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Gott an die erste Stelle setzen

Interview durch Mona Lange vom 10. Mai 2024.
Deutsch mit deutschen und englischen Untertiteln.

Themen: Wer ist dieser Gott? Ich weiß immer weniger. Spricht da der Kopf oder Gott? Ich kann und will es nicht beurteilen. Nicht vorsichtig sein. Was, wenn man sich im Kreis dreht? Was mich führt, davon weiß ich nichts. Vergiss alles, was du zu wissen glaubst. Du kannst es machen – aber meditiere. Ursache und Wirkung verwechseln. Der Himmel kommt später. Ein Weg für den normalen Menschen. Wie ist es, Gott nah zu sein?

Über dieses Video:

Ein Gespräch über Gott – kann das gut gehen? Es ging nicht nur gut – sondern wurde zu einer ausgesprochen interessanten Achterbahnfahrt. Zwei Menschen, die ihr Erwachen und ihren Weg völlig unterschiedlich erlebten und mit ihrem heutigen Erleben so ganz anders umgehen, das sorgte für Spannung und für Überraschungen.
Was mich dabei antreibt, ist weniger das Erzählen meiner eigenen Geschichte, sondern vielmehr die Antwort auf die Frage: woran kann sich ein Mensch orientieren, der seinen Weg eben noch nicht gefunden hat? Und wie funktioniert das Ganze, wenn man eben keine Klarheit hat, sondern das Gefühl, in die Irre zu gehen und verkehrt zu sein?
Durch die unterschiedlichen Blickwinkel von Mona und mir wurden die Antworten auf diese essentiellen Fragen im Verlauf der Diskussion wunderbar deutlich herausgearbeitet. Am Ende konnte ich nur staunen, als klar wurde, wie winzig die Unterschiede zwischen uns in Wirklichkeit sind.
Ich genieße die inspirierenden Interviews mit Mona sehr, und ich freue mich schon jetzt auf das nächste Gespräch im Juni. Herzlichen Dank!

Links zu den Themen in diesem Video:

(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).

  1. Wer ist dieser Gott?

  2. Ich weiß immer weniger

  3. Spricht da der Kopf oder Gott?

  4. Ich kann und will es nicht beurteilen

  5. Nicht vorsichtig sein

  6. Was, wenn man sich im Kreis dreht?

  7. Was mich führt, davon weiß ich nichts

  8. Vergiss alles, was du zu wissen glaubst

  9. Du kannst es machen – aber meditiere

  10. Ursache und Wirkung verwechseln

  11. Der Himmel kommt später

  12. Ein Weg für den normalen Menschen

  13. Wie ist es, Gott nah zu sein?

Vollständiger Text zum Mitlesen:

[Mona:] Hallo, lieber Mikael. Ich freue mich, dass du da bist und dass wir uns wieder miteinander austauschen. Und wieder durfte ich mir ein Thema aussuchen. Ich gehe schon seit einer ganzen Weile mit einem Thema schwanger, würde ich fast sagen, worüber ich mich mit dir austauschen möchte. Und als jetzt dein letzter Newsletter kam, spürte ich: ja, genau, jetzt ist es so weit.

Und zwar möchte ich mal, dass wir miteinander erforschen, was es bedeutet, wenn wir Gott in unserem Leben an die erste Stelle setzen. Das spüre ich, dass das vielleicht anders ist, als man das sich kirchlich vorstellt, und du hattest es auch irgendwann in einem Video mal gesagt vor langer Zeit... mal hineinzufühlen, zu sehen, zu spüren, vielleicht tun wir es ja auch schon. Das soll das Thema sein: was es bedeutet, wenn wir Gott in unserem Leben an die erste Stelle setzen.

[Dhyan Mikael:] Wow, was für ein wunderbares Thema, mein Lieblingsthema. Also, da rennst du bei mir offene Türen ein. Ja, erst, erst gestern habe ich dazu eine Frage bekommen von jemandem. Ich versuche, mich gerade daran zu erinnern.

Ich kann mich natürlich nicht mehr daran erinnern... Egal, wir müssen einfach ganz neu anfangen. Ja, also du hast recht. Dieses 'Gott an erste Stelle' zu setzen, ist ganz anders, als was wir Christen uns darunter vorstellen. Da können wir den ganzen Abend darüber sprechen. Soll ich einfach anfangen?

[Mona:] Ja, fang einfach an.

Wer ist dieser Gott?

[Dhyan Mikael:] Wo ist dieser Gott, den man an erste Stelle setzen soll? Das ist die Frage. Wer ist das? Wenn ich Gott an erste Stelle setze, wem oder was folge ich? Ich sage ja so gerne, ich bin ein Pragmatiker, und da geht es ja nicht um irgendwelche Konzepte oder Vorstellungen, sondern wenn Jesus das gesagt hat... Jesus sagte das ja: "Setze Gott an die erste Stelle, und alles andere folgt dem nach". Er meinte das ganz praktisch, aber keiner hat ihn verstanden. Keiner wusste, wie man auf diesen Gott hört, von dem er da ständig sprach: von seinem Vater.

Und ich brauche es immer ganz praktisch, ganz echt. Ich bin Ingenieur, sage ich ja gerne, und für mich ist es so: wenn es heißt, 'setze Gott an die erste Stelle', dann heißt es für mich: ich werde still, ich gehe nach innen, und ich schaue, was ich da finde: was finde ich da – ganz konkret, wie gesagt, nicht irgendwelche Vorstellungen, sondern: Wofür habe ich Energie? Wofür habe ich Freude? Wo zieht es mich hin? Wofür fühle ich Offenheit? Wofür fühle ich Neugier?

Ganz direkte menschliche Dinge, die jeder kennt und auf die normalerweise keiner hört. Wir können uns nicht vorstellen, dass das Gott sein soll. Wir haben von Gott eine esoterische Vorstellung. Vielleicht verknüpfen wir das mit dem Bild eines Menschen oder einer Figur, irgendetwas Großartiges, irgendetwas da draußen oder da oben, aber Gott ist das, was mir die Energie gibt, zu leben, und das kennt jeder.

Es gibt Dinge, für die man Energie spürt, einfach so. Manchmal sind es Dinge, die nützlich sind und die andere auch gut finden. Aber manchmal sind es Dinge, die andere ganz doof finden und ganz verkehrt, aber man hat trotzdem die Energie dafür. Oft hält man es selber für verkehrt oder doof, aber man spürt trotzdem die Energie. Manchmal spürt man für irgendetwas überhaupt gar keine Energie, überhaupt keine Offenheit.

Und diese ganz direkten, inneren Impulse, das ist Gott, der mich führt. Und das Interessante daran ist... wir stellen uns gerne vor, wenn ich für Gott offen werde, wenn ich mich mit Gott verbinde, wenn ich angekommen bin, dann habe ich Klarheit, dann sehe ich meinen Weg vor mir, dann weiß ich, wo es lang geht, dann verstehe ich die Welt. Und für mich ist es genau umgekehrt.

Wenn es heißt, 'setze Gott an die erste Stelle', dann heißt es für mich: ich werde still, ich gehe nach innen, und ich schaue, was ich da finde:

Wofür habe ich Energie?
Wofür habe ich Freude?
Wo zieht es mich hin?
Wofür fühle ich Offenheit?
Wofür fühle ich Neugier?

Ganz direkte menschliche Dinge, die jeder kennt und auf die normalerweise keiner hört.

Ich weiß immer weniger

Je mehr ich in mir ruhe, je mehr ich ankomme, was auch immer das bedeutet, desto weniger weiß ich. Ich bin einfach hier und höre Gott, jetzt, in diesem Moment, und nachher in dem Moment, und dann in dem Moment. Und daraus ergibt sich wie so ein Puzzle Schritt für Schritt, aber ich weiß nie, wie es weitergeht. Das gehört dazu. Gott führt, nicht ich! Und wenn man einmal beginnt, darauf zu hören, dann entdeckt man, wie magisch und wie einfach das eigentlich ist.

Kinder können das; die haben eine ganz direkte Wahrnehmung für ihre Neugier, für ihre Offenheit. Und man kann es beobachten, es ist wunderbar! Wir Erwachsenen haben das auch, aber darüber gelegt ist all das, was wir glauben was wichtig wäre; all das, was wir glauben was vernünftig wäre; all das, was wir glauben was wir wollen oder brauchen. Und dann nehmen wir das einfach nicht mehr wahr. Aber jeder von uns hat diesen Kompass in sich eingebaut. Ja, das mal so als Anfang von meiner Seite.

Ich weiß nie, wie es weitergeht. Das gehört dazu.

Gott führt, nicht ich!

[Mona:] Ja, ich bin da sehr bei dir, wo du dieses Innerste betonst und auch dieses, das habe ich bei mir auch erfahren, diese Freude. Und da glaube ich, darf man Acht geben. Es gibt auch eine Freude, die ist noch sehr stark auf Äußeres fixiert, so wie wir im Kollektiv erzogen sind oder geprägt sind. Also, das kannte ich von mir auch, dass ich mich für irgendetwas begeistern konnte und da Freude war. Das war aber dann eher Freude aus einem abgetrennten Modus.

Das war noch nicht aus dieser wirklichen Tiefe heraus von mir. Und aus dieser Tiefe heraus wird eine ganz andere Energie zur Verfügung gestellt, und das, das hat auch andere Eigenschaften. Also beispielsweise merke ich, dass diese Energie, die da kommt, und diese Freude, die überfordern mich nicht. Wenn ich in einen Modus des Überforderns komme, dann mischt sich da anderes mit ein. Dieses tiefe Gott folgen, das ist sanft, behutsam, das führt mich, das führt mich liebevoll.

Das weist mich in einer sehr weisen Stimme immer wieder auf meinen Weg hin. Ich weiß, dass ich so am Anfang, als ich das wahrgenommen habe, sich das mit meinem üblichen Vorgehen ein bisschen vermischt hat. Dann spürte ich das, und dann bin ich losgeprescht mit Riesen-Trara, und das war's aber nicht. Also, ich merke jetzt: diese Stimme, die braucht die Stille, die braucht die Sanftheit, die braucht meine Aufmerksamkeit immer wieder dorthin, und sie ist total nahe.

Sie ist sowas von nahe, sie ist beglückend. Sie ist das, was ich mir immer gewünscht habe als Gegenüber eigentlich, dieses Verständnis, was da ist. Denn wer sollte mich besser verstehen als dieses Tiefste, aus dem ich herausgeboren bin, im Grunde genommen. Und was du zu der Klarheit sagst, da spüre ich bei mir: es ist keine Klarheit, dass ich jetzt irgendetwas wüsste, und trotzdem ist in jedem Moment immer eine unglaubliche Klarheit da, was ich zu tun habe.

Und das ist eine Klarheit, das ist so verblüffend, die steht oftmals im totalen Widerspruch zu meinem Verstand. Also der Verstand fragt dann manchmal mehrmals an: meinst du wirklich? Das ist aber so unverrückbar in mir, diese innere Klarheit, dieses innere Wissen, dieses Gottgeführte, dass das für meine üblichen Vorstellung noch so verrückt sein kann, es stellt sich immer als der einzig richtige Weg heraus. Und daraus wächst dann auch ein gewisses Vertrauen mit der Zeit.

Spricht da der Kopf oder Gott?

[Dhyan Mikael:] Also, die Krux an der Sache ist ja die: wenn Menschen das hören, was ich gerade gesagt habe oder was du gerade gesagt hast, dann kommt als allernächstes die Frage: woher weiß ich denn, ob ich jetzt gerade auf meinen dummen Kopf höre, ob ich dem gerade auf den Leim gehe, oder ob ich da Gott höre?

Du hast ja gerade den Unterschied beschrieben, wie sich das anfühlt. Aber für mich ist es so: es gibt schon Momente, da spüre ich ganz klar: "Ja, ich weiß, wer mir hier gerade die Eingebung gibt." Aber die Momente sind selten. Meistens weiß ich überhaupt nicht, ob das, was ich da spüre, meine eigene Dummheit ist, mein Kopf, mein Verstand, oder ob das meine Seele ist, Gott.

Und das ist der Knackpunkt. Wir können es meistens nicht wissen, und dazu muss man bereit sein. Dem zu folgen, obwohl ich mir nicht sicher bin. Wenn ich mir sicher wäre, dann ist es ja keine Kunst, dann macht es jeder. Aber je heiliger man wird, je gottesnäher man ist, desto weniger weiß man. So geht es mir. Ich fühle mich eigentlich meistens unsicherer als früher. Damals hatte ich noch meine Vorstellungen. Ich weiß nicht, ob das, was ich da spüre, gut ist.

Ich muss dem trotzdem wollen. Das ist die Krux an diesem Weg. Und es ist natürlich schon so, dass das Gespür dafür immer feiner wird, immer feiner. Von außen betrachtet, wenn andere Leute dann so einen Menschen sehen, die spüren: "Wow, der macht nur noch gute Sachen." Aber für einen selber fühlt es sich ganz anders an. Man wird nämlich nicht nur feinfühliger für Gott, sondern für alles andere in einem drin auch, auch für den ganzen Müll. Und deswegen kann ich mir nie sicher sein.

Und dazu bereit zu sein: Gott an erste Stelle zu setzen, obwohl ich nie weiß, wen ich da an erste Stelle setze. Aber ich habe keine Wahl. Es ist, als wäre man blind. Es fühlt sich so an, als wäre man immer blind. Aber wenn man dem einfach folgt, immer wieder, immer wieder, dann macht man gewisse Erfahrungen. Manchmal entdeckt man, dass das, was man da gemacht hat, wunderbar ist; manchmal entdeckt man, dass es vielleicht keine so gute Idee war; aber es ist immer der einzige Weg, und dadurch lernt man.

An diese Unsicherheit, an die habe ich mich gewöhnt: ich weiß, ich kann es nicht wissen. Gott passt auf mich auf.

Das ist Hingabe.

Nicht da oben – es entsteht nicht mehr Klarheit, aber irgendetwas verändert sich doch. Ich habe das Gefühl, mein Leben wird immer wundersamer und immer sicherer und immer erstaunlicher, aber mein Gefühl, wenn ich diesen Führer in mir spüre, das ist meistens so unsicher wie eh und je. Aber an diese Unsicherheit, an die habe ich mich gewöhnt: ich weiß, ich kann es nicht wissen. Gott passt auf mich auf. Das ist Hingabe.

Die Leute glauben sehr gerne, wenn man erleuchtet ist, und wenn man erwacht ist und wenn man auf dem Weg ist, dann verschwindet diese Unsicherheit und diese Unklarheit, aber für mich ist es so, dass ich jetzt bereit bin, nichts zu wissen. Das ist 'Gott an erste Stelle setzen': ich, Herr, weiß nichts.Ich weiß es nicht. Du weißt es, Gott, Herr, und in deine Hände lege ich mein Leben. Und das ist etwas, was den meisten Menschen zu Beginn, in den ersten Jahren, sehr, sehr schwerfällt.

Die Leute glauben, wenn man erleuchtet ist, dann verschwindet diese Unsicherheit und diese Unklarheit, aber für mich ist es so, dass ich jetzt bereit bin, nichts zu wissen.

Das ist 'Gott an erste Stelle setzen': ich, Herr, weiß nichts. Du weißt es, und in deine Hände lege ich mein Leben.

[Mona:] Ja, ich bin da bei dir, wobei ich merke, dass es da gewisse Anhaltspunkte gibt, wo ich das gegenchecken kann. Also beispielsweise die Frage: Gott ist Liebe, und wenn so ein Impuls kommt, zu spüren und abzugleichen: bin ich da wirklich in der Liebe an diesem Moment? Und zwar in der Liebe... nicht in dieser kleinen, engen Liebe, das, was ich mal für Liebe gehalten hatte, sondern wirklich in meinem heutigen, gereiften Verständnis von Liebe... Und auch: bin ich in der Tiefe an der Stelle mit mir verbunden? Es zeichnet sich auch mal durch eine gewisse Leichtigkeit aus.

Und es braucht es, würde ich dir zustimmen, es braucht von mir diese Bereitschaft, ins Risiko zu gehen. Dass ich es letztlich zwar abgleiche irgendwo, und versuche zu sehen, aus welcher Quelle in mir kommt es jetzt, und da entsteht in der Tat dann auch eine gewisse Sicherheit mit der Zeit, aber dann auch bereit sein, den Schritt zu gehen, und wenn es sich herausstellt, dass es jetzt nicht total dieser göttliche Weg war, dann erkenne ich aber an diesem Punkt dann auch genau, warum das nicht der Fall war, und habe dort eine Lernerfahrung, die mir das nächste Mal die Entscheidung einfacher macht.

Also, diese unbedingte Bereitschaft, diesem göttlichen Willen zu folgen, Gott an die erste Stelle zu setzen, und dann auch mit der Zeit mehr das Gespür für Gott und den göttlichen Willen und ich würde auch sagen, für diese Genialität in Gott zu bekommen. Das wächst mit der Zeit. Aber ja, am Anfang ist es tatsächlich sehr, sehr schwierig und fordert uns extrem heraus.

Ich kann und will es nicht beurteilen

[Dhyan Mikael:] Für mich ist es anders als für dich.

Du sagst ja, es gibt Punkte, wo man gegenchecken kann, und bestimmte Kriterien.

Ich bin ein sehr radikaler Mensch, und ich merke: sobald 'ich' glaube, ich könnte irgendwie mit irgendetwas etwas gegenchecken, habe ich das Gefühl, da gehen in mir gleich die Alarmglocken los, dass ich auf dem Glatteis bin. Ich kann es nicht wissen: das ist ja das Besondere an diesem Weg. Ich weiß, was du meinst. Man bekommt so ein Gespür dafür, aber meistens erst hinterher.

Aber ich glaube, man kommt nicht darum herum, bereit zu sein, vollkommen unwissend und unsicher zu sein, und zwar immer wieder, immer wieder. Es ist ganz verführerisch zu glauben, man könne Gottes Führung mit irgendwelchen mir verständlichen Maßstäben prüfen oder erkennen, und das kann nicht sein. Das kann nicht sein. Es ist wie so ein Fegefeuer: ich werde immer wieder getestet. Ich habe Energie für irgendetwas. Klar, manchmal ist es offensichtlich: das ist gut, das ist eine schöne Idee; von solchen Sachen rede ich nicht.

Aber immer wieder gibt es Punkte, wo ich merke: "Oh wow! Das kann nicht göttlich sein." Aber die Energie ist da, und die Neugier ist da, und die Offenheit ist da, und die Gelegenheit ist da. Gott gibt mir... es ist alles da. Aber all mein Wissen, all meine Weisheit sagt: das kann nicht gut sein. Und ich tue, und deswegen sage ich, ich bin sehr radikal: und ich mache es dann trotzdem. Und ich sage dann: "Okay, Gott, ich kann"... und für mich ist es das, was mein Leben so einfach macht, und weswegen ich meinen Kopf da nicht mehr brauche – die Gedanken.

Nicht vorsichtig sein

Ich sage: "Gott, ich kann es nicht erkennen. Wenn das jetzt dumm ist, musst du es irgendwie verhindern. Ich mache das jetzt. Du gibst mir die Offenheit, die Neugier, die Freude dran. Ich mache das jetzt. Wenn das verkehrt ist"... Und ich will es auch gar nicht beurteilen können. Das macht keinen Spaß! Da verknotet sich was, da kommt sofort wieder irgendwie der Intellekt rein. "Ich mache das jetzt einfach", sage ich dann. Das habe ich schon so oft gemacht.

Ich sage dann: "Okay Gott, und wenn das nicht gut ist: du musst es irgendwie verhindern." Und er tut's. Entweder, ich gehe einfach geradewegs ins Unglück sozusagen... Entweder, ich kann das tun und stelle fest: es ist gar kein Unglück. Es ist ganz anders, als ich dachte. Oder ich probiere es, und es geht einfach nicht. Es geht einfach nicht. Und das ist es, was man entdeckt, weißt du. Man entdeckt: ich brauche nicht vorsichtig sein. Dieses Leben wird von Gott gelenkt, ich brauche nicht vorsichtig sein.

Und darin liegt die Erleichterung. Alles andere wäre für mich... vielleicht kannst du das, aber für mich ist alles andere zu anstrengend, da verknotet sich etwas in mir. Ich habe das übrigens von meinem Meister Soham gelernt. Weißt du, ich war zwanzig Jahre lang mit ihm im Grunde jeden Tag zusammen auf unseren vielen Reisen, und er hat es immer so gemacht, radikal. Wir haben gut zusammengepasst. Wir passen immer noch gut zusammen, weil wir wirklich radikale Menschen sind.

Und ich habe das so oft erlebt, wie er es genauso gemacht hat. Er hat für etwas einen Impuls gehabt, bei dem jeder normale Mensch sagt, das ist total hirnverbrannt und verkehrt, aber er hat es genauso gemacht. Er wusste, er kann sich aufs Leben verlassen. Es kann ihm nichts geschehen. Entweder, es stellt sich als der totale Segen heraus, oder irgendetwas geschieht und er wird beschützt oder es passiert nicht oder... weißt du, wie ich meine?

Aber da habe ich gelernt... da habe ich es von ihm abgeguckt, und dann habe ich selber so gelebt. Und deswegen kann ich mit Überzeugung und Erfahrung sagen: wir brauchen nicht vorsichtig sein. Und anders kann ich Gott gar nicht an erste Stelle setzen, denn für mich ist 'Gott an erste Stelle setzen' so eine Art, alles, was ich weiß, alles, was ich wissen könnte, alles, was ich beurteilen könnte, all dem eben nicht zu vertrauen und es loszulassen. Ich kann es also nicht prüfen. Ich kann es einfach nicht prüfen. Nie.

[Mona:] Ich verstehe, was du meinst. Vielleicht ist es bei mir das Weibliche mit dabei. Es ist auch nicht, dass der Kopf da gegencheckt, sondern das ist intuitiv so ein gewisser Abgleich. Und was ich aber auch, wo ich diese Gewissheit habe: es kann nichts passieren. Also, wenn wir bereit sind, diesem Weg zu gehen, findet im Grunde genommen immer wieder eine automatische Korrektur durch Gott statt.

Ich hatte mal einen Traum, da war ich in so einem Avatarraum, und da hieß es, hier kannst du jetzt künftig arbeiten. Und da habe ich gesagt: "Ja, prima, dann sagt mir, wie das geht, da möchte ich eingearbeitet werden." Dann hieß es: "Nein, es kann nichts passieren, mach einfach!" Ja, also, das ist das Göttliche. Wir machen, und das, wenn wir aufmerksam sind, korrigiert es, und wir verstehen das auch an der Stelle, wo es korrigiert wird.

Wir kriegen dann mit der Zeit das Gefühl. Und bei mir ist es so: ich spüre, es gibt eine ewige Kraft, die möchte sich verwirklichen, die möchte durch uns erblühen. Und das ist auch für mich, Gott an die erste Stelle zu setzen: zu spüren, was möchte diese ewige Kraft, auch die Verbindung zur Seele, der Kontakt zu Gott. All das bringt uns dann immer, immer mehr auf diese Spur, und da tritt dann auch mit der Zeit immer mehr Sicherheit ein. So erlebe ich es zumindest.

Was, wenn man sich im Kreis dreht?

[Dhyan Mikael:] Ich verstehe natürlich genau, was du sagst, jedes Wort. Ich versuche dann immer, zu den Menschen zu sprechen, die diese Intuition nicht haben. Ich habe es ja auch oft, aber manchmal eben nicht, und was mache ich dann? Und das ist eben die Frage. Und jeder Mensch kennt das.

Mindestens einmal am Tag ist man in einer Situation, meistens öfter. Und jetzt? Man spürt, man dreht sich im Kreis. Man spürt, man kann sich auf das, was man wahrnimmt, überhaupt nicht verlassen. Man weiß überhaupt nicht, was richtig und falsch ist, und wenn man anfängt, darüber nachzudenken, wird es natürlich nur schlimmer.

Ich spreche im Grunde immer über den Worst Case: was tue ich, wenn ich das Gefühl habe, ich habe mich verlaufen? Und so geht es ja den meisten Menschen.

Das Thema des Videos ist ja: "Wie setze ich Gott an erste Stelle? Wie geht das denn?" Ja gut, wenn ich Gott gerade so richtig schön spüre, ist alles kein Thema, aber was mache ich denn in den anderen neunzig, achtzig oder siebzig Prozent der Zeit?

Ich mache etwas ganz Verkehrtes: ich mache mir keine Gedanken darüber, was das Göttliche will. Ich mache mir keine Gedanken darüber, was richtig ist.

Ich höre stattdessen einfach nur auf Gott: Wonach ist mir jetzt gerade?

Was mag ich jetzt gerade tun?

Ich mache etwas ganz Verkehrtes: ich mache mir keine Gedanken darüber, was das Göttliche will.
Ich mache mir keine Gedanken darüber, was richtig ist.

Ich höre stattdessen einfach nur auf Gott:
Wonach ist mir jetzt gerade?
Was mag ich jetzt gerade tun?

Und ich möchte immer wieder auf dieses so unglaublich Normale zurückkommen, denn da finden wir Gott. Das andere stimmt alles, und manchmal hat man unglaublich schöne Einblicke. Aber hier, in dieser Normalität, da finden wir Gott immer, aber da übersehen wir ihn normalerweise. Da wohnt er.

Ich möchte immer wieder auf dieses so unglaublich Normale zurückkommen, denn da finden wir Gott.

Das andere stimmt alles, und manchmal hat man unglaublich schöne Einblicke. Aber in dieser Normalität, da finden wir Gott immer, aber da übersehen wir ihn normalerweise.

Da wohnt er.

Das habe ich vor Jahren einmal bei meinem Meister Soham beobachtet.

Der war bei irgendetwas total unklar, und dann sagt er: "Interessant. Ich bin da völlig unklar. Dann heißt es wohl, jetzt mache ich mal gar nichts damit." Okay, nichts. Die Leute wollen immer Klarheit. Die Klarheit kommt nur, wenn sie nötig ist, ansonsten ist da keine Klarheit. Gott spricht ganz direkt zu uns, so direkt, dass wir es andauernd übersehen. Wir machen uns irgendwelche subtilen Vorstellungen über das Göttliche.

Die Leute wollen immer Klarheit.

Die Klarheit kommt nur, wenn sie nötig ist, ansonsten ist da keine Klarheit.

Wir sind hier, in diesem göttlichen Körper, auf dieser Welt, die Gott für uns zur Verfügung gestellt hat, damit wir unseren Weg finden.

Gott spricht ganz direkt zu uns, so direkt, dass wir es andauernd übersehen.

Was mich führt, davon weiß ich nichts

Der spirituelle Weg besteht aus zwei Teilen: den Weg nach innen zu entdecken – dazu meditiere ich –, und dieses Leben zu leben, so wie Gott mich führt. Und dadurch lerne ich alles, was ich lernen muss, aber automatisch. Und ich weiß heute... ich habe in den letzten zwei Wochen so viel gelernt. Ich habe sehr intensive Wochen hinter mir, aber ich könnte dir nicht sagen, was ich gelernt habe. Es ist alles weg. Alles, was ich gestern gelernt habe, ist heute nicht mehr in meinem Bewusstsein – weil es normal geworden ist; weil es integriert ist.

Der spirituelle Weg besteht aus zwei Teilen:

den Weg nach innen zu entdecken – dazu meditiere ich –, und dieses Leben zu leben, so wie Gott mich führt.

Und dadurch lerne ich alles, was ich lernen muss, aber automatisch.

Und das führt mich jetzt, aber ich weiß davon nichts. Das ist wie ein Kind, das Mathematik lernt, und wenn es dann irgendwelche bestimmten Sachen gelernt hat, dann kann es das einfach. Es hat nicht das Gefühl, es weiß jetzt irgendetwas. Es rechnet einfach die Zahlen zusammen und denkt, das geht von selbst. So komme ich mir vor: mein Leben geht immer mehr von selbst. Diese Führung, die mehr und mehr da ist, die mehr und mehr fließt... Ich merke manchmal schon, dass sie da ist, aber es ist nichts, auf dem ich mich ausruhen könnte oder auf das ich stolz sein könnte oder das ich immer wahrnehme.

Alles, was ich gestern gelernt habe, ist heute nicht mehr in meinem Bewusstsein – weil es normal geworden ist; weil es integriert ist.

Und das führt mich jetzt, aber ich weiß davon nichts.

Das ist da, und ich muss mich doch wieder unwissend fühlen und immer wieder hingeben an: "Okay Gott, du weißt es besser. Ich habe keine Ahnung. Ich habe einfach keine Ahnung." Und ich sage es noch einmal. Darin liegt der Segen: in dieser Bereitschaft, eben diese Klarheit, die alle wollen, diese Sicherheit, die alle wollen, eben die nicht zu wollen. Und dann ist man frei. Dann kann man entspannen. Alles andere führt gleich wieder um eine neue Ecke herum zu Stress, irgendwie. So kommt es mir vor.

Darin liegt der Segen: in dieser Bereitschaft, eben diese Klarheit, die alle wollen, diese Sicherheit, die alle wollen, eben die nicht zu wollen.

Und dann ist man frei. Dann kann man entspannen.

[Mona:] Wobei es bei mir so war... Du bist ja einen sehr allmählichen Weg gegangen, und bei mir gab es ja diesen Bruch im Leben. Von daher kann ich sehr stark einen Unterschied feststellen, und da gibt es beispielsweise Anhaltspunkte. Ein Anhaltspunkt ist: ich bin wesentlicher geworden. Mein Leben ist einfacher geworden. Ich bin sehr viel langsamer geworden. Meine Seele brauchte einen ganz anderen Rhythmus von mir. Also, in Einklang zu kommen mit dem Göttlichen, auch mit der Liebe zu mir, da hat sich schon sehr viel verändert.

Auch, zu erkennen: wo bin ich an einem Punkt? Vielleicht switche ich gerade in einer Ablenkung, weil ich irgendeinen Schmerz in mir nicht aushalte... Dann zu erkennen: es wäre ganz sinnvoll, wenn ich wieder an die Stelle zurückgehe. Sie erledigt sich nicht von alleine. Ich merke eben auch, dieses von Gott geführt werden heißt auch: Gott weiß, wie meine Heilung geschieht. Er zeigt mir Dinge, die hochkommen, ja, die sicherlich auch unangenehm sind, wo ich mit Dingen konfrontiert werde.

Da ist so eine weise Führung, wo ich doch durch diese zwei unterschiedlichen Leben Anhaltspunkte habe, wo das herkommt. Und ich spüre eben auch: wenn ich, wenn ich dem folge, dann ist jetzt ein erfüllt sein in meinem Leben und Phasen von Glück. Das kannte ich vorher nicht. Vorher hatte ich alles, was man eigentlich braucht, um vielleicht glücklich zu sein, aber immer fehlte irgendetwas. Und jetzt ist so eine Ganzheit da und auch eine All-Verbundenheit mit dem ganzen Leben, mit der Lebendigkeit im ganzen Leben.

Das heißt für mich auch, draußen in der Natur diese Lebendigkeit wahrzunehmen, in die Tiefe zu schauen, in der Tiefe zu spüren. Das sind alles Qualitäten, die hatte ich vorher nicht. Und da merke ich schon den Unterschied, wenn man Gott an die erste Stelle setzt. Das heißt für mich auch, Gott in allen zu erkennen, alles zu lieben. Ging auch nicht so gleich von Anfang an, ja, da gibt es auch unliebsame Erscheinung, aber mittlerweile kann ich dann tiefer schauen und da gibt es immer einen Ort der Liebe in allen. So erlebe ich es zumindest.

Vergiss alles, was du zu wissen glaubst

[Dhyan Mikael:] Ich spreche deswegen so gerne auf meine radikale Weise darüber, weil ich es so befreiend finde, weißt du. Ich habe... wie soll ich das jetzt am besten sagen?

Du sprachst gerade darüber, dass sich oft Dinge zeigen, und dann weißt du aber ganz genau: "Okay, das mache ich eh nur aus Ablenkung", weil ich etwas nicht fühlen will, zum Beispiel, und du weißt, das führt zu nichts.

Ich bin der Schüler eines sehr radikalen Meisters, deswegen bin ich wahrscheinlich auch so radikal geworden. Und er hat mir mein Leben lang, also das Leben, das ich mit ihm habe seit vierundzwanzig Jahren, immer den gleichen Rat gegeben: "Vergiss alles, was du zu wissen glaubst, auch diese Sachen, die du gerade sagst. Vergiss das alles. Mach wonach dir ist – jetzt."

Und das fühlte sich immer so verkehrt an und so unspirituell. Ich will dir zwei Beispiele nennen.

Ich habe einen sehr empfindsamen Körper, ohnehin, und was Kaffee anbelangt... Etwa fünf Prozent der Menschen in der westlichen Welt haben ein, ein bestimmtes Gen, wodurch ein bestimmtes Enzym in einer Leber-Stoffwechselkette nicht ausreichend gebildet wird, und zu denen gehöre ich, und die Auswirkung davon ist, dass Koffein nicht abgebaut wird. Es wird schon abgebaut, aber extrem langsam.

Früher, in der Schule war es so: wir waren in der Schule morgens in der großen Pause oft beim Bäcker nebenan und habe eine Dose Cola getrunken, das war damals 'in' bei uns, und meinen Mitschülern hat das überhaupt nichts ausgemacht. Wenn ich eine Dose Cola getrunken habe, dann habe ich die nächste Nacht nicht geschlafen; wenn ich die morgens getrunken habe. Die ganze Nacht war ich wach, ich stand im Bett, und es ist heute noch so. Ich liebe guten Espresso, aber wenn ich Kaffee trinke, schlafe ich nicht.

Und ich liebe dieses Zeug... Und wenn ich dann mal ein paar Tage lang meinen Kaffee getrunken habe, dann wird mein Schlaf immer flacher. Der Koffeinpegel steigt allmählich, obwohl ich gar nicht viel Kaffee trinke, weil es nicht abgebaut wird. Wenn ich dann aufhöre mit dem Kaffee, dann nach etwa einer Woche, dann ist der wieder weg. Ich sage das nur einleitend, um zu illustrieren, dass das wirklich krasse Auswirkungen hat, für mich völlig offensichtliche Auswirkungen, nicht schöne Auswirkungen, und dennoch habe ich immer wieder Lust auf Kaffee gehabt, immer wieder.

Ich wusste: es ist nicht gut. Ich wusste: wahrscheinlich lenke ich mich von irgendwelchen Gefühlen ab, weiß der Geier welche. Aber mein Weg, den Weg, den ich gelernt habe und das ist der Weg, den ich erforscht habe, ist, das alles zu vergessen, all die klugen Sachen zu vergessen. Ich will Kaffee, dann trinke ich jetzt einen. Und natürlich habe ich es hinterher bereut, aber was soll ich denn tun? Entweder folge ich Gott oder nicht. Sobald ich anfange: ist das jetzt Gott, oder nicht? Das ist mir zu kompliziert. Ich trau mir nicht.

Ich trau mir selbst und meiner Wahrnehmung nicht. Ich will einen Kaffee, dann trinke ich ihn. Das habe ich immer und immer wieder gemacht. Du, ich sage, ich habe so hirnverbrannte Sachen gemacht... Ich habe mir dann eine richtig schöne Espressomaschine gekauft, ich, der keinen Kaffee verträgt, weil ich es einfach wissen wollte. Ich dachte, das muss doch irgendwie gehen. Ich habe mir entkoffeinierten Espresso gekauft, und zwar richtig tollen. Der schmeckte richtig gut.

Aber selbst entkoffeinierter Kaffee hat immer noch sieben Prozent Koffein, und selbst dieser minimale Anteil war zu viel für mich. Dann habe ich sie verkauft, die Maschine, und mein ganzes Zeug für Kaffee habe ich alles verkauft. Und ich war so froh, mir ging es so viel besser. Ein Jahr später hatte ich wieder Lust drauf. Ich habe mir wieder eine Kaffeemaschine gekauft. Ich habe wieder von vorne angefangen, und vier Monate später habe ich sie wieder verkauft. Und jetzt gerade ist es weg. Es ist weg, zum ersten Mal in meinem Leben.

Dieses hin und her, von dem ich dir erzählte, das ging jahrelang, jahrelang! Ich wusste: das ist nicht gut. Ich wusste, natürlich kompensiere ich da irgendetwas. Aber ich vertraue Gott ganz und gar, weißt du, so richtig ganz und gar, nur dann wird mein Leben einfach. Ich mache das, wonach mir ist. Das muss richtig sein, und dadurch habe ich bestimmte Dinge in einer Tiefe gelernt... bestimmte Dinge haben sich in mir erledigt, in einer Tiefe, da kann man dann richtig entspannen. Das ist einfach erledigt, von selbst.

Ich will ein anderes Beispiel geben: Frauen, Sex. Weißt du, ich war damals schon fünfzehn Jahre bei meinem spirituellen Meister, ich wusste durch und durch, dass da draußen nichts zu holen ist. Aber es gibt gewisse Kräfte und gewisse Lüste, und wenn die da sind... was tue ich jetzt? Ja, ich weiß, das macht mich nicht glücklich. Ich weiß es. Aber wenn plötzlich die Anziehung da ist, was mache ich denn jetzt?

Folge ich jetzt der Anziehung, oder folge ich dir in dem Fall nicht, weil ich ja weiß, das führt zu nichts. Und schon ist man in dem Spagat. Ich war radikal. Wenn ich diese Anziehung gespürt habe, bin ich ihr gefolgt, jedes Mal. Und das Thema hat sich dadurch auf eine Art und Weise und in einer Tiefe erledigt, die ich mit meinem Bewusstsein direkt nicht machen kann. Das geschieht nur durch immer wieder und immer wieder und immer wieder erleben.

Ich war radikal. Wenn ich diese Anziehung gespürt habe, bin ich ihr gefolgt, jedes Mal.

Und das Thema hat sich dadurch auf eine Art und Weise und in einer Tiefe erledigt, die ich mit meinem Bewusstsein direkt nicht machen kann. Das geschieht nur durch immer wieder und immer wieder und immer wieder erleben.

Du kannst es machen – aber meditiere

Ich möchte noch ein letztes Beispiel geben. Swamiji, mein Guru, der die Samarpan-Meditation bringt, der weiß, was gut und schlecht ist. Das Beispiel, worüber ich jetzt spreche, ist Alkohol. Der weiß natürlich, dass Alkohol den Menschen nicht zuträglich ist. Er hat zu Alkoholiker gesprochen. Er war in einer Suchtklinik, da war er eingeladen, um einen Vortrag zu halten.

Und er war nicht der einzige Vortragende, da waren noch viele andere ganz schlaue Menschen, und diese Experten, die haben den Alkoholiker gute Ratschläge gegeben und erklärt, warum das alles nicht taugt und was sie tun können, um es loszuwerden. Und es waren schwere Alkoholiker, das war eine Suchtklinik, wovon wir hier sprechen, und Swamiji sagte zu diesen Menschen: "Versuch nicht, dich zu ändern.

Versuche nicht, mit dem Trinken aufzuhören." Weißt du, was der ihnen gesagt hat? Er hat ihnen gesagt: "Wenn du heute eine Flasche Schnaps trinkst, trink morgen zwei! Trink zwei! Kümmere dich nicht darum. Versuch nicht, dich zu verändern. Aber meditiere!"

Dieses Gottvertrauen... weißt du, die ganze Welt, und ganz besonders dein eigener Kopf, und alles, was du weißt, auch deine Erfahrung, sagt dir: das ist nicht gut! Das ist nicht gut! Ich sollte nicht trinken! Da geht es wirklich ans Eingemachte, da geht es ums Leben. Wie führt mich das Leben wirklich? Wenn ich Lust habe, mich zu betrinken, ist das nicht auch Gott? Das ist doch die Frage! Und ich sage: du kannst es machen. Aber meditiere! Werde bewusster, und dann wirst du Gott darin finden. Du wirst erleben, wie sich das, was für dich ein Riesenproblem ist, von selber auflöst.

Wenn ich Lust habe, mich zu betrinken, ist das nicht auch Gott? Das ist doch die Frage!

Und ich sage: du kannst es machen.
Aber meditiere!

Werde bewusster, und dann wirst du Gott darin finden. Du wirst erleben, wie sich das, was für dich ein Riesenproblem ist, von selber auflöst.

Swamiji hat den Alkoholikern geraten, die Meditation einfach einmal für fünfundvierzig Tage auszuprobieren, das macht er bei jedem. Bei Neuliegen sagt immer: "Denk nicht darüber nach, du musst es ausprobieren für fünfundvierzig Tage, vorher weißt du nicht, was Sache ist. Und danach, mach was du willst." Nach fünfundvierzig Tagen waren neunzig Prozent von diesen Alkoholikern trocken. Die Ärzte konnten es nicht fassen. Die Alkoholiker konnten es nicht fassen. Die haben nichts probiert.

Wenn ich Gott an erste Stelle setzen möchte, wenn ich auf Gott hören möchte, dann gibt es keine Alternative, als radikal auf Gott zu hören.

Denn ich kann es nicht unterscheiden.

Die haben nicht versucht, auf Grundlage ihrer Erfahrung und ihrer Intuition und was wir alles als Menschen zur Verfügung haben, das Richtige zu tun. Ich glaube, wenn ich Gott an erste Stelle setzen möchte, wenn ich auf Gott hören möchte, dann gibt es keine Alternative, als radikal auf Gott zu hören. Denn ich kann es nicht unterscheiden. Ich kann es nicht unterscheiden. Ich glaube, da kommt man ganz schnell an den Punkt, wo man in die Irre geht: weil man vernünftig wird.

Da kommt man ganz schnell an den Punkt, wo man in die Irre geht: weil man vernünftig wird.

Deswegen gefällt mir Swamiji so gut, denn der hat auch diese Radikalität.

[Mona:] Wenn ich dir zuhöre, geschieht vielleicht durch die Meditation, diese Verbindung zu Gott, die ich über diese eine Begegnung habe. Bei mir ist es dann nicht etwas Vernünftiges, dass das sagt, sondern ich spüre... Diese Radikalität besteht bei mir darin, dann nicht in die Ablenkung zu gehen.

Da habe ich den Eindruck: da folge ich Gott. Möglicherweise ist in mir etwas aktiviert worden, ohne dass ich darum gebeten habe, was genau über die Meditation geschieht. Denn wenn ich dir zuhöre, geschieht im Grunde genommen dann genau dasselbe. Und das ist eben, auf unterschiedliche Art, Gott zu folgen. So habe ich den Eindruck.

[Dhyan Mikael:] Ich rede da ja auch gar nicht zu dir.

[Mona:] Ja, ja, ja.

[Dhyan Mikael:] Ich rede da zu den Menschen, die das eben nicht selber haben. Ich glaube, der Unterschied zwischen dir und mir ist ein ganz kleiner, denn ich habe diese Führung, die du erlebst und spürst, auch, genau wie du. Das Einzige, was ich zusätzlich tue, ist, all das, was mir bewusst wird über diese Führung, sofort zu vergessen.

Du nimmst das wahr und findest es gut. Ich nehme das wahr und weiß: das will ich gar nicht anlangen. Davon will ich nichts wissen. Das ist Gottes Angelegenheit. Ich vergesse es sofort wieder, ich bin lieber dumm. Aber darunter, die Führung, die ist da, bei dir, bei mir.

[Mona:] Ja, das ist der Unterschied. Ich liebe das. Ich liebe dieses Gott zu erforschen, im Grunde genommen, und das immer mehr zu spüren und dem zu folgen. Ja, das ist vielleicht der Unterschied bei uns, genau.

[Dhyan Mikael:] Ein winzig kleiner. Es gab mal einen Guru, ich weiß seinen Namen nicht, aber der, und daran muss ich jetzt gerade denken bei dem, was ich gerade erzählt habe... Der war erleuchtet, er hat Gott gefunden, und dann hat er gesagt: "Okay, wenn ich den wirklich gefunden habe, dann muss das niet- und nagelfest sein." Und er hat alles vergessen und hat versucht, alles wieder falsch zu machen.

Er hat es so ausgedrückt: er hat seine Erleuchtung immer wieder weggeschmissen, und hat immer wieder von vorne angefangen, und ist immer wieder bei Gott herausgekommen, jedes Mal wieder. Und irgendwann hat er gemerkt: er kann nichts falsch machen. Egal was er tut, er wird immer wieder erleuchtet und ist immer wieder bei Gott. Und das meine ich: wenn man das tut, dann wird der Himmel standfest. Dann weißt du: "Wow, ja, Gott ist wirklich hier." Ich liebe das einfach. Ich bin gerne so ein radikaler Kerl.

[Mona:] Ja, ich bin ja auch total radikal, dass ich das, was ich eben erkannt habe, nur noch dem folge, weil ich so liebe, nicht, weil es vernünftig ist. Also, ich habe neulich einen Satz gehört, der hat mir so gefallen, der hat mich eine ganze Woche lang begleitet: "The Only Grace is loving God". Ja, und dafür lebe ich. Das ist es für mich. Aber auch, bevor ich mit dir in dieses Gespräch ging, merkte ich genau das, was du auch gesagt hast: Die Frage, Gott an die erste Stelle zu setzen... das ist nur unsere Annahme.

In Wirklichkeit sitzt er ohnehin an der ersten Stelle. Nur wir sind damit oftmals noch überhaupt nicht im Einklang. Es geschieht sowieso, und es bringt uns sowieso immer wieder dahin. Also, Gott sitzt ohnehin an der ersten Stelle, es sind letztlich auch egal, ob wir es tun oder nicht. Es ist klug, wenn wir irgendwo dahin kommen, weil das mehr Lebensfreude bringt.

[Dhyan Mikael:] Um nochmal auf das Thema zu kommen: wie setze ich Gott an erster Stelle? Wie höre ich Gott? Woher weiß ich, was Gott von mir will? Wenn man solche Worte in den Mund nimmt wie 'Gott', dann hat man ganz schnell, ob man will oder nicht, das geht dann von ganz allein, irgendwelche Konzepte im Kopf, irgendwelche Vorstellungen, und die scheinen so ganz gar nicht zu dem zu passen, wovon ich spreche. Diese unmittelbaren, so zutiefst menschlichen Dinge, denen zu folgen... Natürlich haben die eine unglaubliche Tiefe, die entdeckt man dann.

Wenn man wirklich seiner Energie folgt, wenn man wirklich seiner Offenheit und Neugier folgt, dann merkt man: "Wow, das ist wirklich Gott, zum Greifen nah." Und ich möchte immer wieder dazu ermutigen... Weißt du, ich rede auch deswegen so stur immer wieder über das Gleiche, weil ich jeden Menschen dazu ermutigen möchte, nicht ins Abstrakte zu gehen, was wir automatisch gerne machen, wenn wir da selber keine Erfahrung haben. Wenn wir miteinander sprechen, verstehe ich jedes Wort von dem, was du sagst. Ich bin ganz d'accord, wir verstehen uns.

Aber ich kenne so viele Menschen, wenn die bestimmte Worte hören, bestimmte Ausdrucksweisen, dann ist es für die... Ohne dass sie das wissen, wird es mental für die, also konzeptionell. Deswegen bringe ich es gerne auf diese möglichst banale Ebene: ich bin total müde und ich kann mich nicht mehr bewegen – das heißt, ich muss jetzt nichts tun, ich soll nichts tun. Dieses ganze Direkte, das fühlt sich so unspirituell an, so ungöttlich, aber da spricht Gott, in diesen Dingen. Und da entdeckt man ihn dann, immer wieder, immer wieder.

[Mona:] Ja, und also bei mir zumindest ist es so, dass ich auch die Liebe Gottes für mich darüber entdeckt habe, dass ich lange Zeit Schwierigkeiten hatte mit der Selbstliebe. Alle konnte ich lieben, nur mich nicht. Und ich fand das immer irgendwie eigenartig, mich selbst zu lieben, und erst, als ich so diese größere Form der Liebe, die Liebe Gottes für alles, für mich, die Liebe, die durch mich strömt, spürte, merkte ich: Selbstliebe ist noch mal ganz anders.

Ich meine, ich glaube, dass wir da auch verschiedene Stufen haben; dass wir zunächst vielleicht tatsächlich uns bemühen, gut zu uns zu sein und uns zu lieben, aber irgendwie war das bei mir irgendwo so ein Gefühl: ganz stimmt's nicht, bis dann so ein Durchbruch kam in die Tiefe der Liebe, und dann hat sie so eine Ungeteiltheit, und sie ist da. Sie ist einfach da.

Und auch Gott. Gott an die erste Stelle setzen... weil du das so auf den Alltag beziehst, und genauso sehe ich das auch. Das heißt für mich auch tatsächlich, es für möglich zu halten, dass Gott hier, überall, in der Tiefe, einfach da ist, und das ist überhaupt nicht abstrakt, sondern dem die Möglichkeit zu geben, auf Gott aufmerksam zu werden.

Das ist halt die Kirche und die Konzepte und Gott irgendwohin projiziert und wir sollen artig sein und wir sollen den anderen lieben, und wir sollen dies und jenes... das ist so weit weg. Es ist so nah, und überhaupt, Menschen zu vermitteln, es für möglich zu halten, dass es ganz, ganz anders ist; dass Gott zutiefst in jedem Atom da ist.

Ursache und Wirkung verwechseln

[Dhyan Mikael:] Ja, das ist lustig mit der Kirche. Weißt du, die Menschen haben so einen Heiligen erlebt... in Indien nennt man es Guru, im christlichen Bereich nennt man es Heiliger, es ist alles das Gleiche. Und dann sieht man: dieser Mensch tut nichts Schlechtes.

Bei dem spürt man nur Liebe. Und dann denkt man: um so zu werden wie der, darf ich jetzt auch nichts Schlechtes tun und muss alle lieben. Aber die Leute verwechseln Ursache und Wirkung. Sie sehen da die Wirkung, aber wie er da hingekommen ist, dieser Heilige, das wissen sie nicht. Und deswegen gibt es so unglaublich viele Missverständnisse in jeder Kirche.

Nicht nur in der christlichen – das ist in allen Religionen das gleiche, überall. Und der Heilige ist dahin gekommen, indem er Gott an erste Stelle gesetzt hat und alles falsch gemacht hat, bis zum Exzess, und dann herausgefunden hat: "Alles ist gut, ich kann nichts falsch machen. Das war immer Gott, der mich geführt hat. Ich habe mich immer für einen Sünder gehalten. Ich habe immer gedacht, alles geht schief, aber er war immer da."

Die Leute verwechseln Ursache und Wirkung. Sie sehen die Wirkung, aber wie er da hingekommen ist, dieser Heilige, das wissen sie nicht.

Und deswegen gibt es so unglaublich viele Missverständnisse in jeder Kirche.

Man hat natürlich schon diese Momente, wo man Gott spürt. Ich hatte gerade in den letzten Tagen so ein paar Phasen, das war einfach wirklich schön, aber auch da erinnere ich mich an den Rat meines Meisters. Wenn ich ihm früher von sowas erzählt habe, hat er gesagt: "Okay, und jetzt vergiss es." Er hat immer gesagt: "Okay, und jetzt vergisst es. Was ist jetzt hier?"

Menschen, die mit mir sprechen oder die mir schreiben, die sagen: "Aber ich spüre es halt eben nicht!" Und zu denen zu sprechen, das ist mein Anliegen. Zu sagen... deswegen lenke ich so stur immer wieder weg von diesem Schönen, weil für die Leute, die das gelegentlich erleben, ist alles okay. Die brauchen so ein Video auch gar nicht, aber 99,9 Prozent der Menschen sagen: "Hey, ihr da, das, wovon ihr da sprecht, ich erlebe das nicht, und was soll ich jetzt machen?"

Und zu denen zu sprechen und zu sagen: das, was du spürst, deine Verzweiflung, dein Gefühl, dass du überhaupt keine Orientierung hast, dein Gefühl, dass du Gott überhaupt nicht kennst, das Gefühl, dass du verkehrt bist, das da sein zu lassen... darin Gott zu finden; das anzunehmen, was so gar nicht göttlich erscheint. Aber ich möchte doch auf etwas anderes... [Mona:] Ich würde aber gerne dazu noch etwas sagen.

[Dhyan Mikael:] Ja, ja, bitte, bitte.

[Mona:] Weil ich natürlich diese Erfahrung gemacht habe. Ich bin acht Jahre durch die Hölle gegangen und kenne diese Empfindungen sehr, sehr stark. Für mich bedeutet 'Gott zu finden' erstmal, mich zu finden, und diese Verzweiflung und dieses ersetzliche Gefühl und Grauen und Schrecken und was ich alles durchlebt habe, und Orientierungslosigkeit, hing damit zusammen, dass ich mich nicht gefunden habe.

Und das hing mit Traumata, mit ganz frühen Traumata zusammen. Und diese ganzen Schichten zu erkennen und nach und nach aufzulösen, führte letztlich dazu, wirklich in der Tiefe die Verbindung mit mir zu finden und sie dann auch überall zu finden und Gott zu finden.

Und da ist letztlich gar kein Unterschied, denn... Also, für mich war ohne Trauma-Auflösung und dieses Mitgefühl mit mir und Verstehen, und das brauchte eine Zärtlichkeit, dass ich dachte, das geht doch gar nicht, ja... das mache ich jetzt... Aber es brauchte wirklich diese tiefste, tiefste Liebe für dieses Wesen, ich, dieses göttliche Wesen, was ich verloren hatte. Es war unerlässlich für mich.

Der Himmel kommt später

[Dhyan Mikael:] Und das meinte ich, weißt du... Du fühlst dich verzweifelt und verloren – und das ist Gott, der dich in die richtige Richtung lockt. Er sagt: "Ja, ich weiß, du willst in den Himmel, aber du geh erst einmal dahin, in die Verzweiflung, in die Orientierungslosigkeit. Wir kümmern uns jetzt erstmal um das verloren sein. Der Himmel kommt später", sagt Gott.

"Vergiss mal den Himmel, vergiss diese schönen Sachen." Und dann zwingt uns das Leben dazu, uns darum zu kümmern, was wir für völlig unspirituell und doof halten. Aber wenn wir dem Raum geben, wenn wir uns darum kümmern, wenn wir das in unser Leben einladen, wenn wir beginnen, das lieb zu haben... später entdecken wir: das war der Weg zu Gott, da flüstert Gott zu uns.

Du fühlst dich verzweifelt und verloren – und das ist Gott, der dich in die richtige Richtung lockt.

Das möchte ich immer wieder sagen. Ganz gleich, wie die menschliche Erfahrung eines Menschen aussieht, egal, wie unspirituell, egal wie unhimmlisch, egal wie unschön: das ist das, was jetzt dran ist. Das ist Gott höchstpersönlich, der sagt: Hey! Du wolltest den Weg zum Himmel. Hier ist er. Schmerz! Jetzt ist Schmerz dran. Vergiss den Himmel! Und dazu möchte ich immer wieder ermutigen, immer wieder. Alles andere können wir vergessen. Wir müssen immer nur schauen, was mir jetzt gerade serviert wird, jetzt gerade.

Ganz gleich, wie die menschliche Erfahrung eines Menschen aussieht, egal, wie unspirituell, egal wie unhimmlisch, egal wie unschön: das ist das, was jetzt dran ist.

Das ist Gott höchstpersönlich, der sagt:

Hey! Du wolltest den Weg zum Himmel. Hier ist er. Schmerz! Jetzt ist Schmerz dran. Vergiss den Himmel!

Und der Rest geht von selbst.

Wir müssen immer nur schauen, was mir jetzt gerade serviert wird.

Und der Rest geht von selbst.

[Mona:] Schmerz führt uns unmittelbar. Schmerz hat eine unglaubliche Aussagekraft.

[Dhyan Mikael:] Ja. Der führt mich zu mir selbst. Diese ganzen unschönen Dinge, die ich nicht haben wollte, die haben mich alle zu mir selbst geführt. Und sie waren alle nicht so schrecklich, wie ich eigentlich gedacht habe.

Diese ganzen unschönen Dinge, die ich nicht haben wollte, die haben mich alle zu mir selbst geführt.

Und sie waren alle nicht so schrecklich, wie ich eigentlich gedacht habe.

[Mona:] Also ich habe jahrelang gedacht, ich bin die Frau des Schmerzes. Ich hatte den Eindruck, ich bin nur noch Schmerz. Das war kein körperlicher Schmerz, es war ein anderer Schmerz, und es war die Entfernung zu Gott.

Ein Weg für den normalen Menschen

[Dhyan Mikael:] Was ich aber eigentlich vorhin sagen wollte, ist... Du hast ja deine Transformation sehr spontan und plötzlich erlebt, und wenn ich dir zuhöre, dann habe ich das Gefühl: da, wo dich das hinkatapultiert hat, bist du jetzt zufrieden und glücklich. Aber es gibt Menschen, denen geht es nicht so, und die wollen wissen: was kann ich tun? Was kann ich tun? Es gibt Menschen, denen geschieht es spontan und plötzlich, und das sind gerade im Westen diejenigen, die am bekanntesten sind.

Wir haben ja schon einmal drüber gesprochen, darüber kann man auch gut ein Buch schreiben, aber für 99,9 Prozent der Menschen ist es ganz anders, ganz anders, und für die ist der Weg der Meditation– also die Samarpan-Meditation, über die ich in jedem Video spreche – der Weg für die ganz normalen Leute, für die, die nicht in den Himalaya ziehen wollen; für die, die ihr Leben nicht hinschmeißen wollen; für die, die einfach nur Mensch sein wollen; für die ist das der Weg.

Man macht eine halbe Stunde am Tag diese Meditation morgens, die geht total einfach, und diese Empfindsamkeit für all das, wovon du sprichst, die wird dadurch von alleine, ohne dass wir darüber etwas wissen müssen, ganz allmählich mehr. Swamiji, der die Meditation bringt, der sagt: wir entwickeln dadurch die Empfindsamkeit, um unsere eigene Seele – und nichts anderes ist Gott – zu entdecken.

Das ist ein ganz, ganz allmählicher Prozess, der viele Jahre dauert... bei dir hat es ja in Wirklichkeit auch viele Jahre gedauert, das hast du ja in unserem ersten Video so schön erzählt. Der Auslöser ist plötzlich, und plötzlich ist alles anders, und dann geht die Arbeit los. Aber für den normalen Menschen geht die Arbeit los ohne dieses plötzliche Erlebnis, aber im Grunde ist der Weg wahrscheinlich relativ gleich. Und durch die Meditation geht es ganz sanft und stetig und kontinuierlich.

Es ist ein langer Weg, für jeden Menschen, für jeden einzelnen Menschen. Das wollen die Leute auch nicht hören. Alle suchen die Tablette, die es in einem Wochenende macht. Und das ist einfach nicht so. Das Leben ist nicht so. Und durchs Meditieren kann man diesen inneren Wachstumsprozess auf eine ganz einfache, kostenlose, leichte, unkomplizierte Weise fördern. Das kann jeder machen. Jede Hausfrau, jeder... alle.

Es ist ein langer Weg, für jeden Menschen.

Das wollen die Leute nicht hören. Alle suchen die Tablette, die es in einem Wochenende macht. Und das ist einfach nicht so.

Das Leben ist nicht so.

Man braucht dafür kein bestimmtes Wissen haben, man braucht dafür keine Intelligenz, man braucht dafür kein Geld. Jeder kann das machen. Das finde ich das Tolle daran.

[Mona:] Ich stimme dir zu und gleichzeitig habe ich das Bedürfnis, noch zu Menschen zu sprechen, die nicht meditieren können. Ich konnte nicht meditieren, weil ich zu traumatisiert war, und mein Körper hat sich dagegen gewehrt, und es ging nicht. Und ich habe dann eben acht Jahre lang vorwiegend oder größtenteils in Stille gelebt, so dass ich den Tag als Meditation genommen habe, aber nicht sitzend meditiert. Und da habe ich leider auch im spirituellen Umfeld viel Ausgrenzung erfahren, weil das ist so etwa: "Was, du meditierst nicht?

Das geht nun gar nicht." Und es gibt mittlerweile auch ernstzunehmende Stimmen, die sagen, dass es für stark traumatisierte Menschen, die auch sehr leicht in Dissoziation gehen, die meditieren dann über das Trauma hinweg, dass es da nichts bringt oder dass auch Menschen nicht daran verzweifeln sollen, wenn es nicht geht. Ich war jemand, da ging es nicht, und ich bin daran nahezu verzweifelt. Von daher ist es mir auch wichtig, auch zu den Menschen zu sprechen. Auch da gibt es Wege, andere Wege dann eben.

[Dhyan Mikael:] Ja, also, das ist ganz wichtig. Das sagt übrigens auch Swamiji selber, also der Guru, der diese Meditation bringt. Das ist seine Lebensaufgabe: diese Meditation einfach zu verbreiten. Selbst er sagt: die ist nicht für jeden. Er sagt: "Probiere sie aus, wenn du magst: wenn du Interesse verspürst."

Und deswegen rede ich immer wieder darüber – nicht, weil ich glaube, dass jeder sie machen sollte, aber damit jeder einmal die Gelegenheit bekommt, das zu hören. Und der eine oder andere wird dann vielleicht neugierig, und dann ist es vielleicht etwas für diesen Menschen, aber nicht für jeden.

[Mona:] Ja. Und ich glaube auch... Ich weiß ja, was es ist. Und es war sogar dann mal irgendwo ein Buch, wo ich das gelesen habe, das war von weisen Menschen, die genau das auch irgendwo empfohlen haben. Also, ich spüre auch, wenn Meditation, ist es sicherlich eine sehr sinnvolle Meditation, dass das kann ich auch so wahrnehmen.

[Dhyan Mikael:] Und, weißt du, die Menschen reden von Meditation, als ob es nur eine gäbe, und ich will es einmal so sagen: bevor ich Swamiji und die Samarpan-Meditation kennengelernt habe, habe ich alle möglichen Meditation ausprobiert. Ich weiß noch, vor fünfundzwanzig Jahren habe ich Osho gelesen, und da gibt es das Buch der einhundertacht oder ich weiß nicht wie viele Meditationen... ich habe sie alle ausprobiert.

Als ich mein Trauma durchlebt habe, da hatte ich das große Glück, dass ich gerade Zeit hatte. Ich hatte im Prinzip zwei Jahre lang nur Zeit für mich, das war ganz toll, und ich saß in diesem Haus, in dem ich da lebte, und habe eigentlich die ganze Zeit eine Meditation nach der anderen ausprobiert.

Und heute... vor sechseinhalb Jahren, habe ich die Samarpan-Meditation kennengelernt, und heute weiß ich, dass nichts von all diesen Sachen Meditation gewesen war. Das sind Übungen, mentale Übung, die für manche Menschen vielleicht hilfreich sind, für manche Menschen auch nicht, das hast du ja gerade auch mit dem Trauma angesprochen. Aber wovon Swamiji spricht, wenn es um die Samarpan-Meditation geht, ist etwas vollkommen anderes, und das wissen die Leute nicht.

Kein Mensch weiß, was Meditation wirklich ist.

Kein Mensch weiß, was Meditation wirklich ist.

Für einen traumatisierten Menschen, und ich weiß, wovon du sprichst, weil ich selber auch zu dieser Kategorie gehöre, ist das, was normalerweise als Meditation bezeichnet wird, potenziell gefährlich, weil jede Meditation – das, was die Menschen Meditation nennen, nicht, was ich Meditation nenne – mehr oder weniger subtil zielgerichtet ist, mehr oder weniger stark in die Vorstellungskraft geht, und das ist selbst für nicht traumatisierte Menschen schädlich.

Alles miteinander ist schädlich. Es ist nur so, dass diese Meditationen weniger schädlich sind als das normale Alltagsleben, was die meisten Menschen tun, aber mit wahrer Meditation hat es nichts zu tun. Die Samarpan-Meditation ist völlig anders. Man will nichts. Man meditiert ohne Ziel. Ich sage ja in jedem Video, in jedem Gespräch mit dir, dass ich so praktisch veranlagt bin... man hat keine Vorstellungen.

Man wartet nicht auf ein bestimmtes Gefühl, man möchte nicht glückselig werden oder still oder so. Das Einzige, was man tut, ist, die Aufmerksamkeit auf eine ganz banale Stelle hier oben, auf diese oberste Stelle des Kopfes, zu richten. Nichts Spirituelles. Man braucht noch nicht einmal wissen, wie diese Stelle heißt. Man muss auch nicht wissen, warum man die Aufmerksamkeit dorthin richtet. Das ist alles völlig egal.

Das ist eine ganz einfache, praktische Übung, meine Aufmerksamkeit für eine halbe Stunde zu parken, oberhalb der Gedanken. Wenn man im Kronenchakra ist mit der Aufmerksamkeit, kann man nicht denken. Man denkt sofort wieder, aber dann ist man nicht mehr da, und das ist ein schönes Spiel, aber ohne Ziel. Es ist fast so, als würde man zum ersten Mal einen Ruhepol finden. Und gerade für traumatisierte Leute... die haben den nicht.

Die haben diesen Ruhepol nicht, und die wollen auch nicht herumwühlen und irgendetwas rausbekommen oder so. Und da kann man zum ersten Mal ruhen. Und wie gesagt: es ist auch nicht für alle. Ich sage das nicht, um irgendjemanden zu überzeugen. Ich möchte nur dieses Missverständnis ansprechen, dass die meisten Menschen glauben, sie wüssten, wovon ich spreche, wenn ich über Meditation spreche, aber diese Meditation ist anders als alle anderen.

Wenn man im Kronenchakra ist mit der Aufmerksamkeit, kann man nicht denken.

Man denkt sofort wieder, aber dann ist man nicht mehr da, und das ist ein schönes Spiel, aber ohne Ziel.

Es ist fast so, als würde man zum ersten Mal einen Ruhepol finden.

Vielleicht ist sie auch für traumatisierte Menschen zuträglich, aber ich möchte sagen: jeder Mensch muss auf seine eigenen Impulse hören. Es gibt Menschen mit Trauma, so wie ich... ich habe von der gehört und bin drauf. Das war's für mich. Wenn du, der du gerade zuhörst bei unserem im Gespräch gerade, ein traumatisierter Mensch bist und davon hörst und merkst: "Nein, kein Interesse", dann hör da drauf.

Das Video, dieses Gespräch, heißt: Gott an erste Stelle setzen. Das ist Gott, der sagt: "Ja ja, der Mikael, der redet dauernd über diese Meditation, aber ich fühle überhaupt keine Anziehung." Das ist Gott, der spricht: "Nein, Lieber, das ist nicht für dich." Und das ist das Allerwichtigste.

[Mona:] Genau; die Weisheit Gottes ist immer zugegen, und der zu vertrauen.

[Dhyan Mikael:] Ja, und die empfängt jede Einzelne für sich individuell. Was für mich jetzt gerade richtig ist, ist für dich jetzt gerade nicht richtig, und für jemand anderen vielleicht auch nicht.

[Mona:] Ja, und gleichwohl, wenn es für mich jetzt nicht richtig ist, kann es sein, dass ich in drei Monaten mich dazu hingezogen fühle. Das ist mir bei anderen Dingen auch schon so gegangen, dass ich dachte: "Wie, das hat der und der doch damals gesagt", und jetzt kann ich es auf einmal mitempfinden, und jetzt hat es auf einmal seine Berechtigung und Gültigkeit für mich... das zu spüren. Es ist immer gerade jetzt, wo wir das spüren. Nur jetzt.

Wie ist es, Gott nah zu sein?

[Dhyan Mikael:] Ja, es ist fantastisch, das ist wirklich fantastisch. Und das ist das Einzige, was ich den Menschen immer wieder sagen möchte. Der ganze Rest... ich erzähle natürlich aus meinem Leben, einfach, um den Leuten Impulse zu geben. Aber das Eine, was ich rate, ist: auf Gott hören, auf den Gott in einem drin. Und kein anderer kann mir sagen, ob das stimmt oder nicht, weil die anderen Menschen andere Impulse von Gott bekommen als ich.

Deswegen fühlt es sich auch immer verkehrt an. Dann gibt es Leute, die erzählen von ihren Impulsen sehr überzeugend und sehr eloquent. Da denkt man: "Ja, aber ich fühle mich ganz anders, ich bin bestimmt verkehrt". Aber dem ist nicht so. Ich versuche dann auch immer, den Spagat hinzukriegen... Ich erzähle natürlich von meinem Leben, aber worüber ich eigentlich erzählen möchte ist immer wieder, wie ich auf diesem Weg vorangeschritten bin.

Das Eine, was ich rate, ist: auf Gott hören, auf den Gott in einem drin.

Und kein anderer kann mir sagen, ob das stimmt oder nicht, weil die anderen Menschen andere Impulse von Gott bekommen als ich.

Deswegen fühlt es sich auch immer verkehrt an.

Und das ist, und das habe ich ja in unserem Gespräch gerade ausführlich immer wieder gesagt, indem ich immer wieder dieser Stimme Gottes in mir gefolgt bin, die mich zu den unmöglichsten Sachen hingeführt hat. Ich glaube, so geht es jedem. Jeder denkt: "Was ich fühle und was ich gerade möchte, ist verkehrt." Doch das ist Gott.

Ich glaube, so geht es jedem.
Jeder denkt: "Was ich fühle und was ich gerade möchte, ist verkehrt."

Doch das ist Gott.

[Mona:] Genau. Und dann hört aber irgendwann dieses sich verloren fühlen auf: wenn man das erkennt, dass das Gott ist. Wenn Gott bei mir ist, bin ich ja nicht verloren. Ich bin dann verloren, wenn ich dem Außen mehr Bedeutung beimesse als Gott in mir. Dann bin ich verloren gegenüber Gott. Das ist eigentlich sehr schlüssig. Es braucht wirklich den Mut, dieser Stimme zuzuhören und zu vertrauen.

[Dhyan Mikael:] Und mehr noch sogar... Ich kann mich sehr verloren fühlen, immer noch, ich kann mich sehr verkehrt fühlen, immer noch. Das ist ein Lieblingsgefühl von mir. Aber in dem mich verkehrt fühlen weiß ich: "Es ist okay". Für mich ist es nicht so, dass diese Gefühle weggehen.

Diese menschlichen Gefühle sind nicht mehr so dominant wie früher, nicht mehr so oft da wie früher, aber immer mal wieder klopfen sie an und checken, ob sie noch willkommen sind. Und wenn sie dann da sind, weiß ich trotzdem... ich fühle mich dann wirklich verkehrt oder wirklich verloren, und doch habe ich nicht vergessen: "Ja, es ist okay." Das ist das, was du, glaube ich, meinst: dass das immer da ist.

[Mona:] Genau. Ich kenne es auch. Ich kenne es auch. Und mittlerweile weiß ich dann auch: ja, ich kann Gott gerade im Moment nicht fühlen. Oftmals kann ich eben fühlen, und dann gibt es Momente, dann ist das weg, dann kann ich das auch nicht herstellen. Dann ist es eben gerade so.

[Dhyan Mikael:] Ich fühle mich verloren: das ist Gott. Ich fühle Gott lieber, wenn ich mich weit und spirituell fühle. Den Gott mag ich lieber. Aber die Seite Gottes, die sich verloren anfühlt, die mögen die Menschen nicht. Aber das ist auch Gott. Dann kommen die Leute: "Aber ich fühle mich nicht so toll und verbunden...." Deswegen empfinde ich es oft als wenig hilfreich... man kann Gott nicht an bestimmten Befindlichkeiten oder Gefühlen festmachen. In der Verzweiflung, im verloren sein, ist Gott so nah.

Ich fühle mich verloren: das ist Gott.

Ich fühle Gott lieber, wenn ich mich weit und spirituell fühle. Den Gott mag ich lieber. Aber die Seite Gottes, die sich verloren anfühlt, die mögen die Menschen nicht.

Aber das ist auch Gott.

Traurigkeit... nirgendwo ist man Gott näher als in Traurigkeit.

Man kann Gott nicht an bestimmten Befindlichkeiten oder Gefühlen festmachen.

In der Verzweiflung, im verloren sein, ist Gott so nah.

Traurigkeit... nirgendwo ist man Gott näher als in Traurigkeit.

[Mona:] Ja, natürlich!

[Dhyan Mikael:] Der Mantel der Traurigkeit, das ist Gottes Lieblingsmantel.

[Mona:] Er weist uns darauf hin.

[Dhyan Mikael:] Ja, immer wieder. Ja, aber weißt du, du hast das Thema gewählt: "Wie setzt man Gott an die erste Stelle?" Wir glauben, es gibt Dinge, die sind göttlich, und andere, die sind nicht göttlich. Wir glauben, wenn ich mich verzweifelt fühle und verloren, dann bin ich Gott fern. Das stimmt nicht.

Ich habe die Vorstellung, wie es wäre, wenn ich Gott nah wäre. Die Vorstellung hat aber nichts mit der Realität zu tun. Und wir können uns nicht vorstellen, dass so, wie es jetzt gerade für mich ist, Gott ist. Dass das richtig ist, jetzt; jetzt gerade. Wir denken immer: "Aber wenn es Gott wäre, dann würde ich mich jetzt anders fühlen." Das stimmt halt nicht.

Wir glauben, wenn ich mich verzweifelt fühle und verloren, dann bin ich Gott fern. Das stimmt nicht.

Ich habe die Vorstellung, wie es wäre, wenn ich Gott nah wäre. Die hat aber nichts mit der Realität zu tun. Und wir können uns nicht vorstellen, dass so, wie es jetzt gerade für mich ist, Gott ist.

[Mona:] Ja, sodass Gott, so wie wir das schon einmal angedeutet haben zwischendurch, eigentlich immer an der ersten Stelle sitzt.

[Dhyan Mikael:] Ja, und wir müssen eigentlich nur noch 'ja' dazu sagen.

[Mona:] Ja, genau.

[Dhyan Mikael:] Es ist fast wie ein Versteckspiel. Gott verkleidet sich als Traurigkeit und sagt: "Mal schauen, ob du mich hier findest." Aber dort schauen wir nicht. Da gucken wir nicht. Und dann verkleidet er sich in der Verlorenheit, und auch in der Dunkelheit versteckt er sich ganz gerne.Die Leute suchen ihn immer in einem imaginären Licht, aber Gott versteckt sich dort, wie es für dich gerade ist.

Es ist fast wie ein Versteckspiel. Gott verkleidet sich als Traurigkeit und sagt: "Mal schauen, ob du mich hier findest." Aber dort schauen wir nicht.

Die Leute suchen ihn immer in einem imaginären Licht, aber Gott versteckt sich dort, wie es für dich gerade ist.

[Mona:] Er ist nie fern.

[Dhyan Mikael:] Er ist nie fern. Und wir können es uns nicht vorstellen.

[Mona:] Ja, es fühlt sich für mich gerade rund und stimmig an. Für dich auch, Mikael?

[Dhyan Mikael:] Was für ein Gespräch! Wow! Es fühlt sich an wie eine Achterbahnfahrt, die wir hier gemacht haben. Unglaublich!

[Mona:] Achterbahn mit Gott.

[Dhyan Mikael:] Ja wirklich. Was du immer für Themen anschleppst, das ist echt toll.

[Mona:] Ja, auch Gott, ja. Ich danke dir, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Ah, ich danke dir Mona, was für eine Freude. Danke.