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Ego und Erleuchtung

Wie man frei von Problemen lebt.

Was ist eigentlich schlecht am Ego? Und wieso ist Erleuchtung erstrebenswert? In Wirklichkeit geht es nur um eines: glücklich zu leben, ohne Probleme und Leiden. Und genau das ist möglich.

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Über dieses Video:

Es lässt sich so viel sagen über das Glücklichsein und darüber, wie man dorthin gelangt, aber im Grunde muss man nur eines wissen: was ist die Ursache aller Probleme? Wenn man das weiß, ist der Weg zur Lösung einfach.

Was den Menschen in Wirklichkeit antreibt, das ist der Wunsch nach Glücklichsein – diese innere Ahnung: es ist möglich, ich weiß nur nicht, wie. Und dann sehnt man sich nach dem Ankommen an diesem inneren Ort der Zufriedenheit und des Glücks.

In diesem Video spreche ich über die Wurzel all unserer Probleme und Leiden und über den Weg heraus. Ich spreche von meiner eigenen Erfahrung und von dem, was tatsächlich möglich ist, für jeden Menschen, auch für dich.

Vollständiger Text zum Mitlesen:

Guten Morgen.

Heute Morgen möchte ich versuchen, über etwas zu sprechen, worüber man eigentlich gar nicht sprechen kann, über Erleuchtung und Ego.

Ich möchte gern ein wenig darüber sprechen, wie ich da meinen Weg finde und was ich für hilfreich empfinde, in diesem Leben, auf diesem Weg.

Erleuchtung ist, wenn ich erkenne, was meine wahre Natur in Wirklichkeit ist; das, was ich innen finde, das, was ich beim Meditieren entdecke.

Das, was nie etwas tut, nie etwas will... dieses Sein.

Und Ego ist das, was mir das Gefühl gibt, jemand zu sein, jemand, der so und so ist, gut oder schlecht, erfolgreich, fleißig, faul, ein Versager, wie auch immer, glücklich und oder unglücklich.

Ego ist diese Identifizierung mit dem, wie man sich fühlt, mit dem, was man tut.

Und wenn ich mit dem, was ich tue oder was ich fühle, identifiziert bin, dann entsteht Leiden, auf die eine oder andere Weise.

Selbst wenn was Gutes geschieht: wenn ich damit identifiziert bin, ist damit der Same des Leidens, des künftigen Leidens, gesät. Wenn du zum Beispiel Erfolg hast, und wenn du das Gefühl hast:" Ich habe das gemacht, das ist mein Erfolg, ich bin gut", dann sähst du damit den Stress und die Angst von morgen.

Dann musst du auch morgen gut genug sein, das zu schaffen. Wenn du glaubst, dass das, was du heute erlebst, wegen dir geschehen ist, weil du es richtig gemacht hast, weil du so gut bist... wenn du das glaubst, dann bist du heute stolz, und morgen hast du ein Problem. Und so entsteht Leiden.

Wenn du das Gefühl hast, dass das, was geschieht, nicht das ist, was du möchtest, wenn du es für falsch hältst und ablehnst, dann hast du auch ein Problem, nicht erst morgen, sondern heute.

Aber wenn du weißt, dass das, was heute geschieht, das Gute, das Schöne... dass das nicht auf deinem Mist gewachsen ist, um es einmal sozusagen, sondern ein Geschenk des Lebens: du weißt nicht, wie es möglich ist. Du weißt nur, an dir liegt es nicht. Du kannst nur Danke sagen.

Dann entspannst du.

Und wenn du weißt, dass das, was für dich jetzt in diesem Moment gerade schwierig ist, deine Gefühle oder die Situation... wenn du weißt, dass das nicht auf deinem Mist gewachsen ist, dass es nicht an dir liegt, dann ist es vielleicht schmerzhaft für einen Moment, aber du leidest nicht. Du sagst einfach: "Ja, so ist es. Okay. Warum? Ich weiß es nicht. Es wird schon für irgendetwas gut sein." Und wenn du Erfolg hast, sagst du: "Ich weiß nicht, warum es so ist. Aber okay. Wenn es so sein soll, in Ordnung."

Erleuchtung ist, wenn man erkennt, dass dieses ich, dass alles Gute so gern für sich in Anspruch nimmt und alles Schwierigere und Schlechte so gerne ablehnt, dass es dieses ich in Wirklichkeit gar nicht gibt, und dass die Dinge geschehen. Warum? Das wissen wir meistens nicht.

Die einzige Schwierigkeit an dieser Stelle ist, dass wir dieses ich gar nicht loslassen wollen.

Das Leiden wollen wir nicht, das Leiden von heute oder von morgen, das möchten wir gerne loswerden.

Aber diese Erkenntnis: "Ah, das hat ja alles gar nichts mit mir zu tun, da ist ja gar kein Platz für ein ich in Wirklichkeit, im Leben. Meine Wünsche, die sind ja in Wirklichkeit nicht existent, haben keinerlei Bedeutung.

Was ich will oder nicht, was ich mag oder nicht, hat keinerlei Bedeutung."

Diese Erkenntnis fühlt sich seltsam und unwohl an.

Man könnte es auch so sagen: das Leiden möchten wir gerne gehen lassen, aber die Basis alles Leidens, an der halten wir fest, und dann beschweren wir uns, dass das Leiden nicht verschwindet.

Die Sache mit der Erleuchtung und dem Ego ist nun folgende: irgendwann bekommt man einen Einblick, wie es wirklich läuft in diesem Leben. Du hast... du kannst klar sehen:" Ah, so, so läuft es hier. Ja, mich gibt es ja gar nicht. Dieses ich mit all seinen Vorstellungen und Wünschen, das gibt es ja gar nicht." Aber die Basis, die uns leiden lässt, die ist deswegen nicht weg.

Die kommt wieder.

Und jetzt, wenn man diese erste Erkenntnis, die man auch im Westen so gerne Erleuchtung nennt, wenn man die einmal hat, dann geht es jetzt einfach nur noch darum, all das, was dieses Ego ausmacht, dieses ich, die Basis unseres Leidens, das immer wieder loszulassen.

Immer wieder.

Ich habe neulich in mir drin dieses Bild gehabt: wir wollen alle in den Himmel kommen, wir wollen alle Gott erreichen, wir wollen alle befreit werden von dieser Identifikation, mit dem, was wir tun, mit dem Körper, mit allem, was hier geschieht und mit dem Leiden. Wir wollen einfach nur in den Himmel fallen, in Gottes Schoß fallen, da, wo wir hingehören in Wirklichkeit. Wir wollen da hineinfallen.

Und das Einzige, was uns davon abhält, ist, dass wir an irgendetwas festhalten, was uns vom Fallen abhält. Es ist, als hätte der Himmel eine unglaublich starke Gravitation, die uns automatisch anzieht.

Wir brauchen uns nur fallen lassen.

Und genau das wollen wir nicht. Dieses Fallenlassen, dieses Loslassen.

Und darin besteht die einzige Übung, die wir tun müssen in diesem Leben: lernen, uns fallen zu lassen, gegen alle inneren Instinkte, die wir haben und die uns fast zum Festhalten zwingen.

Man kann das in der Meditation sehr schön erleben und sehr schön üben.

Ich spreche oft von der Samarpan-Meditation, die in Indien jetzt ganz neu auch die Himalaya-Meditation genannt wird. Das gefällt mir sehr, dieser Name.

Wenn wir die Meditation machen, dann haben wir eine halbe Stunde Zeit, in der wir nichts anderes tun müssen. Wir haben einfach nur eine halbe Stunde Zeit, in der es um nichts geht, und da können wir einfach dieses Loslassen und Fallenlassen üben.

Man sitzt nur da, es kann nichts geschehen. Wenn man da loslässt, kann nichts Schreckliches geschehen. Man sitzt einfach nur da. Und in der Meditation hat man die Aufmerksamkeit hier auf dem Kronenchakra, das ist hier die oberste Stelle des Kopfes. Und es ist ganz interessant: wenn man mit der Aufmerksamkeit dorthin geht, dann kann man nicht gleichzeitig denken.

Ich empfinde das so: ich kann nicht gleichzeitig "ich" sein und etwas wollen oder müssen oder sollen oder denken oder planen, und (gleichzeitig) hier (in der Krone) sein, das geht nicht. Für mich ist es, als wäre das Denken etwas tiefer im Schädel angesiedelt. Und wenn ich ganz da hochgehen möchte mit meiner Aufmerksamkeit, dann muss ich all diese Sachen, mit denen ich sonst beschäftigt bin, für einen Moment ignorieren und loslassen.

Und in dieser halben Stunde der Meditation kann ich das so wunderbar üben, dieses Loslassen all der Dinge, die mich sonst so beschäftigen: meine Situation, irgendetwas, wovor ich Angst habe, irgendetwas, was für mich irgendetwas wovor ich Angst habe, irgendetwas, was für mich ein Problem ist, die ganzen Gedanken darüber... und sich einfach nur sozusagen nach oben fallen lassen, hierher, an diese Stelle.

Und dann ziehen wieder diese ganzen Sachen, diese Gedanken und Erinnerungen an mir.

Und wenn's mir gelingt, die loszulassen, was bedeutet, also was ganz praktisch bedeutet, denen keine Aufmerksamkeit zu geben, dann kann ich einfach nach oben fallen ins Kronenchakra, in den Himmel, dahin, wo es ganz still und entspannt und wundersam glücklich ist.

Und dann kommen die Gedanken wieder, die Wünsche, die Ängste, und dann kann man spüren in dieser halben Stunde der Meditation, was für eine magnetische Kraft diese Dinge haben: wie schnell unsere Aufmerksamkeit dorthin geht und sich daran richtig festsaugt.

Und schwupps, fallen wir wieder aus dem Himmel heraus, fallen wir aus dem Kronenchakra heraus, und sind wir wieder da, wo wir immer sind. Und dann wieder loslassen, einfach nur loslassen, und wir fallen wieder in den Himmel.

Ja, in dieser Meditation, in der Samarpan-Meditation, in der Himalaya-Meditation da können wir, im Kleinen sozusagen, in einem ganz sicheren Rahmen, das üben, worum es in diesem ganzen Leben geht, auf dieser Reise vom Ego zur Erleuchtung.

Und dann kannst du, wenn du gerade nicht meditierst, im Alltag beobachten, was du wirklich tust: Lasse ich mich jetzt gerade fallen? Lasse ich gerade los, oder halte ich an irgendetwas fest, am Ego, an irgendetwas, woraus das Ego besteht?

Und dann kann man auch während des Alltags dieses sich fallen lassen, dieses Loslassen ganz wunderbar üben.

Das heißt nicht, dass man nichts tut. Ich erlebe das so: je mehr ich in diesem Loslassen sein kann, je mehr ich in diesem Fallenlassen sein kann, und einfach in mir ruhe... "in mir ruhen" ist ein ganz interessanter Ausdruck: in mir, in dem, was ich wirklich bin, in dieser weiten Stille, in dieser Seele.

Wenn ich mich in den Himmel fallen lasse sozusagen, oder hier herauf fallen lasse, dann bin ich innerlich überhaupt nicht beschäftigt. Ich bin ganz frei, und dann kann so viel geschehen. Alles, was ich ganz praktisch im Leben tue, geht mir so viel leichter von der Hand, geschieht so viel schneller... alles, die alltäglichen Dinge wie die großen Dinge, die einfachen Dinge wie die schwierigen Dinge.

Und dann greifen diese ganzen schwierigen Dinge wieder nach einem, nach der Aufmerksamkeit... das Ego: "Aber ich will doch... Aber das ist doch ungerecht. Und wieso ist das jetzt so? Aber wie soll das nur morgen werden?"

All diese Dinge, aus dem das ich besteht, das Ego. Und die haben diese magnetische Kraft, an die glauben wir förmlich. Wir glauben: "Wenn ich keine Wünsche mehr habe, wenn ich die loslasse, was soll dann werden im Leben? Wenn ich das Leben nicht bestimme, was soll denn werden? Dann passiert ja nichts mehr."

Wir glauben, dass alles, was wir für richtig und wichtig halten und was wir wollen, dass das die Basis unseres Lebens ist, aber in Wirklichkeit ist das die Basis unseres Leidens.

Und wenn wir lernen, das alles loszulassen, dann erleben wir, wie wir in den Himmel fallen. Und dann erleben wir auch, erst im Kleinen und später im Großen, wie das Leben dann wirklich funktioniert und wirklich geschieht, ganz von selbst, mühelos, ohne dass man das Gefühl hätte, der Handelnde zu sein. Alles geht schneller, alles geht leichter, und die unmöglichsten Dinge geschehen.

Und wenn man einige Zeit meditiert, bekommt man ganz allmählich ein gutes Gefühl dafür, wann man festhält, wann man diesem Ego Macht gibt, und wann man einfach loslässt. Es wird einem immer deutlicher, und dadurch wird es immer einfacher.

Wir können unser Leben in totalem Frieden leben, in vollkommener Ruhe, und aus diesem Frieden, aus dieser Ruhe entspringt das, was ich Glück nenne.

Die Abwesenheit von "ich", die Abwesenheit von allem, was mit dem "ich" zu tun hat, Angst, Unruhe, Stress, Verzweiflung.

Und um dahin zu kommen, in diese unendliche Ruhe... das ist die Seele, das ist deine wahre Natur, vielleicht spürst du die gerade... ist nur eins notwendig: fallen lassen, loslassen. Und das lernt man in der Samarpan-Meditation, in der Himalaya-Meditation, ganz praktisch, immer wieder neu, jeden Tag.

Und das ist jetzt so... Die Leute wollen immer praktische Hinweise: "Ja, was muss ich denn tun, damit ich das schaffe? Was ist da richtig, und was falsch?

Soll ich dieses tun, oder jenes?" Aber vielleicht hast du jetzt, während ich versucht habe, über Erleuchtung und Ego zu sprechen, ein Gefühl dafür bekommen, dass es gar nicht so sehr darum geht, was man tut oder was man nicht tut, sondern, wie man es tut, aus welchem Gefühl heraus man es tut.

Geschieht es aus einem Loslassen, aus einem sich Fallenlassen heraus? Dann fühlt es sich an, als wäre da niemand, der etwas tut. So fühlt es sich an. Oder geschieht es aus einem Gefühl heraus, dass "ich" es tue? "Ich bin gut. Ich mache es richtig", oder "ich bin schlecht, ich mache es falsch." Wenn ich dieses Ich-Gefühl kultiviere, dann verstärke ich das Festhalten, und dann kann ich nicht in den Himmel fallen, dann stemme ich mich gegen die Anziehung des Himmels.

Die gleichen Dinge können aber auch geschehen aus einem Gefühl des Loslassens heraus, der Abwesenheit von "ich" heraus, und dann führt es dazu, dass ich immer mehr in den Himmel falle, obwohl ich das Gleiche tue.

Deswegen sind so ganz praktische Lebensanweisungen auch nicht besonders hilfreich, weil es auf die innere Haltung ankommt, mit der man irgendetwas tut.

Und wir sind dieses Loslassen nicht gewohnt, dieses fallenlassen. Wir sind es gewohnt, festzuhalten. Wir sind es gewohnt, zu wollen, zu wissen, wo es langgeht, zu wissen, was richtig ist und was falsch ist.

Und es fühlt sich ganz nackt und unsicher und fast beängstigend an, loszulassen und einfach das Leben machen zu lassen.

und das muss man einfach ein wenig üben, und dabei hilft die Meditation, und dabei hilft auch, die eigenen Erfahrungen mit diesem Loslassen zu machen. Und dann erlebt man, erst im Kleinen und später im Großen immer mehr: "Ah, wow... Je mehr ich loslasse, je mehr ich mich fallenlassen kann, desto einfacher wird alles, desto besser fühle ich mich, desto mehr gelingt alles, desto mehr kann ich alles genießen, desto wenige Probleme sind da." Das sind ganz erstaunliche Erfahrung, die man dann beginnt zu machen.

Wir wollen immer unsere Probleme lösen, aber wir übersehen die Ursache aller Probleme. Wir wollen unser Leiden loswerden, aber wir übersehen die Ursache unseres Leidens.

Die Ursache aller Probleme, die du im Leben erlebst, und die Ursache allen Leidens, das du empfindest, kommt nur aus dir selbst heraus. Das hast du vielleicht schon einmal gehört. Damit ist gemeint: dieses ich, dieses Ego.

Die Ursache aller Probleme ist, dass wir die Dinge tun aus diesem Ich-Gefühl heraus: "Ich muss, ich habe einen Plan und ich weiß, was ich jetzt tue."

Aber das ist uns verborgen, dieser Zusammenhang zwischen den Problemen, die wir im Leben fortwährend haben, und diesem inneren Ich-Gefühl... dieser Zusammenhang ist uns verborgen.

Wir glauben, die Probleme werden verursacht durch Umstände, durch andere Menschen, durch das Leben.

Und wir glauben, wir leiden, weil unser Leben ist, wie es ist, weil die Umstände so sind, wie sie sind, weil die anderen Menschen so sind, wie sie sind. Und der Zusammenhang zwischen dem Leid, das wir erleben, und diesem Ich-Gefühl ist uns verborgen.

Deswegen ist die Meditation so unglaublich hilfreich. Dort erleben wir für eine halbe Stunde immer mal wieder Momente, wo wir wirklich losgelassen haben und wo dieses Ich-Gefühl vollkommen verschwindet. Und dann erleben wir immer wieder aufs Neue, für kurze Momente, einen ganz anderen Zustand, wo es keine Probleme gibt und auch kein Leiden. Und das bringt uns sozusagen ganz langsam auf die Spur. Ganz langsam. Erst in diesem sicheren Rahmen der Meditation, die scheinbar mit dem Leben gar nichts zu tun hat, und dann immer mehr, immer mehr, auch im Leben.

Und dann kommt uns ganz allmählich dieses Gefühl, dass ich hier der Handelnde bin, abhanden. Ganz allmählich entdecken wir, dass die Dinge nicht nur auch ohne uns geschehen, wir entdecken, dass sie schon immer ohne uns geschehen sind. Und je weniger dieses "ich" dabei ist, desto besser geschieht alles, desto schneller, desto reibungsloser, desto erfolgreicher.

Und normalerweise haben wir das Gefühl: alles Gute, was im Leben geschehen könnte, der Erfolg, den ich haben könnte, hängt davon ab, dass ich es tue, dass ich es schaffe. Und dann strengen wir uns an. Wir geben uns Mühe, wir kämpfen sogar, oft auch gegen andere Menschen, aber immer gegen das Leben, immer gegen uns selbst, und wir merken gar nicht, dass wir dadurch genau das Gegenteil produzieren.

Wir merken es einfach nicht. Wir glauben mit jeder Faser, wir täten etwas Gutes, und es ist uns vollkommen verborgen, dass wir damit überall Probleme schaffen. Wir kennen den Zusammenhang nicht, wir können es nicht sehen.

Und in der Meditation kann man dann das üben, entgegen dieser Instinkte, die wir eingebaut haben... trotzdem einfach mal dieses Loslassen üben, dieses Fallenlassen, da herauf fallen lassen üben, und gleichzeitig all das, was "mich" ausmacht, all das, woran ich glaube, dass es wichtig sei, das Loslassen.. für einen Moment ein Niemand sein, sozusagen, ein Nichts.

Und ich erlebe es in meinem Leben immer wieder: je mehr ich das zulassen kann, je mehr ich dieses Fallenlassen und Loslassen zulassen kann, desto mehr geschieht, desto mehr ist möglich.

Ich habe jetzt gerade in den letzten Tagen ein paar Tage am Ort der Meditation verbracht.

Ich habe da einen Workshop gemacht mit einer wunderbaren Gruppe von anderen Menschen, die auch mit der Meditation und mit Swamiji, dem Guru, der diese Meditation aus dem Himalaya zu uns bringt, die auch ganz tief damit verbunden sind. Und das macht es mir dann noch leichter, dieses Loslassen, dieses Fallenlassen, dieses automatische Vertrauen ins Leben, das dann geschieht. Und dann erlebe ich, wie meine Tage getragen sind von einer Stille und Ruhe, und in dieser Stille und Ruhe geschieht so viel, so schnell, so effizient, so zielgerichtet und so erfolgreich.

Und dann ist es, als hätte ich damit überhaupt nichts zu tun. Es geschieht einfach, nicht, weil ich mich anstrenge, nicht, weil ich gut bin, nicht, weil ich irgendetwas richtig mache da draußen im Handeln, sondern ich mache im Gegenteil gefühlt gar nichts. Ich kümmere mich nur um dieses Fallenlassen, dieses Ruhen in mir. Natürlich tue ich Dinge, natürlich handle ich. Jemand tippt auf der Tastatur und tut etwas, jemand spricht mit Menschen, jemand schreibt etwas, jemand macht den Abwasch, kocht und isst und schläft, aber man hat das Gefühl, man hätte damit gar nichts zu tun.

Man ist nicht der Steuermann. Man lässt sich einfach nur tragen von der Energie des Augenblicks. Man lässt den Augenblick bestimmen, wo dieser Fluss des Tages hinfließt.

Dann kann dieser Fluss fließen mit Leben und Geschwindigkeit, und unglaubliche Dinge geschehen. Aber wenn ich festhalte und wenn ich Angst habe und wenn ich bestimmen möchte, wie alles geschieht durch meine Wünsche, durch meine Ansichten und Meinungen und durch all das, was ich glaube, zu wissen, tja, dann halte ich fest, und in Wirklichkeit bewegt sich dann gar nichts. Es ist ganz erstaunlich, was man dann so entdeckt über das Leben.

Und deswegen... das ist auch der Grund, warum Jesus zum Beispiel sagt: "Setze Gott an erste Stelle", alles andere passiert von selbst. Er sagte: ...alles andere folgt demnach. "Gott an erste Stelle setzen" heißt: das Leben Gott überlassen, zu sagen: "Dein Wille geschehe. Ja, okay, ich fühle mich so wie du willst, dass ich mich fühle. Ich mache jetzt das, was du willst. Ich folge jetzt der Energie, die du mir schenkst und nicht dem, was ich glaube, was jetzt geschehen sollte."

Jesus sagt: in diesem Loslassen geschieht alles.

Man hat nicht mehr das Gefühl, der Handelnde zu sein. Es fühlt sich am Anfang etwas seltsam an, und dann erlebt man, was dann möglich wird, und wie glücklich und problemfrei und sorgenfrei man dann ist.

Und dieses Loslassen, es ist, als würde man in jedem Augenblick aufs Neue diese Entscheidung treffen: fürs Ego oder für die Erleuchtung, für das "ich" oder für das Loslassen. Das muss man in jedem Augenblick wieder neu machen, immer wieder neu.

Es ist wie das Lernen einer neuen Gewohnheit. Wir haben diese ganz tiefe und gut praktizierte, gut geübte Gewohnheit, festzuhalten an allem.

Und jetzt üben wir Loslassen.

Und die alte Gewohnheit, an allem festzuhalten, das ist das, aus dem das Ego entsteht. Diese Gewohnheit ist tief in uns verwurzelt, die kann man nicht einfach abstellen, aber man kann etwas Neues üben. Man kann dieses Loslassen üben, immer wieder, erst morgens in der Meditation, und dann, allmählich, immer mehr, auch während des Tages.

Und je mehr man das übt, desto schwächer wird die alte Gewohnheit, ganz einfach.

Und sobald man beginnt, wieder das Alte zu üben, wird es wieder stärker und das Loslassen wird weniger. Man muss also in jedem Moment schauen: "Wo will ich hin?"

Deswegen ist das Ganze auch eine Entwicklung.

Was dabei sehr hilfreich ist, ist, wenn man mit Menschen zu tun hat, die das Gleiche wollen... die auf dem gleichen Weg sind, denn diese Energie der Menschen ist ansteckend. Wenn du mit mir sprichst, wenn du diesem Video gerade zuhörst, und ich befinde mich gerade in einem Zustand des Loslassens und des in-den-Himmel-fallens, dann spürst auch du das in dir, einfach weil es dir dann leichter fällt, das Gleiche zu tun, weil du in meiner Gesellschaft bist im Moment. Und dann wird das ganz leicht und fühlt sich fast selbstverständlich an: "Ja klar...".

Und dann, später, bist du vielleicht mit Menschen zusammen, die ganz anders sind, die von Loslassen und Fallenlassen noch nie was gehört haben und die glauben, das sei überhaupt keine gute Idee; die nichts anderes kennen als festhalten, jemand sein, alles im Griff haben, das Leben bestimmen. Und dann ist es ganz normal, dass man dann selber auch so fühlt und handelt und denkt.

Das ist ganz normal. Und es ist sehr hilfreich, das zu wissen. Es ist sehr hilfreich, zu wissen, dass die Gesellschaft, in der man sich befindet, so einen ganz starken, unsichtbaren Einfluss auf einen selber hat, und dann kann man sich mehr und mehr auch dort entscheiden, das zu tun, was das unterstützt, was man wirklich will.

Wenn du gerne lernen möchtest, loszulassen, wenn du gerne lernen möchtest, dich fallen zu lassen in Gottes Schoß sozusagen, in den Himmel fallen lassen... wir denken immer, der Himmel wäre oben, aber wahrscheinlich ist er unten... dann ist es einfach unglaublich hilfreich, mit Menschen zu tun zu haben, die im gleichen Geiste leben, einfach deswegen, weil es uns dann leichter fällt, das zu tun.

Es wird natürlicher, es wird fast normal. Und wenn man dann mit anderen Menschen zu tun hat, die die davon nichts wissen, dann wird man so wie die anderen Menschen. Man wird so wie die Menschen, mit denen man sich umgibt.

Deswegen ist es so unendlich hilfreich, gelegentlich eine Meditationsgruppe aufzusuchen. Es ist, als würde man da eine unglaubliche Bestärkung bekommen auf diesem Weg des Loslassens, auf diesem meditativen Weg des Lebens, nicht, weil da irgendwelche Leute irgendwelche klugen Sachen sagen, sondern einfach weil man in der Gesellschaft ist von Menschen, die auch so sind wie du.

Und dann erlebt man manchmal Phasen im Leben, wo man das vernachlässigt und wo man mehr als notwendig mit Menschen zu tun hat, die anders ticken, und dann vergisst man das alles wieder. Und man merkt es gar nicht. Irgendwann merkt man dann: "Oh, es ist ja wieder so wie früher. All meine Probleme sind zurückgekommen. Ich leide wieder wie früher.

Wo ist mein Himmel hin?" Und dann fängt man wieder an, sich darum zu kümmern, und dann merkt man: "Oh, wow, ich habe ja ganz vergessen...", und dann fängt man wieder an, Dinge zu tun, die das, wo man in Wirklichkeit hinwill, unterstützen. Es sind ganz einfache, praktische, ganz natürliche Dinge, die man da machen kann, eigentlich ganz logisch alles.

Deswegen mache ich übrigens auch Videos: um dir Gelegenheit zu geben, für eine halbe Stunde oder eine Stunde oder eineinhalb Stunden in dieser Energie zu sein, einfach um das, was du willst, zu bestärken, dem Energie zu geben, das ein bisserl aufzutanken. Und dann kannst du dieses Loslassen und dieses Fallenlassen auch leichter mit in das Leben nehmen, in den Alltag, wo man ja überwiegend mit Menschen zu tun hat, die ganz anders ticken.

Und es ist auch überhaupt gar kein Problem, solange man... Das Entscheidende ist, worauf man innerlich fokussiert ist. Wenn ich innerlich mit Loslassen beschäftigt bin, dann kann ich unter anderen Menschen sein, die von Loslassen nichts wissen, und es wird mich nicht berühren. Und das gelingt mir umso besser, je mehr ich Dinge in meinem Leben tue, die das unterstützen: Meditieren... Dinge tun, die das unterstützen.

Ich kann zum Beispiel, wenn ich mich entspannen will, eine Viertelstunde auf meinem Handy auf Facebook schauen und irgendwelche Posts betrachten, die ganz witzig und unterhaltsam sind, aber die mich weit weg von mir selbst bringen. Dann lese ich vielleicht irgendwelche spirituellen Sprüche, die alle gut klingen, aber in Wirklichkeit verbinde ich mich dort mit Menschen und mit einer Welt, die von Loslassen und von Stille und in mir ruhen nichts wissen.

Oder ich kann einfach Augen schließen, nach innen fallen, in Gott ruhen, mich in den Himmel fallen lassen und einfach dort Zeit verbringen.

Ja, und so lernen wir, unser Leben immer mehr so zu gestalten, dass das erleuchtete Leben, das "im Himmel leben", dass das unterstützt wird. Und wir lernen immer mehr, die Dinge nicht mehr zu tun, die die alte Gewohnheit stärken und unterstützen.

Es ist in Wirklichkeit einfach. Die Mechanik, die dahintersteht, die Art und Weise, wie das alles funktioniert, ist eigentlich ganz natürlich verstehbar, wenn man es dann einmal entdeckt hat.

Du kannst dein Leben leben ohne dieses Ego. Es ist möglich, das Leben zu leben, ohne das Gefühl zu haben, der Handelnde zu sein.

Dann beginnt das wahre Leben, das leichte Leben. Dann beginnt das Leben, wie es eigentlich gedacht war. Dieses Leben ist dazu da, das zu entdecken.

Und ich mache ein Video nach dem anderen, um dir immer wieder auf die verschiedensten Arten und Weisen davon zu erzählen, aus meiner eigenen Erfahrung, dass das möglich ist, und dass das, was du darüber gehört hast, stimmt.

Das Ego kann das nicht fassen, das Ego kann das nicht glauben und auch nicht verstehen.

Diese alte Gewohnheit des Festhaltens und alles kontrollieren Wollens, die kann nicht glauben, dass es auch anders geht. Und ich bin hier, dich daran zu erinnern, dass es stimmt. Ich berichte dir aus meiner eigenen Erfahrung, aus meinem eigenen Leben. Wenn du in einer Situation bist, die schwierig ist, vielleicht für dich ausweglos erscheint, lass los. Sage "ja". Lass dich fallen. Lass dich in dich hineinfallen. Lass dich in die Situation fallen, wie sie wirklich ist. Akzeptiere sie. Lass los, und schau dann, was das Leben von dir will.

Jetzt am Schluss möchte ich noch einmal auf das zurückkommen, was ich vorhin gesagt habe. Wir sehen Probleme in unserem Leben, aber wir wissen nicht, wo sie herkommen. Und sie kommen aus uns, sie kommen aus diesem Gefühl des "ich", aus diesem Ego. Wir wissen nicht, wie es funktioniert. Wir können es nicht erkennen, aber das ist die Ursache. Und wenn wir beginnen loszulassen, wenn wir beginnen, dem Leben, Gott, zu vertrauen, wenn wir beginnen, uns nach innen zu wenden, dann verschwinden alle Probleme in unserem Leben, früher oder später.

Wenn du also in einer Situation bist, die für dich schwierig ist oder aussichtslos erscheint, meditiere, lass los und mache die kleinen Dinge, mache das Offensichtliche.

Wenn du nicht weißt, wie du deine Probleme lösen sollst: meditiere, lass los und dann mach das Alltägliche. Mach den Abwasch, räume deine Wohnung auf, liebe die Leute, die dir Probleme bereiten, helfe anderen, wenn du nichts zu tun hast. Mach einfach das, was ganz praktisch gerade dran ist.

Mir hat neulich eine Frau geschrieben, die in einer ganz schwierigen Situation ist für sich. Sie wohnt bei ihren Eltern und sie weiß nicht, wohin. Sie muss da weg... sie weiß, sie muss da weg, sie fühlt sich nicht mehr willkommen, und sie hat das Gefühl, die Eltern haben wirklich die Schnauze voll davon, dass sie da ist. Aber sie weiß nicht, was sie tun soll. Und ich liebe ja solche praktischen Beispiele, solche praktischen Anwendungsmöglichkeiten von dem, wovon ich spreche.

Meditiere. Lass die Verantwortung für diese Situation los. Lass dich fallen. Und da du nichts zu tun hast... ich weiß nicht, vielleicht bist du ja auch arbeitslos... ich weiß nicht, wie dein Alltag ist, aber mach einfach das, was geht. Kümmere dich um dich selbst, und mach dich nützlich. Mach den Abfall, räume die Wohnung auf, bring das Haus in Ordnung, mach alles schöner.

Mach das, was Freude macht.

Mach das Leben der Leute, denen du gerade zur Last fällst, so einfach wie möglich. Du kannst das Problem, das du hast, direkt nicht lösen. Du kannst keine Wohnung herbeizaubern, du kannst keinen Job herbeizaubern, wenn du keinen Job hast, aber du kannst die Erleuchtung in dir nähren, und du kannst in der Situation alles so leicht wie möglich machen. Liebe die Leute, mit denen du zusammen bist. Helfe ihnen, so gut du kannst, damit du ihnen nicht zur Last fällst.

Mach alles so schön, wie du nur kannst. Sei nützlich, da wo du bist. Das macht solch eine Freude, nützlich zu sein. Das macht solch Freude, die Dinge schöner zu machen, aufzuräumen, mitzuhelfen. Und vertraue darauf, dass aus diesem Loslassen und aus diesem Mitspielen mit dem Leben, aus diesem Fallenlassen und aus diesem Mitmachen in der Situation, wie sie gerade ist... dass daraus alles entsteht, und zwar von selbst.

Normalerweise sind wir im Widerstand. Wir glauben zu wissen, was sein soll, und wir sind gegen das, wie es ist, und ohne dass wir es wissen, ist dies das Gegenteil von Loslassen, das Gegenteil von in Gott ruhen.

Hör auf zu kämpfen in deinem Leben. Lass los, lass dich fallen, und mache das, was in deiner Situation, in deinem Leben, ganz offensichtlich nützlich ist für dich und für alle anderen, und du wirst Wunder erleben. Und meditiere.

Und das sage ich nicht, weil du meditieren musst, sondern weil es in meiner Erfahrung die eine Sache ist, die bei all dem hilft, auf ganz magische Weise. Die Samarpan-Meditation, von der spreche ich, die Himalaya-Meditation, wie sie vielleicht bald heißt, wer weiß.

Danke, dass du da bist. Ich liebe dich.