warum ich so gerne über sie spreche, ist der, dass ich... Das erzähle ich in vielen meiner Videos immer mal wieder: ich war schon lange auf diesem spirituellen Weg, und ich war total glücklich, und es war alles gut.

Aber als ich diese Meditation kennengelernt habe, da habe ich begriffen: "Jetzt geht es erst richtig los. Jetzt beginn ich, die Dinge zu erleben, um die es wirklich geht." Ich wusste früher gar nicht, dass das überhaupt möglich ist in diesem Leben. Und das ist halt das Tolle daran.

Die narzisstische Mutter

Und in gewisser Weise hat das auch mit deiner Mutter zu tun. Vielleicht hast du das schon einmal gehört, dass... Solche Gurus, die man fragen kann, die haben immer die gleiche Lösung für alles; die sagen immer: meditiere, und all deine Probleme werden gelöst – auch die mit deiner Mutter. Und heute weiß ich, warum das so ist, weil ich selbst erlebe. Du möchtest mit deiner Mutter Dinge klären und du stellst fest, dass das nicht geht.

In Wirklichkeit ist es so, dass wir mit anderen Menschen eigentlich nie irgendetwas klären können. Die Ursache unserer Probleme, die wahre Ursache –, nicht das, was andere Menschen glauben, sondern das, was ich heute weiß... Die eine Ursache für alle unsere Probleme, die ist, dass wir uns selbst fern sind. Du weißt nicht, wer du bist.

Die eine Ursache für alle unsere Probleme, die ist, dass wir uns selbst fern sind.

Du weißt nicht, wer du bist.

Du hältst dich für diesen Körper, für diese Psyche, und das ist alles unglaublich kompliziert, unglaublich paradox; alles ist widersprüchlich; nichts bleibt so, wie es ist, und es gibt überall nur Probleme. Aber je mehr du dich selbst kennenlernst, desto mehr... Also, ich erlebe das so, ganz konkret: je mehr ich dieses Innen kennenlerne, diese Seele, desto mehr bin ich mit einer Quelle verbunden... ich will es einmal so nennen. Es fühlt sich so an, als bräuchte ich dann von da draußen nichts mehr, von anderen Leuten.

Ich brauche nicht mehr die Intimität mit einer Frau, um mich eins zu fühlen. Ich brauche nicht mehr Harmonie mit anderen Menschen, um Frieden zu fühlen. Ich finde das in mir drin. Und diese Klärung, die wir permanent suchen, diesen Frieden, dieses Ankommen – das wir ständig mit anderen Menschen versuchen und was ja auch manchmal klappt, aber immer nur ganz kurz; mit einem Lover hast du das dann paar Wochen oder ein paar Monate, aber dann ist alles wieder weg –, das können wir in Wirklichkeit nur mit uns selbst haben.

Und wenn wir das mit uns selbst haben, wenn wir unsere Seele langsam kennenlernen und diese Quelle, die wir alle eingebaut haben – sonst könnten wir gar nicht leben –, dann lösen sich diese ganzen Probleme da draußen mit den Mitmenschen auf, weil wir dann da nichts mehr suchen.

Diese Klärung, die wir permanent suchen, diesen Frieden, dieses Ankommen, das können wir in Wirklichkeit nur mit uns selbst haben. Und wenn wir unsere Seele langsam kennenlernen und diese Quelle, die wir alle eingebaut haben, dann lösen sich alle Probleme mit den Mitmenschen auf, weil wir dann da nichts mehr suchen.

Wir suchen die Dinge an Orten, wo sie nicht sind, und deswegen ist alles immer so frustrierend und so schwierig. Und Narzissten sind da eine ganz, ganz große Hilfe auf diesem Weg, weil die uns so richtig spüren lassen: hier geht gar nichts. Das ist das, was du erlebst. Du willst etwas von deiner Mutter. Wenn du etwas von einem Narzissten willst, hast du verloren. Aber du glaubst, du brauchst etwas von ihr. Du glaubst, das ist wichtig für dich, dass du etwas mit ihr klärst. Ihre Reaktion ist wichtig für dich, damit du mit dir in Frieden kommst. Aber das stimmt alles nicht.

Wir suchen die Dinge an Orten, wo sie nicht sind, und deswegen ist alles immer so frustrierend und so schwierig. Und Narzissten sind da eine ganz, ganz große Hilfe auf diesem Weg, weil die uns so richtig spüren lassen: hier geht gar nichts.

[Kerstin:] Nein, ich glaube eher... Also, ich bin ja auch schon sehr viele Jahre auf dem spirituellen Weg, und ich kenne tatsächlich diesen Raum auch. Und ich sage... Also, für mich bin ich da ein bisschen zwie... nicht -gespalten, aber wo ich sage: na ja, ich bin nicht mein Körper, und ich weiß, verspüre und verkörpere auch, was das heißt, und dennoch bin ich als Mensch hier; und dennoch habe ich Beziehungen; und dennoch habe ich Verbindungen; und dennoch habe ich Emotionen.

Und mir ist das ja auch wichtig als Mensch. Und ich glaube, meine Mutter ist meine größte Challenge, und meine größte Zen-Meisterin wahrscheinlich auch.

[Dhyan Mikael:] Ja, das ist sie auch.

[Kerstin:] Ich habe als kleines Kind permanent die Ablehnung der Mutter und die emotionale Misshandlung erfahren, und das ist halt schon ein Thema. Das ist nicht mal grad so, dass du sagst: okay, war schwierig, aber...

[Dhyan Mikael:] Ja, das hat es in sich. Das prägt dich für den Rest deines Lebens.

[Kerstin:] Genau. Und da ist halt für mich immer die Frage... denn ich wünsche mir auch den Frieden, und ich weiß, dass es nicht von ihr abhängig ist. Gleichwohl ist da der Gedanke, und ich wünsche mir eigentlich, dass ich eine Verbindung mit ihr haben kann, aber merke halt: ich kann diesen inneren Frieden noch nicht halten, wenn ich mit dieser Frau zusammen bin.

[Dhyan Mikael:] Und das ist auch wirklich so. Es beginnt mit uns selbst allein, und da beginnt das Pflänzchen zu wachsen, und ganz allmählich kannst du das dann auch in den Alltag tragen – ganz, ganz allmählich. Die Mutter ist "advanced stuff", also der Fortgeschrittenen-Kurs. Wenn du irgendwann einmal so richtig sattelfest bist in dir drin, dann wird es mit deiner Mutter auch einfacher. Aber ich sage dir... Du sagst: du hast eine Erfahrung von diesem Raum, aber du bist ja auch Mensch.

Meine persönliche Erfahrung ist Folgende: je mehr ich in mir drin lebe, je mehr ich meine Aufmerksamkeit nur in mir habe, desto lebendiger wird mein Leben, aber ich suche da nichts mehr. Je weniger ich da draußen suche und je mehr ich da drinnen finde, desto lebendiger wird das Leben; desto inniger werden die Beziehungen.

Ich spreche ja gelegentlich über Beziehungen... Heute weiß ich gar nicht mehr, wie ich früher in meinem Leben überhaupt eine Beziehung mit einem anderen Menschen haben konnte, weil man den anderen überhaupt nicht spüren und überhaupt nicht wahrnehmen kann, solange man nicht selbst in sich ruht. Wenn man das aber dann einmal macht... wenn man das gelernt hat, dann hat man eine völlig andere Art von Beziehung mit dem anderen. Das muss man einfach erleben.

Für Menschen, die das nicht machen... für Menschen, die sich das vorstellen, klingt das wie ein Widerspruch: "Ja, ich möchte ja aber auch noch als Mensch leben." Aber jemand, der schon so lebt, wie ein Jesus zum Beispiel, der sagt einfach nur: du hast gar keine Ahnung, was wirkliches Leben ist. Du hast überhaupt gar keine Ahnung, was Beziehung ist. Das, was wir normalerweise als Beziehung bezeichnen, ist einfach nur eine neurotische Angelegenheit, mehr nicht. Aber da alle so leben, erscheint uns das normal und erstrebenswert.

Je mehr ich meine Aufmerksamkeit nur in mir habe, desto lebendiger wird mein Leben, und desto inniger werden die Beziehungen. Ich weiß gar nicht, wie ich früher überhaupt eine Beziehung haben konnte, weil man den anderen nicht spüren und nicht wahrnehmen kann, solange man nicht selbst in sich ruht.

Und die wenigen Leute, die ihre Seele entdeckt haben und da leben, die haben diese ganzen Probleme nicht mehr. Das das ist, das kann man sich gar nicht vorstellen. Man muss es einfach selbst erleben, und dann, nach einer Weile, merkt man: "Ach, so hat der das gemeint!" Das führte jetzt leider hier zu weit im Online-Satsang, aber ich habe bereits in ein oder zwei Videos darüber gesprochen, gerade über diesen Punkt, wie mir mein spiritueller Meister einmal so etwas gesagt hat.

Vor vierundzwanzig Jahren kam ich zu Soham, meinem spirituellen Meister, und da habe ich mit ihm auch einmal solch ein Gespräch gehabt wie wir zwei jetzt; auch über Beziehungen. Und ich habe ihm erzählt, wie das mit meiner Freundin ist. Ich war total stolz darauf, dass ich mit ihr solch eine innige Beziehung habe und so auf sie eingehen kann und sie so toll spüren kann. Und da sagte er zu mir: "Mikael, das ist überhaupt keine gute Idee, was du da tust." Und er hat gesagt: "Wende dich nach innen." Und ich dachte, der spinnt.

Ich dachte, der hat ein Rad ab. Ich liebte ihn, ich habe ihn verehrt, aber in diesem Punkt war ich mir hundertprozentig sicher: das stimmt nicht; da hat er keine Ahnung. Ich dachte, da weiß ich es besser. Und zehn Jahre später... ich war dann auf dem Weg, ich bin immer mehr zu mir gekommen, immer mehr, und zehn Jahre später... Ich hatte das längst vergessen, ich bin trotzdem bei ihm geblieben, aber in dem Punkt habe ich halt nicht auf ihn gehört. Ich dachte, der kann mich mal.

Aber zehn Jahre später war ich so nah in mir, dass sich die Art, wie ich Beziehungen lebte, völlig verändert hatte, ohne dass ich das wirklich bewusst gemerkt habe, weil dies solch eine graduelle Veränderung ist. Und dann habe ich begonnen, das ist jetzt vielleicht, ich weiß nicht, zehn Jahre her oder so... Da begann ich dann zum ersten Mal zu erleben, wie das ist, wenn ich ganz und gar nur in mir ruhe, und dann, auf total magische Weise, den Mitmenschen verstehe, wahrnehmen, spüre. Ich denke nicht darüber nach.

Du hast keine Ahnung, was wirkliches Leben ist und was Beziehung ist. Was wir als Beziehung bezeichnen, ist einfach nur eine neurotische Angelegenheit, mehr nicht. Aber da alle so leben, erscheint uns das normal und erstrebenswert. Die wenigen Leute, die ihre Seele entdeckt haben und da leben, haben diese Probleme nicht mehr.

[Kerstin:] Ja.

[Dhyan Mikael:] Ich tue einfach das, was ich in mir spüre und was für mich passt, und auf absolut magische Weise passt das immer auch für den anderen oder für die andere. Und da sind mir die Schuppen von den Augen gefallen. Auf einmal dachte ich: deswegen hat er das damals gesagt – zehn Jahre vorher. Aber ich konnte es mir nicht vorstellen.

uns ganz, ganz nahe sind, weil wir da am blindesten sind, und da haben wir die meisten Knöpfe und die meisten Programme und Traumata. Ich weiß genau, wovon du sprichst. Ich hatte auch sehr hilfreiche Eltern. Und weißt du... was du von deiner Mutter sagst, könnte ich über meinen Vater sagen. Heute liebe ich ihn und bin ihm so dankbar.

Aber das kann ich erst sein, seit ich von ihm unabhängig geworden bin, indem ich bei mir angekommen bin. Und das ist wirklich die Lösung für diese Art von Konflikt. Du wirst die Lösung nicht finden bei deiner Mutter. Je mehr du sie da suchst, desto mehr muss sie dich wegschicken. Es geht nicht anders.

Heute liebe ich meinen Vater und bin ihm so dankbar. Aber das kann ich erst sein, seit ich von ihm unabhängig geworden bin, indem ich bei mir angekommen bin. Und das ist wirklich die Lösung für diese Art von Konflikt. Du wirst die Lösung nicht finden bei deiner Mutter. Je mehr du sie da suchst, desto mehr muss sie dich wegschicken.

[Kerstin:] Ja. Dankeschön.

[Dhyan Mikael:] Ja. Die Hausaufgabe kommen wir nicht rum. Es ist leider so, ja. Ja, ich danke dir, dass du gefragt hast. Danke.

Nicht mehr warten auf die Antwort

[Simone:] Mikael, Sephter hätte auch noch gerne mit dir gesprochen.

[Dhyan Mikael:] Ja, bitte.

[Simone:] Ich schalte sie auf laut.

Du kannst sprechen, Sephter.

[Sephter:] Danke schön. Hallo.

Wenn der Körper das Auto ist und die Seele das drüber hinaus – das, was das Auto nicht einmal bräuchte, kann auch ohne Auto leben – da wäre meine Frage: ich würde mich wahnsinnig gern mit Ramana unterhalten. Es geht immer nur einseitig, auch mit Jesus Christus, wenn ich bete. Dann habe ich immer das Gefühl: kommt es überhaupt an?

Aber wenn diese Seele ja immer körperlos ist und auch schon vorher war immer also, der ist ja nie geboren und auch nicht gestorben – gibt es denn da einen softeren Weg, dass man diese Trennung in diesem Gespräch, wenn ich mich mit Ramana unterhalte, dass man da die Trennung aufheben könnte?

[Dhyan Mikael:] Ja, das funktioniert so...

[Sephter:] Da ist immer noch so eine Wand.

[Dhyan Mikael:] Ja, ich versteh, was du meinst. Ich verstehe, was du meinst. Unsereins, du und ich, wir sind in diesem Körper, weil wir diesen Weg noch nicht zu Ende gegangen sind. Wir halten uns noch für das Auto; ich nicht mehr so sehr wie du ...vielleicht; das weiß ich nicht; ich kenne dich ja nicht... ich vielleicht nicht mehr so sehr wie andere Menschen, aber trotzdem: ich bin nicht so wie Ramana.

Aber Swamiji erzählt genau von diesen Sachen öfter, weil Swamiji kann diese Sachen viel... Also, er weiß davon. Obwohl er im Körper ist, erlebt er diese Sachen ganz anders, und er erklärt, wie das funktioniert. Er sagt: wenn deine Seele eine besonders innige Verbindung mit einem bestimmten Guru hat, zum Beispiel mit Jesus, oder mit Ramana vielleicht... Wenn du dann mit Ramana sprichst und ihn Hilfe bittest; wenn du mit ihm in Verbindung treten möchtest, dann passiert Folgendes.

Er ist nicht mehr im Körper; er kann nicht mehr zu dir kommen – nicht auf eine Art und Weise, die dir hilfreich wäre –, aber er schickt dir dann einen lebendigen Guru, und der kommt an seiner statt. Und das haben zahllose Menschen immer wieder erlebt. Sie beten aufs Innigste zu ihrem geliebten Jesus oder Ramana oder Shirdi Sai Baba oder wer auch immer, oft am Grab dieser Menschen... In Indien gibt es diese 'Samadis', wo man dann hingehen kann und wo die Energie des Gurus noch da ist.

Und wenn die Leute das machen, passiert regelmäßig Folgendes: kurze Zeit später begegnen sie einem lebendigen Guru, der jetzt hier ist, und der stellt diese Verbindung dann her: das ist in Wirklichkeit die Verbindung zwischen dir und deiner eigenen Seele. Diese Sehnsucht, die du hast, um mit Ramana zu sprechen... Ramana ist nicht getrennt von dir.

Es ist so: wir sehnen uns zutiefst nach dieser Verbindung zu unserer eigenen Seele, aber wir wissen davon nichts, und wir normalen Menschen nehmen das wahr als Sehnsucht nach Verbindung zu einem anderen – das können wir wahrnehmen. Wir wissen von Ramana zum Beispiel, wir kennen sein Bild, irgendetwas bei uns wird zutiefst berührt, und uns sehnt es nach dieser Verbindung. Aber was wir in Wirklichkeit wollen, ist diese Verbindung zu uns selbst. Ramana weiß das. Du weißt es nicht. Ich auch nicht.

Ich erlebe das dann halt auch so, als wären wir getrennte Menschen. Aber dieser Guru, dieser Ramana, der schickt dann einen lebendigen Guru, und der hilft dir, zu dir selbst zurückzukehren, und da entdeckst du dann diese Verbindung – zu dir selbst! Und wenn du die dann immer mehr lebst, merkst du irgendwann: "Wow, da gibt es keine Trennung zwischen mir und Ramana. Da gibt es keine Trennung zwischen mir und Jesus, zwischen mir und Gott." Das erlebt man dann subtil, immer mehr, unspektakulär; es ist dann einfach ganz normal

Wir normalen Menschen nehmen das wahr als Sehnsucht nach Verbindung zu einem anderen, aber was wir in Wirklichkeit wollen, ist diese Verbindung zu uns selbst. Aber dieser Guru, dieser Ramana, der schickt dann einen lebendigen Guru, und der hilft dir, zu dir selbst zurückzukehren, und da entdeckst du dann diese Verbindung – zu dir selbst!

[Sephter:] Ja, es ist hier schon sehr deutlich, dass sehr viel Kopf gelebt wird. Heute zum Beispiel bin ich paar Minuten gesessen, und dann wollte der Kopf einen Umzug planen. Und dann war so viel Bewusstsein da, dass ich gedacht habe: warum sollte jetzt der Verstand irgendeinen Umzug planen? Ich bin nicht interessiert, denn ich möchte einfach das Leben geschehen lassen. Es wird zu mir kommen, und wenn es so weit ist, wird es passieren.

Und da war für mich so was von klar, dass ich gesagt habe... Ich habe jetzt die letzten Wochen oder Monate, wenn ich jetzt zurückgehe (und mich erinnere), dann bin ich immer auf diesen Gedanken gesprungen, dann habe ich mich gefragt, wo könnt ich suchen, welche Seite könnte ich suchen?

Das mache ich seit ein paar Tagen nicht mehr, dass ich auf diesen Gedanken hüpfe und dann, ob ich die Arbeit zum Beispiel wechseln soll oder verlassen soll. Die Frage stellt sich gar nicht, denn wenn es zu Ende geht, ist der Weg zu Ende, ob ich die Arbeit habe oder eine andere. Das ist dann immer noch Kopf, denn dann fängt... Du hast vorhin etwas gesagt: wenn etwas dann wieder zur Gewohnheit wird, macht das das Ego ja auch wieder kaputt.

Dann habe ich wieder Erfolg bei meiner Arbeit, und dann macht es das wieder kaputt. Dann suche ich wieder eine neue Wohnung, neue Arbeit, und in zwei Jahren fange ich wieder an.

[Dhyan Mikael:] Ganz genau.

[Sephter:] Heute war so viel Kopf, dass das, was du jetzt sagst... Wenn ich dann in mich hineinfalle und eine Unterhaltung mit Jesus oder Ramana hätte, dann wird sich die Frage auch gar nicht mehr an dich stellen, weil hier schon die Antwort kommt. Ich kann schmecken, was du da gesagt hast.

[Dhyan Mikael:] Ja, da muss man einfach auch geduldig mit sich sein. Das das ist eine ganz graduelle Entwicklung.

[Sephter:] Ich habe es beim Werner Ablass einmal erlebt, dass ich das Universum um Hilfe gebeten habe, bei Liebeskummer, vor zehn Jahren. Ich wäre fast daran zerbrochen. Ich habe gesagt: "Herrgott, ich brauche Hilfe; ich brauche dringend Hilfe." Da war die Trennung mit sehr viel Gewalt, also mit Verrat und Betrug und Gewalt, und das hat mich fast kaputtgemacht. Das hat so wehgetan.

Ich dachte, diesen Körper zerreißt es jetzt. Und ich habe dann gefleht, ich habe gesagt: ich brauche dringend Hilfe. Zwei Tage später hatte ich Werner Ablass am Telefon und habe heulend gefragt: hast du im Seminar Platz für mich? Hat er gesagt, komm. Ich sagte, ich heule. Darf ich denn kommen? Denn ich weiß gar nicht, ob ich aufhören kann zu heulen. Und er hat gesagt, ob du lachst oder heulst, ist mir egal; komm.

[Dhyan Mikael:] Ja, super. Ja, genauso funktioniert es. Sobald wir offen werden, hilft uns das Leben. Und ich mache das genauso wie du, wenn der Kopf mit diesen Fragen und diesen Ideen kommt. Ich ignoriere das alles, weil ich weiß: wenn etwas geschehen soll, dann wird es so offensichtlich für mich, dass ich gar nicht groß darüber nachdenken brauche. Es wird dann einfach offensichtlich. Und ich brauche mir ja nicht groß Gedanken machen. Immer, wenn das losgeht, das Karussell, dann weiß ich schon: "Ja, den kenne ich, den ignoriere ich jetzt."

[Sephter:] Ja. Und da war jetzt eine Antwort, die mir jetzt etwas... Da bin ich total in Resonanz. Ich erwarte jetzt einfach keine Antwort mehr. Jetzt ist das weggefallen. Mir muss jetzt Jesus Christus nicht mehr antworten.

[Dhyan Mikael:] Ja.

[Sephter:] Bevor ich dich gefragt habe, war das noch hier: wieso ist das nur einseitig? Also Einbahnstraße? Und das ist jetzt weggefallen. Also hast du geholfen.

[Dhyan Mikael:] Ich schaue nicht mehr da heraus. Ich schaue, so gut ich halt kann, nach innen. Und wenn wir zusammenhocken und zusammen sprechen, dann fängst du auch ein bisserl an, vielleicht noch ein bisserl mehr, als es du sonst tust, nach innen zu schauen. Und da ist die Verbindung, und dann hast du keine Frage mehr. Die ist dann einfach weg. Und genauso ist es. Die Probleme verschwinden und die Fragen verschwinden, ohne dass eine Antwort da ist. Die Frage verschwindet einfach. Ja. Vielen Dank. Danke.

Ist Sturheit Teil des Egos?

[Simone:] Mikael, ich darf jetzt noch zwei Fragen vorlesen.

[Dhyan Mikael:] Oh, wie schön. Danke.

[Simone:] Ursula fragt: "Ist Sturheit nicht ein Teil des Egos?"

[Dhyan Mikael:] Das ist aber eine tolle Frage. Also, ich habe ja noch Ego. Ich bin immer wieder mit meinem Ego beschäftigt. Das ist auch gut so. Dafür ist das Leben da: dass das allmählich immer mehr abgeschliffen wird. Und vielleicht ist Sturheit auch Teil des Egos, das weiß ich nicht. Ich will es einmal so sagen... ich kann auch das Wort Sturheit durch ein anderes Wort ersetzen.

Ich will dir einmal ein Beispiel geben. Ich wache morgens um halb fünf oder fünf auf und ich bin total müde, und irgendeine Stimme in mir sagt: "Also, eigentlich könntest du das heute mit dem Meditieren mal auslassen." Aber dann höre ich auch eine zweite Stimme, die ist feiner; die ist leiser; die streitet nicht; die ist einfach da, ganz, ganz still, und die sagt: "Aber ich will trotzdem meditieren." Und ich habe die Sturheit, immer auf das Leise zu hören, von dem ich weiß: das ist das, was mich wirklich interessiert.

Und da gibt es aber auch diese andere Seite, das ist dann der Verstand oder das Ego oder der faule Körper, der bequeme Körper, der möchte immer etwas anderes. Ich könnte es statt Sturheit auch Sensibilität nennen: die Sensibilität für dieses Feine, für diese leise Stimme der Seele, die genau weiß, wo es langgeht. Oder ich könnte Sturheit auch ersetzen durch das Wort 'Stärke': dass ich immer mehr die Kraft habe, dieser lauten Stimme zu widerstehen und auf diese leise Stimme zu hören.

Dann höre ich eine zweite Stimme, leiser, die sagt: "Aber ich will trotzdem meditieren." Und ich habe die Sturheit, auf das Leise zu hören, von dem ich weiß: das ist, was mich wirklich interessiert. Ich könnte es auch Sensibilität nennen – für diese leise Stimme der Seele, die genau weiß, wo es langgeht.

Ich frage mich ehrlich gesagt nicht, ob das das Ego ist oder nicht. Ich weiß nur, dass mir diese Sturheit dient – wenn ich sie auf das Richtige lenke, denn ich kann natürlich mit der gleichen Sturheit auch in die entgegengesetzte Richtung rennen. Es ist wie bei allem: man kann es so oder so verwenden. Aber weißt du, ich mache mir nie diese Gedanken: ist das jetzt Ego, oder ist das jetzt nicht Ego? Ich analysiere mich nicht. Ich glaube, dass das vollkommen nutzlos ist. Ich kann es ja nie wissen.

Woher soll ich das denn wissen, ob das jetzt Ego ist oder nicht ist? Ich kann es nicht wissen. Ich mache einfach immer das, was für mich im Moment, in einem bestimmten Augenblick, am offensichtlichsten richtig ist; das mache ich einfach. Und ich gehe sogar so weit, dass ich mich auch später nicht frage, ob das denn jetzt wirklich gut war oder nicht. Ich mache es einfach. Ich erlebe es, so gut ich kann, ohne darüber nachzudenken; ohne es zu analysieren, und dadurch lernt irgendetwas von selbst, und das Leben wird immer besser und immer einfacher.

So mache ich das. Ich analysiere mich nicht selbst, und deswegen kann ich die Frage, ob das jetzt Ego ist oder nicht, auch nicht wirklich beantworten. Swamiji sagte übrigens: solange wir in diesem Körper sind, solange wir einen Körper haben, ist da immer eine Spur Ego. Eine leise, kleine Spur Ego ist immer noch irgendwo da, bei fast allen Menschen, sonst wären sie nicht mehr da. Ja, aber wie gesagt, ich mache mir keine Gedanken darüber. Ich würde mich sonst die ganze Zeit im Kreis drehen. Ich danke dir für deine Frage.

Ich mache mir nie diese Gedanken: ist das jetzt Ego oder nicht? Ich analysiere mich nicht. Ich mache einfach das, was für mich am offensichtlichsten richtig ist, und ich frage mich auch später nicht, ob das gut war oder nicht. Ich erlebe es, so gut ich kann, und dadurch lernt irgendetwas von selbst, und das Leben wird immer besser und immer einfacher.

Staunend und hilflos vom Leben getragen

[Simone:] Dann lese ich die nächste Frage vor, von Jeanette Nicole.

[Dhyan Mikael:] Hallo Jeanette Nicole. Wie schön, dass du da bist.

[Simone:] "Hallo Mikael. Ich habe zurzeit keine Ziele. Ich liebe es, das Leben einfach fließen zu lassen, und voller Staunen, wie ein Kind, wie sich alles von selbst abspielt, erleichternd, absolut hilflos zu sein und doch getragen vom Leben. Wie siehst du das?

Danke schön."

[Dhyan Mikael:] Herrlich. Ja, ich lebe genauso: keine Ziele, hilflos getragen vom Leben. Wow.

Ja, wenn man das einmal riskiert, so zu leben, dann erlebt man: wow, das Leben trägt mich. Wow, so geht Leben. Ja, so geht Leben – genauso.

Ja, ich lebe genauso: keine Ziele, hilflos getragen vom Leben. Wenn man das einmal riskiert, so zu leben, dann erlebt man: wow, das Leben trägt mich. Wow, so geht Leben.

Ja, so geht Leben – genauso.

Meditieren, ohne automatisch Schülerin zu sein

[Simone:] Dann möchte ich einen Bericht von Karin vorlesen.

[Dhyan Mikael:] Hallo, Karin.

[Simone:] "Lieber Mikael, ich habe mich lange gesträubt, die Samarpan-Meditation zu machen, da ich doch irgendwie dachte, ich wäre dann automatisch Schülerin von Swamiji. Aber da du den Prozess immer wieder so einfach und einladend erklärst, bin ich nun doch dabei, und begeistert. Tatsächlich meditiere ich endlich regelmäßig, und es ist spannend. Danke schön."

[Dhyan Mikael:] Es ist mir so ein Anliegen... Weißt du, das ist in Wirklichkeit der Grund, warum ich überhaupt angefangen habe, Videos zu machen. Ich habe jahrelang miterlebt, wie die Menschen mit einem spirituellen Meister oder mit einem Guru oder mit der Samarpan-Meditation immer wieder überall Probleme hatten, und ich konnte sehen, dass es die ganzen Problemen in Wirklichkeit gar nicht gab; dass das alles nur unsere lustige Wahrnehmung der Dinge ist; dass unser Kopf diese ganzen Probleme schafft, und dass es in Wirklichkeit so einfach ist.

Und ich habe das dann immer wieder erlebt, von der Seitenlinie sozusagen, als ich bei Soham im Satsang als Crewmitglied, als Techniker, gearbeitet habe. Und irgendwann hatte ich dann solch ein Herzensanliegen, dass ich irgendetwas dazu beitragen kann, dass die Menschen wissen, wie einfach das in Wirklichkeit ist. Und deswegen habe ich angefangen, Videos zu machen. Weißt du, ich sage immer wieder: ich bin ein völlig unspiritueller Mensch. Ich mache nur das, was ich will. Ich mache überhaupt nichts richtig, und ich werde immer glücklicher.

Ich bin ein völlig unspiritueller Mensch. Ich mache nur das, was ich will. Ich mache überhaupt nichts richtig, und ich werde immer glücklicher. Und die Samarpan-Meditation ist der größte Segen.

Und die Samarpan-Meditation ist der größte Segen. Und ich weiß schon, um mich herum gibt es viele Menschen, die nehmen das alles total ernst und versuchen, alles richtig zu machen. Aber Swamiji sagt, das ist nicht nötig, im Gegenteil: das ist überhaupt nicht hilfreich, und ich kann nicht anders. Und diese Rebelleneinstellung von mir, diese Schwarze-Schaf-Einstellung, die gebe ich so gerne weiter, denn dann wird alles so einfach. Und ich freue mich total, dass du damit angefangen hast und dass du damit so schöne Erfahrungen machst.

Ich habe ja vorhin erzählt, dass ich heute Morgen über dieses Thema ein Video gemacht habe: über diese Widerstände, die viele Menschen mit der Samarpan-Meditation oder mit einem Guru haben. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber vielleicht nenne ich das Video "Die Meditation der Freiheit". Du bist so frei; da gibt es nichts, was nicht Freiheit ist. Und das ist einfach so schön, aber das können wir normalerweise nicht glauben. Jesus war genauso.

Jesus war pure Freiheit, pure Erlösung; und die Kirche hat etwas Enges, etwas Moralisches daraus gemacht, aber das ist normal. Das passiert einfach, wenn die Menschen mit ihren Missverständnissen die Dinge in die Hand nehmen. Und deswegen versuche ich, immer wieder daran zu erinnern, wie es wirklich ist. Und ich freu mich total, wenn es ankommt. Vielen Dank, dass du berichtet hast. Vielen Dank, Karin.

Jesus war pure Freiheit, pure Erlösung; und die Kirche hat etwas Enges, etwas Moralisches daraus gemacht, aber das ist normal. Das passiert einfach, wenn die Menschen mit ihren Missverständnissen die Dinge in die Hand nehmen. Und deswegen versuche ich, immer wieder daran zu erinnern, wie es wirklich ist.

Unmöglich, es nicht persönlich zu nehmen

[Simone:] Nun lese ich die nächste Frage vor, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Ja, sehr gerne, Simone.

[Simone:] Sie kommt von Hiranyakashipu.

[Dhyan Mikael:] Hallo Hiranyakashipu.

[Simone:] "Hi Mikael, Du hast einmal davon gesprochen, Dinge nicht persönlich zu nehmen, persönlich und irgendwie ungenügend oder bedrohlich. Aus der Sicht des Erlebens erscheint das unmöglich. Alles scheint persönlich. Kannst du dazu etwas sagen?"

[Dhyan Mikael:] Ah, danke. Danke für deine Frage.

Nun, es ist so... Ich will kurz darüber sprechen, was es so persönlich macht. Das Erleben im Moment ist dein Erleben.

Aber das meine ich nicht mit 'persönlich'. Wenn du einfach nur erlebst, was ist, dann ist da keine Person, die das erlebt. Du erlebst einfach: "Ah ja. Jetzt tritt mir jemand auf den Fuß. Okay, das tut weh. Jetzt sitze ich in der schönen Sonne, das ist herrlich"... Und so erlebst du eine Sache nach der anderen. Dann erlebst du vielleicht eine bedrohliche Situation und erlebst, dass du Angst hast: "Ah, okay"... Persönlich wird es nicht durch das Erleben selbst.

Persönlich wird es durch zwei Dinge: dadurch, dass wir Präferenzen haben; dass ich sage: das will ich, und das will ich nicht. Also, eigentlich ist es nur diese eine Sache: dass man bestimmte Sachen möchte und andere nicht möchte; dass man bewertet: "Das ist gut; das will ich haben; und das ist schlecht; das will ich nicht haben." Und wenn dieses Wünschen, diese Präferenzen, wenn die dazukommen, dann wird es persönlich. Daraus ist das 'ich' gemacht: aus diesen Präferenzen, aus dieser Bewertung. Das ist der Stoff, aus dem das Ego gesponnen ist; das 'ich'.

Ich will kurz darüber sprechen, was es so persönlich macht. Das Erleben im Moment ist dein Erleben. Aber das meine ich nicht mit 'persönlich'. Wenn du einfach nur erlebst, was ist, dann ist da keine Person, die das erlebt. Persönlich wird es dadurch, dass wir Präferenzen haben; dass ich sage: das will ich, und das will ich nicht.

Und dann erlebst du etwas, aber du erlebst es nicht pur: "Ah, jemand tritt mir auf den Fuß", sondern "Ah, das tut weh, das will ich nicht. Wie kann der nur! Das muss ich unbedingt das nächste Mal verhindern. Was kann ich tun, damit das nicht wieder passiert, und wie kann ich es ihm heimzahlen?" Alles wird persönlich, innerhalb weniger Sekunden. Wenn du es aber einfach erlebst, als wäre da niemand, der jetzt etwas anderes will, dann ist es eine ganz andere Sache. Das Lustige ist, dass dir die Leute dann auch gar nicht mehr auf den Fuß treten.

Und wenn dieses Wünschen, diese Präferenzen, wenn die dazukommen, dann wird es persönlich. Daraus ist das 'ich' gemacht: aus diesen Präferenzen, aus dieser Bewertung. Das ist der Stoff, aus dem das Ego gesponnen ist; das 'ich'.

Weißt du, die großen Gurus dieser Welt haben alle den gleichen unscheinbaren Rat. Jesus sagte, als er gefragt wurde: wie kommt man in den Himmel – oder ich übersetze mal: wie wird man das Ego los? Wie wird man glücklich? Und er sagte: "Betet: dein Wille geschehe." Das war sein Weg. Die gesamte Lehre von Jesus kann man in diesem einen Satz zusammenfassen: "Gott, Herr, Leben... dein Wille geschehe." Und das heißt: "Ich habe keine Präferenz. Ich sage 'ja'." Und wenn du das tust, dann verschwindet für die Zeit, in der du das tust, das 'ich'.

Jesus sagte, als er gefragt wurde: wie kommt man in den Himmel – oder ich übersetze mal: wie wird man das Ego los? Wie wird man glücklich? Und er sagte: "Betet: dein Wille geschehe." Das war sein Weg.

Wenn du keine Präferenz hast, wenn du nicht wählst, ist da kein 'ich'. Da ist niemand. Da ist niemand, der irgendetwas persönlich nimmt. Du erlebst dann vielleicht die gleiche Sache, aber es ist nicht mehr persönlich. Und dazu musst du einfach deine Vorlieben, deine Wünsche, deine Wahl aufhören, abgeben, aufhören damit. Und dann sagen die Leute natürlich: "Aber so kann man doch nicht leben. Dann treten mir die Leute doch dauernd auf die Füße." Ja... wir sind total davon überzeugt: wenn ich nicht ständig das Leben bestimme, dann geht das alles schief.

Die gesamte Lehre von Jesus kann man in diesem einen Satz zusammenfassen: "Gott, Herr, Leben... dein Wille geschehe." Und das heißt: "Ich habe keine Präferenz. Ich sage 'ja'." Und wenn du das tust, dann verschwindet für die Zeit, in der du das tust, das 'ich'. Da ist niemand.

Aber wo das hinführt, das weißt du ja. Das machst du schon seit vielen Leben, und es führt zu nichts. Aber wenn du einmal beginnst, das auszuprobieren, was diese großen Gurus wie Jesus sagen, wenn du das einmal wirklich ausprobierst und einfach das annimmst, was passiert, dann beginnst du, das Leben unpersönlich zu erleben. Alles wird anders. Du erlebst das Leben vollkommen anders. Und es ist überhaupt nicht so, wie man es sich vorstellt. Es ist ganz anders. Alle Probleme verschwinden.

Wir sind davon überzeugt: wenn ich nicht ständig das Leben bestimme, geht alles schief. Das machst du schon seit vielen Leben, und es führt zu nichts. Aber wenn du ausprobierst, was diese großen Gurus wie Jesus sagen, und einfach das annimmst, was passiert, dann beginnst du, das Leben unpersönlich zu erleben. Alles wird anders.

Und deswegen ist diese Samarpan-Meditation auch so magisch, weil sie genau dabei hilft. 'Samarpan', dieses Wort 'Samarpan' ist ein indisches Wort, ein Sanskrit-Wort, und heißt 'Hingabe'. Deswegen ist für mich Jesus, der uns im Westen ja sehr nah ist, und die Samarpan-Meditation, für mich ist das ein und dasselbe. Die Lehre dahinter ist genau das Gleiche.

In der Samarpan-Meditation lernt man, für eine halbe Stunde nichts, aber auch gar nichts zu wollen, auch nicht in der Meditation: kein Ziel zu haben im Leben, aber auch kein Ziel in der Meditation – genau das, was Jesus uns geraten hat: "Dein Wille geschehe. Ich habe keinen Willen, ich habe kein Ziel, ich habe keine Präferenz." Und diese Samarpan-Meditation ist das Werkzeug dafür, dass man das lernt.

In der Samarpan-Meditation lernt man, für eine halbe Stunde nichts, aber auch gar nichts zu wollen: kein Ziel zu haben im Leben, aber auch kein Ziel in der Meditation – genau das, was Jesus uns geraten hat: "Dein Wille geschehe. Ich habe kein Ziel, keine Präferenz." Und diese Meditation ist das Werkzeug dafür, dass man das lernt.

Du fragst: "Wie kann ich das nicht persönlich nehmen?" Und dann sage ich dir: "Höre auf zu wählen. Höre auf zu bewerten." Und dann sagst du: "Aber wie soll denn das gehen? Das macht man doch automatisch", und du hast recht: das macht man automatisch, die ganze Zeit, die ganze Zeit, selbst wenn du schläfst; selbst in den Träumen. Und dafür ist die Samarpan-Meditation da. Das ist sozusagen das Werkzeug, um das zu lernen.

Du fragst: "Wie kann ich das nicht persönlich nehmen?" Und ich sage dir: "Höre auf zu wählen und zu bewerten." Und du sagst: "Aber wie? Das macht man automatisch", und du hast recht: das macht man automatisch, die ganze Zeit, selbst in den Träumen. Und dafür ist die Samarpan- Meditation da. Sie ist das Werkzeug, um das zu lernen.

Und wenn dieses 'persönlich nehmen' wegfällt, hast du ein anderes Leben. Alle Probleme im Leben entstehen nur dadurch, dass wir es persönlich nehmen.

Und wenn dieses 'persönlich nehmen' wegfällt, hast du ein anderes Leben.

Alle Probleme im Leben entstehen nur dadurch, dass wir es persönlich nehmen.

Danke für deine Frage. So eine schöne Frage; ich danke dir.

Ich hör dich nicht, Simone.

Das Ende des Paradieses

[Simone:] Hiranyakashipu hat noch ergänzt, dass das 'persönlich und irgendwie ungenügend oder bedrohlich' sich auf das Zweite bezieht. Also alles scheint für ihn oder sie persönlich und irgendwie ungenügend oder bedrohlich.

[Dhyan Mikael:] Ja, es ist wirklich so. Sobald wir damit anfangen... es gibt diese wunderschöne Geschichte in der Bibel, die erzählt genau davon. Die die Menschen lebten im Paradies und im Paradies leben heißt: nicht zu bewerten. Und dann kam das Paradies zum Ende. Und wie kam das Paradies zum Ende? Das steht in der Bibel wunderschön drin: Adam aß von der Frucht des Baumes vom Wissen von Gut und Böse. Ich übersetze das jetzt einmal in eine einfache Sprache.

Adam begann, die Dinge zu bewerten: das Wissen von Gut und Böse; das Wissen: was ist gut, was ist schlecht? Die Menschen entwickelten damals die Fähigkeit, Dinge zu bewerten, Präferenzen zu haben: ich will das, ich will das nicht. Und sofort waren sie aus dem Paradies draußen – nicht, weil Gott böse war, sondern weil sie angefangen hatten, ihr eigenes Paradies kaputtzumachen. Sie konnten es nicht mehr sehen. Sie hatten begonnen, zu bewerten.

Und wie kam das Paradies zum Ende? Adam aß von der Frucht des Baumes vom Wissen von Gut und Böse. Die Menschen entwickelten die Fähigkeit, zu bewerten, Präferenzen zu haben: ich will dies, ich will jenes nicht. Und sofort waren sie raus aus dem Paradies – nicht, weil Gott böse war, sondern weil sie selbst es kaputt machten.

Und das Erste, was sie da sahen... sofort hatten sie ein Problem: Adam hatte Angst vor Gott. In der Bibel steht es in dieser Paradiesgeschichte so schön drin: irgendwann... Gott kam immer jeden Tag vorbei und hat mit den beiden geschäkert, mit Adam und Eva. Alles war gut und entspannt, aber an jenem Tag kam Gott vorbei und konnte Adam nicht mehr finden. Er sagte: "Adam, wo steckst du? Was ist los?" Adam hatte sich versteckt. Und Gott sagte: "Warum hast du dich versteckt? Was ist denn los, um Gottes Willen?"

Adam hatte Angst, hatte sich versteckt, und sagte: "Ich bin nackt" – mit mir stimmt etwas nicht. Er hatte Angst: "An mir ist etwas verkehrt; gleich passiert etwas Schlimmes". Sobald wir anfangen zu bewerten, ändert sich unsere Realität vollkommen, und das, was eben das Paradies war, wird zur Hölle: sofort haben wir ein Problem. Sofort sind wir bedroht. Sobald da ein 'ich' ist, ist da Bedrohung – sofort, auf der Stelle. Und damals ging es los, vor Zehntausenden von Jahren, als die Menschen begannen, zu bewerten.

Sobald wir anfangen zu bewerten, ändert sich unsere Realität vollkommen, und das, was eben das Paradies war, wird zur Hölle: sofort haben wir ein Problem. Sofort sind wir bedroht. Sobald da ein 'ich' ist, ist da Bedrohung – sofort, auf der Stelle.

Das ist dieses Bildnis vom 'den Apfel essen': wir begannen, zu bewerten. Gott hatte gesagt: "Esst diese Frucht nicht." Gott hatte gesagt: "Ich weiß, ihr könntet es jetzt; ihr seid jetzt schon so weit entwickelt, ihr könntet jetzt anfangen, die Dinge zu bewerten. Tut alles, habt Spaß, habt Freude, aber fangt damit bitte nicht an. Ihr verderbt alles." Aber natürlich haben wir es gemacht, und seitdem sind wir in der Hölle; seitdem fühlen wir uns bedroht; seitdem haben wir Angst; seitdem sehen wir überall Probleme.

Und die enden, sobald wir aufhören, zu bewerten; sobald wir beginnen, zu sagen: "Okay, ich höre auf, zu bewerten. Ich höre auf, Wünsche zu haben. Ich sage jetzt: Dein Wille geschehe, Leben. Mach du wieder – so wie damals." Und wenn wir das tun, obwohl es für den Verstand völlig absurd erscheint, verschwinden alle Probleme. Das ist die Rückkehr ins Paradies. Und dann ist da keine Bedrohung mehr. Jegliche Bedrohung ist weg. Es gibt keine Feinde mehr.

Das ist dieses Bildnis vom 'den Apfel essen': wir begannen, zu bewerten, und seitdem sind wir in der Hölle; seitdem fühlen wir uns bedroht; seitdem haben wir Angst; seitdem sehen wir überall Probleme. Und die enden, sobald wir sagen: "Dein Wille geschehe, Leben."

Was im Satsang geschieht

[Simone:] Ich lese eine Frage vor, Mikael, von jemandem, der sich 'Dem Einen' nennt.

[Dhyan Mikael:] Wie nennt er sich?

[Simone:] 'Dem Einen'.

[Dhyan Mikael:] 'Dem Einen', ja. Das ist ein tolles Pseudonym.

[Simone:] "Lieber Mikael, wie ist das vereinbar, dass manche Satsangsprecher sagen, sie können niemandem Tipps geben, weil niemand da ist – du und andere allerdings sprechen scheinbar jemanden an?"

[Dhyan Mikael:] Na ja, ich sagte ja vorhin: ich bin völlig unspirituell; ich bin völlig unesoterisch. Mich interessieren die praktischen Sachen. Ich bin Ingenieur, ich programmiere; ich mag's gern praktisch. Und praktisch ist es so: ich sitze hier, du sitzt da, und wir haben diese wunderbare Möglichkeit, uns zu unterhalten mit der Sprache, und das mache ich einfach. Ich meine, natürlich könnte ich dir jetzt sagen, "hier ist niemand, und da ist auch niemand", aber das ist für mich irgendwie seltsam.

Ich mache mir darüber keine Gedanken. Was hier in Wirklichkeit geschieht, hat mit den Worten auch gar nichts zu tun. Ich gebe dir in Wirklichkeit keine Tipps. Ich meine, im Grunde stimmt es schon: ich kann dir keine Tipps geben, aber ich kann schon etwas tun: ich kann einfach so sein, wie ich bin. Und was wir hier tun, ist: ich erlebe dich, ich spüre deine Energie und deine Schwingung, und du spürst mich und meine Energie und meine Schwingung. Und da wird etwas übertragen.

Das hat mit den Worten nichts zu tun. Das hat in Wirklichkeit mit dem, was ich spreche, was ich sage, überhaupt nichts zu tun. Wir könnten uns hier auch über Kochrezepte austauschen, und du würdest trotzdem etwas von mir aufschnappen hier im Satsang, was für dich irgendwie anders ist und was irgendetwas bei dir zum Schwingen bringt und dich bereichert – aber nicht, weil ich dir einen Tipp gebe, sondern weil du mich erlebst. Das ist eigentlich alles.

Was hier geschieht, hat mit den Worten nichts zu tun. Ich gebe dir in Wirklichkeit keine Tipps. Was wir hier tun, ist: ich erlebe dich, ich spüre deine Energie, und du spürst mich und meine Energie. Und da wird etwas übertragen. Das hat mit den Worten nichts zu tun.

Und dieses sich gegenseitig erleben, das ist so hilfreich, weil du dadurch... Es ist, als würde ich dir für eine gewisse Zeit meine innere Wahrnehmung leihen. Einfach dadurch, dass du für eineinhalb Stunden in meiner Aura sitzt, spürst du plötzlich Dinge in dir, die du sonst vielleicht nicht so klar spürst. Und das liegt darin, dass wir uns für die Zeit ein bisserl näherkommen.

Es ist, als würde ich dir für eine gewisse Zeit meine innere Wahrnehmung leihen. Einfach dadurch, dass du für eineinhalb Stunden in meiner Aura sitzt, spürst du plötzlich Dinge in dir, die du sonst vielleicht nicht so klar spürst.

Und dieses sich für eine gewisse Zeit etwas näherkommen und etwas auf diese Art und Weise zu tun zu haben, geht einfach entspannt und praktisch, wenn man etwas miteinander macht, und dann redet man halt. Und wir reden halt jetzt über irgendwelche spirituellen Sachen, aber in Wirklichkeit kommt es darauf überhaupt nicht an. Wir könnten auch zusammen Schach spielen, oder wir könnten auch zusammen, wie gesagt, Kochrezepte besprechen oder einfach nur in Stille spazieren gehen, und diese Übertragung würde auch stattfinden.

Swamiji hat seine sechsbändige Autobiografie geschrieben, vor einigen Jahren schon – unglaublich schön; die kann ich jedem nur ans Herz legen – und da erzählt er. Dieser Guru, der war mit elf oder zwölf, ich glaube, zwölf verschiedenen Gurus im Himalaya zusammen – nacheinander, nicht auf einmal. Swamiji hat eine ganz erstaunliche Biografie. Und in der Autobiografie beschreibt er diese Lebensphasen, wo er bei dem einen Guru war und dann bei dem anderen.

Und dann beschreibt er all die Sachen, die der Guru ihm beigebracht hat und die er da gelernt hat, und die Geschenke, die er von dem Guru bekommen hat, und das Wissen und das Verstehen, das er von diesem Guru erhalten hat. Und an manchen Stellen erwähnt er dann so ganz beiläufig, dass der Guru nie mit ihm gesprochen hat.

Die waren einfach zusammen, sind durch die Gegend gelaufen, Swamiji saß bei ihm, hat irgendwelche Dienste für ihn verrichtet... Und er sagte: das, was ich dir hier erzähle, sind all die Sachen, die ich innerlich wahrnehmen konnte, als ich in seiner Nähe saß. Ausgesprochen hatte der die gar nicht. Wenn man die Autobiografie liest, dann hat man eigentlich über die meisten Strecken das Gefühl, dass sie ständig miteinander reden, aber Swamiji sagte dann einmal: das stimmt gar nicht.

Die haben eigentlich überhaupt fast nie miteinander gesprochen, aber einfach dadurch, dass er in dieser unglaublich starken Aura dieses Gurus saß, hat er in sich drin all das wahrgenommen, was diesen Guru ausgemacht hat. Und das ist die Magie des menschlichen Miteinanders. So funktioniert die Guru-Schüler-Beziehung, und so funktioniert auch Satsang. Es hat mit den Worten überhaupt nichts zu tun.

Einfach dadurch, dass er in dieser unglaublichen Aura dieses Gurus saß, hat er in sich all das wahrgenommen, was diesen Guru ausgemacht hat. Das ist die Magie des menschlichen Miteinanders. So funktioniert die Guru-Schüler-Beziehung, und so funktioniert Satsang. Es hat mit den Worten überhaupt nichts zu tun.

Aber Reden macht es irgendwie einfacher, ich weiß auch nicht. Deswegen habe ich damit kein Problem, auch wenn's vielleicht total unspirituell ist. Danke für deine Frage.

[Simone:] Miedel hat jetzt noch gefragt, ob es vielleicht einen Link in Youtube von dieser Meditation gibt, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Ja, du pass auf... Du kannst auf meine Website gehen, dhyanmikael.de, und auf meiner Website gibt es eine Seite, die heißt 'Meditation', und auf der Seite habe ich viele Links zusammengetragen über diese Meditation. Diese Meditation, die kommt nicht von mir. Ich gebe die auch nur weiter, als Schüler dieser Meditation sozusagen. Die kommt von Swamiji, und es gibt in Deutschland und Österreich und der Schweiz den Samarpan-Meditation Deutschland e.V.

Und die haben auch eine Website, eine deutschsprachige Website mit ganz vielen Informationen, und den Link dazu findest du auch auf meiner Website. Und da kannst du dich informieren. Und wenn du nicht leicht das findest, was du suchst, kannst du mir auch gerne eine Email schreiben, und ich verweise dich gerne entweder an die richtige Stelle, wo du das findest, oder ich kann dich weiterverweisen an den Kontakt, der dir dann die entsprechenden Antworten geben kann. Danke.

[Simone:] die Person, die sich 'Dem Einen' nennt, hat noch geschrieben: "Danke für deine Antwort. Du bist so sympathisch."

[Dhyan Mikael:] Danke. Ich weiß nicht... ich bin einfach so, wie ich bin, und wenn es dir taugt, dann freue ich mich sehr.

Simone, hast du noch etwas?

[Simone:] Ich glaube, ich habe die Frage... Der Hiranyakashipu findet, dass ich die Frage von ihm falsch vorgelesen habe. Ich möchte es jetzt noch einmal vorlesen, wie er es geschrieben hat, nur um sicherzugehen, dass es bei dir richtig angekommen ist.

[Dhyan Mikael:] Ja.

[Simone:] Das ist mir nicht recht, wenn ich falsch vorlese. Das soll nicht sein. Tut mir leid. "Hi Mikael, du hast einmal davon gesprochen, Dinge nicht persönlich zu nehmen. Aus der Sicht des 'ich'-Erlebens erscheint das unmöglich. Alles erscheint persönlich. Kannst du dazu etwas sagen?" Und zu dem 'alles scheint persönlich' hat Hiranyakashipu später ergänzt, 'persönlich und irgendwie ungenügend oder bedrohlich'.

[Dhyan Mikael:] Ich habe das schon genauso verstanden. Das passt schon. Es ist alles gut, Simone. Das ist bei mir genau so angekommen. Und das stimmt: aus Sicht des 'ich' ist es unmöglich. Erst, wenn man weg vom 'ich' tritt – und ich habe dir das ja beschrieben: wenn man aufhört, eine Präferenz zu haben –, dann wird es unpersönlich, und plötzlich ist alles möglich. Aber aus der Sicht des 'ich' ist das, wovon ich spreche, alles vollkommen unmöglich. Es ist einfach nicht möglich, und das, was ich sage, ist völlig verrückt. Es ist aber trotzdem so.

Aus Sicht des 'ich' ist es unmöglich. Erst, wenn man weg vom 'ich' tritt – wenn man aufhört, eine Präferenz zu haben –, dann wird es unpersönlich, und plötzlich ist alles möglich. Aber aus der Sicht des 'ich' ist das alles vollkommen unmöglich, und das, was ich sage, ist völlig verrückt. Es ist aber trotzdem so.

Fühlen unterdrückter Gefühle anderer

[Simone:] Dann lese ich noch eine Frage von Alexandra vor.

[Dhyan Mikael:] Hallo Alexandra, schön, dass du da bist.

[Simone:] "Kann man die negativen Gefühle von jemandem fühlen, die der andere unterdrückt? Danke schön."

[Dhyan Mikael:] Ich weiß jetzt nicht, wie du das meinst... Ob du meinst, ob es sein kann, dass du die negativen Gefühle, die du wahrnimmst, in Wirklichkeit von jemand anders kommen, und die schwappen zu dir herüber, weil der sie nicht fühlen will. Oder ob du meinst, ob es möglich ist, jemand anderen zu helfen, der die Gefühle selber nicht fühlt, indem du sie fühlst. Aber im Grunde spielt es keine Rolle, welche dieser beiden Varianten du wirklich meinst, denn die Antwort ist die gleiche.

Zunächst einmal sage ich dir, wie ich das mache. Wenn ich etwas fühle, dann frage ich mich nie, ob das mein Gefühl ist oder dein Gefühl. Was ich fühle, fühle ich einfach – fertig. Ich seziere das nicht: "Ah, das ist dein Gefühl. Das gehört zu dir, das musst du bitte schön fühlen. Und das hier ist mein Gefühl"... Das kann man nicht machen. Das ist auch nicht nötig. Was ich fühle, fühle ich einfach. Damit komme ich in Frieden. Und dann bin ich entlastet; dann bin ich im Reinen.

Mehr brauche ich nicht wissen. Du hast natürlich recht: wenn man mit Menschen zu tun hat, die nicht in der Lage sind, ihre eigenen Gefühle zu fühlen; die davon überhaupt nichts wissen... Die meisten Menschen wissen überhaupt nicht, auf was für einem Gefühlsberg sie sitzen, und zwar schon ihr Leben lang. Und je feinfühliger du wirst, je näher du deiner Seele kommst, je durchlässiger du wirst, desto mehr nimmst du all diese Sachen der Umgebung wahr.

Es ist richtig: das ist einfach so. Und dann passieren zwei Sachen. Das eine ist das, was ich eben gesagt habe: alles, was bei mir ankommt, fühle ich, denn dann geht es durch mich hindurch. Je bereitwilliger ich bin, das, was bei mir ankommt, zu fühlen, desto ballastfreier bleibe ich. Und was ich in den letzten Jahren in meinem Leben zunehmend feststelle, ist: je empfindsamer ich werde, desto besser achte ich auf mich.

Wenn ich etwas fühle, dann frage ich mich nie, ob das mein Gefühl ist oder dein Gefühl. Ich seziere das nicht: "Ah, das ist dein Gefühl. Das musst du fühlen." Das kann man nicht machen. Das ist auch nicht nötig. Was ich fühle, fühle ich einfach. Damit komme ich in Frieden. Und dann bin ich entlastet; dann bin ich im Reinen. Mehr brauche ich nicht wissen.

Ich bin zurückgezogener als früher, weil ich diese ständigen Kontakte mit vielen Menschen weder brauche noch möchte, denn ich habe genug selbst zu fühlen. Ich brauche den ganzen Ballast der anderen Leute nicht die ganze Zeit so nah bei mir haben. Je näher man sich selbst kommt, desto mehr spürt man, und dann braucht man keine aufregenden Dinge mehr im Leben, weil das ganz normale alltägliche Leben aufregend genug ist. Das eigene Innenleben ist aufregend und interessant genug.

Man braucht kein Drama mehr und keine Filme und keine Bücher und keinen Streit und keinen Konflikt. Und mit den Jahren werde ich immer vorsichtiger und wahre meinen Raum immer besser. Ich habe gerne mit Menschen zu tun, sehr, sehr gerne, aber ich werde wählerischer, in welchem Umfeld, in welchem Kontext ich das tue, sodass es mir angenehm ist. Aber wie gesagt: alles, was bei mir ankommt, egal wem es gehört, das fühle ich einfach. Anders geht es auch gar nicht.

Je näher man sich selbst kommt, desto mehr spürt man, und dann braucht man keine aufregenden Dinge mehr im Leben, weil das Alltägliche aufregend genug ist. Das eigene Innenleben ist aufregend und interessant genug. Man braucht kein Drama mehr und keine Filme und keine Bücher und keinen Streit und keinen Konflikt.

Und ich kümmere mich auch nicht darum, ob jemand anderes seine Gefühle fühlt oder nicht. Das ist nicht meine Angelegenheit. Meine Angelegenheit ist nur, ob ich meine Gefühle fühle. Es gibt ja manchmal Diskussionen, unter Partnern zum Beispiel, dass der eine dem anderen sagt: "Diese Aggression, das ist doch deine.

Fühle die doch mal. Ich will mit ihr nichts zu tun haben." Das führt zu nichts. Wenn du die Aggression von jemand anderem wahrnimmst, und wenn die dich triggert, dann ist es deine Aggression. Und damit dann in Frieden kommen... das entschärft die Geschichte für dich, vollkommen. Und dann kann der andere so sein, wie er ist.

Mehr ist eigentlich nicht notwendig.

Wenn du die Aggression von jemandem wahrnimmst, und wenn die dich triggert, dann ist es deine Aggression. Und damit dann in Frieden kommen... das entschärft die Geschichte für dich, und dann kann der andere so sein, wie er ist. Mehr ist eigentlich nicht notwendig.

Danke für die Frage.

Was Energie kostet, ist der Kampf dagegen

[Simone:] Mikael, ich lese noch eine Frage von Andrea vor.

[Dhyan Mikael:] Ja, danke. Hallo, Andrea.

[Simone:] Sie schreibt: "Lieber Mikael, immer wenn ich aufwache, werde ich von einer Welle der Angst durchflutet. Es kostet mich viel Energie. Nach einer Zeit verschwindet es. Hast du einen Tipp, wie ich damit umgehen kann?"

[Dhyan Mikael:] Oh ja, den habe ich. Was Energie kostet, ist der Kampf dagegen. Die Angst kommt, und die erste Reaktion ist: "Oh Gott, nicht schon wieder. Was mache ich jetzt?"

Aber es gibt eine andere Möglichkeit. Wenn die Angst kommt, lade sie ein. Sie wird wiederkommen; sie klopft ja bei dir jeden Morgen an. Wenn sie das nächste Mal kommt, kämpfe nicht. Höre den Kampf auf.

Was Energie kostet, ist der Kampf dagegen. Die Angst kommt, und die erste Reaktion ist: "Oh Gott, nicht schon wieder. Was mache ich jetzt?" Aber es gibt eine andere Möglichkeit. Wenn die Angst kommt, lade sie ein. Wenn sie das nächste Mal kommt, kämpfe nicht. Höre den Kampf auf.

Ich weiß nicht, wie du die Angst wahrnimmst, aber vielleicht ist sie wie ein Monster, das dich vernichten will; wie ein Tiger, der dich auffressen möchte. So kommt es einem dann vielleicht vor.

Und wenn du bereit bist, dich von diesem Gefühl verschlingen zu lassen, auffressen zu lassen – du brauchst nichts zu machen; du musst einfach nur 'ja' sagen –, dann wirst du etwas ganz Erstaunliches entdecken.

Probiere das einmal aus. Ich leihe dir meinen Mut. Ich habe das, wovon du sprichst, selbst erlebt in meinem Leben. Ich weiß genau, wovon ich spreche. Bis jetzt bist du vor der Angst davongelaufen, und es ist unendlich anstrengend.

Und wenn du stattdessen innehältst, aufhörst, wegzulaufen, dich umdrehst und die Angst empfängst und 'ja' sagst... Wie gesagt: du wirst etwas erleben, was du dir nicht vorstellen kannst. Ich bin neugierig. Vielleicht erzählst du ja eines Tages davon. Und wenn du dann mir erzählst, wie es für dich ist, wenn du das probierst, dann erzähle ich dir auch, was ich erlebt habe in meinem Leben. Wie gesagt: ich kenne genau diese Situation auch.

Bis jetzt bist du vor der Angst davongelaufen, und es ist unendlich anstrengend. Und wenn du stattdessen innehältst, aufhörst, wegzulaufen, dich umdrehst und die Angst empfängst und 'ja' sagst, dann wirst du etwas erleben, was du dir nicht vorstellen kannst.

Ich kann dich da echt dazu ermutigen. Weißt du, es ist so: diese Gefühle, die zu dir kommen, sind kein Feind. Es fühlt sich so an, ich weiß. Es fühlt sich bedrohlich an, gefährlich. Diese Gefühle, die zu dir kommen, sind nicht dein Feind. Ich weiß, du kannst es dir nicht vorstellen.

Aber wenn du morgen früh aufwachst, und wenn du es möchtest... wenn du wenn du in der Stimmung dazu bist; wenn du dich sicher genug fühlst dafür, dann denk an unsere Unterhaltung, und ich bin bei dir. Ich nehme dich bei der Hand, und dann, lade das Gefühl ein, mache die Tür auf, und sage: "Okay, komm rein." Wahrscheinlich ist die Angst oder das Gefühl dann völlig fassungslos: "Was ist denn hier los? Das habe ich ja noch nie erlebt. Bisher hat sie mich immer weggeschickt." Ja, lass die Angst kommen.

Die hat etwas für dich – du wirst sehen.

Diese Gefühle sind nicht dein Feind. Ich weiß, du kannst es dir nicht vorstellen. Lade das Gefühl ein, mache die Tür auf, und sage: "Okay, komm rein." Wahrscheinlich ist die Angst fassungslos: "Was ist denn hier los? Bisher hat sie mich immer weggeschickt." Ja, lass die Angst kommen. Die hat etwas für dich – du wirst sehen.

Danke.

Befreiung vom schlechten Gewissen

[Simone:] Mikael, Ursula hat noch in den Chat geschrieben: "Ich nehme zu viel Verantwortung für meine Mutter. Tue ich es nicht, habe ich ein schlechtes Gewissen. Es lässt mir keinen Freiraum mehr für mich."

[Dhyan Mikael:] Ja, so ist es. Wir übernehmen Verantwortung für andere Menschen – nicht, weil wir so toll sind und so gut und so liebevoll, sondern, weil wir uns sonst verkehrt fühlen. Das ist, wie wir das früher gelernt haben. So werden wir manipuliert: wenn wir nicht das tun, was jemand anderes will, dann sorgt dieser jemand anderes dafür, dass wir uns verkehrt fühlen. So funktioniert das.

Und wie du sagst: es nimmt dir jeglichen Freiraum – es sei denn, du bist bereit, dich verkehrt zu fühlen. Ich weiß genau, wovon du sprichst... so gut. Ich habe früher mein Leben lang damit zugebracht, zu vermeiden, mich verkehrt zu fühlen. Ich habe alles getan, um nicht verkehrt zu sein. Ich weiß genau, wovon du sprichst. Und dann, vor heute etwa zweiundzwanzig Jahren, hat mein Meister Soham etwas zu mir gesagt. Er hat gesagt: "Mikael, wenn du bereit bist, verkehrt zu sein, dann bist du frei."

So werden wir manipuliert: wenn wir nicht das tun, was jemand will, dann sorgt dieser jemand dafür, dass wir uns verkehrt fühlen. So funktioniert das. Und wie du sagst: es nimmt dir jeglichen Freiraum – es sei denn, du bist bereit, dich verkehrt zu fühlen.

Beides kannst du nicht haben. Du kannst nicht vermeiden, dich verkehrt zu fühlen, und frei sein. Und wenn du bereit bist, dich verkehrt zu fühlen... Wenn du bereit bist, verkehrt zu sein – so fühlt sich es ja an – dann wirst du ganz neue Sachen entdecken. Vielleicht kümmerst du dich dann sogar um diesen Menschen, aber dann aus Freude, weil du dann frei bist; oder du willst es nicht und lässt es eben bleiben.

Beides kannst du nicht haben. Du kannst nicht vermeiden, dich verkehrt zu fühlen, und frei sein. Und wenn du bereit bist, dich verkehrt zu fühlen... Wenn du bereit bist, verkehrt zu sein – so fühlt sich es ja an – dann wirst du ganz neue Sachen entdecken.

Aber das Erste und das Wichtigste ist, Frieden damit zu schließen, dass man sich verkehrt fühlt. Das ist das Entscheidende auf diesem Weg. Und dann bist du frei, und dann geht das Leben los, so richtig. Das war die eine große Lektion in meinem Leben mit meinem spirituellen Meister. Er hat mir die Erlaubnis gegeben, verkehrt zu sein, und von ihm habe ich es gelernt. Und jetzt bin ich frei, und keiner kann mir mehr Fesseln anlegen.

Das Erste und das Wichtigste ist, Frieden damit zu schließen, dass man sich verkehrt fühlt. Das ist das Entscheidende auf diesem Weg. Und dann bist du frei, und dann geht das Leben los.

Ich bin frei: ich fühle mich oft verkehrt, immer wieder, aber ich habe damit kein Problem mehr.

Das war die eine große Lektion in meinem Leben mit meinem spirituellen Meister. Er hat mir die Erlaubnis gegeben, verkehrt zu sein, und von ihm habe ich es gelernt. Und jetzt bin ich frei, und keiner kann mir mehr Fesseln anlegen. Ich bin frei: ich fühle mich oft verkehrt, immer wieder, aber ich habe damit kein Problem mehr.

Ja.

Schließe Frieden mit dem verkehrt sein. Das ist für dich der Schlüssel.

Angst vor dem Zahnarzt

Ich habe jetzt noch eine Frage, die ich hier vorlesen möchte. Ich habe nämlich der Person versprochen, dass ich etwas dazu sage, und das möchte ich jetzt noch ganz schnell machen, weil ich mein Versprechen halten möchte. "Hallo Mikael. Ich habe furchtbare Angst vorm Zahnarzt. Ich habe einen kleinen Mund und mir wird oft schlecht, wenn die Zahnärzte mit ihren Geräten darin herumwühlen. Ich kann auch den Kiefer nicht lange aufhalten.

Ich weiß gar nicht, wie ich die letzte anderthalbstündige Sitzung durchgehalten habe. Am Montag wollten sie ein Inlay einsetzen, aber wir mussten das abbrechen, weil ich es einfach nicht ausgehalten habe. Der Zahn sitzt ganz, ganz hinten. Ich muss ganz flach liegen, und es ist eine Tortur. Morgen wollen sie einen neuen Versuch starten. Bitte sei mit mir, dass ich einfach entspannt und ruhig bin und genug Durchhaltevermögen habe."

Ja, ich möchte da unheimlich gerne noch etwas dazu sagen, weil ich das nämlich selbst auch kenne. Ich habe auch einen Mund, den der nicht weit aufgeht. Ich habe einen kleinen Mund, der überhaupt nicht weit aufgeht. Es ist ein Albtraum für die Zahnärzte. Und ich erinnere mich noch gut... ich hatte einmal eine Operation im Mund, da musste eine Wurzelspitzenresektion vorgenommen werden. Es war ein großer Eingriff in diesem winzigen Mund, und ich möchte dir kurz erzählen, wie ich das gemeistert habe.

Zwei Dinge habe ich gemacht. Das eine: ich habe den Ärzten vollkommen vertraut. Ich kannte die nicht. Ich wurde dorthin geschickt für diese Operation, saß da auf dem Stuhl und ein mir völlig unbekannter Arzt kam zu mir; da waren eine Zahnarzthelferin und eine Narkoseärztin, die mir eine örtliche Betäubung gesetzt hat. Und ich habe einfach beschlossen: ich vertraue denen jetzt. Ich kann ja nichts machen. Ich bin vollkommen in deren Hand, und ich habe denen einfach vollkommen vertraut.

Und ich wusste; alles, was die tun, ist gut. Und durch dieses Vertrauen, durch diese Offenheit von mir, der Prozedur und vor allen Dingen den Menschen gegenüber, hat sich etwas in mir entspannt – und auch bei diesen Leuten. Und die ganze Geschichte ging total glatt und heilte danach auch ganz toll. Und was ich während des Eingriffs gemacht habe, ist: ich habe meditiert.

Damals kannte ich die Meditation noch nicht. Ich habe damals einen Walkman dabeigehabt, und ich habe mir Osho ins Ohr gesteckt. Osho ist ein sehr bekannter indischer Mystiker, der nicht mehr in seinem Körper ist, und den habe ich damals sehr gerne gehört. Und ihn zu hören, hat mich einfach total ruhig gemacht und in einen vollkommen entspannten Space gebracht.

Und das hat geholfen: ich war entspannt, die Ärzte waren entspannt, mein Körper war entspannt. Ich konnte den Mund auch nicht viel weiter aufmachen als sonst, aber es war plötzlich nicht mehr so ein großes Problem, und dann ging alles gut. Ja: vertraue den Ärzten ganz und gar, und mach irgendetwas, was dir dabei hilft, einfach mega zu entspannen. Du kannst die Samarpan-Meditation machen, während die das machen. Das ist vielleicht das Allerbeste. Gehe in die Krone und meditiere einfach, und lass sie machen. Du bist da ja nicht nötig; die machen die Arbeit ja alleine. Aber ich bin bei dir.

Ja, und jetzt müssen wir aufhören. Wie immer im Satsang vergeht die Zeit viel zu schnell. Das ist total ungerecht, aber so ist es einfach. Danke, dass ihr da seid. Danke, dass du da bist. Ich freue mich total. Danke, dass das hier möglich ist. Vielen, vielen Dank. Und wenn ihr Fragen habt, die jetzt hier keine Zeit gefunden haben: ihr könnt mir schreiben, und ich mache regelmäßig Videos, und auch da beantworte ich Fragen. Und ich freu mich sehr, von dir zu hören. Danke.

Ich liebe dich.