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Warum dauert das so lange ?

Was Dir niemand über Erleuchtung verrät.

Über dieses Video:

Dieses Video richtet sich an all diejenigen Menschen, die unter "Erleuchtungsdruck" stehen: an die, die sich noch nicht erleuchtet fühlen, es aber so gerne täten; an die, die sich grundverkehrt fühlen, weil es bei ihnen so lange dauert; und an alle, die sich von Nondualitäts-Weisheiten und Advaita-Ratschlägen gelegentlich unter Druck gesetzt fühlen.

Ich spreche darüber, was Erleuchtung, ganz praktisch gesehen, wirklich ist. Ich spreche darüber, dass die oben angesprochenen Weisheiten und Ratschläge zwar meist wahr, aber nicht wirklich hilfreich sind, einfach weil sie nicht die ganze Wahrheit sagen. Und das möchte ich gerne nachholen.

Ich bin unendlich dankbar für die unspektakuläre Ruhe und Sanftheit meines Meister Sohamji und für die Weisheit meines Gurus Swamiji, der immer wieder betont, dass "langsam" gut ist. In diesem Video spreche ich darüber, warum "langsam" notwendig und ein Segen ist.

Vollständiger Text zum Mitlesen:

Guten Morgen.

Heute möchte ich über ein Thema sprechen, das glaube ich ganz viele Menschen berührt. Es geht um die Frage: warum dauert das so lange, warum geht es alles so langsam? Dieses glücklich werden, dieses In-den-Himmel-Kommen, dieses Ankommen. Es gibt so viele verschiedene Namen dafür. Warum dauert es so lange? Ich bin ungeduldig, ich will, dass es schneller geht. Die Ungeduld des Menschen ist eigentlich eine ganz tolle Sache. Diese Ungeduld, gepaart mit Unzufriedenheit, ist im Prinzip das, was das Fundament unserer Kreativität ist. Wir möchten, dass es einfacher geht und dass es schneller geht, und dann erfinden wir etwas, was das möglich macht. Eigentlich wunderbar. Aber Ungeduld kann auch ein Hindernis sein, und das kennst du wahrscheinlich auch. Und wenn es um die persönliche Entwicklung geht, wenn es um die innere Entwicklung geht, wenn es um das Erwachen geht, wenn es darum geht, kennenzulernen und herauszufinden, wer oder was du wirklich bist, wer oder was Gott wirklich ist... das braucht einfach seine Zeit.

Aber wir wissen das nicht. Irgendwie haben wir das Gefühl, die Idee, das sollte ganz schnell gehen. Einmal ist es so, dass wir gerade in einer Zeit leben, die scheinbar immer schneller läuft, alles geht immer schneller, immer unsteter. Die Menschen werden noch ungeduldiger, als sie es seit Jahrtausenden ohnehin schon sind, und wenn etwas nicht in fünf Minuten geht oder in zwei Tagen, dann ist es für die meisten Menschen schon uninteressant. Wir leben in einer Zeit, wo uns vorgegaukelt wird, dass etwas ganz schnell gehen kann, und wir glauben das dann. Und dann probieren wir es aus, und wir stellen immer fest, dass es nicht stimmt. Wir stellen immer fest: so schnell geht es dann doch nicht, wie wir geglaubt haben, wie wir uns es erträumt haben, wie uns gesagt wurde durch Werbung zum Beispiel, durch jemanden, der uns etwas verkaufen möchte. Wir leben in einer... man sagt so gerne: wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Der Mensch war schon immer ungeduldig, aber jetzt wird er noch ungeduldiger.

Es ist meine persönliche Erfahrung, dass alles Zeit braucht, und zwar viel viel mehr Zeit, als ich es mir vorstelle und zwar selbst die banalsten Dinge. Man muss noch nicht einmal an irgendetwas Großes denken wie innere Entwicklung oder wie Erleuchtung. Ganz banale Dinge: einfach nur den Abwasch machen dauert viel länger als ich glaube, dass es sein sollte. Wenn ich irgendetwas lernen möchte, dauert es viel länger als ich es mir eigentlich vorgestellt habe. Und fast alle Menschen, die ich kenne, fast ausnahmslos haben... das Gefühl: ja ich... bei mir wird es nie etwas, ich bin zu langsam. Und das ist lustig, denn alle Menschen, die ich kenne, sind langsam, selbst die schnellen sind in Wirklichkeit langsam. Aber unser Eindruck von der Welt und unser Eindruck von den Mitmenschen, von den Freunden ist, dass die das alles viel schneller können, weil wir nicht nach innen hineinschauen können in die Menschen hinein, wir sehen nur das Resultat, wenn es dann funktioniert. Aber wie lange das gedauert hat, das sehen wir nur bei uns.

Alles dauert. Aber es ist nicht nur dieses ganz normale Phänomen, das es überall im Leben gibt. Da kommt noch, wenn es um diesen spirituellen Bereich geht, etwas ganz Besonderes hinzu: Wir sind in einer Zeit, wo wir ganz viel darüber hören, lesen und sehen können. Menschen berichten von ihrer Erfahrung, von ihrer Erleuchtung. Menschen sprechen über das, was sie Wahrheit nennen und sie sprechen über das, was sie glauben, wie die Dinge wirklich sind. Und oftmals ist es so, dass man dort den Eindruck bekommt, dass alles ganz einfach ist und vor allen Dingen ganz schnell, fast plötzlich. Man bekommt den Eindruck, man müsse eigentlich nur begreifen, verstehen, einmal erkennen, wie die Dinge wirklich sind und dann ist alles anders. Ich habe neulich in ein Video hereingeschaut, wo ein Mensch sagte: "da ist niemand, du bist niemand, da ist niemand, all deine Probleme, alles, was du glaubst, ist nicht wirklich. Vergiss es einfach!" Das stimmt natürlich letztlich auch. Letztlich sagt so ein Mensch die Wahrheit. Die Frage ist nur, ob es hilfreich ist. Denn zumindest bei mir entsteht dann da der Eindruck, dass es eigentlich um ein plötzliches Erkennen geht, und mehr ist nicht nötig. Und obwohl dort die Wahrheit gesagt wird, wird nicht alles gesagt. Und das möchte ich in diesem Video nachholen: die Wahrheit über Erleuchtung sozusagen.

Ich möchte in diesem Video das über Erleuchtung sagen, was hier sonst fast niemand sagt. Damit du dann verstehst, warum das so lange dauert und warum das kein Problem ist, sondern ein Segen. Und damit du dann weißt: bei dir ist alles in Ordnung. Das ist bei allen Menschen so, auch bei denen, die sagen, es geht ganz schnell. Auch bei denen geht es langsam. Erst einmal möchte ich kurz sagen: was ist eigentlich Erleuchtung? Alle wollen Erleuchtung, jetzt, sofort. Und Erleuchtung ist eigentlich eine ganz einfache Sache. Ich meine, wahrscheinlich versteht jeder Mensch etwas anderes darunter, aber ich erzähle es einmal, wie es für mich ist.

Für mich ist das, was man Erleuchtung oder Selbsterkenntnis nennt, dieses Erkennen, dass ich das, was ich bisher für mich gehalten habe, dieses Ich, diese innere Identität, dieses Ich, meine Gedanken, meine Wünsche, meine Sorgen und auch dieser Körper... dass es das nicht ist; dass es da etwas Anderes gibt. Wir beginnen allmählich oder plötzlich - das ist bei jedem Menschen anders - zu erkennen: da gibt es etwas ganz Anderes, das hat ja mit mir eigentlich gar nichts zu tun. Und damit einher geht auch ein Erkennen, dass das, was ich bisher alles für so wichtig gehalten habe, diese Welt, dieses Leben... dass es da eine ganz andere Ebene gibt; dass wir in Wirklichkeit etwas anderes sind, und dass das, was wir hier in dieser Welt so wichtig nehmen, in Wirklichkeit unwichtig ist. Und dass alle Probleme, die wir in dieser Welt haben, alle, einschließlich Kriege, einschließlich Umweltverschmutzung, einschließlich Zerstörung unserer Erde, dass die letztlich alle daher rühren, dass wir nicht wissen, wer wir wirklich sind.

Und es gibt eine Zeit im Leben eines Menschen, wo es offensichtlich wird, wo er plötzlich erkennt: Wow, das ist ja alles ganz anders. Und das ist das, was man gerne Erleuchtung nennt. Für viele Menschen ist es ein sehr plötzliches Erkennen und auch ein sehr dramatisches Erkennen, und in gewisser Weise ist danach alles anders.

Wir Menschen sind so: wenn wir etwas wissen, wenn wir etwas erkennen, was wir vorher nicht gewusst haben, was wir vorher nicht erkannt haben, dann ändert sich unsere Sichtweise und alles ist anders. Dieselben Dinge erscheinen uns plötzlich in einem ganz anderen Licht. Und deswegen kann das, was man Erleuchtung nennt, für manche Menschen recht dramatische Konsequenzen haben. Das hängt davon ab, wie ernst man vorher die Illusion, die Welt genommen hat. Und es gibt Menschen, die nehmen das unglaublich ernst, und wenn die dann so etwas erkennen, sind die Konsequenzen doch recht dramatisch am Anfang. Aber es ist wichtig zu wissen, dass das der Anfang ist. Das ist der Anfang eines neuen Lebens. So fühlt es sich an.

Es stimmt natürlich nicht. Das Leben ist ein kontinuierlicher Prozess, und wenn diese spirituelle innere Entwicklung, derer wir uns dann plötzlich bewusst werden… wenn die dann beginnt, dann geht die Entwicklung einfach weiter. Aber dieses Erkennen, dieses erstmalige Erkennen, das ist eine Zäsur im Leben eines Menschen, etwas, was man nie wieder vergisst.

Ich erinnere mich... ich habe verschiedene Momente, die ich Erleuchtungsmomente nennen könnte, in meinem Leben gehabt. Der allererste war wohl... ich schätze einmal, das ist jetzt etwa 25 Jahre her. Und ich hatte ein ganz normales Leben, ich war ein Business Consultant, ein Manager, ich reiste im Flugzeug in der Welt umher und fühlte mich ganz schlau und wichtig, und ich verdiente mehr Geld als ich eigentlich wert war. Ich war verheiratet. Ich hatte Freude im Leben, fühlte mich aber doch unter Druck mit meiner Arbeit, weil alle glaubten, ich sei ganz toll, aber ich wusste, ich bin auch nur ein Mensch. Und meine Frau hat Dinge von mir erwartet, von denen ich wusste: ich werde sie nie erfüllen können. Aber im Grunde war ich ein glücklicher Mensch. Ich war mit meiner Situation eigentlich zufrieden, weil ich auch gar nichts anderes kannte.

Und dann las ich "dummerweise" ein Buch, vor 25 Jahren. Ich werde es nie vergessen. Ich saß mal wieder im Flugzeug, ich flog von Frankfurt nach Chicago. Ich las dieses Buch, mein erstes spirituelles Buch. Es war damals ein Bestseller von Eckhart Tolle: Die Kraft der Gegenwart, The Power of Now. Ich las dieses Buch, und obwohl ich nie zuvor irgendetwas Spirituelles gelesen hatte, wusste ich: alles, was da steht, alles, was ich da lese, ist wahr. Ich wusste, so ist es. Ich wusste nicht nur, dass es wahr ist, ich wusste: ja, so ist es, als wäre es meine eigene Erfahrung. Es war, als würde ein Vorhang vor meinen Augen weggezogen werden. Ich las dieses Buch in einem Rutsch in diesem langen Flug. Ich weinte. Ich war wirklich erschüttert und bis in den Kern berührt. Und als ich dann in Amerika, wo ich damals lebte, ankam, war ich gewissermaßen ein anderer Mensch.

Ich war natürlich kein anderer Mensch. Ich war immer noch der gleiche Mensch, der ich vorher war. Ich war noch genauso gestrickt, wie ich vorher war. Meine Psyche war noch genauso, wie sie vorher war. Alle meine Unfähigkeiten waren noch da, alle meine Ängste und Wünsche und Anspannung. Es war alles wie vorher, aber eine neue Sichtweise... die Augen waren plötzlich geöffnet für etwas, was ich vorher nicht sehen konnte. Und ich lief dann durch mein Leben, durch meine Arbeit, durch meine Familie, und ich betrachtete die Welt plötzlich mit anderen Augen. Und es war der Anfang einer Entwicklung, die heute noch weitergeht. Und dann hat sich allmählich wirklich alles verändert. Und obwohl dieser Moment sehr dramatisch war für mich, sehr einschneidend und unvergesslich, hat er mich doch nicht wirklich verändert. Das ist nur die Illusion, die wir haben. Wir erkennen plötzlich etwas und... unser Fühlen verändert sich. Und wir fühlen uns wirklich wie ein anderer Mensch, einfach weil wir plötzlich anders sehen, ein bisschen anders wahrnehmen. Aber in Wirklichkeit haben wir uns nicht verändert, aber davon wissen wir nichts.

Zwei Jahre später hatte ich eine andere Erfahrung, das war etwa ein Jahr bevor ich dann zu meinem spirituellen Meister Soham fand. Da hatte ich einen Moment, wo ich eine ganz stille und ganz subtile und doch unvergessliche innere Erfahrung hatte, wo ich das erkannte, wovon manche Menschen manchmal sprechen: dass da in Wirklichkeit nichts ist und niemand. Es ist schwer, das zu beschreiben. Aber ich war plötzlich in diesem Raum, wo es keine Persönlichkeit gibt, kein Ich, keinen Körper, keine Welt, wo alles einfach nur still, gut und richtig ist und ewig. Und auch das war für mich unvergesslich. Und auch das fühlt sich an, als wäre danach etwas anders, aber das stimmt nicht. Unsere Wahrnehmung wird ein kleines bisschen weiter geöffnet. Aber ich wiederhole noch einmal: meine Psyche, die Art, wie mein Gehirn funktioniert, die Art, wie meine Gewohnheiten, Wahrnehmungen, all das, wie ich unbewusst innerlich funktioniere, das hat sich alles nicht geändert, obwohl sich für eine Weile alles anders anfühlt. Und das ist etwas, was viele Menschen nicht wissen oder vollständig missverstehen, weil viele Menschen nicht die ganze Geschichte erzählen.

Viele Menschen erzählen von diesen Momenten oder sie erzählen, was sie dann sehen, aber wie es dann weitergeht, davon spricht niemand. Ich sitze im Schneidersitz auf einem kleinen Tisch vor der Kamera, und ab und zu muss ich einmal meine Beine anders herum zusammenfalten, sonst schlafen die ein. Und es ist hilfreich zu verstehen, wie es überhaupt zu so einer Erleuchtung kommt. Wir haben so diese Vorstellung: wir leben unser Leben, und dann ist es wie so ein Blitzeinschlag: zack, die Erleuchtung schlägt in uns ein und danach ist alles anders. Dieser Mythos der plötzlichen Veränderung... Und der wird nicht nur von diesen Menschen genährt, die über solche Sachen auf diese Art und Weise berichten, sondern es ist ein uralter Mythos. Auch die christliche Kirche nährt diesen Mythos.

Uns wird Jesus präsentiert als jemand, der im Prinzip als einmaliger, vollkommen außergewöhnlicher Mensch auf die Erde herniederstieg, ganz anders als wir. Der ist im Prinzip schon fertig so geboren. So wie wir die Geschichte von seiner Mutter Maria verstehen und all das, das hat bei mir früher immer diesen Eindruck erweckt: da wurde jemand geboren, der war von Anfang an vollkommen anders, der sozusagen fertig heilig geboren wurde. Da ist nicht die Rede von dem Prozess, den ein Jesus durchgemacht hat, um dann schließlich so zu sein, wie wir ihn kennengelernt haben in den wenigen Jahren, von denen das Neue Testament erzählt. Aber das stimmt natürlich nicht. Auch ein Jesus ist nicht so wie er war vom Himmel gefallen. Er hat in diesem Leben einen bestimmten Prozess durchgemacht, bestimmte Erfahrungen gemacht. In der christlichen Kirche ist das alles wegredigiert, da gibt es keinerlei Informationen dazu. Es gibt aber so ein paar Quellen, die darauf hinweisen, dass es da natürlich auch ein Leben gab. Manche sagen zum Beispiel, dass Jesus bei den Essenern war und dort ausgebildet wurde, bei Gurus, die ihm ihre Weisheit weitergegeben haben.

In Indien gibt es dieses Bild der mehreren Leben, also, dass wir nicht nur ein Leben haben, sondern viele viele Leben durchleben. Und mit jedem Leben, das wird durchleben, werden wir ein bisschen reifer, kommen wir ein bisschen näher ans Ziel. Und auch Jesus hatte natürlich viele Leben davor, und als er in diesem Leben geboren wurde, war er schon sehr bereit für das, was jetzt in diesem Leben zu geschehen hat für ihn, für das letztendliche Ankommen. Aber selbst mit dieser Vorbereitung hat er auch in diesem Leben... da ging einfach die Entwicklung weiter bis zu dem Moment, wo er dann öffentlich sichtbar wurde.

Aber von all dem wissen wir nichts. Keiner erzählt uns etwas darüber. Und dann haben wir diesen Irrglauben, der daraus entsteht, und dann schauen wir uns ein paar Videos an, wo Leute Dinge erzählen, die uns den Eindruck geben, dass wir eigentlich bloß zu erkennen brauchen, und das war es dann. Keiner beschreibt, dass es eine Entwicklung ist. Eigentlich sollte uns das misstrauisch machen, weil wir wissen, dass alles im Leben Zeit braucht. Alles im Leben ist eine Entwicklung, eine ganz natürliche homogene Entwicklung.

Es ist wie das Erwachsenwerden: wir sind Kind, und dann beginnt die Pubertät, und mit den Jahren, ohne dass wir irgendwas tun müssen, werden wir immer erwachsener. Wir müssen nichts tun, es braucht einfach nur Zeit. Wir brauchen nichts zu tun, weil es ein natürlicher Prozess ist. Aber er braucht Zeit. Ich bin noch nicht ganz erwachsen, ich bin erst 60, ich habe noch ein bisschen Zeit, aber ich merke, es braucht einfach Zeit. Es braucht Zeit zu lernen, es braucht Zeit zu erkennen. Und wer da einmal genauer hinguckt, der erkennt natürlich, dass all diese Entwicklungen kein Ende haben.

Aber zurück zu Erleuchtung. Wir kommen also in diese Lebensphase, wo wir zum ersten Mal erkennen: wow, da gibt es etwas ganz anderes! Mancher versteht plötzlich, wovon Jesus wirklich sprach. So ging es mir. Aber ganz gleich, wie es für den Einzelnen ist, ganz gleich, wie es für dich ist, man fühlt, als sei plötzlich alles anders. Viele Menschen haben das Gefühl, sie passen gar nicht mehr in diese Welt. Und im Grunde ist es so, dass wir plötzlich in uns selbst hinein nicht mehr hereinpassen, in das, was wir bewohnen, dieser Körper, dieser Geist, diese Psyche. Irgendwie passen wir da gar nicht mehr so recht hinein. Irgendetwas muss sich verändern, damit es wieder passend gemacht wird. Und das Ganze ist ein sehr subtiler Prozess. Diese Dinge, um die es da geht, sind sehr subtil. Und das, was wir normalerweise gewohnt sind in dieser Welt, ist sehr "unsubtil", sehr grob, das, was unsere Sinne wahrnehmen: die Augen, die Ohren, der Tastsinn, der Geruchssinn. Das ist alles sehr unmittelbar spürbar, sehr stark, sehr intensiv. Und diese Intensität, die sind wir gewohnt. Aber das, was in uns geschieht, das, was wir... wenn es um Erleuchtung geht, wenn man über Beleuchtung spricht, was wir dort wahrnehmen, das ist etwas ganz Subtiles, etwas ganz Feines, etwas ganz Stilles in uns drin.

Und man braucht eine gewisse Empfindsamkeit, um das wahrnehmen zu können. Und das Leben ist so gestrickt, dass es uns ganz allmählich immer empfindsamer macht, und wir wissen davon nichts. Aber irgendwann sind wir so weit, dass wir so empfindsam geworden sind, dass wir zum ersten Mal einen Einblick in die Wahrheit erleben, das, was wir Erleuchtung nennen. Für uns ist es plötzlich, aber der Prozess, der uns dahin geführt hat... dass wir ganz allmählich... dass das Leben uns ganz allmählich immer empfindsamer gemacht hat, immer immer stiller... dass wir das dann plötzlich erkennen können, das ist ein kontinuierlicher Prozess gewesen, bis zu dem Punkt, und der geht dann natürlich weiter.

So, jetzt haben wir also diesen Einblick bekommen, jetzt sind wir erleuchtet sozusagen, und erst mal fühlt sich alles ganz anders an. Aber ziemlich bald, nach mehreren Stunden oder Tagen oder Monaten, stellt jeder fest: tja, es ist doch alles wie vorher. Ganz viele Leute berichten davon. Ich habe es auch im Satsang mit Soham erlebt. Es gab viele Leute, die von ihrem Erleuchtungserlebnis berichtet haben und wie anders plötzlich alles für sie war. Und wochenlang liefen sie durch ihr Leben und haben nur gestaunt. Und der Grund, warum sie dann zu Soham kamen, war, weil das dann plötzlich wieder wegging. Sie konnten richtig beobachten, wie es von Woche zu Woche oder von Tag zu Tag immer mehr verblasst und des alte Leben langsam wieder in den Vordergrund rückte und immer dominanter wurde. Und die Leute dachten: mit ihnen stimmt etwas nicht. Was ist da los? Warum entgleitet mir das jetzt wieder? Dabei ist es völlig normal.

Ich möchte noch einmal betonen: was wir Erleuchtung nennen, ist einfach eine Wahrnehmung, die wir haben von etwas, was schon immer da ist, was schon immer die Wahrheit war, was wir früher einfach nicht wahrnehmen konnten, weil wir nicht empfindsam genug waren. Dann hat das Leben ohne unser Wissen uns ganz allmählich empfindsamer gemacht, und dann konnten wir es einmal für einen kurzen Moment erkennen. Aber die Entwicklung ist damit noch nicht vorbei. Diese Reise, die uns immer fähiger macht, zu erkennen, wer wir wirklich sind, die uns immer fähiger macht, das zu sein, das zu leben, was wir wirklich sind, diese Reise ist eine allmähliche Reise.

Und im Grunde geht es darum, auch weiterhin immer empfindsamer zu werden, immer feiner zu werden. Und es ist ein langsamer Prozess, und es hat auch Gründe, warum das ein langsamer Prozess ist. Und es ist auch so, dass es wirklich ein Segen ist, dass es so langsam ist und nicht schnell. Und darüber möchte ich jetzt ein wenig sprechen. Wenn wir beginnen uns selbst zu entdecken, wenn wir beginnen, nach innen zu schauen, wenn diese alte Identität mit unserer Rolle in der Gesellschaft, in der Familie, in der Beziehung, wenn unsere Identität als Körper, als Mensch in dieser Welt zum ersten Mal Risse bekommt und wir zum ersten Mal beginnen, nach innen zu schauen, dann beginnen wir uns selbst kennenzulernen. Und ganz am Anfang ist es ganz toll, weil diese neue Wahrnehmung wirklich zunächst einmal alles für uns verändert. Aber was dann geschieht ist, dass wir beginnen zu sehen, wie wir wirklich sind. Ich meine jetzt nicht als Gott oder so, sondern als Mensch.

Wir beginnen, subtiler, feiner zu werden, empfindsamer, das ist die Richtung, das ist der Weg. Aber mit dieser zunehmenden Empfindsamkeit geht einher, dass wir allmählich immer mehr erkennen, wie komisch, wie begrenzt, wie verkehrt wir eigentlich sind, all die Dinge, die wir nie von uns wissen wollten. Wir beginnen ganz langsam zu erkennen, dass wir eigentlich im Leben gar keine Kontrolle haben. Wir beginnen langsam zu erkennen, dass wir eigentlich gar nicht so fähig sind, wofür wir uns immer gehalten haben. Ich erzählte in einem Video, wenn wir beginnen zu meditieren, dass wir noch nicht einmal in der Lage sind zu kontrollieren, wo unsere Aufmerksamkeit hinwandert. Und da beginnt für viele Menschen eine schwierige Zeit, eine Zeit, Frieden mit sich selbst zu schließen. Und je empfindsamer wir werden, je mehr wir von uns selbst wahrnehmen können, desto mehr gibt es, womit wir Frieden schließen müssen, desto mehr gibt es, was wir akzeptieren, annehmen, da sein lassen müssen. Das war natürlich alles auch vorher schon da, wir wussten davon nur nichts. Das ist ein ganz allmählicher Prozess.

Wir brauchen Zeit dafür. Und es geht ganz allmählich so, in dem Maße wie wir fähiger werden, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind; uns selbst, dich selbst so zu akzeptieren, wie du wirklich bist; in dem Maße schreitet dieses empfindsamer werden, dieses offener werden für die Realität, in dem Maße schreitet es langsam fort. Und dabei hilft die Samarpan-Meditation, deswegen ist die so unglaublich hilfreich, weil sie uns im Prinzip jeden Morgen für eine halbe Stunde in einen geschützten Raum bringt, wo wir nichts, überhaupt nichts tun, noch nicht einmal denken. Wir denken natürlich trotzdem, aber wir brauchen es eigentlich nicht. Und wir kommen immer wieder zu diesem Ruhepol, zu diesem Kronenchakra, und lernen dort einen Raum kennen, eine Stille kennen, eine Freiheit kennen, die wir sonst nicht haben in unserem normalen Alltag während des Rests des Lebens, während des Rests des Tages. Und in diesem geschützten Raum, in dieser Stille, in dieser Freiheit, jeden Morgen wenn wir diese Meditation machen, werden wir ein ganz kleines bisschen empfindsamer, ein ganz kleines bisschen offener, weil wir dort geschützt und frei sind von allem anderen.

Und dann gehen wir wieder in den Tag hinaus und müssen mit dieser neuen Empfindsamkeit zurechtkommen. Wir müssen lernen, damit umzugehen, und das sind ganz banale, praktische Dinge. Wir merken immer mehr, wie uns die Dinge, die wir ein Leben lang gemacht haben, stressen oder überhaupt nicht zuträglich sind. Wir beginnen empfindsamer zu werden für das, was wir an Nahrung zu uns nehmen und an Flüssigkeit, und in dem Maße, wie wir da empfindsamer werden, verändert sich unsere Ernährung, verändern sich unsere Gewohnheiten, und das geht nur langsam.

Ich habe das immer alles mit Hauruck-Methoden ausprobiert. Sobald ich gemerkt habe: "das ist mir gar nicht zuträglich, das taugt mir gar nicht", habe ich sofort etwas ganz drastisch geändert. Das kann man natürlich schnell machen, man kann natürlich ganz schnell Veränderungen erzwingen, aber die tragen natürlich nicht lange. Man macht es dann ein paar Monate und dann stellt man fest: so geht es nicht. Dann kehrt man wieder zu dem zurück, wie es vorher war, und fängt dann an, ganz langsam zu verändern, sich an die Dinge langsam zu gewöhnen, die Dinge langsam kennenzulernen, langsam zu begreifen. Und es ist nicht nur bei der Ernährung so, die sich dann mit den Jahren immer mehr verändert, so dass sie zu unserer Empfindsamkeit passt. Der Körper selbst wird empfindsamer, wir spüren immer mehr, und damit müssen wir zurechtkommen. Dinge, die wir früher jeden Tag getan haben, werden für uns allmählich unerträglich. Man denkt: Wie konnte ich das nur machen? Das stresst mich ja nur, das ermüdet mich. Und dann lernen wir ganz allmählich, damit umzugehen.

Das drückt uns all unsere Knöpfe. Wir müssen plötzlich besser auf uns achtgeben, aber dann reagiert unsere Umwelt auf uns auf neue Weise. Unser Partner sagt vielleicht: "Was ist denn mit dir los? Wieso kann man mit dir keinen Spaß mehr haben? Komm, wir gehen einen saufen." Und du merkst nur: das kann ich nicht mehr, das geht gar nicht. Wie damit umgehen? Mit meiner Angst, verkehrt zu sein; mit meiner Angst, meine Freunde oder meinen Partner zu enttäuschen. Wie lerne ich, mit meinen Gefühlen zu tanzen? Wie lerne ich, mit meiner Umwelt, mit meinen Freunden neu zu tanzen? In der Arbeit verändern sich die Dinge, weil wir uns nicht mehr so überbeanspruchen können. Wir werden empfindsamer gegenüber Stress und gegenüber Druck. Und es ist alles kein Problem, das ist alles einfach nur Segen. Und wir finden in all diesen Bereichen unseren Weg mit der Zeit von selbst.

Wir brauchen nur Zeit. Und deswegen... ich beschrieb das vorher, dass das ein Weg ist, auf dem wir ganz allmählich immer empfindsamer werden, weil die Wahrheit, das, was du wirklich bist, die Seele, Gott, das ist subtil. Ganz subtil, ganz still in dir drin. Und das Einzige, was du tun musst, ist ganz allmählich empfindsamer zu werden. Dabei hilft dir diese Meditation. Und das stößt ganz ganz viele Prozesse an, in allen Bereichen deines Lebens, einfach nur, weil du empfindsamer wirst, einfach nur, weil du mehr fühlst, weil du immer mehr fühlst, weil du immer mehr siehst.

Und die Welt verändert sich natürlich nicht, deine Freunde verändern sich nicht, dein Partner wahrscheinlich auch nicht. Und in dem Maße, wie du lernst damit umzugehen, lernst du die Menschen zu lieben, so wie sie sind. Du lernst dich selbst zu lieben, so wie du bist. Ich mache oft Sprüche, dass ich wirklich... ich bin wirklich hummeldumm, ich kann wirklich eigentlich gar nichts. Was habe ich früher gedacht, was ich alles kann, wozu ich fähig bin! Und es ist so eine Befreiung zu erkennen: ich kann das alles nicht, und eigentlich muss ich es auch gar nicht. Aber es dauert, es ist ein Prozess des Annehmens, und das will gelernt sein. Es ist alles kein Problem, es dauert nur alles ein bisschen Zeit. Und in diesem empfindsamer werden lernst du ganz natürlich und ganz zwangsläufig, dich selbst anzunehmen so wie du bist.

Je empfindsamer du wirst, desto mehr erkennst du, wie du wirklich bist, unfähig wie ein kleines Kind. Du lernst die anderen Menschen zu akzeptieren, wie sie wirklich sind. Du erkennst: sie sind alle nur Kinder. Keiner meint es böse, keiner kann es anders. Und irgendwann lernst du, sie einfach so zu lieben wie sie sind, alle miteinander. Je empfindsamer du wirst, desto mehr siehst du, wie die Menschen wirklich sind, und ganz allmählich lernst du, all das zu lieben. Und auch das ist ein Prozess, eine ganz natürliche Entwicklung, die eigentlich von selbst vonstattengeht.

Wir können Dinge tun, um das zu unterstützen. Die beste Unterstützung, die ich kenne, ist die Samarpan-Meditation auf diesem Weg, aber es ist und bleibt ein Prozess. Und der ist übrigens überhaupt nicht langsam. Irgendwann erkennt man - und viele von den Gurus und Weisen sagen das ja auch - dass das gesamte Leben, das es auf der Erde gibt, genau dieser Prozess ist. Von grob zu subtil, von grob zu fein und immer subtiler, von unempfindlich zu immer empfindlicher, immer immer empfindlicher. Und der Mensch ist es empfindlichste Wesen, das es auf diesem Planeten gibt. Die meisten Menschen wissen davon nur nichts.

Und in Indien... ich sprach vorhin davon, dass die Menschen in Indien wissen, dass das Leben viele Inkarnationen durchmacht. Die sagen: wir haben alle als Steine angefangen, und dann durchleben wir ganz viele Pflanzen- und dann Tierformen, und irgendwann kommt die Seele dann in eine menschliche Inkarnation. Und auf dieser ganzen langen Reise, das ist eine Reise vom Groben zum Feinen, zum Subtilen, vom Unempfindsamen zum Empfindsamen, immer mehr, immer mehr und in Wirklichkeit ist diese Reise unendlich lang, Tausende von Leben, Tausende von Inkarnationen, als alles Mögliche... und jetzt, in diesem Leben, wo wir so weit sind, dass wir so empfindsam geworden sind, nachdem wir vielleicht... ich kenne mich da nicht so aus, ich bin nicht so esoterisch, ich höre das nur und ich spüre in mir: ja, das stimmt, aber ich weiß eigentlich selber nicht wirklich etwas darüber. Aber wenn wir... Nachdem wir jetzt drei, vier, fünf, sechs, sieben Leben als Mensch hinter uns haben, sind wir jetzt plötzlich an diesem Punkt, wo wir so empfindsam geworden sind durch all das, was wir erlebt haben in all diesen Leben, dass wir plötzlich den ersten Einblick in das erleben können, was wir wirklich sind, und das nennen wir Erleuchtung. Ein Punkt auf dieser langen Reise.

Und wenn du an dem Punkt bist, dann hast du 99,99% der Reise hinter dir, du bist fast da. Du bist fast am Ende der Möglichkeiten. Aber davon wissen wir nichts, und deswegen sind diese wenigen Jahre in diesem Leben, die wir jetzt damit zubringen zu lernen, mit dieser Empfindsamkeit umzugehen und diese Empfindsamkeit zu fördern, diese Jahre, wo wir beginnen, auf eine Weise zu leben, die dazu passt... diese Jahrzehnte empfinden wir als unendlich lang. In Wirklichkeit ist es der letzte Moment einer langen Reise. Und deswegen mache ich meine Videos: einfach um dir immer wieder, in jedem Video mit einem neuen Aspekt, mit einem anderen Aspekt, immer wieder zu sagen: Sei einfach da wo du bist. Sei wie du bist, schließe Frieden mit dir selbst, vertraue dir selbst, vertraue dem Prozess sozusagen, auch wenn du ihn nicht sehen kannst. Meditiere jeden Tag. Wisse, dass alles gut ist, und lerne, mit deiner Empfindsamkeit zurechtzukommen, mehr und mehr und mehr, einfach, damit du diese Geduld, und es ist das Einzige, was wir brauchen... diese Bereitschaft, in diesem Prozess zu sein... dass du die einfach behältst; dafür mache ich meine Videos.

Und deswegen mache ich auch immer wieder Videos, jede Woche. Im Moment kann ich nur jede Woche ein Video machen, einfach weil ich arbeiten muss, aber wenn mich mehr Menschen unterstützen finanziell, dann kann ich vielleicht irgendwann einmal zwei Videos pro Woche machen. Am liebsten würde ich irgendwann einmal jeden Tag ein Video machen. Und ich mache das, um dich jeden Tag oder jede Woche, so wie du möchtest, darin zu bestärken, dir immer wieder dieses Vertrauen zu geben: ja, das ist richtig so, das hat alles... das, was du erlebst, dass es so langsam ist, dass das seine Richtigkeit hat und dass es gut so ist, und ganz natürlich.

Es gibt Menschen, die möchten das beschleunigen. Drogen werden dafür gerne verwendet, und es gibt ja auch sogenannte spirituelle Drogen, die sind aber auch nichts anderes als Drogen. Und was eine Droge macht ist: es verändert dann für ganz kurze Zeit deine innere Wahrnehmung. Es verändert überhaupt nicht dein Bewusstsein, das ist immer gleich, aber es verändert für kurze Zeit auf dramatische Weise deine Wahrnehmung. Aber der Schuss geht immer nach hinten los und das ist überhaupt nicht nötig. Das Subtile, was wir jeden Tag erleben, das ist die Wahrnehmung, die wir brauchen, um uns auf diesem langsamen Weg immer wieder in die richtige Richtung zu schubsen.

Das Dramatische finden viele Menschen zwar ganz toll und eindrücklich, aber es ist nicht wirklich hilfreich. Wir Menschen sind nicht schnell, wir verändern uns nicht schnell. Wir Menschen, und es ist das, was uns auf so dramatische Weise vom Tier unterscheidet... unser Gehirn kann sich verändern. Es ist ganz dramatisch, was die Neurologen, die Wissenschaftler da herausfinden in den letzten Jahrzehnten. Wir können wirklich... also unsere Fähigkeit zu lernen, unsere Fähigkeit, die Dinge anders wahrzunehmen, die ist einzigartig. Das ist das, was wir in dieser letzten Stufe des Lebens als Mensch, das Menschsein ist diese letzte Stufe, die subtilste und die, die am meisten kann. Wir können unsere Wahrnehmungen, unser Bewusstsein verändern, aber es geht allmählich. Und ich sprach ja eingangs davon, was Erleuchtung ist. Erleuchtung ist einfach ein kurzes Erkennen, aber in Wirklichkeit einfach nur ein Punkt auf einer langen Reise.

Die Erleuchtung selber, dieses Erkennen selber ist nicht wichtig. Was wichtig ist, ist dieser Prozess, ganz allmählich immer stiller und empfindsamer zu werden. Und alles, was dies fördert, ist gut, ist hilfreich auf diesem Weg. Und wenn so ein Erlebnis, wie das, was manche Menschen Erleuchtung nennen, geschieht, von selbst, dann passt es zu unserer Entwicklung, dann ist es in dem Moment gut. Es geschieht von selbst nur, wenn es uns zuträglich ist, wenn es dran ist. Aber wenn wir solche Einsichten erzwingen, durch Drogen oder durch andere Methoden, durch krasse Erfahrungen, durch Workshops, wo es so richtig ans Eingemachte geht, dann haben wir natürlich ganz dramatische Einblicke, aber das ist das Gegenteil von subtil, das ist das Gegenteil von empfindsamer werden.

Ich vertraue dem Stillen, ich vertraue dem Langsamen, ich vertraue dem Allmählichen, ich vertraue dem, was von selbst geschieht, ohne dass ich es sehen kann.

Deswegen braucht es so lange. Es ist natürlich überhaupt nicht lang. Es ist einfach nur der Rest von diesem Leben.

Wenn du Videos anschaust wie die meinen, wenn du so anders bist, wenn du zu dieser unglaublich kleinen... zu diesem unglaublich kleinen Teil der Menschheit gehörst, der für so etwas offen ist, für so etwas empfindsam genug, dann ist das dein letztes Leben. Jetzt in diesem Leben lernst du das, wofür wir eigentlich am Leben sind. Es besteht überhaupt gar kein Grund zur Eile.

Du hast in diesem Leben nichts mehr weiter zu tun als dich darum zu kümmern. Damit sage ich jetzt nicht, dass du dich in eine Ecke setzt und nichts anderes mehr tust. Du lebst einfach dein Leben, so wie es ist, und förderst das, nährst diese Empfindsamkeit, nährst das Subtile. Du meditierst jeden Morgen und förderst das regelmäßig jeden Tag, und es geht von selbst seinen Gang. Und dann wird das, was manche Leute als Wahrheit bezeichnen, das, wovon viele Leute so gerne sprechen: dass es da niemanden gibt, der erleuchtet werden müsste oder könnte, und das stimmt ja auch in Wirklichkeit alles... dann wird es ganz allmählich, ganz homogen, ganz natürlich zu deiner normalen Wahrnehmung, immer mehr, immer mehr, oft auf eine Weise, dass es dir gar nicht auffällt. Du merkst nur, wie dein Leben immer einfacher wird, immer problemfreier, immer natürlicher; wie du dich immer verbundener fühlst mit etwas, das du nicht benennen kannst.

Swamiji, mein indischer Guru, der die Samarpan-Meditation aus dem Himalaya in die Gesellschaft bringt, der betont es immer wieder: langsam ist gut, langsam ist gut. Und wie alles im Leben ist auch das einfach nur ein ganz natürlicher Prozess, dem du vertrauen kannst. Misstraue allen, die dir erzählen, dass es schneller gehen kann. Es kann nicht schneller gehen und es muss auch nicht schneller gehen und es sollte auch nicht schneller gehen.

Wenn es zu schnell geht, dann gerät etwas in dir aus dem Gleichgewicht. Wenn du schneller empfindsam wirst, als du lernst damit umzugehen, dann bekommst du Probleme, dann wirst du psychisch krank, weil du damit einfach nicht zurechtkommst. Deswegen ist es gut, langsam, langsam.

Ich könnte jetzt noch ewig weiterreden darüber, aber ich glaube, für heute ist es gut. Ich muss einfach ein neues Video machen. Und wenn dir danach ist, unterstütze meine Videos mit einer Mitgliedschaft bei Steady. Auf meiner Website findest Du Informationen darüber. Denn je mehr Menschen mich dabei unterstützen, desto mehr Zeit kann ich abzwacken von meinem ganz normalen Arbeitsleben, das was jeder Mensch hat, um mehr Videos zu machen, und das möchte ich so gerne.

Danke fürs Zuhören. Danke.

Alles ist richtig an dir, wirklich.

Ich liebe dich.