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Neujahrs-Intensive: Deutscher Online-Satsang vom 31. Dezember 2024

Deutsch mit deutschen und englischen Untertiteln.

Themen: Dem anderen in die Augen schauen. Wieder miteinander glücklich sein, ohne sich zu trennen. Die Angst vor der Angst. Vater-Sohn-Beziehung. Bei dir bleiben in Beruf und Welt. Liebe die Angst wie ein kleines Kind. Sei bereit zu sterben. Wenn du anders wirst, ändern sich die Freunde. Diesen Weg geht man allein. Nur unsere eigene Aufmerksamkeit zählt. Die Gedanken entschärfen. Ja zum Sterben. Ist es möglich, immer hier zu sein? Die Sprache Gottes. Nichts wünschen wollen ist auch ein Wunsch. Zwei Wege hinaus aus dem Gefängnis der Gedanken. Du kannst nur dort anfangen, wo du bist.

Über dieses Video:

Dies ist die erste von zwei Aufzeichnungen des diesjährigen Neujahrs-Intensives. Dieser zweistündige Online-Satsang war wirklich intensiv, mit wundervollen Fragen zu Partnerschaft, Gefühlen und zur Meditation. 

Viele, die mit dem Partner zusammenleben, kennen es: nach einiger Zeit wird die Beziehung, die anfangs so lebendig und schön war, unbefriedigend. Man hat sich nichts mehr zu sagen. An diesem Punkt denken viele daran, auseinanderzuziehen, aber es gibt einen anderen, viel einfacheren Weg, um die Partnerschaft wieder lebendig und schön werden zu lassen!

Besonders berührt hat mich auch die Frage eines Vaters über die Beziehung zu seinem Sohn. Eine Frau berichtet davon, wie eine alte Freundschaft unerquicklich wird, seit sie meditiert, und eine Therapeutin fragt sich, wie sie mit ihren Klienten umgehen und doch bei sich bleiben kann. Nirgendwo wird es deutlicher, wie hilfreich meditieren und das sich selbst nah sein ist, als im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen, und ich spreche so gerne dazu. 

Es gab zudem ein paar kritisch hinterfragende YouTube-Kommentare, und darüber freue ich mich ganz besonders: denn es sind meiner Erfahrung nach gerade die anfangs so kritisch Fragenden, die besonders reif und offen für die Wahrheit und den Weg nach innen sind. 

Ich bin so berührt von und dankbar für all die zutiefst persönlichen Fragen. Danke für diesen wundervollen Satsang an alle, die online oder in Form von Fragen und Kommentaren mit dabei waren.

Links zu den Themen in diesem Video:

(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).

  1. Dem anderen in die Augen schauen

  2. Wieder miteinander glücklich sein, ohne sich zu trennen

  3. Die Angst vor der Angst

  4. Vater-Sohn-Beziehung

  5. Bei dir bleiben in Beruf und Welt

  6. Liebe die Angst wie ein kleines Kind

  7. Sei bereit zu sterben

  8. Wenn du anders wirst, ändern sich die Freunde

  9. Diesen Weg geht man allein

  10. Nur unsere eigene Aufmerksamkeit zählt

  11. Die Gedanken entschärfen

  12. Ja zum Sterben

  13. Ist es möglich, immer hier zu sein?

  14. Die Sprache Gottes

  15. Nichts wünschen wollen ist auch ein Wunsch

  16. Zwei Wege hinaus aus dem Gefängnis der Gedanken

  17. Du kannst nur dort anfangen, wo du bist

  18. Unterstütze mich, wenn es dir Freude macht

Vollständiger Text zum Mitlesen:

Neujahrs-Intensive: Online-Satsang vom 31. Dezember 2024

[Dhyan Mikael:] Herzlich willkommen Satsang, herzlich willkommen zum diesjährigen Neujahrs-Intensive.

Ich freue mich, dass du da bist. Wunderbar.

Wir werden heute Nachmittag diesen zweistündigen Satsang haben, und morgen Nachmittag, am ersten Nachmittag des neuen Jahres, noch einen, und du bist herzlich eingeladen, auch morgen mit dabei zu sein. Ja, und ich möchte dir Gelegenheit geben, diesen Jahreswechsel einmal anders zu begehen als üblich.

Wenn du zurückschaust aufs vergangene Jahr, dann nicht zurückzuschauen und zu schauen, was du alles richtig und falsch gemacht hast und was gut und schlecht war, sondern einfach dankbar zu sein – und zwar für alles: auch für den Schmerz, auch für das Schwierige und ganz besonders für die Dinge, die du nicht verstehst. Und wenn du ins neue Jahr blickst, dann schlage ich dir vor, das auch anders zu machen, so wie ich: ohne Pläne.

Ich meine, es ist nichts daran verkehrt, zu planen, aber ohne diese persönliche... wie soll ich sagen... ohne diesen Wunsch, besser zu werden, diesen Wunsch, sich zu verändern, sondern ins neue Jahr zu gehen mit dem Wissen, das du jetzt schon hast, das du heute schon hast: dass alles, was du erleben wirst, gut sein wird, auch wenn du es nicht verstehst; auch wenn es für dich vielleicht schwierig wird. Ich weiß, das klingt ein wenig anders als das, was andere Leute sagen, aber dazu lade ich dich ein.

Und wenn du dazu Fragen hast oder sonst irgendwelche Fragen zu deinem Leben oder zu deinem spirituellen Weg, dann lade ich dich ein, sie heute hier in den beiden Satsangs zu stellen, in diesem Intensive. Du kannst es machen entweder schriftlich über den Chat in der Zoomübertragung oder auch auf YouTube. Du kannst aber auch direkt auf Zoom mit mir sprechen, wenn du möchtest. Ja, dann fangen wir einfach direkt damit an. Simone, hast du etwas, was du vorlesen kannst, oder soll ich etwas vorlesen?

[Simone:] Lieber Mikael, ich habe den Beginn einer Frage, aber ich glaube, da kommt noch etwas. Ich glaube, wir warten besser noch bisschen.

Dem anderen in die Augen schauen

[Dhyan Mikael:] Ja, fein. Ich danke dir. Dann werde ich jetzt eine Frage vorlesen, die mich per Email erreicht hat.

"Ich habe Probleme, Menschen bei Gesprächen länger in die Augen zu schauen. Ich muss dann immer ausweichen, weil es unangenehm ist. Es ist auch bei Menschen so, die ich schon länger kenne. Früher war das kein Thema, aber jetzt ist es eines für mich. Woran liegt das? Was kann ich da tun? Wenn ich den Blickkontakt ausweiche, dann scheint das unhöflich zu sein. Es wirkt, als sei ich desinteressiert an der Person. Am einfachsten ist mir, ein Gespräch zu führen beim Spazierengehen, wenn man nebeneinander hergeht, aber oft ist das so nicht möglich. Bitte sage mir etwas dazu."

Danke, danke für die Frage, und das scheint eine ganz gewöhnliche Allerweltsfrage zu sein, aber es gibt eigentlich gar keine gewöhnlichen Allerweltsfragen. Jede Frage hat eigentlich einen spirituellen Kern, und so auch diese. Deswegen freue ich mich über die Frage. Mir geht es ganz genauso. Früher war das für mich überhaupt gar kein Thema, den Menschen in die Augen zu schauen.

Ich habe es sogar genossen. Und vor langer Zeit gab es auch einmal eine Phase, als ich zum ersten Mal mit Spiritualität in Verbindung gekommen bin, da habe ich erlebt, wie die Leute es geliebt haben, sich unendlich lange in die Augen zu starren. Ich habe es dann auch mitgemacht, aber inzwischen kann ich das nicht mehr.

Und Swamiji, der Guru, dessen Schüler ich bin, und der Guru, der die Samarpan-Meditation, von der ich so oft erzähle, in die Gesellschaft bringt, der hat dazu auch einmal etwas gesagt. Er sagt, über die Augen nehmen wir die Energie des anderen Menschen auf.

Über die Augen – ich bin mir jetzt nicht sicher, ob er das auch gesagt hat oder ob das meine eigene Erfahrung ist... Es ist für mich, als würde ich das Karma des anderen Menschen zu mir einladen, durch die Augen. Und deswegen empfindet man es, wenn man feinfühliger geworden ist, als unangenehm, und zwar bei allen Menschen – auch bei den Menschen, die man liebt, denn auch die haben ihre Negativität. Auch die haben ihr Karma zu tragen.

Über die Augen nehmen wir die Energie des anderen Menschen auf. Es ist für mich, als würde ich dessen Karma zu mir einladen, durch die Augen. Deswegen empfindet man es als unangenehm, und zwar auch bei den Menschen, die man liebt, denn auch die haben ihre Negativität. Auch die haben ihr Karma zu tragen.

Ich schaue den Menschen mittlerweile nicht mehr in die Augen, aber ich mache es auf eine Art und Weise, dass die das gar nicht merken. Ich schaue den Menschen genau zwischen die Augen, genau hier auf diesem Punkt zwischen den Augenbrauen. Dann kann ich das gesamte Gesicht des Menschen sehen, den Gesichtsausdruck, ich kann auch die Augen wahrnehmen, aber ich blicke nicht direkt in die Augen hinein. Und dann fühle ich mich wohl, ich fühle mich sicher, ich fühle mich dem anderen Menschen nahe, aber ich bleibe bei mir und ich empfinde nicht diese Übertragung, diese energetische Übertragung.

Und ich empfinde das als sehr, sehr hilfreich. Und mir geht es wie dir: früher war das für mich kein Thema, aber irgendwann, wenn man gelernt hat, näher zu sich selbst zu kommen, wenn man begonnen hat, zu meditieren, dann wird man feinfühliger, man wird offener, man wird sensibler fürs Subtile, und irgendwann fängt man an, das zu bemerken, was du da berichtest.

Danke für die Frage.

Wieder miteinander glücklich sein, ohne sich zu trennen

Simone, soll ich weitermachen?

[Simone:] Nein, ich habe jetzt eine Frage, Mikael, die lese ich jetzt gerne vor. Sie kommt von Brigitte.

[Dhyan Mikael:] Hallo Brigitte. Ich freue mich, dass du da bist.

[Simone:] "Lieber Mikael, ich bin seit fünf Jahren mit meinem Partner zusammen, und seit drei Jahren wohnen wir unter einem Dach. Am Anfang, als wir zwei Haushalte hatten, war es sehr schön und mit Liebe und Freude gefühlt. Aber seit einiger Zeit führen wir ein Leben wie in einer Wohngemeinschaft. Er ist nicht mehr nett zu mir. Ich habe das Gefühl, als ob alles zwischen uns erloschen ist. Wir haben uns nichts mehr zu sagen, und keiner traut sich, darüber zu reden. Dieser Zustand bedrückt mich. Ich weiß nicht, ob es nicht besser wäre, sich zu trennen. Bitte teile mir deine Sicht."

[Dhyan Mikael:] Danke. Danke für deine Frage.

Ja, da kann ich dir zwei Sachen sagen. Das eine ist: bevor du mit einem Menschen zusammenziehst, teilt man nur die besonderen Momente. Du hast deinen Alltag, all die alltäglichen Sachen, und die machst du alle allein. Und dann, am Wochenende oder zu besonderen Tagen oder zwischendurch, da triffst du dich mit deinem Liebsten, und dann bist du ganz auf ihn konzentriert und alles ist besonders.

Und wenn man zusammenzieht, dann wird das anders. Dann teilt man den Alltag, und das ist etwas vollkommen anderes.

Dann teilt man all die Dinge, die unendlich normal sind, nichtssagend, über die es auch nichts zu sagen gibt.

Und das ist etwas Besonderes. Da geht der Wert der Beziehung eigentlich erst so richtig los: sich in diesem Alltag kennenzulernen. Da lernst du dann den anderen kennen, der wirklich ist – und dich selbst natürlich auch. Da geschieht aber noch etwas Zweites, wenn man beginnt, zusammenzuleben. Bevor du zusammengezogen bist, warst du verliebt, du fandest deinen Partner ganz toll, und du hattest die Neigung, deine Aufmerksamkeit ganz und gar in den Menschen hineinzuverlegen, in den du verliebt bist.

Bevor du zusammenziehst, teilt man nur die besonderen Momente. Die alltäglichen Sachen machst du allein. Zwischendurch triffst du dich mit deinem Liebsten, und alles ist besonders. Wenn man zusammenzieht, teilt man den Alltag, all die Dinge, über die es nichts zu sagen gibt. Und das ist etwas Besonderes. Da geht die Beziehung erst so richtig los.

Und solange man nicht zusammenlebt, geht das gut, weil man sich nur gelegentlich sieht. Wenn du deine Aufmerksamkeit ganz beim Partner hast und nicht bei dir, dann ist das keine gute Sache. Das führt immer zu Problemen. Aber solange man nicht zusammenlebt, merkt man das nicht so, weil man sich nur gelegentlich sieht und zwischendrin alleine den Alltag hat, und da kehrt man dann doch immer wieder zu sich selbst zurück, auch wenn man es nicht kann – trotz dieser Verliebtheit, trotz dieser Neigung, mit der Aufmerksamkeit da draußen zu sein und nicht bei dir.

Aber dann zieht man zusammen, und dann hat man die Aufmerksamkeit beim Partner, und zwar die ganze Zeit. Man verliert sich sozusagen da draußen. Man ist nicht mehr bei sich selbst. Man macht nicht mehr die Dinge, die einem wichtig sind. Man hört auf, Dinge zu machen, die man selbstverständlicherweise getan hat, während man alleine lebte. Und man erwartet, ohne dass einem das wirklich bewusst ist, all diese Dinge vom Partner.

Wenn deine Aufmerksamkeit ganz beim Partner ist und nicht bei dir, dann ist das keine gute Sache. Das führt immer zu Problemen. Aber solange man nicht zusammenlebt, merkt man das nicht, weil man sich nur gelegentlich sieht und zwischendrin alleine den Alltag hat, und da kehrt man dann doch immer wieder zu sich selbst zurück.

Und das geht schief. Das kann nicht funktionieren. Und beide machen das. Beide Menschen haben normalerweise ihre Aufmerksamkeit ganz beim anderen, und das kann nicht funktionieren, und beide Partner erwarten dann vom anderen, dass er mir das gibt, was ich brauche.

Ja, und das kann nicht funktionieren, es geht nicht gut. Und deswegen werden Beziehungen so schnell schwierig, wenn man einmal für einige Jahre zusammengelebt hat.

Aber du kannst es ganz einfach lösen.

Fang an, mit deiner Aufmerksamkeit wieder zurück zu dir zu kommen. Hör auf, zu schauen, was er tut und was er nicht tut, sondern komm mit deinem Gefühl zu dir selbst zurück. Sei bei dir mit deiner Aufmerksamkeit. Das heißt nicht, dass du jetzt mit ihm nicht mehr reden sollst oder mit ihm nichts mehr tun sollst, aber vielleicht hast du so ein feines Gefühl dafür, wovon ich spreche.

Du kommst in den Raum, in dem er gerade ist, vielleicht ist er gerade in der Küche und du betrittst den Raum, und du kannst jetzt ganz bei ihm sein mit deiner Aufmerksamkeit: wie er guckt, welche Laune er gerade hat, was er sagt – oder du kannst in den Raum treten und trotzdem ganz in dir sein mit deiner Aufmerksamkeit, mit deinem Gefühl.

Dann gehst du in den Raum und begrüßt ihn oder sprichst mit ihm oder kochst mit ihm, aber du bist bei dir. Und wenn du auf diese Art und Weise deine Energie zurückholst zu dir selbst, und deine Aufmerksamkeit, werden sich einige grundlegende Sachen ändern, ohne dass du mit ihm irgendwelche Probleme besprichst.

Und dann geschehen ganz viele Sachen gleichzeitig, ohne dass du das wirklich direkt sehen kannst. Ich sage das jetzt aus meiner eigenen Erfahrung von vielen Jahrzehnten, wo ich das so praktiziere. Wenn du beginnst, mit deiner Aufmerksamkeit zu dir selbst zurückzukehren, wirst du ganz schnell zufriedener, weil du wieder bemerkst, was du brauchst, und du dich darum kümmerst.

Vielleicht willst du spazieren gehen und du fragst ihn: "Hey, willst du spazieren gehen? Ich habe Lust, mir ist danach, ich brauche das jetzt." Und er sagt: "Nein, ich habe keine Lust." Und dann denkst du: "Okay, er will nicht. Dann gehe ich jetzt allein", und dann freust du dich auf den Spaziergang, und dann machst du den, ganz selbstverständlich. Es fängt mit Kleinigkeiten an.

Und es wird sofort leichter für dich, weil du jetzt wieder dir selbst das gibst, was du brauchst. Und gleichzeitig, und es ist total spannend: wenn einer von zwei Partnern beginnt, seine Energie wieder zu sich zu nehmen, da wo sie hingehört, dann ist das ansteckend.

Dann zwingt das förmlich den anderen Partner, der davon überhaupt nichts weiß, dazu, das Gleiche mit sich selbst zu machen. Und es ist, als würde man sich dann entwirren; als würde man dann wieder unabhängig werden, aber ohne nächtelange Gespräche, ohne fruchtlose Diskussionen, sondern einfach dadurch, dass du dich um deine Aufmerksamkeit und um deine Energie kümmerst.

Wenn ein Partner beginnt, seine Energie wieder zu sich zu nehmen, da wo sie hingehört, zwingt das den anderen Partner, der davon nichts weiß, das Gleiche zu machen. Es ist, als würde man sich dann entwirren und wieder unabhängig werden, aber ohne nächtelange Gespräche – nur dadurch, dass du dich um deine Aufmerksamkeit kümmerst.

Es ist eine innere Angelegenheit, nur von dir selbst.

Und etwas Drittes möchte ich gerne noch dazu sagen. Vielleicht ist es dir nicht bewusst, dass das geschieht, dass man in einer Beziehung die Aufmerksamkeit so sehr beim anderen hat. Und vielleicht ist dir auch nicht bewusst, dass man dadurch ganz automatisch ganz viele Erwartungen an den anderen hat, im Kleinen und im Großen.

Aber wenn du wieder zu dir selbst zurückkehrst und deine Kraft, deine Energie, wieder zu dir selbst bringst – oder so hat es mein spiritueller Meister Soham einmal ausgedrückt: wenn du deine Mitte wieder in dich selbst hineinverlegst; die ist gerade bei deinem Partner, aber du holst sie zurück zu dir selbst, da, wo sie hingehört –, dann hörst du auf, Dinge von deinem Partner zu erwarten. Und das ändert alles.

Wenn du wieder zu dir selbst zurückkehrst und deine Kraft, deine Energie, wieder zu dir selbst bringst, dann hörst du auf, Dinge von deinem Partner zu erwarten. Und das ändert alles.

Normalerweise ziehen wir zusammen, und ohne dass die beiden Partner das wissen, hat man ganz viele Erwartungen aneinander, und wenn man den Alltag miteinander teilt, wird das immer mehr und immer mehr. Aber wenn man dann aufhört, vom anderen etwas zu erwarten, dann ist es für den anderen wie eine unendliche Entlastung. Dann kann der wieder atmen. Dann kann der sich wieder an dir freuen. Es wird alles verändern, einfach, indem du zu dir selbst zurückkehrst.

Ohne dass die Partner das wissen, hat man ganz viele Erwartungen aneinander, und wenn man den Alltag miteinander teilt, wird das immer mehr. Aber wenn man aufhört, vom anderen etwas zu erwarten, ist es für den anderen wie eine unendliche Entlastung. Dann kann der wieder atmen und sich an dir freuen – einfach, indem du zu dir selbst zurückkehrst.

Weißt du, viele Menschen denken, sie müssten wieder auseinanderziehen, damit sie es wieder so schön haben wie vorher. Aber du kannst das haben, während ihr zusammenlebt. Das ist das Geheimnis: du selbst zu bleiben und bei dir zu bleiben, während du mit jemand anderem lebst. Das ist eine Herausforderung, und das ist eine Herausforderung, von der die meisten Menschen nichts wissen, und auch eine Herausforderung, die die meisten Menschen nicht bestehen. Aber man kann das lernen. Man muss es einfach nur einmal ausprobieren.

Dazu lade ich dich ein. Und wenn du dazu noch mehr Fragen hast, entweder jetzt, in diesen beiden Tagen oder in den nächsten Wochen, wenn du das ausprobierst: ich bin gern an deiner Seite. Das, was ich dir hier nahelege, habe ich selbst ausprobiert, immer wieder, und anders könnte ich heute keine Beziehung mehr führen. Es wäre für mich unmöglich. Aber ich lebe so, und deswegen ist meine Beziehung frei von Problemen, einfach, weil ich bei mir bleibe, und meine Partnerin macht das Gleiche. Ich danke dir, Brigitte. Ich freu mich, dass du da bist.

Viele denken, sie müssten auseinanderziehen, damit sie es wieder so schön haben wie vorher. Aber du kannst das haben, während ihr zusammenlebt. Das ist das Geheimnis: du selbst zu bleiben und bei dir zu bleiben, während du mit jemand anderem lebst. Man kann das lernen. Man muss es einfach nur ausprobieren. Dazu lade ich dich ein.

Die Angst vor der Angst

[Simone:] dann lese ich die nächste Frage vor, Mikael, sie kommt von Black.

[Dhyan Mikael:] Hallo Black, schön, dass du dabei bist. Ich freue mich.

[Simone:] "Hallo Mikael, ich habe Angst davor, dass Gefühle wie Angst auftauchen. Kannst du was dazu sagen? Danke."

[Dhyan Mikael:] Ja, gerne. Danke, Black. Ja, Gefühle sind wirklich so eine Sache, besonders für uns Männer.

Sei einfach da, wo du bist. Schließe Freundschaft mit der Angst vor der Angst: Das ist ja eigentlich ein Gedanke, aber fang damit an, mit dieser kleinen Angst – und mach dir keine Gedanken. Irgendwann kommt das Gefühl. Weißt du, es ist so: du musst immer nur mit dem umgehen, was jetzt gerade da ist. Jetzt gerade ist die Angst vor der Angst da. Okay, dann gehe mit der Angst vor der Angst um. Du brauchst nicht an die Angst denken, die irgendwann einmal kommt.

Fühle diese kleine Angst, die jetzt gerade da ist. Und irgendwann kommt ein anderes Gefühl, und wenn das andere Gefühl da ist, dann gehe mit dem um; dann fühle das, so gut du eben kannst.

Du musst immer nur mit dem umgehen, was jetzt gerade da ist. Jetzt ist die Angst vor der Angst da – dann gehe mit ihr um. Du brauchst nicht an die Angst denken, die einmal kommt. Fühle diese kleine Angst, die jetzt da ist. Und irgendwann kommt ein anderes Gefühl, und dann gehe mit dem um; dann fühle das, so gut du eben kannst.

Meine Erfahrung ist folgende: das Gefühl, das da ist, damit kann ich umgehen. Alles, was jetzt geschieht, damit kann ich umgehen. Alles, was ich mir vorstelle, ist unmöglich. Alles, was ich mir vorstelle, was kommen mag, kommen könnte, das ist zu groß, zu schwierig. Das ist die Natur von Gedanken. Deswegen mein Rat: gehe nur mit dem um, was jetzt gerade da ist für dich, und ignoriere alle Gedanken an die Zukunft.

Das Gefühl, das da ist, damit kann ich umgehen. Alles, was jetzt geschieht, damit kann ich umgehen. Alles, was ich mir vorstelle, ist unmöglich, ist zu groß, zu schwierig. Das ist die Natur von Gedanken. Deswegen mein Rat: gehe nur mit dem um, was jetzt gerade da ist für dich, und ignoriere alle Gedanken an die Zukunft.

Ignoriere die Gedanken, die dir sagen, irgendetwas wird ganz, ganz schwierig, wie zum Beispiel eine vorgestellte große Angst, aber ignoriere auch die Gedanken an irgendetwas ganz, ganz Schönes, wo du dich auf etwas freust. Sei hier. Geh mit dem um, was jetzt hier ist, und schau einmal nach, ob das, was ich hier sage, stimmt. Schau einmal nach, ob das stimmt, dass alles, was hier ist, was wirklich da ist, erträglich ist, oder ob es dich wirklich umbringt. Schau einmal nach. Das ist meine Herausforderung an dich heute Nachmittag. Danke, Black. Danke für deine Frage.

Vater-Sohn-Beziehung

[Simone:] Dann lese ich weiter vor, Mikael, es sind heute viele Fragen.

[Dhyan Mikael:] Oh, wie schön, das freut mich sehr.

[Simone:] Von Thomas.

[Dhyan Mikael:] Hallo Thomas, willkommen.

[Simone:] "Lieber Mikael, ich habe einen fast dreizehnjährigen Sohn. Er lebt an drei Tagen in der Woche bei mir und den Rest bei seiner Mama. Er spielt gerne Computerspiele und er ist sehr gut darin. Dennoch hat er ein bestimmtes Zeitkontingent, welches er für Computerspiele verwenden darf. Dieses wird regelmäßig überschritten.

So habe ich den Zugang zum Internet beschränkt, und diese Beschränkung wird von meinem Sohn gekonnt umgangen, zuletzt mit einem geheimen Handy. Es entstand eine Art Wettkampf, der für uns beide sehr unbefriedigend ist. Ich habe zwischenzeitlich bereits resigniert. Ich bin frustriert, verärgert und ratlos. Was soll ich tun? Liebe Grüße, Thomas."

[Dhyan Mikael:] Ja, das ist eine schwierige Situation, Thomas. Weißt du, es ist für Kinder und Jugendliche und auch für Erwachsene nicht gut, viel Zeit mit solchen Dingen zu verbringen, aber es ist natürlich auch nicht gut, wenn man gegen sie kämpft und wenn ihr Streit habt. Und ich erlebe das hier mit in der Familie, in der ich hier lebe. Meine Frau, meine Partnerin, hat zwei Kinder, und die lieben natürlich die Handys und was man damit so alles machen kann.

Und die Zeit, die diese Kinder mit diesen Medien verbringen dürfen, ist sehr eng begrenzt, aber wir haben damit auch ganz viel gespielt.

Ich weiß noch, vor einigen Jahren habe ich zu meiner Frau gesagt: "Ach, was soll denn das? Lass die doch machen, die werden schon wissen, was gut für sie ist." Dann durften die einmal eine Weile so lange diese Medien und diese Spiele konsumieren, wie sie wollten – und es war verheerend.

Man konnte richtig sehen, wie sich die Kinder mit den Monaten verändert haben. Und dann hat meine Frau das wieder so gemacht, wie sie das damals für richtig gehalten hat, und hat das beschränkt. Aber sie konnte das tun, weil sie mit diesen Kindern ein ganz inniges, tragfähiges, intimes Verhältnis hat.

Diese Kinder vertrauen ihr zutiefst, und wenn sie solche Beschränkungen auferlegt, dann bringt es natürlich Widerstand hervor und Ärger und dann wird geschimpft und dann sind sie traurig oder bockig, aber da ist so viel Beziehungsfundament da, dass es möglich ist, die Kinder in dieser Sache zu führen. Es ist nicht einfach, aber es ist möglich.

Das Entscheidende ist diese Grundlage, diese Bindung, die das Kind oder der Jugendliche zum Erwachsenen hat. Wenn diese Bindung da ist, dann ist das Kind oder der Jugendliche in der Lage, den Erwachsenen als Führungsperson zu akzeptieren, und dann kann man da etwas machen, auch wenn es nicht einfach ist. Aber diese Bindung, diese Beziehungsbasis, die ist wichtig. Ohne die geht es nicht.

Und jetzt sind die Kinder älter, die ältere Tochter ist jetzt vierzehn, die darf jetzt schon ein bisserl mehr mit ihrem Handy machen, mit ihren Medien und ihren Spielen.

Du wirst nicht darum herumkommen, dafür zu sorgen, dass du deinem Sohn auf respektvoller, gleichwertiger Ebene begegnest. Ich weiß nicht, wie du das anstellen kannst. Das wirst du selbst herausfinden müssen.

Es ist nicht leicht. Du weißt, das ist nicht gut für ihn, aber er weiß es nicht. Er hat keine Ahnung davon, aber alles, was du ihm an guter Führung geben kannst, hängt davon ab, dass du mit ihm eine Beziehung hast, sonst kannst du' e vergessen. Sonst macht er einfach, was er will.

Und lass mich am Schluss Folgendes sagen: ich bin kein Experte, wenn es um Kinder geht.

Ich habe ja eben erzählt von den beiden Kindern, mit denen ich hier leben darf, und dann erlebe ich immer wieder, immer wieder, wie die Mutter mit diesen Kindern umgeht, mit einer Geduld und Weisheit... Ich kann ihr nicht das Wasser reichen, noch nicht einmal ansatzweise.

Und wenn du da eine wirklich kompetente Antwort haben möchtest, dann frage sie. Sie ist offen für Fragen. Wenn es dich interessiert, schreib mir eine Email, und dann leite ich hier ihren Kontakt weiter.

Und es lohnt sich wirklich. Ich freue mich, dass du fragst, auch wenn ich mich nicht für kompetent halte, da wirklich ganz praktischen Rat zu geben. Ich freu mich, dass du fragst, denn dein Sohn ist jetzt in einem entscheidenden Alter, was dich als Vater anbelangt. Bis die Kinder elf, zwölf, dreizehn sind, leben sie in der Welt der Mutter – ich rede jetzt über Insbesondere über die Jungen.

Aber wenn sie dann in die Pubertät kommen und mal dreizehn, vierzehn sind, fünfzehn, dann treten sie energetisch in die Welt des Vaters. Und es ist für deinen Sohn unendlich hilfreich, wenn er eine Beziehung mit dir haben kann, eine Beziehung, die darauf beruht, was man zusammen erlebt: dass er einen Vater erlebt, den er respektieren kann; zu dem er aufschauen kann; den er faszinierend findet; für den er sich interessieren kann; von dem er weiß, was er tut.

Ich weiß noch... Ich habe es in dem Alter geliebt, meinen Vater ins Büro zu begleiten. Er war einer der ersten Computerexperten in Deutschland, in den Sechzigerjahren und in den Siebzigern, und ich bin dann mit ihm mit ins Rechenzentrum gefahren, das er geleitet hat, und habe Lochkarten gestanzt. Ich habe natürlich überhaupt nicht gewusst, was er da wirklich tut, aber ich durfte ihn begleiten und ich konnte die Luft im Büro atmen, den Geruch der Maschinen, und ich fand alles ganz toll, und ich habe meinen Vater natürlich bewundert.

Und das ist für einen Jungen ganz wichtig bei der eigenen Identitätsfindung als Junge, als Mann. Ein Junge, der lebt seine ersten zwölf, dreizehn Jahre nur in der Energie der Mutter, und jetzt ist die Zeit, wo er lernt, was es bedeutet, Mann zu sein, und das kann er normalerweise nur von seinem Vater lernen. Und deswegen freue ich mich, dass du fragst, und deswegen möchte ich dich auch ermutigen, dass du die Zeit mit deinem Sohn nutzt und du Wege lernst, wie du da eine Beziehung möglich machen kannst, obwohl ich weiß, dass das eine große Herausforderung ist.

Danke, dass du da bist.

Bei dir bleiben in Beruf und Welt

[Simone:] Lieber Mikael, die nächste Frage kommt von Nadine.

[Dhyan Mikael:] Hallo Nadine. Schön, dass du da bist. Ich freue mich.

[Simone:] "Geliebter Mikael, ich möchte dir auch eine Frage stellen. Ich arbeite als Therapeutin auch im Bereich der Traumatherapie, habe in meiner Ausbildung Techniken erlernt, um abgespaltene Emotionen, Gefühle (gibt es da einen Unterschied?) zu integrieren. Seit November höre ich nun jeden Tag deine Videos und meditiere jeden Morgen. Nun wird es immer mehr so, dass mich meine eigenen Geschichten immer weniger interessieren, und ich beobachte, welch tolle Geschichten meine Gedanken sich ständig ausdenken.

Selbst Emotionen, Gefühle, werden immer dünner. Ich spüre meine Sehnsucht, mich als reine heilige Seele immer mehr zu erleben, zu leben. Mir kommt es vor, wie wenn meine Arbeit mit Trauma mich immer wieder zurückzieht in die äußere Welt. Ist das denn so? Gibt es eine Möglichkeit für mich, damit umzugehen und gleichzeitig meine Aufmerksamkeit in mir zu halten? Ich freue mich sehr über eine Antwort von dir und danke dir von Herzen. Nadine."

[Dhyan Mikael:] Danke. Was für eine schöne Frage. Ja, du hast es am Schluss schon auf den Punkt gebracht, als du gefragt hast: "Gibt es eine Möglichkeit, bei mir zu bleiben, wenn ich da hinausgehe und diese Arbeit tue?" Das ist das Entscheidende. An der Arbeit ist nichts verkehrt. Weißt du, wenn man beginnt, dieses Innen zu entdecken, wenn man beginnt, diesen Weg zur Seele zu entdecken und zu beschreiten, dann möchte man am liebsten nur noch meditieren.

Man möchte einfach am liebsten nur noch da drinnen sein. Aber das Leben da draußen gibt es nicht von ungefähr. Es ist wichtig. Es ist so: wir lernen in der Meditation eine Kostprobe von unserer Seele, und dann gehen wir in den Tag hinein, und die Welt zieht uns nach draußen. Und jetzt besteht die Herausforderung darin, bei uns zu bleiben, während wir in der Welt sind, ganz gleich welche Arbeit du hast.

Wenn man beginnt, diesen Weg zur Seele zu entdecken, möchte man nur noch meditieren. Aber das Leben da draußen gibt es nicht von ungefähr. Es ist wichtig. Wir bekommen in der Meditation eine Kostprobe unserer Seele, und dann besteht die Herausforderung darin, bei uns zu bleiben, während wir in der Welt sind, ganz gleich welche Arbeit du hast.

Die Welt, dein Beruf, deine Tätigkeit, gibt dir sozusagen jeden Tag Gelegenheit dazu, zu erleben, wie gut du wirklich bist; wie gut du wirklich bist beim bei dir bleiben. Wenn du alleine in einem Zimmer bist und du die Augen schließt und du nichts tust und nur nach innen gehst, du sitzt einfach da, dann ist es leicht – vergleichsweise leicht.

Du hast immer noch Gedanken und alles Mögliche, aber du bist nur auf dein Innen fokussiert. Das ist sozusagen die leichteste Übung. Aber dann gehen wir hinaus für die restlichen dreiundzwanzigeinhalb Stunden des Tages, und dann erleben wir, wie weit es jetzt wirklich her ist mit unserer inneren Stärke. Und das ist gut so.

Die Welt gibt dir jeden Tag Gelegenheit dazu, zu erleben, wie gut du wirklich bist beim bei dir bleiben. Wenn du alleine bist und nichts tust und nur nach innen gehst, dann ist es leicht. Aber dann gehen wir hinaus und erleben, wie weit es wirklich her ist mit unserer inneren Stärke. Und das ist gut so.

Du meditierst, und am Anfang der Meditation hast du das Gefühl, dein Kopf ist voller Gedanken. Du hast keine Ahnung, wie du nach innen kommen sollst, aber dann sitzt du da, und immer wieder lässt du die Gedanken gehen, immer wieder gehst du zu dir selbst zurück und zu deinem Kronenchakra. Und dann, nach einer Viertelstunde, nach zwanzig Minuten, nach fünfundzwanzig Minuten, dann wird es langsam still.

Und am Ende der halben Stunde kannst du dir überhaupt nicht vorstellen, wie du jemals an irgendwelchen Gedanken interessiert sein konntest, und du hast das Gefühl, dass du nie wieder deinen Gedanken auf den Leim gehen wirst. Du hast das Gefühl: du bist angekommen. Und dann machst du die Augen auf, du erhebst dich, gehst in die Küche, triffst deinen Partner und zack, alles ist weg.

Du bist sofort wieder im Alten drin. Und da merkst du dann: "Ah ja, ich bin doch nicht so kräftig, wie es sich gerade angefühlt hat." Also so viel einmal dazu ganz allgemein. Wenn du in einem Beruf arbeitest, wo du auf menschlicher Ebene mit Menschen zu tun hast, wie du als Traumatherapeutin, ist es ganz besonders wichtig, dass du lernst, bei dir zu bleiben, wenn du mit Patienten oder Klienten zu tun hast.

Am Anfang der Meditation ist dein Kopf voller Gedanken, aber dann wird es langsam still, und am Ende weißt du nicht, wie du jemals an Gedanken interessiert sein konntest. Dann machst du die Augen auf, triffst deinen Partner und zack, alles ist weg. Und da merkst du dann: "Ah ja, ich bin doch nicht so kräftig, wie es sich gerade angefühlt hat."

Und eine Sache, die dir dabei ganz enorm helfen wird, ist, dass du dir zwischen den Klienten ganz kurz Zeit nimmst. Ich weiß, das ist oft im Arbeitsalltag fast unmöglich, aber vielleicht schaffst Du es ja wenigstens sechzig Sekunden. Du kannst ja am Anfang einmal so einen Trick einbauen, dass du ganz kurz auf Toilette gehst zwischen den Patienten.

Und dann setzt du dich einfach auf die geschlossene Toilette, setzt dich hin, schließt einfach für dreißig Sekunden die Augen und lässt alles los in dir drin, und meditierst für dreißig Sekunden. Und dann gehst du zum nächsten Klienten und du ruhst in dir.

Wenn du mit Menschen zu tun hast, ist es besonders wichtig, bei dir zu bleiben. Nimm dir zwischen den Klienten Zeit. Vielleicht schaffst Du ja sechzig Sekunden. Du setzt dich einfach auf die Toilette, schließt die Augen und meditierst für dreißig Sekunden. Und dann gehst du zum nächsten Klienten und du ruhst in dir.

Ja. Und dann lernen wir ganz allmählich, unser gesamtes Leben zu leben, während wir in uns ruhen; während wir ganz still in uns sind. Und es wird immer mehr, das hat kein Ende. Ich erlebe dann immer wieder Zeiten, wo ich das Gefühl habe, ich kann das überhaupt nicht. Und dann, ein paar Tage später, habe ich das Gefühl, ich bin stiller denn je in mir. Und dann wird das Leben immer schöner. Und deswegen sind wir in diesem Leben. Das Leben hilft uns dabei, indem wir merken, "Oh wow, ich kann es ja noch gar nicht." Es ist wirklich ein Segen, dieses Leben.

Und dann lernen wir, unser Leben zu leben, während wir in uns ruhen, und das hat kein Ende. Ich erlebe Zeiten, wo ich das Gefühl habe, ich kann das überhaupt nicht, und ein paar Tage später bin ich stiller denn je. Das Leben hilft uns dabei, indem wir merken, "Oh wow, ich kann es ja noch gar nicht." Es ist wirklich ein Segen, dieses Leben.

Und zum Schluss meiner Antwort möchte ich noch sagen: du bist auch ein Segen für deine Klienten, weil deine Fähigkeit, bei dir zu bleiben – das ist die Therapie. Natürlich hast du alle möglichen Techniken gelernt, die du bei deinen Klienten anwendest, um denen zu helfen, und es ist auch alles richtig gut und wichtig, dass du dein Handwerkszeug beherrscht, aber dein Handwerkszeug wird viel effektiver sein und viel mehr Wirkung zeigen, wenn du als Therapeutin bei dir bist und deinen eigenen Gedanken nicht auf den Leim gehst, und auch nicht den Gedanken und Gefühlen deiner Klienten.

Deine Fähigkeit, bei dir zu bleiben – das ist die Therapie. Natürlich hast du Techniken gelernt, die du bei deinen Klienten anwendest, aber dein Handwerkszeug wird viel mehr Wirkung zeigen, wenn du als Therapeutin bei dir bist und deinen eigenen Gedanken nicht auf den Leim gehst, und auch nicht den Gedanken und Gefühlen deiner Klienten.

Deswegen ist das Beste, was dir da hilft, die Meditation jeden Morgen. Und wie gesagt: wenn du zwischen den Klienten wenigstens eine ganz kurze Pause einbauen kannst, selbst wenn es nur sechzig Sekunden sind, dann wird dir das ganz enorm helfen. Denn das, was du da hast, das ist die große Herausforderung, die wir im Leben haben: wie bleibe ich bei mir, wenn ich in der Welt bin? Und für Therapeuten, also für Körpertherapeuten, aber auch für Therapeuten, die an der Seele arbeiten, ist es ganz, ganz enorm wichtig, dieses immer wieder zu sich selbst zurückgekommen.

Deswegen freue ich mich so sehr, dass du meditierst. Swamiji macht ganz besonders häufig Seminare und Shibirs für solche Berufsgruppen, die ein schwieriges Berufsumfeld haben, was für die Seele der Menschen besonders belastend ist, zum Beispiel für Ärzte. Denn die Menschen, die mit den Krankheiten, mit den körperlichen, aber auch mit den seelischen Krankheiten der Menschen zu tun haben, die sind ganz besonders belastet. Und für diese Menschen ist es ganz besonders wichtig, sich ihre eigene Seelengesundheit zu kümmern. Deswegen bist du da genau auf dem richtigen Weg.

Das ist die große Herausforderung, die wir im Leben haben: wie bleibe ich bei mir, wenn ich in der Welt bin? Und für Therapeuten ist es enorm wichtig, dieses immer wieder zu sich selbst zurückgekommen. Deswegen freue ich mich so sehr, dass du meditierst.

Danke, Nadine. Ich freue mich, dass du da bist.

Liebe die Angst wie ein kleines Kind

[Simone:] Als Nächstes lese ich eine Frage von John vor, lieber Mikael.

[Dhyan Mikael:] Hallo John. Ich freue mich, dass du dabei bist. Wie schön.

[Simone:] "Hallo, lieber Mikael. Ich danke dir zuallererst einmal für deine Unterstützung in diesem Jahr und dass ich dich gefunden habe. Ich merke, dass ich sehr zurückgezogen bin aufgrund von Unsicherheiten. Ich schrecke beim Einschlafen immer wieder hoch und komme dadurch kaum in den Tiefschlaf und in die Erholung. Wie kann ich mich hier mehr öffnen und die Kontrolle im Schlaf loslassen?

Ich möchte so gerne dem Leben vertrauen, damit ich am nächsten Tag erholt und ausgeschlafen bin, bereit für einen neuen Tag im Leben. Ist das Herzchakra nicht mindestens genauso wichtig wie das Kronenchakra, oder worum wird dieses in der Samarpan-Meditation bevorzugt? Kannst du etwas zur Herzöffnung sagen, damit alle Energien im Körper wieder frei fließen können? Kann man darüber für sich selbst bedingungslose Liebe erfahren und alte Wunden heilen?"

[Dhyan Mikael:] Danke, John Mit dem Kronenchakra hat es etwas ganz Besonderes auf sich. Wenn du deine Aufmerksamkeit hier hoch richtest während der Samarpan-Meditation, dann passiert energetisch etwas in dir, was du bewusst normalerweise nicht wahrnimmst, aber deine Kundalini-Energie, deren Ursprung im Basischakra ist, die wird nach oben gezogen, durch den Körper, durch alle Chakren hindurch bis nach oben. Und das ist ein allmählicher Prozess.

Wenn man beginnt, zu meditieren, dann gibt es normalerweise im Körper eines jeden Menschen alle möglichen Einschränkungen und Blockaden. Bei jedem Menschen ist es etwas anderes; irgendwelche Chakren sind blockiert oder unterentwickelt. Aber wenn die Kundalini Energie nach oben gerufen wird durch die Samarpan-Meditation, dann wird sozusagen dieser Weg ganz allmählich durch diese Energie, die da aufsteigen mag, gereinigt und geheilt.

Mit dem Kronenchakra hat es etwas ganz Besonderes auf sich. Wenn du deine Aufmerksamkeit darauf richtest während der Samarpan-Meditation, wird deine Kundalini-Energie nach oben gezogen, durch alle Chakren hindurch. Dann wird dieser Weg ganz allmählich durch diese Energie, die da aufsteigen mag, gereinigt und geheilt.

Was ich damit sagen will, ist, dass du, indem du deine Aufmerksamkeit aufs Kronenchakra richtest, sozusagen automatisch die Heilung aller deiner Chakren förderst – und du brauchst darüber nichts wissen. Du musst also nicht erst analysieren, welche Chakren betroffen sind, um dann da irgendwelche Besonderheiten für jedes Chakra zu machen. Du kannst es machen, wenn du willst, aber ich bin da zu faul. Ich mache lieber den einfachen Weg.

Und du wirst feststellen, wenn du die Samarpan-Meditation einige Jahre gemacht hast, wie sich ganz allmählich bestimmte Dinge in dir drin, in deiner Psyche, in deiner Innenwelt, zurechtrücken. Du weißt gar nicht, wie das überhaupt möglich ist; ganz allmählich. Und das Tolle daran ist, dass es automatisch geschieht, einfach, indem diese Energie nach oben gerufen oder gelockt wird.

Es ist wirklich, als würdest du die Kundalini-Energie nach oben locken, indem du im Kronenchakra ruhst mit deiner Aufmerksamkeit, und die, die will sich ihren Weg bahnen, und das tut sie auch. Es dauert nur eine Weile. Also das einmal ganz grundsätzlich dazu, weil du fragtest, warum da das Kronenchakra bevorzugt wird. Das wird gemacht, weil dadurch alle Chakren in Harmonie kommen, aber eben ohne, dass du jetzt anfangen musst, das alles aufzudröseln und zu analysieren und zu verstehen.

Indem du deine Aufmerksamkeit aufs Kronenchakra richtest, förderst du die Heilung aller Chakren – und du brauchst darüber nichts wissen. Du wirst feststellen, wie sich ganz allmählich bestimmte Dinge in deiner Innenwelt zurechtrücken. Und das Tolle daran ist, dass es automatisch geschieht.

Und deswegen ist es auch nicht notwendig, dass du verstehst, worum es bei deinen Schwierigkeiten geht. Es reicht, wenn du mit der Schwierigkeit ganz direkt und praktisch umgehst, die du hast. Diese Angst oder diese Unruhe, die du spürst, die dich nicht einschlafen lässt – dass du mit der bist, als wäre sie ein verängstigtes Kind, das nicht einschlafen kann. Leiste deiner Unruhe, deiner Angst, leiste deinem verängstigten Kind, das da in dir zittert, Gesellschaft. Leiste dem Gesellschaft; sei mit dem.

Und denke nicht daran, dass du dann nicht schlafen kannst und dass du morgen gerädert bist. Schau, ich hatte einmal einen Sohn, der als kleines Baby jede Nacht geschrien hat. Ich weiß nicht, was er hatte; ich glaube, er hatte Magenkoliken. Das ist ja bei Kindern in einem bestimmten Alter manchmal recht häufig, und er hat jede Nacht geschrien. Und was ihm geholfen hat, war, wenn ich aufgestanden bin und ich habe ihn einfach in den Arm genommen und habe ihn durch die Wohnung getragen.

Und dann war er still und hat geschlafen. Sobald ich ihn ins Bett gelegt habe, hat er wieder angefangen zu brüllen. Also habe ich ihn stundenlang getragen. Und das für jemand anderen zu tun, für dein Kind, ist das Selbstverständlichste der Welt. Du denkst da nicht daran: "dann kann ich aber nicht lang genug schlafen, dann bin ich morgen gerädert." Natürlich bist du dann am nächsten Tag völlig gerädert, aber es ist völlig klar: "dieses Kind braucht mich jetzt", und du trägst dein Kind durch die Nacht.

Das macht man einfach. Und die Liebe zu dem Kind, die trägt einen dann durch den Tag, obwohl man völlig übermüdet ist und fix und fertig. Aber so geht es mit uns selbst auch. Du kannst das, was du da in deinem Inneren kennenlernst, genauso lieben, als sei es ein Kind. Und das nimmst du und du kümmerst dich darum, du gibst dem Aufmerksamkeit, du bist damit, ganz gleich, was das am nächsten Tag bedeutet. Das ist in dem Moment deine wichtigste Aufgabe.

Es ist völlig klar: "dieses Kind braucht mich jetzt", und du trägst dein Kind durch die Nacht. Und die Liebe zu dem Kind, die trägt einen dann durch den Tag, obwohl man völlig übermüdet ist. Aber so geht es mit uns selbst auch. Du kannst das, was du da in deinem Inneren kennenlernst, genauso lieben, als sei es ein Kind.

Und meditiere.

Weißt du, es ist, als würden wir uns um zwei Dinge gleichzeitig kümmern müssen als Mensch.

Einmal entdecken wir das, weswegen wir überhaupt in diesem Leben sind, nämlich unsere Seele zu entdecken und uns der zuzuwenden. Und wenn wir das tun, in dem Maße, wie wir das lernen, wird unser wahres Fundament, unsere Seele, immer kräftiger, und all unsere Probleme lösen sich. Das ist das, wovon Jesus die ganze Zeit sprach. Da öffnen wir die Tür zum Himmelreich, jetzt, hier, in diesem Leben. Aber gleichzeitig müssen wir mit den praktischen Gegebenheiten unseres Lebens umgehen, so wie wir sind, so wie dieser Körper gestrickt ist, so wie diese Psyche gestrickt ist.

Und einerseits beginnst du, dich deiner Seele anzunähern und zu meditieren, und du lernst, dich nach innen zu wenden, nach diesem Innen, das viel weiter innen ist als Gefühle und Emotionen. Aber irgendwie musst du mit dem, was da ist, ja auch umgehen und das ist dieser zweite Teil, von dem ich gerade spreche. Du musst einen guten Weg finden, wie du mit dem, was dich jetzt gerade plagt, zurechtkommen kannst. Und das geht am besten, indem du es da sein lässt und einfach liebst, als wäre es ein Kind; als wäre es ein Teil von dir.

Und das ist es, in Wirklichkeit: es ist ein Teil von dir. Und dieses praktisch damit umgehen heißt auch, dass du dir Hilfe holen kannst. Gerade eben antwortete ich auf die Frage einer Traumatherapeutin. Ich kenne Menschen, die haben Trauma erlebt – ich gehöre auch dazu –, und da gibt es oft eine Phase im Leben, wo es notwendig oder unendlich hilfreich ist, wenn man Hilfe bekommt, um mit diesen Dingen umzugehen. Dann geht es einfach leichter. Und gleichzeitig meditiert man und freundet sich mit seiner Seele an.

Sei bereit zu sterben

Und ich sage jetzt noch etwas... Ich bin nicht sicher, ob dir das hilft, aber es hat mir geholfen.

Ich sagte eben, ich hatte auch mein Trauma in meinem Leben, und ich hatte als Kind und als Jugendlicher immer einen Traum, ein Albtraum, den ich meistens hatte kurz nach dem Einschlafen, in dem ich im Grunde vernichtet worden bin, und ich hatte vor diesem Traum große Angst. Und irgendwann habe ich gelernt, viele Jahrzehnte später, als ich zu meinem Meister Soham kam, 'ja' zu sagen zu allem. Und 'ja' zu sagen zu allem heißt letztlich, 'ja' zu sagen, zu sterben.

Du liegst nachts wach und kannst nicht einschlafen, und letztlich ist es diese Angst: "Wenn ich jetzt einschlafe, dann bringt mich das um". Das ist die ultimative Angst. Und Soham brachte mir bei, 'ja' zu sagen, und zwar zu allem. Und am Ende steht dann immer dieses: "Okay, dann muss ich bereit sein, zu sterben – dann kann ich dazu 'ja' sagen", zu dieser Angst oder zu jener Angst. Und dann habe ich das gemacht.

Und 'ja' zu sagen zu allem heißt letztlich, 'ja' zu sagen, zu sterben. Du liegst nachts wach, und letztlich ist es diese Angst: "Wenn ich jetzt einschlafe, dann bringt mich das um." Und am Ende steht immer dieses: "Okay, dann muss ich bereit sein, zu sterben – dann kann ich dazu 'ja' sagen", zu dieser Angst oder zu jener Angst.

Irgendwann begann ich, 'ja' zu sagen zum Sterben. Natürlich haben mich die Gefühle nicht umgebracht – aber es fühlte sich so an. Und wenn man dann bereit ist, zum Sterben 'ja' zu sagen, ganz aufrichtig, ganz echt, dann kann man zu allem anderen 'ja' sagen – zu allem.

Irgendwann begann ich, 'ja' zu sagen zum Sterben. Natürlich haben mich die Gefühle nicht umgebracht – aber es fühlte sich so an. Und wenn man dann bereit ist, zum Sterben 'ja' zu sagen, ganz aufrichtig, ganz echt, dann kann man zu allem anderen 'ja' sagen – zu allem.

Und als ich das lernte, verschwand dieser Albtraum. Den hatte ich als Kind und Jugendlicher, und im Erwachsenenalter nicht mehr jede Nacht, aber bestimmt ein-, zweimal die Woche. Und jetzt habe ich ihn seit fünfzehn Jahren nicht mehr gehabt. Und wenn ich jetzt an diesen Albtraum und an mein Trauma im Leben denke, dann kommt es mir fast zuvor, als wären das die Lehrer gewesen, die mir die Gelegenheit gaben, zu lernen, 'ja' zu sagen. Und jetzt bin ich frei.

Wenn ich jetzt an diesen Albtraum und an mein Trauma im Leben denke, dann kommt es mir fast zuvor, als wären das die Lehrer gewesen, die mir die Gelegenheit gaben, zu lernen, 'ja' zu sagen. Und jetzt bin ich frei.

Aber ich glaube, das ist ein Schritt, den kann man erst gehen, wenn man ein gewisses inneres Vertrauen erlangt hat, und ein Mensch, der das nicht kann, sollte sich keine Vorwürfe machen. Das kommt schon irgendwann. Aber wenn du das kannst, dann ist das sehr hilfreich: 'ja' sagen zum Sterben. Und dann liegst du nachts wach und diese Angst kommt, diese Unruhe, und dann sagst du: "Okay, Gott, ich sage 'ja' dazu.

Wenn du das kannst, ist das sehr hilfreich: 'ja' sagen zum Sterben. Und dann liegst du nachts wach und diese Angst kommt, und dann sagst du: "Gott, ich sage 'ja' dazu. Und wenn das bedeutet, dass ich heute Nacht sterbe – ich sage 'ja'. Ich lege mein Leben in deine Hände. Ich sage einfach 'ja'." Das ist das, was wir brauchen, um gut leben zu können: dieses 'ja'.

Und wenn das bedeutet, dass ich heute Nacht sterbe – ich sage 'ja'. Ich lege mein Leben in deine Hände. Ich sage einfach 'ja'." Das ist eigentlich das, was wir brauchen, um gut leben zu können: dieses 'ja'. Und das, was du erlebst, diese Angst, diese Unruhe, das ist die Einladung zum 'ja' sagen.

Das, was du erlebst, diese Angst, diese Unruhe, das ist die Einladung zum 'ja' sagen.

Danke. Danke, dass du da bist.

[Simone:] Ja, Mikael, ich möchte noch kurz ein Feedback von Thomas vorlesen.

[Dhyan Mikael:] Sehr gerne, Thomas.

[Simone:] "Lieber Mikael, danke für dieses Intensive, und danke für deine Antwort. Jetzt ist mir die Richtung wieder klar, und ich freue mich auf den Weg."

Wenn du anders wirst, ändern sich die Freunde

Dann lese ich die nächste Frage vor. Sie kommt von Maria.

[Dhyan Mikael:] Hallo Maria.

[Simone:] "Ich habe mich jahrelang mit meiner Freundin sehr gut verstanden. Wir haben viel miteinander erlebt und uns gegenseitig geholfen. Jetzt, bei unserem Treffen, war es anders. Sie lebt so in der äußeren Welt, und mich interessiert es nicht, über die Welt zu schimpfen und zu reden. In einem Moment war mir ganz schlecht und ich habe mich gefreut, als wir uns verabschiedet haben. Wie soll ich mit der Situation umgehen? Kannst du etwas dazu sagen? Danke."

[Dhyan Mikael:] Sehr gerne. Danke für deine Frage, Maria. Ja, es ist einfach so: du beginnst, auf deinem Weg zu sein, und du veränderst dich: du wirst verändert. Und in dem Maße, wie du dich veränderst, verändert sich dein Leben. Das Leben verändert sich immer so, dass es zu dem passt, wie du gerade bist. Und du wirst jetzt stiller, mehr nach innen gewandt, du wirst positiver, deine Negativität verlässt dich ganz allmählich, und dann nimmst du die Negativität anderer Menschen umso schmerzlicher wahr.

Und dann kannst du mit Menschen, die dir eigentlich ein Leben lang nahestanden, als du noch so warst wie sie, plötzlich nichts mehr anfangen.

In dem Maße, wie du dich veränderst, verändert sich dein Leben – immer so, dass es zu dem passt, wie du gerade bist. Du wirst stiller, positiver, deine Negativität verlässt dich und du nimmst die Negativität anderer umso schmerzlicher wahr. Dann kannst du mit Menschen, die dir ein Leben lang nahe standen, plötzlich nichts mehr anfangen.

Wenn ich so etwas erlebe wie du... Ich habe zum Beispiel ein Treffen ausgemacht, und dann erlebe ich so etwas Unangenehmes wie du jetzt, dann gehe ich damit folgendermaßen um: ich erlebe es einfach. Ich stehe also nicht mitten im Treffen auf und sage: "Du, das passt mir jetzt nicht. Du bist mir zu negativ." So etwas tue ich nicht, denn der andere Mensch ist ja nicht verkehrt, nur weil mir das jetzt nicht taugt. Ich habe 'ja' gesagt zu dem Treffen, ich habe mich darauf gefreut, und dann erlebe ich das einfach, so wie du auch.

Und hinterher, so wie du jetzt, spüre ich einfach, was das mit mir angestellt hat, und ich spüre den Schmerz oder die Last oder was auch immer es ist, was du in dir wahrnimmst, ohne den anderen Menschen zu beurteilen. Und dann vergesse ich das. Alles, was in Zukunft anders wird in dieser Beziehung, entsteht einzig und allein daraus, dass du das jetzt so rein und direkt wahrnehmen und erleben kannst, wie es gerade ist. Und du brauchst keine Entscheidung für die Zukunft treffen.

Du musst jetzt nicht irgendwie so eine Art Entschluss fassen: "beim nächsten Treffen muss ich aber mit ihr darüber sprechen, dass das anders laufen muss" oder "ich will mich nicht mehr mit dir treffen." So etwas ist nicht notwendig. Erlebe deine Gefühle, erlebe, wie es für dich war, und dann vergiss es. Und dann wirst du sehen, ob du noch einmal Lust bekommst, dich mit ihr zu treffen oder nicht.

Und falls sie auf dich zukommt und sich gern mit dir treffen möchte, dann kannst du dann sehen, wie du dich dann fühlst, in dem Moment, wo sie dich fragt, ob du dich mit dir treffen magst. Und dann schaust du nach, dann wirst du dich wieder an dieses Erlebnis von jetzt erinnern, und dann spürst du nach: "wonach ist mir? Wie gehe ich jetzt damit um?" Und dann ist es ganz spannend, weißt du... Dann gehst du vielleicht wieder in ein neues Treffen hinein – ich habe das selbst zahllose Male erlebt –, aber ich gehe dann kräftiger in dieses neue Treffen. Ich bin mehr bei mir.

Am Anfang fühlt man sich völlig hilflos, wenn man sensibler wird und zum ersten Mal wahrnimmt, dass es Dinge an den anderen Menschen gibt, die man ja eigentlich ganz gerne hat, mit denen man einfach nicht mehr richtig umgehen kann. Aber man bekommt da relativ schnell Möglichkeiten.

Wenn ich mich heute mit jemandem treffe oder Besuch kommt und es dann eine Situation gibt, wo ich merke, "also das brauche ich jetzt wirklich nicht", dann bin ich mittlerweile – ich weiß gar nicht wie, das geschieht von selbst –, in der Lage, so ein Gespräch zu steuern, ohne den anderen Menschen vor den Kopf zu stoßen.

Du kannst dann sagen: "Du, tut mir leid, ich weiß, das liegt hier am Herzen, diese ganzen Unglücke, von denen du da gerade erzählst, aber weißt du, ich habe für mich festgestellt: wenn ich darüber spreche, dann nützt mir das nichts. Im Gegenteil, da geht es mir hinterher viel schlechter als vorher, und deswegen ist es mir am liebsten, wenn ich über so etwas gar nicht rede." Weißt du, irgendwie so... Oder dir fällt irgendetwas anderes ein.

Es gibt eigentlich immer eine Möglichkeit, den anderen wissen zu lassen, wie es für mich ist, ohne den anderen als falsch hinzustellen. Anstatt zu sagen: "du redest immer negatives Zeug", kannst du sagen: "du, ich habe gemerkt, wenn ich über solche Sachen nachdenke, dann werde ich ganz krank. Ich lass das lieber. Deswegen wäre es mir am liebsten, wir würden darüber nicht sprechen. Mich interessiert es eigentlich gar nicht mehr." Ich rede da nur über mich.

Es ist dann für den anderen Menschen immer noch schlimm genug, und es kann sein, dass sie dich nie wieder treffen möchte, aber das wäre eine Möglichkeit, die ich dir nahelegen kann. Aber ich mache das mittlerweile so... So etwas sage ich mittlerweile in Gesprächen gar nicht mehr. Irgendwie bin ich ganz geschickt darin geworden, das Thema zu wechseln auf irgendetwas, was mir taugt, ohne dass es der andere wirklich merkt. Das braucht einfach ein bisschen Übung.

Am Anfang ist ein bisschen schwierig, aber nach ein paar Jahren hat man da den Bogen heraus. Aber letztlich ist es so, weißt du... Ich sagte dir eingangs in meiner Antwort an dich: du veränderst dich, und das Leben um dich herum verändert sich so, dass es zu dir passt. Und es kann gut sein, wenn du dir selbst treu bist, was vielleicht heißt, dass du dich mit dieser Freundin nicht mehr treffen möchtest oder dass du dich in den Gesprächen in Zukunft etwas anders verhältst als bisher, dann kann es passieren, dass diese Freundschaft zu Ende geht.

Und das ist nicht schlimm. Sei du dir treu, so gut du kannst, so sanft du kannst, sanft mit dir selbst und sanft mit den anderen Menschen, sofern es dir möglich ist, und dann sortiert sich dein Leben neu. Es wird ein paar Menschen geben, die zu der neuen Maria nicht mehr passen, und die werden dann aus deinem Leben verschwinden, ohne dass du irgendetwas machst. Und neue Menschen werden in dein Leben treten, die zu dieser neuen Maria passen und über die du dich freust.

Sei du dir treu, so sanft du kannst, sanft mit dir selbst und mit den anderen, sofern es dir möglich ist, und dann sortiert sich dein Leben neu. Es wird Menschen geben, die werden aus deinem Leben verschwinden, ohne dass du irgendetwas machst. Und neue Menschen werden in dein Leben treten, die zu dieser neuen Maria passen und über die du dich freust.

Also, mach dir keine Gedanken über deine Freundin. Die ist okay, wie sie ist. Fühle deine Gefühle, sei dir selbst treu, kümmere dich um dich selbst, meditiere. Und diese praktischen Fragen, die werden sich, du wirst es sehen, von selbst erledigen. Du brauchst nicht darüber nachdenken, du brauchst keine Entschlüsse fassen, und du brauchst heute nicht wissen, wie du dich beim nächsten Mal verhalten wirst. Kümmere du dich darum, dass du dir selbst nahe bist. Mehr brauchst du nicht tun. Das ist meine ganz persönliche Erfahrung. Danke für deine Frage.

Fühle deine Gefühle, sei dir selbst treu, kümmere dich um dich selbst, meditiere. Diese praktischen Fragen werden sich von selbst erledigen. Du brauchst nicht nachdenken, keine Entschlüsse fassen und heute nicht wissen, wie du dich beim nächsten Mal verhalten wirst. Kümmere du dich darum, dass du dir selbst nahe bist. Mehr brauchst du nicht tun.

[Simone:] ich habe noch kurz ein Feedback von John.

[Dhyan Mikael:] Hallo John, ja bitte.

[Simone:] "Vielen lieben Dank. Das war sehr hilfreich. Von Herzen, danke."

[Dhyan Mikael:] "Ich danke dir für deine Frage. Es ist so ein Geschenk, deine und eure Fragen beantworten zu dürfen.

Diesen Weg geht man allein

[Simone:] Die nächste Frage, die ich vorlese, kommt von Shantam.

[Dhyan Mikael:] Hallo Shantam. Ich freu mich sehr, dass du da bist.

[Simone:] "Hallo Mikael. Ich freue mich so sehr, dich zu sehen und dass ich heute dabei sein kann. Ich möchte diese zwei Tage, also heute und Neujahr, mit mir sein. Weihnachten hat es in der Familie gekracht, und ich bin aufgestanden und nach Hause gegangen. Ich habe mich so unwohl gefühlt und mir wurde alles zu viel. Nun werde ich von meinen Töchtern ignoriert und sie suchen keinen Kontakt zu mir, so als hätte ich mal wieder falsch gehandelt.

In deinem Newsletter hast du über Weihnachten geschrieben, und dass es für einige von uns zur Herausforderung werden könnte, und das ist nun geschehen. Ich war immer ein Familienmensch, und seit ich mit Swamiji bin und jeden Morgen meditiere, ist eben alles anders geworden. Ich möchte nur noch mit mir sein. Das erfüllt mich. Vielleicht magst Du etwas dazu sagen. Ich danke dir so sehr, dass du mich begleitest auf diesem neuen Weg nach innen."

[Dhyan Mikael:] Ich danke dir.

Ja, wenn wir diesen Weg nach innen beginnen, dann geschieht etwas ganz Erstaunliches, nämlich, dass die Menschen, die uns am nächsten sind, damit die größten Probleme haben. Und das ist immer so. Es ist einfach immer so.

Wenn wir diesen Weg nach innen beginnen, dann geschieht etwas ganz Erstaunliches, nämlich, dass die Menschen, die uns am nächsten sind, damit die größten Probleme haben. Und das ist immer so. Es ist einfach immer so.

Auf meiner ersten Jahrespostkarte, die ich im vergangenen Frühjahr gemacht habe, da steht: "Wenn du dir selbst treu sein willst, dann musst du bereit sein, verkehrt zu sein" – weil ein Mensch, der beginnt, sich selbst nahe zu sein, sich selbst treu zu sein, in den Augen der anderen verkehrt ist. Das ist ganz erstaunlich, und es tut anfangs richtig weh, und deswegen gehört es zur ersten Lektion auf dem spirituellen Weg, Freundschaft zu schließen mit diesem Verkehrtsein.

Auf meiner Jahrespostkarte steht: "Wenn du dir selbst treu sein willst, dann musst du bereit sein, verkehrt zu sein" – weil ein Mensch, der beginnt, sich selbst nahe zu sein, in den Augen der anderen verkehrt ist. Deswegen gehört es zur ersten Lektion auf dem spirituellen Weg, Freundschaft zu schließen mit diesem Verkehrtsein.

Und ich sage, das gehört zur ersten Lektion, aber ich sage dir: diese erste Lektion, die habe ich zum ersten Mal vor zwanzig Jahren gelernt, aber die muss ich immer wieder machen, immer wieder. Auf dem spirituellen Weg gibt es eine Lektion nach der anderen, aber jede Lektion, die du lernst, wirst du immer wieder noch einmal lernen müssen. Man ist damit eigentlich nie wirklich ganz durch.

Diese erste Lektion, die habe ich zum ersten Mal vor zwanzig Jahren gelernt, aber die muss ich immer wieder machen, immer wieder. Auf dem spirituellen Weg gibt es eine Lektion nach der anderen, aber jede Lektion, die du lernst, wirst du immer wieder noch einmal lernen müssen. Man ist damit eigentlich nie wirklich ganz durch.

Und das erlebst du gerade, ganz praktisch: deine nächsten Menschen halten dich für verkehrt.

Wenn du so bist, wie sie dich haben wollen, dann lieben sie dich – "lieben" in Anführungsstrichen natürlich –, aber sobald du anders bist, bist du für sie einfach nur ein rotes Tuch. Du bist eine Herausforderung.

Und ich sage dir jetzt etwas: nimm es nicht persönlich. Das klingt jetzt vielleicht etwas schwierig. Ich sagte ja eben: die Menschen, die dir am nächsten sind, das sind die, die mit dir die größten Probleme haben, wenn du beginnst, wahrhaftig zu werden, und bei diesen Menschen ist es für uns am schwierigsten, weil wir es so persönlich nehmen: unsere Kinder, unsere Partner, unsere Eltern, unsere Geschwister.

Aber nimm es nicht persönlich. Weißt du, es ist so... Du erlebst es selbst: wenn du dich nach innen wendest, wenn du diesen ersten Schritt auf deine Seele und auf Gott zumachst, dann beginnst du zu erleben, was da in dir auf dich wartet. Du beginnst, dich selbst kennenzulernen, wie verrückt du eigentlich bist, wie seltsam. Du lernst deine vollkommen verrückten Gedanken kennen.

Du lernst viele Gefühle kennen, von denen du nie wusstest, dass sie überhaupt da sind. Und du beginnst, eine Herausforderung nach der anderen zu erleben. Und du kannst das, weil du im Laufe von vielen, vielen, vielen Leben ganz allmählich dazu bereit geworden bist.

Und jetzt, in diesem Leben, bist du an den Punkt gekommen, wo du so kräftig in dir geworden bist, dass du diesen ersten Schritt nach innen wagen kannst. Das ist ein unendliches Wunder im Leben eines Menschen. Es braucht so viel Vorbereitung dafür, so viel Gnade. Und Menschen, die das noch nicht haben, die sind dafür noch nicht bereit. Aber wenn du den Schritt gehst, sie aber nicht, ist es für diese anderen Menschen eine ungeheure Provokation.

Wenn du dich nach innen wendest, beginnst du, eine Herausforderung nach der anderen zu erleben. Und du kannst das, weil du im Laufe von vielen Leben dazu bereit geworden bist. Und jetzt, in diesem Leben, bist du so kräftig in dir geworden, dass du diesen Schritt nach innen wagen kannst. Das ist ein unendliches Wunder im Leben eines Menschen.

Ganz tief drinnen, auf Seelenebene, wissen auch die, dass das, was du tust, in Wirklichkeit auch ihr Weg ist. Aber sie sind noch nicht so weit – nicht jetzt; vielleicht morgen; vielleicht durch dein Beispiel in ein, zwei Jahren, wer weiß. Aber nicht jetzt. Und die einzige Möglichkeit, die sie haben, mit dieser Provokation umzugehen, ist, dich abzulehnen. Und deswegen sage ich: nimm es nicht persönlich.

Wenn du den Schritt gehst, ist es für die anderen Menschen eine ungeheure Provokation. Auf Seelenebene wissen auch sie, dass das in Wirklichkeit auch ihr Weg ist, aber sie sind noch nicht so weit. Und die einzige Möglichkeit, die sie haben, mit dieser Provokation umzugehen, ist, dich abzulehnen. Und deswegen sage ich: nimm es nicht persönlich.

Ich weiß, es ist viel verlangt, aber es hat nichts mit dir persönlich zu tun.

Und ich freue mich, dass du dir treu warst. Ich freue mich, dass du gegangen bist. Ich weiß, du konntest nicht anders. Das sind dann wirklich die Sachen, die passieren von selbst, und das ist wunderbar.

Und ich möchte dir gerne noch etwas aus meinem Leben erzählen.

Irgendetwas in diesem Leben ist an mir, was mich immer wieder dazu genötigt hat, mir selbst treu zu sein, obwohl ich unglaubliche Angst hatte und mich immer unendlich verkehrt gefühlt habe.

Und natürlich haben die Menschen mich abgelehnt.

Und ich war mehrmals verheiratet, mit Kindern in den Ehen, und ich habe mit all diesen Menschen nichts zu tun. Es ist nicht möglich – von mir aus wäre es das schon, aber es ist nicht möglich.

Es ist, als würde man in eine andere Welt treten, wenn man beginnt, nach innen zu gehen, und dann ist man für die anderen entweder Luft oder unakzeptabel – oder beides. Es ist einfach so.

In gewisser Weise ist es so, dass du bereit sein musst, vollkommen allein zu sein, wenn du beginnst, nach innen zu gehen, zu deiner Seele, weil dich keiner verstehen wird. Selbst spirituelle Wegbegleiter haben immer wieder Probleme mit dir. Ich rede jetzt nicht über dich persönlich, sondern ganz allgemein. Immer wieder erlebt man: diesen Weg geht man allein, immer allein. Aber das Spannende ist: je mehr man diesen Weg geht, desto einfacher wird es dann, wieder in der Welt zu sein und mit anderen Menschen zu sein.

Es ist, als würde ein neues Fundament in uns wachsen, und je mehr wir als Seele leben, desto einfacher und problemfreier wird alles, aber es gibt solch eine Phase dazwischen. Bevor man den spirituellen Weg beginnt, ist alles irgendwie in Ordnung. Irgendwie arrangiert man sich und man weiß eigentlich gar nicht, wie viel Schmerz und Plage man da in sich drin herumträgt. Und dann beginnt man, sich dessen bewusst zu werden, und dann beginnt der Weg nach innen, und dann wird es erst einmal eine große Herausforderung, und zu der muss man 'ja' sagen.

Es ist, als würde man in eine andere Welt treten, wenn man beginnt, nach innen zu gehen, und dann ist man für die anderen entweder Luft oder unakzeptabel – oder beides. Du musst bereit sein, vollkommen allein zu sein, wenn du beginnst, nach innen zu gehen, zu deiner Seele, weil dich keiner verstehen wird. Diesen Weg geht man allein.

Die Herausforderung ist eigentlich gar nicht so schwierig, aber dieses 'ja' sagen ist wirklich eine große Herausforderung. Und je mehr man das lernt, je mehr man sich hingeben kann, desto näher man seiner Seele kommt, desto einfacher wird es plötzlich. Und am Ende ist es fast, als würde man dann wieder in der gleichen Welt leben wie vorher – und alles ist anders. So kommt es mir vor. Aber dann sind da andere Menschen. Die Welt sieht anders aus.

Bevor man den spirituellen Weg beginnt, weiß man nicht, wie viel Schmerz man in sich herumträgt. Dann beginnt man, sich dessen bewusst zu werden, dazu muss man 'ja' sagen. Und je mehr man das lernt, desto einfacher wird es plötzlich. Und am Ende ist es fast, als würde man in der gleichen Welt leben wie vorher – aber die Welt sieht anders aus.

Ja, also, was du da erlebst, ist einfach der Weg.

Sei bereit, verkehrt zu sein. Sei bereit, allein zu sein. Das ist der Preis für Gottes Nähe. Danke, Shantam.

Sei bereit, verkehrt zu sein. Sei bereit, allein zu sein. Das ist der Preis für Gottes Nähe.

[Simone:] Lieber Mikael, ich habe derzeit keine weiteren Fragen, doch ich möchte gerne noch kurz zwei Rückmeldungen von Nadine und Maria vorlesen. Nadine schreibt: "Danke, danke, danke für deine Antwort. Sie war so hilfreich für mich." Und Maria schreibt: "Danke von Herzen für die Antwort. Ich meditiere und bin mir treu, wie du sagst. Es hat sich schon viel verändert in meinem Leben, dank deiner Begleitung.

Wo ich am Boden war, hast du zu mir gesagt, wegen Arbeit: sage Gott, gib mir Arbeit, wo ich Freude habe und Kraft dazu. Es ist genauso passiert. Ich musste siebenundfünfzig Jahre warten auf so eine wunderbare Arbeit. Deine Weisheiten sind unbezahlbar. Ich danke dir von tiefstem Herzen. Sei gesegnet." Und Shantam schreibt auch gerade: "Ich danke dir so sehr und bin zu Tränen gerührt. Es ist so wichtig, dass du da bist."

[Dhyan Mikael:] Und ich bin so froh, dass ihr da seid, denn durch diese Fragen wird klar, worum es wirklich geht. Und danke für die Antwort und den Bericht über die Arbeit. Ich sage ja immer wieder: das Einzige, was wir lernen müssen, ist Hingabe. Das ist das Einzige – das ist das, was Jesus immer wieder gesagt hat – und dann geschehen die Wunder. Aber wir können es uns nicht vorstellen. Und dann, irgendwann, begegnen wir jemandem, und dem glauben wir das, obwohl wir selbst uns das überhaupt nicht vorstellen können.

Wir können es nicht glauben, aber dem glauben wir. Und dann geschieht ein Wunder, und wir probieren es aus, und dann erleben wir es selbst, und dann beginnt ein neues Leben, ganz allmählich, immer wieder. Danke für die Rückmeldungen, vielen Dank. Ja, wenn ihr noch Fragen habt, schreibt einfach, sonst lese ich jetzt noch einige Fragen vor, die mir hier vorliegen und die auch schon seit einer Weile auf Antwort warten. Simone, du unterbrichst mich dann zwischen den Fragen, ja?

Das Einzige, was wir lernen müssen, ist Hingabe – aber wir können es uns nicht vorstellen. Und dann begegnen wir jemandem, und dem glauben wir das, und dann geschieht ein Wunder, und wir probieren es aus, und dann erleben wir es selbst, und dann beginnt ein neues Leben, ganz allmählich, immer wieder.

Nur unsere eigene Aufmerksamkeit zählt

[Simone:] Eine Rückmeldung habe ich noch vergessen, vorzulesen...

[Dhyan Mikael:] Ja, bitte.

[Simone:] ...vom Brigitte. Von ihr kam die erste Frage. Sie schreibt noch: "Lieber Mikael, danke für deine Antwort. Mir ist jetzt bewusst, dass ich Erwartungen an meinen Partner habe, dass er mir Aufmerksamkeit schenkt und sich für mich interessiert. Das hat er am Anfang gemacht. Ich probiere das aus, was du empfohlen hast. Danke."

[Dhyan Mikael:] Ja, Brigitte, das ist wirklich der zentrale Punkt. Weißt du, wir haben Erwartungen wegen allen möglichen Sachen, aber im Kern ist es immer die Erwartung, Aufmerksamkeit zu bekommen. Und wir haben alle als Kinder nie genug Aufmerksamkeit bekommen. Aber der Mensch, das menschliche Baby, stirbt, wenn es keine Aufmerksamkeit der Mutter bekommt. Es stirbt. Selbst wenn es Nahrung bekommt, selbst wenn es warmgehalten wird: ohne die menschliche Aufmerksamkeit der Mutter stirbt das menschliche Kind.

Dafür gibt es Untersuchungen, das ist total berührend und faszinierend. Aber wir haben alle nie... Wir haben genug Aufmerksamkeit bekommen, um zu überleben, aber wir haben nicht genug Aufmerksamkeit bekommen, um uns geborgen und sicher zu fühlen, und das nehmen wir mit in unser Erwachsenenleben. Dann suchen wir die Aufmerksamkeit bei Partnern, aber dieses alte Aufmerksamkeitsloch kann kein Mensch da draußen stopfen. Selbst wenn dein Partner dir Aufmerksamkeit gäbe, es wäre nie genug – nie.

Aber das Wunder, das große Wunder ist: wenn du beginnst, dir selbst diese innere Aufmerksamkeit zu geben, dann beginnt da etwas zu heilen; dann beginnst du, satt zu werden. Ein Leben lang suchen wir das da draußen, und irgendwann entdecken wir, dass nur wir selbst es tun können. Und wenn du dir dann diese lebenswichtige Aufmerksamkeit selbst gibst, dann entspannt alles andere. Das ist meine Erfahrung. Danke für deine Rückmeldung, ich freue mich sehr. Danke Brigitte. Ja, dann lese ich jetzt eine Frage vor, die ich per Email bekommen habe.

Selbst wenn dein Partner dir Aufmerksamkeit gäbe, es wäre nie genug – nie. Aber das große Wunder ist: wenn du beginnst, dir selbst diese Aufmerksamkeit zu geben, beginnt etwas zu heilen; du beginnst, satt zu werden. Ein Leben lang suchen wir da draußen, und irgendwann entdecken wir, dass nur wir selbst es tun können. Und dann entspannt alles andere.

Die Gedanken entschärfen

"Wie gehe ich damit um, wenn mich Gedanken der Angst überfordern? Wenn ich dadurch innerlich nicht in Ruhe komme und schon gar nicht in Gedankenlosigkeit? Und wenn ich in diesem Zustand dann auch nicht gut meditieren kann, weil der ganze Körper dann überflutet ist von Stress?"

Ja, danke. Das ist eine tolle Frage, denn manchmal hat man das Gefühl... Man hat das Problem von Henne und Ei. Man fragt sich ja: was war zuerst da, das Ei oder die Henne? Ohne Henne kein Ei, ohne Ei keine Henne. Und so ist es auf dem spirituellen Weg auch.

Wenn ich in mir ruhe und gedankenlos bin, ist alles gut, und wenn ich in Gedanken bin und wenn ich den Gedanken glaube – und das ist der Normalzustand der allermeisten Menschen –, dann sehe ich überall nur Probleme, und ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass man ohne Gedanken leben kann. Man hat das Gefühl, die Gedanken sind wichtig und ich darf auf keinen Fall meditieren, das geht überhaupt nicht. Das macht noch viel mehr Angst. Wie soll man dann jetzt von dem einen zum anderen kommen? Das ist die Frage.

Ohne Henne kein Ei, ohne Ei keine Henne. Und so ist es auf dem spirituellen Weg auch. Wenn ich gedankenlos bin, ist alles gut, und wenn ich in Gedanken bin, sehe ich überall nur Probleme, und kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass man ohne Gedanken leben kann. Wie soll man dann jetzt von dem einen zum anderen kommen? Das ist die Frage.

Und da helfen zwei Sachen. Das eine ist das, was ich immer wieder anspreche: schließe Frieden mit der Angst. Vergiss meditieren. Du hast Angst – dann sei zum ersten Mal in deinem Leben einverstanden mit der Angst. Lass sie da sein. Erforsche sie, lerne sie kennen, als wäre sie ein Gast, der schon jeden Tag bei dir war, den du aber nie gemocht hast. Du warst immer froh, wenn dieser Gast wieder gegangen ist, jeden Tag.

Und jetzt stellst du plötzlich fest: "Moment mal, ich kenne den ja gar nicht richtig. Ich weiß noch nicht mal, wie er wirklich aussieht, ich habe ihn noch nie wirklich ins Gesicht gesehen." Lerne die Angst kennen, lass sie da sein, schick sie nicht weg, lerne sie kennen, fühle sie. Und das geht nicht an einem Tag, das ist mir vollkommen klar: ganz allmählich, immer wieder, immer wieder. Und indem du bereit bist, die Angst zu fühlen... dein 'ja' zur Angst wird es die ganze Sache verändern.

Sei zum ersten Mal in deinem Leben einverstanden mit der Angst. Lerne sie kennen, als wäre sie ein Gast, der jeden Tag bei dir war, den du aber nie gemocht hast. Lass sie da sein, schick sie nicht weg, fühle sie. Und das geht nicht an einem Tag. Aber dein 'ja' zur Angst wird es die ganze Sache verändern.

Dann erlebst du, wie es ist, Angst zu haben, und dann hörst du auf, vor der Angst Angst zu haben. Dann weißt du: "Okay, das ist Angst, kenne ich schon mein Leben lang, und jetzt fühle ich sie" – und du lebst immer noch. Sie hat dich nicht umgebracht. Und dann entspannt etwas in dir. Wenn diese Energie, die da schon ein Leben lang zu dir kommt, plötzlich da sein darf und du merkst: "es ist alles okay.

Sie ist da, aber es ist alles in Ordnung", dann wirst du etwas ganz Erstaunliches entdecken. Das verrate ich dir jetzt nicht. Ich will, dass du das selbst entdeckst. Du kannst es mir erzählen, wenn du es entdeckt hast. Und wenn du dann dieses 'nein' gegenüber der Angst ersetzt hast durch dieses echte 'ja', dann wird es dir auch möglich, die Gedanken gehen zu lassen – die Gedanken, die diese Angst überhaupt erst provoziert haben.

Aber wenn du in dieser Spirale bist, wo du diese ganzen Gedanken hast, die dir solche Angst bereiten, dann kommst du nicht darum herum, erst einmal mit der Angst Frieden zu schließen. Wenn du das getan hast, hast du sozusagen die Gedanken entmachtet, weil die schlimmste Drohung der Gedanken, nämlich die Angst, jetzt dein Freund ist. Und dann kannst du die Gedanken Stück für Stück ignorieren und gehen lassen – und dann kannst du meditieren.

Wenn du Gedanken hast, die dir Angst bereiten, dann kommst du nicht darum herum, erst mit der Angst Frieden zu schließen. Dann hast du die Gedanken entmachtet, weil die schlimmste Drohung der Gedanken, die Angst, jetzt dein Freund ist. Dann kannst du die Gedanken ignorieren und gehen lassen – und dann kannst du meditieren.

Und du kannst auch jetzt gleich meditieren. Ich will damit nicht sagen, dass du mit dem Meditieren aufhören sollst. Aber mach dir keine Sorgen, wenn du dauernd denkst, während du meditierst. Setz dich hin, ignoriere die Gedanken, so gut du kannst. Wenn es dir nicht gelingt, auch nicht schlimm. Du sitzt einfach da und gehst immer wieder ins Kronenchakra, immer wieder, so gut du halt kannst – so, als wäre es ein Spiel.

Ja, das ist der Weg, wenn die Gedanken dich in dieser Zwickmühle haben: schließe Frieden mit dem Gefühl, das die Gedanken verwenden, um dich zu erpressen – und dann bist du frei.

Das ist der Weg, wenn die Gedanken dich in dieser Zwickmühle haben: schließe Frieden mit dem Gefühl, das die Gedanken verwenden, um dich zu erpressen – und dann bist du frei.

Danke für die Frage.

Ja zum Sterben

[Simone:] Ich habe noch eine Frage von John, die ich vorlesen möchte.

[Dhyan Mikael:] Ja, sehr gerne. Bitte.

[Simone:] "Wie kann man 'ja' zum Sterben sagen, um endlich frei zu sein? Wie kann man das lernen? Ist das eine Art Reifeprozess, den man dann an einem gewissen Punkt spürt oder erst erreichen muss?"

[Dhyan Mikael:] Du kannst jetzt 'ja' zum Sterben sagen. Du kannst nie 'ja' zum Sterben morgen sagen.

Jetzt.

Du sitzt da, du schaust mir zu, du hörst mir zu. Bist du jetzt bereit, zu sterben?

Der Wille reicht: "Ich will bereit zum Sterben sein." Wenn du es nicht kannst, dann bete: "Gott, mach mich bereit, zu sterben."

Es ist etwas Existenzielles – jetzt. Ob es ein Prozess ist oder nicht, da könnte ich jetzt eine Menge dazu sagen, aber das lenkt nur ab. Bist du bereit, zu sterben? Jetzt?

In diesem Moment?

Und wenn du jetzt 'ja' sagst, dann im nächsten Moment wieder: "bin ich bereit zu sterben? Bin ich bereit, verkehrt zu sein? Bin ich bereit, alles falsch zu machen?" Immer wieder die gleichen Fragen – und immer wieder: "ja, natürlich".

Bist du jetzt bereit, zu sterben? Der Wille reicht: "Ich will bereit zum Sterben sein." Wenn du es nicht kannst, dann bete: "Gott, mach mich bereit, zu sterben." Und wenn du jetzt 'ja' sagst, dann im nächsten Moment wieder: "bin ich bereit zu sterben? Bin ich bereit, verkehrt zu sein?" Immer wieder die gleichen Fragen – und immer wieder: "ja, natürlich".

Und wenn du dir diese Frage stellst, "bin ich bereit, zu sterben", und du 'nein' sagst, dann stell dir eine andere Frage: "bin ich bereit, mit diesem 'nein' zu leben? Kann ich das? Kann ich leben, während ich 'nein' zum Sterben sage? Ist mir das möglich? Geht das überhaupt?" Mir ist es nicht möglich.

Allein sich die Frage zu stellen, "bin ich bereit zum Sterben", allein wenn du dir diese Frage stellst, spürst du die Wahrheit. Du spürst: ohne dieses 'ja' kann ich gar nicht leben. Wenn du nein zum Sterben sagst, merkst du plötzlich, dass es ja gar nicht geht, zu leben, ohne 'ja' zu sagen zum Sterben.

Wenn du dir diese Frage stellst, "bin ich bereit, zu sterben", und du 'nein' sagst, dann stell dir eine andere Frage: "bin ich bereit, mit diesem 'nein' zu leben? Kann ich leben, während ich 'nein' zum Sterben sage?" Du spürst: ohne dieses 'ja' kann ich gar nicht leben. Es geht gar nicht, zu leben, ohne 'ja' zu sagen zum Sterben.

Danke für deine Frage, John.

Ist es möglich, immer hier zu sein?

[Simone:] ich habe derzeit keine weiteren Fragen, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Danke Simone, dann schau ich mal, was ich hier noch habe.

"Ich habe eines deiner Videos gesehen, in dem es darum geht, ohne Gedanken zu sein. Vor rund zwei Jahren habe ich den Satz gelesen, dass man seine Gedanken beobachten kann. 'Eigenartig', war dann mein nächster Gedanke – so eine simple Wahrheit, und sie war mir mein ganzes Leben lang noch nicht aufgefallen, obwohl ich Ähnliches bestimmt schon oft gehört hatte.

Seitdem versuche ich, immer da zu sein und nicht in Gedanken verloren zu gehen, doch einfach ist das nicht. Ich gehe immer wieder verloren, hunderte Male an jedem Tag. Ich möchte dich fragen, ob es möglich ist, immer da zu sein, nicht in Geschichten verloren zu gehen, Gedanken sofort zu erkennen, wenn diese kommen und sich nicht mitreißen zu lassen."

Was für eine tolle Frage. Danke.

Es ist nur eines möglich: sobald du bemerkst, dass du verloren gegangen bist, zurückzukehren. Das ist das Einzige, was möglich ist: sobald du bemerkst, dass du in Gedanken bist, zurückzukehren, die Gedanken gehen zu lassen.

Es ist nicht möglich, nicht in Gedanken verloren zu gehen. Wenn du das versuchen würdest, wärst du in Gedanken. Versuche es nicht. Lass einfach los. Und sei bereit zu allem. Das ist der Trick im spirituellen Leben.

Wenn du einverstanden damit bist, dass du Gedanken hast, wenn du kein Problem damit hast, dass du in Gedanken verloren gehst, dann wirst du es bemerken – weil du damit kein Problem hast: "Ah, wieder Gedanken – okay", und schwupp, bist du wieder zurückgekehrt. Je mehr du versuchst, nicht in Gedanken zu sein, desto schwieriger wird es für dich, überhaupt wahrzunehmen, dass du in Gedanken bist, weil du es nicht willst; weil du es ablehnst.

Es ist nicht möglich, nicht in Gedanken verloren zu gehen. Wenn du das versuchst, wärst du in Gedanken. Versuche es nicht. Das ist der Trick im spirituellen Leben: wenn du kein Problem damit hast, dass du in Gedanken verloren gehst, dann wirst du es bemerken: "Ah, wieder Gedanken – okay", und schwupp, bist du wieder zurückgekehrt.

Zurückkehren, immer wieder zurückkehren – das ist der Weg: immer wieder zurückkehren. Du kannst nichts verhindern.

Wenn du nicht in Gedanken bist, ist da in gewisser Weise niemand, der irgendetwas verhindern könnte. Probiere es gar nicht erst. Du ruhst einfach in dir selbst. Du hast keine Ahnung von Gedanken, da ist nichts. Da ist auch nichts und niemand und keine Energie, die irgendetwas vermeiden oder verhindern könnte oder wollte. Und trotzdem – im nächsten Moment merkst du: "Oh, ich bin in Gedanken." Und dann: zurückkehren.

Du kannst nichts verhindern. Wenn du nicht in Gedanken bist, ist da in gewisser Weise niemand, der irgendetwas verhindern könnte. Probiere es gar nicht erst. Du ruhst einfach in dir selbst. Du hast keine Ahnung von Gedanken, da ist nichts. Im nächsten Moment merkst du: "Oh, ich bin in Gedanken." Und dann: zurückkehren.

Diese Bereitschaft, die kann man entwickeln: immer wieder zurückkehren. Und je selbstverständlicher du das tun kannst, ohne Bewertung, ohne dann zu denken, "ah, ich bin aber doof, ich bin schon wieder in Gedanken gewesen"... denn dann bist du noch tiefer in die Gedanken gerutscht. Sobald du bemerkst: "ah, ich bin in Gedanken" – kein weiterer Gedanke, keine Bewertung, nichts. Einfach nur voller Freude zurückkehren zu dir selbst. "Ah!" Wie schön, dass ich das bemerkt habe.

Diese Bereitschaft, die kann man entwickeln: immer wieder zurückkehren, ohne Bewertung, denn dann bist du noch tiefer in die Gedanken gerutscht. Sobald du bemerkst: "ah, ich bin in Gedanken" – kein weiterer Gedanke, keine Bewertung, nichts. Einfach nur voller Freude zurückkehren zu dir selbst.

Jetzt bin ich wieder hier." Und das ist das, was die meisten Menschen am spirituellen Weg nicht verstehen. Du musst zu allem bereit sein, denn wenn du hier bist, hast du keinerlei Fähigkeit, irgendetwas abzulehnen, irgendetwas zu vermeiden. Du ruhst einfach hier. Alles darf geschehen. Und sobald du in Gedanken bist, kehrst du wieder hierher zurück. Das ist der Trick: diese Gleichmut, diese Neutralität allem gegenüber, was dich aus deiner Mitte zieht.

Das verstehen die meisten nicht am spirituellen Weg: du musst zu allem bereit sein, denn wenn du hier bist, hast du keinerlei Fähigkeit, etwas zu vermeiden. Alles darf geschehen. Und sobald du in Gedanken bist, kehrst du wieder hierher zurück. Das ist der Trick: diese Gleichmut, diese Neutralität allem gegenüber, was dich aus deiner Mitte zieht.

Aber normalerweise sind wir in Gedanken. Wir haben schon einmal Gedankenlosigkeit erlebt. Dann denken wir darüber nach, wie es ist, wenn ich keine Gedanken habe, und wir denken darüber nach, wie ich denn da bleiben kann. Aber das sind alles nur Gedanken. Die kannst du alle vergessen. Lass die Gedanken gehen und ruhe hier, und dann, beim nächsten Mal: wieder loslassen und hierher zurückkehren.

Wir haben schon einmal Gedankenlosigkeit erlebt. Dann denken wir darüber nach, wie es ist, wenn ich keine Gedanken habe, und wir denken darüber nach, wie ich denn da bleiben kann. Aber das sind alles nur Gedanken. Lass sie gehen und ruhe hier, und dann, beim nächsten Mal: wieder loslassen und hierher zurückkehren.

Das spirituelle Leben ist ein permanentes Zurückkehren zu Gott, immer wieder. Und je unschuldiger wir das tun können – und unschuldig heißt, mit je weniger Bewertungen, mit je weniger Selbstbewertung, Selbstverurteilung –, desto einfacher und natürlicher geht es. Und normalerweise ärgern wir uns: du meditierst, und das ist so schön, und plötzlich bist du wieder in Gedanken, und dann ärgerst du dich.

Das spirituelle Leben ist ein permanentes Zurückkehren zu Gott, immer wieder. Und je unschuldiger wir das tun können – und unschuldig heißt, mit je weniger Selbstbewertung, Selbstverurteilung –, desto einfacher und natürlicher geht es.

Dieses Ärgern macht es schwerer, wieder zurückzukehren. Aber je besser du darin wirst, zurückzukehren, desto mehr bekommt man das Gefühl, dass das ganze Leben in Wahrheit, das ganze im Himmel sein, darin besteht, dauernd zurückzukehren, die ganze Zeit. Für mich ist es mittlerweile so, dass ich mich eigentlich über jede Gelegenheit, verloren zu gehen, freue, weil ich dann wieder zurückkehren kann – für den Verstand etwas völlig Absurdes.

Je besser du darin wirst, zurückzukehren, desto mehr bekommt man das Gefühl, dass das ganze "Leben in Wahrheit" darin besteht, dauernd zurückzukehren. Für mich ist es mittlerweile so, dass ich mich über jede Gelegenheit, verloren zu gehen, freue, weil ich dann wieder zurückkehren kann – für den Verstand etwas völlig Absurdes.

Ich weiß nicht, ob ich mich jetzt verständlich mache. Mein nächstes Video wird davon handeln, das, was ich jetzt noch nicht gemacht habe.

Du glaubst, es sei ein Problem, in Gedanken verloren zu gehen, und du denkst darüber nach, wie man das wohl vermeiden könnte.

Dabei geht es nur darum, dass das für dich kein Problem mehr wird: du wirst so gut im Zurückkehren, dass du kein Problem mehr damit hast, verloren zu gehen. Du gehst einfach wieder zurück. Und dieses Zurückkehren ist so schön. Es ist, als könnte ich mich selbst als Bewusstsein, als Gott, nur erleben, wenn ich zurückkehre. Wenn ich in mir ruhe, weiß ich nichts davon.

Du glaubst, es sei ein Problem, in Gedanken verloren zu gehen, und du denkst darüber nach, wie man das wohl vermeiden könnte. Dabei geht es nur darum, dass dies für dich kein Problem mehr wird: du wirst so gut im Zurückkehren, dass du kein Problem mehr damit hast, verloren zu gehen. Du gehst einfach wieder zurück.

Aber sobald das gestört wird und ich wieder zurückkehren kann, dann ist da wieder dieses Fest, immer wieder.

Und dieses Zurückkehren ist so schön. Es ist, als könnte ich mich selbst als Bewusstsein, als Gott, nur erleben, wenn ich zurückkehre. Wenn ich in mir ruhe, weiß ich nichts davon. Aber sobald das gestört wird und ich wieder zurückkehren kann, dann ist da wieder dieses Fest, immer wieder.

Deswegen ist es am hilfreichsten, das überhaupt nicht zu bewerten, sondern ganz neutral zurückzukehren. Danke.

Die Sprache Gottes

Simone, soll ich weitermachen?

[Simone:] Ja, bitte, Mikael.

[Dhyan Mikael:] "Wie ist das mit den Gedanken, die von Gott zu uns kommen und die wohl ohne Worte sind, einfach Energie, wie du schreibst. Und was ist mit der These: 'mit meinen Gedanken erschaffe ich meine Welt', und dass ich deswegen auf meine Gedanken achten soll? Wir erschaffen wohl eher mit Energie unsere Welt, oder? Vielen Dank für dein Antworten."

Ja, danke. Wie spricht Gott zu dir? Wie spricht Gott zu uns? Das ist doch die Frage.

Gott spricht nicht durch Worte, Gott spricht nicht durch Bilder, Gott spricht nicht durch Gefühle.

Aber wenn du ganz still wirst und alle Gedanken gehen lässt und alle Bilder gehen lässt und alle Farben gehen lässt, alles, was du so siehst, und einfach nur in dir ruhst, dann spricht Gott.

Es ist schwer zu beschreiben.

Aber Gott spricht nicht mit Worten, auch nicht mit Bildern.

Und für mich ist es im Alltag so: das, wofür ich Energie habe und das, wofür ich Freude empfinde, das tue ich. Und das sind oft nicht die Sachen, die ich tun will, aber die tue ich dann.

Gott spricht durch Energie.

Gott spricht nicht durch Worte, Bilder oder Gefühle. Aber wenn du ganz still wirst und einfach nur in dir ruhst, dann spricht Gott. Für mich ist es so: das, wofür ich Energie habe und das, wofür ich Freude empfinde, das tue ich. Und das sind oft nicht die Sachen, die ich tun will, aber die tue ich dann. Gott spricht durch Energie.

Ich empfinde es allerdings als am hilfreichsten, wenn ich mich nicht frage, was Gott gerade zu mir sagt. Sobald ich diese Frage habe, kann ich die Antwort eigentlich schon nicht mehr erkennen. Ich ruhe einfach in mir, ohne jede Frage, dann kann Gott mich führen. Sobald ich wissen will, was Gott von mir will, sobald ich wissen will, was er denn da jetzt gerade sagt oder ob das, was ich da gerade denke oder sehe oder fühle, ob das wohl Gott ist oder nicht, dann werde ich in die Irre gehen.

Ich empfinde es als am hilfreichsten, wenn ich mich nicht frage, was Gott gerade zu mir sagt. Sobald ich diese Frage habe, kann ich die Antwort eigentlich schon nicht mehr erkennen. Ich ruhe einfach in mir, ohne jede Frage, dann kann Gott mich führen. Sobald ich wissen will, was Gott von mir will, werde ich in die Irre gehen.

Wenn ich meditiere, lasse ich alles los, was zu mir kommt – die ganze Zeit. Manchmal habe ich in der Meditation ganz tolle, inspirierende Gedanken, also ganz tolle Sachen, da wo andere Leute raten, die gleich aufzuschreiben, weil die so genial sind. Ich lasse es einfach alles gehen. Und ich denke: "Okay, wenn das Gott ist, dann wird er nachher auch zu mir sprechen.

Manchmal habe ich in der Meditation tolle inspirierende Gedanken, wo manche raten, sie aufzuschreiben, weil sie so genial sind. Ich lasse es einfach alles gehen: "Wenn das Gott ist, dann wird er nachher dafür sorgen, dass ich das tue. Er braucht mich nicht dazu, um darüber nachzudenken." Gott ist dazu fähig – das ist meine Erfahrung.

Wenn das Gott ist, dann wird er nachher dafür sorgen, dass ich das tue. Er braucht mich nicht dazu, um jetzt darüber nachzudenken." Gott ist dazu fähig – das ist meine Erfahrung. Es ist, als würde man lernen, nichts zu wissen. Und je weniger ich weiß, desto mehr kann mich Gott steuern und führen und lenken.

Es ist, als würde man lernen, nichts zu wissen. Und je weniger ich weiß, desto mehr kann mich Gott steuern und führen und lenken.

Danke für deine Frage.

Nichts wünschen wollen ist auch ein Wunsch

So, ich lese jetzt einen Kommentar vor, den ich zu einem Video bekommen habe auf YouTube: "Aber das ist doch ein Widerspruch in sich selbst, denn auch keine Wünsche haben zu wollen, ist doch ein Wunsch."

Ganz herzlichen Dank. Ich liebe ehrliche Einwände, das ist ganz toll.

Ja, es ist wirklich so. Keine Wünsche haben zu wollen, ist ein Wunsch, und dann bin ich im Verstand, und dann habe ich Gedanken. Das ist eine ganz delikate Angelegenheit: ich merke, ich wünsche mir etwas, und wenn ich jetzt gegen diesen Wunsch kämpfe oder mir wünsche, dass ich keine Wünsche mehr habe, dann ist es genau, wie du sagst... Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Das führt zu nichts. Aber einfach zu erkennen... Es ist eher so ein... Es ist nicht ein sich etwas anderes wünschen, sondern ein Erkennen, und du merkst: "Ah, ich habe Wünsche, schau an.

Interessant." In dem Moment bist du nicht mehr im Wunsch. Du nimmst den Wunsch nicht mehr ernst. Du bist nicht mehr mit diesem Wunsch eins, sondern du bist außerhalb von diesem Wunsch – du beobachtest ihn sozusagen. Du merkst: "Ah, das sind ja Wünsche, die mich hier bewegen. Interessant. Nein, damit will ich jetzt gerade nichts zu tun haben. Ich will meine Ruhe", und kehrst zurück zu dir selbst. Und das ist so ähnlich wie, was ich eben über die Gedanken gesprochen habe. Sich jetzt zu wünschen, keine Wünsche mehr zu haben, führt natürlich in die Gedanken.

Keine Wünsche haben zu wollen, ist ein Wunsch. Das ist eine delikate Angelegenheit: ich merke, ich wünsche, und wenn ich dagegen kämpfe, beißt sich die Katze in den Schwanz. Das führt zu nichts. Aber einfach zu erkennen: "Ah, ich habe Wünsche, schau an"... In dem Moment bist du nicht mehr im Wunsch, und kehrst zurück zu dir selbst.

Sich jetzt vorzunehmen, nichts mehr wünschen zu wollen, führt in die Gedanken. Das nützt nichts. Aber einfach ganz still ruhen, ohne irgendetwas zu wollen, aber auch ohne irgendetwas abzulehnen... Du ruhst in dir selbst, und dann kommt ein Wunsch, und dann erkennst du ihn als das, was es ist: "Ah, ein Wunsch. Ah, ein Gedanke. Ah, ein Gefühl." Und durch dieses Erkennen ist es, als würdest du von außen all diese Dinge wahrnehmen, und in dem Moment hast du schon nichts mehr mit ihnen zu tun, und dann gehen sie von selbst.

Sich vorzunehmen, nichts mehr wünschen zu wollen, führt in die Gedanken. Aber einfach ganz still ruhen, ohne zu wollen, aber auch ohne irgendetwas abzulehnen... dann kommt ein Wunsch, und dann erkennst du ihn als das, was es ist: "Ah, ein Wunsch." Und durch dieses Erkennen hast du schon nichts mehr damit zu tun, und dann geht er von selbst.

Ja, vielen Dank für all diese wunderbaren Fragen. Simone, ich mach einfach weiter, gell?

Zwei Wege hinaus aus dem Gefängnis der Gedanken

[Simone:] Ich habe jetzt noch eine Frage von John, die ich vorlesen könnte.

[Dhyan Mikael:] Ja, gerne.

[Simone:] "Ist es möglich, mit offenen Augen im Alltag so bewusst zu sein wie in der Samarpan-Meditation? Sollte man im Alltag in Bezug auf die Gedankenlosigkeit auch immer wieder ins Kronenchakra gehen, in Situationen, wo uns das möglich ist? Wenn man bewusst merkt, dass man in Gedanken ist, geht man immer wieder zurück. Ich habe immer noch das Problem der Bewertung. Wer bin ich ohne Gedanken? Wie kann man das lösen?"

[Dhyan Mikael:] Also zu deinen ersten Fragen: ja, ja und ja. Das geht alles. Es geht, mit offenen Augen im Alltag im Kronenchakra zu sein; bei sich zu sein. Es geht, den Alltag zu leben und im Kronenchakra zu sein. Es geht, ganz bei sich zu sein und den Alltag zu leben. Und ich sage dir: es geht viel, viel besser, als wenn du das anders machst.

Und wenn man dann einige Jahre so gelebt hat, weiß man nicht, wie man jemals fähig war, irgendwie anders zu leben. Jetzt... ich ruhe in mir, ich bin im Kronenchakra. Wenn ich da nicht wäre, würde ich nur Unsinn reden, oder es klänge vielleicht ganz toll und weise, aber es würde dir nicht gefallen. Du würdest abschalten.

Es geht, mit offenen Augen im Alltag im Kronenchakra zu sein; bei sich zu sein. Es geht, ganz bei sich zu sein und den Alltag zu leben. Und ich sage dir: es geht viel, viel besser, als wenn du das anders machst. Und wenn man dann einige Jahre so gelebt hat, weiß man nicht, wie man jemals fähig war, irgendwie anders zu leben.

Es geht. Es geht sogar sehr gut. Es geht sogar viel einfacher als alles andere.

Und zu deiner letzten Frage. Du kannst dir nicht vorstellen, gedankenlos zu sein. Natürlich nicht! Die Gedanken können sich nicht vorstellen, gedankenlos zu sein. Das Ego kann sich nicht vorstellen, ohne Ego zu sein.

Du kannst dir nicht vorstellen, gedankenlos zu sein. Natürlich nicht! Die Gedanken können sich nicht vorstellen, gedankenlos zu sein. Das Ego kann sich nicht vorstellen, ohne Ego zu sein.

Es ist wieder dieses Henne-Ei-Problem, von dem wir eingangs sprachen – oder: ich sprach davon. Du bist davon völlig überzeugt. Mit jeder Faser deines Wesens bist du davon überzeugt, dass es nicht möglich ist, ohne Gedanken zu leben. Es fühlt sich wahrhaftig so an, dass du nicht existieren kannst ohne Gedanken. Und das stimmt: das, was du da als 'ich' im Moment wahrnimmst, das gibt es nicht ohne Gedanken.

Mit jeder Faser deines Wesens bist du davon überzeugt, dass es nicht möglich ist, ohne Gedanken zu leben. Es fühlt sich wahrhaftig so an, dass du nicht existieren kannst ohne Gedanken. Und das stimmt: das, was du da als 'ich' im Moment wahrnimmst, das gibt es nicht ohne Gedanken.

Es gibt zwei verschiedene Wege heraus aus dieser Zwickmühle. Manche Menschen haben die innere Stärke, trotzdem zu meditieren – trotz dieser Angst, trotz dieser Überzeugung. Alles in ihnen sagt, "das ist völlig verrückt, das geht nicht", aber sie haben das irgendwie, weil sie schon viel Leben lang an dieser Stelle stehen und die Schnauze voll haben. Und in diesem Leben haben sie diese innere Kraft und probieren es trotzdem. Und sobald du es probierst, machst du deine eigenen Erfahrungen mit Gedankenlosigkeit.

Dann weißt du zum ersten Mal aus eigener Erfahrung, dass das, was die Gedanken sagen, nicht stimmt. Und dann löst sich dieser Knoten, dieser selbstverstärkende Knoten, allmählich von selbst auf. Aber du musst es selbst erfahren, vorher nützt dir das nichts. Es gibt es gibt nur ganz wenige Menschen, die diesen Weg wirklich alleine durchhalten. Die meisten Menschen hören davon und finden es ganz toll, aber hören dann wieder auf. Das Ego ist einfach zu mächtig.

Manche Menschen haben die innere Stärke, trotzdem zu meditieren – trotz dieser Angst. Jetzt haben sie diese innere Kraft und probieren es trotzdem. Und sobald du es probierst, machst du deine eigenen Erfahrungen mit Gedankenlosigkeit. Dann weißt du zum ersten Mal aus eigener Erfahrung, dass das, was die Gedanken sagen, nicht stimmt.

Und der zweite Weg ist, dass du von einem Menschen berührt wirst, der so lebt – der gedankenlos lebt. Und das hat eine ganz eigene Schwingung, eine ganz eigene Attraktivität. Du verstehst diesen Menschen nicht, du hältst ihn womöglich für verrückt oder absurd, aber du erlebst ihn – und da ist etwas. Du verstehst gar nicht, was du da erlebst. Und wegen diesem anderen Menschen lässt du dich darauf ein.

Du glaubst dem. So war das bei Jesus. Die Leute haben überhaupt nicht verstanden, wovon er spricht, aber seine Energie war so stark, diese Anziehung von diesem Himmel in ihm, dieses Einverstandensein mit allem, hatte solch eine Macht, und das hat sie einfach überzeugt – aber nicht auf Gedankenebene, sondern tief drin –, und dann sind sie einfach mitgegangen.

Der zweite Weg ist, dass du von einem Menschen berührt wirst, der gedankenlos lebt. Das hat eine ganz eigene Attraktivität. Du verstehst diesen Menschen nicht, du hältst ihn für verrückt oder absurd, aber du erlebst ihn – und da ist etwas. Du verstehst gar nicht, was du da erlebst. Und wegen diesem anderen Menschen lässt du dich darauf ein.

Dann lässt du dich auf dieses Abenteuer ein, das einmal auszuprobieren, weil dieser andere Mensch davon spricht, und irgendetwas in dir sagt: "was der da sagt, stimmt!" Und alles in dir rebelliert und sagt, das kann nicht sein und es ist unmöglich, aber gleichzeitig spürst du genau: "Nein, nein. Ich weiß: das stimmt." Und dann probierst du es aus. Diese zwei Möglichkeiten gibt es.

So war das bei Jesus. Die Leute haben überhaupt nicht verstanden, wovon er spricht, aber seine Energie war so stark, diese Anziehung von diesem Himmel in ihm, dieses Einverstandensein mit allem, hatte solch eine Macht, und das hat sie einfach überzeugt – aber nicht auf Gedankenebene, sondern tief drin –, und dann sind sie einfach mitgegangen.

Aber die Gedanken selbst werden nie einverstanden sein.

Dann lässt du dich auf dieses Abenteuer ein, das einmal auszuprobieren, weil dieser andere Mensch davon spricht, und irgendetwas in dir sagt: "was der da sagt, stimmt!" Und alles in dir rebelliert, aber gleichzeitig spürst du: "Ich weiß: das stimmt." Und dann probierst du es aus. Aber die Gedanken selbst werden nie einverstanden sein.

Und das ist der Schritt, den jeder Mensch selber gehen muss. Dazu muss jeder Mensch selbst fähig werden, dieses erste "und jetzt ignoriere ich sie doch", oder, um es einmal christlich zu sagen: "und jetzt glaube ich doch an Gott; jetzt gebe ich mich doch hin." Alles in dir sagt: "Das ist unmöglich! Ich muss es tun. Ich habe hier das Sagen. Auf mich kommt es an!"

Und irgendwann sagst du: "Okay, und trotzdem: jetzt gebe ich mich hin. Jetzt glaube ich meinen Gedanken nicht." Dieser Schritt, den muss jeder Mensch selbst tun, darum kommt kein Mensch herum. Und wenn du das nicht willst oder nicht kannst, dann ist es dein Problem, und das ist so schmerzhaft, dass du irgendwann dazu bereit wirst. Ja, so ist das mit den Gedanken. Danke, John.

Alles in dir sagt: "Unmöglich!" Und irgendwann sagst du: "und trotzdem: jetzt gebe ich mich hin. Jetzt glaube ich meinen Gedanken nicht." Diesen Schritt muss jeder Mensch selbst tun, darum kommt keiner herum. Und wenn du das nicht willst oder kannst, ist es dein Problem, und das ist so schmerzhaft, dass du irgendwann dazu bereit wirst.

du gesagt hast, dass du keine Frage hast.

[Simone:] Ja, ich habe keine neue Frage, genau.

Du kannst nur dort anfangen, wo du bist

[Dhyan Mikael:] Jetzt habe ich hier noch einmal einen Widerspruch von derselben Person, die vorhin schon widersprochen hat bei den Wünschen. "Guten Abend. Auch hier spüre ich wieder einen Widerspruch in sich selbst, denn auch die Beobachtung ist ein Gedanke. Ob ich jetzt denke oder beobachte, dass ich jetzt denke, macht für den Geist doch keinen Unterschied. Denn auch, nennen wir es die Metaebene des Beobachtens, ist eben auch nur ein Gedanke. Ich denke – ich beobachte."

Ja, vielen Dank. Ich freue mich über diese hartnäckige Nachfrage; über dieses hartnäckige Widersprechen.

Es ist meine Erfahrung, dass die kritischsten Menschen, die mit den schwierigsten Fragen, die reifsten sind. Die sind Gott so nahe, die sind ihrer Seele so nahe, dass sich da nur noch Widerstand regt. Es ist faszinierend. Die Menschen, denen das alles gleichgültig ist, denen ist nicht zu helfen. Aber die Menschen, die entweder dafür brennen oder die das ganz, ganz kritisch sehen, das sind die mit Potenzial. Das ist toll. Deswegen freue ich mich auch so über solche Einwände und Kommentare. Und da ist natürlich schon etwas Wahres dran, was du sagst.

Es ist meine Erfahrung, dass die kritischsten Menschen, die mit den schwierigsten Fragen, die reifsten sind. Die sind Gott und ihrer Seele so nahe, dass sich Widerstand regt. Den Menschen, denen das alles gleichgültig ist, ist nicht zu helfen. Aber die, die dafür brennen oder die das kritisch sehen, das sind die mit Potenzial.

Ich bin in Gedanken... Unser Normalzustand ist, in Gedanken zu leben. So ist es einfach. Wie komme ich da jetzt heraus? Irgendwo muss ich anfangen – und ich muss da anfangen, wo ich jetzt bin. Ich trete einen Schritt zurück. Ja – wahrscheinlich ist das ein Gedanke: "ich trete jetzt einen Schritt zurück", aber ich trete den Schritt trotzdem zurück, und dann noch einen, und ganz allmählich, ganz allmählich, klärt sich da etwas, als würde Rauch verfliegen; Nebel löst sich auf; ganz allmählich.

Unser Normalzustand ist, in Gedanken zu leben. Wie komme ich da heraus? Ich muss anfangen, wo ich jetzt bin. Ich trete einen Schritt zurück. Ja – wahrscheinlich ist das ein Gedanke, aber ich trete den Schritt trotzdem zurück, und dann noch einen, und allmählich klärt sich etwas, als würde Rauch verfliegen; Nebel löst sich auf; ganz allmählich.

Und es ist meine Erfahrung, dass es ein ganz feiner Grat ist zwischen in Gedanken sein und in Gedankenlosigkeit zu sein. Es ist ein ganz, ganz feiner Grat, und auf dem balanciert man eigentlich die ganze Zeit.

Es ist meine Erfahrung, dass es ein ganz feiner Grat ist zwischen in Gedanken sein und in Gedankenlosigkeit zu sein. Es ist ein ganz, ganz feiner Grat, und auf dem balanciert man eigentlich die ganze Zeit.

Ich sagte vorhin: das spirituelle Leben ist letztlich ein permanentes Zurückkehren zu sich selbst. Die meisten Menschen glauben, es gäbe einen Zustand, in dem man in Gedanken ist, und dann lernt man, ins Gedankenlose hinüberzuhüpfen, und dann ist man ein neuer Mensch, hat ein neues Leben, und dann ist es so. Das ist nicht meine Erfahrung. Ich glaube nicht, dass es so ist. Es ist, dass dieses Zurücktreten, dieses Zurückkehren, normaler wird, immer normaler, immer selbstverständlicher.

Das spirituelle Leben ist letztlich ein permanentes Zurückkehren zu sich selbst.

Und das ist dann das, was geschieht – die ganze Zeit. Und dadurch bleibt man dort, wo man hingehören: in Gottes Schoß sozusagen, in dieser Hingabe. Aber man bewegt sich eigentlich die ganze Zeit immer am Rande des Egos, immer am Rande des Denkens. Sobald ich aufhöre, loszulassen, sobald ich aufhöre, zurückzukehren, zurückzutreten, bin ich sofort wieder in Gedanken. Deswegen darf man da nicht faul sein: man muss immer aufmerksam sein. Es ist schon so, wie du sagst.

Die meisten glauben, man ist in Gedanken, und dann lernt man, ins Gedankenlose hinüberzuhüpfen, und dann wäre man ein neuer Mensch. Das ist nicht meine Erfahrung. Dieses Zurückkehren wird immer normaler, immer selbstverständlicher, und dadurch bleibt man dort, wo man hingehören: in Gottes Schoß, in dieser Hingabe.

Dann entdeckt man nach einer Weile: "das, was ich eben für unschuldige Aufmerksamkeit gehalten habe, ist ja auch nur ein Gedanke", weil man da wieder ein Stück weit stiller geworden ist und ein Stück weit mehr sehen kann, wo man eben wirklich war. Es ist ein tiefer, tiefer Sumpf, aus dem wir uns da ziehen. Es ist nicht entweder-oder, es ist nicht schwarz-weiß. Es ist eine lange Reise.

Man bewegt sich eigentlich die ganze Zeit immer am Rande des Egos, immer am Rande des Denkens. Sobald ich aufhöre, loszulassen, sobald ich aufhöre, zurückzukehren, zurückzutreten, bin ich sofort wieder in Gedanken. Deswegen darf man da nicht faul sein: man muss immer aufmerksam sein.

Ich lasse die Gedanken los und ich ruhe in der Stille und das ist so beglückend, das ist so schön. Aber am nächsten Tag ist das, was ich heute als schön empfunden habe, etwas, wo ich merke: "Ja, das ist aber auch nicht das Wahre", weil ich schon wieder ein bisschen stiller, ein bisschen subtiler geworden bin.

Es ist ein tiefer Sumpf, aus dem wir uns da ziehen. Es ist nicht entweder-oder, nicht schwarz-weiß. Ich lasse die Gedanken los und ruhe in der Stille, aber am nächsten Tag ist das, was ich heute als schön empfunden habe, etwas, wo ich merke: "Das ist aber auch nicht das Wahre", weil ich schon wieder ein bisschen stiller, ein bisschen subtiler geworden bin.

Wenn du diesen Weg nicht gehen möchtest, dann wird das, was ich versuche, mit hilflosen Worten zu sagen, nicht überzeugend sein. Aber wenn du eine Ausrede suchst, dies trotz deiner kritischen Gedanken zu probieren, dann kann ich dir nur sagen: probiere es selbst aus; finde es selbst heraus. Dann weißt du, wovon Buddha sprach. Dann weißt du, wovon Jesus sprach und all diese wunderbaren Heiligen.

Das ist einfach eine Einladung. Eine Diskussion kann es nicht sein. Kein Mensch kann einen kritischen Verstand überzeugen. Es geht nicht. Nur du. Danke, dass du so geschrieben hast. Ich schätze das wirklich ganz außerordentlich.

Wenn du diesen Weg nicht gehen möchtest, wird das, was ich sage, nicht überzeugen. Aber wenn du eine Ausrede suchst, dies trotz deiner kritischen Gedanken zu probieren, sage ich dir: probiere es selbst aus. Das ist eine Einladung. Eine Diskussion kann es nicht sein. Kein Mensch kann einen kritischen Verstand überzeugen. Nur du.

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Oh, es ist sechzehn Uhr. Wie konnte das geschehen? Es wird immer schöner, und dann geht die Zeit immer schneller vorbei. Es ist wirklich gemein. Ja, dann würde ich sagen, wir kommen zum Schluss für heute. Ich freue mich, dass du da bist. Ich lade dich ein, auch morgen noch dabei zu sein, morgen Nachmittag. Du kannst mir auch schreiben, wenn du möchtest, wenn du eine Frage hast.

Ich brauche meistens eine Weile, bis ich antworten kann, aber ich antworte immer, auch wenn es manchmal eine Weile dauert. Ich bitte um Geduld. Und alles, was ich hier mache, auch alles online, alle meine Videos, ist alles kostenlos. Falls es dir gefällt und falls du Freude hast, mich zu unterstützen, freue ich mich sehr über finanzielle Unterstützung, denn es braucht all meine Kraft und Zeit und auch einiges an Mitteln, um das alles auf die Beine zu stellen, obwohl ich nichts lieber tue als das.

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