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Kann ein Mann glücklich sein ?

Teil 2 von 2: nur ein König kann dienen.

Wie kann man als Mann seinen Platz im Spiel der Natur einnehmen und trotzdem ganz und gar sich selbst treu sein? Dies ist der zweite Teil zum Thema Männer und Sexualität. Der erste Teil ist hier.

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Vollständiger Text zum Mitlesen:

Guten Morgen.

Ich möchte heute einen zweiten Teil machen, ein zweites Video zum Thema Männer, als Fortsetzung von dem Video von vor ein paar Tagen. Nachdem ich das Video gemacht hatte über Männer und über die männliche Sexualität, da fielen mir einige Dinge ein, die ich erlebt habe und die ich im ersten Video nicht erwähnt hatte, und darüber möchte ich heute sprechen. Nach dem ersten Video fühlte ich mich ein klein wenig unsicher, denn ich habe das Gefühl, das ist wirklich ein sehr sensibles Thema: Männer und Sexualität. Irgendwie betrifft dieses Thema alle, nicht nur die Männer, auch die Frauen. Womöglich ganz besonders die. Und ich möchte damit niemanden verschrecken mit diesem sensiblen Thema.

Und doch, die Tatsache, dass es so ein sensibles Thema ist, die rührt ja daher, dass dieses Thema immer im Schatten war, dass es nie angeschaut wurde, dass die Männer sich selbst und ihre Sexualität nie kennengelernt haben. An sich ist daran ja nichts verkehrt, aber wenn etwas mit Missverständnissen behaftet ist, und wenn man in etwas etwas sucht, was dort nicht zu finden ist, wie zum Beispiel Glück und Erfüllung in Sexualität, dann wird's sehr sehr schräg, sehr schwierig. Und darüber... für mich darüber zu sprechen ist einerseits eine Herzensangelegenheit von mir, und andererseits fühle ich mich wirklich unsicher und richtig nackt damit.

Und heute Morgen ist mir etwas Lustiges passiert: ich begann dieses Video und bemerkte plötzlich, dass ich meine Brille gar nicht auf habe. Ich habe ja bisher alle Videos mit der Brille aufgenommen, die ich normalerweise für die Computerarbeit verwende. Ich trage eigentlich immer eine Brille, weil ich ohne Brille nicht scharf sehen kann. Aber eigentlich mögen es meine Augen ohne Brille lieber, und da fühle ich mich auch nackt. Ja, so eine Brille sieht irgendwie cool aus und schlau und intellektuell, vertrauenserweckend, so professorenmäßig, aber dieses Video drehe ich jetzt absichtlich mal ohne Brille. Dieser Zufall, dieses Versehen heute Morgen hat bestimmt etwas zu bedeuten, und ich mache mich einfach so nackt wie ich nur kann.

Ich möchte noch zwei Erlebnisse erzählen, die ich auf dem Weg, mich selbst kennenzulernen, mich und die männliche Sexualität, die ich auf diesem Weg gemacht habe, bevor ich dann noch ein wenig über das Thema ganz allgemein sprechen möchte. Sehr früh in meiner Zeit mit Soham, mit meinem spirituellen Meister, hatte er mir einen Rat gegeben. Es war wirklich ein Erlebnis für mich, weil Soham mir damals einen Rat gab, den ich überhaupt nicht verstanden habe, und da ging es um Sexualität.

Ich sprach mit ihm über die Beziehung, die ich damals hatte, und wie ich das erlebte, Sex mit meiner Freundin. Wir sprachen darüber, und ich hatte damit überhaupt gar kein Problem. Es war alles harmonisch und schön. Es war nicht so, dass ich mit ihm ein Problem besprach und er mir deswegen einen Tipp gab, im Gegenteil. Ich erzählte ihm, wie schön es für mich ist. Und meine Art war damals, ganz und gar auf die Frau einzugehen. Ich erzählte ja in den Videos, die ich bisher machte, immer mal wieder davon, dass ich versuchte, ein guter Mann zu sein. Ich versuche eigentlich immer, alles richtig zu machen. Ich war richtig gut darin, zu erahnen, was eine Frau möchte und braucht und das machte mich glücklich, das dann, soweit es mir möglich war, auch zu tun. Und ich dachte, das sei gut. Und gerade im Sex hatte ich das ganz besonders verinnerlicht. Meine ganzen Antennen, mein ganzes Fühlen war bei der Frau: wie sie sich fühlt, ob es schön für sie ist, ob es richtig für sie ist, ob ich etwas falsch mache.

Ich wollte kein Mann sein, der die Frau nicht wahrnimmt und irgendetwas tut, was nicht gut für sie ist, und was ihr nicht gefällt, und ich dachte, das sei gut. Und ich denke, jeder, der das hier gerade hört, denkt: ja natürlich, das ist der richtige Weg. Und so erzählte ich Soham von einem Erlebnis mit meiner damaligen Freundin, und dann sagte er etwas, was ich so ganz und gar nicht verstand. Er sagte: "Mikael, tu das nicht! Achte nicht darauf, wie sich die Frau fühlt. Schau nicht nach der Frau, schau nur nach dir, schau wie du dich fühlst. Schau wie es für dich ist. Schau nicht danach, wie es für die Frau ist. Schau, wie es für dich ist."

Was Soham mir damals sagte, ich denke es ist jetzt etwa 20 Jahre her, dass er das sagte, ich war mit ihm damals zwei, drei Jahre schon zusammen... Ich war mir absolut sicher, dass das, was er da sagte, verkehrt ist. Und das war nicht so einfach für mich, weil er war mein Meister. Ich wusste: er weiß mehr als ich. Und dann sagte er mir das, und für mich stand fest: da liegt er falsch. Da hat er einfach keine Ahnung. Und wahrscheinlich denkst du das Gleiche. Und die Art, wie ich damit umging war, dass ich das, was er sagte, ignorierte. Ich war schon immer ein sehr sturer Typ, ich bin auch heute noch unglaublich stur, und ich mache das, was ich für richtig halte, selbst mit einem Meister, selbst mit einem Guru. Ich kann einfach nicht anders.

Ich denke, es gibt da zwei Arten, damit und mit dem Leben umzugehen. Es gibt Menschen, die gehen ganz und gar darin auf, dem Rat des Lehrers oder des Meisters oder des Gurus zu folgen auch wenn sie es nicht verstehen, und wenn dieser Weg für dich passt, dann ist es ein guter Weg. Denn in diesem sich voll und ganz hingeben, auch wenn man etwas überhaupt nicht versteht, der führt letztlich zum Verstehen. Aber für mich war das nicht möglich. Ich war und ich bin nicht so. Ich konnte immer dann etwas annehmen, wenn es zu meiner eigenen Erfahrung wurde. Und wenn etwas meiner eigenen Erfahrung widerspricht oder widersprach, dann konnte ich es nicht annehmen. So bin ich einfach. Und dann etwas zu glauben, wovon ich glaube, dass es verkehrt ist, nützt mir ja auch nicht.

Ich fühlte mich also ein klein wenig verkehrt, weil ich den Rat meines Meisters ignorierte, aber es war das Einzige, was ich tun konnte, und es war auch gut, dass ich das tat. Ich glaube, das Allerwichtigste ist, dass man sich selbst treu ist. Wenn man... Wenn man fähig dazu ist, den Rat des Meisters oder des Gurus oder des Lehrers oder was auch immer anzunehmen, auch wenn man glaubt, dass es verkehrt ist; wenn man dazu fähig ist, dann, wie gesagt, dann ist es ein guter Weg. Aber wenn man dazu nicht fähig ist, dann ist es wichtig, trotzdem sich selbst treu zu sein. Wenn man dem Rat folgen kann, obwohl man ihn nicht glaubt, wenn man zu dieser Hingabe fähig ist, dann ist das "sich selbst treu sein". Man ist sich selbst treu in dieser Fähigkeit, das anzunehmen. Das ist eine großartige Fähigkeit. Ich hatte die nie. Für mich bedeutet "mir treu sein" zu sagen: das ist Quatsch, das kann ich nicht, das mach' ich nicht. Und auch dieser Weg führt zum Ziel. Es dauert nur länger. Es dauert nur viel länger.

Was nicht zum Ziel führt ist, wenn man den Rat des Meisters oder des Gurus nicht annehmen kann, wenn man diese Hingabe von der ich sprach, die ich nicht habe aber die ich bei vielen Menschen beobachte, wenn man die nicht hat, wenn sich alles in einem sträubt und man dann meint: ja, aber ich sollte doch. Ich sollte das machen. Alle sagen: "das ist richtig", dann mache ich das jetzt. Wozu das führt ist, dass man den Meister oder den Guru verliert. Dann wendet man sich ab von ihm. Dann ist man wieder allein. Man wird sich selbst untreu. Und wenn man sich selbst untreu wird, dann kann man niemandem nahe sein. Wenn man sich selbst nicht nahe ist, um das mal so zu sagen, dann kann man auch keinem Meister, keinem Guru, keiner Geliebten, keinen Freunden nahe sein. Nähe beginnt mit sich selbst treu sein. Nähe beginnt bei mir: mir nah zu sein. Und dann auch den anderen. Also, diesen dritten Weg empfehle ich nicht.

Aber mein Weg war damals zu spüren: das ist totaler Quatsch was der da sagt, in dem Fall weiß ich es besser. Aber da ich mir selbst einfach treu war, und zwar wirklich selbstverständlich, ich konnte gar nicht anders, war das kein Konflikt für mich mit meinem Meister. Das war einfach ein Punkt, wo ich nicht mit ihm übereinstimmte, in allen anderen schon, da konnte ich ihn hören, da konnte ich ihn annehmen. Und er sagte auch immer wieder zu mir und auch zu anderen Menschen im Satsang... Er sagte immer wieder: wenn ich etwas sage, womit du keine Resonanz hast, dann ignoriere es; dann ist es nicht für dich. Es ist nicht für dich, oder es ist jetzt gerade noch nicht für dich, aber es ist nicht für dich. Ignoriere es einfach, es ist überhaupt kein Problem. Das sagte er immer wieder. Und deswegen war es für mich auch relativ einfach, das wirklich zu ignorieren. Und ich machte einfach weiter wie bisher und fühlte mich richtig und gut und dachte: das ist es, da weiß ich Bescheid.

Und dann vergingen zehn Jahre. Zehn Jahre vergingen. Und in den zehn Jahren, die vergingen, in denen lernte ich immer mehr, mich zu spüren, mich wahrzunehmen. Ich lernte immer mehr, mir treu zu sein. Ich lernte immer mehr, so zu sein wie ich bin und mich nicht so sehr nach dem zu richten, was andere wollen, was andere von mir erwarten. Ich lernte ganz allmählich, nicht so sehr auf das zu hören, von dem ich glaubte dass es richtig sei, sondern mehr auf das zu hören was wirklich ist, so wie ich wirklich bin. Und dann, ganz langsam... Ich denke, Sexualität ist ein sehr sensibles Thema für uns alle und sehr heikel, und in diesem Themenbereich ist das, wo wir feststehende Meinungen haben was richtig ist und was falsch ist, die sind da besonders stark. Und in dem Bereich ist es besonders schwierig, so zu sein wie man ist.

Man glaubt, wenn ich so bin wie ich bin, dann mache ich alles verkehrt, und dann geschehen schreckliche Dinge. Aber irgendwie, ohne dass ich das merkte, sickerte diese Bereitschaft und diese Fähigkeit, mich selbst wahrzunehmen wie ich bin, und mich so sein zu lassen wie ich bin, auch ganz allmählich in das Zusammensein mit meiner Freundin, in die Sexualität, mit hinein. Und ganz ganz allmählich, ohne dass ich darüber nachdachte, es geschah eigentlich automatisch, begann ich dann das zu tun, was mir Soham zehn Jahre zuvor nahegelegt hatte. Ich begann dann wie gesagt ganz selbstverständlich, auch in dem Bereich langsam auf mich zu achten, mich zu spüren in diesem Zusammensein mit meiner Freundin, mit dieser Frau. Wenn ich bei ihr lag, wenn wir miteinander schliefen, konnte ich dann auch in dieser Situation mich spüren. Nicht sie, sondern ich war mit meiner Aufmerksamkeit, mit meinen Gedanken nicht bei ihr und was sie wohl mag und was sie wohl braucht, sondern ich war auch dort dann bei mir und habe mich gespürt, habe mich wahrgenommen und tat immer mehr ganz automatisch das, was mir entsprach und was sich für mich gut und richtig anfühlte. Aus mir selbst heraus, nicht weil ich dachte, es ist für meine Freundin gut. Sondern ganz automatisch, weil ich mich fühlte und einfach das tat, was sich für mich jetzt gerade gut und schön anfühlt. Ich merkte das gar nicht. Das geschah dann mit den Jahren ganz langsam automatisch.

Und dann hatte ich ein bemerkenswertes Erlebnis. Es war eigentlich kein einzelnes Erlebnis, sondern es war eher, dass ich begann, etwas ganz Erstaunliches festzustellen. Ich begann festzustellen... ich bemerkte, wie irgendetwas ganz Magisches geschah. Ich bemerkte... Manchmal warte ich einfach bis die Worte kommen, so wie jetzt... ich bemerkte, dass obwohl ich mit meiner Aufmerksamkeit ganz und gar bei mir war, ich ruhte einfach in mir selbst, ich verschwendete keinen einzigen Gedanken daran, was meine Freundin gerade bräuchte oder möchte, ich dachte überhaupt nicht daran wie es für sie ist, ich spürte einfach mich selbst... Und ich bemerkte, wie ich begann, ganz frei und selbstverständlich dem zu folgen was ich spürte. Anfangs war ich etwas zögerlich, weil ich nicht wusste ob es richtig ist. Gefällt das wohl auch ihr, wenn ich jetzt einfach das mache wonach mir ist? Und zu meinem großen Erstaunen stellte... Ich begann festzustellen, und zwar immer wieder, dass wenn ich ganz bei mir bin, wenn ich einfach nur mich spüre ganz und gar und da heraus irgendetwas tue, ganz gleich was, dann war es immer auch das Richtige für sie. Ich hatte manchmal... Zum Beispiel: wir schliefen miteinander, und plötzlich hatte ich das Gefühl: jetzt, jetzt langt es mir, jetzt möchte ich eigentlich innehalten und jetzt erstmal aufhören. Ich verstand nicht warum, aber das war einfach mein Gefühl. Und dann hörte ich einfach auf, nicht weil ich das Gefühl hatte für sie stimmt was nicht, sie mag nicht, nein, das kann nur aus mir heraus. Und dann hörte ich manchmal von ihr: du das war jetzt gerade wahnsinnig erstaunlich für mich, du hast genau in dem Moment aufgehört, als es mir reichte, als ich eigentlich aufhören wollte aber ich hätte es nicht sagen können, sagte meine Freundin zu mir.

Und sowas geschah dann immer wieder, auf verschiedenste Art und Weise. Manchmal hatten wir inne gehalten, plötzlich war mir danach, ah, jetzt, jetzt würde ich gerne weitermachen, und ich begann, weiter mit Dir zu schlafen. Später hörte ich dann, dass das genau der Moment war, wo sie auch wieder bereit war. Und später wurde es dann ein wenig brisanter für mich, weil ich dann irgendwann auch plötzlich Lust hatte auf etwas, was ich als braver Junge oder Mann nie täte im sexuellen Bereich, irgendwie vielleicht ein bisschen stürmischer sein oder ein bisschen kräftiger, etwas, was ich mich früher nie getraut hätte. Aber wie gesagt, das kam jetzt nicht aus irgendeiner fixen Idee oder so einem männlichen Traum, sondern aus dem Moment aus, ich ruhte einfach in mir, ich hatte keine Wünsche oder so, aber plötzlich eine Lust auf irgendwas ganz Bestimmtes kam da einfach so von selber aus mir raus und dann traute ich mich manchmal, dem so ein bisschen zu folgen. Und später hörte ich dann von ihr: wow, das hätte ich ja selber nie gedacht, ich hätte es auch nie sagen können, aber das war jetzt richtig schön und so passend.

Und dann ging mir ein Licht auf. Dann dämmert es mir: das war, wovon mein Meister zehn Jahre zuvor gesprochen hatte, als er mir nahegelegte: Mikael, sei mit deiner Aufmerksamkeit nicht bei ihr, sei nur bei dir. Und ich konnte es erst begreifen, als ich es selber erlebte, was geschieht, was wirklich geschieht, wenn ich das tue was er mir rät. Aber es hat von selber geschehen müssen, ich war zu stur ich, ich konnte es nicht einfach machen. Und es war gut so, ich habe einfach diese zehn Jahre gebraucht, um dazu fähig zu werden. Und ich bin gerne langsam. Und wenn wir mit unserer Aufmerksamkeit beim anderen sind, und wenn wir versuchen zu fühlen, was der andere oder die andere möchte und braucht, dann sind wir dem anderen Menschen sehr sehr fern, weil wir können nicht wissen und spüren was der andere braucht. Wir können nur darüber nach... Was wir dann spüren sind unsere Gedanken, unsere Vorstellungen, das was wir uns ausmalen.

Was wir direkt unmittelbar spüren können, das sind wir selbst. Und was ich da entdeckte war, dass wenn ich mir nahe bin, ich auf magische Weise, sozusagen durch mich selbst hindurch, auch mit dem anderen Menschen verbunden bin. Und das war das Geheimnis von dem, was Soham mir zehn Jahre zuvor sagte: sei dir selber nah, dann wird es richtig schön mit dem anderen, dann verstehst du den anderen Menschen und bist mit dem anderen Menschen ganz automatisch, unmittelbar, ohne dass du dich darum kümmern musst. Und wenn du beim anderen bist mit deiner Aufmerksamkeit, mit deinen Gedanken, wenn es richtig machen möchtest, dann kannst du eigentlich alles nur falsch machen, dann wird es hässlich, weil du dann nicht mit dir verbunden bist und erst recht nicht mit dem anderen.

Das war ein unglaubliche Aha-Moment für mich. Einerseits hat es mich meinem Meister noch näher gebracht, und andererseits begann ich plötzlich zu verstehen, wie es zwischen Mann und Frau oder welche Konstellation auch immer, spielt ja keine Rolle, wie es zwischen Menschen wirklich funktioniert. Das war das eine, was woran ich mich erinnerte und was ich zu diesem Thema Mann und Sexualität sagen wollte.

Ich denke, normalerweise gibt es zwei Wege für den Mann. Der eine Weg ist: ich mach was ich will. Ich hole mir was mir zusteht. Dieser hässliche Mann, dieser unbewusste Mann. Dieser Mann, für den die Frau im Grunde ein Objekt seine Lust ist, oder seiner Bedürfnisse oder was auch immer er da empfindet. Und dann das andere Extrem, der Mann, der das auf keinen Fall machen möchte, der die Frau liebt und der ihr auf keinen Fall schaden möchte und der alles richtig machen möchte für sie. Das ist das andere Extrem, und so war ich im größten Teil meines Lebens. Und es ist genauso schrecklich. Erstens macht's mit so einem Mann keinen Spaß, da ist keine eigene Kraft, da ist kein Rückgrat, da kommt nichts Eigenes vom Mann, der macht nur alles was die Frau möchte, und das klingt zwar im ersten Moment wirklich gut und vermeidet zumindest die ganzen Hässlichkeiten, die der erste Weg beinhaltet, aber wirklich zusammenkommen tut man auf diese Art und Weise auch nicht. Und wirklich Spaß macht es mit so einem Mann, glaube ich, auch nicht, weil da kommt ja nichts. Es ist, als würde man mit niemanden zusammen sein. Was ist also der Ausweg aus diesem Dilemma? Man möchte ja weder so einen rabiaten unsensiblen Kerl haben, der über einen rüber trampelt, und als Mann möchte man so ja auch nicht sein, aber man möchte auch nicht so einen Waschlappen haben, der überhaupt nicht was weiß was er will und der keine eigene Kraft hat, und als Mann fühlt sich sowas ja auch nicht wirklich gut an.

Und der Weg ist das, was mir Soham nahegelegt hatte vor so vielen Jahren: sich selbst kennenlernen, bewusst werden und bewusst werden und sich selbst immer immer näher kommen. Und aus diesem sich selbst nahe kommen beginnt man dann zu spüren: ich bin ja auf eine mir völlig unsichtbare Art mit anderen Menschen verbunden. Es ist dann wirklich so, wenn man sich selbst wahrhaftig nahe ist, nicht seinen Gedanken, nicht seinen Wünschen, nicht den Fantasien, sondern wenn man ohne Gedanken, ohne Wünsche, ohne Fantasien im Moment ruht, in sich selbst ruht, mit sich selbst verbunden ist, dann ist es als könne man gar nichts falsch machen. Und mit der Zeit lernt man dann, dem zu vertrauen, und dann wird man immer freier und immer lebendiger und immer kräftiger, ganz allmählich. Und jedes Mal wenn man sich mehr traut, wahrhaftig zu sein und sich selbst treu, und auch im menschlichen Miteinander, und auch in der Sexualität, dann lernt man langsam: oh, das ist richtig tragfähig, das ist wirklich ein guter Weg .

Das ist nichts, was von jetzt auf gleich passiert. Das ist ganz allmählich.

Und ich möchte noch über etwas Zweites sprechen, etwas, woran ich mich erinnerte nachdem ich das erste Video zu diesem Thema, das letzte Video, aufgenommen hatte. Und es klingt jetzt vielleicht für den einen oder anderen Mann, wenn ich beginne darüber zu sprechen, etwas seltsam. Aber vielleicht hast du ja ein paar Minuten Geduld und hörst dir das ein paar Minuten lang an.

In meinem letzten Video sprach ich ja darüber, wie die Natur das eingerichtet hat, dass bei Säugetieren die Fortpflanzung richtig gut funktioniert. Die Frau, die manchmal bereit ist; der Frauenkörper, der nur gelegentlich bereit ist, schwanger werden; und auf der anderen Seite der Mann, der körperlich betrachtet immer bereit ist. Und ich erwähnte auch, dass zu diesem Spiel der Natur gehört, dass die Frau, der weibliche Part, der Körper der Frau, das bestimmende Element ist. Der Körper der Frau ist bereit oder nicht, der Körper der Frau signalisiert, wann es soweit ist: wann, wie und mit wem.

Und das ist für einen Mann harter Tobak am Anfang. Und auch sehr... irgendwie... Ich glaube, für viele Männer klingt es wie ein totaler Widerspruch. Vielleicht sagst du jetzt: das kann gar nicht sein, so kann es nicht richtig sein. Als Mann ist man gerne... als Mann ist man gerne der kräftige Part, man ist gerne dominant, wie passt das mit sowas zusammen, kann doch gar nicht sein.

Ich entdeckte da etwas wirklich Faszinierendes. Ich entdeckte was geschieht, wenn ich mich auf dieses Spiel der Natur ganz und gar einlasse. Wenn ich das Ego als Mann sozusagen mal völlig beiseiteschiebe und da einfach mal mitspiele; wenn ich akzeptiere, dass ich mit diesen männlichen Körper zwar immer bereit bin, aber nichts zu sagen habe; dass diese Bereitschaft, die ich spüre und die als Mann eigentlich mehr oder weniger latent, das ist für jeden Mann ein bisschen anders von Intensität her, diese Bereitschaft die immer da ist, dass die nicht bedeutet, dass ich jetzt will oder dass ich jetzt muss, oder dass die Frau sollte, sondern dass diese Bereitschaft nur eine einzige Sache bedeutet: dass dieser Körper bereit ist wenn er gerufen wird.

Bereitschaft ist nichts Schlechtes. Aber das Missverständnis, was wir Männer haben, ist, dass wir nicht wirklich wissen, was wir da spüren. Wir schauen es uns nicht genau genug an, weil wir diesem ganzen Bereich nicht... dem trauen wir nicht, da guckt man nicht so gerne hin. Und dann missverstehen wir das, was in Wirklichkeit einfach eine ganz natürliche Bereitschaft ist, das missverstehen wir als Wollen, als Brauchen, als Müssen. Aber nichts von dem es wahr.

Wenn ich als Mann unglücklich bin, wenn ich nicht weiß... ich sprach ja auch über die Samarpan-Meditation im letzten Video und wie die dann endlich die wirkliche Zufriedenheit bringt, die dauerhaft ist... aber wenn man als Mann, wie überhaupt als Mensch, auch als Frau... wenn man wirkliche Zufriedenheit, wirkliches Glück nicht findet im Leben, und das gilt eigentlich für alle Menschen normalerweise... wenn wir die nicht finden, dann beginnen wir auf mehr oder weniger neurotische Weise, diese Zufriedenheit an Orten zu suchen, wo sie ist nicht ist. Und wenn du als Mann nicht wirklich von selbst von innen heraus glücklich und zufrieden bist, wenn du dann in diesem Männerkörper diese ständige Bereitschaft spürst, dich einer Frau zuzuwenden und dich mit einer Frau zu vereinigen, einfach diese latente ständige Bereitschaft, dann kannst du als unerfüllter, als unglücklicher, als ständig nach Erfüllung suchender Mann dieses Gefühl der Bereitschaft missverstehen und denken: ja da zieht es mich hin, da ist Erfüllung, das brauche ich um glücklich zu sein. Und wenn du das Glück hast im Leben, die Gelegenheit zu bekommen, das mal ein bisschen zu erforschen so wie ich es hatte, ich bin so dankbar, und ich bin den Menschen, mit denen ich das entdecken durfte so dankbar, dass mir das in diesem Leben möglich war, so dankbar... wenn du diese Gelegenheit im Leben hast, und wenn du gleichzeitig einen Meister hast, der der dir das nötige Bewusstsein beigebracht hat, das wirklich zu erleben, ganz nackt, ganz ohne Fantasien und Träume, dann wirst Du recht schnell feststellen: da ist die Erfüllung nicht. Ich sprach darüber ja bereits ausführen. Aber wir Männer missverstehen normalerweise diese natürliche Bereitschaft unseres Männerkörpers als Bedürfnis, als Notwendigkeit, als etwas was wir essenziell brauchen, um sein zu können. Es ist völlig absurd, es stimmt überhaupt nicht, aber so geht es glaube ich wirklich vielen Männern.

Ich begann also, mich auf dieses Naturspiel einzulassen. Ich begann zu entdecken: ja, was ich da spüre ist eine Bereitschaft, kein Brauchen, und wie es dazu kam möchte ich auch noch kurz erzählen. Ich glaube nicht dass... Ich erzähle meine Erlebnisse und wie ich bestimmte Dinge lernte zu verstehen nicht, weil ich glaube, dass jeder Mann oder jeder Mensch den gleichen Weg gehen muss und die gleichen Erlebnisse haben muss um das zu entdecken. Das glaube ich nicht. Aber vielleicht ist es hilfreich, wenn du weißt, wo meine Informationen herkommen, wie ich sie entdeckt habe, dann brauchst du es vielleicht nicht machen, vielleicht funktioniert es ja so, ich weiß nicht.

Ich erzählte ja anfangs, dass ich mir selbst immer näher kam und dadurch entdeckte, dass indem ich mich mir selber treu bin und einfach indem ich mir selber treu bin, ein ganz tiefes inneres Verständnis oder eine Verbundenheit mit der Partnerin, mit dem anderen Menschen da ist, ohne dass ich das tun muss, ohne dass ich mit meiner Aufmerksamkeit bei dem anderen Menschen bin. Ich bin einfach nur bei mir, und daraus entstand für mich eine ganz erstaunliche... Also das allein zu erleben, diese Ebene der Verbundenheit, diese Ebene des Miteinander, hat Sexualität für mich wirklich verändert.

Und es gab da ein ganz bestimmtes Erlebnis, das ich hatte. Ich schlief mit einer Frau, die ich total mochte, und ich fühlte mich einfach total wohl, ich ruhte in mir, ich machte einfach... ich war einfach nur mir selber treu, und ich fühlte mich einfach total wohl und verbunden, und dann hatte ich plötzlich das Gefühl, das war so schön, einfach diese Verbundenheit zu spüren, dass, wie soll ich das beschreiben... jedes, alles Wollen was da noch da war, das verschwand einfach.

Normalerweise ist es ja für einen Mann so: im Akt der Sexualität, im Akt des miteinander Schlafens geht's immer weiter auf den Orgasmus zu, und dann will man halt einen Orgasmus haben und kommen und dann ist es vorbei. Und es war... alles war so stimmig, alles war so natürlich und richtig und schön, dass dieser Natur gegebene Wunsch, einen Orgasmus zu haben... das ist ja auch so ein Ding der Natur: das ist das Einzige, was die Natur interessiert, damit es mit der Vermehrung weitergeht... ich fühlte mich so zufrieden in dieser Verbundenheit mit mir selber, und auch mit der Frau, dass ich dachte: also jetzt einen Orgasmus zu haben, jetzt zu kommen, das wäre richtig schade. Weil was dann kommt, das wusste ich ja bereits, das habe ich ja im letzten Video ausführlich erzählt: dann ist es vorbei, das bringt keine Zufriedenheit. Diese Lust, diese tierische Lust auf Vereinigung und Orgasmus, die kommt sofort wieder, Stunden oder Tage später, das wusste ich bereits, dass da nichts zu holen ist. Dann war da einfach diese Zufriedenheit und ich dachte: wenn ich jetzt komme, wenn ich jetzt einen Orgasmus habe, dann ist dieses Schöne weg und ich hatte gar keine Lust dazu.

Und ich hörte auf, einen Orgasmus haben zu wollen. Und es war so schön. Ich... Als wäre der letzte Rest von Zweckmäßigkeit, von Zielgerichtetheit in diesem Zusammensein mit der Frau, es wäre dieser letzte Rest weggegangen, und das war einfach nur schön. Und obwohl das an sich ja schon wirklich für mich sehr bemerkenswert war, erzähle ich das jetzt gerade eigentlich nur, weil ich auf was ganz anderes hinaus möchte.

Ich sprach davon, was ich entdeckte, als ich mich ganz und gar auf dieses Spiel der Natur einließ: dass ich als Mann... dass meine Rolle als Mann in diesem Spiel der Natur ist, bereit zu sein, ohne etwas zu wollen. Und das klingt jetzt vielleicht wie etwas Herausforderndes für einen Mann, dass das eigentlich eine Unmöglichkeit ist, wie soll das gehen: "bereit" sein mit diesen sexuellen Gefühlen, ohne etwas zu wollen... Und deswegen beschrieb ich gerade diese Erfahrung, die ich da hatte, weil mir die diese Freiheit gegeben hat. Diese Freiheit vom Wollen in Verbindung mit Sexualität.

Ich entdeckte, dass wenn ich einfach nur mit mir bin, auch im Sex, dass dann nichts weiter nötig ist, das verschwand einfach. Und ich habe das dann später immer wieder erlebt. Das war dann einfach das erste Erlebnis dieser Art, was für mich natürlich sehr eindrücklich war, aber ich begann das dann später, als ich wieder mal Sex hatte, da habe ich das dann wieder erlebt. Nachdem ich mich einmal darauf einlassen konnte, habe ich es immer wieder erlebt. Und damit verschwand für mich diese typisch männliche Zielgerichtetheit im Sex, da was raus haben zu wollen, im Sex etwas bekommen zu wollen als Mann, und sei es einfach nur ganz banal einen Orgasmus, weil einfach dieses Zusammensein, während ich mir selbst vollkommen nahe bin, so schön war, dass alles andere unwichtig wurde.

Das ist übrigens die Essenz von Tantra. Im Tantra geht es nicht um Lusterfüllung, im Tantra geht es um Nähe zu sich selbst. Hat nichts mit Sex zu tun, wird im Westen vollkommen missverstanden. Aber das nur nebenbei, da mache ich gleich mal ein anderes Video darüber, wenn ihr wollt.

Und was dann für mich geschah war, dass ich einfach... ich probierte das aus: wie ist es, einfach nur bereit zu sein; dass meine Rolle als Mann die ist, für die Frau da zu sein, wenn sie denn will, und wenn nicht, ist meine Rolle, einfach bereit zu sein, mehr nicht. Bereit sein, nicht wollen, nicht brauchen. Ich hatte entdeckt, dass das alles nicht stimmt. Ich hatte entdeckt: ich brauche da nichts. Ich hatte entdeckt: das gibt mir nichts. Da ist nichts, was ich brauchen könnte. Da ist wirklich nichts, was man braucht als Mann. Aber das muss jeder Mann irgendwie auf irgendeinem Weg für sich selbst entdecken. Ich beschreibe, wie ich es entdeckt habe, aber da gibt es bestimmt Millionen verschiedene Möglichkeiten, das zu entdecken, das ist bestimmt für jeden Mann anders.

Der normale Mann glaubt, er braucht Sex. Und natürlich stimmt es nicht. Und es ist einfach die Rolle von uns Männern, bereit zu sein - wenn wir bereit sind, wenn wir uns bereit fühlen. Das heißt nicht, dass du bereit sein musst. Wenn du nicht bereit bist, bist du nicht bereit, gar kein Problem. Aber der große Unterschied, den ich hier herausstellen möchte, ist der Unterschied zwischen brauchen und müssen: "Ich brauche das jetzt", "ich muss das haben", "ich muss jetzt Sex haben", und diesem: das ist einfach nur dieser Körper, der bereit ist, und wenn er gerufen wird, wenn meine Liebste mir irgendwie zu verstehen gibt: ja, sie ist jetzt gerade wirklich bereit, denn dann ist diese Bereitschaft etwas Wunderschönes und eilt dorthin. Der Mann als Diener der Frau.

Und dann wird alles so einfach, wenn wir einmal verstehen, was die Natur von uns wirklich will, wird alles ganz einfach. Dann ist das so eine Harmonie, so eine Selbstverständlichkeit, so eine Natürlichkeit, die ist einfach unglaublich schön. Und es hat übrigens überhaupt nichts damit zu tun, dass man jetzt als Mann wie so ein Waschlappen dasitzt oder daliegt und dann einfach Schritt für Schritt das macht, was die Frau gerade möchte. Das meine ich natürlich überhaupt nicht. Das ist ja das Letzte, was viele Frauen wollen. Es klingt vielleicht wie Missverständnis, aber das ist es in Wirklichkeit gar nicht.

Wenn du in deiner Kraft bist, wenn du ganz und gar bei dir bist, dann brauchst du nichts von der Frau, und dann kannst du einfach nur bereit sein oder auch nicht, wie du gerade halt bist, aber du brauchst nichts. Wenn du dann gerufen wirst, dann bist Du natürlich immer noch in deiner Kraft, und bist immer noch ganz und gar bei dir, in deiner Kraft. In jedem Schritt, in jedem Moment des Zusammenseins brauchst du nichts, du bist völlig frei, und doch ganz in deiner Kraft. Das ist einfach so schön, juicy, wirklich. Das macht richtig Freude, da ist richtig Kraft und Energie da. Da geschehen wunderbare Dinge, wenn das die Basis ist: dieses nichts brauchen. Einfach diese total liebevolle Bereitschaft für die Frau, ohne irgendwas zu brauchen. So hat es die Natur vorgesehen, da bin ich mir sicher.

Und das hat nichts mit schwach sein zu tun, es hat nichts mit Sklave sein zu tun, oder unmündig sein zu tun oder irgendwie sowas, im Gegenteil. Du kannst es als Mann nur machen, wenn du total in deiner Kraft bist, wenn du zufrieden bist, wenn du stark bist, wenn du wirklich... wenn du nichts brauchst, dann, dann kannst du beginnen, Diener der Natur zu sein.

Ich möchte zum Schluss etwas erzählen, was überhaupt nichts mit Sexualität und Mann und Frau sein zu tun hat, aber was das gleiche Spiel beschreibt und was es vielleicht für den einen oder anderen, für den Sexualität ein zu heikles Thema ist als dass man das hören könnte, vielleicht beschreibt es das für dich ein bisschen besser, bisschen zugänglicher. Ich liebe ja Geschichten, weil die uns die Dinge klar machen in Bereichen, wo wir sie annehmen können.

Es gab da etwas, was ich nie verstanden habe früher. Ich habe irgendwann mal gehört, dass Könige, als es noch Könige gab, dass Könige... dass der Kammerdiener des Königs ein ganz ganz hoher Adliger war. Nicht irgendein Bauer, der zur Dienerschaft verpflichtet wurde, sondern dass der Kammer Diener des Königs, also der, der dem König am nächsten kam, der den König erlebte in seiner Menschlichkeit, dass das einer der höchsten Adligen im Reich war. Nur solche wurden für diese Dienerschaftsrolle ausgewählt, diese Rolle, die vollkommene Hingabe und Dienerschaft erforderte, und ich konnte das eigentlich nicht verstehen. Ich dachte immer, das sind ganz einfache Menschen, weil die Mächtigen, die Großen, die Kräftigen, die Fähigen, die würden sowas natürlich nicht machen, die haben ihr Herzogtum oder sind mit irgendwas ganz Großem beschäftigt. Und es hat lange gedauert, bis ich das verstanden habe.

Ich habe das erst mit meinem Meister begonnen zu lernen, als Crewmitglied eines Meisters. Ich war ja immer bei ihm, ich habe mich immer um seine Belange gekümmert, um die technischen Belange und die praktischen Belange, ich war immer da und ich lernte: je kräftiger ich wurde, je sturer ich wurde: "ich mache mein Ding"; je authentischer ich wurde, je unmöglicher ich wurde, je verkehrte ich wurde in meinen Augen, desto nützlicher wurde ich für ihn, desto mehr konnte ich seine Größe sehen, seine Größe wahrnehmen, und je mehr ich seine Größe wahrnehmen konnte, desto mehr konnte ich mich hingeben und sein Diener sein. Und das erforderte meine Größe, meinen Adel sozusagen.

Je mehr ich zu meinem eigenen Meister wurde, desto mehr konnte ich beginnen, nützlich und ein Diener für meinen Meister zu werden. Und so ist es natürlich auch beim König. Einer, der ganz klein ist, einer, der ganz schwach ist, der kann die Größe des Königs nicht lieben. Der wird sie hassen, der würde den König umbringen, wenn er könnte. Und je größer man selber wird, je mächtiger, je selbstverständlicher man selber zum König wird, irgendwo innen drin, desto mehr wird man fähig, den König, der vor einem steht, zu sehen, zu schätzen, zu lieben und ihm zu dienen. Und deswegen können nur Menschen, die fast selbst König sind, dem König dienen. Deswegen können nur Menschen, die in diesem Leben fast schon selber Meister sind, die Meister dienen.

Deswegen freut sich ein Meister so sehr, wenn du zu ihm kommst, deswegen freut sich ein Guru so sehr, wenn du ihn hören kannst. Du musst nicht ein Diener sein für ihn, aber allein die Tatsache, dass du ihm so nahekommen kannst, freut ihn so sehr, weil er dann weiß: du bist fast schon selbst ein Guru. Es fehlt nicht mehr viel, noch ein Leben, noch ein paar Jahrzehnte. Weil andere Leute können ihm nicht nahe kommen.

Und so ist es auch zwischen Mann und Frau. Wenn du selbst als Mann beginnst, dein eigener Herr zu werden, dein eigener König, wenn du wahrhaftiger wirst, kräftiger, unmöglicher, verkehrter, sturer... es muss nicht jeder so stur und so unmöglich sein wie ich, aber das ist mal die richtige Richtung... dann, dann bist du irgendwann unabhängig und groß und stark genug, um der Diener der Natur zu werden: ah, das das ist es, was hier von mir erwartet wird, das ist die Rolle, die mir zusteht! Ja natürlich, da mache ich mit. Dann wird alles einfach.

Die Basis von all dem ist, sich selbst nahe zu sein und zufrieden zu sein. Ich habe jetzt in diesem Video nicht über die Samarpan-Meditation gesprochen, das ist das, was mir wirklich Zufriedenheit geschenkt hat und jeden Tag schenkt, aber ich kann nicht in jedem Video über alles sprechen. Aber es war mir ein Anliegen, dieses Video zu machen, um das erste Video richtig rund zu machen. Ich weiß nicht ob sie mir gelungen ist. Ich finde, das ist ein so großes Thema. Ich werde wahrscheinlich irgendwann mal weitere Videos dazu machen. Aber auch dieses Thema zeigt mir, dass letztlich alles zurückgeht... immer wieder alles geht zurück auf ein und dasselbe: je mehr du deinen Weg zu wahrer Zufriedenheit findest, je mehr du dich selbst kennenlernst, je näher du dir selbst kommst, deiner wahren Natur, das, was ich in 20 Jahren mit Soham und danach, auf einer neuen Ebene, mit Swamiji lernen durfte, je mehr du in diese Richtung gehst, desto einfacher werden diese ganzen Bereiche des menschlichen Lebens, die üblicherweise für uns Menschen unglaublich schwierig, undurchschaubar und wie so ein Minenfeld sind, und wo ganz viel Schmerz und Leid geschieht.

Und deswegen spreche ich immer wieder über meinen Meister, den Soham, und immer wieder über die Samarpan-Meditation und Swamiji, weil das das Fundament ist, was letztlich meine Zufriedenheit, meinen Himmel, mein glücklich sein gebracht hat. Und gleichzeitig spreche ich immer wieder über diese ganzen praktischen Dinge im Leben, in diesem Video jetzt eben Sexualität, das ist ein Bereich wo wir uns so gerne gegenseitig weh tun und wo wir so viele Missverständnisse haben. Da gibt es noch viele andere Bereiche, und ich liebe es, diese praktischen Bereiche zu beleuchten, weil man dann noch beginnt zu verstehen, warum ein Guru zum Beispiel sagt: der Swamiji sagt... manchmal gibt es Frage-Antwort-Sessions mit Swamiji, und dann werden ihm alle möglichen Probleme dargebracht, und meistens sagt er immer das gleiche: meditiere. Er sagt: meditiere, und es wird sich alles auflösen. Und dann fragen wir uns: ja was soll das? Der eine hat sexuelle Probleme: meditiere! Der andere hat Schwierigkeiten im Beruf und er sagt: meditiere! Der dritte hat Geldsorgen und Swamiji sagt: meditiere! Wie kann das sein? Aber das ist der Grund: Du meditierst, du kommst dir selber immer näher, immer näher, auf eine Weise, die du dir nie hast vorstellen können. Du wirst immer größer, du wirst immer immer größer und mächtiger sozusagen, immer... du wirst selbst zum König. Und in dem Maße verschwinden diese ganzen Probleme, die du da draußen im Leben hast, überall, auch in der Sexualität, auch in Beziehung... zu Beziehung werde ich noch ein Video machen, ganz bestimmt, aber auch zu den anderen Themen.

Danke fürs zuhören. Und falls Dich dieses Video oder diese beiden Videos etwas mehr bereichert als verstört haben, dann bin ich sehr glücklich. Es ist ein heikles Thema. Wir haben so viele Knöpfe da, wir haben so viele Wunden dort, Männer wie Frauen. Aber irgendwie, irgendwie wollte ich anfangen, diesen Wunden ein klein wenig Liebe zu geben, mein klein wenig Licht und Aufmerksamkeit.

Danke dass du da bist.

Ich liebe dich.