German Online Satsang of August 31, 2025
German with German subtitles.
German with automatic subtitles.
Topics: The price of freedom. The antidote to fear. Don't ask yourself what your soul wants. The mind doesn't want to go home. Keep the body fit. Start living today. The shortcut to peace with yourself. Who's the boss in your life? Driving is a sensual experience. The body doesn't want to die. Let it get worse.
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About this Video:
We waste our lives worrying about things that don't last anyway: the external circumstances of our lives; the health of our bodies. All of this will disappear, at the latest when the body dies. But we act as if this will never happen.
However, we do not care about the one thing that is important: the closeness to our soul; the closeness to ourselves, to God. And before we know it, this life is over and we discover that we have wasted it.
In this wonderful Satsang, the focus was on how we waste our lives and how we can use them. And once you realize what this life is all about, everything becomes easy. It's such a relief!
Don't miss out on this life. Start living today: be here; turn inside.
I thank those wonderful souls who made this Satsang possible by their presence and by their questions.
)
Complete German text:
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[Dhyan Mikael:] Guten Abend. Willkommen zum Satsang. Hallo.
Ich freue mich, dass du da bist. Ich freue mich, dass ihr alle da seid.
Ich freue mich schon den ganzen Tag auf diesen Satsang.
Ja, fangen wir gleich an. Normalerweise erzähle ich ja immer am Anfang des Satsangs, was wir hier überhaupt machen, aber heute habe ich keine Lust, diesen Spruch zu erzählen. Wahrscheinlich weißt du, wie es geht. Wenn du eine Frage an mich hast, schreib sie in den Chat, und dann werde ich dazu etwas sagen. Und ich werde abwechselnd auch immer wieder eine E-Mail-Frage vorlesen, die ich bekommen habe für den Satsang, damit die Menschen, die jetzt live nicht dabei sein können, auch ihre Antworten bekommen. Und ich möchte gleich mit einer dieser Fragen beginnen.
Der Preis der Freiheit
Link to topic in video at 1m35s
„Ich weiß nicht, wie ich meine ungesunde emotionale Bindung zu meiner Mutter befreien kann. Sie war alleinerziehend und hat mich als ihren Partner an sich gebunden. Obwohl sie fähig wäre, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen, hat sie mich schon sehr früh mit emotionaler Erpressung unter Druck gesetzt, so nach dem Motto: wenn du dies nicht machst oder jenes für mich nicht machst, dann geht es mir schlecht. Schon oft habe ich mich lange Zeit nicht gemeldet oder habe ihr auch schon gesagt, dass ich nicht mehr kann. Jetzt ist sie im Altersheim.
Ihr Körper ist sehr schwach, aber ihr Verstand ist immer noch derselbe wie und je: dieser 'um sie muss sich gekümmert werden, alles andere interessiert sie nicht'-Modus. Ich habe so ein schlechtes Gewissen, wenn ich das tue, was ich möchte und wenn ich nicht gehorche und tue, was sie wünscht. Wenn ich zu ihr gehe, habe ich eine solche Wut in mir gegen sie, dass ich abweisend bin, so dass ich nachträglich ein schlechtes Gewissen habe. Aber ich finde einfach nicht den roten Faden aus diesem emotionalen Wirrwarr.
Ich möchte mich frei fühlen. Das ist mein wirklicher einziger Wunsch. Die Samarpan-Meditation mache ich seit eineinhalb Jahren._q_de_closed Danke für deine Email, danke für deine Frage. Sie hat mir dann kurz Zeit später noch einmal eine Email geschrieben, die Schreiberin, und hat gesagt: „Du, es hat sich erledigt.
Ich habe die Antwort gefunden._q_de_closed Oft reicht es, sich über die Frage, die man hat, klar zu werden, und sich dann zu trauen, das niederzuschreiben, und an mich zu schicken oder jemand anderen, den du respektierst und liebst. Und diese innere Haltung, dieses um Hilfe bitten, macht dich offen, und dann kommt die Antwort zu dir, noch bevor ich überhaupt den Mund aufgemacht habe.
Ich möchte aber trotzdem ein wenig dazu sprechen, einfach deswegen, weil ich weiß, dass du nicht der einzige Mensch bist in solch einer Situation. Das ist eine ganz typische Situation, die viele erwachsen gewordene Kinder ihren Eltern gegenüber erleben. Das ist eine Situation, die auch viele Menschen mit ihrem Partner erleben.
Du sagst: du hast dir schon gesagt, dass du das so nicht willst.
Und du sagst, dass sie dich erpresst durch ihre Emotionen. Weißt du... Du sagst, du möchtest frei sein. Das einzige Problem dabei ist für dich, dass du jemand anderen darum bittest, frei sein zu dürfen. Aber dieser Mensch wird dir diese Erlaubnis niemals geben. Und sie wird es niemals tun, einfach deswegen, weil sie nicht kann.
Aber brauchst du die Erlaubnis eines anderen Menschen, um frei zu sein?
Du sagst, du möchtest frei sein. Das einzige Problem dabei ist, dass du jemand anderen darum bittest, frei sein zu dürfen. Aber dieser Mensch wird dir diese Erlaubnis niemals geben. Und sie wird es niemals tun, einfach deswegen, weil sie nicht kann. Aber brauchst du die Erlaubnis eines anderen Menschen, um frei zu sein?
Link to quote in video at 4m38s
Freiheit hat einen Preis. Und der Preis der Freiheit ist der, dass du es in Kauf nehmen musst, dass andere Menschen dich verkehrt finden; dass du in Kauf nimmst, dass andere Menschen sich über dich ärgern oder enttäuscht von dir sind; dass du kräftig genug bist, zu erleben, dass jemand anderes dich nicht liebt, und, noch schwieriger: dass du fähig dazu bist, in Kauf zu nehmen, dass jemand anderes wegen dir leidet.
Wenn du das kannst, dann bist du frei.
Freiheit hat einen Preis: du musst es in Kauf nehmen, dass andere Menschen dich verkehrt finden, sich über dich ärgern oder enttäuscht von dir sind; dass jemand anderes dich nicht liebt, und, noch schwieriger: dass jemand anderes wegen dir leidet. Wenn du das kannst, dann bist du frei.
Link to quote in video at 5m29s
Natürlich leidet niemand wegen dir. Kein Mensch leidet wegen jemand anderem.
Aber wir fühlen uns so. Es ist uns schon als kleines Kind so beigebracht worden. Das beschreibst du ja von deiner Mutter, wie sie das gemacht hat mit dir, aber das machen alle Menschen miteinander.
Die Mutter sagt zum Kind: „wenn du mich liebst, dann tust du das für mich_q_de_closed. Der Mann sagt zu seiner Frau: „wenn du mich liebst, dann schläfst du mit mir, ich brauche das_q_de_closed. Die Frau sagt zu ihrem Mann: „wenn du mich liebst, hörst du mir zu, auch wenn du nicht willst_q_de_closed. Wir erpressen uns die ganze Zeit. Das ist ganz normal.
Natürlich leidet niemand wegen dir. Aber wir fühlen uns so. Es ist uns schon als kleines Kind so beigebracht worden. Die Mutter sagt: „wenn du mich liebst, dann tust du das”. Der Mann sagt: „wenn du mich liebst, dann schläfst du mit mir”. Die Frau sagt: „wenn du mich liebst, hörst du mir zu”. Wir erpressen uns die ganze Zeit. Das ist ganz normal.
Link to quote in video at 6m21s
Der Preis deiner Freiheit ist, nicht geliebt zu werden von diesem Menschen.
Aber solange du sie um Erlaubnis bittest, solange du möchtest, dass sie versteht, was du tust, so lange bist du nicht frei.
Der Preis deiner Freiheit ist, nicht geliebt zu werden von diesem Menschen. Aber solange du sie um Erlaubnis bittest, solange du möchtest, dass sie versteht, was du tust, so lange bist du nicht frei.
Link to quote in video at 7m08s
Und es ist wunderbar, was du mit deiner Mutter erlebst. Ich freue mich drüber, denn das ist für dich die Gelegenheit, das zu lernen: etwas, was wir noch nie gelernt haben. Wir lernen einen Beruf. Wir lernen in der Schule, wie man rechnet. Wir lernen Englisch oder andere Sprachen. Wir lernen alles Mögliche. Aber das Wichtigste und naheliegendster der Welt – uns selbst treu zu sein, uns selbst zu lieben –, das lernen wir nicht. Dabei ist es das Einzige, was wir zu lernen haben.
Wir lernen einen Beruf. Wir lernen in der Schule, wie man rechnet. Wir lernen Englisch oder andere Sprachen. Wir lernen alles Mögliche. Aber das Wichtigste und naheliegendster der Welt – uns selbst treu zu sein, uns selbst zu lieben –, das lernen wir nicht. Dabei ist es das Einzige, was wir zu lernen haben.
Link to quote in video at 7m48s
Und das ist jetzt deine Gelegenheit dafür.
Danke fürs Schreiben. Ich freue mich, dass du da bist.
Und ich bin neugierig, wieder von dir zu hören, wie es jetzt für dich läuft, da du ja erzählt hast, dass du die Antwort bereits selbst gefunden hast. Ich bin sehr neugierig.
Das Gegenmittel gegen die Angst (part 1)
Link to topic in video at 8m56s
Simone, grüß dich. Hast du etwas für mich?
[Simone:] Ja, ich habe etwas für dich.
[Dhyan Mikael:] Ah, wie schön.
[Simone:] Ich habe eine Frage von Merle.
[Dhyan Mikael:] Guten Abend, Merle. Hallo. Ich freue mich, dass du da bist.
[Simone:] „Lieber Mikael, seit gut zwei Jahren kann ich kaum noch meine Wohnung verlassen. Ich habe Angst, dass mir etwas passiert. Ich habe immer wieder Herzstolpern, Herzrhythmusstörungen und daher hauptsächlich diese Ängste. Ich habe Angst vor der Angst, weil diese mein Herz so unruhig macht. Ständig versuche ich, ruhig zu werden, um mein Herz zu schonen. Kannst du dazu bitte etwas sagen?_q_de_closed
[Dhyan Mikael:] Ja, gerne. Danke, Merle.
Warst du schon einmal beim Arzt? Hat ein Arzt dein Herz untersucht, und hat ein Arzt dir gesagt, was mit deinem Herz los ist? Das ist der erste Schritt. Und vielleicht magst du mir kurz sagen, ob du das schon gemacht hast, und wenn ja, was der Arzt dir gesagt hat. Und wenn ich das weiß, dann rede ich gerne weiter zu dir. Bitte schreib das noch kurz. Ich danke dir.
Frag dich nicht, was deine Seele will
Link to topic in video at 10m18s
Simone, hast du in der Zwischenzeit noch eine andere Frage?
[Simone:] Ja, habe ich, und zwar habe ich eine Frage von Andrea.
[Dhyan Mikael:] Andrea, guten Abend. Hallo.
[Simone:] „Lieber Mikael, wie kann ich noch feiner herausfinden, was meine Seele möchte und wo der Verstand die Führung übernommen hat? Ganz lieben Dank und liebe Grüße._q_de_closed
[Dhyan Mikael:] Ach, tolle Frage. Danke.
Sobald du dir die Frage stellst, was deine Seele wirklich will, bist du bereits dem Verstand auf den Leim gegangen.
Die Frage an sich ist schon das Problem. Sobald du die Frage hast, hat er dich.
Frag dich nicht, was deine Seele will. Deine Seele spricht zu dir so offensichtlich und so einfach, dass wir nur die Augen aufsperren müssen, und wir wissen es.
Es ist so offensichtlich und so nah, dass wir es einfach übersehen. Aber die Antwort ist nicht da oben.
Sobald du dir die Frage stellst, was deine Seele wirklich will, bist du bereits dem Verstand auf den Leim gegangen. Frag dich nicht, was deine Seele will. Sie spricht zu dir so offensichtlich und so einfach, dass wir nur die Augen aufsperren müssen, und wir wissen es. Es ist so offensichtlich und so nah, dass wir es einfach übersehen.
Link to quote in video at 10m51s
Wenn du diese Frage hast, vergiss die Frage. Lass die Frage los und sei bereit, keine Ahnung zu haben. Sei bereit, keine Ahnung zu haben, was deine Seele will.
Wenn du nie weißt, was du gerade tun sollst... Wenn du nichts zu tun hast, es gibt keine Arbeit zu tun, keinen Abwasch zu tun, nichts zu kochen, da ist einfach Zeit, dann sitzt du einfach auf dem Sofa und bist faul – und nach fünf Minuten tust du etwas, irgendetwas, von selbst. Das, was deine Seele will, sind die Sachen, die passieren, wenn du nicht darauf achtest, was du tust.
Das, was deine Seele will, sind die Sachen, die passieren, wenn du nicht darauf achtest, was du tust.
Link to quote in video at 12m26s
Und ich freue mich über deine Frage. Das ist ein ganz wichtiger Punkt.
Schau, es ist nicht so, dass du hier lebst in diesem Leben, und du hast diesen Körper, den kannst du benutzen, in dem lebst du, und du hast eine Seele, die dir sagt, was sie will. So ist das nicht.
Diese Seele, von der du gerne wissen möchtest, was sie von dir will – das bist du selbst. Wenn du also jetzt darauf wartest, dass du herausfindest, was deine Seele will, kannst du nur in die Irre gehen. Alles, was du da finden kannst, ist immer irgendetwas anderes – aber nicht du selbst.
Deswegen: stelle dir die Frage nicht.
Es ist nicht so, dass du diesen Körper hast, und du hast eine Seele, die dir sagt, was sie will. Diese Seele, von der du gerne wissen möchtest, was sie von dir will – das bist du selbst. Wenn du also fragst, was deine Seele will, kannst du nur in die Irre gehen. Alles, was du da findest, ist immer irgendetwas anderes – aber nicht du selbst. Deswegen: stelle dir die Frage nicht.
Link to quote in video at 12m47s
Man ist sich selbst am allernächsten – und wenn du dir selbst am nächsten bist, dann bist du deiner Seele nah, du bist diese Seele –, wenn man nichts weiß. Wir wünschen uns Klarheit. Wir wollen wissen: „Ah, da geht es lang. Meine Seele hat mir gesagt, da will sie hin_q_de_closed, und dann macht man das. Aber so funktioniert das Leben nicht.
Denk nicht darüber nach, was du tun sollst. Denk nicht darüber nach, was deine Seele will. Denk auch nicht darüber nach, was irgendjemand anderes will. Sei einfach hier.
Erfreue dich an diesem Augenblick, ruhe in dir, ruhe in deinem Kronenchakra, und alles wird von selbst offensichtlich werden, ohne dass du dir irgendeine Frage stellst; ohne dass du eine Antwort suchst.
Man ist sich selbst am nächsten, wenn man nichts weiß. Wir wünschen uns Klarheit. Wir wollen wissen, was meine Seele will. Aber so funktioniert das Leben nicht. Denk nicht darüber nach, was sie will. Sei einfach hier. Erfreue dich, ruhe in dir, und alles wird offensichtlich werden, ohne dass du dir irgendeine Frage stellst; ohne dass du eine Antwort suchst.
Link to quote in video at 13m39s
Und ich möchte es noch einmal wiederholen: sobald du solche Fragen stellst, sobald du eine Antwort suchst, wirst du etwas finden – irgendetwas findest du, irgendeine Antwort bekommst du –, aber es ist nie die Antwort deiner Seele.
Die Seele beantwortet keine Fragen – die nimmt dein Leben in die Hand. Das, was deine Seele will, ist das, was in deinem Leben passiert, einfach so, obwohl du es überhaupt nicht begreifst.
Das ist deine Seele.
Sobald du solche Fragen stellst, sobald du eine Antwort suchst, wirst du etwas finden – aber es ist nie die Antwort deiner Seele. Die beantwortet keine Fragen – die nimmt dein Leben in die Hand. Das, was deine Seele will, ist das, was in deinem Leben passiert, einfach so, obwohl du es überhaupt nicht begreifst. Das ist deine Seele.
Link to quote in video at 14m43s
Ich habe das manchmal... Ich habe das Beispiel schon einmal erzählt. Ich gehe in die Küche... und bei uns zu Hause hier bin meistens ich derjenige, der den Abwasch macht und die Küche sauber macht, schlicht und einfach deswegen, weil meine Partnerin mit den wirklich wichtigen Dingen zu tun hat, nämlich mit den Kindern. Und manchmal habe ich aber keine Lust. Dann denke ich: „Jetzt habe ich aber überhaupt keine Lust. Dauert mache ich das. Mir langt's._q_de_closed Und dann setze ich mich aufs Sofa und ruhe mich aus.
Aber eine Minute später springe ich auf, ziehe mir die Küchenschürze an und fange an, abzuspülen – das ist meine Seele. Die macht das dann einfach, ob ich will oder nicht, ganz unheilige, praktische, einfache Sachen, und manchmal auch ganz herausfordernde Sachen, und manchmal auch ganz schöne Sachen, und manchmal ganz heilige Sachen, und manchmal ganz gefährliche Sachen. Ja... Danke, Andrea. Danke, danke, danke.
Das Gegenmittel gegen die Angst (part 2)
Link to topic in video at 16m37s
Simone, haben wir von der Merle etwas gehört?
[Simone:] Ja, haben wir. Merle schreibt: „Ich war beim Arzt. Das Herz ist in Ordnung._q_de_closed
[Dhyan Mikael:] Ja, danke. Danke, dass du mir das gesagt hast. Das habe ich mir schon gedacht, weißt du, aber man weiß ja nie. Dafür sind die Ärzte da. Man kann es einfach abchecken lassen, dann weiß man, ob der Körper in Ordnung ist oder nicht.
Weißt du, Merle, es ist so... Wenn du beginnst, dich dir selbst zuzuwenden – und das Leben, das du jetzt gerade lebst, ist dieses Leben, in dem du das beginnst; das ist das Leben, in dem du erwacht bist und beginnst, dich selbst zu entdecken, auch wenn du davon vielleicht noch überhaupt nichts weiß, aber es ist längst geschehen – dann beginnst du, dich von dem abzuwenden, dem du immer deine Aufmerksamkeit gegeben hast: dem Ego, dem Verstand, dem Körper.
Und Swamiji spricht oft darüber. Er sagt: wenn man beginnt, sich sich selbst zuzuwenden, wenn man beginnt, im Kronenchakra zu ruhen, wenn man beginnt, zu meditieren, dann stößt man auf Widerstand. Die Gedanken leisten Widerstand: die ziehen an dir mit aller Macht. Die wollen nicht zulassen, dass du ihnen keine Aufmerksamkeit mehr gibst.
Wenn die Gedanken niemand anschaut, dann sind sie nichts – dann sind sie gar nicht da. Das Ego lebt davon, dass du ihm Aufmerksamkeit gibst; dass du den Gedanken Aufmerksamkeit gibst. Und der beste Trick der Gedanken, um deine Aufmerksamkeit wiederzubekommen, sind Sorgen.
Der beste Trick der Gedanken, um deine Aufmerksamkeit wiederzubekommen, sind Sorgen.
Link to quote in video at 18m31s
Und wenn...
Das ist das eine. Du beginnst zu meditieren, du beginnst, dich nach innen zu wenden, und deine Gedanken beginnen, um deine Aufmerksamkeit zu kämpfen. Aber nicht nur die Gedanken: der Körper macht auch mit. Viele Menschen kennen das. Bei dir juckt es nie, du musst nie husten, aber du setzt dich zum Meditieren hin, schließt die Augen, und zwei Minuten später musst du dich kratzen, es juckt oder du niest oder du hustest. Der Körper will einfach deine Aufmerksamkeit, genau wie die Gedanken.
Wenn ich mit meditiere, ignoriere ich das alles. Ich ignoriere natürlich die Gedanken, klar, aber auch den Körper.
Egal, wie es juckt, egal, wie es zwickt... Mir ist es völlig egal, ob der in einer vorbildlichen Haltung dasitzt und meditiert, oder ob der zusammengesunken dasitzt. Das ist mir vollkommen egal. Das interessiert mich überhaupt nicht. Das ist die Angelegenheit meines Körpers. Ich behalte meine Aufmerksamkeit innen – egal, was die Gedanken sagen, egal, was der Körper sagt.
Und wenn du es jetzt mit einem Körper und einem Verstand zu tun hast wie du, der dir Angst macht – Angst durch körperliche Symptome, Angst durch Symptome, die richtig ernst sein könnten wie zum Beispiel ein Herzstolpern oder Herzaussetzer und solche Sachen – ich kenne das auch; dann das ist ein toller Trick –, dann... Wenn man keine Übung darin hat, das zu ignorieren, dann nimmt man das ernst – und dann bekommt man Angst.
Und da gibt es ein Gegenmittel, und das möchte ich dir jetzt verraten.
Das Gegenmittel besteht darin, zu allen bereit zu sein.
Ich meine, was könnte denn im schlimmsten Fall passieren? Wenn du das einfach ignorierst, dich überhaupt nicht um dein Herz kümmerst und auch nicht um deine Gedanken, sondern einfach machst, was du willst, zum Beispiel meditieren oder was auch immer, auf die Straße gehen, rausgehen in die Welt...
Was ist das Allerschlimmste, das passieren könnte? Du könntest tot umfallen.
Dein Herz hört auf, und du stirbst – du natürlich nicht, aber dein Körper ist plötzlich tot.
Bist du bereit dazu?
Ich bin es – und deswegen bin ich frei. Egal, was mein Körper sagt, egal, was meine Gedanken sagen: ich bin zu allen bereit. Mein Körper und meine Gedanken können mich nicht erpressen, weil ich zu allen bereit bin, jederzeit, jetzt, sofort.
Was ist das Allerschlimmste, das passieren könnte? Du könntest tot umfallen. Bist du bereit dazu? Ich bin es – und deswegen bin ich frei. Egal, was mein Körper sagt, egal, was meine Gedanken sagen: ich bin zu allen bereit. Mein Körper und meine Gedanken können mich nicht erpressen, weil ich zu allen bereit bin, jederzeit, jetzt, sofort.
Link to quote in video at 21m26s
Soham, mein spiritueller Meister, der hat in seinen Satsangs oft darüber gesprochen. Er sagt: wenn du das tust, wenn du dazu bereit bist, dann ziehst du dem Tiger die Zähne. Das ist wie ein Raubtier, das vor dir steht und dir Angst machen will: „wenn du mir nicht Aufmerksamkeit gibst, wenn du nicht das tust, was ich will, dann fresse ich dich._q_de_closed Wenn du bereit bist, zu sterben, wenn du bereit bist, dich fressen zu lassen, dann, sagt er, dann ziehst du dem Tiger die Zähne: dann kann er dir nichts anhaben, nichts.
Aber dazu musst du bereit sein. Es gibt keinen Trick, wie man sich darum herum mogeln kann. Es gibt keinen Trick, der dich aus deinem Gefängnis – du bist in einem Gefängnis; das Gefängnis ist hier – der dich da herausholt, ohne dass du einen Preis bezahlen musst. Und der Preis ist, bereit zu sein zu allem, was geschehen könnte; zu allem, was dein Kopf sich ausmalt; zu allem, was deine Ängste sich ausmalen: „Okay, dann sterbe ich_q_de_closed...
dann kannst du einfach herausgehen und machen, was du möchtest. Das ist die Herausforderung.
Es gibt keinen Trick, der dich aus deinem Gefängnis herausholt, ohne dass du einen Preis bezahlen musst. Und der ist, bereit zu sein zu allem, was geschehen könnte; zu allem, was dein Kopf sich ausmalt; zu allem, was deine Ängste sich ausmalen: „Okay, dann sterbe ich” – dann kannst du machen, was du möchtest. Das ist die Herausforderung.
Link to quote in video at 23m13s
Und jeder Mensch, jeder einzelne Mensch, kommt an diesen Punkt und muss sich dieser Herausforderung stellen.
Gerade eben, als ich die Email vorlas von der Frau, die von ihrer Mutter erpresst wird: genau das Gleiche. Wenn wir bereit sind, nicht geliebt zu werden von anderen Menschen, dann sind wir frei. Wenn wir bereit sind, zu sterben, dann sind wir frei.
Und wenn wir versuchen, einen Weg zu finden, um das zu vermeiden, dass jemand von uns enttäuscht wird oder dass wir sterben, dann wird unsere Welt sehr, sehr, sehr klein. Und sie wird immer kleiner, als würden die Wände des Gefängnisses immer näher zu uns heranrücken. Aber sobald du sagst: „okay, ich bin bereit, zu allem_q_de_closed, dann sind die Wände weg. Das Gefängnis verdampft.
Und dann kannst du anfangen, zu leben.
Wenn wir bereit sind, nicht geliebt zu werden, sind wir frei. Wenn wir bereit sind, zu sterben, sind wir frei. Aber wenn wir versuchen, das zu vermeiden, wird unsere Welt immer kleiner, als würden die Wände des Gefängnisses immer näher heranrücken. Aber sobald du sagst: „ich bin bereit zu allem”, sind die Wände weg. Dann kannst du anfangen, zu leben.
Link to quote in video at 24m27s
Danke Merle. Ist ein guter Punkt, an dem du bist. Es ist ein guter Punkt. Es ist wunderbar, dass das Leben dich so dazu zwingt, diese Herausforderung anzunehmen, und ich bin bei dir.
Der Verstand will nicht nach Hause
Link to topic in video at 25m49s
Du, ich schau mal, ob ich noch eine Email vorlesen kann, Simone. Ich möchte gerne, dass die E-Mails nicht zu kurz kommen.
„Es ist gerade unerträglich, in diesem Körper und in diesem Leben zu sein. Ich mag nach Hause._q_de_closed Danke. Danke für deine kurze, aber wundervolle Email. Ja, so fühlt sich vielleicht so mancher Mensch manchmal.
Aber pass auf. Pass auf, was du da denkst. Du sagst: „es ist unerträglich_q_de_closed.
Das kann nicht sein. Wenn es unerträglich wäre, hättest du mir die Email nicht schreiben können. Dann hättest du dich schon aufgelöst. Dann wärst du schon weg. Ganz offensichtlich ist es erträglich, aber irgendjemand mag nicht, was passiert. Das ist eine andere Geschichte. Da ist dieses dreijährige Kind in dir, das mit den Füßen auf den Boden stampft und sagt: „Ich will nicht. Ich will es anders haben._q_de_closed Aber das Leben sagt: „Sorry – da geht es lang._q_de_closed Und du schreibst: „Ich will nach Hause_q_de_closed.
Du sagst, es sei unerträglich. Das kann nicht sein. Wenn es unerträglich wäre, hättest du dich schon aufgelöst. Ganz offensichtlich ist es erträglich, aber irgendjemand mag nicht, was passiert. Da ist dieses Kind in dir, das sagt: „Ich will nicht. Ich will es anders haben.” Aber das Leben sagt: „Sorry – da geht es lang.”
Link to quote in video at 26m38s
Wie gesagt: pass auf, wem du da zuhörst, diesen Lügen der Gedanken. Was du erlebst, ist überhaupt nicht unerträglich, und der oder die, die das zu dir sagt, will auch nicht nach Hause.
Die sagt vielleicht: „Hey, lieber sterbe ich, als das hier. Lieber bringe ich mich um, als das hier._q_de_closed So reden die Gedanken. Das ist eine gefährliche Richtung. Ich empfehle dir, nichts von dem zu glauben.
Du schreibst: „Ich will nach Hause”. Pass auf, wem du da zuhörst – diesen Lügen der Gedanken. Was du erlebst, ist nicht unerträglich, und die, die das zu dir sagt, will auch nicht nach Hause. Die sagt vielleicht: „Hey, lieber sterbe ich, als das hier. Lieber bringe ich mich um, als das hier.” So reden die Gedanken. Ich empfehle dir, nichts von dem zu glauben.
Link to quote in video at 27m49s
Wenn du wirklich nach Hause möchtest, dann kann ich dir den Weg dazu zeigen. Der Weg ist das, was du als dein Leben erlebst: das, was da geschieht. Das, wo du dich gerade befindest, was dir einfach so serviert wird, das ist der Weg.
Und du kannst jetzt dazu 'ja' sagen und entdecken, was man damit anfangen kann. Du kannst 'ja' dazu sagen und beginnen zu entdecken, was darin steckt; was das Geschenk darin ist. Oder du kannst sagen: „nein, das will ich nicht_q_de_closed.
Und das ist in der Tat sehr, sehr beschwerlich. 'Nein' zum Leben zu sagen ist hart und sehr schmerzhaft.
Wenn du wirklich nach Hause möchtest, kann ich dir den Weg zeigen. Der Weg ist das, was du als dein Leben erlebst: das, was da geschieht. Du kannst dazu 'ja' sagen und entdecken, was das Geschenk darin ist. Oder du kannst sagen: „nein, das will ich nicht”. Und das ist in der Tat sehr, sehr beschwerlich.
Link to quote in video at 28m51s
Aber du brauchst diesen Gedanken nicht glauben. Das ist alles gelogen. Ich habe ja schon öfter von dir ein wenig gehört über dein Leben. Du hast ein wirklich gutes Leben, aber dein Verstand weiß davon nichts.
Du hast ein wirklich gutes Leben, aber dein Verstand weiß davon nichts.
Link to quote in video at 30m07s
Du hast eine große Herausforderung: du hörst auf deine Gedanken, immer wieder. Das ist gefährlich. Hör auf. Komm hierher – immer wieder. Fang an, den Gedanken nicht zu glauben. Und wenn du es trotzdem tust – sobald du es merkst, hör damit auf, immer wieder, immer wieder, konsequent. Mach das zu deiner neuen Lebensweise, zu einer neuen Gewohnheit.
Du hast eine große Herausforderung: du hörst auf deine Gedanken, immer wieder. Das ist gefährlich. Hör auf. Komm hierher – immer wieder. Fang an, den Gedanken nicht zu glauben. Und wenn du es trotzdem tust – sobald du es merkst, hör damit auf, immer wieder, konsequent. Mach das zu deiner neuen Lebensweise, zu einer neuen Gewohnheit.
Link to quote in video at 30m17s
Kümmere dich nicht darum, wie dein praktisches Leben aussieht. Kümmere dich nicht darum, ob du eine Arbeit hast oder nicht, ob du einen Freund hast oder nicht, und wie deine Wohnung ausschaut. Das ist alles unwichtig – solange du deinen Gedanken Aufmerksamkeit gibst, ist alles andere irrelevant.
Kümmere dich nicht darum, wie dein praktisches Leben aussieht. Kümmere dich nicht darum, ob du eine Arbeit hast oder nicht, ob du einen Freund hast oder nicht, und wie deine Wohnung ausschaut. Das ist alles unwichtig – solange du deinen Gedanken Aufmerksamkeit gibst, ist alles andere irrelevant.
Link to quote in video at 30m55s
Die Gedanken, die sorgen sich um alles andere.
Ich würde mich freuen, wenn du mich hörst.
Danke, dass du geschrieben hast.
Ich freue mich, dass du da bist.
Den Körper fit halten
Link to topic in video at 31m45s
Simone, jetzt bist du wieder dran.
[Simone:] Ornella hat auch geschrieben.
[Dhyan Mikael:] Ornella, guten Abend. Schön, dass du da bist. Hallo.
[Simone:] „Lieber Mikael, wie gehe ich am besten damit um, wenn ich während der Meditation zunehmend Schmerzen bekomme, die es mir fast unmöglich machen, stillzusitzen und mich nicht zu bewegen? Diese Thematik habe ich eher am Abend, beispielsweise bei der Gruppenmeditation. Danke dir herzlich._q_de_closed
[Dhyan Mikael:] Danke. Ja, ich kenne das auch. Wenn ich mich morgens hinsetze, kann ich ohne Probleme eine halbe Stunde dasitzen. Da ist der Körper ausgeruht. Aber abends, wenn ich abends in der Gruppe meditiere, entweder online oder mit anderen Menschen zusammen, da spüre ich den Körper deutlicher, weil er einfach schon müde ist. Es ist ein Zeichen dafür, dass dein Körper zu schwach ist. Es hat nichts mit der Meditation zu tun.
Trainiere deinen Körper.
Ich weiß nicht, wie dein Alltag aussieht, aber die meisten Menschen in unserer modernen Gesellschaft bewegen sich viel zu wenig. Die Körper werden immer schwächer, einfach deswegen, weil wir sie nicht benutzen. Wir benutzen nur den da oben.
Und du wirst sehen: wenn du anfängst, deine körperliche Kraft zu pflegen, dass das verschwindet mit der Zeit, ganz von selbst. Du kannst zum Beispiel regelmäßig Yoga machen, das ist ganz toll, um den Körper zu kräftigen, aber es gibt viele andere Sachen. Es ist eigentlich egal, was du tust, Hauptsache, du machst was; am besten jeden Tag irgendetwas. Du könntest es also einfach als kleines Alarmsignal nehmen. Und ich weiß: es ist nicht so einfach. Bei mir ist es so... Ich weiß, dass es wirklich wichtig ist, dass ich mich um diesen Körper kümmere, und es wird immer wichtiger, je älter er wird.
Aber es gibt immer wieder Zeiten, da vernachlässige ich das ein bisschen. Und dann passiert irgendetwas, irgendetwas fällt mir dann auf, wie bei dir zum Beispiel jetzt, und dann erinnere ich mich so: „Ah ja, das ist wichtig_q_de_closed. Jetzt gerade bin ich in einer Phase, wo ich mich ganz einfach und ohne jede Mühe um den Körper kümmere, und der der blüht auf. Das ist herrlich. Je kräftiger der wird, desto mehr verschwinden diese ganzen Wehwehchen, die er sonst entwickelt hat.
Ja, je älter wir werden, desto wichtiger ist es, dass diese Körper fit bleiben. Und wenn man so alt ist wie ich, ich bin jetzt 62, da ist es wirklich wichtig, dass die Körper stark bleiben, kräftig bleiben. Das ist ganz einfach. Man muss sie nur benutzen. Ich gehe jetzt jeden Morgen eineinhalb Stunden in den Wald, und das ist herrlich.
Das mache ich jetzt seit einigen Wochen, und das ist magisch. Und dadurch verändert sich ganz viel, ganz viele andere Dinge, und natürlich funktioniert das Meditieren abends dadurch auch viel besser. Also, du wirst irgendetwas finden, was dir taugt, was dir Spaß macht, aber: mach deinen Körper fit.
Sogar Swamiji spricht darüber. Swamiji sagt: meditieren ist das Allerwichtigste. Und dann, sagt er: den Körper fit halten. Du brauchst den Körper für diese spirituelle Reise. Ohne den geht es nicht. Es gibt sogar von ihm Videos, wo man sieht, wie er sich fit hält, weil ihm das so am Herzen liegt, dies den Menschen zu vermitteln.
Also: in der Meditation ignoriere ich, was dieser Körper von mir will; das hatte ich ja eben erläutert. Ich ignoriere es, wenn der mich stören will. Aber wenn ich merke: „hey, der Körper ist einfach unfähig_q_de_closed, dann weiß ich: ich muss mich darum kümmern; nicht während der Meditation – da habe ich etwas anderes zu tun –, aber während den anderen dreiundzwanzigeinhalb Stunden am Tag. Da kann ich das dann machen.
Danke, Ornella. Schön, dass du da bist. Willkommen zurück.
Fang heute an, zu leben (part 1)
Link to topic in video at 36m59s
Noch eine von dir?
[Simone:] Ja, ich habe noch genug. Die nächste Frage ist von Evelyn.
[Dhyan Mikael:] Evelyn, guten Abend.
[Simone:] „Lieber Mikael, kann ich meine Heilung aktiv unterstützen, oder ist es immer das Loslassen, das Abgeben an Gott? Die Samarpan-Meditation mache ich seit eineinhalb Jahren, und irgendwie ebnet sich da etwas. Ich freue mich, von dir zu hören. Ganz herzlichen Dank an dich._q_de_closed
[Dhyan Mikael:] Was war das? „Und irgendwie...?_q_de_closed
[Simone:] „...ebnet sich da etwas_q_de_closed.
[Dhyan Mikael:] Ah ja, danke. Wobei möchtest du denn Heilung? Was ist das denn, was geheilt werden möchte oder muss? Das würde mich interessieren. Vielleicht magst du das noch dazuschreiben, und dann antworte ich dir gerne.
Die Abkürzung zum Frieden mit dir selbst
Link to topic in video at 37m53s
Und in der Zwischenzeit lese ich noch einmal eine Email vor. „Ich versuche, mich so anzunehmen, wie ich bin. Der Kopf oder das Ego meint, dass ich mich erst ändern oder alles bearbeiten muss, was in mir noch nicht gelöst ist, damit ich in Frieden mit mir selbst komme. Aber an die tiefen Ursachen komme ich noch nicht dran. Ich habe schon so viel ausprobiert. Meditieren tue ich immer und regelmäßig. Ich habe das Neujahrsretreat bei dir gebucht. Wir sehen uns im Januar, und ich freue mich schon so sehr darauf._q_de_closed Danke.
Ja, ich freue mich auch auf dieses Retreat zum Jahreswechsel – sehr. Retreat ist eine magische Zeit, das ist unglaublich, obwohl die Teilnehmer nichts tun und ich ja auch nicht. Es ist einfach magisch. Ja, zu deiner Frage. Ich danke dir für deine Email, weil du diese Frage so schön formuliert hast. Das ist also wirklich bemerkenswert. Ja, wir wollen uns annehmen, so wie wir sind, glauben aber, dass so, wie wir sind, das nicht möglich ist, weil wir erst anders werden müssen. Das ist schon lustig.
Da stimmt etwas nicht. Das merkt jeder: da stimmt irgendetwas nicht. Irgendjemand führt uns hier hinters Licht. So funktioniert es natürlich überhaupt nicht. Es gibt zwei Wege. Du kannst anfangen, an dir zu arbeiten, um dich zu verbessern; um alte Dinge zu heilen; um die ganzen komischen Dinge an dir zu reparieren. Und wenn du anfängst zu schauen, was an dir alles nicht stimmt, findest du eine Unmenge an Dingen, und du wirst bis zu deinem Tod zu tun haben und dann feststellen, dass du zwar drei oder vier Sachen behoben hast, aber dafür 30 oder 40 neue Sachen dazugekommen sind.
Wir wollen uns annehmen, so wie wir sind, glauben aber, dass so, wie wir sind, das nicht möglich ist, weil wir erst anders werden müssen. Das ist schon lustig. Da stimmt etwas nicht. Das merkt jeder: da stimmt irgendetwas nicht. Irgendjemand führt uns hier hinters Licht.
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Das ist endlos. Wenn du einem Idealbild von dir hinterherläufst, wie du sein könntest oder solltest, das ist wie eine Fata Morgana: die kommt nie näher. Wenn du einer Fata Morgana in der Wüste hinterherläufst, eine Lichtspiegelung am Horizont, oder einem Regenbogen in unseren Breiten, dann wirst du nie dort ankommen, denn je schneller du läufst, desto schneller bewegt er sich weg. Und so ist es mit diesen Dingen auch.
Wenn du beginnst, etwas an dir, was du für verkehrt hältst, zu bearbeiten, dann gelingt es dir vielleicht – Workshops dafür gibt es genug –, das wirklich zu schaffen. Aber in der Zeit, wo du das tust, wachsen drei neue komische Dinge an dir. Da gibt es dieses Bild vom Kampf mit dem Drachen – das ist unser Ego. Du schlägst einen Kopf ab, aber in der Zeit wachsen drei neue. Und das ist ein Bild dafür, dass es so nicht geht. Oder du nimmst die Abkürzung. Die Abkürzung ist, dich anzunehmen, so wie du heute bist. Das ist das einzige Annehmen, was es gibt.
Alles andere ist nicht annehmen. Alles andere ist genau das Gegenteil.
Da gibt es dieses Bild vom Kampf mit dem Drachen – das ist unser Ego. Du schlägst einen Kopf ab, aber in der Zeit wachsen drei neue – ein Bild dafür, dass es so nicht geht. Oder du nimmst die Abkürzung: dich annehmen, so wie du heute bist. Das ist das einzige Annehmen, was es gibt. Alles andere ist nicht annehmen. Alles andere ist genau das Gegenteil.
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Du kennst dich so gut. Du weißt, was an dir alles verkorkst ist. Du weißt, was an dir wehtut und einfach schmerzt. Kannst du dich so annehmen, so wie du heute bist, ohne auf Veränderung zu warten oder zu hoffen?
Das ist die Herausforderung. Hör auf, dich ändern zu wollen. Hör auf, anders sein zu wollen. Ich weiß, das klingt unglaublich – weil du glaubst, du solltest anders sein, und du glaubst, du könntest anders sein. Und wahrscheinlich gibt es viele Menschen in deiner Umgebung, die dir genau das Gleiche sagen.
Du weißt, was an dir alles verkorkst ist, was wehtut und einfach schmerzt. Kannst du dich annehmen, wie du heute bist, ohne auf Veränderung zu warten oder zu hoffen? Das ist die Herausforderung. Hör auf, dich ändern zu wollen. Hör auf, anders sein zu wollen. Ich weiß, das klingt unglaublich – weil du glaubst, du solltest und könntest anders sein.
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Die meisten Menschen sind für das, was ich hier sage, überhaupt nicht bereit. Das geht gar nicht: sich anzunehmen, wie man ist. Die probieren das dann noch ein paar Mal. Aber irgendwann kommt jeder Mensch an den Punkt, wo er sagt: es funktioniert nicht.
Und dann fängst du an, dich so anzunehmen, wie du heute bist. Aber das kannst du auch jetzt schon machen. Du musst nicht erst noch drei Runden gehen.
Hör auf, dich ändern zu wollen. Hör komplett damit auf, und nimm dich so, wie du bist.
Mehr ist nicht notwendig. Swamiji sagt das immer wieder. Er sagt: „Ändere dich nicht – aber meditiere._q_de_closed Durch das Meditieren kommst du dir selbst nahe – dir selbst, so, wie du bist – und das ist das Beste, was es gibt. Wenn du versuchst, dich zu verändern, wirst du dir immer ferner.
Hör auf, dich ändern zu wollen. Hör komplett damit auf, und nimm dich so, wie du bist. Mehr ist nicht notwendig. Swamiji sagt das immer wieder. Er sagt: „Ändere dich nicht – aber meditiere.”
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Und wir sind überzeugt davon, dass wir uns ändern müssten. Und es stimmt nicht. Swamiji hat zu Menschen gesprochen, wo alle glauben: „die müssen sich verändern; so geht es nicht_q_de_closed. Und denen hat er gesagt: „Ändert euch nicht – aber meditiert._q_de_closed Und dann geschehen Wunder.
Durch das Meditieren kommst du dir selbst nahe – dir selbst, so, wie du bist – und das ist das Beste, was es gibt. Wenn du versuchst, dich zu verändern, wirst du dir immer ferner. Und wir sind überzeugt davon, dass wir uns ändern müssten. Und es stimmt nicht.
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Stell dir vor, du bist in einer Beziehung mit einem Menschen. Würdest du diesem Menschen sagen: „Ich werde dich lieben... Wenn du diese zwei, drei Sachen noch änderst, dann liebe ich dich._q_de_closed Das klingt völlig absurd. Es klingt vollkommen absurd. So etwas würde kein Mensch sagen. Und wenn dir jemand so etwas sagen würde, dann würdest du wahrscheinlich lachen. Das kann nur ein Witz sein. Aber mit uns selbst tun wir das. Keinem anderen Menschen würden wir das antun. Es ist einfach absurd, aber mit uns selbst tun wir das die ganze Zeit.
Würdest du einem Menschen sagen: „Wenn du diese zwei, drei Sachen noch änderst, dann liebe ich dich”? Das klingt völlig absurd. So etwas würde kein Mensch sagen. Aber mit uns selbst tun wir das. Keinem anderen Menschen würden wir das antun, es ist einfach absurd, aber mit uns selbst tun wir das die ganze Zeit.
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Akzeptiere dich, wie du bist – so, wie du heute bist. Und du kannst sogar dankbar dafür sein, dass du so bist, wie du heute bist.
Und dann: einverstanden sein, dass du für immer so bist, wie du heute bist – für immer.
Akzeptiere dich, wie du bist – so, wie du heute bist. Und du kannst sogar dankbar dafür sein, dass du so bist, wie du heute bist. Und dann: einverstanden sein, dass du für immer so bist, wie du heute bist – für immer.
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Das ist kein spiritueller Trick: mich jetzt so akzeptieren, wie ich bin, damit es sich dann ändert. Nein: für immer so sein, wie du heute bist.
Und wenn es irgendjemandem nicht passt, kannst du sagen: „Hey, ich bin so. Wenn es dir nicht passt, tut mir leid, aber: da ist die Tür._q_de_closed Und wenn dein eigener Verstand ein Problem mit dir hat, dann kannst du dem genau das Gleiche sagen. Du kannst sagen: „Hey, ich weiß, du hast recht. Ich bin verkehrt. Aber ich bin so. Wenn es dir nicht passt, such dir einen anderen Körper.
Ich bin happy, so wie ich bin. Ich brauche dich nicht._q_de_closed Das ist der einzige Weg. Kein Mensch kommt da drum herum. Niemand. Die meisten Menschen zögern es nur so weit wie möglich hinaus, bis sie sich endlich akzeptieren. Aber du kannst es jetzt gleich machen. Danke. Danke, dass du geschrieben hast. Ich freue mich so sehr, dass du da bist. Was für ein Wunder.
Fang heute an zu leben (part 2)
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Ja, Simone, magst du mir noch eine Frage vorlesen?
[Simone:] Ich habe eine Antwort von Evelyn.
[Dhyan Mikael:] Ah, schön. Ja!
[Simone:] Soll ich die Frage noch einmal vorlesen?
[Dhyan Mikael:] Nein, ich habe es noch präsent. Danke.
[Simone:] „Es ist eine Autoimmunerkrankung, die seit 20 Jahren da ist._q_de_closed
[Dhyan Mikael:] Ah, danke.
Jetzt weiß ich auch, warum ich erst die Frage beantwortet habe, die ich gerade vorgelesen habe: weil die Antwort die gleiche ist.
Ich schlage dir jetzt etwas vor, was dir vielleicht etwas seltsam vorkommt: hör auf, nach Heilung zu suchen. Sei dankbar für den Körper, wie er ist. Du atmest. Du bist lebendig.
Hör auf, nach Heilung zu suchen.
Du willst den Körper heilen. Ich möchte dich heilen. Der Körper ist egal.
Wenn es wichtig für dich ist, dass der Körper diese Autoimmunkrankheit los wird, dann wird das geschehen. Darum brauchst du dir keine Gedanken machen. Aber kümmere du dich um deine Heilung, nicht um die des Körpers. Und wenn ich sage: „kümmere dich um deine Heilung_q_de_closed, dann meine ich: um deinen Frieden.
Du verschwendest gerade dein Leben.
Du willst den Körper heilen. Ich möchte dich heilen. Der Körper ist egal. Wenn es wichtig für dich ist, dass der Körper diese Krankheit los wird, wird das geschehen. Aber kümmere du dich um deine Heilung, nicht um die des Körpers. Mit „kümmere dich um deine Heilung” meine ich: um deinen Frieden. Du verschwendest gerade dein Leben.
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Die Email, die ich gerade vorgelesen und beantwortet habe, da schrieb die Frau: sie glaubt, sie müsse erst bestimmte Dinge an sich ändern, bearbeiten, die Ursachen für die Dinge ergründen, bevor sie sich akzeptieren kann. Du glaubst, erst muss diese grundlegende Krankheit deines Körpers geheilt werden, bevor du anfangen kannst, wirklich zu leben.
Aber es ist genau umgekehrt. Diese Krankheit ist da, um dich zu lehren, wie man wirklich lebt. Wirklich leben tut man, indem man lernt, 'ja' zu sagen.
Du glaubst, erst muss diese grundlegende Krankheit deines Körpers geheilt werden, bevor du anfangen kannst, wirklich zu leben. Aber es ist genau umgekehrt. Diese Krankheit ist da, um dich zu lehren, wie man wirklich lebt. Wirklich leben tut man, indem man lernt, 'ja' zu sagen.
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Ändere dich nicht. Wende dich nach innen. Meditiere. Fang an, zu leben – das heißt: hier sein; in Frieden kommen mit allem, wie es ist. Und dann geschieht ein Wunder: dann wirst du geheilt. Ob der Körper dann geheilt wird, ist vollkommen nebensächlich. Vielleicht wird der Körper geheilt, vielleicht auch nicht. Aber warte nicht darauf. Du hast deinen Fokus auf dem Körper. Das macht dich krank – und das macht übrigens auch deinen Körper krank.
Ändere dich nicht. Wende dich nach innen. Meditiere. Fang an, zu leben – das heißt: hier sein; in Frieden kommen mit allem, wie es ist. Und dann geschieht ein Wunder: dann wirst du geheilt. Ob der Körper dann geheilt wird, ist vollkommen nebensächlich. Vielleicht wird der Körper geheilt, vielleicht auch nicht. Aber warte nicht darauf.
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Kümmere dich um deine Heilung: meditiere, akzeptiere. Feiere dein Leben – wie es jetzt ist. Es ist so schnell vorbei. Ich sagte dir eben: du verschwendest dein Leben, seit 20 Jahren. Hör auf damit. Lebe.
Du hast deinen Fokus auf dem Körper. Das macht dich krank – und das macht übrigens auch deinen Körper krank. Kümmere dich um deine Heilung: meditiere, akzeptiere. Feiere dein Leben – wie es jetzt ist. Es ist so schnell vorbei. Ich sagte dir eben: du verschwendest dein Leben, seit 20 Jahren. Hör auf damit. Lebe.
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Ich sage damit jetzt nicht, dass du ein wildes Leben beginnen solltest und so tun solltest, als hätte dein Körper diese Krankheit nicht. Das meine ich natürlich überhaupt nicht.
Was ich meine ist: wende dich dem zu, was wirklich wichtig ist. Wende dich deinem Inneren zu. Schließe Frieden mit allem da draußen, und dazu gehört dieser Körper, dazu gehören deine Gefühle.
Ich rate dir, alle deine Wünsche loszulassen, alle Hoffnungen loszulassen, und auf nichts zu warten, sondern zu beginnen, zu leben. Jesus sagte...
Ich sage nicht, dass du ein wildes Leben beginnen und so tun solltest, als hätte dein Körper diese Krankheit nicht. Wende dich dem zu, was wirklich wichtig ist: deinem Inneren. Schließe Frieden mit allem. Ich rate dir, alle deine Wünsche loszulassen, alle Hoffnungen loszulassen, und auf nichts zu warten, sondern zu beginnen, zu leben.
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Da gab es diese eine Situation, in der ein Jünger mit ihm mitziehen wollte, aber dann kamen die Verwandten von diesem Jünger angelaufen und haben gesagt: „Dein Vater ist gestorben. Du musst nach Hause kommen und ihn beerdigen._q_de_closed Und Jesus sagte etwas ganz Interessantes. Er sagte: „Lasset die Toten die Toten begraben. Du aber, folge mir._q_de_closed Und er meint damit: diese Menschen leben alle nicht.
Die kümmern sich nur ums Äußere, nur um die Körper. Es ist (uns) unendlich wichtig, dass die Körper, selbst wenn sie tot sind, richtig behandelt werden. Aber um das, was von Dauer ist, um die Seele, kümmert sich kein Mensch. Und ehe man sich versieht, im Handumdrehen, ist das Leben vorbei, und dann stehen wir da. Dann ist das eine, worauf es ankam, immer noch nicht gemacht. Also beginne zu leben: wende dich nach innen.
Es ist uns so wichtig, dass die Körper, selbst wenn sie tot sind, richtig behandelt werden. Aber um das, was von Dauer ist, um die Seele, kümmert sich kein Mensch. Und ehe man sich versieht, ist das Leben vorbei, und dann stehen wir da. Dann ist das eine, worauf es ankam, immer noch nicht gemacht. Also beginne zu leben: wende dich nach innen.
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Sei dankbar für deinen Körper, aber warte nicht auf Veränderung.
Kümmere dich um deinen inneren Frieden.
Der wird dich glücklich machen. Der bringt dich nach Hause. Der macht dich gesund.
Das ist das Einzige, was zählt.
Und dann wird der Körper so gesund, wie er halt sein kann. Was das bedeutet, ist nicht wichtig.
Sei dankbar für deinen Körper, aber warte nicht auf Veränderung. Kümmere dich um deinen inneren Frieden. Der wird dich glücklich machen. Der bringt dich nach Hause. Der macht dich gesund. Das ist das Einzige, was zählt. Und dann wird der Körper so gesund, wie er halt sein kann. Was das bedeutet, ist nicht wichtig.
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Danke, dass du geschrieben hast. Ganz herzlichen Dank.
Wer ist bei dir der Chef?
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„Ich weiß, du hast in einem Video schon einmal über Schlafprobleme gesprochen, aber ich wollte dir einmal kurz berichten, wie das bei mir ist. Ich kann sehr schwer bis gar nicht einschlafen. Meistens schlafe ich erst gegen vier Uhr morgens ein. Wenn ich dann eingeschlafen bin, habe ich keine Probleme, weiterzuschlafen. Dann schlafe ich durch – wenn ich Zeit habe, bis zu 10 Stunden. Ja, 10 Stunden Schlaf sind für mich das Optimalste.
Da fühlt sich mein Körper am wohlsten. Aber das Problem ist eben, dass ich nicht einschlafen kann. In den Ferien geht das natürlich, aber in der Schulzeit ist das einfach katastrophal. Könntest du bitte noch einmal über dieses Thema sprechen? Ich habe es oft auch so gemacht, dass ich dann die ganze Nacht meditiert habe, aber dann ist der Körper noch ausgelaugter._q_de_closed Danke. Danke für deine Frage. Ich freue mich, dass du da bist. Hallo.
Ja, mit dem Schlaf ist es so eine Sache. Schlaf ist eine Gewohnheitsangelegenheit.
Der Körper stellt sich auf einen ganz bestimmten Schlafrhythmus ein, und wenn der einmal etabliert ist, dann ist es sehr schwer, den umzustellen. Was fast unmöglich ist, ist, so hin- und herzuspringen: mal früh, mal spät ins Bett zu gehen.
Ich sage dir, wie ich das mache. Normalerweise, wenn ich einen Schlafrhythmus habe, der gut ist und gesund für mich, mache ich das so: ich stelle den Wecker zu einer ganz bestimmten Zeit – zurzeit stehe ich am liebsten kurz vor fünf Uhr auf – und dann gehe ich so früh ins Bett, dass ich die siebeneinhalb Stunden Schlaf, die dieser Körper braucht, bekomme. Das heißt: um halb zehn liege ich im Bett, und dann ist alles in Ordnung.
Und den Wecker stell ich mir eigentlich nur, um den Körper daran zu gewöhnen, an diesen Rhythmus, wie ich ihn haben möchte. Aber manchmal kommt es dann vor, dass ich... Zum Beispiel gestern Abend: ich wollte noch den Newsletter rausschicken, und es hat alles ein bisschen länger gedauert. Ich will es dann immer schön und perfekt haben, und dann dauert es doch länger, als ich dachte. Und dann wurde es gestern Abend halb zwölf, bis ich dann letztlich im Bett lag.
Und dann schalte ich den Wecker ab und schlafe am nächsten Tag diese zwei Stunden länger, obwohl ich das eigentlich nicht will, weil ich möchte, dass der Körper seinen Schlaf kriegt. Aber am nächsten Abend, also heute, kann ich wieder problemlos zu meinem alten Rhythmus zurückkehren. Deswegen habe ich auch die Satsangs vor einigen Monaten vorverlegt auf halb acht, damit ich um neun Uhr hier den Satsang allmählich beenden kann, und dann kann ich halb zehn im Bett liegen.
Aber ich habe es auch schon erlebt, dass ich in einen Schlafrhythmus gekommen bin, der nicht gesund war. Es wird dann scheinbar von selbst immer später, immer später, immer später, und dann, ehe man sich versieht, hat sich der Körper daran gewöhnt, richtig spät ins Bett zu gehen. Und weißt du, es ist so... Es gibt eine natürliche Zeit, das hat mit dem Leberzyklus im Körper zu tun, und der Leberzyklus hängt nicht ab von dem, was du willst, sondern vom Sonnenlauf.
Und es gibt bestimmte Zeiten, in denen es für den Körper einfach ist, abzuschalten und einzuschlafen, und das ist die Zeit zwischen acht und zehn Uhr, zwischen acht und elf Uhr. Wenn du in der Zeit beginnst, den Tag zu beenden, ruhig zu werden, dich nicht mehr zu stimulieren, nichts Wichtiges mehr zu tun außer Satsang, aber das ist ja nicht wichtig, sondern einfach nur schön, dann fährt dein Nervensystem herunter, alles entspannt sich, und dann schläfst du ein.
Aber wenn es dann später wird, kommt irgendwann die Zeit – bei mir ist es die Zeit nach Mitternacht –, da beginnt etwas, wach zu werden. Und ich habe dann auch schon Nächte gehabt, wo ich dann um eins noch wach war oder um zwei, und dann habe ich das Gefühl, jetzt kann ich gerade aufbleiben. Dann ist die Zeit, wo der Körper natürlicherweise in die Ruhe kommt, vorbei. Dann ist der Körper aktiv mit allen möglichen Dingen.
Wenn man dann nicht schläft, ist es richtig schwer, einzuschlafen. Deswegen habe ich es mir wirklich zur Gewohnheit gemacht, da mit mir selbst sehr kompromisslos zu sein und wirklich früh ins Bett zu gehen, weil ich einfach überhaupt keine Lust habe, diesen Preis zu zahlen, den ich zahlen muss, wenn es regelmäßig später wird.
Aber wenn es mir dann geschehen ist, dass ich so einen späten Rhythmus bekommen habe, wo ich erst sehr spät einschlafe und dann ganz lange schlafe – das habe ich jetzt seit einiger Zeit nicht mehr gehabt, aber früher habe ich das öfter erlebt –, dann greife ich zu einer radikalen Maßnahme, und die kann man am besten in den Ferien machen: ich setze mir einen Wecker zu einer ganz bestimmten Zeit.
Vier Uhr morgens ist eine super Zeit, halb fünf, einfach, weil das der Leberrhythmus ist, der natürliche Rhythmus des Körpers, wo dann die Wachphase wieder beginnt. Und ich zwinge meinen Körper, um die Zeit aufzustehen. Und ich stehe auf. Und ich stehe nicht auf mit diesem Gefühl, „ich muss jetzt, am liebsten will ich schlafen_q_de_closed, sondern: „ich will aufstehen_q_de_closed. Mein Wille erlaubt es nicht, dass dieser Körper mir diktiert, wann geschlafen wird.
Ich bestimme das. Und dann habe ich ein paar schreckliche Tage – also, ich nicht, aber der Körper. Aber ich gestatte es dem Körper nicht, weiterzuschlafen. Und irgendwann wird er so müde, dass er zunehmend früher einschläft. Und diese Umstellung dauert; die geht nicht in drei Tagen; ich glaube, eine Woche, in deinem krassen Fall vielleicht zwei Wochen, ich weiß es nicht. Aber weißt du: es hat etwas mit Willenskraft und Ego zu tun.
Und wenn der Körper dann einmal im neuen Rhythmus ist, dann wird es ganz schnell leicht.
So mache ich das. Ich gestatte es nicht, dass dieser Körper bestimmt, dass ich zu einer Zeit wach bin, wo ich eigentlich schlafen möchte. Ich erlaube es einfach nicht.
Es gibt Menschen, die haben ein wirkliches Problem mit Schlaf. Meine Partnerin zum Beispiel ist so eine, die geht gerne früh ins Bett. Die hat überhaupt gar keine Lust, lang aufzubleiben, hat sie auch noch nie in ihrem Leben gemacht. Sie muss auch früh aufstehen wegen der Kinder. Trotzdem sie manchmal nachts wach. Das ist eine andere Geschichte. Da kommt man nur mit Sanftmut dran und mit viel, viel Geduld. Aber in deinem Fall ist, glaube ich, die Lage vollkommen anders.
Ich glaube, in deinem Fall lässt du dich von deinem Verstand an der Nase herumführen, und der benutzt deinen Körper. Dann lässt du dich abends spielen und alle möglichen Sachen machen, die Spaß machen. Ich kenne das auch. Ich neige auch zu den Dingen, die dir Spaß machen. Und jetzt möchte ich noch kurz darüber sprechen, was du tun kannst, wenn du in diesem neuen Schlafrhythmus bist, um den zu unterstützen, denn es gibt ja einen Grund dafür, dass es bei dir überhaupt so spät geworden ist.
Ich sagte vorhin: ich gehe um halb 10 ins Bett, und dann ist mein Körper schlafbereit – aber nur, wenn ich schlafbereit bin. Und das heißt für mich, dass ich rechtzeitig aufhöre zu arbeiten, dass ich früh genug esse, und dass ich in den Stunden vor dem Zubettgehen nichts mehr tue, was meinen Intellekt und mein Nervensystem stimuliert. Ich schaue mir keine Filme an. Ich schaue mir nichts an, was aufregend ist, irgendwelche Filme oder die Nachrichten womöglich, irgendetwas, was meinen Kopf beschäftigt. Das tue ich einfach nicht mehr. In den Stunden davor bin ich mit anderen Sachen beschäftigt.
Und was sehr hilfreich ist, ist, wenn man früh genug isst. Wenn ich um halb zehn ins Bett gehen möchte und schlafen möchte, dann heißt das für mich, dass ich um halb sieben mit dem Abendessen fertig sein sollte – drei Stunden vorher. Dann ist der Körper um die Zeit leicht und leer genug, und dann schläft der super.
Es hat was mit Selbstdisziplin zu tun. Man fängt an, abends entspannt zu sein, und dann lernt man seinen Verstand kennen. Der möchte dich unter Kontrolle haben, und der möchte dich beschäftigen. Der möchte deine Aufmerksamkeit an sich ziehen, und das schafft er dann auch: durch Computerspiele, durch Social Media, durch irgendetwas, was dich interessiert.
Und darin ist auch nichts verkehrt, wenn dich irgendetwas interessiert, aber nicht zu der Zeit, wo du schlafen möchtest. Es hat etwas mit Selbstdisziplin zu tun. Es hat damit zu tun: wer ist bei dir der Chef? Ist es dieser Körper? Ist es dieser Verstand? Oder bist du das? Das ist bei dir eine grundlegende Frage – im Grunde bei jedem Menschen.
Also, ich habe dir verraten, wie ich das mache, wenn ich in diesen neuen guten Schlafrhythmus kommen möchte.
Ich kann nicht früher einschlafen, wenn ich lang geschlafen habe; das geht nicht. Aber eine Woche lang früh aufstehen, und der Körper schläft früh ein. Das garantiere ich dir.
Das Problem ist nicht der Schlaf. Das Problem ist: wer ist hier der Chef? Das ist deine Entscheidung, wer bei dir der Chef ist.
Vielleicht hast du noch Ferien. Ich weiß nicht, wie das dem Bundesland, in dem du lebst, ist. Hier in Bayern sind noch ein paar Wochen Ferien. Da wäre es die ideale Zeit, um so etwas durchzuziehen. Danke, dass du geschrieben hast.
Schön, von dir zu hören.
Autofahren ist eine sinnliche Angelegenheit
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Simone, magst du eine Frage vorlesen?
[Simone:] Ja, sehr gerne. Die Frage kommt von Sofia.
[Dhyan Mikael:] Sofia, guten Abend. Wie schön, dass du da bist.
[Simone:] „Hallo Mikael. Ich hätte eine Frage, und zwar mache ich gerade meinen Führerschein, und ich habe davor und währenddessen immer total die Panik. Ich bin sehr nervös, und dadurch passieren mir mehr Fehler als nötig. Ich hatte erst am Freitag eine Fahrstunde, die nicht so gut lief, und es hat viele negative Gefühle in mir ausgelöst.
Morgen habe ich wieder eine Stunde, und ich mache mir total viele Gedanken und fühle jetzt schon die Unruhe in mir und würde am liebsten nicht hingehen. Kannst du vielleicht dazu etwas sagen? Dieser Stress ist schon länger da, und obwohl ich schon mehrere Fahrstunden hatte, wird er einfach nicht weniger. Ich danke dir von ganzem Herzen für deine Antwort. Ganz liebe Grüße, Sofia._q_de_closed
[Dhyan Mikael:] Danke. Hallo, Sofia. Wie schön. Danke, dass du schreibst. Ah, ich kann das so gut nachempfinden.
Weißt du, warum wir eine Fahrstunde nehmen?
Hast du dir darüber schon mal Gedanken gemacht? Weil wir etwas lernen möchten, was wir noch nicht können.
Du musst es noch nicht können. Wenn du die Prüfung machst, dann ist es besser, dass du' e kannst. Im Moment musst du überhaupt nichts können. Du kannst dich so dumm anstellen, wie du möchtest. Dafür bezahlst du den Fahrlehrer. Der bekommt dein Geld, damit du so unfähig sein kannst, wie du nun mal bist.
Und wenn der Fahrlehrer das nicht kann, dann musst du dir einen anderen Fahrlehrer suchen. Da gibt es ganz tolle.
Das ist wie beim Meditieren. Die Leute schreiben mir, sie meditieren, und alles geht schief. Sie können es nicht. Natürlich können sie es nicht – deswegen meditiert man ja! Die Meditation ist wie eine Schule. Wir beginnen, etwas zu lernen, was wir noch nie im Leben gemacht haben: wir wenden uns nach innen, zum ersten Mal im Leben. Und beim Meditieren ist es wie im Gymnasium. Du brauchst 12 oder 13 Jahre, bis du zum Abi kommst.
Und so ist es beim Meditieren auch. Man sagt: 12 Jahre. Manche brauchen 24 – völlig egal. Aber die Menschen fangen an, und nach vier Wochen oder nach drei Monaten schreiben sie mir: „Bei mir tut sich nichts. Ich kann das nicht._q_de_closed Aber dafür meditieren wir ja – weil wir es nicht können. Und die Meditation ist die Schule, die uns das beibringt – ganz allmählich. Und die Meditation ist unendlich geduldig. Nur wir sind es nicht.
Und ich habe ein Tipp für dich. Also, es ist so... Autofahren ist eine sinnliche Angelegenheit. Autofahren ist keine intellektuelle Angelegenheit. Beim Autofahren geht es nicht darum, dass du irgendetwas weißt. Ja, gut, die Verkehrsregeln sollte man kennen, aber die sind nebensächlich. Die zu lernen geht relativ einfach. Wenn du den Stress nicht hast, das Auto jetzt unter Kontrolle bringen zu müssen, dann ist es mit den Sachen, die man wirklich wissen muss, alles halb so wild.
Autofahren ist eine sinnliche Angelegenheit – das heißt: eine Gefühlsangelegenheit. Man bekommt ein Gefühl für dieses Vehikel. Man bekommt ein Gefühl fürs Lenkrad, wie sich das Auto bewegt, für das Gas, für die Bremse, für die Kupplung, für die Gänge. Der Körper muss lernen, damit zu tanzen. Das ist wirklich wie ein Tanz.
Autofahren ist eine sinnliche Angelegenheit – das heißt: eine Gefühlsangelegenheit. Man bekommt ein Gefühl für dieses Vehikel. Man bekommt ein Gefühl fürs Lenkrad, wie sich das Auto bewegt, für das Gas, für die Bremse, für die Kupplung, für die Gänge. Der Körper muss lernen, damit zu tanzen. Das ist wirklich wie ein Tanz.
Link to quote in video at 1h12m11s
Vielleicht warst du ja schon einmal in der Tanzschule.
Ich war in der Tanzschule, mit 14 oder so. Mein Gott... Ja, ich bin ein... In dem Alter war ich... Menschen wie mich haben sie „körperlicher Legastheniker_q_de_closed genannt: einer, der den Körper nicht bewegen kann. Für andere war das ganz einfach; die haben Sport gemacht, alles Mögliche. Ich hatte nie so etwas im Leben, und als ich diesen Tanzkurs gemacht habe, mein Gott... zwei linke Füße. Es war wirklich lustig, weil ich kein Gefühl für die Angelegenheit hatte. Ich hatte kein Gefühl für diesen Körper. Aber so ist es mit dem Autofahren auch.
Autofahren ist ein Tanzen, ist eine emotionale Angelegenheit. Und ich möchte dir etwas vorschlagen. Ich weiß nicht, ob das für dich passt, aber vielleicht hast du die Möglichkeit dazu. Wenn du einen Menschen kennst, vielleicht einen guten Freund oder Vater, Mutter oder ein Onkel oder irgendjemand, der ein Auto hat und Zeit, dann geht auf einen großen Parkplatz. Am Wochenende geht es super, am Sonntag. Da gibt es diese riesigen Parkplätze von Supermärkten zum Beispiel. Oder unter der Woche auf dem Parkplatz von einem Fußballstadion, da ist nichts los.
Unglaublich viel Platz. Und da übst du dann, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie man mit diesem Auto tanzt. Diese ganz banalen Sachen: anfahren, dieses Spiel mit Gas und Kupplung – haarsträubend, am Anfang total schwierig. Dauernd würgst du den Motor ab. Und dann ist da der Fahrlehrer, und hinter dir sind Autos, und dir gehen die Rollläden runter – und das verstehe ich auch. Es ist eigentlich ein Unding, dass Menschen so etwas auf der Straße lernen müssen. Ich will dir sagen, wo ich das gelernt habe. Ich habe es am Strand gelernt. Ich hatte nämlich einen echt coolen Vater.
Mein Gott, ich war so jung... Sieben war ich, glaube ich. Wir hatten einen VW-Käfer: eine fünfköpfige Familie, VW Käfer. Es war Klasse. Wenn wir in Urlaub gefahren sind, das war sehr kuschelig im Auto. Und wir waren in Norddeutschland am Nordseestrand – ein riesiger Strand, endlos weite Parkplätze, und da konnte man so richtig gut fahren. Und mein Vater hat mir dort auf diesem Strand, als ich sieben Jahre alt war, Autofahren beigebracht.
Es war fantastisch. Später hatte ich in der Fahrschule nie ein Problem, weil ich diese ganzen Sachen, von denen ich grade spreche – dieses Gefühl dafür bekommen, für dieses Auto, für die Pedale –, das habe ich da machen können, ganz spielerisch, ohne Druck, ohne Fahrlehrer neben mir, ohne eine Uhr, die tickt, ohne dass ich jetzt für jede Stunde 80 oder 100 Euro zahlen muss und hinter mir Autos hupen, wenn ich nicht sofort weiterfahre.
Nein – es war wie im Kindergarten: ich hatte Zeit und Platz, und es war spielerisch. So sollte man diese ersten Schritte mit dem Auto lernen: ohne Zeitdruck, ohne Verkehrsdruck, ohne Autos vor oder hinter dir, sondern irgendwo, wo nichts passieren kann.
Und wenn du die Möglichkeit hast, vielleicht magst du einfach mal die die nächsten paar Stunden absagen und mal ein paar Wochen lang einfach nur mit jemandem, der der dafür Lust und Zeit hat, Trockenübungen machen. Es gibt Verkehrsübungsplätze, da kann man so etwas machen. Ich glaube, da ist man sogar versichert, wenn man da das macht. Die meisten Deutschen sind ADAC-Mitglied, da darf man das, glaube ich, sogar inklusive. Oder, so macht man es hier auf dem Land: man geht einfach auf einen Feldweg irgendwo.
Man braucht gar nicht viel Platz, denn meistens braucht man am Anfang nur die Gelegenheit, dieses Anfahren zu üben und dieses Bremsen zu üben –Anhalten ist ja fast noch wichtiger als Anfahren. Und wenn du das so oft gemacht hast, dass das für dich langweilig wird, dann kannst du anfangen, auf dem Feldweg rückwärts zu fahren, oder dann kannst du anfangen, auf dem großen Supermarktparkplatz mal so zu tun, als würdest du einparken – so Spielchen machen, ganz einfach, ganz spielerisch.
Und wenn das dann ein bisschen flüssig geht und du das Gefühl hast, jetzt hast du dich mit diesem Auto angefreundet, dann ist es Zeit für eine Fahrstunde. Dann hast du da ein anderes Auto, aber sich dann an ein anderes Auto zu gewöhnen, wenn man einmal ein Auto gemeistert hat, ist eigentlich relativ harmlos in meiner Erfahrung. Das geht dann ganz schnell. Also, das Problem bist nicht du.
Das Problem ist einfach eine völlig absurde Art und Weise, wie wir Autofahren lernen: dass wir jemandem, der noch nie ein Auto gefahren hat, nicht einfach die Zeit geben und diese druckfreie Umgebung, wo man das spielerisch lernen kann, in deinem Tempo, zu deinen Bedingungen – das ist das Wichtige. Vielleicht findest du ja jemanden, der das mit dir macht.
Autos wollen mit Gefühl behandelt werden– dann macht es denen Spaß, und dann macht es dir auch Spaß.
Lass dir Zeit.
Ich freue mich so, dass du da bist, Sofia. Danke.
Der Körper will nicht sterben
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Simone, magst du weitermachen?
[Simone:] Ja, eine Frage habe ich noch.
[Dhyan Mikael:] Ja, schön.
[Simone:] Sie kommt von Martina.
[Dhyan Mikael:] Martina, guten Abend. Hallo.
[Simone:] „Lieber Mikael, wie komme ich an den Punkt, an dem ich sage: ich bin bereit zu sterben? Ich kann mir das zwar sagen, aber innerlich glauben kann ich das nicht._q_de_closed
[Dhyan Mikael:] Ja, bist du bereit, zu sterben, oder nicht?
Wenn du nicht bereit bist, zu sterben, dann probiere es damit einmal. Dann sagst du: „Nein, ich bin nicht bereit, zu sterben_q_de_closed. Es klingt total absurd, wenn du das sagst, aber wenn du an dem Punkt bist, sage dir das einmal: „Nein, ich bin nicht bereit, zu sterben._q_de_closed Und dann fühlst du, was ich meine.
Denn du wirst sterben – du nicht, aber dieser Körper, der wird sterben. Dieses Leben wird zum Ende kommen. Und was du da beschreibst, ist das, was alle Menschen tun. Wir tun so, als würde dieses Leben nie zu Ende gehen. Wir tun so, als würde dieser Körper nicht sterben, wenn ich dazu nicht bereit wäre.
Und wenn du das mal ausspricht, dieses: „nein, ich will nicht sterben; ich bin nicht bereit zu sterben; ich bin nicht einverstanden damit_q_de_closed, dann spürst du die Absurdität. Dann spürst du, wer das sagt.
Dann spürst du, wer das ist, der da nicht bereit ist, zu sterben.
Und dann frage ich dich: bist du das?
Wir tun so, als würde dieses Leben nie zu Ende gehen – als würde dieser Körper nicht sterben, wenn ich dazu nicht bereit wäre. Und wenn du das ausspricht, dieses: „nein, ich will nicht sterben; ich bin nicht einverstanden damit”, dann spürst du die Absurdität. Dann spürst du, wer das sagt; wer da nicht bereit ist, zu sterben. Und dann frage ich dich: bist du das?
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Oder bist du vielleicht durchaus bereit? Ich meine, du hast mit dem Körper nichts zu tun.
Bereit sein, zu sterben, hat etwas mit Perspektive zu tun, weißt du...
Wenn du mit dem Körper identifiziert bist – wenn du glaubst, das hier, das, das bin ich –, dann wirst du nie bereit sein, zu sterben. Das ist unmöglich.
Aber wenn du nach innen gehst und an dem Punkt in dir ruhst... Wenn du diesen Punkt entdeckst und kennst und dort lebst, der nichts mit dem Körper zu tun hat, auch nichts mit den Umständen in deinem Leben, dann stellt sich die Frage, ob du bereit bist, zu sterben, überhaupt nicht. Du stirbst nie. Dieser Körper wird sterben – und dann kannst du nur sagen: „Ja, natürlich. Wo ist das Problem?_q_de_closed Und wenn du mit dem Körper identifiziert bist, dann kannst du ewig warten. Dann wirst du nie bereit sein, zu sterben.
Wenn du mit dem Körper identifiziert bist, dann wirst du nie bereit sein, zu sterben. Aber wenn du nach innen gehst und an dem Punkt in dir ruhst und dort lebst, der nichts mit dem Körper zu tun hat, auch nichts mit den Umständen in deinem Leben, dann stellt sich die Frage, ob du bereit bist, zu sterben, überhaupt nicht. Du stirbst nie.
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Aber wenn du dort bist bei dem, was du wirklich bist, dann ist es gar keine Frage. Da gibt es dieses Problem gar nicht. Und das ist der Trick.
Wenn du mit dem Körper identifiziert bist, dann kannst du ewig warten. Dann wirst du nie bereit sein, zu sterben. Aber wenn du dort bist bei dem, was du wirklich bist, dann ist es gar keine Frage. Da gibt es dieses Problem gar nicht.
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Meditiere, jeden Tag. Weißt du, wenn du jeden Tag... Und deswegen ist es so wichtig, jeden Tag zu meditieren, denn wenn wir nichts anderes tun, sind wir von Natur aus mit diesem Körper identifiziert. So lebt die ganze Welt, und das ist unglaublich ansteckend.
Und wenn du jeden Morgen damit beginnst, dich deiner Wahrheit zuzuwenden, dem, was du in Wirklichkeit bist, dieser Seele, dann, mit der Zeit, wird es für dich ganz selbstverständlich, dass du eine Seele bist. Das wird dann einfach normal. Und dann liebt man zwar diesen Körper und ist unglaublich dankbar dafür, dass er immer noch lebt, aber man weiß: „ja, wenn er stirbt, dann bin ich einfach nur dankbar._q_de_closed Ja, das ist die Richtung.
Danke für deine Frage. Danke, dass ich darüber sprechen durfte.
Simone, du hast keine Frage mehr?
[Simone:] Nein. Ich möchte noch kurz vorlesen von der Merle: „Ich danke dir von Herzen_q_de_closed. Und von Evelyn: „Ich danke dir von Herzen, das ist so erleichternd._q_de_closed
[Dhyan Mikael:] Ja.
Ja, wenn wir uns trauen, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen, dann ist es so eine Erleichterung.
Lass es schlimmer werden
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Ich schau mal, ob ich noch eine E-Mail-Frage habe, die zeitlich möglich wäre.
„Ich habe über mein Problem schon geschrieben, und du hast mir Antwort gegeben, aber ich komme so richtig nicht weiter. Es geht um die Arbeitskollegin. Es war schon besser, aber jetzt wieder schreit sie mich an. Ich weiß nicht: wie soll ich reagieren? Wenn ich etwas sage, wird es noch schlimmer.
Ich versuche, das Gefühl zu fühlen, aber so richtig ändert sich nichts. Es sind Blockaden aus meiner Kindheit, wo ich Angst vor dem Vater gehabt habe. Das ist jetzt vorbei, aber wie kann ich mit der Situation bewusst jetzt umgehen? Kannst du mir bitte noch ein paar Worte dazu schenken? Ich schätze dich sehr._q_de_closed Danke. Ich schätze dich auch sehr.
Das mit deinem Vater ist noch nicht vorbei. Vielleicht ist dein Vater inzwischen gestorben. Vielleicht hast du jetzt vor dem Vater keine Angst mehr, weil du mit ihm nicht mehr lebst. Du siehst ihn wahrscheinlich, falls er noch lebt, überhaupt nicht mehr. Aber diese innere Haltung, so (geduckt) durchs Leben zu gehen, die ist noch da.
Deine Arbeitskollegin schreit dich an, und du sagst: _q_de_closedWenn ich etwas sage, wird es noch schlimmer_q_de_closed. Das meine ich. Du sitzt so (geduckt) da und tust alles, damit es nicht schlimmer wird.
Und diese Angst, dass es noch schlimmer wird, das ist dein Gefängnis.
Lass es doch schlimmer werden.
Sie schreit dich an. Du sagst: „Wie bitte? Ich habe es nicht richtig verstanden. Wenn man mich anschreit, höre ich nicht richtig. Kannst du es noch einmal sagen, vielleicht ein bisschen lauter?_q_de_closed Lass es schlimmer werden, und du wirst sehen: es ist, als würde man mit einer Nadel in einen Luftballon stechen. Plötzlich ist alles anders.
Ich hatte einmal eine Kollegin, vor der hatten alle Angst. Es gibt solche Menschen, die laufen mit dieser Energie durch die Gegend, vollkommen kompromisslos, zu allem bereit, und vor denen haben alle Angst. Und ich verstehe dich so gut, weil ich genauso war wie du. Ich hatte auch einen Vater, vor dem hatte ich Angst. Und ich hatte guten Grund, vor ihm Angst zu haben. Der war deutlich stärker als ich, und der war auch bereit, seine Kraft einzusetzen. Und ich bin auch so durchs Leben gegangen – ganz vorsichtig.
Aber irgendwann hat sich das geändert. Ich erinnere mich noch an diese Kollegin. Da kannte ich meinen spirituellen Meister Soham bereits, und er hatte mich bereits zu mir geführt, und ich hatte bereits angefangen zu beginnen, mich zu lieben. Dann war da diese Kollegin, vor der alle Angst hatten, und ich früher auch. Aber irgendetwas war mit mir anders geworden, und dann war wieder solch eine Situation, wo diese Frau sich unmöglich benommen hatte.
Und plötzlich stellte ich mich vor sie hin, und ich habe sie angeschaut und habe gesagt: das tust du nie wieder. Und da ist die zurückgewichen und hat gesagt: _q_de_closedDu schaust mich an, als würdest du mich gleich umbringen._q_de_closed Und ich sagte zu ihr: „und das werde ich auch tun_q_de_closed. Ich war zu allem bereit. Ich war zu allem bereit. Es war mir völlig egal, was sie tut.
Das war's – ich hatte nie wieder mit ihr ein Problem; nie wieder.
Wenn du versuchst, die Situation zu kontrollieren – damit meine ich, wenn du versuchst, sie zu mäßigen –, dann bist du ein Gefangener der Situation.
Und ich verstehe, wo es herkommt. Ich verstehe dich so gut. Wie gesagt, mir geht es genauso. Ich habe eine Kindheit gehabt, die deiner wahrscheinlich nicht ganz unähnlich war.
Und irgendwann entdecken wir: ich muss zu allem bereit sein.
Und wenn du das bist, ändert sich alles.
Irgendwann entdecken wir: ich muss zu allem bereit sein. Und wenn du das bist, ändert sich alles.
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Und du wirst dadurch dazu bereit, indem du deine Gefühle fühlst. Schließe Freundschaft mit deinen Ängsten – und damit meine ich: lerne, dass es okay ist, Angst zu haben. Dann lernst du: „Hey, ich sterbe nicht, wenn ich Angst habe. Wow. Ich kann einfach Angst haben._q_de_closed Du bist verzweifelt, und du lernst, verzweifelt zu sein, und du merkst: „Wow, ich lebe weiter.
Die Welt hört nicht auf. Selbst wenn ich verzweifelt bin, geht es mir gut. Wow._q_de_closed Die Gefühle fühlen heißt nicht, irgendwie damit zurechtkommen, bis sie dann endlich wieder weg sind, sondern es heißt, sie als deine Freunde annehmen, mit denen ich jetzt lebe. Die lasse ich bei mir einziehen: die Angst, die Verzweiflung, die Panik. Die dürfen da sein.
Und dann hast du große, starke Freunde. Denn wenn die Angst dein Freund ist, dann kommt so eine Person zu dir und stellt sich vor dich hin und schreit dich an, und du hast Angst: „Was sollen die Leute denken? Was sollen die Kollegen denken?_q_de_closed Und dann kommt deine Angst, dein Freund – und dann wirst du sehr groß. Und dann sagst du zu ihr: „Wie bitte? Kannst du das noch einmal sagen? Du warst zu leise.
Ich habe es nicht verstanden._q_de_closed Ja, und das machst du dann dreimal oder viermal, bis sie heiser wird. Aber der Schlüssel ist wirklich, dass du mit deinen Gefühlen Freundschaft schließt und nicht mehr Angst vor deine Angst haben brauchst; nicht mehr Angst haben brauchst vor deiner Panik und vor deiner Schwäche. Das ist nur deine Freunde. Dann hast du lauter Freunde um dich herum, und dann fängt der Spaß an.
Die Gefühle fühlen heißt nicht, irgendwie damit zurechtkommen, bis sie dann endlich wieder weg sind, sondern es heißt, sie als deine Freunde annehmen, mit denen ich jetzt lebe. Die lasse ich bei mir einziehen: die Angst, die Verzweiflung, die Panik. Die dürfen da sein. Und dann hast du große, starke Freunde.
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Danke, dass du geschrieben hast.
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Ich fürchte, wir müssen aufhören. Simone, gibt's bei dir noch eine Frage?
[Simone:] Nein, keine Frage.
[Dhyan Mikael:] Ja, was all diesen Fragen und all diesen Antworten gemeinsam ist, ist, dass es nie darum geht, dass etwas anders werden muss. Es geht immer darum, da zu sein, wo ich jetzt gerade bin; so zu sein, wie ich jetzt bin – damit Freundschaft schließen. Dann wird man kreativ. Da findet man die Kraft.
Ja. Danke für Satsang. Ich freue mich, dass du da bist.
Der nächste Satsang ist in knapp zwei Wochen, Mitte September, und Anfang Oktober ist noch einmal ein Satsang, und dann fahre ich nach Österreich. Das sind die Nicht-Dualität-Tage in Oberösterreich. Das ist eine ganz abgefahrene Veranstaltung, organisiert von Devasetu und Jetzt-TV. Da sind zu dem Termin, wo ich dort bin, ich glaube sechs Satsanglehrer eingeladen, und diese sechs Satsanglehrer geben jeder an diesen zwei Tagen insgesamt vier Satsang.
Jeder Satzlanglehrer gibt jeden Tag zwei Satsangs, und da kannst du dir die volle Breitseite geben, wenn du mal so richtig im Satsang abtauchen möchtest. Und wenn du Lust hast, mir persönlich zu begegnen im Satsang, dann ist das eine schöne Gelegenheit. Es ist ganz schön. Devasetu macht das ganz toll, und der Ort, wo das stattfindet, das ist das Retreathaus, wo auch mein Frühjahrsretreat war. Es ist ein ganz schönes Retreathaus in Oberösterreich, und ich freu mich sehr drauf. Wenn du Lust dazu hast, komm, und ich freue mich, dich zu sehen.
Und du kannst auch kommen, wenn du eigentlich keine Lust hast, da jetzt zahllose Satsanglehrer abzuchecken. Du kannst auch einfach vier Satsangs mit mir haben, und wir machen uns ein schönes, kleines Wochenend-Intensive dort in Oberösterreich. Ja, wenn du Lust hast und dich dafür interessierst: auf meiner Website findest du die Infos dazu. Das ist kostenlos übrigens, die Veranstaltung. Ich bitte dann für jeden Satsang um eine kleine Spende, aber im Grunde kannst du einfach kommen und dort machen, was du willst.
Die (Online)-Satsangs die sind auch alle kostenlos, meine Videos sind kostenlos. In drei oder vier Tagen mache ich mein nächstes Video. Ich freue mich schon darauf, und wie gesagt, es ist alles kostenlos. Es ist mir ein Anliegen, dass sich kein Mensch verpflichtet zu irgendetwas fühlt. Das ist alles umsonst. Das ist alles nur für dich. Aber aus ganz praktischen Gründen freue ich mich wirklich sehr, wenn es Menschen gibt, die mich dabei finanziell unterstützen, denn es kostet natürlich Geld und viel, viel Zeit.
Und wenn du Lust hast, mich dabei zu unterstützen, dann kannst du dich auf meiner Website umschauen, da gibt es die Spende-Seite, und da schreibe ich ein wenig darüber, wie du das machen kannst. Du kannst zum Beispiel eine Mitgliedschaft abschließen bei Steady. Das ist für mich sehr schön, weil ich dann von den Menschen jeden Monat einen kleinen oder nicht so kleinen Betrag, das kannst du selbst entscheiden, bekomme, und dadurch trägt sie das Ganze für mich sehr schön. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten.
Ja, und ich danke all den Menschen, die mich bereits unterstützen. Es ist so eine Hilfe für mich, und ich freue mich so, dass das möglich ist. Ich freue mich so, dass ich einen großen Teil meiner Zeit für Videos und für die Satsangs und für Korrespondenz hernehmen kann, und das ist dank der Menschen, die mich unterstützen. Ganz herzlichen Dank. Ich bin immer wieder total berührt. Gerade heute hat wieder jemand eine Mitgliedschaft abgeschlossen, und ich freue mich dann. Es berührt mich echt im Herzen. Danke an alle. Ja, und jetzt...
Einmal im Jahr verschicke ich meine Jahrespostkarte an die Leute, die mich unterstützen, als kleines Dankeschön. Das ist eine ganz schöne, von mir selbst gestaltete Postkarte mit einem Zitat aus einem meiner Videos darauf, und letzte Woche habe ich die Jahrespostkarte für dieses Jahr fertig gemacht und in die Druckerei gegeben. Jetzt, in einigen Tagen, wird sie kommen, und dann verschicke ich die, und darauf freue ich mich schon total. Ja... So, das soll's für heute gewesen sein.
Ich möchte noch eine Anmerkung machen, die ich gerne vergesse. Immer, wenn ich über die Samarpan-Meditation spreche, spreche ich von der Meditation, die von Swamiji aus dem Himalaya gebracht wird. Ich rede zwar dauernd über diese Meditation, die hat aber nichts mit mir zu tun. Ich bin nur begeisterter Meditierender. Diese Meditation hat mein Leben vollkommen verändert, und deswegen erzähle ich dir davon, weil ich gerne möchte, dass die Menschen wissen, was heute möglich ist. Aber sie kommt nicht von mir – sie kommt von Swamiji.
Auf meiner Website gibt es die Seite Samarpan-Meditation, da habe ich dir alle möglichen Links zusammengetragen von den offiziellen Websites, die es für diese Meditation gibt. Dann kannst du dich auch bei den offiziellen Informationen kundig machen über diese Meditation und brauchst nicht nur das hören, was ich davon sage. Denn alles, was ich zu der Meditation sage, sind meine persönlichen Erfahrungen und meine persönliche Meinung. So, genug der Rede. Ganz herzlichen Dank für diesen schönen Abend. Danke.
Weißt du, Satsang ist für mich so ein Segen... Danke.
Ich liebe dich.