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Online-Satsang vom 17. Oktober 2025

Deutsch mit deutschen Untertiteln.

Themen: Die Psychose des Partners. Gleichgültig gegenüber den Gedanken. Die Erleichterung, 'ja' zum Leben zu sagen. Das einfache Leben fühlt sich seltsam an. Hellsehen ist nicht wichtig. Sei einfach dabei –  das ist leicht. Es wird leichter, wenn du nicht darüber nachdenkst. Wenn du innen bist, haben Rituale ausgedient. Erleben, ohne Fragen zu stellen. Warum Gott keinen Namen hat. Auch schöne Gedanken führen dich in die Irre. Gefühle nicht persönlich nehmen. Sich in jedem Moment kreuzigen lassen. Dankbarkeit – das einzige Gebet. Frieden mit den Schwiegereltern in dir.

Über dieses Video:

In diesem Satsang musste ich an meinen spirituellen Meister Soham denken, der mir einmal sagte, „je weniger ich tue, desto mehr geschieht”, denn an diesem Abend fühlte ich mich ganz besonders leer, still und einfach unfähig, doch der Satsang wurde immer schöner. 

Wir glauben zutiefst, dass wir es tun oder schaffen müssten: die Meditation, den Alltag, das Leben. Aber es ist uns nicht möglich – irgendwann beginnt das Leben, dir dies klarzumachen. Dann wird es interessant.

In diesem Satsang wurde beides auf verschiedenste Weise angesprochen: die Hartnäckigkeit des Lebens, es uns vor Augen zu führen, dass wir es nicht können – und die Tatsache, dass wir es gar nicht können müssen. Wer das erkennt, für den beginnt ein neues Leben. 

Ich danke allen Teilnehmern und Fragenden für diesen wunderbaren Satsang. Es ist so ein Geschenk für mich, auf diese Weise dabei sein zu dürfen.

Vollständiger Text der Aufzeichnung zum Mitlesen:

[Dhyan Mikael] Guten Abend. Herzlich willkommen zum Satsang.

Ich freue mich sehr, dass wir heute Abend wieder zusammen sein können.

Ich bin heute sehr still. Ich hoffe, du hast Fragen, die mich zum Reden inspirieren. Manchmal beginne ich einen Satsang und ich habe irgendetwas, was ich erzählen möchte, aber heute bin ich einfach nur sehr, sehr still. Ja, hier im Satsang kannst du mir Fragen stellen, wenn du möchtest – zu deinem Leben, zu deiner Meditation, zu deinem spirituellen Weg. Es gibt eigentlich keine Frage, die nicht zum Satsang passt, denn alles, was dich irgendwie plagt oder womit du nicht im Reinen bist, bringt uns zum spirituellen Kern des Lebens.

Deswegen: nur Mut – ich freue mich über deine Frage. Wenn du eine Frage hast, dann kannst du sie in den Chat schreiben, bei YouTube oder auf Zoom, und Simone wird die Frage sehen und dann vorlesen, und ich werde dann versuchen, etwas dazu zu sagen. Und zwischendurch lese ich auch E-Mail-Fragen vor, die mich erreicht haben, und sage etwas zu diesen E-Mail-Fragen. Und so geht es immer abwechselnd, bis heute Abend um halb zehn.

Simone, ich grüße dich. Schön, dass du da bist. Hast du Fragen, die du schon vorlesen könntest?

[Simone] Guten Abend. Ja, ich habe schon Fragen.

[Dhyan Mikael] Oh, wie schön. Dann leg doch einfach mal los.

Die Psychose des Partners

[Simone] Die erste Frage ist von Eva.

[Dhyan Mikael] Guten Abend Eva, grüß dich. Schön, dass du da bist. Ich freue mich.

[Simone] „Lieber Mikael, vor sechs Monaten ist mein Ex-Partner in eine Psychose gerutscht. Ich musste mich schützen. Mein Schmerz ist immer noch da, dass unsere Beziehung so enden musste. Ich mache jeden Tag die Samarpan-Meditation. Vielen Dank für deine Worte.” [Dhyan Mikael] Ja, ich weiß, wovon du sprichst.

Ich höre das immer wieder von Menschen, die das mit nahen Angehörigen oder ihrem Partner erleben, und es ist wirklich schockierend.

Wir leben in einer Zeit, wo Dinge wie Depression, Psychose und andere psychische Erkrankungen zunehmen. Ich bin kein Fachmann und auch kein Statistiker, aber mir kommt so vor, als es hätte es nie zuvor so viele Menschen gegeben, die davon betroffen sind. Swamiji sagt, dass die große Krankheit unserer heutigen Zeit die Depression ist. Und der Grund dafür, dass diese inneren Erkrankungen so auf dem Vormarsch sind, ist, dass die Umgebung, in der wir leben, immer herausfordernder wird. Es hat nie zuvor auf der Welt so viele Ablenkungen gegeben von uns selbst.

Vor 100 Jahren gab es die Tageszeitungen, und noch nicht einmal jeder Haushalt hatte eine. Die Familien haben sich die Tageszeitungen ausgeborgt, und jede Zeitung wurde mehrfach gelesen.

Das Radio wurde gerade erst erfunden, und nur ganz wenige Leute kannten ein Radio. Manche Leute konnten ins Kino gehen, einmal im Jahr, vielleicht zweimal. Das wars – ansonsten hat man das erlebt, was man unmittelbar erlebt.

Aber heute haben wir so viele Ablenkungen von uns selbst – jede Menge Zeitungen, jede Menge Bücher, Fernsehen, Radio, Smartphone, Social Media – und das erzeugt in uns ein Ungleichgewicht. Der natürliche Zustand des Menschen – nicht der normale; es ist nicht normal, aber es ist eigentlich der natürliche Zustand des Menschen –, ist der, in sich zu ruhen und dort zufrieden zu sein und sicher. Aber immer weniger Menschen kennen diesen Zustand. Und dann, wenn man sich selbst fern ist, dann kommen Ängste, Unsicherheit, Depressionen, Psychosen.

Wie gesagt, ich bin kein Fachmann auf diesem Gebiet, aber das ist der Trend, das ist die Tendenz in unserer modernen Gesellschaft.

Und deswegen war es noch nie so wichtig wie heute, zu meditieren. Es war noch nie so wichtig wie heute, den Weg zurück nach innen zu finden.

Der natürliche Zustand des Menschen ist, in sich zu ruhen und dort zufrieden zu sein und sicher. Aber immer weniger Menschen kennen diesen Zustand. Doch wenn man sich fern ist, kommen Ängste, Unsicherheit, Depressionen, Psychosen. Deswegen war es noch nie so wichtig wie heute, zu meditieren und den Weg zurück nach innen zu finden.

Und das ist im Grunde jedem Menschen möglich, aber nicht jeder Mensch hat es leicht damit.

Und wenn du meditieren kannst, wenn du merkst, wie du dir selbst langsam näher kommst, und dann so etwas erlebst wie du mit deinem Partner, dann merkst du, wie gesegnet du bist; was für ein Glück du hast: dass du trotz dieser Welt die Gelegenheit hast, zu dir selbst zurückzufinden, ohne größere Schäden.

Was du tun kannst mit deinem Partner – oder Ex Partner, wie du ihn nennst...

Du sprichst ja davon, dass die Beziehung vorbei ist. Bleib im Moment. Im Moment ist er nicht da. Im Moment ist er ein anderer Mensch, einen, den du nicht kennst. Und vielleicht wirst du ihn nie wieder treffen. Vielleicht wirst du ihn nie wieder kennen.

Warte auf nichts. Wenn so was passiert, dann ist es wirklich wie ein kleiner Tod in einem drin. Wenn eine Beziehung zu Ende geht, dann stirbt etwas in uns. Deswegen verstehe ich dich gut.

Ansonsten habe ich nicht wirklich was Schlaues dazu zu sagen, außer, dass du dich wirklich glücklich schätzen kannst.

Und wir wissen nicht, wo so etwas herkommt.

Es schreiben mir immer wieder Leute, die mit ihren Angehörigen eine Psychose erleben. Oftmals sind es Eltern, die das mit ihren Kindern erleben, oder mit einem Kind.

Und weißt du, es ist so...

Wir werden natürlich beeinflusst von dem Umfeld, in das wir hineingeboren werden, von unseren Eltern, von der Lebenssituation, in die wir hineingeboren werden. Aber letztlich ist es so, dass jede Seele, die geboren wird, hier in diesem Leben bestimmte Dinge zu erleben hat – und die Seele sucht sich die Eltern aus. Es ist nicht so, dass die Eltern etwas falsch machen und das Kind verkorkst haben.

Ich meine, das passiert natürlich: alle Eltern verkorksen ihre Kinder. Es ist unvermeidlich. So ist es einfach. Aber die Seele sucht sich diesen Weg aus. Die Seele muss bestimmte Dinge erleben auf ihrem Weg, und wir anderen können einfach nur hilflos zuschauen, und sie lieben so gut wir können, und dankbar sein, dass es uns so gut geht.

Ja... Danke Eva. Danke, dass du dich gemeldet hast.

[Simone] Soll ich weitermachen?

[Dhyan Mikael] Ja, bitte Simone.

Gleichgültig gegenüber den Gedanken

[Simone] Die nächste Frage ist von Nadine.

[Dhyan Mikael] Nadine, guten Abend. Wie schön, dass du da bist.

[Simone] „Geliebter Mikael, ich habe eine Frage zu den Gedanken. Was kann ich tun, wenn die Gedanken so übermächtig sind? Die letzten Tage waren so geprägt mit extrem wichtigen Gedanken. Deine Worte in den Morgenmomenten haben mir kurz geholfen, wie zum Beispiel ohne Antworten und Fragen zu leben oder nicht in die Zukunft zu schauen. Kurz war da die Stille, aber dann ging das Maschinengewehr wieder los. Hast du ein paar Worte für mich? Danke.

Von Herzen. Nadine.” [Dhyan Mikael] Ja, weißt du, diese Aufgabe, die Gedanken zu ignorieren, diese Aufgabe, eben keine Antwort zu brauchen, die stellt sich in jedem Moment neu. In jedem Moment des Tages müssen wir dafür bereit sein. Es reicht nicht, morgens zu meditieren und morgens zu sagen, „ja, Gott, das ist dein Tag”. Das ist der Anfang. Da ist es leicht. Da üben wir das – in der Meditation. Aber dann geht der Tag los, und damit die Gedanken.

Diese Aufgabe, die Gedanken zu ignorieren und keine Antwort zu brauchen, stellt sich in jedem Moment neu. Es reicht nicht, morgens zu meditieren. Da üben wir das, aber dann geht der Tag los, und damit die Gedanken. Und jedes Mal, wenn sie uns erwischen, wieder sagen: „Nein. Ich bin bereit, nackt zu sein.”

Und jedes Mal, wenn sie uns erwischen, wieder zu sagen: „Nein. Ich bin bereit, nackt zu sein.” So fühlt es sich doch an, wenn du diese wichtigen Gedanken ignorierst und denkst: „Okay – nein, die will ich nicht hören. Ich bleibe hier.” Es fühlt sich nackt an, verletzlich, unsicher – und dazu muss man immer wieder bereit sein, in jedem Moment neu. Das ist eine Lebenseinstellung, die man ganz allmählich kultiviert.

Wenn du diese wichtigen Gedanken ignorierst und denkst: „Nein, die will ich nicht hören. Ich bleibe hier”, fühlt sich das nackt an, verletzlich, unsicher – und dazu muss man immer wieder bereit sein, in jedem Moment neu. Das ist eine Lebenseinstellung, die man ganz allmählich kultiviert.

Aber sei geduldig mit dir, Nadine.

Wir tun hier etwas, was wir noch nie zuvor im Leben getan haben. Jahrzehntelang haben wir uns auf unsere Gedanken gehört und haben sie wichtig genommen und haben ihnen geglaubt – und jetzt, plötzlich, üben wir etwas anderes. Und wenn wir 40 Jahre lang das eine geübt haben, dann heißt es nicht, dass wir jetzt 40 Jahre das andere üben müssen. Es geht sehr schnell – aber ein bisschen Zeit braucht es dann doch.

Sei geduldig mit dir. Jahrzehntelang haben wir auf unsere Gedanken gehört, sie wichtig genommen und ihnen geglaubt – und jetzt, plötzlich, üben wir etwas anderes. Wir haben 40 Jahre lang das eine geübt, aber das heißt nicht, dass wir jetzt 40 Jahre das andere üben müssen. Es geht sehr schnell – aber ein bisschen Zeit braucht es dann doch.

Es ist also so...

Verabschiede dich von der Vorstellung, dass die Herausforderung weg sein sollte – dass die Gedanken weg sein sollten –, sondern sei einfach bereit, jedes Mal, wenn ein Gedanke kommt, dich abzuwenden, wieder nach innen, zur Stille, zum Nichtwissen. Da bist du dir selbst am nächsten. Und wenn du das bereitwillig tust, dann spielt es überhaupt keine Rolle, wie oft die Gedanken dich wieder erwischen: du gehst einfach sofort wieder zurück, immer wieder. Sei einfach sturer als deine Gedanken.

Verabschiede dich von der Vorstellung, dass die Gedanken weg sein sollten, sondern sei bereit, jedes Mal, wenn ein Gedanke kommt, dich abzuwenden, wieder nach innen, zur Stille, zum Nichtwissen. Da bist du dir selbst am nächsten. Wenn du das bereitwillig tust, dann spielt es überhaupt keine Rolle, wie oft die Gedanken dich wieder erwischen.

Und je stur du bist, desto leichter wird es. Wenn du den Gedanken viel Aufmerksamkeit gibst, dann wird die Gewohnheit, den Gedanken Aufmerksamkeit zu geben, stärker. Aber wenn du dem Nichtwissen mehr Aufmerksamkeit gibst, wenn du die Gedanken öfter ignorierst, dann wird diese neue Richtung stärker. Es liegt also in deiner Hand.

Je stur du bist, desto leichter wird es. Wenn du den Gedanken viel Aufmerksamkeit gibst, dann wird die Gewohnheit, den Gedanken Aufmerksamkeit zu geben, stärker. Aber wenn du dem Nichtwissen mehr Aufmerksamkeit gibst, wenn du die Gedanken öfter ignorierst, dann wird diese neue Richtung stärker. Es liegt also in deiner Hand.

Ja... Du musst die Gedanken immer ignorieren – ich auch; immer. Immer wieder kommen sie an und probieren es erneut.

Und du weißt gar nicht, wessen Gedanken es sind. Du bist umgeben von so vielen Menschen, die nichts anderes kennen als Denken; die nichts anderes kennen als Geschichten, Nachrichten, Stories, und du bist mittendrin– und du wendest dich der Stelle zu. Deswegen bin ich hier: um dich immer wieder anzutippen und zu erinnern.

Du musst die Gedanken immer ignorieren. Immer wieder kommen sie an und probieren es erneut. Und du weißt gar nicht, wessen Gedanken es sind. Du bist umgeben von so vielen Menschen, die nichts anderes kennen als Denken, als Geschichten, Nachrichten, Stories, und du bist mittendrin – und du wendest dich der Stelle zu.

Danke, Nadine. Ich freue mich, dass du da bist.

Und es ist so – ich möchte noch was hinzufügen... Am Anfang scheint es manchmal wirklich hoffnungslos. Du übst es und übst es, aber es scheint nicht besser zu werden. Aber dieser Schein trügt.

Stell dir einmal vor... So wie du früher gelebt hast, da hast du 100 Prozent deiner Aufmerksamkeit den Gedanken gegeben.

Vielleicht machst du es heute noch 60 Prozent – es ist fast nur noch halb so viel, aber du hast immer noch das Gefühl, du gibst ihnen dauernd deine Aufmerksamkeit. Der Fortschritt, den du machst, den kannst du nicht wirklich wahrnehmen.

Deswegen ist es so wichtig, eine Art Gleichgültigkeit zu kultivieren der Frage gegenüber: „Wo stehe ich auf diesem Weg? Wie gut mache ich es?” Die Antwort darauf können wir nicht wissen – auch diese Antwort können wir nicht wissen, auch diese Antwort müssen wir gehen lassen –, sondern immer wieder nur das eine: „Ah, ich denke. Okay – interessiert mich nicht.” Dann bin ich wieder hier, immer wieder, immer noch sturer.

Der Fortschritt, den du machst, kannst du nicht wahrnehmen. Deswegen ist es so wichtig, Gleichgültigkeit zu kultivieren der Frage gegenüber: „Wo stehe ich auf diesem Weg? Wie gut mache ich es?” Auch diese Antwort können wir nicht wissen. Immer wieder nur das eine: „Ah, ich denke – okay, interessiert mich nicht.” Dann bin ich wieder hier.

Danke, Nadine, dass du mich so schön zum Reden provozierst.

Die Erleichterung, 'ja' zum Leben zu sagen

Ich werde zwischendurch eine Email vorlesen.

Lustigerweise passt die Email eigentlich genau zu dem, worüber wir gerade gesprochen haben.

„Ich habe gerade das Video 'Zwei Schritte zum Himmel' noch einmal angeschaut und habe jetzt eine Frage. Ist dieses zweite 'ja' dasselbe wie das ununterbrochene Bezeugen von dem, was ich alles so wahrnehme, ohne mich dabei darin gedanklich zu verstricken – also das, was das Leben durch mich erleben will und ich dabei vollständig auf den Weg gehe; es sozusagen durch mich träumt, ohne dass ich noch Einfluss auf den Traum habe? Wer kann da noch 'ja' sagen?” In diesem Video, das hier angesprochen wurde, da sprach ich darüber, dass der spirituelle Weg eigentlich aus zwei Stufen besteht.

Am Anfang lernen wir, zu bestimmten Dingen 'ja' zu sagen. Wir lernen, bestimmte Dinge zu akzeptieren: man fühlt sich auf eine gewisse Weise, und vielleicht hat man Angst, und dann lernt man, zur Angst 'ja' zu sagen. Und dann löst irgendjemand bei einem Wut aus, und dann lernt man, zu dieser Wut, die man fühlt, 'ja' zu sagen. Und dann geht irgendetwas schief und irgendetwas klappt nicht so, wie man das gerne hätte, und dann lernt man dort. zu 'ja' zu sagen.

Wenn man das eine Weile geübt hat, dann wird es zur Gewohnheit, und dann passiert etwas Neues. Dann sagt man nicht mehr zu einzelnen Dingen 'ja', sondern man wird zum 'ja' – zu allem. Dann schaut man nicht mehr: ”ah, will ich dazu jetzt 'ja' sagen oder nicht?” sondern dieses 'ja' ist gar keine Frage mehr.

Aus dem 'ja 'zu einzelnen Dingen wird ein grundsätzliches 'ja' zu allem, was das Leben mir serviert, in mir drin und um mich herum.

Wenn man das eine Weile geübt hat, wird es zur Gewohnheit, und dann passiert etwas Neues. Dann sagt man nicht mehr zu einzelnen Dingen 'ja', sondern man wird zum 'ja'. Dann ist dieses 'ja' ist gar keine Frage mehr. Aus dem 'ja 'zu einzelnen Dingen wird ein 'ja' zu allem, was das Leben mir serviert, in mir drin und um mich herum.

Und dieses „zweite ja”, so nenn ich das in diesem Video, das bringt die Erleichterung. Wenn ich an dem Punkt bin, wo ich einfach zum 'ja' werde, zu allem, was geschieht, auch wenn ich es nicht verstehe, auch wenn ich es nicht will... Aber hey, es ist da: „Okay, ja, Gott, dein Wille.” Und dann wird es leicht. Dann entdeckt man das wahre Leben.

Und ja, du hast recht: das ist im Grunde das Eingeständnis, dass nicht ich hier etwas zu sagen habe in diesem Leben, sondern dass ich hier einfach mitleben darf, aber dass jemand anders am Steuer sitzt. Und anfangs meint man, das sei ein Problem, aber nach kurzer Zeit stellt man fest, dass das eine unendliche Erleichterung ist: „Ich brauche das Leben nicht machen. Ich muss nur mitleben, miterleben. Mehr brauche ich nicht tun.

Zu allem anderen wäre ich nicht fähig, aber das kann ich. Das geht. Das ist leicht.

Und du hast recht: das ist im Grunde das Eingeständnis, dass nicht ich hier etwas zu sagen habe in diesem Leben, sondern dass ich hier einfach mitleben darf, aber dass jemand anders am Steuer sitzt. Und anfangs meint man, das sei ein Problem, aber nach kurzer Zeit stellt man fest, dass das eine unendliche Erleichterung ist. Das geht. Das ist leicht.

Danke für deine Frage. Ich freue mich, dass du da bist.

Das einfache Leben fühlt sich seltsam an

Simone, magst du wieder?

[Simone] Ja, sehr gern. Die nächste Frage ist von Manfred.

[Dhyan Mikael] Guten Abend, Manfred. Schön, dass du da bist.

[Simone] „Lieber Dhyan, ich habe das Gefühl, ich bin nicht ich. Mein Leben ist so aufgebaut, dass ich nur bis zu einem gewissen Grad weiterkomme und dann wieder zurückfalle, zum Beispiel: Haus gebaut und dann alles wieder verloren. Ich habe das Gefühl, dass es mir im Leben nicht zusteht. Alles, was ich aufbaue, verliere ich wieder. Hast du einen Impuls für mich, wie ich aus dieser Schleife herauskomme? Danke und liebe Grüße Manfred.” [Dhyan Mikael] Danke, Manfred, für deine Frage.

Ja, wir können auf zwei verschiedene Arten und Weisen leben. Wir können planen, wie wir das Leben gerne hätten – oder wir können mitleben. Wir können das tun, was schwierig ist, oder wir können das tun, was einfach ist.

Wenn wir das tun, was einfach ist, dann schwimmen wir einfach mit, und es fühlt sich seltsam an, fast als würden wir nichts Eigenes machen, aber genau darum geht es.

Wir können auf zwei verschiedene Weisen leben: planen, wie wir das Leben gerne hätten – oder mitleben. Wir können das tun, was schwierig ist, oder das, was einfach ist. Wenn wir das tun, was einfach ist, dann schwimmen wir einfach mit, und es fühlt sich seltsam an, fast als würden wir nichts Eigenes machen, aber genau darum geht es.

Und das Leben hilft uns dabei, weißt du? Das Leben hilft... Mein spiritueller Meister Soham hat das so ausgedrückt... Er sagte, wenn er jemanden sieht, der in Schwierigkeiten gerät, der ein schwieriges Leben hat, wo nichts klappt, dann weiß er, dass da jemand ist, der reif ist.

Dann fängt das Leben an, dir zu helfen, und zwar bei der eigentlichen Aufgabe, die wir hier im Leben haben. Du sagst, du bist nicht du. Irgendwann stimmt hier nicht. Alles, was du versuchst, klappt nicht. Das Leben hilft dir jetzt dabei, herauszufinden, wer du wirklich bist.

Du glaubst, du bist dieser Mann, der Manfred heißt, der einen Traum hat und der diesen Traum verwirklichen möchte, sei es Haus bauen oder Karriere oder Liebe, was auch immer. Aber alles, was wir da draußen tun, ist nicht wirklich das Wesentliche.

Und indem dir das Leben da draußen in die Parade fährt, wirft es dich auf dich selbst zurück – notfalls immer wieder, bis du irgendwann aufhörst, wieder loszurennen, und da bleibst, wo du bist; bis du an den Punkt kommst, wo du jetzt bist, wo du denkst: „Ja okay, irgendetwas an diesem Leben begreife ich nicht. Irgendetwas kann hier nicht stimmen. Irgendetwas verstehe ich hier von Grund auf falsch.” Das ist ein guter Punkt.

Indem dir das Leben da draußen in die Parade fährt, wirft es dich auf dich selbst zurück – notfalls immer wieder, bis du irgendwann aufhörst, wieder loszurennen, und da bleibst, wo du bist; bis du denkst: „irgendetwas an diesem Leben begreife ich nicht. Irgendetwas verstehe ich hier von Grund auf falsch.” Das ist ein guter Punkt.

Ich weiß nicht, ob du meditierst, aber wenn nicht, dann schlage ich dir vor, dass du es einmal probierst, einfach für 45 Tage, jeden Morgen eine halbe Stunde Samarpan-Meditation.

Und da lernst du eine ganz neue Art, dem Leben zu begegnen. Da beginnst du deinen Tag nicht mit einem Plan, sondern mit Loslassen, mit Nichtwissen.

Da beginnst du den Tag damit, dass du bereits angekommen bist, da, wo du jetzt schon bist – in dir.

Dann ist dein Tag im Grunde schon gelebt. Das Wichtigste hast du schon erreicht: du warst bei dir. Der ganze Rest ist geschenkt. Das ist eine völlig neue Art zu leben.

Da lernst du eine ganz neue Art, dem Leben zu begegnen. Da beginnst du deinen Tag nicht mit einem Plan, sondern mit Loslassen, mit Nichtwissen. Da beginnst du den Tag damit, dass du bereits angekommen bist, da, wo du jetzt schon bist – in dir. Dann ist dein Tag im Grunde schon gelebt. Das Wichtigste hast du schon erreicht: du warst bei dir. Der ganze Rest ist geschenkt.

Dann hörst du auf, da draußen in der Welt zu suchen nach deinem Leben, und dann findest du dein Leben in der entgegengesetzten Richtung: da drinnen. Und es ist nicht so, dass dann das Leben da draußen aufhört. Das geht weiter, aber man lebt es anders – ganz anders.

Das ist eine völlig neue Art zu leben. Dann hörst du auf, da draußen in der Welt zu suchen nach deinem Leben, und dann findest du dein Leben in der entgegengesetzten Richtung: da drinnen. Und es ist nicht so, dass dann das Leben da draußen aufhört. Das geht weiter, aber man lebt es anders – ganz anders.

Aber viel mehr kann ich dir dazu nicht sagen, außer, dir den Mund wässrig zu machen, denn herausfinden muss das jeder für sich.

Aber das Leben des Menschen ist so geschaffen, dass jeder Mensch irgendwann an den Punkt kommt, wenn er denn reif ist, wo es nicht mehr so läuft, wie er das gerne hätte. Das ist eine gute Gelegenheit, und an dem Punkt bist du gerade.

Ich habe im letzten Satsang gesagt, mehrfach: ”das Leben ist die Hilfe”. Wir sehen das Leben oft als Problem: „ich wollte ein Haus bauen, und es wurde mir wieder genommen. Ich wollte erfolgreich sein und bin in Konkurs gegangen. Ich wollte eine tolle Familie aufbauen, aber die Familie geht den Bach runter.” Aber das Leben ist die Hilfe; die bringt uns an den Punkt, wo wir endlich sagen müssen: ”Ich kann es nicht. Okay, Leben, jetzt lasse ich dich machen. Jetzt mache ich einfach mit.” Und dann bist du bereit, nach innen zu gehen.

Wir sehen das Leben oft als Problem: „ich wollte ein Haus bauen, und es wurde mir genommen. Ich wollte eine Familie aufbauen, aber sie geht den Bach runter.” Aber das Leben ist die Hilfe; die bringt uns an den Punkt, wo wir sagen müssen: ”Ich kann es nicht. Leben, jetzt lasse ich dich machen. Ich mache einfach mit.” Dann bist du bereit, nach innen zu gehen.

Wenn dich die Samarpan-Meditation anspricht, das, was ich gelegentlich darüber sage, dann rate ich dir: probiere sie einfach aus. Auf meiner Website habe ich die Seite Samarpan-Meditation, da habe ich die ganzen offiziellen Links zusammengetragen, die dir dann aus erster Hand die Informationen darüber geben.

In Deutschland gibt es beispielsweise einen Verein, einen gemeinnützigen, Samarpan-Meditation Europa heißt der glaube ich, aber der Link ist auf meiner Website, Und da findest du alle offiziellen Informationen. Da gibt es auch eine Einführung in die Meditation, da wird genau erklärt, wie die geht. Es geht ganz einfach. Es kostet nichts, ist supereinfach, aber das Beste, was ich je kennengelernt habe in diesem Leben.

Vielleicht magst du es ja einfach einmal ausprobieren. Und dann, wenn du einfach einmal ein paar Wochen meditierst, dann bekommst du ein Gefühl davon, wovon ich spreche: von dieser revolutionären, neuen Richtung, die alles auf den Kopf stellen, obwohl sie so einfach ist.

Ja, in die Richtung schubst dich das Leben gerade. Ich freue mich, dass du da bist, Manfred.

Hellsehen ist nicht wichtig

Simone, magst du weitermachen?

[Simone] Ja, gerne. Die nächste Frage ist von Katharina.

[Dhyan Mikael] Katharina, guten Abend. Hallo.

[Simone] „Lieber Mikael, mich würde interessieren, was du von Hellsehen hältst. Gibt es Menschen, die wirklich diese Gabe haben und die Zukunft von einem sehen können? Viele Grüße. Katharina.” [Dhyan Mikael] Danke für deine Frage, Katharina.

Es gibt Menschen, die das können.

Ich kenne einen Menschen, der das kann – aber es ist nicht wichtig.

Für dich ist es wichtig, dass du dich nicht für deine Zukunft interessierst und auch nicht für deine Vergangenheit, sondern dass du diese ganzen Fragen – das sind alles Gedanken – loslässt und hier bist. Dieser Mensch, den ich kenne, der die Vergangenheit von dir kennt und auch deine Zukunft, der spricht nicht darüber, weil er weiß, dass es keine Bedeutung für dich hat – es ist keine Hilfe für dich, das zu wissen.

Ich kenne einen Menschen, der hellsehen kann – aber es ist nicht wichtig. Für dich ist es wichtig, dass du dich nicht für deine Zukunft interessierst und auch nicht für deine Vergangenheit, sondern dass du diese ganzen Fragen – das sind alles Gedanken – loslässt und hier bist.

Für manche Menschen ist es hilfreich, ein bisschen darüber zu hören, aber nur aus einem einzigen Grund: weil sie dann endlich verstehen, dass das, was sie erleben, nicht ihre eigene Schuld ist, sondern der Gang ihres Lebens, vorgezeichnet, maßgeschneidert für sie. Und das hilft den Menschen, zu ihrem Leben 'ja' zu sagen.

Aber dazu brauchst du nicht zu einem Hellseher gehen – und bei den meisten Hellsehern weißt du überhaupt nicht, ob die wirklich wissen, wovon sie sprechen. Du kannst einfach jetzt gleich zu deinem Leben 'ja' sagen lernen. Das lernst du in der Samarpan-Meditation, jeden Morgen: da lernst du. 'ja' zu sagen zu dir selbst, zum Augenblick, und du lässt alles andere los.

Für manche Menschen ist es hilfreich, weil sie dann endlich verstehen, dass das, was sie erleben, nicht ihre Schuld ist, sondern der Gang ihres Lebens, vorgezeichnet, maßgeschneidert für sie. Das hilft den Menschen, zu ihrem Leben 'ja' zu sagen. Aber dazu brauchst du nicht zu einem Hellseher gehen. Du kannst jetzt gleich zu deinem Leben 'ja' sagen lernen.

Schau, die Vergangenheit gibt es nicht. Es sind nur Erinnerungen.

Und die Zukunft gibt es auch nicht: das sind nur Gedanken.

Es gibt nur da, wo du jetzt gerade bist. Sei ganz hier, ganz und gar hier: kümmere dich um nichts anderes.

Das geht aber nur, wenn du deine Vergangenheit akzeptierst – nur dann kannst du sie einfach vergessen: wenn du nicht mehr damit haderst – und wenn du von der Zukunft nichts erwartest und für alles bereit bist: dann brauchst du nicht an die Zukunft denken. Und diese Hingabe, dieses Akzeptieren, das lernt man beim Meditieren, und dann kannst du einfach hier sein. Hier gibt es kein Problem.

Sei hier, ganz und gar: kümmere dich um nichts anderes. Das geht nur, wenn du deine Vergangenheit akzeptierst – nur dann kannst du sie vergessen: wenn du nicht mehr damit haderst – und wenn du für alles bereit bist: dann brauchst du nicht an die Zukunft denken. Das lernt man beim Meditieren. Dann kannst du einfach hier sein.

Deswegen brauche ich keinen Hellseher: ich sage eh 'ja'. Ich brauche jetzt nicht wissen, wozu ich morgen 'ja' sage. Das werde ich morgen wissen – aber ich werde 'ja' sagen. Das steht fest.

Und das ist das, was wir hier lernen. Dann geschieht etwas ganz Erstaunliches. Wenn du so lebst, dann wirst du groß und furchtlos.

Dann bist du lebendig.

Dann lernst du dich kennen. Dann lernst du das kennen, was du wirklich bist: das Leben selbst.

Deswegen brauche ich keinen Hellseher: ich sage eh 'ja'. Ich brauche jetzt nicht wissen, wozu ich morgen 'ja' sage. Das werde ich morgen wissen – aber ich werde 'ja' sagen. Das steht fest. Und wenn du so lebst, wirst du groß und furchtlos. Dann bist du lebendig. Dann lernst du dich kennen. Dann lernst du das kennen, was du wirklich bist: das Leben selbst.

Ich möchte noch etwas dazu sagen, zu dieser schönen Frage. Wir glauben: ”Wenn ich nur mehr wüsste, könnte ich besser leben. Wenn ich doch nur wüsste, was mir blüht, dann kann ich mich heute darauf vorbereiten. Ich möchte wissen, was die Zukunft bringt, und ich möchte wissen, warum meine Vergangenheit so war, wie sie war.” Aber das stimmt nicht.

So verstärkst du nur deine Gedanken und deine Ängste. Keine Antwort wird die befriedigen. Jede Antwort, die du bekommst, bringt 10 neue Fragen. Aber wenn du lernst, 'ja' zu sagen, wenn du lernst, zu akzeptieren, noch bevor du weißt, was da zu akzeptieren wäre, dann ist es einfach. Dann bist du im Grunde mit einem 'ja' fertig mit der Arbeit und kannst anfangen, das Leben zu genießen, so wie es ist: mit oder ohne Partner, mit oder ohne Haus, mit oder ohne Geld.

Dann kannst du meditieren. Dann kannst du nach innen gehen.

Wenn du lernst, 'ja' zu sagen und zu akzeptieren, noch bevor du weißt, was da zu akzeptieren wäre, ist es einfach. Dann bist du mit einem 'ja' fertig und kannst anfangen, das Leben zu genießen, mit oder ohne Partner, mit oder ohne Haus, mit oder ohne Geld. Dann kannst du meditieren und nach innen gehen.

Wenn du dich nicht mehr um die Vergangenheit scherst Vergangenheit scherst oder um die Zukunft, dann kannst du nach innen gehen. Da wird es interessant.

Wenn du dich nicht mehr um die Vergangenheit scherst Vergangenheit scherst oder um die Zukunft, dann kannst du nach innen gehen. Da wird es interessant.

Ja, deswegen interessiere ich mich nicht für Hellseher. Aber danke für deine schöne Frage. Ich danke dir.

Sei einfach dabei – das ist leicht

Ich werde noch eine E-Mail-Frage dazwischenschieben.

„Lieber Mikael, danke einmal wieder für deine segensreichen Worte am Morgen. Du schriebst: wenn du bereit bist, nicht geliebt zu werden, dann bist du frei. Wenn du bereit bist, zu sterben, dann bist du frei. Zwei Sätze, die mich umhauen. Zu beidem bin ich nicht bereit, überhaupt nicht, kein bisschen. Ach, und deshalb geht es mir nicht gut und ich sitze in diesem inneren Gefängnis. Das hast du mir gerade so richtig bewusst gemacht.

Ich meditiere seit einigen Monaten jeden Morgen, wie du es empfohlen hast. Ich brauche wohl noch viel Geduld.” Ja, wir sind einfach unglaublich ungeduldig, wie ein Kind, das etwas Neues lernt, und dann möchte es aber gleich alles richtig machen können. Und das ist für so ein Kind unglaublich schwer, wenn es dann keinen Erfolg hat und es fünfmal und zehnmal probieren muss – aber es bleibt dran. Und das müssen wir mit der Meditation auch machen.

Natürlich bist du noch nicht bereit zum Sterben. Natürlich bist du noch nicht bereit zu all diesen Dingen. Aber das ist kein Problem. Es reicht, wenn du wahrnimmst, wo du stehst. Du musst es nicht verändern können.

Wir sind einfach unglaublich ungeduldig, wie ein Kind, das etwas Neues lernt und gleich alles richtig machen will. Natürlich bist du noch nicht bereit zum Sterben. Natürlich bist du noch nicht bereit zu all diesen Dingen. Aber das ist kein Problem. Es reicht, wenn du wahrnimmst, wo du stehst. Du musst es nicht verändern können.

Weißt du, das ist im Grunde das, was in der Meditation passiert. In der Meditation tust du nichts: du veränderst nichts. Du nimmst einfach nur wahr, was da ist – reines Wahrnehmen, ohne Bewertung, ohne Ziel, ohne Absicht. Und das Wunder ist: das reicht.

In der Meditation tust du nichts: du veränderst nichts. Du nimmst einfach nur wahr, was da ist – reines Wahrnehmen, ohne Bewertung, ohne Ziel, ohne Absicht. Und das Wunder ist: das reicht.

Du glaubst, du müsstest anders sein. Du glaubst, du müsstest dich verändern und das müsstest du besser hinkriegen. Aber das ist nur die alte Art und Weise, wie wir halt gewohnt sind, zu denken.

Die Meditation macht dir bewusst, wo du stehst. Und dann: sei da, wo du bist – in diesem Gefängnis. Fühle deine Gefühle, so wie es ist. Mehr brauchst du nicht tun: einfach da sein, wo du bist. Die Geduld brauchst du: da sein, wo du bist; diese Sturheit.

Verändern tut sich es von selbst. Du musst nur aufhören, zu versuchen, woanders zu sein. Du musst einfach nur aufhören, zu versuchen, schneller zu sein, besser zu sein, weiter zu sein.

Die Meditation macht dir bewusst, wo du stehst. Und dann: sei da, wo du bist – in diesem Gefängnis. Fühle deine Gefühle, so wie es ist. Mehr brauchst du nicht tun: einfach da sein, wo du bist. Verändern tut sich es von selbst. Du musst nur aufhören, zu versuchen, woanders zu sein, schneller zu sein, besser zu sein, weiter zu sein.

Deswegen sage ich manchmal: es ist so einfach.

Das einzig Schwierige an der Sache ist, dass wir uns einfach nicht vorstellen können, dass wir tatsächlich so sein sollen, wie wir jetzt gerade sind, so seltsam, so unzulänglich. Aber sei da, wo du bist – da geschieht der nächste Schritt. Wenn du da bist, wo du bist, geschieht der nächste Schritt von selbst.

Deswegen sage ich manchmal: es ist so einfach. Das einzig Schwierige an der Sache ist, dass wir uns einfach nicht vorstellen können, dass wir tatsächlich so sein sollen, wie wir jetzt gerade sind, so seltsam, so unzulänglich. Aber sei da, wo du bist – da geschieht der nächste Schritt. Wenn du da bist, wo du bist, geschieht der nächste Schritt von selbst.

Also braucht man eigentlich gar keine Geduld. Geduld brauchst du nur, wenn du irgendwo hin möchtest, aber ich empfehle dir eigentlich das Gegenteil: lebe auf eine Weise, sodass du keine Geduld brauchst. Sei da, wo du schon bist. Das ist leicht.

Also braucht man eigentlich gar keine Geduld. Geduld brauchst du nur, wenn du irgendwo hin möchtest, aber ich empfehle dir eigentlich das Gegenteil: lebe auf eine Weise, sodass du keine Geduld brauchst. Sei da, wo du schon bist. Das ist leicht.

Ich hatte vorhin gesagt, das Geheimnis des Lebens besteht darin, mitzuleben. Deine Aufgabe besteht einfach nur darin, das, was geschieht, zu erleben: das, was in dir geschieht, in deiner Gefühlswelt, in deiner Psyche, und das, was um dich herum geschieht. Sei einfach dabei – das ist leicht.

Ich hatte vorhin gesagt, das Geheimnis des Lebens besteht darin, mitzuleben. Deine Aufgabe besteht einfach nur darin, das, was geschieht, zu erleben: das, was in dir geschieht, in deiner Gefühlswelt, in deiner Psyche, und das, was um dich herum geschieht. Sei einfach dabei – das ist leicht.

Ja. Danke für deine Frage.

Es wird leichter, wenn du nicht darüber nachdenkst

Simone, hast du noch was vorzulesen?

[Simone] Ja, das habe ich.

[Dhyan Mikael] Oh, wie schön.

[Simone] Als Nächstes lese ich einen Kommentar vor von jemandem, der sich Om nennt.

[Dhyan Mikael] Hallo Om. Schöner Name.

[Simone] „Es fühlt sich an, als würden sich zurzeit die tiefsten Verletzungen zeigen, und das ist abwechselnd wunderschön und grauenvoll oder manchmal auch beides gleichzeitig. So viel Schmerz, der hochkommt – und so schön, wenn er ins Fließen kommt, wenn Tränen fließen dürfen. Aber in vielen Dingen fühle ich mich einfach wie blockiert: alltägliche Dinge, Gespräche, Resonanz zu anderen Menschen. Wenn mich zum Beispiel Nachrichten erreichen, dann komm ich oft noch in ein Stocken, ein 'ich sollte doch, aber kann gerade einfach nicht'.” [Dhyan Mikael] Ja. Ja, so ist es.

Ich bin da radikal. Ich kann nur das, was ich kann – egal, was die Leute denken. Ich fühle mich immer zu langsam. Ich kann immer viel zu wenig. Ich schaffe viel zu wenig. Aber hey, was kann ich tun? Ich tu, was ich kann. Wenn mir etwas zu viel wird, halte ich an. Wenn ich zu viele Nachrichten bekomme, höre ich auf, sie zu lesen, so lang, bis ich wieder Lust habe, sie zu lesen. Ich kann es nicht anders. Was soll ich denn sonst tun?

Und erstaunlicherweise: wenn ich damit in Frieden bin, wie ich bin, so seltsam und so unzulänglich und verkehrt – so fühlt sich es manchmal an –, wie ich bin, dann gibt es kein Problem.

Ich bin radikal. Ich kann nur das, was ich kann – egal, was die Leute denken. Ich fühle mich immer zu langsam. Ich kann immer viel zu wenig. Wenn mir etwas zu viel wird, halte ich an. Aber erstaunlicherweise: wenn ich damit in Frieden bin, wie ich bin, so seltsam, unzulänglich und verkehrt, wie es sich manchmal anfühlt, dann gibt es kein Problem.

Und ja, ich weiß, was du beschreibst, wenn diese Dinge kommen wie Schmerz zum Beispiel: es ist so ein Segen – und es ist schwer. Es ist beides gleichzeitig.

Es wird leichter, wenn du nicht darüber nachdenkst. Es wird leichter, wenn du dich nicht fragst, warum der Schmerz kommt oder wie lange er noch bleibt. Es wird leichter, wenn du den Gedanken überhaupt keine Aufmerksamkeit gibst, und der Geschichte, sondern so rein wie möglich ohne Gedanken das erlebst, was du erlebst. Und dabei hilft dir die Meditation. Dann tut es immer noch weh, aber dann ist es so leicht, wie es nur sein kann.

Es wird leichter, wenn du nicht darüber nachdenkst. Es wird leichter, wenn du dich nicht fragst, warum der Schmerz kommt oder wie lange er noch bleibt. Es wird leichter, wenn du den Gedanken überhaupt keine Aufmerksamkeit gibst, und der Geschichte, sondern so rein wie möglich ohne Gedanken das erlebst, was du erlebst.

Die Hauptlast, der Hauptschmerz, sind die Gedanken. Und wenn du meditierst, passiert etwas ganz Interessantes. Wenn man meditiert und langsam lernt, sich dem Inneren zuzuwenden, dann ist man auf eine Weise, die einem gar nicht klar ist und die man auch gar nicht verstehen kann, verbunden mit etwas, was viel größer ist als man selbst.

Swamiji, der indische Guru, der die Samarpan-Meditation zu uns in die Gesellschaft bringt, der sagt: du wirst dadurch verbunden mit einer Kollektivität von Millionen heiliger Seelen, die alle meditieren, und dann ist es, als müsstest du deine Last nicht mehr alleine tragen.

Einfach, indem du dich damit immer wieder nach innen wendest, indem du immer wieder meditierst, bist du verbunden mit einer großen Anzahl von Seelen. Das macht es dir leicht, obwohl man überhaupt nicht weiß, wie das funktioniert. So erlebe ich das. Und dann durchlebt man den Schmerz, und dann ist er weg, und man weiß gar nicht, wie man das geschafft hat. Man hat eigentlich gar nichts getan – man war einfach nur dabei.

Einfach, indem du dich damit immer wieder nach innen wendest und meditierst, bist du verbunden mit einer großen Anzahl von Seelen. Das macht es dir leicht. Dann durchlebt man den Schmerz, und dann ist er weg, und man weiß gar nicht, wie man das geschafft hat. Man hat eigentlich gar nichts getan – man war einfach nur dabei.

Danke für deine schöne Nichtfrage, für deinen schönen Kommentar. Danke, Om.

Wenn du innen bist, haben Rituale ausgedient

Bitte lese weiter, Simone, falls du noch etwas hast.

[Simone] Ja, ich lese weiter. Die nächste Frage kommt von einer anderen Katharina.

[Dhyan Mikael] Hallo andere Katharina. Grüß dich.

[Simone] „Lieber Mikael, kannst du etwas zu Ritualen sagen, zum Beispiel Allerheiligen? Es scheint so, dass ich entscheiden kann, ob ich an meine Lieben und Verstorbenen denke oder nicht. Ich weiß nicht, ob dies hilfreich ist.” [Dhyan Mikael] Für mich ist es so, dass Rituale keinen Wert mehr haben, aber Rituale haben ihren Sinn.

Weißt du, Menschen, die nichts vom Inneren wissen, die dazu noch keinen Zugang gefunden haben, die diesen Segen noch nicht erlangt haben, für die sind Rituale ein Segen. Die geben ihnen durch äußere Aktivität, durch äußeres Zusammenkommen, durch äußeres Feiern mit vielen anderen Menschen vielleicht, einen kleinen emotionalen Zugang dazu, was eigentlich möglich wäre, obwohl sie es selbst noch nicht wirklich können.

Dann bekommen sie eine Ahnung, manchmal, so ein bisschen. Aber wenn du gelernt hast, zu meditieren, wenn du gelernt hast, direkt nach innen zu gehen, direkt zu deiner Seele... wenn du nach einigen Jahren des Meditierens weißt, dass Gott in dir ist und sonst nirgends, dann brauchst du die Rituale nicht mehr. Es ist, wie... Wenn du ein gebrochenes Bein hast, dann bekommst du einen Gips und eine Krücke, aber irgendwann ist das Bein wieder geheilt, und dann wirfst du die Krücke weg und läufst auf zwei Beinen.

Und so ist es damit auch. Viele von diesen äußeren Dingen, die alten Bräuche, Überlieferungen, Rituale, die haben einen Sinn, solange du ein gebrochenes Bein hast, aber sobald du selbst laufen kannst, brauchst du sie nicht mehr. Deswegen ist mein Rat: wenn du Freude daran hast, wenn du Lust darauf hast, dann genieße es; dann ist es offensichtlich für dich hilfreich. Aber wenn du an dem Punkt bist, wo du merkst: „nein, das interessiert mich doch nicht mehr”, dann kannst du es getrost weglassen.

Für Menschen, die nichts vom Inneren wissen, sind Rituale ein Segen. Sie geben ihnen einen emotionalen Zugang zu dem, was möglich wäre, obwohl sie es selbst noch nicht können. Aber wenn du gelernt hast, zu meditieren und direkt nach innen und zu deiner Seele zu gehen... wenn du weißt, dass Gott in dir ist und sonst nirgends, brauchst du die Rituale nicht mehr.

All diese Rituale sind Hilfsmittel, um es dir zu ermöglichen, zu lernen, nach innen zu gehen. Aber wenn du innen bist, sind sie nicht notwendig. Das ist meine Erfahrung. Ja, danke.

All diese Rituale sind Hilfsmittel, um es dir zu ermöglichen, zu lernen, nach innen zu gehen. Aber wenn du innen bist, sind sie nicht notwendig.

Erleben, ohne Fragen zu stellen

[Simone] Dann lese ich eine Frage von Ines vor.

[Dhyan Mikael] Ines, hallo, guten Abend. Schön, dass du hierher gefunden hast.

[Simone] „Stimmt es, dass die Energie, die ich scheinbar im Körper fühle, gar nicht wirklich im Körper ist? Denn der Körper ist etwas Wahrgenommenes, ein Bild, und die Energie ist auch etwas Wahrgenommenes. Ist es nicht nur der Gedanke, der die Verknüpfung zwischen Empfindung und Körper erzeugt? Zum Beispiel, ich fühle Energie in meiner Hand. Ich wäre dir sehr dankbar für eine Antwort. Liebe Grüße, Ines.” [Dhyan Mikael] Danke, Ines.

Je länger ich meditiere, desto mehr Distanz spüre ich zu meinem Körper – und mit Distanz meine ich jetzt nichts Negatives, dass ich ihn ablehne, sondern ich fühle mich nicht mehr eins mit ihm. Ich habe nicht mehr das Gefühl, ich bin dieser Körper. Ich spüre eher ganz direkt die Energien, die fließen, und nehme den Körper dabei eigentlich überhaupt nicht mehr wirklich wahr – so versuche ich es jetzt mal zu beschreiben. Ich denke normalerweise nicht darüber nach; das tue ich nur jetzt, weil du gefragt hast. Aber, ja: dieser Fluss von Lebensenergie, der ist das, was uns belebt.

Manchmal ist ein Körper dabei, manchmal nicht, aber das ist nicht das Wichtige. Aber weißt du... Ich stelle mir solche detaillierten Fragen eigentlich nie. Ich erlebe es einfach so, wie ich es erlebe. Ich stelle mir nicht die Frage: ”Ist es wirklich so, wie ich das erlebe? Oder ist es in Wirklichkeit ganz anders?” Das ist mir zu philosophisch, weißt du. Ich bin Pragmatiker. Ich erlebe es einfach so, wie ich es jetzt gerade erlebe, ohne es ernst zu nehmen, ohne es persönlich zu nehmen, ohne es wichtig zu nehmen. Und das, wie ich es erlebe, verändert sich fortwährend.

Ich stelle mir nicht die Frage: ”Ist es wirklich so, wie ich das erlebe? Oder ist es in Wirklichkeit ganz anders?” Das ist mir zu philosophisch. Ich bin Pragmatiker. Ich erlebe es einfach so, wie ich es erlebe, ohne es ernst zu nehmen, ohne es persönlich zu nehmen, ohne es wichtig zu nehmen. Und das, wie ich es erlebe, verändert sich fortwährend.

Ich versuche eher das Gegenteil: ich will immer weniger verstehen, immer weniger wissen. Stattdessen erlebe ich nur noch, ohne mich irgendwie zu fragen, ob das, was ich da erlebe, so stimmt. Das kann ich nie wissen. Es wird immer unmittelbarer, immer direkter, das Erleben, dadurch, weil ich immer weniger darüber nachdenke. Dann wird es immer leichter.

Ich versuche eher das Gegenteil: ich will immer weniger verstehen, immer weniger wissen. Stattdessen erlebe ich nur noch, ohne mich zu fragen, ob das, was ich da erlebe, stimmt. Das kann ich nie wissen. Das Erleben wird immer unmittelbarer, immer direkter, weil ich immer weniger darüber nachdenke. Dann wird es immer leichter.

Und irgendwann hörst du ganz auf, darüber nachzudenken, weil du merkst, dass du– und das habe ich ja heute im Satsang schon zweimal erwähnt –, eh nichts zu sagen hast, sondern eh nur miterlebst, was geschieht. Du brauchst im Grunde nichts darüber wissen.

Irgendwann hörst du ganz auf, darüber nachzudenken, weil du merkst, dass du eh nichts zu sagen hast, sondern nur miterlebst, was geschieht. Du brauchst im Grunde nichts darüber wissen.

Aber diese genauen philosophischen Fragen, dieses genaue Verstehen wollen, das habe ich mir wirklich abgewöhnt. Ich lerne, ohne diese Antworten zu leben. Das macht viel mehr Spaß. Das ist viel lebendiger.

Aber diese genauen philosophischen Fragen, dieses genaue Verstehen wollen, das habe ich mir wirklich abgewöhnt. Ich lerne, ohne diese Antworten zu leben. Das macht viel mehr Spaß. Das ist viel lebendiger.

Das lernt man in der Meditation. Wenn du die Samarpan-Meditation machst, dann ist man ja mit der Aufmerksamkeit hier oben am Kronenchakra, und das ist ein Ort, da denkt man nicht. Die Gedanken sind weiter unten. Und da gewöhnt man sich langsam daran, dass es einen Seinszustand gibt, in dem man nichts weiß.

Und den erlebt man dann jeden Morgen so ein bisschen, und dann merkt man: ”Wow, das ist ja gar kein Problem – im Gegenteil: das ist ja das Beste, was es gibt.” Ja, das beantwortet zwar jetzt deine Frage überhaupt nicht, die du gestellt hast, aber das ist mein Rat: sich mit solcherlei Fragen nicht wirklich zu beschäftigen. Da gibt's Besseres: nicht wissen. Das kann man lernen.

Man ist in der Samarpan-Meditation mit der Aufmerksamkeit am Kronenchakra. Das ist ein Ort, da denkt man nicht. Die Gedanken sind weiter unten. Dann erlebt man jeden Morgen, dass es einen Seinszustand gibt, in dem man nichts weiß, und man merkt: ”das ist ja gar kein Problem – im Gegenteil: das ist ja das Beste, was es gibt.”

Übrigens... Ich erinnere mich gerade daran. In jedem Satsang möchte ich das wenigstens einmal sagen... Ich rede ja dauernd über die Samarpan-Meditation, aber die hat mit mir nichts zu tun. Ich bin kein Experte für die Samarpan-Meditation. Ich bin einfach einer, der das seit acht Jahren macht, und es ist einfach das Beste, was ich je erlebt habe.

Das hat mein Leben vollkommen verändert. Deswegen spreche ich darüber – nicht, weil ich da besonders kompetent wäre. Die kommt nicht von mir, die kommt von Swamiji, und es gibt hier, das habe ich vorhin schon angesprochen, in Deutschland den Samarpan-Meditation-Europa-Verein, und der ist hier die offizielle Autorität sozusagen. Wenn du Fragen dazu hast, zur Meditation...

Ich erzähle dir gerne meine Erfahrungen, aber die maßgeblichen Informationen aus erster Hand, die bekommst du von denen. Es ist mir wichtig, das wenigstens einmal zu erwähnen, weil ich nicht möchte, dass der Eindruck entsteht, das sei meine Meditation. Das stimmt überhaupt nicht. Ich bin einfach ein Nutznießer davon, genau wie du einer sein kannst, wenn du möchtest. Ja... danke.

Warum Gott keinen Namen hat

[Simone] Mike hat auch eine Frage an dich.

[Dhyan Mikael] Hallo Mike, grüß dich.

[Simone] „Namasté, Mikael. Siehst du die Leere in der Meditation auch als Subjekt?” [Dhyan Mikael] Wenn ich meditiere und wenn ich dort oben im Kronenchakra bin, dann ist da nichts, was solche Fragen hat und was in solchen Begrifflichkeiten denkt. Da ist einfach nur Erleben von etwas, was ich nicht beschreiben kann, ohne den Versuch, das zu begreifen, ohne den Versuch, das zu benennen oder zu kategorisieren.

Das ist der Grund, warum in der Bibel steht: ”Du sollst dir von Gott, dem Herrn, kein Bildnis machen.” An anderer Stelle steht, dass man Gott keinen Namen geben darf. Das sind ganz praktische Ratschläge. Das heißt: wenn du dich deiner Seele näherst, wenn du dich Gott näherst, dann betrittst du einen Bereich, wo es keine Worte mehr gibt, keine Bilder, keine Farben, keine Begrifflichkeiten – das ist alles mental.

Sobald du Gott einen Namen gibst, sobald du Gott irgendeine Bezeichnung gibst, irgendeine Kategorie, Subjekt, Objekt, egal was, sobald du irgendein Bild mit Gott assoziierst oder irgendeine Farbe, bist du in Gedanken. Und diese Ratschläge in der Bibel wollen dich davor bewahren. Beim ganz reinen Erleben zu sein, ohne auch nur einen einzigen Schritt zurück in die Gedankenwelt...

Wenn ich meditiere, ist da nichts, was solche Fragen hat und in solchen Begriffen denkt. Deshalb steht in der Bibel, du sollst dir von Gott kein Bildnis machen und ihm keinen Namen geben: wenn du dich deiner Seele näherst, wenn du dich Gott näherst, dann betrittst du einen Bereich, wo es keine Worte mehr gibt, keine Bilder, keine Farben, keine Begriffe.

Und die Gedanken sind hartnäckig, die wollen sich immer einmischen, die haben immer etwas zu sagen, immer was zu fragen, wollen immer noch etwas wissen, wollen immer noch etwas verstehen. Aber deswegen heißt es: wenn du diesen Raum betrittst – das Himmelreich, von dem Jesus sprach –, da geht das nicht. Da gibt es keinen Gedanken, keine Kategorie, keinen Namen, kein Bild.

Aber es ist da – man erlebt es. Ich erlebe das jetzt gerade, weil du mich darauf gebracht hast, mit meiner Aufmerksamkeit noch mehr nach oben zu sein. Aber ob das jetzt ein Subjekt ist... Das ist für mich der totale Widerspruch. Ich kann da nicht denken, da oben. Ja, sorry, dass ich dir darüber keine befriedigen Antwort geben kann. Schön, dass du da bist, Mike. Ich freue mich.

Die Gedanken sind hartnäckig und wollen sich immer einmischen. Die wollen immer etwas sagen, fragen, wissen und verstehen. Deswegen heißt es: wenn du diesen Raum betrittst – das Himmelreich, von dem Jesus sprach –, da geht das nicht. Da gibt es keinen Gedanken, keine Kategorie, keinen Namen, kein Bild. Aber es ist da – man erlebt es.

Auch schöne Gedanken führen dich in die Irre

[Simone] Die nächste Frage ist von Jeanette-Nicole.

[Dhyan Mikael] Jeanette-Nicole, hallo, guten Abend. Schön, dass du dabei bist.

[Simone] „Hallo Mikael, was ist denn mit den schönen, liebevollen Gedanken?” [Dhyan Mikael] Ja... Ja, was ist mit den schönen, liebevollen Gedanken? Die schönen, liebevollen Gedanken, das sind die wirklich schwierigen, denn die, die uns schmerzen, die wollen wir eh nicht. Da lernen wir relativ leicht, die zu ignorieren. Aber dann sind da die schönen und die hoffnungsvollen, die Träume – das sind auch nur Gedanken.

Lasse alle Gedanken los – gerade die Schönen, die Vielversprechenden.

Gedanken sind nicht echt, weißt du... Gedanken führen dich immer in die Irre, die dunklen Gedanken, aber auch die hellen Gedanken.

Es ist einfach nicht echt. Die haben nichts mit der Wirklichkeit zu tun.

Lass die Finger davon.

Lasse alle Gedanken los – gerade die Schönen, die Vielversprechenden. Gedanken sind nicht echt, weißt du... Gedanken führen dich immer in die Irre, die dunklen Gedanken, aber auch die hellen Gedanken. Es ist einfach nicht echt. Die haben nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Lass die Finger davon.

Danke.

Gefühle nicht persönlich nehmen

[Simone] Nächste Frage ist von jemandem, der sich mit 'C' abkürzt.

[Dhyan Mikael] Hallo C, guten Abend.

[Simone] „Lieber Mikael, kannst du etwas sagen über körperliche Reaktionen, die auftreten, wenn man den Weg nach innen geht? Ich meditiere täglich Samarpan-Meditation, und fast jeden Tag zittere und weine ich. Es fühlt sich sehr intensiv und tief von innen her an.” [Dhyan Mikael] Danke. Danke für deine Frage.

Da kann ich zwei Sachen zu sagen, aber ich möchte hier noch einmal sagen: wenn du wirklich Informationen über die Samarpan-Meditation aus erster Hand haben möchtest, frag die Leute von der Samarpan-Meditation-Deutschland e.V., die können auch Swamiji direkt eine Frage von dir weiterleiten. Dann kriegst du Informationen aus erster Hand. Aber da du mich fragst, sage ich auch gerne etwas dazu.

Es gibt da zwei Aspekte, auf die ich dich gerne hinweisen möchte. Das eine ist: wenn du beginnst zu meditieren, dann wirst du stiller und du kommst dir selbst näher, und dann fängst du an, Sachen wahrzunehmen, die du vielleicht bis dahin in der Form noch nicht wahrgenommen hast. Du wirst offener – und dann gibt es für viele Leute, gerade in den ersten Monaten, manchmal sogar noch viel länger, einiges zu fühlen. Und das ist gut.

Lass es einfach da sein. Fühle es einfach – und meditiere weiter. Es hat mit dir nichts zu tun.

Wenn du beginnst zu meditieren, wirst du stiller und kommst dir selbst näher, und dann fängst du an, Sachen wahrzunehmen, die du bis dahin noch nicht wahrgenommen hast. Du wirst offener – und dann gibt es für viele einiges zu fühlen. Das ist gut. Lass es einfach da sein. Fühle es einfach – und meditiere weiter. Es hat mit dir nichts zu tun.

Und das Zweite, was passiert, ist, dass, wenn du meditierst, du eigentlich in den Bereich gehst, der jenseits von Gefühlen und Gedanken ist; der jenseits des Körpers ist.

Ich erlebe das so, dass ich die erste Viertelstunde, 20 Minuten, oft viel in Gedanken bin oder in Gefühlen, fast so, als würden da alte Sachen noch aufgearbeitet. Aber dann, nach einer gewissen Zeit, dann wird es wirklich still. Dann bin ich dort angekommen, da oben, und da ist es einfach still. Das sind keine Gefühle mehr, keine Gedanken.

Man erlebt schon noch etwas, aber es hat nichts mehr mit diesen Gefühlen zu tun, die mit dem Körper verbunden sind, mit diesen Emotionen, auch mit Tränen. Aber das dauert eine ganze Weile. Aber dann probiert der Körper und der Geist, einen wieder herunterzuholen – mit Gefühlen, mit Gedanken, mit Ängsten oder auch mit schönen Gefühlen. Und dann trotzdem in dieser Ruhe und Stille da oben im Kronenchakra zu verweilen, das ist dann die Aufgabe.

Ich erlebe das so, dass ich die erste Viertelstunde oft viel in Gedanken oder Gefühlen bin. Aber dann bin ich dort oben angekommen, und da ist es still. Das sind keine Gefühle mehr, keine Gedanken. Aber dann probiert der Körper und Geist, mich wieder herunter zu holen – auch mit schönen Gefühlen. Und dann in der Ruhe und Stille zu verweilen, das ist die Aufgabe.

Ich mache das so, wenn ich meditiere und da sind starke Gefühle... Ich drücke die nicht weg; ich schicke die nicht weg. Ich lasse sie da sein, aber ich mache nichts damit. Ich bin ganz still mit denen. Ich bleibe ganz still, ich bleibe ganz regungslos, ich bleibe bei mir, und nach einer Weile wird es wirklich still.

Wenn ich meditiere und starke Gefühle da sind, schicke ich die nicht weg. Ich lasse sie da sein, aber ich mache nichts damit. Ich bin ganz still mit ihnen. Ich bleibe ganz still, ich bleibe ganz regungslos, ich bleibe bei mir, und nach einer Weile wird es wirklich still.

Es nützt nichts, die Gefühle zu ignorieren. Es nützt nichts, die Gefühle abzuschneiden.

Es ist aber auch nicht notwendig, die Gefühle persönlich zu nehmen oder irgendetwas damit zu tun. Wenn sie da sind, lass sie da sein, so als würden sie dich eigentlich nichts angehen. Du meditierst einfach weiter und du kannst damit spielen. Du wirst merken, dass es mit den Monaten immer stiller wird.

Es ist also eigentlich gar kein Problem.

Es nützt nichts, die Gefühle zu ignorieren. Es ist aber auch nicht notwendig, die Gefühle persönlich zu nehmen oder irgendetwas damit zu tun. Wenn sie da sind, lasse sie da sein, so als würden sie dich eigentlich nichts angehen. Du meditierst einfach weiter. Du wirst merken, dass es mit den Monaten immer stiller wird. Es ist also eigentlich gar kein Problem.

Swamiji sagt: wie deine Meditation ist, das ist nicht deine Angelegenheit.

Und ganz gleich, was bei mir in der Meditation passiert: ich mach mir keine Gedanken darüber. Ich versuche dir zu beschreiben, wie ich das handhabe, aber es passiert automatisch. Ich habe da keine Regeln. Ich denke auch nicht darüber nach. Ich nehme einfach das, wie es ist, akzeptiere es, und bin, so gut ich kann, im Kronenchakra. Und was sonst so passiert im Körper, an Gefühlen, auch an körperlichen Empfindungen, das versuche ich so wenig wie möglich zu beeinflussen, so als hätte es mit mir nichts zu tun. Ja, so mache ich das.

Und letztlich ist es dann so – das entdeckt man dann, wenn man das ein paar Jahre geübt hat: man erlebt, dass all diese Dinge mit einem selbst eigentlich gar nichts zu tun haben. Das ist ganz erstaunlich, Dann nimmt man sie nicht mehr so ernst.

Danke. Danke für deine Frage.

Sich in jedem Moment kreuzigen lassen

[Simone] Ich möchte noch einen Kommentar vorlesen von Paramita, bevor ich die nächste Frage vorlese.

[Dhyan Mikael] Ja, gerne. Hallo Paramita. Schön, dass du da bist.

[Simone] „Liebster Mikael, ich möchte dir so sehr danken, weil du mir ohne Ende hilfst, ich selbst zu sein, entgegen aller Vorstellungen und scheinbaren spirituellen Vorgaben – auch jetzt durch diesen wunderbaren Satsang. Danke. Paramita.” [Dhyan Mikael] Ja, wir haben so viele Vorstellungen. Wir haben so viele Vorstellungen, wie wir sein sollten, besonders wenn wir spirituell sind.

Wir haben Vorstellungen darüber, wie die Meditation sein sollte; wie wir uns gerade fühlen sollten. Ja, ich weiß. Ich erlebe mich einfach so, wie ich jetzt gerade bin – Punkt, und mache mir keine Gedanken darüber. Und wenn es verkehrt ist, dann ist es halt verkehrt. Es ist wirklich, als würde ich mich in jedem Moment kreuzigen lassen: „Ja, ich bin so. Nagelt mich ans Kreuz, wenn ihr wollt – aber ich bin so.” Ja.

Danke, Paramita. Was für eine Freude, dass du da bist.

Dankbarkeit – das einzige Gebet

[Simone] Katharina hat noch eine Frage.

[Dhyan Mikael] Ja, bitte. Welche Katharina? Die Erste oder die Zweite?

[Simone] Die Erste.

[Dhyan Mikael] Danke.

[Simone] „Lieber, lieber Dhyan, ich schreibe mir abends immer ein paar Sachen auf, für die ich dankbar bin. Eines deiner Zitate vor einigen Tagen über Dankbarkeit hat mich jetzt verwirrt. Soll man nur gleich in dem Moment, wo etwas passiert, dafür dankbar sein, und später bringt es nichts mehr, da man dann in die Vergangenheit schaut?” [Dhyan Mikael] Ach, mach dir darüber keine Gedanken.

Ich finde, das ist eine tolle Angewohnheit, abends, bevor man ins Bett geht, für den Tag dankbar zu sein. Ich mache das auch. Ich mache es anders als du... Ich schreibe da nichts auf. Ich sitze im Bett... Ich habe ein Bild von Swamiji bei mir in der Ecke bei mir im Schlafzimmer stehen, und dann sage ich: „Danke. Danke für diesen Tag. Danke für alles, was ich erleben durfte. Danke, dass du mich getragen hast.” Und du machst es auf deine Weise. Dankbarkeit ist eine tolle Sache.

Aber es gibt auch andere Menschen, die machen es anders, und darauf bezog sich meine Zeile in dem Morgenmoment.

Wir brauchen Dankbarkeit nicht hervorkramen. Wir brauchen nicht unser Leben betrachten und zu schauen: wofür bin ich dankbar und wofür bin ich böse? Und wenn du einfach den Tag gelebt hast und abends nicht weißt, wohin mit deiner Dankbarkeit, dann schreib sie auf, ja.

Ich finde das total schön.

Die meisten Menschen sind es total gewohnt, ständig den negativen Dingen Aufmerksamkeit zu geben, den schwierigen Dingen, den gefährlichen Dingen. Es ist viel besser, der Schönheit Aufmerksamkeit zu geben und dem Segen, der überall blubbert, und dafür dankbar zu sein.

Was ich da meinte, war wahrscheinlich, dass mentale Dankbarkeit nichts nützt. Aber diese emotionale Dankbarkeit... Ich bin abends einfach dankbar für diesen Tag und für diese wunderschönen Begegnungen oder Begebenheiten, die ich erleben durfte. Das ist eine tolle Sache. Und das ist die Wahrheit: wir können wirklich dankbar sein.

Das ist die einzige Art und Weise, wie ich beten kann. Ich habe im Gebet nichts zu sagen, außer: ”Danke. Danke für alles – für das Licht, für den Schmerz, für die Dunkelheit, für alles, was ich heute bekommen habe von dir. Danke.” Das ist das einzige Gebet, das ich machen kann; sonst habe ich nichts zu beten.

Danke, Katharina, die Erste.

Simone, hast du noch was?

[Simone] Ich bekomme gerade Rückmeldungen über YouTube, dass wir eigentlich gar nicht mehr zu verstehen sind, und erreiche Devasetu gerade nicht.

[Dhyan Mikael] Wie meinst du: wir sind nicht zu verstehen?

[Simone] Über YouTube anscheinend, denn hier in Zoom ist alles gut.

[Dhyan Mikael] Mhm.

[Simone] Es schreiben mehrere Menschen jetzt.

[Dhyan Mikael] Tja... [Simone] Lieber Devasetu, wenn du uns zuhörst, bitte kannst du dir das einmal ansehen, bitte? Ich kann hier leider nicht viel machen.

[Dhyan Mikael] Sonst gibt's anschließend, in wenigen Tagen, auf YouTube die Aufzeichnung des kompletten Satsang, der in Zoom aufgezeichnet wird, auch wenn es natürlich schade ist für die Leute, die jetzt gerade dabei sind.

[Simone] Anscheinend betrifft es nicht alle. Jemand schreibt gerade noch: „Ich höre euch gut.” [Dhyan Mikael] Ja, gut, dann machen wir einfach weiter.

[Simone] Ich hoffe, es wird wieder. Also, wir hoffen, dass jetzt uns möglichst viele Leute wieder hören können. Ich lese noch eine Frage vor, beziehungsweise habe ich noch eine Rückmeldung von Ramona. ”Lieber Mikael, ich möchte dir von ganzem Herzen Danke sagen für deine Satsangs und dein unermüdliches Beantworten von Fragen. Es tut mir so gut und ermutigt mich sehr, diesen Weg weiter zu gehen. Ramona.” [Dhyan Mikael] Ja, ich weiß...

Das ist das Einzige, was wir brauchen – immer wieder die Erinnerung: es ist möglich. Weil die ganze Welt anders tickt. Deswegen ist die Meditation so wichtig. Deswegen ist es auch wichtig, in der Gruppe zu meditieren, weil man da dann andere Leute erlebt, die das Gleiche machen wie du, das gleiche Verrückte, Unmögliche wie du. Dann siehst du: was ich tue, ist echt. Und deswegen bin ich da: einfach dich immer wieder zu ermutigen; um zu sagen: „ja – dieser Weg trägt.” Danke für deinen Kommentar.

[Simone] Ich habe momentan nichts mehr vorzulesen.

Frieden mit den Schwiegereltern in dir

[Dhyan Mikael] Gut, dann lese ich noch etwas vor.

„Geliebter Dhyan Mikael. Ich habe vor Kurzem zu deinen Videos gefunden und schon viele wertvolle Anregungen mitbekommen, dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Bei meiner persönlichen Frage geht es um die Beziehung zu meinen Schwiegereltern. Vor zweieinhalb Jahren habe ich den Kontakt zu den beiden beendet. Vorher hatten wir 10 Jahre lang regelmäßig Kontakt, der von meiner Seite aus von Verpflichtung und nicht von Freude geprägt war.

Auch die Beziehung zwischen meinem Mann und seinen Eltern ist nicht einfach, und ich habe die Atmosphäre bei Treffen immer als unangenehm empfunden, und sie haben mich stunden- und tagelang aus der Balance gebracht. Vor zweieinhalb Jahren habe ich mich dermaßen gestresst gefühlt, dass ich den Kontakt komplett unterbrochen habe. Ich hatte damals das Gefühl, meiner Seele zu folgen. Immer, wenn ich in die innere Stelle Stille ging, war es klar, dass ich keinen Kontakt mehr wollte. Dies umzusetzen war vom Verstand aus nicht einfach, hat sich aber entspannend und stimmig angefühlt.

Seit diesem Jahr mache ich täglich die Samarpan-Meditation, schaue Sohams Online-Satsangs, seit kurzen deine Videos, und folge auch Swamijis Informationen und Botschaften. Daher ist die Frage, ob ich wieder Kontakt zu meinen Schwiegereltern haben sollte, wieder dringlicher geworden. Ich frage mich, ob ich jetzt stark genug wäre, mich ab und zu in ihrer Gesellschaft aufzuhalten. Swamiji betont ja auch, wie wichtig es ist, den Eltern gegenüber loyal und dankbar zu sein und sie gegebenenfalls zu unterstützen.

Wäre es nun meine Aufgabe, meinen Mann dabei zu unterstützen und ein Vorbild für meine Töchter zu sein? Meinen eigenen Eltern gegenüber fällt mir dies nicht schwer, aber wenn ich an meine Schwiegereltern denke, fühlt es sich nach wie vor eng und schwer in mir an. Ich spüre Druck und einen Anflug von Stress, und keine Freude oder keinen echten Impuls, sie wiederzusehen. Könnte es dennoch Sinn machen, den negativen Emotionen erneut im direkten Kontakt zu begegnen? Wie kann ich am besten weiter mit der Situation umgehen?” Ja, danke für deine Frage. Danke für deinen Brief.

Ja, ich kann natürlich nicht für Swamiji sprechen, das ist ja ganz klar. Ich weiß: er empfiehlt es. Ich weiß, er sagt, es ist wichtig, dass man ein gutes Verhältnis zu den Eltern hat, und damit ja auch irgendwie zu den Schwiegereltern.

Ich kann dir sagen, wie ich das mache, und ich kann dir sagen, wie ich Swamiji verstehe. Wenn du wissen willst, wie er es wirklich meint, musst du ihn direkt fragen. Den Weg dazu habe ich dir ja vorhin schon aufgezeigt.

Ich habe von Swamiji neulich etwas ganz Interessantes gelesen. Da schrieb er: es ist wichtig, dass man einen gesunden Körper hat – nur mit einem gesunden Körper kann man meditieren. Und er hat auch gesagt, warum das so ist. Er schrieb dann im nächsten Absatz: das ist deswegen wichtig, denn wenn du einen kranken Körper hast, denkst du dauernd an deine Krankheit, und wenn du dauernd an deine Krankheit denkst, kannst du nicht meditieren.

Es ist nicht die Krankheit, die das Problem ist. Der kranke Körper hindert dich überhaupt nicht am Meditieren – aber die normalen Menschen denken dann über ihren kranken Körper nach – und deswegen können sie nicht meditieren.

Ein Heiliger, der einen kranken Körper hat, aber seinen Gedanken keine Aufmerksamkeit gibt, der hat damit kein Problem. Aber ein normaler Mensch, der über so etwas nachdenkt, für den ist es ein richtig großes Problem und deswegen ist es für den Menschen wichtig, erst einmal gesund zu werden, damit er nicht mehr über seinen kranken Körper nachdenken muss.

Und ich habe das Gefühl, dass es in der Beziehung zu den Eltern ähnlich ist.

Du kannst natürlich den Kontakt mit den Menschen abbrechen, aber die Frage ist doch: bist du in dir in Frieden? Bist du in Frieden mit diesen Menschen?

Und für mich klingt es so, als wärst du mit ihnen nicht in Frieden. Und das meint Swamiji. Die Eltern oder die Schwiegereltern, die in dir leben – hast du mit denen Frieden? Hast du mit denen eine gute Beziehung?

Wenn du diese Frage bejahen kannst, dann gibt es kein Problem in meiner Erfahrung.

Aber normalerweise ist es nicht so. Wenn wir mit jemandem den Kontakt abbrechen, wenn wir etwas vermeiden, dann deswegen, weil wir zutiefst in Unfrieden sind – da drin.

Ich will dir sagen, wie ich das praktisch mache. Ich mache nur das, wonach mit ist. Das heißt: ich treffe mich nicht jetzt mit jemandem, obwohl ich das überhaupt nicht will, nur weil ich glaube, es sei wichtig. Das tue ich nicht. Ich glaube nicht, dass das zu etwas Gutem führt.

Aber ich bin mir bewusst, in welchem Zustand ich bin: ich will vielleicht nicht zu diesen Menschen, aber ich lade die Gefühle ein, die ich habe: den Unfrieden, den ich spüre. Ich mache in mir Frieden, und das ist manchmal richtig Arbeit. Das dauert manchmal Jahre.

Wenn es für dich einfacher ist, in Frieden in dir zu kommen, wenn du keinen Kontakt mit diesen Leuten hast, dann mache das. Aber ich wollte dir sagen, wie ich das praktisch mache. Ich bin mir selbst treu – und das Leben kümmert sich um alles. Wenn das Leben es für wichtig hält, dass du mit diesen Menschen Kontakt hast, dann wird das geschehen. Dann kommst du nicht darum herum.

Aber die eigentliche Beziehung, die gut sein muss, ist die in dir drin: zu deinen Eltern, zu deinen Schwiegereltern, zu deinem Mann.

Ich hatte mit meinem Vater in den letzten Jahrzehnten seines Lebens keinen Kontakt mehr, aber ich war in Frieden mit ihm. Und ich war so sehr in Frieden mit ihm, ich hatte das Gefühl: wenn ich ihm begegnen würde, hätten wir es schwerer. Wir hatten es nicht immer einfach. Aber ich war einfach in Frieden mit ihm. Ich habe ihn einfach geliebt. Ich war dankbar für ihn.

Da ist nichts übrig in mir. Jetzt ist er längst gestorben.

Also: sei dir treu. Das ist ohnehin der einzige Weg, den du gehen kannst. Einen anderen gibt es nicht.

Und sei ehrlich zu dir selbst. Lade die Gefühle ein, die da sind. Du kannst die Großeltern vermeiden, aber die Gefühle, die in dir sind, die kannst du nicht vermeiden, und das ist auch keine gute Idee. Das wäre mein Rat an dich.

Ja, und wie gesagt – noch einmal der Hinweis: ich spreche nur für mich. Ich kann dir Swamiji nicht erklären. Da musst du ihn fragen. Danke. Danke für deinen Brief.

Unterstütze mich, wenn es dir Freude macht

Oh, es ist schon wieder halb 10. Simone, hast du noch eine Frage? Okay. Es ist erstaunlich, wie die Zeit vergeht im Satsang.

Danke für diesen Satsang. Danke, dass du da bist. Es ist für mich so ein Privileg und so ein Segen, hier sein zu dürfen.

Wenn dir gefällt, was ich mache, lade ich dich ein, meinen Newsletter zu abonnieren, den ich gelegentlich versende, heute zum Beispiel. Dann verpasst du nichts, was hier so läuft. Das kannst du auf meine Website machen und kostet natürlich nichts.

Und ja... Jetzt kann ich auch sagen, dass alles, was ich tue, nichts kostet. Meine Satsangs sind kostenlos, die Online-Satsangs natürlich, meine Videos – alles, was ich mache, kostet nichts, und jetzt auch meine Retreats, seit Neuestem. Ich habe, ganz neu, auch meine Retreats kostenlos gemacht. Ich kann einfach nicht anders. Dies was ich hier teile, ist für mich so ein Segen und so eine Freude. Es ist mir unmöglich, dafür irgendetwas zu verlangen. Es geht einfach nicht.

Wenn es dir Freude macht, mich dabei finanziell zu unterstützen, kannst du das gerne machen, ich freu mich, denn all meine Zeit und all meine Kraft geht da hinein.

Aber tu es aus Freude, nicht aus Pflichtgefühl: Freude ist ein guter Kompass.

Danke an Devasetu und an Jetzt-TV, dass wir hier sein können, und dass Devasetu das so treu und wunderbar organisiert. Auch Devasetu freut sich über Spenden: was er macht, und Jetzt-TV, basiert auch alles auf Spenden. Wenn ihr das unterstützen wollt: auf Jetzt-TV gibt es Hinweise darauf, wie das geht. Wenn du Fragen hast, kannst du mir gerne eine Email schreiben: ich freu mich, von dir zu hören.

Ich brauche manchmal eine ganze Weile, um zu antworten. Wie gesagt, meine gesamte Zeit und Kraft geht da hinein, aber auch die hat Grenzen, auch wenn ich es manchmal nicht wahrhaben möchte; aber ich antworte immer. Manchmal dauert es eine Weile. Danke, dass du hier bist. Danke für Satsang. Ich liebe dich.