Weiter zum Hauptinhalt Weiter zum Fußbereich

Lebendiger Gott, ewiges Lernen

Warum es so cool ist, einen Guru zu haben.

Über dieses Video:

Ich mache nun seit 8 Monaten Videos. Diejenigen, in denen es scheinbar darum geht, wie man selbst sein Leben gestalten und bestimmen kann – Stichwort Manifestieren – wurden mehr als  10mal so oft angesehen als solche, in denen es ganz offensichtlich um Hingabe, um Gurus und um Gott geht. Gurus sind nicht cool und den Menschen suspekt. Und gleichzeitig wissen die allermeisten Menschen überhaupt nicht, was im Leben wirklich möglich ist, wenn man sich trotzdem einlässt. Auch ich selbst habe es erst vor einigen Jahren entdeckt.

Nun mache ich Videos nicht, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Ich möchte einfach das weitergeben, was ich in meinem Leben erlebe, authentisch und echt. Und deswegen bleibt mir nichts anderes übrig, als immer wieder zu versuchen, über das zu sprechen, was eigentlich kaum jemand hören will und glauben kann.

Es gibt nur eine einzige Sache, die einen Menschen vom Himmel, von Gott und von sich selbst fernhält, und das ist er selbst und diese so vernünftig anmutende Stimme in uns, der wir so sehr vertrauen. Der österreichische Lyriker Erich Fried schrieb 1983 ein Gedicht darüber, wie diese Stimme zu uns spricht:

«Es ist Unsinn, sagt die Vernunft.
Es ist was es ist, sagt die Liebe.

Es ist Unglück, sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz, sagt die Angst.
Es ist aussichtslos, sagt die Einsicht.
Es ist was es ist, sagt die Liebe.

Es ist lächerlich, sagt der Stolz.
Es ist leichtsinnig, sagt die Vorsicht.
Es ist unmöglich, sagt die Erfahrung.
Es ist was es ist, sagt die Liebe.»

Ich weiß nicht, ob Erich Fried Gurus im Sinne hatte, als er dies formulierte, aber seine Worte gelten zweifellos auch für die Liebe zu einem lebendigen Jesus. Den Jesus von vor 2000 Jahren lieben wir alle, aber einer, der jetzt verfügbar wäre, hier und heute, der ist uns zutiefst suspekt.

In diesem Video erzähle ich, wie ich gerade die acht Tage des Online-Shibirs mit meinem Guru Swamiji über Weihnachten erlebt habe, warum ein lebender Guru so wichtig ist und wie ich durch diesen "lebendigen Gott" immer wieder erlebe, was Unsinn und unmöglich zu sein scheint, und doch: es ist was es ist.

Vollständiger Text zum Mitlesen:

Guten Morgen.

Heute Morgen möchte ich ein wenig erzählen von meiner letzten Woche. Es war ja Weihnachten, das Ende der Adventszeit und gleichzeitig das Shibir von meinem Guru Swamiji, und das war eine sehr intensive Zeit für mich. Und ich möchte gerne erzählen, wie ich das erlebt habe und was das überhaupt bedeutet, so einen Guru zu erleben. Das ist ja etwas, was den meisten Menschen hier bei uns im Westen sehr, sehr fremd ist. Ja, die Zeit war sehr intensiv für mich, und gleich zu Beginn des Shibirs von Swamiji... Das habe ich online von zu Hause aus mitgemacht.

Diese Veranstaltung, die fand in Indien statt, eine riesige Veranstaltung mit, ich weiß nicht wie viel, fünfzigtausend Menschen oder so... Aber ich war hier zu Hause, ich habe hier online mitgemacht. Und die ging los fünf Tage vor Weihnachten und endete am zweiten Weihnachtsfeiertag, einen Tag vor Vollmond. Und gleich am ersten Tag des Shibirs, vor jetzt etwa zehn Tagen, bin ich krank geworden.

Das kenne ich auch schon. Ich habe das in der Vergangenheit öfters erlebt. Wenn so ein Retreat, so ein Shibir mit Swamiji stattfand, dann wurde mein Körper gerne krank, und das liegt einfach daran, dass in dieser Zeit in einem drin unglaublich viel geschieht, von dem man direkt gar nichts mitbekommt. Man weiß gar nicht, was da passiert. Man spürt nur einige Anzeichen dafür, dass das gesamte System auf der körperlichen und auf der geistigen Ebene wirklich beschäftigt ist, als wären da Möbelpacker in einem drin am Werk und würden alles umräumen und dann regelrecht umziehen, aber man weiß nicht, wohin.

Ich bin also krank geworden, und lustigerweise, das war jetzt auch für mich ungewöhnlich, habe ich die beiden Dinge bekommen, die beiden körperlichen Dinge, die ich als Kind immer hatte. Das fand ich schon sehr interessant. Und es ist immer noch nicht weg. Ich habe immer noch damit zu tun, und deswegen fällt mir das Schlucken schwer und das Sprechen, aber ich hoffe, es geht trotzdem. Ich möchte einfach dieses Video so schnell wie möglich machen, weil ich jetzt noch ganz in diesem Erlebnis drin bin und auch noch in dieser körperlichen Krankheit drin bin, und das macht einen so weich und so noch sensibler als sonst. Und obwohl man in der Zeit natürlich eher kraftlos ist, ist es doch auch eine sehr gesegnete Zeit, weil man so offen und so empfindsam ist.

Ja, und deswegen möchte ich's gerne nutzen und versuchen, ein wenig darüber zu erzählen, obwohl ich überhaupt nicht weiß, wie ich das anfangen soll. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich Menschen, die nicht das Bedürfnis haben, sich einem Guru hinzugeben, wie man denen das erklären kann oder irgendwie nahebringen. Ich habe keine Ahnung. Ich versuch's trotzdem.

Dieser Shibir, der fand statt in folgender Weise: einmal am Tag war von meinem Guru, von Swamiji, ein Diskurs, glücklicherweise zu einer Zeit, wo wir hier in Europa sehr leicht zuhören konnten, nämlich ein Uhr mittags. Acht Tage lang, jedes Mal von ein Uhr bis etwa halb fünf, gab's einen Diskurs mit anschließender gemeinsamer Meditation. Ja, und ich sitze dann da und höre zu. Diesmal gab's auch eine englische Übersetzung, was ganz wunderbar war, weil ich ja nicht nur den Swamiji hören konnte, sondern gleichzeitig auch verstehen konnte, was er denn da überhaupt spricht, denn er spricht ja auf Hindi.

Und viele Sachen, die ich da gehört habe, hatte ich in der Vergangenheit schon gehört, aber ganz viele Sachen habe ich gehört wie zum ersten Mal. In jedem Diskurs habe ich die Worte nur so aufgesaugt, die Neuen und die, die mir schon bekannt waren. Aber das ist eigentlich gar nicht das, worum's geht. Man sitzt dann da und hört diese Worte und denkt immer wieder "wow", man ist total berührt. Oder man hat vielleicht auch einen ganz wunderschönen Zustand, während man zuhört oder in der Meditation, aber das eigentlich Interessante für mich, das eigentlich wirklich Wertvolle ist etwas, was man nur ganz subtil und nur ganz fein spürt.

Nach ein paar Tagen beginnt es. Man hat so das Gefühl, wenn man dann einige Tage lang jeden Tag dasaß und zuhört und sich da fallen lässt und hingibt, als würde man ganz allmählich woanders hin transportiert werden im Innern. Was ich damit meine, dass das eigene Bewusstsein sich ändert. Allmählich merkt man dann, wie man den normalen Alltag, das normale, weltliche Leben immer unwichtiger nimmt und das, wovon Swamiji da jeden Tag spricht, das Innenleben, die Seele, das, was ich Gott oder Himmel nenne, dass das immer mehr Raum in einem einnimmt und man sich eigentlich nur noch dafür interessiert.

Aber das ist etwas ganz Subtiles, etwas ganz Unspektakuläres, und das ist die Wirkung der Energie, das ist die Wirkung der Aura von solch einem Guru; die ist indirekt. Die Worte, die ich da höre, die finde ich zwar auch inspirierend und berührend und toll, aber das eigentlich Unglaubliche geschieht ganz unscheinbar. Und wovon ich jetzt sprechen möchte, ist etwas, was mir erst in diesem Shibir so richtig aufgegangen ist, zum ersten Mal in meinem Leben.

Jesus sprach ja vom lebendigen Gott, und ich glaube, die meisten Menschen wissen überhaupt nicht, was damit gemeint ist. Ich dachte immer früher, wenn Jesus vom lebendigen Gott sprach, dass er meint, dass Gott auch heute noch da ist. Aber ich glaube nicht, dass er das meinte. Swamiji, mein Guru, spricht immer wieder davon, dass es wichtig sei, einen lebendigen Meister, einen lebendigen Guru, einen Jesus zu haben, der jetzt, während man lebt, auch auf der Erde ist. Er hat immer wieder betont, dass nur dadurch das geschieht, wozu so ein Guru oder so ein Jesus überhaupt auf die Erde gekommen ist.

Und ich habe vor etwa vier Jahren einmal etwas erlebt, da war ich auch in einem Shibir mit Swamiji, auch online, auch über die Weihnachtszeit. Damals war ich mit meinem Meister Soham im Weihnachtsretreat, und wir schauten uns dann auch die Übertragungen aus Indien an. Und in einem dieser Tage während dieses Shibirs im Retreat mit meinem Meister, da sprach Swamiji von einem anderen Guru, Shirdi Sai Baba heißt der. Das ist nicht zu verwechseln mit Satya Sai Baba, das ist jemand anderes. Und dieser Shirdi Sai Baba, der erlebte Anfang des neunzehnten Jahrhunderts, nein, Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, und in Indien natürlich. Und ich wusste bis dahin noch nichts von dem.

Aber wie er da von diesem Guru erzählte, hatte ich eine ganz, ganz erstaunliche innere Erfahrung, eigentlich ganz simpel und subtil und dennoch für mich völlig überwältigend. Als ich Swamiji sprechen hörte, spürte ich plötzlich, wie jemand mir die Hand hinten auf den Rücken legte. Da war natürlich niemand, aber hinter mir stand jemand, so spürte ich es. Da war niemand, aber das war mein Empfinden, und legte mir die Hand auf den Rücken. Und ich war durchströmt von einer Liebe, die war einfach überwältigend. Und ich wusste: das war Shirdi Sai Baba.

Das klingt jetzt total komisch, wenn ich das sage, ich weiß schon. Aber so habe ich es erlebt, als wäre dieser verrückte Guru von damals für mich plötzlich spürbar geworden. Und ich hatte das Gefühl, dass ich mit diesem Guru aufs Tiefste verbunden bin, aber es normalerweise überhaupt nicht spüren kann. Und durch das Medium von Swamiji, durch diesen lebendigen Guru, habe ich diesen Jesus aus dem neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert spüren können.

Und dann, kurze Zeit später kam, hatte ein Mann mit Soham während des Retreats ein Gespräch, ein Mann, den ich sehr schätze und der auch damals zum Team um Soham herum gehörte, dem auch ich angehörte damals, und der erzählte dann genau dieses Erlebnis. Er erzählte genau das, was ich erlebt hatte, eins zu eins, genau die gleiche Erfahrung. Und da war ich schon sehr überrascht. Und dann habe ich natürlich auch davon erzählt.

Wir rationalen, aufgeklärten, intelligenten, vernünftigen Menschen können uns überhaupt nicht vorstellen, was durch diese Medien Gottes wie Jesus eines war oder wie Shirdi Sai Baba eines war oder wie Swamiji eines ist, was damit möglich ist. Es wird ja immer wieder von Wundern berichtet. Es ist eigentlich, als wäre alles möglich, was wir uns nicht vorstellen können. Aber das Entscheidende ist der lebendige Guru, der ist es. Da geschieht's.

Und Swamiji hat immer wieder erzählt, dass es immer wieder vorkommt, dass diese alten Gurus, die längst nicht mehr in ihren Körpern sind, so wie Jesus oder so wie Shirdi Sai Baba, dass die dann immer wieder durch einen Guru hindurch wirken, der jetzt auf der Erde wandelt. Er erzählte einmal von einer Begebenheit, wo ein neuer Schüler zu ihm kam. Und dann hatte er am nächsten Morgen in seiner Meditation... Swamiji hatte in seiner Meditation am nächsten Morgen das Erlebnis, dass eben dieser Shirdi Sai Baba zu ihm kam. Zu der Zeit war Swamiji in der Heimatstadt von diesem Shirdi Sai Baba und hatte dort ein Shibir gegeben.

Und in der Meditation kam dieser Shirdi Sai Baba zu Swamiji und sagte: "Hör' mal, da ist dieser Schüler von mir, diese Seele, die damals schon bei mir war, der ist jetzt bereit. Jetzt ist er bereit. Und ich möchte, dass Du ihm das Kronenchakra öffnest, dass Du ihm den Weg frei machst, damit er jetzt weitergehen kann." Und das hat dann Swamiji gemacht im nächsten Diskurs.

Und das Erstaunliche für mich ist, dass ich erst durch diesen Guru, der jetzt in meinem Leben ist, lebendig, der jetzt auf der Erde ist, der jetzt in seinem Körper ist, dass ich durch den diesen anderen Guru erleben konnte, mit dem ich irgendeine ganz tiefe Beziehung habe, die mir bewusst nicht zugänglich ist. Aber wenn man mal so ein Erlebnis selber hat, dann gibt's keine Frage mehr, dann weiß man einfach: "Ja, so ist es." Es ist unerklärlich. Es ist einfach unerklärlich, wenn man so was erlebt, aber wer es selbst erlebt, der hat keine Fragen mehr und auch keine Zweifel.

Und so ist es für mich auch mit Jesus. Ich habe neulich eine Frage bekommen, die möchte ich kurz vorlesen. Da schreibt eine Frau: "Es ist so schön und so anders, als ich es gelernt und geglaubt habe, wie Du die Geschichten rund um Jesus' Leben erklärst. Wie kommen diese anderen Interpretationen zu dir?" Ja, ich rede so gerne über Jesus, und schon als Kind fühlte ich mich mit Jesus ganz innig verbunden, ohne dass ich mir das überhaupt erklären konnte, weil ich aus einer Familie entstamme, in der Religion keine Rolle gespielt hat, aber diese Verbindung war immer da. Wirklich verstanden habe ich ihn nicht, aber da war diese Liebe, dieses Vertrauen.

Und seit ich jetzt Swamiji in meinem Leben habe, habe ich begonnen, Jesus zu verstehen, einfach so; das, wovon er wirklich gesprochen hat. Und dabei helfen wir natürlich die Dinge, von denen Swamiji spricht. Swamiji erklärt sehr viel über das, was spirituell im Leben eines Menschen überhaupt tatsächlich geschieht, so ganz, ganz bodenständig erzählte er immer davon.

Aber es ist nicht nur das. Es ist, als ob ich jetzt durch diesen lebendigen Guru, der jetzt in meinem Leben ist, diesen Guru Jesus, zu dem ich eine uralte, ganz tiefe Verbindung habe... den kann ich jetzt plötzlich hören und verstehen, wahrhaftig verstehen. Aber erst, seit Swamiji in meinem Leben ist, als wäre der einfach nur Botschafter, einfach nur ein Kanal, durch den all diese anderen Seelen, Energien zu mir kommen können. Oder wahrscheinlich sind sie immer bei mir, aber durch diesen Kanal kann ich sie dann erleben und wahrnehmen.

Und ich erzähle das, weil ich jetzt in diesem vergangenen Shibir, der vor drei Tagen zu Ende ging, etwas Ähnliches erlebt habe. Am vorletzten Tag, da sprach Swamiji ganz unerwartet und unvermittelt wieder von Shirdi Sai Baba. Und ich saß da und dieser Shirdi Sai Baba hat mich wieder besucht. Und ich saß mit geschlossenen Augen da, und diesmal war es mir, als würde er mir seine Hand vorne auf die Brust legen. Es war, als würde seine Hand mitten in mein Herz hineingehen, ganz sanft, unendlich liebevoll. Und dann ist irgendetwas mit mir geschehen. Es war, als würde etwas, was damals vor vier oder fünf Jahren, was damals begonnen hat, plötzlich zum Ende kommen, abgeschlossen werden, vervollständigt werden. Als wäre jetzt irgendetwas fertig geworden, was er damals begonnen hat. Als würde diese ganze Herzgegend einfach aufgemacht und gewärmt und geöffnet werden. Ich kann's mit Worten nicht wirklich beschreiben. Ja, und es war, als könnte dieser unglaubliche Guru für mich spürbar werden durch die Worte des heute lebendigen Gurus.

Und davon sprach Jesus damals, da bin ich mir sicher. Als er vom "lebendigen Gott" sprach, da sprach er davon, dass wir Gott erleben können durch ein lebendiges Medium, eines, was jetzt vor uns steht. Es ist ja so: wenn man so einen Guru hat, der wirklich lebendig ist, dann hat man das Gefühl, man begegne Gott. Man weiß: dieser Mensch ist nicht Gott. Man weiß: dieser Körper kann nicht Gott sein, das geht nicht, weil Gott überall und immer ist. Gott war schon immer und wird immer sein, also kann kein Körper Gott sein, weil ein Körper vergänglich ist, der kommt und der geht. Aber man erlebt das so.

Durch diesen lebendigen Guru erlebt man selbst in sich drinnen Gott. Als bräuchte man diesen lebendigen Kanal im Leben, und dann spürt man's selbst. Davon sprach Jesus. So als wollte er sagen: heute bin ich der lebendige Gott für dich. Und jetzt, zweitausend Jahre später, wird Jesus spürbar und erlebbar für mich durch den lebendigen Gott, der heute in meinem Leben ist. Und das ist die Funktion eines Gurus: Gott erlebbar zu machen, ganz konkret.

Ich weiß schon: wenn man jemanden darüber sprechen hört, klingt das total schräg und komisch und ein wenig seltsam, aber so ist es. Ich möchte auch deswegen davon berichten, weil es etwas gibt, was ich immer wieder beobachte, sowohl in der christlichen Kirche als auch in modernen spirituellen Kreisen.

Die meisten Menschen erleben irgendwas, sie fühlen sich zum Beispiel, wenn sie christlich geprägt sind, Jesus nahe, so wie ich es eigentlich mein Leben lang getan habe. Oder man hat vielleicht ein Erleuchtungserlebnis und fühlt sich plötzlich ganz anders als früher und kann auch anders sehen als früher. Und dann glaubt man: "Ah, das ist es." Und es gibt ja einige Videos von mir, da berichte ich darüber, dass das eben nur der Anfang ist und nicht das Ende. Und das, was da noch kommt, ist so viel mehr, so viel größer, so so stiller, so viel normaler, so so viel subtiler, so viel größer und tiefer als das, was Du dir vorstellen kannst. Und ich habe zwar das Gefühl, dass das, was ich eigentlich rüberbringen möchte in diesem Video, dass ich das überhaupt nicht ausdrücken kann, aber ich sehe und höre immer wieder, wie die Menschen davon überzeugt sind: "Ich brauche das alles nicht, ich habe das selber schon."

Die Gurus, die ich kenne, die waren allesamt anders. Die haben sich irgendwann auf den Weg gemacht und sind zu Gurus geworden, zu Giganten, und sind heute noch auf dem Weg. Die meditieren heute noch, die geben sich heute noch ihrem Guru oder ihren Gurus hin, weil sie immer noch weiter wachsen, immer noch tiefer wachsen, immer noch mehr lernen und sich immer noch mehr auflösen, immer noch mehr.

Es gibt aus der Lerntheorie eine schöne Untersuchung, die hat auch einen bestimmten Namen, ich habe den nur vergessen, einen wissenschaftlichen Namen. Und da wurde untersucht, wie der Verlauf einer Lernerfahrung beim Menschen ist. Ich bin ja auch Computerprogrammierer, fast muss ich sagen, "gewesen", weil dafür immer weniger Zeit ist in meinem Leben. Ich mache viel lieber Videos. Und es ist so: wenn ein Mensch etwas Neues lernt, dann hat er am Anfang das Gefühl: "Wow, das ist ja cool, das ist ja einfach, das kann ich jetzt!"

Beim Programmieren zum Beispiel: man lernt eine neue Programmiersprache oder man lernt überhaupt das Konzept von Programmieren und was man da mit so Computern und mit Software überhaupt anstellen kann. Und sehr, sehr schnell hat man das Gefühl: "Wow, das ist ja unglaublich." Es ist ganz neu alles, und man hat ganz schnell das Gefühl: "Das kann ich, ich bin richtig gut." Und das ist normal, das geschieht eigentlich in jedem Bereich, ob man Sport lernt oder Programmieren oder auch im Spirituellen. Man lernt, man macht die ersten Schritte, man lernt, man macht die ersten Schritte in dieses Neuland und man ist einfach nur vollkommen fasziniert und wie weggeblasen, alles scheint einfach zu sein und alles ist berührend und beeindruckend. Und man hat ganz ehrlich das Gefühl: "Ich hab's voll drauf". Und das ist normal, das ist eine normale menschliche psychologische Erfahrung.

Und je nachdem, wie der Mensch gestrickt ist, dauert diese Erfahrung eine kurze Zeit oder eine längere Zeit an. Es gibt Menschen, die bleiben da stehen und die wollen aus dieser Erfahrung nicht mehr weg, aber die lernen auch nicht weiter. Die glauben, sie sind gut, und da bleiben sie dann stehen.

Aber die Menschen, die weiterhin neugierig bleiben und weiterhin lernen wollen, die machen dann eine sehr erstaunliche Erfahrung, Denn je mehr sie dann mehr lernen in diesem neuen Bereich, desto mehr entdecken sie: "Oh wow, ich habe ja keine Ahnung". Sie entdecken plötzlich ganz viele Dinge, die man ja eigentlich noch viel besser machen könnte, beim Programmieren zum Beispiel. Und dann kommt eine im Vergleich zu dieser ersten Phase recht lange Zeit, wo es eigentlich nur bergab geht. Mit jedem Neuen, das man entdeckt, mit jedem Neuen, was man lernt, bekommt man immer mehr ein Gefühl dafür, wie wenig man in Wirklichkeit überhaupt weiß.

Da gibt es eine wissenschaftliche Kurve des Gefühls der Selbstsicherheit in diesem neuen Bereich, wie gut man sich fühlt, und am Anfang ist die Kurve ganz hoch, da ist man ganz weit oben, und dann geht's erst mal ganz lange immer weiter runter, immer weiter runter. Das ist eine lange Zeit. Alles, was man lernt, gibt einem immer nur noch mehr das Gefühl: "Oh Gott, ich habe ja keine Ahnung! Was habe ich da am Anfang nur gedacht?" Man entdeckt langsam, wie groß der Bereich eigentlich ist und was es da wirklich zu lernen gibt. Jetzt weiß ich es auch: das ist die Kurve der gefühlten Kompetenz, so heißt sie.

Am Anfang fühlt man sich total kompetent plötzlich. Man glaubt wirklich, man weiß alles, man fühlt sich wirklich kompetent. Und dann entdeckt man mit jedem Schritt, den man mehr lernt, immer mehr, wie inkompetent man in diesem Bereich in Wirklichkeit noch ist. Und man fühlt sich immer noch inkompetenter, immer noch dümmer, je mehr man lernt, bis man irgendwann an der Talsohle dieser Entwicklung angelangt ist, und dann beginnt man ganz allmählich, die Basics zu lernen, das Grundlegende, ganz langsam. Und das dauert.

Lernen dauert Zeit. Und dann fängt der Weg an, wieder nach oben zu gehen, aber langsam, langsam. Und dann entwickelt man wahrhaftige Kompetenz. Aber erst, nachdem diese erste gefühlte sehr große Kompetenz sich als Illusion entpuppt hat und man sich dann irgendwann vollkommen unfähig und inkompetent fühlt. Und wie gesagt: wenn man dann immer noch dabei bleibt, dann beginnt das wahre Lernen, und dann beginnt man, von der Pike auf sozusagen, zu lernen, wie es wirklich geht. Und dann entwickelt man wahre Kompetenz, ganz wenig am Anfang, ganz wenig, aber auf der aufbauend entwickelt sich dann mit der Zeit, durch echte Erfahrung, durch viele Fehler, die man macht, und aus jedem Fehler lernt man weiter und weiter... da entwickelt sich dann ganz allmählich wahre Kompetenz in diesem neuen Bereich, den man da betreten hat im Leben. Und daraus entwickeln sich dann Menschen, die in diesem Bereich wirklich Bescheid wissen.

Und diese Lernkurve, die sich dann entwickelt und diese Kompetenzkurve, die halt ganz langsam immer weiter ansteigt, die hat kein Ende. Die geht immer weiter, immer höher. Und die meisten Menschen bleiben ganz am Anfang stehen. Das sind die Dilettanten. Und dann gibt's einige, die gehen weiter und die sind bereit, sich inkompetent zu fühlen. Die Neugier, die Leidenschaft in diesem Bereich, die Freude am Lernen überwiegt, und sie sind bereit, sich inkompetent und dumm zu fühlen und sie wollen einfach lernen. Die durchschreiten dann irgendwann diese Talsohle und die werden dann irgendwann zu wirklichen Profis, zu echten Experten.

Und so ist es im spirituellen Bereich auch, und zwar noch viel mehr. Ja, und ich erzähle davon, weil ich von vielen Menschen immer wieder höre, dass sie das doch schon kennen. Es gibt zum Beispiel ganz viele Leute, die lieben Jesus. Ich habe Jesus mein Leben lang auch geliebt, daran ist auch überhaupt nichts verkehrt. Da gibt's aber noch unendlich viel mehr zu entdecken.

Es ist ganz normal, dass Menschen, wenn sie zum ersten Mal mit Spiritualität in Berührung kommen auf die eine oder auf die andere Weise, dass sie unendlich beeindruckt sind von dem Erlebnis, was sie dann haben oder von dem, wie sie sich dann fühlen. Und da bleiben eben ganz viele Menschen stehen und spielen dann Guru oder Meister und halten sich für total kompetent. Und das ist auch normal. Wie gesagt, das ist ein völlig normales menschliches Stadium in dieser Entwicklung.

Ich habe dieses Stadium auch durchlebt. Ich weiß noch... als ich zu meinem spirituellen Meister Soham kam vor dreiundzwanzigeinhalb Jahren, bald sind es vierundzwanzig Jahre... Oh, ich fühlte mich so erleuchtet und so klug. Ich verstand einfach alles. Aber irgendetwas hat mich davon abgehalten, meinen Meister zu verlassen; zu glauben, jetzt weiß ich Bescheid und mein eigenes Ding zu machen, vor vierundzwanzig Jahren. Ich blieb einfach da sitzen, und dann begann die lange Zeit des Entdeckens, dass ich überhaupt nichts weiß, dass ich überhaupt keine Ahnung habe.

Und dann, jetzt, nach zwanzig Jahren, nach fast vierundzwanzig Jahren, jetzt langsam, auch dank Swamiji und der Meditation, von der ich so oft erzähle, von der Samarpan-Meditation... Jetzt fange ich langsam an, die Basics zu lernen. Und ich will immer weiter lernen. Und ich lerne durch den lebendigen Gott, der vor mir steht. Erst war es Soham für mich, und dann kam Swamiji. Vor sechs Jahren kam Swamiji in mein Leben, dieser indische Guru, und der war noch eine ganz andere Nummer als Soham. Ich dachte immer, Soham weiß alles, Ich war ihm völlig hingegeben, aber dann kam Swamiji. Und dann habe ich gemerkt: "Oh wow, so was gibt's!" Das wusste ich davor gar nicht. Erst als ich es selber erlebt habe…

Es war, als wäre ich bis dahin bei Johannes dem Täufer gewesen, aber plötzlich kam Jesus. Und Johannes der Täufer, als Jesus kam, sagte zu seinen Schülern... Er hatte eine Menge Schüler. Johannes der Täufer war ein ganz cooler Meister, aber als Jesus kam, sagte Johannes der Täufer: "Was seid ihr noch bei mir? Folgt ihm nach. Er ist so groß, ich bin noch nicht einmal würdig, seine Füße zu berühren." Und so war's mit Soham. Als Swamiji in unser Leben trat, sagte er zu mir: "Du, ich fühle mich wie Johannes der Täufer. Alles, was ich jetzt noch tun kann, ist, den Menschen, die mir folgen, zu sagen: "Hier, folgt ihm! Ich weiß nichts." Und auch ein Swamiji, er hat nicht aufgehört zu lernen, er gibt sich immer und immer wieder Gott und seinen Guru hin, immer wieder.

Und wenn man einmal anfängt, diese Talsohle zu durchschreiten während dieses Lernens, und dann beginnt, ganz allmählich wirklich zu lernen, dann weiß man nicht nur, dass dieses Lernen kein Ende hat, es macht auch überhaupt nichts aus. Dann ist dieses Wachsen und dieses Lernen einfach nur pure Freude, pures Glück. Es muss nicht aufhören. Man wartet nicht auf das Ende. Man ist einfach dankbar für alles weitere, was man entdeckt, was man noch lernen kann. Man lernt etwas Neues und kann etwas Neues, und in diesem Lernen entdeckt man schon das Nächste: "Oh wow, da geht's ja immer noch weiter". Und man ist immer noch glücklicher.

Ich möchte jetzt noch zwei Stellen aus einem Brief zitieren, den ich bekommen habe von einer Pfarrerin, von einer evangelischen Pfarrerin, der hat mich sehr berührt. Es ist ein sehr schöner Brief und auch ein langer Brief, den ich an anderer Stelle noch einmal aufgreifen werde, aber in diesem Video möchte ich zwei Punkte vorlesen, die jetzt gerade ganz gut dazu passen.

"Ich finde es so wunderbar, wie Du von Jesus und vom Himmel sprichst, das wärmt mein Herz. Ich selbst bin evangelische Pfarrerin und suche immer auch nach Worten Jesu und das, was er "Reich Gottes" oder "Himmelreich" nennt, das ist ja seine Kernbotschaft, den Menschen heute zu vermitteln. In manchen Videos äußerst Du dich über Kirche manchmal etwas negativ. Das gibt mir, wenn Du das tust, immer einen kleinen Stich. Ich finde auch, dass Kirche in ihrer Geschichte viel falsch gemacht hat und Irrwege ging, keine Frage. Aber mir tut das etwas weh, weil ich finde, dass wir, die Pfarrer, Pfarrerinnen und viele andere in der Kirche heute so nicht mehr sind wie das Zerrbild von Kirche."

Ja, manchmal äußere ich mich ein wenig negativ über die Kirche, das stimmt. Aber ich tue das nicht, weil die Kirche viel falsch gemacht hat. Darum geht es mir überhaupt nicht. Was ich weiß, was ich sehe, ist, dass die Menschen, die die Kirche ausmachen, keine Vorstellung davon haben, worum es wirklich geht. Aber das ist auch normal. Es ist nicht so, dass ich die Kirche verurteile und denke, sie sollte anders sein. Jede Religion ist so.

Die Kirche, die Religion, entspringt aus dem, was der Guru, in dem Fall Jesus, verkörpert und gesagt hat. Aber sie wird getragen von Menschen, die nicht Jesus sind. Eigentlich wird sie von Unwissenden getragen. Und es ist wunderbar. Ohne das wüssten wir heute nichts von Jesus. Es ist, als ob dadurch in der Welt diese Energie weitergetragen wird, von Unwissenden.

Und wenn ein Mensch dann für sich selbst Gott entdeckt... Wenn ein Mensch beginnt, Gott wahrhaftig zu erleben, weil ein lebendiger Gott in sein Leben getreten ist, dann verlässt er die Kirche. Diese Menschen sind dann nicht mehr Teil der Kirche. Sie müssen gehen. Sie haben da keinen Platz mehr, weil sie jetzt Gott auf ihre Weise erleben und verkörpern. Und dadurch... Und die Menschen in der Kirche kommen mit diesen Menschen auch überhaupt nicht zurecht, weil die im Prinzip rückwärtsgewandt sind. Sie schauen auf den, der damals war, und niemand, der heute ein lebendiger Gott ist, passt dazu, weil der heutige lebendige Gott heute ist und zu heute passt und ganz anders spricht als Jesus damals. Das war schon immer so, und das ist in jeder Religion so.

Früher haben sie die Menschen, die dann erwacht sind und die Gott entdeckt haben und die dann Gott leben, die haben sie getötet, verbrannt, gekreuzigt, als Häretiker verurteilt. Und das ist normal, es ist einfach so. In dem Moment, wo jemand zum schwarzen Schaf wird und die Herde verlässt und Gott entdeckt, geht er seinen eigenen Weg, und er passt nicht mehr in die Herde hinein. Er passt nicht mehr in die Kirche. Es geht nicht, da ist da ist kein Platz dafür.

Aber das ist auch nicht die Aufgabe von Kirche, für solche Menschen Platz zu haben. Die Aufgabe von Kirche ist es, dieses Erbe weiterzutragen, was dieser Guru damals hinterlassen hat. Und dieses weitertragen geschieht durch Unwissende. Das ist sozusagen die Natur von Kirche, weil sobald jemand zum Wissenden wird, ist er allein. Aber dennoch ist es so, und deswegen spreche ich gelegentlich darüber, dass das, was in der Kirche bewahrt wird, nicht die Wahrheit ist. Es geht nicht. Die kann nur verkörpert werden von jemand Lebendigem.

Und deswegen sage ich immer wieder, dass die Menschen da keine Ahnung haben, obwohl sie es alle gut meinen. Sie meinen es alle gut. Es ist nicht so, dass an den Menschen irgendetwas verkehrt wäre.

Es ist so wie mit den Ärzten. Ich erlebe es mit den Ärzten. Alle Ärzte, die ich in diesem Leben kennengelernt habe, meinen es gut und sind aufrichtig bemüht, es gut zu machen. Ich habe keinen getroffen, der böse war. Aber dennoch habe ich bei den meisten Ärzten gemerkt: sie haben keine Ahnung.

Sie haben keine Ahnung, was wirklich möglich ist in Sachen Gesundheit, was wirklich möglich ist mit diesen Körpern. Ich wusste es als dummer Patient. Der Arzt wusste es nicht, weil der Arzt in diesem System, in diesem Medizinsystem, in dieser Kirche sozusagen, aufgewachsen ist. Da hat er gelernt. Er kann nichts dafür. Er meint es nicht böse. Und dennoch ist es wichtig für mich, zu wissen, wo die Grenzen dieser Menschen sind. Ich muss genau hinschauen können, um zu erkennen: "Ah, da kann er mir hilfreich sein, aber dort nicht, weil er davon nichts weiß."

Ja, und so ist es im spirituellen Bereich auch. Solange wir nicht auf dem Weg sind, nicht wirklich, solange wir noch diesem irdischen Leben ganz und gar verhaftet sind und Teil der Herde, solange ist Religion für uns wie eine Leiter. Sie führt uns in die richtige Richtung. Aber irgendwann sind wir oben an der Leiter angekommen, und dann geht's für uns wirklich los. Dann betreten wir unseren Himmel. Und ab da müssen wir die Leiter loslassen. Ab da ist man allein, allein mit dem lebendigen Gott, der dann in deinem Leben ist. Und davon weiß die Kirche nichts. Und die Menschen, die in der Kirche arbeiten, wissen davon auch nichts, sonst wären sie nicht mehr dort. Es ist einfach so. Und daran ist überhaupt nichts verkehrt.

Die ganzen Heiligen sind nicht Teil der Kirche gewesen. Die Kirche hat sie natürlich vereinnahmt, aber jeder einzelne Heilige ist seinen ganz eigenen Weg gegangen. Dann haben sich um diese Heiligen meistens entweder neue Kirchen gebildet oder neue Kirchenableger. Aber das eigentlich Interessante ist, dass dann dieser Mensch seinen eigenen Weg gegangen ist und eigene Worte gesprochen hat. Er hat Gott auf seine Weise erlebt, radikal. Es geht nicht anders. Und darauf weise ich eben immer wieder hin. Und es klingt natürlich schon so, als würde ich da negativ über die Kirche sprechen, aber im Prinzip sage ich nur, wie es ist und auch, dass es normal so ist. Da ist überhaupt nichts verkehrt.

Aber wenn dann die Zeit kommt, dass du dich aufmachst, Gott zu leben, dann bist du allein, allein mit deinem Guru, wenn du einen hast. Dann hast du vielleicht andere Leute dich herum, auch im spirituellen Bereich, dann hat man andere Menschen, die dieselbe Meditation machen und denselben Guru verehren, und das ist wunderbar und das ist eine Unterstützung, aber der eigentliche Weg, den geht man allein. Der ist innen und da geht man allein.

Deswegen hat Jesus oft diese... Da gibt es verschiedene Geschichten, wo er immer wieder das Gleiche gesagt hat, wo er über das schwarze Schaf gesprochen hat. Gott kommt nur zu dem, der seinen eigenen Weg geht. Es geht nicht anders. Ja, da ist die Herde, die Schafherde, und eines Nachts verirrt sich ein Schaf. Das Schaf geht seinen eigenen Weg, weg von der Herde, in die Wildnis. Und dann macht der Schäfer, das ist Gott, macht sich auf, dieses eine Schaf zu suchen. Er lässt die anderen neunundneunzig Schafe zurück, von denen in dieser Geschichte, in diesem Gleichnis, das Jesus erzählt, die Rede ist, und sucht das eine Schaf. Und dann findet er das Schaf in der Wildnis auf seinem eigenen Weg und freut sich über alle Maßen und sagt zu diesem Schaf: "Ich liebe dich mehr als die neunundneunzig." Und das heißt: Gott kommt zu dem, der dann den eigenen Weg entdeckt.

Der Weg zu Gott ist ein Weg nach innen, und den kann man nur alleine gehen. Ist also völlig normal. Und deswegen es ist immer so, dass was dann in der Herde zurückbleibt, immer die Unwissenden sind. Und ich erzähle so viel davon, weil ich sagen möchte, dass es normal ist. Es ist nicht so, dass mit der Kirche etwas verkehrt ist. Es kann gar nicht anders sein. All die Menschen, die sich aufmachen, Gott zu entdecken, die sind nicht mehr in der Kirche. Es ist einfach so.

Und die Leute, die am Rande stehen, die Gott erahnen, schon ein Leben lang, aber noch in der Herde sind, für die ist das wirklich traurig. Aber das Traurige ist nicht, dass da einer wie ich sagt: die Kirche ist so. Die eigentliche Traurigkeit kommt aus dir selbst, weil du genau weißt... Du gibst all dein Wirken und all deine Mühe dort hinein, und doch weißt du: das, was du wirklich bewirken willst, das kannst du dort nicht bewirken.

Und jetzt erzähle ich dir noch am Schluss, wie du das bewirken kannst. Wenn du deinen eigenen Weg gehst, ganz gleich, was es bedeutet... Wenn du dich aufmachst nach innen und deine Seele entdeckst, wenn du beginnst zu meditieren, wenn du beginnst, Gott zu entdecken... das geht am leichtesten durch einen lebendigen Gott in deinem Leben... dann beginnst du, Gott in dir zu kultivieren, und der beginnt zu strahlen, aus dir heraus. Deine Aura wird immer größer und kräftiger und heller, und das spüren die Menschen. Und das, was du gerne bewirken möchtest, jetzt, in der Kirche, in der Herde, das geschieht dann von ganz allein. Die Schafe, die das wirklich wollen, die kommen dann zu dir. Es sind nur wenige, aber das sind die, die das können und wollen. Und so funktioniert's, es ist einfach so.

Deswegen war Jesus... er war ja Jude, aber er war dann kein Heiliger des Judentums. Nein, er musste gehen. Er hatte da keinen Platz Und so ist es auch mit dir und auch mit mir. Alles, was ich weiß, alles, was ich erlebe, alles, was ich entdecken darf, kommt nicht von mir, es kommt nicht aus meiner Weisheit, es kommt dank meines Meisters Soham, es kommt dank meines Gurus Swamiji zu mir. Dank dieser Medien Gottes darf ich jetzt in meinem Leben Gott und den Himmel erleben, dank alten Gurus wie Shirdi Sai Baba und Jesus, die jetzt für mich spürbarer sind denn je. Aber ich muss meinen eigenen Weg gehen. Ich lebe das auf die Mikael-Weise. Ich rede wie Mikael, und ich habe das Gefühl, ich passe da nirgendwo rein. Und das geht auch nicht. Es ist einfach so. Und deswegen ermutige ich jeden einzelnen Menschen, sich selbst treu zu sein und den eigenen Weg zu entdecken.

Und was ich immer wieder sage und was ich jetzt am Ende von diesem Video noch einmal wiederholen möchte, ist: sei geduldig. Dieser Weg beginnt gerade, er ist nicht zu Ende. Du bist noch ganz am Anfang, aber das ist nichts Schlechtes. Für das Ego ist es etwas Schlechtes. Das Ego denkt: "Das ist aber ein doofer Weg. Die sagen alle, es ist so einfach." Es ist auch einfach, aber der Weg ist ewig, so fühlt es sich jedenfalls an. Und ich sage das immer wieder, um dich zur Geduld zu inspirieren.

Ich habe neulich ein Zitat von Osho gelesen, diesem indischen Mystiker, der im Westen sehr bekannt ist. Da spricht er darüber. Er sagt: "Sei geduldig. Du brauchst Geduld. Du brauchst viel Geduld. Du meditierst und meditierst. Du hast das Gefühl, nichts passiert, nichts." Im Gegenteil, du hast immer wieder das Gefühl, du wirst immer noch dümmer und du entdeckst immer noch mehr, wie unwissend und wie unwürdig und wie verkehrt du eigentlich bist, alles Dinge, die einen eigentlich entmutigen könnten. Und er sagt: "Sei geduldig." Du durchlebst eine lange Zeit, wo du das Gefühl hast, nichts passiert: "Ich finde überhaupt nichts. Dieser Himmel, von dem der Mikael da spricht, den gibt's gar nicht, jedenfalls nicht in meinem Leben." Aber Osho sagt: "Sei geduldig. Es kommt zu dir, aber es braucht Zeit."

Deswegen sagt Swamiji: "Wenn du meditierst... Das einzig Wichtige ist, dass du ohne jede Erwartung meditierst." Du setzt dich einfach hin und meditierst, ohne etwas zu wollen, und das machst du jeden Morgen, jeden Tag. Du lebst dadurch immer mehr ohne jede Erwartung, und dann kannst Du immer mehr das entdecken, was wirklich jetzt hier ist in dir drin. Ohne Erwartung, ohne Eile.

Es gibt heutzutage gerade im spirituellen Bereich so eine Subkultur, wo ganz viele Menschen erzählen, dass es eigentlich alles ganz einfach ist und es keinen Weg gibt; dass man im Grunde alles sofort jetzt und hier entdecken und erleben kann. Die meisten davon gehen auf Adwaita zurück und auf Ramana Maharshi. Aber der hat nicht davon gesprochen, der hat etwas ganz anderes gesagt. Und als Ramana Maharshi im Sterben lag, sagte er... Ramana Maharshi hat seinen Schülern diese Frage geben: frag dich, "Wer bin ich?" Stell dir diese Frage, wer bin ich? Und diese Leere, die sich dann auftut, das ist die Antwort. Aber diese Leere ist unendlich und diese Leere lehrt uns ein Leben lang.

Es ist nicht so, dass man sich diese Frage stellt und dann diese Antwort in sich spürt und dann sagt: "Okay, das war's jetzt, alles klar." Wenn man wirklich aufrichtig ist mit sich selbst, dann ist das auch erst der Anfang. Und als Ramana Maharshi im Sterben lag, sagte er angeblich etwas, ich war ja nicht dabei, ich kann auch nur wiedergeben, was ich irgendwo gelesen habe... Aber ich habe gelesen, dass er dann sagte: "Vergiss diese Frage. Da gibt es noch unendlich viel mehr." Ja.

Und das Ego möchte ankommen. Das Ego möchte, dass es erledigt ist. Aber je mehr man das Ego hinter sich lässt, je mehr man wirklich bereit ist zu lernen, desto mehr ist man nicht nur bereit, sondern voller Freude dabei, diesen scheinbar ewigen Weg zu gehen, diesen ewigen Weg der Hingabe, diesen ewigen Weg des Lernens. Dazu möchte ich dich heute ermutigen. Die Inspiration bekommst du von dem lebendigen Gott, der jetzt hier ist. Wer das für dich ist, wirst du selbst entdecken.

Es ist übrigens so, das möchte ich jetzt noch am Schluss kurz erzählen, dass, wenn du zum Beispiel Jesus liebst und Jesus verehrst, oder es gibt in Indien viele Anhänger, die Shirdi Sai Baba verehren, weil das ein ganz großer Guru war.... Und Swamiji erklärt es so: wenn man wirklich aufrichtig sucht, wenn man wirklich aufrichtig diesen Guru liebt, der nicht mehr in seinem Körper ist, also Jesus zum Beispiel oder Shirdi Sai Baba, dann wird dieser Guru, Jesus zum Beispiel, dafür sorgen, dass heute ein lebendiger Guru in dein Leben kommt, und durch den lebendigen Guru erlebst du dann diesen Guru, den Du so liebst.

Deswegen verstehe ich plötzlich Jesus. Ich kann mir das auch nicht erklären. Die Frage, die vorhin gestellt wurde, wie diese Inspirationen zu mir kommen... ich weiß es nicht wirklich. Für mich ist es einfach so, als würde ich meinen alten Guru, meinen geliebten alten Guru Jesus, den ich offensichtlich in irgendeinem alten Leben innigst erlebt habe, als könnte ich den jetzt plötzlich verstehen, einfach so, weil er jetzt durch den heute lebendigen Guru wieder bei mir ist, als würde er vor mir stehen. Ich verstehe ihn einfach. Und so funktioniert's.

Und wenn Du einen anderen Guru liebst, der nicht mehr in seinem Körper ist, egal wer... Wenn du den wirklich liebst, dann sorgt der dafür, dass jetzt jemand in dein Leben kommt, der dir heute lebendig hier und jetzt hilft. Das Entscheidende ist dieser lebendige Guru, davon spricht Swamiji. Jesus spricht vom lebendigen Gott. So erleben wir Menschen das, ganz praktisch, ganz real.

Und wenn du das erlebst, dann spielt Zeit überhaupt keine Rolle, dann ist es dir völlig egal, wie lang oder wie kurz irgendein Weg ist, das spielt alles überhaupt keine Rolle. Du bist nur angefüllt von Ehrfurcht und Liebe und dir ist alles andere egal.

Ich habe das Gefühl, ich habe heute nur Unsinn gesprochen, aber ich wollte es trotzdem probieren. Und falls du bis zu diesem Punkt im Video dageblieben bist, freue ich mich und ich danke dir, dass du da bist.

Danke, danke, danke.

Ich liebe dich.