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Neujahrs-Intensive: Online-Satsang vom 1. Januar 2024

Deutsch mit deutschen und englischen Untertiteln.
Satsang mit Meditation.

Über dieses Video:

In diesem zweiten und letzten Satsang des kurzen Neujahrs-Intensives ging es immer wieder um Fragen zu Beziehungen – ein richtiger "Beziehungs-Satsang".

Beziehung ist ein Thema, das alle Menschen gleichermaßen berührt, weil wir in Beziehung zu anderen Menschen mit uns selbst und unseren verborgenen Herausforderungen konfrontiert werden. Deswegen sind Beziehungen so nützlich und so fruchtbar, auch auf dem spirituellen Weg. In diesem Satsang hatte ich nicht nur Gelegenheit, viele Fragen dazu zu beantworten, ich habe auch wieder einige meiner eigenen Erfahrungen zu diesem Thema teilen können.

Dies war mein erstes eigenes "Intensive", und es war für mich wunderbar. Das nächste ist bereits in Planung! Ich danke allen Teilnehmern für ihr Vertrauen und ihre Offenheit, und ich freue mich auf die nächste Gelegenheit, gemeinsam ein paar Tage lang in Satsang und Stille einzutauchen.

Vollständiger Text zum Mitlesen:

[Mikael:] Hallo, willkommen im neuen Jahr. Schön, dass du da bist.

Ja, das ist der zweite Satsang von diesem kurzen Intensiv über Silvester und Neujahr. Und falls du gestern noch nicht dabei warst, sage ich kurz, was wir hier überhaupt machen. Wenn du möchtest, kannst du Fragen stellen. Das kannst du entweder über Zoom machen im Chat oder auch sprechen oder über YouTube, dort einfach auch in den Chat schreiben.

Und wenn du deine Fragen schreibst, dann werden sie vorgelesen und ich kann dann dazu etwas sagen. Und wenn du deine Frage über Zoom selber stellen möchtest, dann kannst du in Zoom ein Handzeichen geben und dann sage ich dir Bescheid, wenn du dann dran bist, und dann kannst du sprechen.

Ja, und das Ganze geht bis sechzehn Uhr, und zwischen fünfzehn Uhr dreißig und sechzehn Uhr, die letzte halbe Stunde, da gibt's dann die Möglichkeit, mit mir und allen anderen hier zusammen gemeinsam zu meditieren. Das ist die Samarpan-Meditation. Und falls du die noch nicht kennst, die geht ganz leicht, und ich erkläre die kurz vorher noch einmal, und da kannst du gerne mitmachen. Ja. Jetzt zu Beginn möchte ich gern kurz aus zwei E-Mails vorgelesen, die ich zu dem gestrigen Satsang noch bekommen habe, als Auftakt sozusagen.

Die Elimar schreibt, und mit ihr hatte ich gestern ein Gespräch über diese Aussage von Swamiji, dass man nur durch einen lebendigen Guru jetzt die Befreiung erlangen kann. Und sie ist ein wenig anderer Ansicht als das, was ich gesagt habe. Und jetzt schreibt sie: "Gestern im Silvester-Satsang online kam das vielleicht nicht so rüber, aber ich glaube, du kannst gut damit umgehen, wenn eine Seele bezüglich gewisser Fragen manchmal anders schwingt." Und ich möchte kurz dazu was sagen, weil es mir natürlich überhaupt nicht darum geht, dass du meiner Meinung bist.

Darum geht es hier im Satsang überhaupt nicht. Im Gegenteil, das Einzige, was ich wirklich in jedem einzelnen meiner Videos immer wieder sage, ist, dass das Einzige, was irgendeinen Wert hat für dich, ist, dass du dir selbst treu bist; dass du deinem Gefühl folgst und dass du deinen Weg gehst. Und dein Weg ist anders als jeder andere und auch anders als meiner natürlich. Und mein Weg ist anders als der von meinem Meister und auch anders als der von meinem Guru. Das vergisst man gerne, wenn es um spirituelle Dinge geht.

Und natürlich erzähle ich Sachen, ich erzähle Dinge, die ich für wahr halte oder für hilfreich halte, aber das heißt nicht, dass sie für dich wahr oder hilfreich sein müssen, oder vielleicht jetzt noch nicht. Wer weiß? Es gab Dinge in meinem Leben, da hat mir mein Meister etwas gesagt und ich dachte: der spinnt. Ich dachte: der hat keine Ahnung. Und zehn Jahre später wusste ich dann, dass er recht hat. Und da habe ich's dann auch annehmen können, und dann war es für mich wertvoll, aber vorher nicht.

Es geht also hier überhaupt nicht darum, einer Meinung zu sein oder da Übereinstimmung zu finden. Das ist wichtig, sonst gibt es nur unnötige Diskussionen. Das ist überhaupt nicht notwendig. Ja, das ist das eine. Und dann hatte ich ein wunderschönes Gespräch mit dem Mike. Er hatte zwei Fragen zu seiner Beziehung, die er im Moment führt. Und da hat er noch zurückgeschrieben und hat noch zwei zusätzliche Fragen, und die möchte ich einfach jetzt gleich am Anfang noch beantworten.

"Ich bin sehr dankbar für deine gestrige Antwort auf meine Frage. Ich fragte, ob meine Beziehung und Partnerin die Richtige für mich ist. Deine Antwort, keine Erwartungen an meine Partnerin zu haben, resoniert stark in mir und ich möchte gerne weiterschauen, wie meine Erwartungen meine Beziehung beeinflussen. Es gibt jedoch noch zwei Fragen, die mir aus deiner Antwort gekommen sind, die ich jetzt gerne stellen würde.

Die eine Frage wäre, dass es ja auch ganz praktische Erwartungen gibt, die man an seinen Partner hat, zum Beispiel die gerechte Teilung der Hausarbeit oder Kindererziehung, wenn man Kinder hat. Oder auch zu Fragen wie: fahren wir jetzt in den Skiurlaub oder an den Strand. Meine Angst dabei ist: wenn meine Vorstellungen und Erwartungen keinen Raum haben und nicht gehört werden, was ist dann mit mir in der Beziehung? Wo bin ich dann?"

Ja, ich danke dir, Mike, dass du da noch einmal nachgehakt hast. Ich liebe diese wirklich ganz praktischen Fragen. Es ist für mich der Prüfstand von allem Spirituellen: hat es praktischen Wert? Für mich ist das Spirituelle etwas ganz, ganz Bodenständiges, ganz praktisch anwendbares.

Und das sind ganz tolle Fragen. Wie ist das in einer Beziehung? Man kann ja leicht sagen: keine Erwartungen haben, aber wer macht dann den Abwasch? Wer staubsaugt, wer geht einkaufen? Wer verdient das Geld?

Ich erinnere mich noch sehr gut an die Beziehung, die ich hatte, während ich bei Soham im Team war und mit ihm herumgereist bin. Ich war dort mit einer Frau zusammen, die auch bei uns im Team war. Wir hatten eine ganz lange Beziehung, und da gab es eine Zeit, ich erinnere mich noch ganz klar, da ging's mir genau wie dir. Sie war eine wunderbare Person, aber sehr chaotisch und überhaupt nicht strukturiert, was Arbeiten anbelangt, die jetzt zu tun wären.

Und ich bin eher sehr strukturiert und ich bin eher ein Typ, wenn ich etwas mache, dann räume ich danach alles wieder auf, damit das nächste Mal, wenn ich etwas machen möchte, alles bereit ist. Und sie ist ein anderer Typ. Sie lässt alles stehen, und wenn sie das nächste Mal kommt und etwas machen möchte, räumt sie dann auf und fängt dann ihre neue Arbeit an. Und das führte dazu, dass ich das Gefühl hatte, ich räume ständig alles auf.

Ich mache hier die ganze Arbeit. Und ich war oft richtig grantig. Ich habe mich dann geärgert. Ich habe nichts gesagt. Irgendwie dachte ich, das sei jetzt nicht cool und auch nicht spirituell. Man soll ja keine Erwartungen haben, aber es fiel mir nicht leicht.

Und ich habe natürlich dann doch versucht, auch etwas zu sagen, und wir haben drüber gesprochen, aber das hilft nichts. Man kann den Menschen nicht ändern. Ein Mensch ist einfach so, wie er ist. Wenn man da Diskussionen führt, dann macht man sich eigentlich nur eine Weile etwas vor, und nach einer Weile stellt man dann fest: "Ja, er ist ja doch wieder so wie vorher", oder "sie ist ja doch wieder so wie vorher".

Aber ich bin einfach dabeigeblieben, bei dem, was damals mein Meister mir geraten hat: keine Erwartungen haben, nicht über die Dinge sprechen, keine Probleme miteinander wälzen, sondern bei mir bleiben, meine Gefühle fühlen und mich um mich selbst kümmern. Und diese ganz praktischen Fragen, die du grade angesprochen hast, haben sich dann alle in Luft aufgelöst, und zwar folgenderweise.

Anstatt jetzt die Erwartung an meine Partnerin zu haben, dass sie jetzt bitte zu gleichen Teilen den Abwasch zum Beispiel machen soll wie ich, oder dass sie genauso wie ich Ihren Kram wegräumt, wenn sie mit einer Arbeit fertig ist, habe ich einfach so getan, als wäre das alles meine Arbeit. Ich habe einfach vollkommen aufgehört, irgendetwas von ihr zu erwarten. Und dann habe ich geguckt: habe ich jetzt Lust, den Abwasch zu machen oder nicht? Oder: habe ich vielleicht Lust, nur meinen Abwasch zu machen, aber ihren Teller stehenzulassen?

Da ist ja alles denkbar. Das war mir aber dann zu blöd. Ich habe dann immer mal gleich alles gemacht. Und nachdem ich dann einfach mal angefangen hatte, wirklich auch bei diesen ganzen praktischen Sachen mir... Die einzige Frage, die ich mir dann stellte, ist: will ich das jetzt gerade machen oder nicht? Und wenn ich keine Lust dazu hatte oder das Gefühl hatte, ich habe jetzt gerade so viel gemacht, jetzt ist Schluss, jetzt mache ich Pause, jetzt kümmere ich mich andere Sachen, dann habe ich's eben nicht gemacht.

Aber wenn ich's dann nicht gemacht habe, habe ich nicht im gleichen Moment erwartet, dass es dann bitte schön meine Partnerin macht. Ich habe es einfach stehen lassen. Und dadurch sind ganz viele Dinge von selbst in Gang gekommen, die man sich eigentlich gar nicht vorstellen kann. Wir denken immer, wir müssten das irgendwie alles von vornherein planen und besprechen und aufteilen, wer was macht, diese ganzen praktischen Sachen. Aber das ist ein Albtraum, das ist ganz, ganz schrecklich. Das hat nichts mit Liebesbeziehung zu tun.

Aber als ich dann mal aufgehört hatte, irgendetwas, auch diese praktischen Sachen, von meiner Partnerin zu erwarten, habe ich einfach nur die Dinge gemacht, die ich wollte, alle anderen nicht. Und dann war's, als würde da plötzlich Platz entstehen. Dann standen die Sachen halt rum, wenn ich sie nicht gemacht habe. Und irgendwann hat sie sie vielleicht gemacht, oder auch nicht.

Und dann sind ein paar ganz interessante Dinge passiert.

Ich habe festgestellt, dass es viele Dinge gibt, die ich mache und die ich für richtig und wichtig halte, zum Beispiel Ordnung machen, sauber machen, aufräumen. Das sind Dinge, die liegen mir am Herzen und da bin ich auch gut darin, und die gehen mir sehr leicht von der Hand. Und dann habe ich festgestellt, dass es ganz viele Dinge gibt, die sie macht, von denen ich aber überhaupt keine Ahnung habe, die mein männliches Auge gar nicht wahrnimmt.

Oft auch Dinge, die gar nichts mit Tun zu tun haben, sondern mit Liebe in etwas reinstecken, irgendetwas schön machen, die Dinge, die man als Mann gerne als unnötig betrachtet. Und dann habe ich nach einer Weile gemerkt, dass es ganz viele Dinge gibt, um die sie sich auf Ihre Weise kümmert, die ich gar nicht wahrnehme. Und das hat dann dazu geführt, dass ich nach einer Weile so ein bisserl entspannt habe mit dem ganzen Thema.

Und das gilt für alles.

Sobald ich aufhöre, über etwas zu diskutieren oder zu versuchen, das gemeinsam zu beschließen, eine Entscheidung zu treffen, sondern einfach dem seinen Lauf lassen, dann entsteht Platz, und dann kann auch der andere Partner schauen, wozu er Lust hat und wozu nicht. Dann wird das Ganze... Das beste Wort, das mir da einfällt, ist: das Ganze wird lebendig, spontan.

Und es kann natürlich sein, dass du dann mit einem Partner zusammen bist, wo das praktisch auch langfristig überhaupt nicht so richtig funktioniert. Aber das erlebst du dann. Und das führt dann von ganz allein zur richtigen Lösung. Vielleicht ist dann auch die Lösung, dass die Beziehung irgendwann aufhört, aber nicht, weil du dich ärgerst, nicht, weil du das Gefühl hast, deine Partnerin macht zu wenig, sondern von selbst, auf ganz natürliche Art und Weise, ohne dass jemand irgendetwas beschließt.

Du fragst ja auch, das ist jetzt der zweite Teil der Frage, den lese ich jetzt gerade noch vor, weil's jetzt gerade passt. Und die zweite Frage: "Ist sie die Richtige, habe ich gestern gefragt. Wie würde ich denn merken, dass sie nicht die Richtige ist?" Ja, auch das ist etwas... Ich rate dir, dir keinerlei Gedanken über diese Frage zu machen. Mache dir keine Gedanken darüber: "Ist sie die Richtige?" Habe nicht die Erwartung, dass sie die Richtige ist. Sie ist gerade deine Partnerin, fertig.

Und wenn du aufhörst, dir über solche Fragen Gedanken zu machen, sondern wenn du einfach im Moment jedes Mal guckst: was will ich jetzt machen? Was ist mir jetzt gerade wichtig? Wenn es dir wichtig ist, machst Du es einfach. Alles, was dir wichtig ist, mach einfach selbst. Wenn du alleine wärst, müsstest Du es auch selber machen. So einfach ist das. Und alles, was dir nicht wichtig ist und wozu du keine Zeit hast, lässt du einfach bleiben.

Und das ist meiner Erfahrung nach nicht nur die einzige Art und Weise, wie es wirklich funktioniert zwischen Liebenden, sondern auch eine, die wirklich gut funktioniert. Das muss man wirklich selbst für sich entdecken und erleben. Und wie gesagt, auch im ganz praktischen, bei den ganz banalen Dingen.

Du fragst: wo bleibst du denn, wo bleiben denn deine Bedürfnisse in der Beziehung, wenn die nicht gehört oder gesehen werden? Der Einzige, der deine Bedürfnisse hören und sehen muss, bist du selbst.

Dann kümmerst du dich. Dann machst du einfach das, was dir wichtig ist. Und dann bekommt ihr automatisch heraus, wo die Schnittmengen sind, wo ihr Sachen zusammen macht, die euch wirklich zusammen Freude machen, und ansonsten kümmerst du dich um dich und sie kümmert sich um sich. Und das erleichtert die Beziehung, da kommt richtig Leben und Luft und Raum und Unabhängigkeit rein. Da ist dann auch Platz für Liebe. Ansonsten ist es ein praktisches Arrangement, aber das hat nichts mit Liebe zu tun. Du schriebst ja gestern, dass du das Gefühl hast, dass die Liebe wegbröckelt.

Natürlich bröckelt die Liebe weg. Die Liebe... Entweder sind da Erwartungen und Abmachungen, oder da ist einfach Liebe und Tanz, aber das erfordert, dass du dich um dich selbst kümmerst, immer. Das klingt jetzt vielleicht ein bisserl komisch, aber ich sage: kümmere dich um dich selbst, als würdest du alleine leben. Und dann funktioniert das Zusammenleben auf ganz magische Art und Weise. Danke, Maik. Danke. Und falls du da noch eine Frage hast, kannst du mir gerne noch einmal schreiben. Ich finde, das Thema ist so, so wertvoll.

Wir haben einfach nicht gelernt, wie man zusammenlebt. Die einzigen Vorbilder, die wir haben, sind schreckliche Vorbilder, unsere Eltern zum Beispiel. Wir haben nie gelernt, wie es wirklich geht. Wir haben nie gelernt, man sich um sich selbst kümmert. Wir haben noch nicht mal gelernt, dass man das überhaupt darf, geschweige denn muss. Wir fangen bei dem Thema Beziehung wirklich bei null an, ganz von vorn, im Kindergarten.

Gerade für Männer ist es wichtig, dass sie das lernen, und so ging meine Befreiung los. Ich habe in der Beziehung gelernt, mich um mich zu kümmern, weil ich gemerkt habe: wenn ich das nicht mache, wenn ich Erwartungen an meine Freundin habe, dann ist meine Beziehung die Hölle. Ich habe mich nur geärgert, die ganze Zeit. Und jetzt? Ich lebe ja seit Jahren mit einer Partnerin zusammen, nicht die von damals. Die tickt aber genauso.

Die tickt genauso wie meine damalige Freundin. Sie lässt alles stehen. Wenn sie gekocht hat, dann ist da alles voll. Wenn ich gekocht habe, ist danach die Küche blitzeblank. Wir haben nie irgendwelche Diskussionen. Wir besprechen nie, wer was macht, das geht alles von selbst. Es ist unglaublich. Und ich sehe, wie viel sie macht. Ich sehe, warum sie die Dinge so macht, wie sie sie macht, auch wenn ich sie völlig anders machen würde.

Und dieses gegenseitige Verstehen und Schätzen kommt einfach daher, dass man nichts, also überhaupt nichts, vom anderen erwartet. Nichts. Noch nicht einmal, dass er morgens guten Morgen sagt. Noch nicht einmal, dass dein Partner oder deine Partnerin abends mit dir im selben Bett schläft. Weißt du, wir haben so viele Erwartungen, von denen wir gar nichts wissen. Da kann man echt viel entdecken. Und dann wird es echt schön.

Ich weiß überhaupt nicht, wie ich früher in einer Partnerschaft überhaupt leben konnte mit diesen ganzen Erwartungen und Vorstellungen, die ich im Kopf hatte. Es ist mir ein Rätsel. Es hat ja auch nicht wirklich funktioniert früher. Also, das Thema liegt mir total am Herzen, deswegen meine Einladung an dich oder an wen auch immer, wieder gern zu schreiben. Danke, Maik, nochmal danke.

[Simone:] Mikael, wir haben einen Kommentar und eine Frage im Chat.

[Mikael:] Ja, bitte, gerne.

[Simone:] ich lese gerne vor, was Gabi König geschrieben hat. "Lieber Mikael, ich bin unendlich dankbar für deine vollen Antworten, gestern im Live-Chat, neulich im Video und in deinem persönlichen Brief. Ich bin sehr berührt und von Liebe getragen. Danke."

[Mikael:] Ich danke dir. Danke, danke, danke.

[Simone:] Und Narashima hat eine Frage. Eine ähnliche, die sie gestern formuliert hat, sie hat aber noch eine Ergänzung. "Hi Mikael. Hier sind oft Zweifel und Unsicherheit in Bezug auf Entscheidungen. Hast du einen Impuls, wie stattdessen Klarheit und Vertrauen entstehen können? Danke."

[Mikael:] Eigentlich werden wir zu dieser Art von Weisheit vom Leben gezwungen. Du fragtest ja gestern, wie das mit Entscheidungen ist: dass es Dinge gibt, wo du dich nicht entscheiden kannst. Und mein Rat an dich war, treffe keine Entscheidungen.

Warte ab, bis die Entscheidung von selbst reif wird und verschwindet, weil dir dann plötzlich klar ist, was zu tun ist.

Weißt du, "Entscheidung" ist etwas, was es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Das ist eine Vorstellung in unserem Intellekt. Was es gibt, ist Klarheit. Manchmal ist einem irgendetwas klar. Jemand fragt dich etwas und du brauchst nicht nachdenken, die Antwort ist für dich vollkommen klar. Wenn du keine Klarheit hast, dann wäre die Antwort normalerweise: "Weiß ich nicht, kann ich nichts zu sagen." Du fragst mich etwas, ich habe darauf nichts zu sagen. Aber das wollen wir nicht.

Wir wollen trotzdem... Wir haben keine Klarheit, aber wir wollen trotzdem eine Antwort. Wir wollen eine Antwort für uns selbst oder für jemand anderen. Und dann haben wir das Gefühl, wir müssten eine Entscheidung treffen. Es geht aber nicht, und dann drehen wir uns im Kreis. Und so meinte ich meine Antwort gestern an dich. Wenn ich keine Klarheit in mir finde bei einer bestimmten Frage, die ich oder jemand anders an mich hat, dann plage ich mich damit nicht weiter.

Ich vergesse die Frage einfach und warte, bis entweder die Klarheit von selber kommt, und dann ist plötzlich alles ganz einfach. Und dann flutscht auch alles. Oder ich vergesse die Frage, und sie kommt nie wieder, weil sie nämlich völlig irrelevant war. Die meisten Fragen in meinem Leben lösen sich so auf, weil sich das Leben dann auf irgendeine ganz andere Weise darum kümmert, obwohl ich früher gedacht hätte, ich muss das jetzt aber entscheiden. Und du fragst, wie das Vertrauen und die Zuversicht kommt.

Die kommt eigentlich erst, wenn wir vom Leben dazu gezwungen werden, einmal das Leben machen zu lassen. Entweder bist du in der Situation, wo du dich einfach nicht entscheiden kannst, und dann siehst du, was das Leben daraus macht. Dann erlebst du vielleicht selber, wie plötzlich, zwei Wochen später... Du hattest die Frage eigentlich vergessen. Plötzlich ist dir sonnenklar, was du machen willst. Und dann weißt du aus eigener Erfahrung, was ich meine und wie leicht das dann ist. Vertrauen kommt immer nur durch eigene Erfahrung, nicht durch das, was ein Mikael sagt oder sonst jemand.

Was ich dir geben kann, ist... Ich kann dir so ein bisserl was von meinem Lebensvertrauen schenken, damit es dir leichter fällt, einmal ab und zu eigene Erfahrungen zu machen, und dann erlebst Du es selber: "Ah, das funktioniert ja wirklich!" Mein Rat ist: fang mit ganz kleinen Sachen an. Es gibt da etliche Entscheidungen, die eigentlich ganz banal sind, aber die uns oft auch sehr plagen, einfach weil unser Gehirn meint, es müsste jetzt hier die richtige Entscheidung treffen.

Dann einfach mal abwarten und sich immer wieder die Frage stellen: "Weiß ich die Antwort? Ist mir das jetzt klar, oder ist da noch irgendeine Unklarheit?" Und wenn die Klarheit kommt, dann ist die Frage weg. Das ist ganz erstaunlich. Da gibt es dann plötzlich gar nichts mehr zu beantworten.

Aber deine Frage jetzt war ja: wo kommt die Zuversicht her? Die kommt nur durch eigene Erfahrung. In meinem Leben war es so, dass ich in ganz kleinen Dingen angefangen habe, da einmal herumzuprobieren, und dann habe ich immer wieder gemerkt, wie gut das ist, und dass ich dem Leben wirklich vertrauen kann.

Du könntest mal eine Sache ausprobieren, die hat sich bei mir als sehr, sehr hilfreich erwiesen. Es gibt ja manchmal Sachen, da muss man irgendetwas machen, da kann man nicht warten.

Ich versuche gerade ein Beispiel zu erinnern. Nehmen wir mal an, jemand lädt dich ein. Ein schöner Mann lädt dich ein, ins Kino, und du weißt wirklich nicht, ob das eine gute Idee ist oder nicht, und du überlegst das zwei Tage hin und her, aber du weißt nicht, was du tun sollst. Aber an dem Abend ist der Kinobesuch, und jetzt wird es langsam Zeit. Der Kerl will wissen, was Sache ist. Und was ich in solchen Situationen dann gemacht habe, ist: ich habe irgendetwas gemacht. Das hat mir natürlich mein Meister geraten.

Also, es ist völlig egal, entweder sagst du "ja, ich komme, danke für die Einladung", oder du sagst, "nein, ich komm nicht", und sagst irgendetwas Höfliches, damit der zufrieden ist. Und meine Erfahrung ist: wenn man dann irgendeine Entscheidung getroffen hat, egal welche, egal welche der beiden, dann passiert etwas total Interessantes. Nehmen wir mal an, du hast gesagt, "okay, ich komme", und dann bereitest du dich vor, machst dich schön, machst dich bereit auszugehen, und dann merkst du, "nein, das geht gar nicht!"

Je näher die Zeit kommt, wo du zur Haustür herausgehst und zur U-Bahn willst, merkst du: "Das geht nicht." Oder du merkst, du wirst krank. Oder du gehst die Treppe herunter zur Haustür und brichst dir den Fuß. Solche Sachen sind in meinem Leben dann passiert. Also das mit dem Fuß nicht, aber alles andere schon. Oder du sagst: "Nein, ich komme nicht". Du hast einfach Bammel, das ist dir alles ein bisserl zu aufregend. Du sagst "nein, ich komme nicht", und dann sitzt du nachmittags bei einer Tasse Tee zu Hause und denkst: "Was bin ich doof? Ich habe doch eigentlich total Lust darauf.

Wieso traue ich mich denn nicht?" Und dann, dann spürst du die Gefühle. Und einfach dadurch, dass du irgendeine Entscheidung getroffen hast, entsteht Raum. Der Kopf ist still, die Entscheidung ist getroffen, und plötzlich fängt man an, das zu fühlen, was in Wirklichkeit da ist. Und dann wird alles klar. Das ist das eine, was du tun kannst. Und das andere, was ich gelernt habe, und das hat mir auch mein Meister beigebracht... Er hat gesagt: "Du kannst nichts verkehrt machen." Und das geht natürlich in meinen Kopf eigentlich gar nicht rein.

Er hat gesagt: "Egal was du tust, du kannst nichts verkehrt machen." Es gibt auch ein paar Heilige, die das gerne gesagt haben, Ramana Maharshi zum Beispiel ist so einer. Der hat gesagt: "Das, was geschehen soll, wird geschehen, egal, wie sehr du das nicht willst. Und das, was nicht geschehen soll, wird nicht geschehen, egal, wie sehr du es versuchst." Und das passt zu diesem Thema ganz toll dazu. Und auch damit habe ich in meinem Leben ganz oft gespielt. Da gab es irgendetwas, was ich unbedingt wollte, aber ich dachte: "Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist?

Was, wenn das schiefgeht oder wenn etwas passiert?" Und dann habe ich an diesen Rat von meinem Meister gedacht und habe halt irgendetwas entschieden: "Okay, ich mach's jetzt. Vielleicht ist es ja ein Riesenfehler, aber ich mache das jetzt einfach. Ich kann nicht anders." Und dann habe ich es öfters erlebt, dass ich es nicht machen konnte. Ich konnte einfach nicht. Entweder ist mir nach meiner Entscheidung die Lust vergangen, so wie bei dem Beispiel von eben. Oder das Auto ist nicht angesprungen. Oder auf der Autobahn war ein Riesenstau und ich musste umdrehen.

Und in anderen Fällen habe ich es gemacht, alles war einfach und nichts Böses ist passiert. Es war wunderschön und ich habe mich gewundert, warum ich mir solche Gedanken gemacht habe. Und auf diese Weise habe ich ganz allmählich dieses Vertrauen gelernt, wonach du grade gefragt hast, wo das herkommt. Dieses Vertrauen kommt nur durch deine eigene Erfahrung. Und es beginnt zu wachsen mit vielen kleinen, kleinen Erfahrungen. Und ganz allmählich wird dir klar, dass du dich in allen Belangen, egal wie wichtig sie uns erscheinen, auf das Leben verlassen kannst.

Das ist meine Erfahrung, ausnahmslos. Was habe ich in meinem Leben geschwitzt. Ich war in Situationen, die waren unmöglich, absolut unmöglich. Und ich wurde gezwungen zu diesem Vertrauen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Und jedes Mal ist es nicht nur gut gegangen, sondern hinterher habe ich festgestellt: es ist unglaublich, mit was für Lösungen das Leben daherkommt. Das hätte ich mir alles nicht vorstellen können. Es wäre mir niemals eingefallen, dass das überhaupt geht. Aber wie gesagt, das sind die eigenen Erfahrungen, auf denen dieses Vertrauen dann ganz allmählich wächst.

Wenn du das Gefühl hast, eine Entscheidung treffen zu müssen, dann ist das der Intellekt, der gerne alles unter Kontrolle haben möchte und der genau wissen will, was jetzt passiert und dass jetzt auch das Richtige passiert. Aber das Leben hat meistens viel bessere, viel schönere und viel aufregendere, gefährlichere Ideen.

Danke für deine Fragen.

[Simone:] Es gibt eine Frage von Boris im Chat.

[Mikael:] Hallo Boris, ja, bitte.

[Simone:] Die lese ich jetzt gerne vor, Mikael.

[Mikael:] Ja, bitte.

[Simone:] Und zwar schreibt er: "Frage meiner Freundin: wie gehe ich mit dem Trigger Kontrollzwang meines Freundes um?"

[Mikael:] Danke für diese Frage. Danke.

Das ist eine harte Sache.

Ich erinnere mich an eine Zeit in meinem Leben, das war auch mit der Freundin, von der ich vorhin erzählt habe, die auch in dem Team von Soham war, zusammen mit mir. Und wir beide hatten den gleichen Meister, nämlich Soham. Und wir beide haben natürlich gelernt, uns selbst immer besser kennenzulernen und uns um uns selbst zu kümmern. Und wir wurden dadurch auch allmählich immer freier.

Und dann kam eine Zeit, wo sie sich für einen anderen Mann interessiert hat. Und dann ist was passiert, was ich in der Form von mir selbst überhaupt noch nicht kannte. Ich dachte immer, ich bin nicht eifersüchtig, ich bin total cool. Und ich war früher auch nie eifersüchtig, wahrscheinlich, weil ich nie wirklich ein Grund hatte, ich weiß es nicht. Oder wahrscheinlich war es, weil ich von meinen Gefühlen früher keine Ahnung hatte.

Aber zu dem Zeitpunkt war ich meinen Gefühlen sehr nahegekommen und war mit meinen Gefühlen sehr verbunden. Und da gab es diese Situation, wo ich gemerkt habe: "Hoppla, sie interessiert sich für den anderen Mann." Und ich ich bin durch die Hölle gegangen. Ich bin durch die Hölle gegangen. Ich habe Gefühle gehabt und Schmerzen gehabt, das hätte ich mir früher nicht vorstellen können.

Das Dumme war, dass ich sie halt geliebt habe. Und jemanden, den du liebst, kannst du nicht kontrollieren, das geht nicht. Ich meine, das passt nicht zusammen, kontrollieren und lieben. Wenn du jemanden liebst, dann geht das natürlich nur in Freiheit. Und für mich stand das außer Frage, dass ich... Es war klar: sie ist ein freier Mensch, und ich wollte nur das Beste für sie. Und wenn sie das machen möchte, dann soll sie das natürlich machen können. Das ist ja gar keine Frage, da habe ich ja eigentlich gar nichts zu sagen.

Der andere Mensch ist ja einfach frei, der braucht auch keine Erlaubnis, nichts dergleichen. Aber diese Gefühle, die ich da hatte, die waren wirklich eine enorme Herausforderung für mich. Es hat mich lange beschäftigt. Ein paar Jahre hat es gedauert, bis ich damit wirklich Freundschaft geschlossen habe. Es war wirklich eine große Aufgabe für mich. Aber ich war zum Glück bei einem guten Meister, und der hat mich immer wieder dazu ermutigt: "Rede nicht mit ihr darüber, fühle deine Gefühle, immer wieder, immer wieder."

Ich habe sie freigelassen, immer wieder. Wir waren danach noch lange zusammen, es gab nicht wirklich ein Problem oder so, aber diese Gefühle waren für mich eine enorme Herausforderung. Ich hatte nie wirklich einen Kontrollzwang, aber ich erzähle dieses Beispiel aus meinem Leben, weil ich glaube, dass hinter diesem Bedürfnis, jemanden zu kontrollieren, solche Gefühle stecken. So, das ist mal die eine Seite.

Die andere Seite ist: du fragst als Freundin hier, du hast also einen Partner, der versucht, dich zu kontrollieren.

Auch das habe ich erlebt.

Es war so normal für mich, mich den Erwartungen in meiner Partnerin anzupassen, dass ich noch nicht einmal gemerkt habe, wie sehr ich mich da kontrollieren und bevormunden lassen, natürlich auch alles im Namen der Liebe. Aber heute könnte ich das natürlich nicht mehr. Dein Problem, du als Partnerin, die einen Partner hat, der einen Kontrollzwang hat... dein Problem ist nicht der Kontrollzwang deines Partners. Der kann den ruhig haben, das ist sein Problem.

Kontrollzwang ist etwas ganz Schreckliches für den Menschen, der ihn hat. Aber es ist nicht dein Problem. Deine Herausforderung ist, dass du ja auch etwas von ihm willst. Wenn du von ihm nichts wollen würdest, wenn du von ihm wirklich innerlich unabhängig wärst, dann könnte es dir egal sein, ob er dich kontrollieren will oder nicht. Wenn er versucht, dich zu kontrollieren, könntest du einfach sagen: "Du, weißt du was? Lass mich in Ruhe. Das ist einfach nur schräg.

Das geht hier nicht." So würde ich heute reagieren, wenn irgendjemand versuchen würde, mich zu kontrollieren. Dann würde ich sagen: "Hallo? Ich habe dich nicht um Erlaubnis gebeten. Was soll das? Ich bin frei." Solche Diskussionen gibt es in meinem Leben natürlich nicht. Aber du reagierst wahrscheinlich nicht so, weil du auch etwas von ihm möchtest. Du möchtest, dass er da ist. Du möchtest, dass er dich liebt oder mag. Du möchtest, dass er dich nicht verlässt.

Und das ist deine Herausforderung, nicht der Kontrollzwang. Wenn du nichts von ihm willst, wenn du nichts von ihm erwartest, wenn du bereit bist, ihn loszulassen, dann bist du frei. Und wenn du frei bist, erst dann kannst du sagen: "Weißt du was? Hör damit auf. Das zieht bei mir nicht." Und dann ist das Problem weg. Entweder geht er dann weg, weil er es nicht aushält, oder ihr findet ganz von allein eine ganz neue Basis des Zusammenseins.

Aber diese Basis des Zusammenseins, das klang ja gestern und heute schon ein paarmal an, die entwickelt sich immer dann, wenn jeder sich um sich selbst kümmert, weil dann diese Freiheit entsteht. Und damit die entsteht, brauchst du den Partner nicht. Das fängt nur mit dir selbst an. Wenn du bereit bist, dich um dich selbst zu kümmern, und wenn du bereit bist, deinen Partner nicht zu brauchen, dann ist da diese Freiheit.

Und diese Spielchen, die wir in Partnerschaften ganz oft miteinander machen, kontrollieren wollen, all diese Dinge, das ist ja so menschlich, das erleben ja so viele Menschen... Ich habe es ja bei mir selbst auch erlebt.... die haben alle eine Basis gemeinsam: dass man sich gegenseitig zu brauchen glaubt.

In dem Moment, wo du deinen Partner loslässt, innerlich, dem Moment, wo du bereit bist, allein zu sein, bist du frei, und ihr werdet eine andere Partnerschaft haben. Das heißt nicht, dass du ausziehen musst oder die Partnerschaft beenden musst. Das heißt es überhaupt nicht. Hier geht es nicht um Entscheidungen. Mir geht es auch nicht darum, dem Partner zu sagen: "Wenn du so weitermachst, dann gehe ich." Du spielst einfach bei dem Spiel nicht mit. Wenn Du das Gefühl hast, da kontrolliert dich gerade jemand, dann sagst du: "Moment mal, nicht mit mir."

Keine Entscheidung. Einfach nur in dem Moment sagen: "Stopp, so nicht." Und dann wirst du sehen, was passiert mit dir und mit dem Partner. Und ich kann dir sagen, da gibt es so viel Potenzial an Entwicklung, an Lernen, an Änderungen, das hält man überhaupt nicht für möglich. Man denkt: "Wenn ich da nicht mitmache, oder wenn ich jetzt unabhängig werde, dann funktioniert die Partnerschaft nicht mehr, dann ist es zu Ende." So fühlt es sich wirklich an, aber das stimmt nicht.

Wenn deine Energie sich ändert, wenn du zu dir zurückkehrst, wenn du dich um dich kümmerst und nicht um das, was er will, dann ändert sich die gesamte Energie. Deine Aura ändert sich, und seine auch. Dann ist es, als wären da zwei ganz neue Leute zusammen, und ihr werdet anders miteinander tanzen können. Das habe ich in meinem Leben immer und immer wieder erlebt.

Danke für deine Frage, und danke für dein Vertrauen, dass ihr solche Fragen stellt. Danke.

[Simone:] Boris hat da noch ergänzt, dass sie Elke heißt. Das wollte ich dir noch sagen. Und Narashima schreibt: "Danke, das ist hilfreich. Hier scheint es so, dass einige Ereignisse passiert sind, die mein Vertrauen ziemlich erschüttert haben und jetzt scheinen Unsicherheit und Zweifel grundlegend zu sein."

[Mikael:] Ja, ich verstehe schon.

Es ist so: wenn man einmal anfängt, dieses Vertrauen so ein bisschen zu entwickeln, dann entdeckt man das alles mehr und mehr. Es ist nicht so, dass nur die schönen Dinge im Leben geschehen, aber man entdeckt, dass alles, was im Leben geschieht, perfekt ist, auch die Sachen, die für mich zeitweise schwierig sind. Und dann entdeckt man auch, dass das, was früher geschehen ist, gut war, also selbst Dinge, wo man damals sagte: das ist ein Alptraum.

Jetzt merke ich, wie mich das Leben durch all diese Dinge zu dem befähigt hat, wie ich heute leben kann. Aber das kann man dann meistens erst im Rückblick sehen, erst, wenn man mal so ein bisserl Vertrauen entwickelt hat. Ich kann dir sagen, dass alles, was dir im Leben geschieht, gut ist, aber das nützt dir natürlich nichts.

Es gibt da einen Trick. Ich halte ja nicht so viel von solchen Tricks. Ich glaube, diese Dinge brauchen einfach Zeit, aber vielleicht hilft es dir. Wenn du dankbar bist für alles, was in deinem Leben geschieht, für alles, auch für die Dinge, die du nicht verstehst, auch für die Dinge, die wehtun, dann eröffnet sich für dich eine ganz neue Sichtweise vom Herzen her. Dankbarkeit ist ein Herzgefühl.

Der Intellekt, der Verstand kann nicht dankbar sein, aber das Herz kann dankbar sein, und wenn du... der Verstand versteht überhaupt nicht, warum das Leben dir das angetan hat, aber wenn du trotzdem Danke sagen kannst: "Danke. Ich bin so dumm. Ich verstehe überhaupt nicht, was das alles soll, aber danke", dann wirst du erleben, wie du Dinge mit der Zeit anders sehen kannst. Das ist meine persönliche Erfahrung. Vielleicht hilft dir das ja ein bisschen.

[Simone:] Boris sagt auch danke, Mikael.

[Mikael:] Oh, gerne Boris.

[Simone:] Und sonst gibt es zurzeit keine Fragen im Chat.

[Mikael:] Ja, dann schaue ich mal, was ich hier habe.

Gestern und heute ist offensichtlich Beziehungs-Satsang. Ich habe nämlich hier eine wunderschöne Frage über Beziehung.

"Immer mal wieder, so wie auch jetzt, fühle ich große Einsamkeit, tiefe Traurigkeit und dunkle Hoffnungslosigkeit. Das ist beinahe unerträglich, und immer fehlt da etwas Essenzielles. Im Tränenmeer ist da letztlich immer nur noch dieses heilige Sehen, dieses: ich mag endlich nach Hause. Im Menschsein versucht dieser Aspekt von Bedürftigkeit, diese Unvollständigkeit mit Partnerschaften auszugleichen. Meine letzte Erfahrung in Form einer Affäre endete sehr schmerzlich.

Obwohl bereits einige Zeit vergangen ist, fühle ich mich noch immer verarscht, belogen, betrogen, benutzt und weggeworfen. Und zurück bleiben Gefühle von grenzenlosem Schmerz, von Verletzung, Enttäuschung, von Wertlosigkeit, unwichtig sein und niemandem mehr vertrauen können. Es gibt bereits einige Videos zu diesen Themen von dir, aber vielleicht magst du mir trotzdem ein paar Worte aus diesem Augenblick heraus dazu schenken."

Danke für die Frage.

Ich sage so gerne etwas dazu.

Du kannst den Menschen schon vertrauen. Du kannst ihnen dahingehend vertrauen, dass sie so sind, wie sie wirklich sind und nicht so, wie sie zu sein scheinen oder so, wie sie sein sollten, Männer zum Beispiel. Es gibt einige Videos, da spreche ich darüber, wie Männer ticken, und ich mache die Videos eigentlich nicht für die Frauen, sondern für die Männer, weil die meisten Männer überhaupt keine Ahnung haben, wie sie selber ticken. Aber die Frauen natürlich auch nicht.

Ich habe eine Zeit erlebt, von der möchte ich kurz erzählen.

Ich war früher ein total schüchterner Typ, was Frauen anbelangt. Ich war gern in einer Beziehung und hätte nie eine Affäre gehabt, nie, das war undenkbar. Das hätte ich mich gar nicht getraut, etwas so Verkehrtes zu tun. Und ich war im Prinzip ein total treuer Partner, aber nicht, weil ich ein treuer Partner war, sondern weil ich einfach Angst hatte. Ich wollte nicht allein sein und ich wollte einfach alles richtig machen. Und dann kam ich zu Soham, und der hat mir beigebracht, mich selbst kennenzulernen, und ich wurde unabhängiger und mutiger.

Ich war nicht mehr darauf angewiesen, dass eine Frau mich liebt, weil ich ganz langsam begann, mich selbst zu lieben. Und dann ging eine Zeit los, wo ich mich tatsächlich mal getraut habe, mich mit einer Frau einzulassen, einfach weil ich in die verliebt war, ohne Partnerschaft. Das hätte ich mir früher nie vorstellen können. Ich weiß noch... eine der ersten Frauen, mit denen ich überhaupt etwas hatte in meinem Leben, die habe ich sofort geheiratet, weil ich dachte: wenn, dann muss ich das alles richtig machen.

Und für mich war das ein Riesending, mit einer Frau einfach so etwas zu erleben. Und ich konnte das, weil ich zu der Zeit dann schon soweit mir selbst nahegekommen war, dass ich keine Erwartungen mehr an irgendeine Frau gehabt hätte. Und deswegen konnte ich diesen ganzen Bereich Partnerschaft und Sexualität zum ersten Mal unabhängig ein bisserl erforschen und überhaupt einmal damit spielen, das, was man vielleicht eigentlich in der Pubertät macht. Aber das war bei mir in meinem Leben für mich völlig undenkbar. Ich habe gleich geheiratet.

Und dann habe ich etwas Interessantes erlebt. Ich dachte... Ich habe immer versucht, total ehrlich und aufrichtig zu sein. Ich habe der Frau nichts vorgemacht. Ich habe ihr nicht gesagt: "Du, ich will mit dir leben", um mit ihr eine Affäre haben zu können. Ich war total aufrichtig. Ich habe gesagt: "Du, ich will keine Beziehung, aber ich finde dich total toll und total schön, und vielleicht hast du ja auch Lust, dich mit mir zu treffen." Und dann hat sie Ja gesagt und ich war im siebten Himmel.

Ich habe es einfach nur total schön gefunden, und ich liebte diese Frau, obwohl ich nicht mit ihr zusammen sein wollte. Und ich dachte, das ist gut so. Ich war total naiv. Ich dachte, es reicht, wenn ich keine Erwartungen habe und wenn ich ehrlich bin. Und dann war ich total überrascht, weil ich es dann mehrmals erlebt habe... über die Jahre ist mir das ein paarmal passiert, dass dieser Mensch, mit dem ich da Kontakt gehabt hatte, genau das erlebt hat, was du beschreibst.

Total verletzt, total im Schmerz. Und ich verstand die Welt nicht mehr. Ich dachte, sie hat doch gewusst, woran sie ist. Ich war doch ehrlich. Und ich habe nicht verstanden, dass Menschen so nicht ticken. Ich habe nicht verstanden, dass ich mich von der menschlichen Verantwortung nicht dadurch freikaufen kann, dass ich einfach ehrlich bin.

Und die meisten Männer sind wahrscheinlich gar nicht ehrlich, die erzählen dir irgendetwas, damit sie dich ins Bett kriegen, mal ganz davon abgesehen. Und ich habe dann gelernt, dass diese Menschen, mit denen ich da Kontakt hatte, selber überhaupt nicht wussten, was sie eigentlich gesucht haben oder erwartet haben.

Die Frau, die dann danach im Schmerz war, die hat es ja auch nicht böse gemeint. Ich habe es überhaupt nicht böse gemeint, aber die Frau natürlich auch nicht. Und dann habe ich gelernt, dass die allermeisten Menschen überhaupt nicht wissen, was sie in Wirklichkeit suchen, was sie in Wirklichkeit erwarten.

Und seit ich das weiß, ist es mir unmöglich, so etwas zu tun.

Ich kann jetzt klarer sehen, was der andere Mensch wahrhaftig sucht, obwohl er es selber überhaupt nicht weiß. Und dann kann ich keine Freude damit haben. Das geht nicht. Ich würde ja dem anderen Menschen Schmerz zufügen, selbst wenn der das im Moment noch nicht weiß, erst ein paar Wochen später. Ich erzähle dir das, weil du dich nicht darauf verlassen kannst, dass der andere Mensch deine Erwartungen sieht und entsprechend handelt. Ich habe Jahre gebraucht, das zu begreifen.

Womöglich würde es mir heute trotzdem noch einmal passieren, ich weiß es nicht, ich kann es nicht ausschließen. Aber ein anderer Mensch, selbst wenn er es gut meint, selbst wenn er sich selbst kennengelernt hat, selbst wenn er ein bisserl wacher ist als andere, selbst dann: du kannst dich nie darauf verlassen, dass der andere sich um dich kümmert. Du musst es selber machen. Und das heißt in dem Fall: du musst entdecken, was du wirklich willst.

Und das ist schwierig, das zu entdecken. Es ist nicht so leicht. Das sagt sich so leicht. Ich habe erlebt... ich habe Begegnungen erlebt mit einer Frau, die ganz klar gesagt hat: "Ich will keine Beziehung. Ich will einfach nur jetzt Spaß haben." Und den hatten wir, es war wunderschön und berührend, menschlich, einfach schön. Und trotzdem war der Schmerz hinterher da. Trotzdem war er da, weil wir unsere eigenen Erwartungen nicht kennen. Wir sind so naiv mit uns selbst.

Der Schmerz, den du jetzt spürst, das ist dein Inneres, das dir beschreibt, was du wirklich gesucht hast. Das Problem ist nicht der Mann, der ist so, wie er ist. Man kann jetzt sagen, der hätte anders sein sollen, aber das nützt nichts. Er ist ja trotzdem so, wie er ist. Aber wenn du von vornherein weißt, was du wirklich brauchst an Umständen, wenn du dich mit einem Menschen nahe einlässt... Für eine Frau ist die sexuelle Vereinigung mit einem Mann etwas, das ganz, ganz viel auslöst.

Die meisten Frauen wissen das gar nicht. Erst der Schmerz, der hinterherkommt, spricht darüber.

Und dann... weißt du, mir geht es mittlerweile so: Ich spüre... Ich kann das heute spüren bei anderen Menschen.

Und ich sehe: sie wissen es selber nicht. Es ist einfach schwierig, sich so gut zu kennen.

Und es gibt diese alte... Früher hat man gesagt: "Schlaf erst mit einem Mann"... zu einer Frau. Die Mutter hat es zu der Frau gesagt: "Schlaf erst mit einem Mann, wenn ihr zusammen seid." Und darüber lachen wir natürlich heute. "Ja ja... Heute dürfen wir machen, was wir wollen." Dürfen wir auch.

Aber diese Dinge haben... Viele dieser alten Dinge, die dann irgendwann zu ganz hohlen moralischen Vorstellungen wurden, weil keiner sie mehr versteht und wo das eigentlich herkommt... viele von diesen alten Regeln beruhen auf zutiefst menschlichen Erkenntnissen: dass wir, wenn wir uns sexuell miteinander einlassen, auf eine Weise verbunden sind und Dinge berührt werden, die erfordern, dass man eine Basis zusammen hat, weil es sonst sehr schnell, sehr, sehr, sehr wehtut.

Ja, das ist einfach so. Aber wir wissen das nicht, wir wissen das nicht über uns selbst. Wir wissen weder, was wir in Wirklichkeit erwarten und brauchen, noch, wie empfindsam wir in Wirklichkeit sind, und das entdeckst du jetzt gerade durch deinen eigenen Schmerz.

Also das Beste, was ich dir raten kann, ist: denke nicht über ihn nach. Mache ihm keine Vorwürfe. Nicht, weil er es nicht verdient, sondern, weil es dir selbst nicht zuträglich ist; weil du dir damit selbst schadest. Sondern nimm diesen Schmerz und diese ganzen Gefühle, die da gerade zu dir kommen, an. Du brauchst sie nicht verstehen, aber erlaube ihnen, dich zu fressen, wirklich. Und das wird dir beibringen, was du wissen musst, in Zukunft achtsamer mit dir selbst zu sein. Diese Gefühle bringen dich dir selbst näher. Nicht intellektuell.

Es ist nicht so, dass du dann irgendetwas besser verstehst. Aber du wirst besser auf dich achtgeben, du wirst früher spüren: "Moment mal, das will ich besser nicht." Oder du wirst von ganz alleine schauen, dass alles so läuft, wie es für dich richtig und wichtig ist. Und dann durchschaust du die Typen. Wenn du mit deinen Gefühlen Freundschaft geschlossen hast und wenn die dich gelehrt haben, was wichtig für dich ist, dann ist es, als hättest du einen richtig guten Instinkt, und du weißt genau, wo es schmerzhaft wird und wo nicht.

Und unsere Gefühle sind unsere Lehrmeister, das ist leider so, da kommst du nicht drum herum. Am Schluss meiner Antwort an dich möchte ich dir aber noch eine Sache sagen. Du sagtest ja zu Beginn deiner Frage, dass du überhaupt deswegen Partnerschaften oder solch eine Affäre eingehst, weil du dich so, so einsam fühlst und so allein.

Und das, was du da suchst, du hast es so schön geschrieben, ich muss das jetzt einfach noch einmal nachgucken... "Ich mag endlich nach Hause, dieses heilige Sehnen."

Kümmere dich nicht um die Männer, kümmere dich um dieses Heilige Sehnen. Du weißt ja, dass es bei Männern nicht zu holen ist. Selbst wenn du eine Beziehung hättest, die gut funktioniert und wo du nicht sitzen gelassen wirst, selbst dann würdest du feststellen: "Der ist zwar super, aber zu Hause bin ich immer noch nicht."

Du wirst nirgendwo da draußen, egal mit welchem Mann, egal mit welchem Job, egal in welchen Lebensumständen... Du wirst das Zuhause dort, da draußen in dem Leben, nicht finden. Das ist woanders. Das ist in dir drin, und das müssen wir entdecken. Und dazu sind wir hier. Deswegen mache ich Videos, deswegen meditieren wir. Und wenn du diese Einsamkeit spürst... Weißt du, ich bin so in Resonanz mit dir, weil ich in meinem Leben aus den gleichen Gründen in so viele Schwierigkeiten geraten bin.

Ich weiß noch, vor fünfunddreißig Jahren oder so... Ich fühlte mich so einsam, so verloren, ich hatte überhaupt kein eigenes Fundament. Ich fühlte mich vollkommen verloren. Ich weiß heute noch genau, wie ich an einem Hotelfenster stand und rausschaute und diesen Schmerz in mir spürte. Das weiß ich heute noch. Und dann habe ich mich entschieden, mich mit einer Frau einzulassen, aus dieser Einsamkeit heraus.

Es hat natürlich nicht wirklich viel Gutes bewirkt für mich. Ich kenne das so gut. Und ich konnte damals nichts anderes machen, aber du bist woanders, als ich damals war. Du kennst die Meditation. Du weißt schon die Richtung, in die es geht. Und ich möchte dich gerne ermutigen, in dieser Richtung zu suchen. Und dazu kannst du zwei Sachen machen. Meditieren, aber das tust du ja schon. Und wenn dich diese Gefühle besuchen, diese Einsamkeit, diese tiefe Verzweiflung, diese tiefe Dunkelheit, auch diese Gefühle sind Wegweiser.

Lade sie ein, lasse sie kommen. Gib ihnen Raum. Lasse sie an dich ran, ganz nah. Lasse dich von ihnen ganz allmählich verschlingen, anknabbern. Und die werden dich, das kannst du dir nicht vorstellen, aber so funktioniert's, immer weiter dahin transportieren, wo es dich hin sehnt. Wir suchen das Glück in irgendwelchen strahlenden Situationen, aber das, was du gerade erlebst, diese Gefühle, die sind's, das sind die Führer. Die sagen: "hier geht es lang, komm, hier, hier rein, nach innen, zu uns." Es ist wirklich so.

Du magst die zwar nicht, aber du kannst denen wirklich vertrauen. Du kannst ihnen viel mehr vertrauen als irgendwelchen anderen Menschen, und viel mehr als irgendwelchen Männern natürlich.

Wenn du noch Fragen dazu hast, bitte schreib. Danke. Ich liebe dich.

[Simone:] Mikael, es gibt einen Kommentar von Sally dazu. "Umso mehr ich mich meinen Ängsten stelle und mich in all-einem verbunden fühle, verschwindet das Bedürfnis nach einer Beziehung."

[Mikael:] Ja, das ist auch meine Erfahrung. Und du hast es gerade so schön in einem Satz zusammengefasst. Wenn wir uns mit unseren... Wie hat sie geschrieben? Die Ängste... [Simone:] "Wenn ich mich meinen Ängsten stelle und mich in all-einem verbunden fühle...." [Mikael:] Ja, wenn wir uns unseren Gefühlen stellen, das macht uns eins. Es ist, als wären wir selbst diese Gefühle. Wir laufen vor uns selber weg. Und wenn wir diese Gefühle, die wir für so verkehrt und gefährlich halten, wenn wir die einladen und an uns ranlassen, dann werden wir eins mit uns selbst und eins mit allem.

Das ist wie ein Wunder. Ich rede da schon gar nicht mehr darüber, weil es für mich mittlerweile so normal ist, deswegen freue ich mich über solche Kommentare. Genau das ist der Weg. Das ist genau meine Erfahrung. Man braucht keine Beziehung mehr. Man hat dann eine, plötzlich hat man eine, wenn man sie nicht mehr braucht, und die ist dann schön. Dann, wenn man sie nicht mehr braucht, dann wird sie schön. Das Leben ist schon ziemlich lustig, eine Komödie.

[Simone:] Geistreich schreibt: "Lieber Dhyan Mikael, alles Liebe und Gute für 2024, und vielen herzlichen Dank für dein wertvolles Wirken, Gottes Segen für dich."

[Mikael:] Ah, danke. Und auch für dich. Ich habe heute Morgen so ein bisschen nachgespürt, was für mich dieser Jahreswechsel gerade so bedeutet. Ich bin einfach dankbar. Ich bin einfach unendlich dankbar für alles, was war, alles, ohne irgendeine Ausnahme. Ich bin so dankbar. Und ich bin dankbar für alles, was kommt. Ich brauche auch nicht wissen, was es ist. Danke.

[Simone:] Narashima hat noch eine Frage, bezugnehmend auf die Beziehungsfragen: "Danke, ist abermals gut zu hören. Unsicherheit auf Beziehungsebene ist hier auch bekannt. Ängstlicher Bindungsstil, könnte man sagen. Hast du dazu noch einen Impuls? Danke und liebe Grüße."

[Mikael:] Dieses Thema betrifft uns alle. Ich kenne keinen Menschen, der frei von diesem Beziehungsding ist. Je cooler die Menschen tun, desto mehr betroffen sind sie davon. Wir sind einfach... wir sind alle kleine Kinder, die randvoll, bis zum Kragen, voller Gefühle sind. Wir alle sitzen da im selben Boot.

Wir sind wie so ein Kindergarten kleiner, bedürftiger Kinder, und keiner von uns hat gelernt, sich um sich selbst zu kümmern. Keiner von uns hat gelernt, erwachsen zu werden, und das holen wir jetzt ganz allmählich nach. Ganz allmählich. Dabei hilft ein Meister, dabei hilft die Spiritualität. Die Meditation, die Samarpan-Meditation ist da das beste Mittel für mich. Wir lernen grade, wie man lebt. Und ich sagte das ja gestern: Beziehungen sind deswegen für uns so hilfreich, weil wir dort direkt erleben, wie unreif wir sind, wie unfertig wir sind.

Das führt uns vor Augen, wo unsere Aufgabe ist, nicht, weil es so wichtig wäre, eine gute Beziehung zu haben, sondern weil es uns dabei hilft, selbst ganz und heil zu werden. Es hilft sozusagen auf dem Weg zu Gott, zu uns selbst. Und dann wird die Beziehung, wie gesagt, völlig unwichtig. Die ist sozusagen nur ein Klassenzimmer, wo man unglaublich gut lernt. Aber was ich sagen wollte, ist: das betrifft uns alle. Jeden. Ich habe keinen einzigen Menschen getroffen in diesem Leben, der da nicht ein riesendickes Ding mit hat.

[Simone:] Derzeit gibt es keine offenen Fragen im Chat, Mikael.

[Mikael:] Ja, ich dank dir Simone, dann schaue ich mal, was ich noch hier habe.

"Lieber Mikael, vielen Dank für all die wunderbaren Videos und die Energie, du damit zur Verfügung stellst. Es beruhigt mich und gibt mir innerlichen Frieden, dir zuzuhören. Ich habe nach dem Shibir darüber nachgedacht, dass ich dieses Jahr so oft die wunderschöne, heilsame und stärkende Energie von Swamiji aufnehmen konnte. Ich war fünfundvierzig Tage lang im Anushthan mit ihm. Ich war zu Gurupurnima am Ort der Meditation, und dann kam er im September zu uns nach Deutschland.

Und nun, zum Jahr Ende des Jahres, jetzt auch noch das Megashibir online aus Nagpur. Immer wieder hat mich dieses Auftanken dieses Jahr getragen. Ich würde mir nur wünschen, dass ich es in mir länger bewahren kann, all das Gute, all diese Liebe. Swamiji spricht ja immer wieder über die Chitta als Schlüssel. Wie kann ich aber in unserem ganz normalen Alltag die Chitta rein und heilig halten und damit diese reine Energie in mir bewahren?"

Ja, danke für die Frage, danke. Die Fragestellerin spricht von Chitta. "Chitta" ist ein Wort, das die Inder, das Swamiji verwendet, und das so viel wie "Aufmerksamkeit" bedeutet, dieser Bewusstseinsstrahl, der du bist und den du auf irgendetwas richten kannst.

Und wir bekommen in der Tat so viel geschenkt durch die Meditation, durch einen Guru wie Swamiji, wenn wir an diesen Events teilnehmen. Ich habe es auch erlebt, ich war bei dem Shibir letzte Woche ja auch dabei, darüber habe ich ja mein letztes Video gemacht, und es ist einfach nur unglaublich, wie segensreich das ist, es ist unbegreiflich. Man kann es als normaler Mensch eigentlich überhaupt nicht verstehen, was da überhaupt möglich ist.

Und ich mag die Frage sehr, weil danach dann genau das passiert: diese Energie verschwindet wieder, und ich möchte kurz darüber sprechen, wie man das vermeiden kann. Ich möchte darüber sprechen, worauf es im Leben ankommt. Das, was Swamiji Chitta nennt, dieses Bewusstsein, was du bist... du kannst steuern, worauf du das richtest. Wenn du zum Beispiel abends Fernsehen schaust, die Nachrichten anschaust oder vielleicht noch irgendwelche politischen Sendungen oder so, dann wirst du feststellen, dass du dich innerlich auf eine ganz bestimmte Weise fühlst.

Du fühlst dich wahrscheinlich voller Angst. Du zweifelst an der Welt, du hast Angst vor der Zukunft. Du bist dir sicher: "Hier gibt es keinen Gott. Nichts ist schön." Und wenn du nicht ferngesehen hast, sondern wenn du für den Abend etwas ganz anderes geplant hast... du bist vielleicht zu einer Meditationsgruppe in die Stadt gefahren, hast meditiert zusammen mit anderen Leuten. Dein Bewusstsein war nach innen gerichtet, auf die Stille, und du wurdest auf magische Weise genähert.

Und die Zuversicht und die guten Erfahrungen der Mitmenschen, denen du da begegnet bist, die stärken doch dieses Wissen in dir, was du selbst in dir schon erlebst, dass die Welt einfach nur ein einziges großes Wunder ist. Und du bist in einem völlig anderen Zustand. Und der Unterschied zwischen diesen beiden extremen Beispielen ist, worauf du deine Aufmerksamkeit gerichtet hast. Es ist so: worauf du deine Aufmerksamkeit richtest, von daher kommt Energie zu dir.

Wenn du zum Beispiel ein Buch von Swamiji in die Hand nimmst, morgens, und ein paar Absätze liest, dann erfüllt dich eine ganz leichte, wundersame Zuversicht und Freude, so heimlich, dass man es manchmal gar nicht richtig merkt, weil diese Energie dann zu dir kommt. Wenn du stattdessen deine Aufmerksamkeit auf die Tageszeitung richtest, wirst du eine vollkommen andere Energie aufnehmen. Da wird dir Negativität geboten, Sorge, Angst, Schwierigkeiten.

Und es ist nun so: wir leben in einer Welt, in der es vollkommen normal ist, dass man sich fast ausnahmslos die ganze Zeit mit Problemen und Negativität beschäftigt, so, als wäre das die Realität.

Ich weiß nicht, was hier im Dorf läuft. Hier ist ein winziges Dorf, aber hier passiert nichts Schreckliches, es ist ein ganz normales Dorf wie jedes andere auch. Das macht nichts: wenn man etwas Negatives hören möchte.... In der nächsten Stadt passiert eigentlich auch nichts Negatives. Aber es gibt ja große Städte, und wenn man dann die Nachrichten einschaltet, von da hört man dann schon irgendetwas Negatives.

Und wenn das nicht reicht, dann gibt's genug Länder in der Welt, die sind groß genug, da passiert auch etwas Negatives. Und das, was wir in der Zeitung lesen, was wir im Fernsehen sehen, das ist die Sammlung dieser gesamten Nachrichten der gesamten Welt, allesamt negativ. Und wir glauben wirklich, das ist die Realität, so ist die Welt. Das stimmt natürlich nicht. Die Dinge geschehen, natürlich geschehen diese Dinge. Aber neunundneunzigmal mehr geschehen ganz andere Dinge, von denen kein Mensch irgendwo berichtet.

Es ist, als wäre unser Intellekt, als wäre unsere Psyche süchtig nach Negativität.

Und in dieser Welt, in der das so normal ist, dass alle Menschen dieser Sucht nachgeben, das kennst du vielleicht selber auch... Irgendwelche Leute, man nennt es eher so tratschen.... die erzählen, was irgendjemand wieder Schlimmes gemacht hat, oder was einer verbrochen hat. Und man findet es total faszinierend, diese Geschichten. Aber wenn jemand erzählt, dass jemand etwas Gutes gemacht hat, das interessiert einen gar nicht so recht.

Aber was man da macht, hat entscheidenden Einfluss auf unsere Welt, auf unser Leben.

Du kannst dadurch, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest, alleine dadurch, dein Leben bestimmen. Deswegen ist die Meditation ja so wundersam. Ich erzähle immer wieder: wenn man die Samarpan-Meditation macht, dann verändert sich das Leben, und man weiß gar nicht, wieso. Alles verändert sich. Man fühlt sich mit der Zeit wohler, ruhiger, friedlicher, hoffnungsvoller. Aber auch ganz praktisch geschehen Sachen im Leben, die man früher so nie für möglich gehalten hätte, immer mehr.

Und es geschieht, weil man für eine halbe Stunde am Tag die eigene Aufmerksamkeit nicht in die Außenwelt lässt und auf all die Probleme, die man da zu sehen wird, sondern nach innen lenkt, auf eine Stelle, die einen mit Gott verbindet, obwohl man das gar nicht weiß. Aber da ist nichts Negatives. Man wird sozusagen aufgetankt mit Positivität, ohne dass man das so recht merkt, was da eigentlich geschieht. Und diese eine halbe Stunde ändert schon den ganzen Tag.

Und jetzt kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn es dir gelingt, deine Aufmerksamkeit auch zu anderen Zeiten des Tages nicht dieser alten Gewohnheit folgend auf irgendwelche negativen Sachen zu richten, auf Schlagzeilen, auf Zeitungen, auf Nachrichten, sondern auf das, was wirklich um dich herum da ist, auf das Schöne, auf das Gute. Und dann wird das mehr in deinem Leben. Es ist wirklich so einfach. Und ich erzähle das nicht einfach so dahin. Das erlebe ich in meinem Leben, seit Jahrzehnten.

Und seit sechs Jahren, seit ich die Samarpan-Meditation kenne, und seit ich Swamiji kenne, passiert es überall in meinem Leben. Es ist unglaublich. Und deswegen ist es so wichtig, was wir mit unserer Aufmerksamkeit anstellen. Es ist so leicht, auf dem Sofa zu sitzen und Facebook durchzuscrollen. Die Hälfte ist irgendwelche doofe Werbung, und die andere Hälfte sind irgendwelche Hiobsbotschaften und irgendwelche Sachen, wo sich Leute über irgendetwas aufregen. Und das lassen wir in uns hinein. Und das ist pures Gift. Und wir lassen es freiwillig herein.

Wir trinken dieses Gift freiwillig. Aber du kannst auch etwas anderes trinken mit deiner Aufmerksamkeit. Und das ist der Weg, wie wir diese Energie, das war ja die Frage, bewahren. Richte deine Aufmerksamkeit nicht auf Negatives. Swamiji sagt: "Schau nicht in die Welt, wie weit die Dunkelheit dort reicht. Zünde stattdessen dein eigenes Licht an." Und damit meint er: wende dich nach innen, meditiere, da wirst du mit Helligkeit aufgetankt. Wenn du in die Welt schaust, um zu gucken, ob die Dunkelheit noch da ist: die ist immer da. Die hat kein Ende.

Aber da schauen alle hin. Aber wenn du ins Licht schaust, wenn du meditierst, dann wirst du ganz erstaunt feststellen, dass sich die Welt um dich herum verändert. Die ist dann nicht mehr dunkel. Das Entscheidende ist aber, was du mit deiner Aufmerksamkeit machst. Die kannst nur du steuern. Das kann kein Guru für dich machen. Niemand. Das musst du selber machen.

Und ich bin natürlich da auch nicht heiliger als der Papst, auch ich erwische mich immer wieder dabei, auch heute noch, wie ich meine Aufmerksamkeit auf Dinge lenke, die für mich nicht zuträglich sind, aber immer mehr spüre ich, was das mit mir macht, so wie du das beschreibst mit deiner Frage. Dann ist die schöne Energie wieder weg. Und dann probiere ich halt das Gegenteil aus.

Und dann lerne ich wieder: "Oh wow, fünf Minuten Swamiji lesen und ich bin ein anderer Mensch." Und dann eine halbe Stunde Facebook, und dann ist man wieder völlig getrasht. Und so lernen wir ganz allmählich, ganz allmählich. Und das muss man nicht... es reicht nicht, das einmal zu hören, es reicht nicht, das einmal zu lernen. Das ist etwas, was wir immer wieder lernen müssen, immer wieder aufs Neue. Danke für deine Frage.

So, und jetzt ist es Zeit, dass wir uns der Meditation zuwenden. Ich habe die Meditation zusammen mit dir und euch gestern so genossen. Swamiji sagt ja immer wieder: man soll einmal am Tag morgens als Allererstes direkt nach dem Aufwachen eine halbe Stunde lang meditieren, aber dann auch möglichst einmal in der Woche, aber mindestens einmal im Monat, aber besser einmal in der Woche, zusammen mit anderen, weil das eine andere und eine unglaublich kräftige Wirkung hat.

Und ich erlebe das immer wieder, und das habe ich gestern auch wieder erlebt, als wir hier online zusammensaßen und online zusammen meditiert haben. Swamiji sagt: wenn man hundert Leute ist, die zusammen meditieren, dann ist es so, als ob jeder Einzelne für sich hundert Stunden lang alleine meditieren würde. So kraftvoll ist das, und das habe ich gestern gespürt, und ich war so dankbar. Deswegen freue ich mich jetzt noch mehr auf unsere gemeinsame Meditation.

Und falls du die Samarpan-Meditation noch nicht kennst, sage ich ganz, ganz kurz, wie das ganz praktisch funktioniert. Es gibt dafür auch Einführungen. Die Leute von samarpanmeditation.de, die bieten einmal in der Woche, Montagabend immer, eine Online-Einführung an, da wird dann noch einmal genau alles erklärt, wie das funktioniert. Die Links dazu findest du auf meiner Website, falls dich das interessiert. Und bald, wahrscheinlich im März oder so, das steht noch nicht ganz fest, werde ich auch einmal so eine offizielle Einführung machen für alle, die sich dafür interessieren.

Aber heute ist dafür keine Zeit. Ich sage einfach ein paar Dinge dazu und das reicht für heute. Da kannst du einfach mitmachen. Also ganz praktisch: man setzt sich einfach hin. Ich sage jetzt ein paar praktische Sachen, die sind aber alle nicht wichtig. Das einzig Wichtige ist, dass man meditiert. Das betont Swamiji immer wieder. Ich sage jetzt einfach ein paar Sachen, weil man ja irgendwie sitzen muss, und dann kann man sich auch gleich so hinsetzen, wie es am besten ist. Aber wenn du das nicht kannst, mache es so, wie es für dich einfach passt.

Hier gibt es keine starren Regeln, hier gibt es keine Zwänge. Finde du deinen eigenen Weg. Also, man setzt sich hin, ich sitze gern im Schneider auf dem Boden. Wenn du das nicht kannst, kannst du dich auch auf einen Stuhl setzen, aber es ist hilfreich, dass entweder dein Gesäß auf dem Boden ist, weil man dann gut geerdet ist mit dem Basischakra, mit dem Wurzelchakra, oder wenn man auf einem Stuhl sitzt, dann kann man die nackten Füße auf dem Boden haben. Das gibt auch eine gute Erdung.

Und ich sitze gern so da, dass die Wirbelsäule aufrecht und frei ist; dass die Wirbelsäule sich selbst ausrichten kann. Ich meditiere nicht gern angelehnt, aber wenn es für dich angelehnt besser ist, dann lehne dich halt an. Ich erzähle dir nur, was ich für mich herausgefunden habe, und du finde für dich heraus, was für dich passt. Und dann, zu Beginn der Meditation, nimmt man die rechte Handfläche, man legt sie hier oben auf den Kopf, auf die oberste Stelle des Kopfes, das nennen die Inder des Kronenchakra.

Und diese flache Handvoll führt da jetzt drei Kreise im Uhrzeigersinn, kreisförmige Bewegungen, und man drückt so ganz leicht. Und dann nimmt man die Hand wieder langsam herunter, und die Aufmerksamkeit, die Chitta, von der wir gerade gesprochen haben, die hat die Angewohnheit, dass sie dort, wo die Hand war, dass sie dort bleibt. Und deswegen ist es jetzt so leicht, mit der Aufmerksamkeit an dieser Stelle zu bleiben, die wir eben mit der Hand berührt haben hier.

Und wir lassen jetzt unsere Aufmerksamkeit während der gesamten halben Stunde, die wir meditieren, einfach an dieser Stelle da oben. Und dann sagt man jetzt noch zu Beginn der Meditation, während man mit geschlossenen Augen dasitzt, ein ganz kurzes Mantra. Ich sage das nachher vor, und du kannst es nachsprechen, und das wird dreimal wiederholt. Und das ist ganz kurz, das geht folgendermaßen: Ich bin eine heilige Seele. Ich bin eine reine Seele.

Das wiederholt man dann dreimal. Wie gesagt, ich spreche es gleich vor, und dann kannst du nachsprechen. Und danach sitzt man einfach eine halbe Stunde lang da und ruht mit der Aufmerksamkeit einfach hier oben an dieser obersten Stelle des Kopfes. Man denkt nichts, man braucht sich nichts vorstellen, man erwartet nichts. Es geht auch nicht darum, einen bestimmten Zustand zu erreichen.

Es geht auch nicht darum, etwas Bestimmtes zu fühlen oder etwas nicht zu fühlen. All diese Dinge kann man einfach vergessen. Wenn Gedanken kommen, lass sie los, gehe wieder zum Kronenchakra zurück. Wenn dich dein Körper piesackt, weil irgendetwas juckt, ignoriere es und kehre immer wieder ganz sanft zur Krone zurück mit deiner Aufmerksamkeit. Dass die Aufmerksamkeit von dort immer abgelenkt wird, ist vollkommen normal. Es ist kein schlechtes Zeichen.

Darum geht es in der Meditation, das immer wieder zu machen, immer wieder dorthin zurückzukehren. Und das machen wir jetzt eine halbe Stunde. Und am Ende dieser halben Stunde werde ich dir ein Zeichen geben, und dann kannst du die Augen wieder öffnen. Gut, dann beginnen wir jetzt. Du kannst die Augen schließen, und wir legen jetzt die flache Hand oben auf die oberste Stelle unseres Kopfes, und vollführen diese drei Kreisbewegungen.

Und jetzt kannst du die Hand ganz langsam wieder sinken lassen.

Und jetzt spreche ich dieses Mantra drei dreimal vor.

Ich bin eine heilige Seele.

Ich bin eine rein Seele.

Ich bin eine heilige Seele.

Ich bin eine reine Seele.

Ich bin eine heilige Seele.

Ich bin eine reine Seele.

Ich danke euch.

Du kannst deine Augen jetzt wieder öffnen.

Ich liebe dich.