Weiter zum Hauptinhalt Weiter zum Fußbereich

Pfingst-Intensive: Online-Satsang vom 19. Mai 2024

Deutsch mit deutschen und englischen Untertiteln.

Über dieses Video:

Dies ist der dritte von vier Online-Satsangs im Jubiläums-Monat Mai: Anfang Mai 2023 begann ich, Videos zu machen. In diesem Satsang ging es immer wieder um Gefühle – einerseits um die Gefühle, die da sind, die man aber nicht haben möchte, und andererseits um die, die nicht da sind, die man aber gerne lernen und haben will. Und Gefühle sind ein so dankbares Thema, denn sie sind es, die uns letztlich auf den Weg zu uns selbst führen – die schwierigen wie auch die, die wir vermissen.

Auch diesmal ging es wieder um Gurus: darum, was es bedeutet, einem lebendigen Jesus zu begegnen, und um das Dilemma, wenn der eigene Guru Sachen sagt, die einfach nur schrecklich sind.

Wie immer in Intensives meditierten wir am Ende des Satsangs miteinander, und ich erläuterte für alle Neulinge, wie die Meditation gemacht wird. Ich danke allen, die dabei waren, für diesen wundervollen Pfingstsonntags-Satsang.

Links zu den Themen in diesem Video:

(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).

  1. Wie lernt man Dankbarkeit?

  2. Der Segen von Trennung

  3. Angst, alleine zu sein

  4. Was tun mit den Widerständen?

  5. Wenn man nichts mehr fühlen kann

  6. Dem lebendigen Jesus begegnen

  7. Unterstütze mich, wenn es Dir Freude macht

  8. Wenn der Guru furchtbare Sachen sagt

  9. Jetzt meditieren wir

  10. Meditation

Vollständiger Text zum Mitlesen:

[Dhyan Mikael:] Herzlich Willkommen, Namaste.

Ja, herzlich willkommen zu diesem Pfingstintensive heute und morgen. Es läuft so ab: wir können uns jetzt eineinhalb Stunden lang unterhalten... das heißt: wenn du möchtest, kannst du mir eine Frage stellen über den Chat in der Zoom-Übertragung oder über den Chat via YouTube-Übertragung. Du kannst aber auch mit mir über Zoom sprechen, wenn du möchtest. Das geht einfach über ein Handzeichen.

Und dann werde ich etwas zu der Frage sagen, wenn ich kann, und das machen wir bis halb vier, und dann, in der letzten halben Stunde dieses Intensive-Satsangs werden wir zusammen, wenn du magst, die Samarpan-Meditation machen. Die geht eine halbe Stunde, und fünf Minuten vorher beginne ich, ein paar Sachen dazu zu sagen. Diese Meditation geht ganz einfach, und auch wenn du sie noch nie gemacht hast, kannst du heute gerne mitmachen.

Wie gesagt: das wenige, was man dazu wissen muss, sage ich dir dann später. Ja, das ist das, was wir heute machen. Um sechzehn Uhr ist es dann heute beendet, und morgen geht es um vierzehn Uhr mit dem zweiten Satsang dieses Intensives weiter. Ja, und ich freue mich auf diese zwei Tage; auf diese Art und Weise, gemeinsam diese beiden Feiertage zu verbringen. Samarpita, hast du denn schon was an Fragen, was du vorlesen könntest für mich?

Wie lernt man Dankbarkeit?

[Samarpita:] Ja, Mikael, habe ich, und zwar von Brigitte. "Lieber Mikael, kannst du mir sagen, wie ich Dankbarkeit lernen kann?"

[Dhyan Mikael:] Ah danke. Ich habe den Namen nicht richtig verstanden.

[Samarpita:] Brigitte.

[Dhyan Mikael:] Danke. Hallo Brigitte! Schön, dass du da bist, und danke für deine Frage.

Dankbarkeit ist ein Gefühl. Gefühle kann man nicht lernen, und Gefühle braucht man auch nicht lernen.

Aber Dankbarkeit stellt sich von selber ein, wenn wir beginnen, wirklich das zu erleben, was gerade für uns da ist. Normalerweise leben wir in unseren Gedanken. Wir erleben normalerweise nicht das, was gerade bei uns passiert, sondern wir denken darüber nach. Und das heißt... Dieses Darüber nachdenken kann viele verschiedene Formen haben. Das bedeutet nicht nur, dass man darüber nachgrübelt und konkrete Gedanken hat, sondern auch wenn wir etwas bewerten und denken: "Ach, das mag ich!" oder: "Ach, das mag ich nicht"... Das sind Gedanken.

Aber wenn wir beginnen, nicht über das nachzudenken, was wir gerade erleben, sondern es einfach zu erleben, ohne sich zu entscheiden, mag ich das jetzt, oder mag ich das nicht, sondern es einfach zu erleben... in jedem Augenblick, immer wieder, das gesamte Leben, den gesamten Tag.

Ein Leben ohne Bewertungen sozusagen.

Dann stellt sich Dankbarkeit auf eine ganz magische Art und Weise von selber ein.

Die Menschen fragen sich immer, wie man glücklich wird. Dann sehen sie einen Meister oder einen Guru, und sie können spüren, dass dieser Mensch durch und durch zufrieden und dankbar und glücklich ist, und dann fragen sie sich: Wie geht das? Denn von außen betrachtet hat dieser Mensch genau das gleiche Leben wie du.

Der hat nicht mehr Geld, im Gegenteil, meistens weniger oder gar keins. Der lebt auch nicht anders als du. Aber wie solch ein Mensch das wahrnimmt und erlebt, was er erlebt, das ist eben völlig anders. Und das kannst du auch lernen. Das geht ganz leicht. Und Dankbarkeit ist sozusagen davon ein Nebenprodukt.

Auch Vertrauen beispielsweise ist ein Nebenprodukt davon. Wenn man beginnt, das Leben so zu erleben, wie es wirklich ist, von Moment zu Moment, immer wieder, immer wieder, dann beginnt man festzustellen, wie gut das Leben ist, und dann beginnt man zu vertrauen, und man ist einfach nur dankbar, die ganze Zeit. So geht es mir.

Du musst dich also nur um eins kümmern, du musst lernen, wie das geht: einfach hier zu sein, in diesem Augenblick, und die Aufmerksamkeit eben nicht auf die Gedanken zu richten, auf das, was wir normalerweise meinen und wollen und wünschen, und nicht wollen. Das sind alles Gedanken.

Und eine Möglichkeit, das zu lernen, ist beispielsweise das, was wir nachher gemeinsam machen: die Samarpan-Meditation. Da trainiert man sozusagen, die Aufmerksamkeit nicht auf die Gedanken zu richten, sondern hier auf das Kronenchakra, auf diese Stelle hier oben am Kopf. Das ist keine esoterische Übung. Da geht es nicht darum, sich etwas vorzustellen. Da geht es auch nicht darum, sich auf eine bestimmte Weise zu fühlen. Es geht eigentlich ganz ganz leicht, aber es geht dabei darum, die eigene Aufmerksamkeit zu steuern – weg von den Gedanken.

Und erst, wenn man das einmal probiert... wenn man mit dieser Meditation beginnt, und dann sich einmal eine halbe Stunde hinsetzt und versucht, diese scheinbar so banale und einfache Übung zu machen, die Aufmerksamkeit einfach hier oben zu halten, dann erst beginnt man zu merken, wie gewohnt wir es sind, mit unserer Aufmerksamkeit die ganze Zeit, ununterbrochen, in den Gedanken zu sein, in den Bewertungen; in dem, was wir uns wünschen oder nicht wünschen oder vorstellen oder ablehnen.

Und wenn du dann lernst, Herrin über deine Aufmerksamkeit zu werden – das heißt, dass du steuern kannst, wo sie ist –, dann kannst du beginnen, einfach zu erleben, wie das Leben wirklich ist. Das ist das Geheimnis des gesamten Lebens: diese einfache Sache.

Es dauert eine Weile, bis man das gelernt hat, nicht, weil es so unendlich schwierig wäre. Im Gegenteil, es ist ganz leicht. Der einzige Grund, warum es uns so sehr schwerfällt, ist, dass wir ein Leben lang, jeden Tag, jeden Augenblick, das Gegenteil geübt haben. Wir kennen noch gar nichts anderes. Und diese Gewohnheit ist sehr sehr hartnäckig; das ist eigentlich alles. Es geht im Grunde darum, eine neue Gewohnheit zu lernen.

Und Dankbarkeit kommt dann von selbst. Ich fühle mich nicht die ganze Zeit fröhlich oder heiter oder glücklich, aber ich bin die ganze Zeit dankbar. Ich vertraue durch und durch, ganz gleich wie ich mich fühle, ganz gleich was passiert.

Wenn du lernst, Herrin über deine Aufmerksamkeit zu werden – das heißt, dass du steuern kannst, wo sie ist –, dann kannst du beginnen, einfach zu erleben, wie das Leben wirklich ist.

Das ist das Geheimnis des gesamten Lebens: diese einfache Sache. Und Dankbarkeit kommt dann von selbst.

Das ist ein Produkt dieses im-Moment-lebens, und dabei hilft dir die Samarpan-Meditation. Ich danke dir für deine Frage.

Samarpita, hast du noch eine Frage, die du vorlesen kannst?

Der Segen von Trennung

[Samarpita:] Ja. Es hat sich ein Mike gemeldet hier aus Zoom, der eine Fragen stellen möchte.

[Dhyan Mikael:] Ja gerne, hallo Mike, grüß dich.

Ich glaube, du kannst jetzt sprechen, Mike, wenn ich das richtig sehe.

Da scheint etwas nicht zu funktionieren.

[Samarpita:] Dann kann ich auch gerne noch eine Frage aus dem YouTube Chat vorlesen, wenn du möchtest.

[Dhyan Mikael:] Ja, sehr gerne. Danke, Samarpita.

[Samarpita:] Ah, Moment. Mike hat die Frage jetzt geschrieben.

[Dhyan Mikael:] Ja, gerne, dann lese sie doch einfach vor.

[Samarpita:] Gerne, da ist sie. "Lieber Mikael, ich fühle mich sehr ambivalent. Meine Partnerin hat sich von mir getrennt und mich dadurch sehr verletzt. Wir leben nur noch zirka zwei Wochen zusammen, bis ich ausziehe. Ich wünsche mir Nähe zu ihr, und sie sich auch. Es ist so schön, wenn sie jetzt abends in meinen Armen liegt. Dann ist es, als gäbe es keine Trennung, und Hoffnung, dass wir zusammenbleiben.

Ich fühle mich dann sehr verbunden mit meinen Gefühlen, und auch mit der Trauer der Trennung. Auch wenn ich nur positiv an sie denke, fühle ich diese Sehnsucht nach Verbindung und habe das Gefühl, ich blende ihre Schattenseiten aus. Um mich stabiler zu fühlen und den Auszug gut zu bewältigen, musste ich Abstand herstellen.

Wenn ich dem Bedürfnis und Sehnen nach Verbundensein nachgehe, folgt danach oft ein starker Schmerz, Leid, auch Wut darüber, dass wir nur noch wenig Zeit miteinander haben. Was kann ich tun? Muss ich sie von mir weghalten, mein Herz verschließen, um wieder bei mir anzukommen? Es ist, als müsste ich mich entscheiden zwischen Verbindung und meiner Autonomie. Wohin mit meiner Verlassenheitswut und dem Schmerz, die Verbindung bald nicht mehr zu haben?" Das war die Frage.

[Dhyan Mikael:] Danke, Mike. Ich danke dir, dass du das so schön beschreibst, deine Situationen und wie du dich da fühlst.

Ja, du beschreibst das wirklich schön. Du erlebst diese Momente, und du sagst es ja auch ganz explizit: diese Momente, wo ihr euch einfach in den Armen liegt, und wo für einen Moment lang keine Erwartungen da sind.

Und dann ist es einfach nur schön, dann ist deine Verbindung. Dann spürst du die Verbindung zu dir selbst und auch zu ihr. Aber normalerweise sind wir nicht einfach nur im Moment und erleben das, was jetzt gerade ist, sondern wir denken an morgen oder an gestern. Und wir denken daran, was wir morgen wollen. Und wir denken an gestern und denken daran, was wir nicht verlieren wollen. Und das ist unglaublich schmerzhaft. Und nicht nur das.

Diese Gedanken an gestern und an morgen produzieren nicht nur sehr, sehr unangenehme schmerzhafte Gefühle. Diese Gedanken halten uns gleichzeitig davon ab, das zu erleben, was jetzt da ist, und das ist das eigentlich Schwierige. Dann verpasst du die schönen Momente, die du mit ihr jetzt haben könntest, und du verpasst auch die Momente, wo du mit dir selbst sein könntest, mit deinen Gefühlen. Du fragst: Wohin mit der Wut? Wohin mit dem Schmerz?

Die Wut muss nirgendwo hin, der Schmerz muss auch nirgendwo hin. Wenn du hier bist... nicht in den Gedanken. Wenn du einfach hier bist, da wo der Schmerz ist, da wo die Wut ist, dann ist es kein Problem. Dann sitzt du einfach zu Hause alleine auf dem Sofa und hast die Augen zu und kannst nichts anderes tun, als das zu fühlen.

So verdaut man das. Man fragt sich oft: wie komme ich mit der Situation zurecht? Genauso, ganz praktisch, ganz konkret. Man kommt mit so einer Krise im Leben dadurch zurecht, dass man mit dem, was in uns geschieht, mit diesen Gefühlen, mit diesen Emotionen, dass man bei denen ist, hier, und nicht darüber nachdenkt; noch nicht einmal darüber nachdenkt, wo sie herkommen. Du sagst, deine Partnerin hat sich von dir getrennt und hat dir dadurch großen Schmerz zugefügt. Das stimmt nicht.

Deine Partnerin hat sich von dir getrennt, und jetzt fühlst du Schmerz. Es ist dein Schmerz.

Der Schmerz ist da, der ist einfach da. Der war auch schon da, bevor deine Partnerin mit dir Schluss gemacht hat, du hast ihn nur nicht gespürt.

Es ist dieser Schmerz, den du schon oft im Leben serviert bekommen hast, und du wolltest ihn nie fühlen. Stattdessen sind wir lieber wütend oder wir beklagen uns über andere Menschen, oder wir laufen davor weg.

Aber jetzt wird das Weglaufen schwieriger, weil du sie magst.

Du könntest jetzt einfach auf sie wütend sein oder vergessen und weglaufen. Dann erlebst du das Gleiche wieder, in der nächsten Situation. Und das Leben macht das so lange, bis wir bereitwillig werden, diese Gefühle, die in uns sind, die wir die ganze Zeit mit uns herumschleppen, bis wir die annehmen und fühlen. Und das geht nicht in fünf Minuten. Das ist etwas, was man immer und immer und immer wieder macht; ich auch.

Das ist Leben: Denk nicht an morgen. Fühle die Gefühle, die jetzt da sind, und lass dich von morgen überraschen. Du weißt nicht, wie morgen aussieht. Du weißt nicht, wie du dich morgen fühlst. Darum brauchst du dich nicht kümmern. Das Morgen kümmert sich um sich selbst. Sei heute hier. Sei heute hier, bei dem Mike, wie er jetzt gerade ist. Und wenn eine Freundin da ist, erleb sie: die schönen Seiten, die Seiten, die dir gefallen, und die Schattenseiten, die Seiten, die dir nicht so gefallen.

Das ist Leben:

Denk nicht an morgen. Fühle die Gefühle, die jetzt da sind, und lass dich von morgen überraschen.

Ein Mensch hat keine Schattenseiten. Aber es gibt Dinge an einem Menschen, die für uns schwierig sind. Das nennen wir dann Schattenseiten. Und erlebe einfach alles. Und ich meine das ganz praktisch: Fühle, wie es ist, mit so einem Menschen zusammen zu sein. In einem Moment ist es schön, im nächsten Moment ist es schwierig. Das ist so ein Tanz.

Ein Mensch hat keine Schattenseiten. Aber es gibt Dinge an einem Menschen, die für uns schwierig sind.

Das nennen wir dann Schattenseiten.

Was dabei zerbricht... Weißt du, der Schmerz, den du so spürst gerade, dieser große Schmerz, der kommt in Wirklichkeit daher, dass eine Illusion zerbricht. Wir glaubten, wir hätten den Menschen gefunden, der uns glücklich macht, und jetzt entdecken wir, dass dieser Mensch uns nicht glücklich macht, weil er uns verlässt.

Aber in Wirklichkeit macht er uns nicht glücklich, weil kein Mensch uns glücklich machen kann. Und jetzt entdeckst du: sie hat ja auch Schattenseiten. Jeder Mensch hat Schattenseiten. Das Glück kommt einfach nicht von diesem anderen Menschen. Aber das wissen wir normalerweise nicht.

Der Schmerz, den du spürst, der kommt in Wirklichkeit daher, dass eine Illusion zerbricht.

Wir glaubten, wir hätten den Menschen gefunden, der uns glücklich macht, und jetzt entdecken wir, dass dieser Mensch uns nicht glücklich macht.

Aber da wir nicht wissen, wo wir nach Glück suchen sollen, suchen wir es im Partner, in der Geliebten, in der Frau oder in einem Mann. Und es ist so unglaublich schwer für uns, das zu durchschauen, weil die ganze Welt bei diesem Spiel mitspielt. Die ganze Welt glaubt an diese Romanze; glaubt daran, dass Beziehung, Partnerschaft, dafür da ist, mich glücklich zu machen. Aber das funktioniert so nicht. Aber da es alle glauben und unzählige Bücher und Filme und Gedichte darüber gemacht werden, ist das so fest in unserem Bewusstsein verankert, und wir hinterfragen das gar nicht.

Da wir nicht wissen, wo wir nach Glück suchen sollen, suchen wir es im Partner, in der Geliebten, in der Frau oder in einem Mann. Und es ist so unglaublich schwer für uns, das zu durchschauen, weil die ganze Welt bei diesem Spiel mitspielt.

Unsere Erfahrung, die wir haben, sagt das Gegenteil. Unsere Erfahrung sagt: ich werde nicht glücklich mit dem anderen. Aber da die ganze Welt so tut, als wäre es so, glauben wir: Mit mir stimmt etwas nicht. Wir glauben: "Bei allen funktioniert es, nur bei mir nicht." Oder wir glauben, wir haben den falschen Partner. Wir denken: "Bei allen funktioniert es, die ganze Welt spricht davon. Nur ich habe die falsche Partnerin."

Unsere Erfahrung sagt: ich werde nicht glücklich mit dem anderen. Aber da die ganze Welt so tut, als wäre es so, glauben wir: Mit mir stimmt etwas nicht. Oder wir glauben, wir haben den falschen Partner.

Und diese Illusion, die wir alle teilen, die zerbricht bei dir gerade, und das ist sehr, sehr schmerzhaft. Sie wirft dich auf dich selbst zurück, und das ist gut. Das ist ein unendlicher Segen. Deswegen sind solche Krisen, wie du sie jetzt gerade erlebst, so unendlich fruchtbar für dich, Mike, weil sie dich, ob du willst oder nicht, auf dich selbst zurückwerfen: dorthin, wo deine Gefühle auf dich warten.

Deswegen sind solche Krisen so unendlich fruchtbar für dich, weil sie dich, ob du willst oder nicht, auf dich selbst zurückwerfen:

dorthin, wo deine Gefühle auf dich warten.

Und du weißt gar nicht, was du mit dir anfangen sollst. Du weißt gar nicht, was du mit deinen Gefühlen anfangen sollst. Du hast dein Leben lang etwas mit anderen Menschen gemacht, aber nie mit dir selbst. Du kennst dich gar nicht. Du weißt gar nicht, wer das ist. Du weißt gar nicht, wer da drin wohnt. Und das ist so seltsam, das ist so schmerzhaft. Und an dem Punkt bist du gerade.

Du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Du kannst glauben, dass deine Partnerin, die mit dir Schluss gemacht hat, schuld an deiner Misere ist.

Dann wirst du wahrscheinlich in Kürze eine neue Freundin haben, mit der dann alles besser ist für einige Zeit, und dann wirst du an denselben Punkt gelangen. Das hast du wahrscheinlich in diesem Leben schon oft erlebt. Oder du kannst innehalten. So ging es mir in meinem Leben. Ich war in diesem Leben, bevor ich die Ehe begann, die ich jetzt führe, drei Mal verheiratet, und ich hatte zwischen diesen drei Ehen noch weitere lange Beziehungen, und jedes Mal habe ich geglaubt: das ist es! Jetzt klappt es.

Ich dachte, das muss doch funktionieren. Und irgendwann, irgendwann habe ich gemerkt: Moment mal, hier stimmt etwas nicht. Ich suche etwas an einem Ort, wo es gar nicht ist. Und das war der Wendepunkt in meinem Leben, als ich zum ersten Mal diesen Verdacht geschöpft habe, dass das, woran alle glauben, in Wahrheit gar nicht stimmt, weil ich gemerkt habe: in meinem Leben funktioniert es nicht. Und jahrzehntelang war ich fest davon überzeugt, es läge an mir. Es gibt zwei Arten von Menschen.

Irgendwann habe ich gemerkt: Moment mal, hier stimmt etwas nicht. Ich suche etwas an einem Ort, wo es gar nicht ist.

Und das war der Wendepunkt in meinem Leben, als ich zum ersten Mal diesen Verdacht geschöpft habe, dass das, woran alle glauben, in Wahrheit gar nicht stimmt.

Die einen glauben, es läge am Partner; die schimpfen dann immer über den Partner. Die anderen Menschen denken: es liegt an mir – zu denen gehörte ich. Ich dachte, ich mache etwas falsch. Wenn ich es nur richtig machen könnte, dann würde sie bei mir bleiben, oder dann wäre es schön. Ich habe alles probiert, alles, immer wieder. Irgendwann habe ich begriffen: ich suche am falschen Ort. Das hat mich auf mich selbst zurückgeworfen. Und dann begann eine für mich schwierige und schmerzhafte Zeit.

Es gibt zwei Arten von Menschen. Die einen glauben, es läge am Partner; die schimpfen dann immer über den Partner. Die anderen Menschen denken: es liegt an mir – zu denen gehörte ich. Ich dachte, ich mache etwas falsch.

Irgendwann habe ich begriffen: ich suche am falschen Ort.

Wenn man den Mut hat, die Wahrheit zu erkennen: "Ah, da ist es nicht"... Ja, deswegen ist es so schwierig, das anzuerkennen: Okay, der Andere kann mich nicht glücklich machen. Denn dann stehe ich plötzlich da: was macht mich denn dann glücklich? Was tue ich denn jetzt mit mir, mit meiner Einsamkeit, mit meiner Verlorenheit?

Deswegen ist es so schwierig, das anzuerkennen: Okay, der Andere kann mich nicht glücklich machen. Denn dann stehe ich plötzlich da:

was macht mich denn dann glücklich? Was tue ich denn jetzt mit mir, mit meiner Einsamkeit, mit meiner Verlorenheit?

Deswegen will das keiner. Und dann damit Freundschaft zu schließen, ganz allmählich... All diese Gefühle lernen zu fühlen, ganz allmählich. Das braucht Zeit. Damit ändert sich dein ganzes Leben, wenn du dazu bereit bist. Du brauchst nicht wissen, wie es geht. Das ist etwas, was man lernt, während man geht. Aber du bereit bist für diese neue Richtung: "Okay, jetzt möchte ich mal wissen, wer dieser Mike überhaupt ist.

Jetzt möchte ich mal wissen, worum es bei diesem Mike überhaupt geht"... Dann ergibt sich alles andere von selbst. Das lernen wir bei der Meditation übrigens auch: dieses die Aufmerksamkeit bei sich zu haben, und nicht beim anderen, nicht in der Story, in der Liebesgeschichte, in den Hoffnungen, in den Wünschen, in den Träumen.

Und sei geduldig mit dir. Weißt du, diese Vorstellungen sind unglaublich hartnäckig. Wir glauben immer: Ah, jetzt habe ich es kapiert!" Du hörst mir zu, und vielleicht macht es total Sinn für dich, was ich sage. Aber morgen oder in ein paar Tagen hast du es wieder komplett vergessen. Und das ist normal, weil alle Menschen um dich herum so denken und so leben.

Und wenn du einen Fernseher hast und den anmachst, dann siehst du das in jedem Film auf die eine oder andere Weise, in jedem Buch. Und bei keinem deiner Nachbarn, in keinem der Filme, die du anschaust, geht es darum, dass jemand seine Wünsche loslässt und beginnt, nach innen zu schauen. Damit bist du ganz allein, außer mit ein paar Verrückten wie hier im Satsang. Deswegen ist Satsang so wertvoll, weil man da immer wieder daran erinnert wird.

Bei keinem deiner Nachbarn, in keinem der Filme, die du anschaust, geht es darum, dass jemand seine Wünsche loslässt und beginnt, nach innen zu schauen.

Damit bist du ganz allein.

Und deswegen kannst du mir diese Frage immer wieder stellen, immer wieder, wenn du möchtest. Es dauert eine Weile, bis man in diesen Neuen Fuß gefasst hat. Ich empfehle dir, jeden Morgen zu meditieren, und der ganze Rest wird sich ergeben. Das ist ein Lernen, während man lebt.

Danke, Mike. Ich liebe dich.

Angst, alleine zu sein

Samarpita, hast du noch was?

[Samarpita:] Ja, es gibt noch eine Frage, die kommt von Heiko.

[Dhyan Mikael:] Hallo Heiko, ich freue mich, dass du hier bist.

[Samarpita:] "Lieber Mikael, ich lebe schon fast mein ganzes Leben allein. Viele Freundschaften sind langsam weggebrochen, oder die Interessen haben sich grundlegend verschoben. Vor einem halben Jahr, über Nacht, überkam mich das Gefühl der todtraurigen Einsamkeit, was seitdem nicht wieder verschwunden ist. Kaum noch Schlaf.

Da das Alleinsein für mich nicht mehr aushaltbar war, bin ich seit zwei Wochen in einer Krisenstation, wo ich aber bald wieder heraus kann. Ich habe Angst, allein in meiner Wohnung zu sein, und habe auch fast niemanden, mit dem ich mich austauschen kann. Meditation funktioniert nicht, da der Geist zu aktiv ist. Löst ja auch nicht meine Probleme. Absolut hoffnungslos. Was kann ich noch tun? Herzlich, Heiko."

[Dhyan Mikael:] Danke Heiko. Ich freue mich sehr, dass du mir das schreibst.

Was du schreibst, erinnert mich ein wenig an das, was ich einmal erlebt habe in meinem Leben. Irgendwann klopften plötzlich bei mir Gefühle an, die ich bis dahin nie gefühlt hatte, und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich bin dann nicht in der Psychiatrie gelandet, aber ich bin dann irgendwann bei einem zum Glück sehr guten Therapeuten gelandet, und mit dem habe ich dann gelernt, diese Gefühle zu fühlen und zu entdecken, was dahintersteckt, und Freundschaft mit diesem Bedrohlichen zu machen, was ich da in mir entdeckt hatte. Es hat eine Weile gedauert.

Und ich glaube, dass es im Leben eines jeden Menschen so ist, dass wir zu dem hingeführt werden, was uns dabei hilft, zum Beispiel in deinem Fall jetzt die psychiatrische Krisenstation, in der du gerade bist.

Weißt du, wir leben unser Leben, und wir sind anfangs überhaupt nicht in der Lage, viele von den Gefühlen, die wir mit uns herumtragen, zu fühlen. Wir können das gar nicht. Wir sind nicht stabil genug, wir sind nicht kräftig genug. Und irgendwann, nachdem wir einige Jahrzehnte gelebt haben, irgendwann sind wir erwachsen genug geworden, stabil genug geworden, dass wir beginnen können, das Schwierige, was da in uns ruht, kennenzulernen.

Das ist zwar nicht besonders angenehm, wenn das geschieht, aber es sind gute Nachrichten. Das ist ein Wendepunkt im Leben. Und ich erzähle dir das, um dir ein Gefühl dafür zu geben, dass das, was dir gerade geschieht, auch wenn es wirklich schwierig ist, wirklich unangenehm, dass das etwas Gutes ist.

Dass diese Gefühle, die du jetzt hast und mit denen du im Moment noch nicht umgehen kannst... dass die jetzt zu dir kommen, bedeutet, dass irgendetwas in dir jetzt bereit dafür geworden ist. Du kannst es natürlich im Moment nicht alleine, das brauchst du auch nicht.

Aber ich möchte dir Mut machen, offen dafür zu sein, dem in Zukunft zu begegnen– irgendwie. Das Leben wird dir dabei helfen. Du brauchst davor nicht weglaufen.

Du sagst, meditieren ist nicht möglich, weil das, was in deinem Kopf passiert, viel zu präsent ist. Es gibt ein kleines Missverständnis beim Meditieren. Ich rede natürlich nur von der Samarpan-Meditation.

Die meisten Menschen glauben, wenn sie die Samarpan-Meditation machen, dann ginge es darum, sich hinzusetzen und eine halbe Stunde lang da oben im Kopf still zu sein. Aber wie du ja berichtest, geht es gar nicht. Bei mir geht es auch nicht. Aber darum geht es auch gar nicht. Es geht darum, in dieser Meditation, dem was uns da die ganze Zeit begegnet, dem die Aufmerksamkeit immer wieder zu entziehen, spielerisch... es ist nicht ernst. Es ist wie so ein kleines Spiel. Es gibt diesen Punkt hier oben, das Kronenchakra.

Das kannst du spüren, wenn du deine Hand darauflegst. Und wenn du da mit deiner Aufmerksamkeit hingehst... Wenn du deine Augen geschlossen hast und mit der Aufmerksamkeit an dieser Stelle ruhst... Das ist ganz, ganz interessant. Wenn man das tut, dann ist es, als hätte man eine Art Fluchtpunkt gefunden, so eine Art Zufluchtsstätte vor dem ganzen Irrsinn, der ein Stockwerk tiefer so abgeht, die ganzen Gedanken und die ganzen Ängste. Und wir können natürlich dann da nicht bleiben. Das ist bei allen Menschen so.

Ein paar Minuten... ein paar Sekunden oder ein paar Minuten später merkst du: Ah, ich bin wieder voll im Film. Und dann: einfach wieder mit der Aufmerksamkeit da hochgehen, das ist das, worum es in der Meditation geht. Immer wieder zu diesem Zufluchtsort, zu diesem sicheren Hafen zurückzukehren, immer wieder, egal wie oft. Auch wenn du es pro Minute zehnmal machst, das ist nicht das Problem. Es gibt Menschen, die glauben, sie würden etwas falsch machen oder sie könnten nicht meditieren, weil es nicht still wird.

Das ist nicht das Ziel der Meditation. Stille kehrt ins Leben ein, wenn man meditiert, ganz allmählich, ganz allmählich – aber nicht in der Meditation. In der Meditation lernen wir, trotz des ganzen Lärms, trotz des Wahnsinns in unserem Kopf immer wieder für einen kurzen Moment unsere Aufmerksamkeit an uns zu nehmen und dahin zu packen, wo wir sie gerade haben wollen, nämlich hier (im Kronenchakra). Und dann können wir für einen ganz kurzen Moment entspannen, und wenn es auch nur für eine Sekunde ist.

Also, es ist nicht ernst, es ist überhaupt nicht ernst. Da muss man gegen nichts kämpfen, man kämpft nicht gegen die Gedanken, man kämpft nicht gegen die Ängste, im Gegenteil. Die können ruhig da sein. Aber du entdeckst dann so eine Art Schutzraum, so eine Art Insel, zu der du immer wieder zurückkehren kannst. So ist es für mich.

Stille kehrt ins Leben ein, wenn man meditiert – aber nicht in der Meditation.

In der Meditation lernen wir, trotz des ganzen Lärms, trotz des Wahnsinns in unserem Kopf immer wieder für einen kurzen Moment unsere Aufmerksamkeit an uns zu nehmen und dahin zu packen, wo wir sie gerade haben wollen.

Sei geduldig mit dir und wisse, dass du es nicht alleine machen musst. Das Leben wird dir Hilfe senden. Wie die aussieht, ist bei jedem Menschen anders. Das wirst du in deinem Leben erleben. Jetzt gerade bist du auf dieser Station gut aufgehoben, und danach wird sich etwas anderes für dich ergeben, irgendetwas, wo das Leben dir mit deiner ganz speziellen Situation hilft, den nächsten Schritt zu machen.

Und wenn es dir eine Hilfe ist, dann meditiere einfach. Und wie gesagt, da geht es nicht darum, irgendetwas zu erreichen; es ist einfach nur eine Hilfe. Und ich freue mich, wenn du in Kontakt bleibst, wenn du magst. Ich danke dir.

Ich bin bei dir.

Samarpita, wie sieht es aus?

[Samarpita:] Momentan gibt es keine weiteren Fragen.

Was tun mit den Widerständen?

[Dhyan Mikael:] Ja, fein. Dann lese ich jetzt eine Frage vor, die mich per E-Mail erreicht hat.

"Lieber Mikael, ich bin zurzeit recht verzweifelt. Ich habe jetzt die fünfundvierzig Tage meditieren vorbei und möchte unbedingt weitermachen. Doch es fällt immer schwerer; die Widerstände regen sich mit ununterbrochen negativen Gedanken, zum Beispiel: 'Das bringt nichts. Du schaffst es eh nicht.' Kurz: die Momente der Aufmerksamkeit am Kronenchakra werden weniger statt mehr. Da tauchen Gefühle von Versagen auf bis hin zu Selbsthass, während der Meditation, aber auch sonst am Tag. Ich kenne all deine Ratschläge, von Akzeptieren bis da sein lassen bis loslassen.

Was aber tun mit den Widerständen? Nicht dagegen kämpfen, sagst du. Aber wenn ich sie zulasse, dann bin ich wieder weg – so wie schon so oft. Was ist der Unterschied zwischen 'Widerstände akzeptieren und da sein lassen" und diesem sich gehen lassen. Wenn ich allem nachgebe, was auftaucht, dann esse ich planlos den ganzen Tag. Dann stehe ich kaum noch von der Couch auf, ich gehe kaum noch heraus, und von Meditieren kann keine Rede sein. Und deine Videos sprechen mich dann plötzlich auch nicht mehr an."

Die Frage geht noch ein bisschen weiter, aber ich möchte jetzt hier ein wenig dazu sagen.

Es ist so: es geht beim Meditieren überhaupt nicht darum, Stille zu entdecken. Das Gegenteil geschieht. Deswegen meditiert man ja! Schau, es ist so: Wenn du beschäftigt bist, wenn du arbeitest oder kochst oder mit Menschen sprichst oder dir einen Film anschaust, dann ist dein ganzes System beschäftigt, und du nimmst die Gedanken, die dich fortwährend steuern, überhaupt nicht wahr, und das ist angenehm für uns. Deswegen lenken wir uns so gerne ab.

Es geht beim Meditieren überhaupt nicht darum, Stille zu entdecken. Das Gegenteil geschieht. Deswegen meditiert man ja!

Es ist nicht gut, aber wir fühlen uns einigermaßen okay. Aber wenn wir uns hinsetzen und nichts tun... Wenn wir uns hinsetzen, die Augen schließen, kein Ziel haben und überhaupt nichts zu tun, dann wird es laut. Es war auch schon vorher laut, es ist uns nur nicht aufgefallen. Jetzt fällt es dir auf. Und das ist kein Problem – im Gegenteil. Das ist gut. Deswegen meditieren wir: damit wir diesen Lärm wahrnehmen.

Wenn wir uns hinsetzen, die Augen schließen, kein Ziel haben und überhaupt nichts zu tun, dann wird es laut. Es war auch schon vorher laut, es ist uns nur nicht aufgefallen. Jetzt fällt es dir auf. Und das ist kein Problem – im Gegenteil.

Deswegen meditieren wir: damit wir diesen Lärm wahrnehmen.

Die meisten Menschen glauben immer, sie sollten dann Stille wahrnehmen, aber dazu setzt man sich nicht zum Meditieren hin. Man setzt sich zum Meditieren hin, um den Lärm zu hören, der da ist, und um dann, trotz des Lärms, trotz der Gedanken, trotz der Bewertungen, immer wieder zu diesem Ruhepol zu kommen; immer wieder. Und dazu muss man nicht kämpfen; dazu muss man nicht kämpfen gegen den Lärm. Man geht einfach ein Stockwerk höher und ruht sich aus, immer wieder, immer wieder.

Man setzt sich zum Meditieren hin, um den Lärm zu hören, der da ist, und um dann, trotz des Lärms, trotz der Gedanken, trotz der Bewertungen, immer wieder zu diesem Ruhepol zu kommen; immer wieder.

Es ist im Grunde eine ganz einfache Sache; einfach deswegen, weil es für dich hier überhaupt nichts zu erreichen gibt. Es ist nicht so, dass du innerhalb dieser halben Stunde, die man morgens meditiert, einen bestimmten Zustand erlangen sollst. Das Magische, was in dieser Meditation passiert, kannst du nicht wahrnehmen.

Es ist nicht so, dass du innerhalb dieser halben Stunde, die man morgens meditiert, einen bestimmten Zustand erlangen sollst.

Das Magische, was in dieser Meditation passiert, kannst du nicht wahrnehmen.

Eines, was geschieht, ist, dass dadurch, dass du deine Aufmerksamkeit immer wieder auf diesen Ruhepol hier oben richtest, trotz des Lärms... Es ist, als würdest du dadurch einen unsichtbaren Muskel trainieren in dir.

Und das ist immer so... Wenn du anfängst, zum Beispiel mit körperlichen Übungen... Das Erste, was du wahrnimmst, wenn du beginnst, eine neue körperliche Übung zu lernen, sei es mit Gewichten oder mit Gymnastik... Das Erste, was du merkst, ist, wie schlecht du in Form bist. Du merkst: ich kriege dieses leichte kleine Gewicht kaum hoch, und danach tut der Arm weh. Oder du merkst, wie verspannt du bist. Aber deswegen macht man ja die Übung: damit sich das ändert. Und so ist es beim Meditieren auch.

Am Anfang können wir unsere Aufmerksamkeit kaum für fünf Sekunden im Kronenchakra halten, weil alles im Kopf, die ganzen Gedanken, so überzeugend zu sein scheinen, und wir fallen sofort wieder auf sie herein. Aber deswegen meditieren wir ja. Es ist überhaupt gar kein Problem. Ja, also dieser Muskel, diese Kraft, diese Fähigkeit, dass du Herrin über deine Aufmerksamkeit wirst, die wird da trainiert. Und wie bei allen Übungen dauert es einfach Zeit. Es geht nicht von heute auf morgen.

Und das andere, was passiert, und das ist auch dir vollkommen verborgen, du kannst es nicht wahrnehmen: Wenn du mit deiner Aufmerksamkeit hier oben ruhst, verbindest du dich mit etwas, was du nicht sehen kannst, was du nicht spüren kannst. Aber es ist, als würdest du, wenn du dort ruhst, mit einer Kraft und einer Hilfe verbunden wirst, die dir im Leben zunehmend helfen wird.

Aber wie gesagt, auch das geschieht erstens allmählich, und zweitens auf eine Weise, die du direkt nicht wahrnehmen kannst. Wenn du eine Weile meditierst, dann wirst du ganz allmählich ein Gefühl dafür bekommen. Aber du brauchst ein wenig Geduld.

Im Grunde ist es ganz einfach, weißt du. Und es ist einfach, weil du eigentlich nur wissen musst, was du willst. Wenn du sagst: "Wenn es keine Rolle spielt, wie schlecht ich meditiere; wenn es keine Rolle spielt, was dann in meinem Kopf abgeht... Einfach mit der Aufmerksamkeit immer wieder hier hochgehen, das kann ich, das will ich", dann gibt es kein Problem.

Swamiji, dieser indische Guru, der genau diese Meditation zu uns in die Gesellschaft bringt, der sagt wörtlich: "Es ist nicht deine Angelegenheit, wie gut du meditierst." Das ist überhaupt nicht deine Aufgabe, gut zu meditieren, darum geht es überhaupt nicht. Das ist das größte Missverständnis, dass die Menschen bei dieser Meditation haben. Und dann wird man frustriert, und dann kommen die Gedanken und sagen: du kannst es eh nicht und es führt zu nichts.

Dann setzt du dich hin, und nach fünf Minuten spürst du nur Gedanken, und dann sagen die Gedanken zu dir: "ja siehst du, es klappt alles nicht, lass es doch gleich bleiben". Aber darum geht es nicht. Mach einfach weiter. Was auch sehr, sehr hilfreich ist, ist, dass du dich immer wieder mit Menschen verbindest, die das auch tun. Deswegen mache ich zum Beispiel fortlaufend neue Videos; deswegen mache ich immer, wenn ich kann, diese Online-Satsang: einfach, um Menschen wie dir Gelegenheit zu geben, immer wieder anzudocken.

Sonst ist es, als würde man im eigenen Sumpf versinken, im Sumpf dieser Überzeugungen: "Ach, ich mache alles falsch, und es nützt eh nichts." Und dann sitzt du wieder im Satsang und hörst zu, und plötzlich macht das alles wieder Sinn, und plötzlich spürst du ganz selbstverständlich, dass das der Weg ist. Du weißt gar nicht, was du gestern oder heute Morgen noch hattest.

Und dann, einen Tag später, der Satsang ist vorbei, dann kommen diese alten Überzeugungen wieder, und dann versinken wir wieder in dieser anderen Realität, die von unseren Gedanken gebaut wird. Und deswegen ist es so hilfreich, immer wieder im Satsang zu sein. Oder... ich lese zum Beispiel regelmäßig jeden Tag in Swamijis Autobiografie. Erstens finde ich das total spannend, das zu lesen, aber auch: es bringt mich immer wieder in diese Energie dieses Gurus, als wäre ich bei ihm.

Das ist ansteckend. Und wenn man das immer wieder macht, immer wieder, dann wird es leichter, in diese neue Richtung zu gehen. Nur darum geht es: Tricks und Hilfsmittel zu finden, die es einem leichter machen, da am Ball zu bleiben, anstatt wieder das zu tun, was man ein Leben lang getan hat und was zu nichts führt; diese alten Gewohnheiten.

Ich möchte jetzt noch kurz schauen, ob ich etwas Wichtiges vergessen habe.

Ja, du sagst noch... darüber möchte ich noch kurz etwas sagen. Du sagst: Wenn du dich gehen lässt, wenn du so bist, wie du wirklich bist, dann wird das alles nichts. Dann wirst du den ganzen Tag nicht vom Sofa hochkommen, und du wirst auch keinen Satsang mehr schauen oder auch keine Videos.

Du sagst: wenn du nicht gegen diese Neigungen kämpfst, dann wird das nichts. Und das glauben wir.

Und was ich dir nahelege, klingt total verrückt. Ich sage dir nämlich: kämpfe nicht. Ich meine es wirklich so, wie ich es sage: sei, wie du bist. Gestatte dir, so zu sein, wie du bist. Und wenn das bedeutet, dass du nie wieder vom Sofa hochkommst: sei so. Ich bin mal gespannt, wie lange du es auf dem Sofa aushältst, wenn du dir die vollkommene Erlaubnis gibst, da für immer zu bleiben, und so viel zu futtern, wie du nun magst. Geh in den Supermarkt, kauf dir die besten Sachen, die du gerne futterst, all die Sachen, die verboten sind.

Stopf dein Wohnzimmer damit voll, damit du es nicht weit hast; dann brauchst du vom Sofa gar nicht mehr aufstehen. Ich meine es wirklich so. Ich meine es ist wirklich so, wie ich das gerade sage: gib dir die Erlaubnis so zu sein, wie du bist. Und wenn du die Erlaubnis hast, dann schau mal, wie lange du das wirklich willst. Wenn du keine Videos von Mikael mehr anschauen willst, schau dir keine Videos an. Gib dir die vollkommene Erlaubnis dazu. Und dann schau, wie lange du das wirklich willst – wenn alles erlaubt ist.

Du sagst: wenn du nicht gegen diese Neigungen kämpfst, dann wird das nichts. Und das glauben wir.

Und was ich dir nahelege, klingt total verrückt. Ich sage dir nämlich: kämpfe nicht.

Ich meine es wirklich so, wie ich es sage: sei, wie du bist.

Das ist das Entscheidende, weißt du. Erst, wenn du dir alles gestattest, erst dann kannst du entdecken, was du wirklich willst. Und ich sage dir eins: du wirst überrascht sein. Swamiji sagt: "Ändere dich nicht. Sei, wie du bist – aber meditiere." Mit 'aber meditiere' meint er: sei hier. Erlebe es, wie es wirklich ist. Futtere, so viel du willst – aber meditiere, damit du erlebst, wie das ist, was du da tust; damit du hier bist.

Erst, wenn du dir alles gestattest, erst dann kannst du entdecken, was du wirklich willst.

Und ich sage dir eins: du wirst überrascht sein.

Wir glauben: ich darf mich nicht so sein lassen, wie ich bin. Das geht schief. Bei dir ist es jetzt das Sofa und futtern. Jeder Mensch hat da so seine Lieblingsgeschichte.

Und durch dieses gegen sich selbst kämpfen sorgen wir dafür, dass wir für immer an dieser Stelle bleiben und nie auch nur einen Schritt weiter kommen im Leben. Und sobald du dir erlaubst, so zu sein, wie du bist, ganz und gar... Du brauchst keinem davon erzählen, das kannst du ganz heimlich machen, weil alle dich für verrückt halten, außer ich. Oder... ich habe es von so Soham gelernt, mein Meister. Der findet das auch nicht verrückt.

Wir glauben: ich darf mich nicht so sein lassen, wie ich bin.

Und durch dieses gegen sich selbst kämpfen sorgen wir dafür, dass wir für immer an dieser Stelle bleiben und nie auch nur einen Schritt weiter kommen im Leben.

Wenn du dir die Erlaubnis gibst, so verrückt zu sein, wie du bist und dich nicht zu bewerten... Plötzlich kommt dann eine neue Freiheit herein, und es geschehen Dinge, die du dir nicht vorstellen kannst. Ich verspreche es dir. Aber meditiere: das ist das eine Hilfreiche. Das hilft dir immer wieder, anzudocken. Eine halbe Stunde meditieren, und den Rest des Tages nur Unsinn machen.

Und das Meditieren selber, das habe ich dir ja versucht zu erläutern, ist auch nicht ernst. Auch da geht es um nichts. Du brauchst nichts zu erreichen, du brauchst es nicht gut machen. Einfach nur immer wieder da hochhüpfen mit deiner Aufmerksamkeit. Das kann jeder. Das kann wirklich jeder. Danke. Danke für diese schöne Frage.

Wenn du dir die Erlaubnis gibst, so verrückt zu sein, wie du bist und dich nicht zu bewerten... Plötzlich kommt eine neue Freiheit herein, und es geschehen Dinge, die du dir nicht vorstellen kannst. Aber meditiere: das ist das eine Hilfreiche.

Wenn man nichts mehr fühlen kann

Samarpita, hast du inzwischen etwas, oder darf ich weitermachen?

[Samarpita:] Ja! Die Frage kommt von Manfred.

[Dhyan Mikael:] Hallo Manfred.

[Samarpita:] "Lieber Mikael, ich habe das Gefühl, dass mein Leben steht. Es tut sich nichts mehr, schon lange, als ob meine Energie steht. Mir fehlt diese Lebendigkeit. Ich spüre sie nicht mehr. Es kommt auch nichts mehr auf mich zu (im positiven Sinne). Ich kann weder Freude noch Traurigkeit spüren, und ob ich jetzt in den Urlaub fahre oder zu Hause bleibe, ändert nichts an meinem Empfinden. Mein größtes Problem ist auch, Gefühle zuzulassen.

Ich schaffe es nicht, ins Gefühl zu kommen, als ob eine Sperre oder Schutzfunktion in mir verhindert, emotionale Gefühle auszudrücken. Als ob es nicht sein darf. In den seltensten Fällen aber, bei schöner Musik oder bei Menschen, die eine tolle Show darbieten, ist es mir möglich, ins Gefühl zu kommen und es zu fühlen. Wie kann ich diese Sperre in mir lösen? Denn da muss ja das Problem sein. Was kann ich also tun? Liebe Grüße, Manfred."

[Dhyan Mikael:] Danke, Manfred. Danke für deine schöne Frage.

Du sagst: da muss das Problem sein. Da müssen doch irgendwo Gefühle sein, und ich fühle sie nicht, und da kann was nicht stimmen.

Dazu kann ich dir zwei Sachen sagen. Das eine ist: Kümmere dich nur um das, was gerade da ist, und mache dir überhaupt keine Gedanken darüber, was nicht da ist.

Vielleicht kennst du das. Wenn du laute Rockmusik hörst, die hörst du gut. Und dann machst du die Musik aus, und dann hörst du erst mal überhaupt nichts mehr. Es ist ganz still, du hörst nichts. Und dann ist es ein, zwei, drei Minuten still, drei, vier Minuten still. Und langsam fangen die Ohren an, ganz leise Sachen zu hören. Und wenn jetzt in der Umgebung keine weiteren lauten Geräusche sind, dann hörst du immer leisere Dinge. Deine Ohren werden langsam empfindsamer, nachdem das Laute weg ist.

Und so ist es mit den Gefühlen auch. Wir leben in einer seltsamen Welt. Wir leben in einer unglaublich unempfindsamen Welt, und die Leute brauchen alles laut und alles intensiv, um auch nur ein klein wenig wahrzunehmen; um sich ein kleines bisschen lebendig zu fühlen – weil sie so unempfindsam geworden sind.

Wir leben in einer seltsamen Welt. Wir leben in einer unglaublich unempfindsamen Welt, und die Leute brauchen alles laut und alles intensiv, um auch nur ein klein wenig wahrzunehmen; um sich ein kleines bisschen lebendig zu fühlen – weil sie so unempfindsam geworden sind.

Und, wenn dann bei dir diese großen Gefühle und der Krach nicht mehr da ist, dann denkst du, mit dir stimmt etwas nicht. Hör einfach genauer hin. Werde empfindsamer. Du brauchst nicht die Gefühle aufdrehen, sondern genauer hinhören. Und das ist übrigens genau das, was bei der Samarpan-Meditation passiert.

In Wirklichkeit ist die Samarpan-Meditation ein Training dafür, empfindsamer zu werden. Das gesamte System des Menschen wird dadurch allmählich immer empfindsamer.

Und deswegen geschehen durch diese Meditation so viele Wunder: weil man dann immer mehr spürt. Das Leben wird immer stiller, und man spürt immer mehr.

In Wirklichkeit ist die Samarpan-Meditation ein Training dafür, empfindsamer zu werden. Das gesamte System des Menschen wird dadurch allmählich immer empfindsamer.

Und deswegen geschehen durch diese Meditation so viele Wunder: weil man dann immer mehr spürt.

Es ist das eine. Das andere ist: was bei dir im Leben geschieht, ist gut.

Der normale Mensch lebt in diesem lauten Wahnsinn da draußen, in den großen Gefühlen, in Beziehungen, in Shows, alles, was uns irgendwie stimuliert. Das macht uns dann für ganz kurze Momente glücklich, aber das ist natürlich kein Glück. Das ist ein kurzes Gefühl, das nach wenigen Sekunden auch schon wieder weg ist – völlig leer. Es gibt einem nichts.

Und irgendwann interessiert man sich für diese ganzen Sachen einfach nicht mehr, so wie bei dir. Du könntest ja in Shows gehen, oder du könntest dich irgendwie stimulieren, aber du hast ja keinen Bock mehr darauf, weil du weißt, das ist alles Unsinn. Und dann wird es im Leben still. Und das ist die Zeit... Es gibt zwei Möglichkeiten. Der normale Mensch wird jetzt depressiv. Man nennt es Midlife-Crisis.

Das ist die Zeit, wo man lange genug gelebt hat im Leben, um festzustellen: das ist alles Quatsch, was da läuft. Du hast lange genug gelebt, zu wissen: alles, was du dein Leben lang probiert hast, ist es nicht. Es macht dich nicht glücklich. Aber du weißt nicht, was dich sonst glücklich machen könnte. Und dann werden die Menschen unglücklich, wenn sie an dem Punkt sind, wo sie sozusagen keine Idee mehr haben, wo sie noch suchen könnten.

Der normale Mensch wird jetzt depressiv. Man nennt es Midlife-Crisis. Das ist die Zeit, wo man lange genug gelebt hat im Leben, um festzustellen: das ist alles Quatsch, was da läuft. Es macht dich nicht glücklich.

Aber du weißt nicht, was dich sonst glücklich machen könnte.

Irgendwann kann man den Wahnsinn nicht mehr mitmachen, und dann wird es still im Leben, alles wird langsamer. Aber es gibt natürlich einen anderen Weg, und das ist der Weg nach innen. Das ist die Zeit im Leben, wo sich dieser Weg jetzt öffnen kann – wenn man will. Und an dem Punkt bist du vielleicht gerade. Ich kann es nicht beurteilen, aber es klingt für mich danach. Wenn du jetzt mit dem Meditieren beginnst, werden verschiedene Sachen passieren, und zwar von selbst.

Du wirst empfindsamer werden. Du wirst mehr und mehr spüren, so viel, dass du dich bald nicht mehr darüber beklagen wirst, dass da nichts los ist. Und du wirst durch die Meditation eine neue Welt entdecken, die Welt da drinnen, die nichts mit den Gefühlen zu tun hat, nichts mit dem Körper und auch nichts mit der Welt. Ich könnte es jetzt auch religiös ausdrücken. Das ist der Weg, das zu entdecken, was ewig ist.

Was du in Wirklichkeit bist, dieses Innere, dieser innere Kern, den man auch Seele nennt, obwohl die meisten Menschen natürlich überhaupt nicht wissen, was das ist, der ist zeitlos. Du warst schon immer. Für dich ist das jetzt ein leerer Satz, wenn ich den so sage – für mich nicht –, aber dieser Satz füllt sich dann für dich allmählich mit Leben. Du beginnst, diesen Teil in dir zu erleben, der ewig ist, und dann sind diese Dinge, die du jetzt gerade erlebst, völlig unwichtig.

Das ist der Weg, das zu entdecken, was ewig ist.

Was du in Wirklichkeit bist, dieser innere Kern, den man auch Seele nennt, der ist zeitlos. Du warst schon immer.

Für dich ist das jetzt ein leerer Satz, aber dieser Satz füllt sich dann für dich allmählich mit Leben. Du beginnst, diesen Teil in dir zu erleben, der ewig ist.

Das ist die große Chance im Leben eines Menschen, wenn man an diesen Punkt kommt, wo das äußere Leben die Anziehungskraft verloren hat und die Überzeugungskraft verloren hat: jetzt ist man bereit, nach innen zu gehen. Und manche Menschen, die machen das dann, und dafür sind wir eigentlich hier.

Das ist die große Chance im Leben eines Menschen, wenn man an diesen Punkt kommt, wo das äußere Leben die Anziehungskraft verloren hat: jetzt ist man bereit, nach innen zu gehen.

Und manche Menschen, die machen das dann, und dafür sind wir eigentlich hier.

Im Grunde empfehle ich dir das, was ich anfangs in diesem Satsang schon sagte: Mach dir keine Gedanken darüber, wie es einmal war, sondern erlebe, wie es jetzt für dich ist. Schau ganz genau hin. Wie fühle ich mich denn gerade? Ist da wirklich nichts? Vielleicht isst du nachher zu Abend und schmierst dir ein Butterbrot... Wie schmeckt es denn? Wie fühlt es sich an? Wie riecht es? Du liegst im Bett.

Mach dir keine Gedanken darüber, wie es einmal war, sondern erlebe, wie es jetzt für dich ist.

Schau ganz genau hin.

Wie fühlt es sich an, im Bett zu liegen? Wie fühlst du dich... die feinen Dinge. Und dann: immer wieder meditieren, und immer wieder hierherkommen (ins Kronenchakra), ganz still und ganz einfach.

Das ist die Einladung dieser Lebensphase, die du gerade betrittst.

Und dann: immer wieder meditieren, und immer wieder hierherkommen ins Kronenchakra, ganz still und ganz einfach.

Das ist die Einladung dieser Lebensphase, die du gerade betrittst.

Wenn du dich da einrichtest, wenn du diesen Weg einmal eine Weile gegangen bist, willst du nie wieder zurück in das Leben, das du gerade vermisst. Das kannst du auch gar nicht mehr.

Wenn du diesen Weg einmal eine Weile gegangen bist, willst du nie wieder zurück in das Leben, das du gerade vermisst.

Ich weiß nicht, ob das jetzt für dich hilfreich war. Falls du noch eine Frage hast, lass es mich wissen, oder schreib mir eine E-Mail, wenn du möchtest – ganz wie du möchtest. Danke, Manfred.

Dem lebendigen Jesus begegnen

Samarpita, wie schaut es aus.

[Samarpita:] Es gibt eine Frage von Brigitte.

[Dhyan Mikael:] Ja, sehr schön.

[Samarpita:] Sie möchte wissen, ob du weißt, wann Swamiji wieder in Deutschland ist.

[Dhyan Mikael:] Oh, das ist eine tolle Frage. Genau weiß ich es nicht, aber ich habe gehört, dass er im Juni kommt. Swamiji ist gerade in England und gibt da Retreats, und was ich gehört habe ist, dass er plant, im Juni nach Deutschland zu kommen. Und ich nehme an und ich hoffe, dass er dann hier in Deutschland auch irgendetwas mit uns machen wird. Wenn das soweit ist, werde ich es natürlich sofort allen erzählen in meinem Newsletter, aber du kannst auch von Swamiji den Newsletter abonnieren. Und ich gehe da natürlich hin, wenn er nach Deutschland kommt, das ist gar keine Frage.

Ja, es ist lustig. Ich bin einer von diesen komischen Vögeln. Ich bin ja, seit ich das allererste Mal von Swamiji gehört habe, ich weiß nicht wieso, einfach total mit ihm, als wäre ich schon seit vielen Leben sein Schüler; bin ich wahrscheinlich auch. Aber ich hatte nie Lust, nach Indien zu kommen. Viele aus Deutschland sind nach Indien gegangen, ihm dort zu begegnen. Ich wollte das nicht, ich hatte nie Lust dazu. Aber ich freue mich immer so sehr, wenn er in Deutschland ist, und es ist so ein Segen für mich, diesem lebendigen Jesus zu begegnen. Es ist unbeschreiblich.

Es ist nicht so, dass ich dann in seiner Nähe sitze, wenn er einen Diskurs hält, und ich in Glückseligkeit schwebe oder irgendwie so etwas. So ist es überhaupt nicht. Ich möchte einmal kurz beschreiben, wie das für mich ist, weil die meisten Menschen das missverstehen. Wir sind als Menschen normalerweise so auf diese Gefühle fokussiert. Aber ich war ja über zwanzig Jahre lang bei meinem spirituellen Meister Soham im Satsang, und da habe ich die Technik betreut. Ich war in jedem Satsang beschäftigt. Und so war das bei Swamiji bisher auch.

Wenn der kommt, habe ich da bisher die Technik gemacht, und das finde ich ganz toll. Ich bin dann beschäftigt und kümmere mich um alles, und Swamiji spricht. Und ich fühle mich gut, das ist gar kein Problem, aber das Magische ist jetzt nicht dieses unmittelbare emotionale Gefühl, was ich habe, wenn er da ist, sondern: in den Wochen danach, wenn ich ihm begegnet bin, ist es, als ob mein Leben sich verändert im Zeitraffertempo, als hätte er einen Katalysator in mich hineingestreut, und dann passieren ganz ganz viele Sachen in den Wochen und Monaten danach.

Mein ganzes Leben verändert sich. Ich fühle mich dann manchmal, als wäre ich plötzlich in einem Fahrstuhl, der mich innerhalb von wenigen Wochen so viele Stockwerke nach oben bringt, wie ich sonst Jahre brauche. Das ist also etwas ganz Indirektes, etwas Subtiles, was da geschieht; was man auch leicht übersehen kann, wenn man nicht geduldig ist. Für mich ist es der größte Segen. Ich freue mich, dass du gefragt hast. Und falls du öfter im Satsang bei mir bist oder meinen Newsletter bekommst: sobald ich etwas weiß, schreibe ich es da hinein.

Und es gibt natürlich von Swamiji auch eine Website, er hat seine eigene Website hier in Deutschland. Hier gibt es einen Verein, samapan-meditation.de ist die Website, da steht es natürlich dann auch drauf, und die haben, wie gesagt, auch ihren eigenen Newsletter. Danke.

Unterstütze mich, wenn es Dir Freude macht

Ja, und da wir gerade schon über solche administrativen Dinge sprechen, möchte ich noch eine Bemerkung machen. Ich vergesse das sonst immer, und am Schluss bleibt ja keine Zeit. Alles, was ich mache, ist kostenlos, weil das, was ich hier verteile, nicht mir gehört. Es ist auch nicht auf meinem Mist gewachsen, es ist nicht meine Weisheit; die habe ich geschenkt bekommen. Alles, was ich sage, habe ich geschenkt bekommen – wie, weiß ich nicht... in zwanzig Jahren mit meinem spirituellen Meister, in den Jahren mit Swamiji durch die Meditation.

Und deswegen gebe ich alles weiter, ohne dass es etwas kostet, und es wird auch immer so sein, es geht gar nicht anders. Aber wenn du Freude daran hast, mich zu unterstützen, damit diese Satsangs möglich sind, damit meine Videos möglich sind, damit ich Zeit habe, mich um all diese Dinge zu kümmern, dann freue ich mich total über finanzielle Unterstützung. Wie gesagt, das ist nicht notwendig. Mach es einfach, wenn du Lust dazu hast. Und wenn du das möchtest, findest du auf meiner Website eine Seite, die heißt 'Spende', und da findest du Infos, wie das geht.

Ja, das wollte ich erwähnen. Und ich möchte auch erwähnen, dass das, was hier diesen Satsang überhaupt möglich macht, Jetzt-TV und Devasetu, der unermüdlich daran arbeitet, solche Dinge möglich zu machen, dass der auch finanzielle Unterstützung braucht, und falls dir danach ist, Jetzt-TV zu unterstützen, dann kannst du das auch gerne tun. Auf der Website findest du dort auch die entsprechenden Infos. Es geht ganz leicht. Ja, soviel dazu. Samarpita, soll ich weitermachen?

[Samarpita:] Ja, du kannst gerne weitermachen, momentan gibt es keine Fragen.

[Dhyan Mikael:] Dann schau ich mal, was ich hier noch habe.

Wenn der Guru furchtbare Sachen sagt

"Lieber, lieber Mikael, es gibt immer wieder Sachen, die Swamiji sagt und ich ganz furchtbar finde; die mir vorkommen wie aus den fünfziger Jahren, als man noch meinte, Kindern den eigenen Willen aufzwingen zu müssen, sie verbiegen und auch mit Drohungen erziehen zu müssen. Egal, wie die Eltern waren und sich verhielten: Kinder hatten sich zu fügen. Und vor allem: sie hatten sich schuldig zu fühlen, wenn sie ihre Eltern nicht glücklich machten.

Und genau das hat Swamiji in seiner Autobiographie gesagt. Er sagte: Wenn wir ihn nicht glücklich machen, dann kann er uns nichts geben. Wow, wir haben ihn glücklich zu machen? Gottes Liebe ist doch bedingungslos. Nur so kann ich überhaupt leben. Gott nimmt uns an, so wie wir sind – oder ist das etwa nicht so? Und Swamiji sagt doch auch: wir sollten ihn als Gott ansehen, nicht als Person. Aber als Guru... wie kann er dann fordern, dass wir ihn glücklich machen sollen oder gar müssen?"

Ach, danke für diese Frage. Ich bin so froh, dass du sie stellst. Ich bin so froh, weil wir hier im Westen mit diesem Konzept 'Guru' und diesem Wort 'Guru' unglaubliche Probleme haben.

Es ist so: Wir sind geschundene Kinder. Viele von uns, und die Fragestellerin, ich kenne sie persönlich, die kommt aus einer Zeit, wo es noch total üblich war, dass Kinder wirklich geschunden wurden.

Und es ist so: wenn wir kleine Kinder sind, dann sind die Eltern, dann ist die Mutter Gott für uns. Und wenn die nicht liebevoll mit uns sind, nicht bedingungslos lieben können – und welche Eltern können das schon? –, dann lernen wir als Kind schon: Gott liebt mich nicht. Gott hat nur Forderungen an mich, nur Bedingungen, die ich alle nicht erfüllen kann. So wachsen wir auf. Das hat natürlich mit Gott nichts zu tun, aber für ein Kind ist die Mutter Gott und der Vater ist Gott, allmächtig. Da gibt es keinen Unterschied.

Und wenn du so ein traumatisiertes Kind bist, dann wirst du später im Leben in allem, was dir begegnet, diesen Gott erleben, ganz gleich, ob der dann wirklich so ist wie damals deine Eltern oder nicht. Und dann kannst du ihn nicht hören, weil du überall Beweise dafür siehst: Gott ist schrecklich.

Ich möchte dir zwei Sachen dazu sagen. Zunächst mal möchte ich dir sagen, was Swamiji da in Wirklichkeit sagt, und dann möchte ich dir einen Tipp geben, wie du es schaffen kannst, das auch so zu hören.

Ein Guru braucht nichts von dir. Deswegen ist er ein Guru: er braucht nichts mehr – gar nichts.

Wie du lebst, ob du ihn liebst oder nicht, ob du ihn glücklich machst oder nicht, ob du ihn verehrst oder nicht, ob du das machst, was er empfiehlt, ob du meditierst oder nicht, kann ihm völlig egal sein, das ändert an seinem Glück nichts. Und Swamiji sagt das sogar ganz explizit. Er sagt: Seine Aufgabe ist es, die Meditation zu verteilen... einfach den Menschen zu sagen: so geht es, wenn du willst. Das ist nur ein Angebot. Er berührt jeden Menschen einmal und sagt: "Hier, schau, so geht es."

Und ob dieser Mensch das dann aufnimmt oder nicht, ist überhaupt nicht seine Angelegenheit. So drückt er das aus. Was ihn glücklich macht, ist das Weitergeben dieses Weges, der es jedem normalen Menschen ermöglicht, zu Gott zu kommen; in den Himmel zu kommen. Das ist das, was ihn glücklich macht. Deswegen spricht er über diese Dinge. Aber ob du das dann machst oder nicht, ob du dann die Dinge tust, die dich tatsächlich glücklich machen oder nicht, ändert an seinem Leben überhaupt nichts. Das ist nur ganz allein deine Angelegenheit, und meine, die Angelegenheit jedes Einzelnen.

Ein Guru braucht nichts von dir. Deswegen ist er ein Guru: er braucht nichts mehr – gar nichts.

Wie du lebst, ob du ihn liebst oder nicht, ob du ihn verehrst oder nicht, ob du meditierst oder nicht, das ändert an seinem Glück nichts.

So ist es für mich auch. Ich mache diese Videos, weil ich nicht anders kann. Das macht mich einfach glücklich. Ob das jemand hört, ist eine andere Sache. Ich würde auch Videos machen, wenn keiner zuschauen würde, einfach, weil Gott mir die Lust und die Freude daran gibt, und deswegen mache ich es. Und das ist wichtig, weil dich das frei macht. Du bist vollkommen frei. Gott oder der Guru erwartet überhaupt nichts von dir – überhaupt nichts. Er gibt dir nur Tipps, wie es für dich möglich ist. Es ist nur für dich, nicht für ihn.

Ich würde auch Videos machen, wenn keiner zuschauen würde, einfach, weil Gott mir die Lust und die Freude daran gibt. Und das ist wichtig, weil dich das frei macht.

Du bist vollkommen frei. Gott oder der Guru erwartet überhaupt nichts von dir – überhaupt nichts.

Ich möchte an das erinnern, was Jesus einmal gesagt hat. Die Menschen kamen ja zu Jesus, und Jesus tat nichts. Ein Guru tut nichts. Ein Guru ist einfach. Dadurch, wie ein Guru ist, seine innere Befindlichkeit, dadurch geschehen die Wunder. Ich tue hier auch nichts, und trotzdem sind manche Menschen berührt, das ist dieser Effekt. Und dann kamen Menschen zu Jesus und wurden geheilt.

Menschen wurden körperlich geheilt, Menschen wurden seelisch gehalten, Menschen begannen zu leben, begannen wieder zu fühlen, begannen wieder Freude im Leben zu haben, glücklich zu werden. Und sie waren ihm unendlich dankbar und haben gesagt: Herr, danke, du hast mich geheilt. Und Jesus sagte etwas, was ganz bedeutsam ist. Er sagte: dein Glaube hat dich geheilt. Und er meinte das ganz genau wörtlich. Er sagt damit: Er hat nichts gemacht. Aber der Mensch, der zu ihm kam, war offen.

Das Wort Glaube wird im Deutschen missverstanden, das ist eine unglückliche Übersetzung. Was damit gemeint ist, ist dieses Vertrauen; nicht dieser blinde Glaube, sondern dieses: du vertraust, obwohl du gar nicht weißt, warum. Da kommt dieser Mensch, und liebst ihn einfach; du weißt überhaupt nicht wieso. Dieses erlebte Vertrauen, diese Offenheit... du spürst einfach Offenheit diesem Wesen gegenüber. Und weil du diese Offenheit, dieses Vertrauen spürst... dieses Vertrauen macht dich offen, Und dann kannst du empfangen, und das heilt dich.

Gott hält nichts zurück. Jesus sagte immer: Ihr habt die Türen und Fenster eures Hauses verschlossen, deswegen ist es dunkel in euren Häusern. Aber sobald wir vertrauen, öffnen wir uns. Und sobald wir uns öffnen, fließt Gott in uns, und wir werden geheilt.

Gott hält nichts zurück. Jesus sagte immer: Ihr habt die Türen und Fenster eures Hauses verschlossen, deswegen ist es dunkel in euren Häusern. Aber sobald wir vertrauen, öffnen wir uns.

Und sobald wir uns öffnen, fließt Gott in uns, und wir werden geheilt.

Die Ratschläge, die ein Guru wie Swamiji gibt, weisen genau darauf hin. Er sagt: Wenn du Offenheit mir gegenüber verspürst, dann kann es passieren. Dann kann ich dir etwas geben. Er gibt nichts. Es fließt von selber. Es hängt nur von deiner Offenheit ab, und die kannst du natürlich nicht machen. Das ist eine emotionale Angelegenheit, die passiert oder sie passiert eben nicht. Aber darauf weist er hin.

Du kannst Dinge tun, die dein Vertrauen und deine Offenheit fördern, und dann kannst du empfangen, dann kannst du ihn auch verstehen. Und da beißt sich jetzt die Katze in den Schwanz, so sagt man doch.

Wenn wir ein traumatisiertes Kind sind, und die meisten von uns sind es, ich bin so einer, dann sind wir eben nicht vertrauensvoll. Das ist ja das Ding des traumatisierten Menschen: Er fühlt sich nirgendwo sicher, er fühlt nirgendwo Vertrauen. Da ist keine Offenheit.

Und dann kommt einer wie Jesus – Swamiji ist nichts anderes als der Jesus von heute, Gott in der heutigen Form – und wir sind nicht offen, aber nicht, weil der böse ist, sondern weil wir nicht offen sind. Wir sind nicht offen. Wir können nicht offen sein, weil uns die Offenheit ausgetrieben worden ist. Und das ist deine Herausforderung.

Und dann kommt einer wie Jesus und wir sind nicht offen, aber nicht, weil der böse ist, sondern weil uns die Offenheit ausgetrieben worden ist. Und das ist deine Herausforderung.

Du kennst dich, du kennst dein Leben, du weißt, warum du so bist, wie du bist. Du kennst deine Biografie, du weißt, was um Leben dich so gemacht hat, und du stellst fest: ich kann nicht vertrauen, ich bin überhaupt nicht offen. Wie kann ich offen werden? Das ist für dich das Thema. Wie kann ich offen werden trotz meines Schmerzes, trotz des Traumas.

Und das geht, indem du, und das ist das Zweite, was ich zu dir sagen möchte: Für Menschen wie dich ist es entscheidend, dass sie einen Weg finden, mit ihrer innerlichen Befindlichkeit, mit ihren Gefühlen, Frieden zu schließen; mit dem Trauma Frieden zu schließen. Da gibt es verschiedene Wege – welcher, das wird das Leben dir zeigen –, aber das ist deine Aufgabe im Moment: Frieden zu schließen damit, wie es für dich ist.

Und wenn du dann einmal in der Lage bist, all das zu fühlen, was da so in dir schlummert, dann wirst du entdecken: Ah, das bringt mich doch nicht um, und dann öffnest du dich immer mehr. Die Öffnung muss da beginnen, wo du jetzt gerade bist. Du bist ganz zu, denn sobald du dich auch nur einen Millimeter weit öffnest, kommen diese ganzen Gefühle, die allesamt sehr, sehr schwierig für dich sind.

Und deswegen bleibst du zu, und das ist auch ganz normal so. Und ich bin dankbar dafür, dass du so aufrichtig und so ehrlich bist und sagst: "Ich bin zu; der sagt nur Müll, dieser Kerl." Es ist gut, dass du dir da treu bist. Denn es nützt überhaupt nichts, eine aufgesetzte Offenheit zur Schau zu stellen. Die macht natürlich alles nur schlimmer.

Die Offenheit muss da beginnen, wo du jetzt gerade bist, und deswegen ist deine Aufgabe jetzt gerade erst einmal, ganz allmählich und unendlich geduldig irgendwie einen Weg zu finden mit dem, auf dem du da hockst, in dir... mit dem Frieden zu schließen; dafür offen zu werden. Dafür offen zu werden, wie es für dich ist, für deine Gefühle, für dein Leben.

Und wenn du dafür offen bist, dann bist du automatisch auch offen für den ganzen Rest. Deswegen ist die Meditation so unendlich hilfreich für geschundene Kinder wie dich und mich: weil wir da auf eine ganz indirekte und unendlich sanfte Weise lernen, hier zu sein, ohne irgendwelche schwierigen Sachen machen zu müssen.

Vergiss einfach den Guru. Vergiss den Gott. Werde einfach offen für das, was für dich jetzt gerade dran ist: für diesen Menschen, der du bist, und für alles, was der mit sich rumträgt.

Und meditiere, so gut du kannst. Nicht so, wie du glaubst, dass es ein Swamiji will... der will natürlich gar nichts, aber so fühlen wir uns natürlich, sondern so, wie du es kannst; so, wie du es magst. Diese Offenheit, die zu nähren, und der Rest geschieht dann von selbst.

Vergiss einfach den Guru. Vergiss Gott. Werde einfach offen für das, was für dich jetzt gerade dran ist: für diesen Menschen, der du bist, und für alles, was der mit sich rumträgt.

Und meditiere, so gut du kannst.

Ich liebe dich total.

Danke, dass du geschrieben hast.

Jetzt meditieren wir

Ich sehe gerade, wir haben schon fünf vor halb vier. Ich weiß zwar überhaupt nicht, wie das möglich ist... Der Devasetu hat da ein Zeitloch gebuddelt, und jedes Mal, wenn ich einen Satsang mache, vergeht die Zeit doppelt so schnell wie sonst. Das ist total gemein. Ich möchte jetzt die noch verbleibenden wenigen Minuten, bis es halb vier ist, dazu nutzen, ein paar Sätze zur Samarpan-Meditation zu sagen, damit du, wenn du möchtest, jetzt mitmeditieren kannst.

Ich habe ja während des Satsangs schon ein paar Mal anklingen lassen, was man da ganz praktisch macht. Ich wiederhole es noch einmal. Was wir in dieser Meditation machen, ist ganz ganz simpel. Wir üben eine halbe Stunde lang, mit dieser inneren Aufmerksamkeit hier oben an dieser Stelle des Kopfes zu sein – also eine ganz simple, einfache Angelegenheit, eigentlich.

Und man beginnt die Meditation folgendermaßen, jetzt in ein paar Minuten: man schließt die Augen, und dann nimmt man die flache Hand, und die legt man hier oben auf den Kopf, und dann macht man mit der flachen Hand drei Kreise im Uhrzeigersinn auf dieser obersten Stelle. Das Kopf wird dadurch diese Stelle ein bisschen warm und aktiviert. Und dann nimmt man die Hand ganz allmählich wieder runter, und die Aufmerksamkeit, die bleibt jetzt dort an dieser Stelle, wo die Hand eben war. Und da lassen wir sie einfach.

Es geht in dieser Meditation nicht darum, sich jetzt irgendetwas vorzustellen. Es geht auch nicht darum, ruhig zu werden, im Gegenteil. Du wirst, wenn du das machst, feststellen, wie laut es in diesem Kopf in Wirklichkeit ist, und es ist gut, das wahrzunehmen, und dann trotzdem mit der Aufmerksamkeit hier zu bleiben oder dorthin zurückzukehren, wenn du dich wieder in die Gedanken verirrt hast, oder wenn dein großer Zeh juckt und du dann plötzlich mit deiner Aufmerksamkeit beim großen Zeh bist.

Sobald es dir auffällt, einfach ganz elegant wieder hier hoch kommen mit der Aufmerksamkeit. Es gibt überhaupt keinen Grund, sich Vorwürfe zu machen oder zu glauben: "ich kann es nicht", oder "ich habe etwas falsch gemacht", weil man diese Meditation nicht falsch machen kann. Es gibt kein Ziel. Es gibt also keinen bestimmten Zustand, den du erreichen musst. Darum geht es überhaupt nicht, im Gegenteil.

Es geht darum, dass du einfach, so wie du bist, mit deiner Aufmerksamkeit spielst und die immer wieder hier oben parkst... immer wieder, immer wieder. Das ist alles. Und widerstehende Versuchung, in irgendwelche Vorstellungen zu gehen. Einfach, so unmittelbar und banal und rein wie möglich einfach diese Körperstelle hier spüren... immer wieder mit der Aufmerksamkeit hierherkommen. Es klingt nach gar nichts– und das verändert das Leben. Und wir machen das jetzt gleich so: wenn ich sage, dass es losgeht, werde ich meine Hand auf meinen Kopf legen.

Das kannst du dann auch machen, diese drei Kreisbewegungen machen, die Hand wieder herunternehmen, und dann sagen wir noch das sogenannte Seelenmantra. Das geht ganz einfach, das heißt: "Ich bin eine heilige Seele. Ich bin eine reine Seele." Das ist die Erinnerung darin, wer wir wirklich sind. Wir haben nichts mit diesem Körper zu tun, nichts mit den Gedanken, aber wir wissen natürlich überhaupt nicht, was diese Seele sein soll. Aber wenn man mal ein paar Jahre meditiert hat, dann weiß man das.

Und nachdem ich dieses Mantra drei Mal gesagt habe, und du kannst es dann für dich drei Mal wiederholen, wenn du möchtest, dann sitzt du einfach für eine halbe Stunde mit geschlossenen Augen da und machst das, was ich eben beschrieben habe. Und ganz am Schluss hole ich dich aus der Meditation zurück, und dann ist der Satsang zu Ende. Du kannst dasitzen, wie du möchtest. Die Empfehlung ist, dass man möglichst mit aufgerichtetem Rücken dasitzt. Das ist für den Energiefluss während der Meditation besonders hilfreich.

Ich sitze gerne im Schneidersitz da, du kannst aber natürlich auch auf dem Stuhl sitzen. Wenn du auf dem Stuhl sitzt, ist es hilfreich die Füße auf dem Boden zu haben. Wenn du im Schneidersitz sitzen kannst, ist es gut, weil man dann mit dem Gesäß auf dem Boden ist, das ist gut für die Erdung. Aber das Entscheidende ist, dass es für dich einfach ist. Das einzig Wichtige ist, was wir mit der Aufmerksamkeit machen. Wie wir dasitzen, wo die Hände sind, das ist alles zweitrangig. Das ist alles; so einfach geht es.

Meditation

Und das machen wir jetzt zusammen. Mach einfach mit, wenn du möchtest.

Ich bin eine Heilige Seele.

Ich bin eine reine Seele.

Ich bin eine heilige Seele.

Ich bin eine reine Seele.

Ich bin eine heilige Seele.

Ich bin eine reine Seele.

Danke für die Meditation.

Du kannst deine Augen jetzt langsam wieder öffnen.

Und danke für Satsang. Ich freue mich auf morgen. Wenn du magst, morgen um 14 Uhr geht es weiter. Schön, dass du da bist.

Ich liebe dich.