German Online Satsang of November 5, 2025
German with German subtitles.
German with automatic subtitles.
Topics: The gift of the narcissistic boss. Fear that something bad will happen. Dealing with sexual attraction. Say 'yes' to life, and you will recognize the truth. Suddenly, love is there. Meditate to practice with your thoughts. How not to pass on the “Sins of the Fathers”. Should children be taught meditation? Your job is to take care of yourself. Life shows you the new way. The dark Nights of the Soul. Actually, it's quite simple.
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About this Video:
Also in this wonderful Satsang evening, there was a common thread connecting the questions and answers: I am referring to the fact that everything we experience in life as supposed difficulties holds a gift for us.
And so, Satsang became a space where everyday worries became spiritual signposts: the narcissistic boss, sexual attraction to people outside the relationship, the troubling family patterns and feelings of guilt – they all teach us the one important thing in life: how to get closer to ourselves. And only there can we find what truly makes us content and happy.
In the process, our favorite illusion as humans is exposed: that it is possible for us to determine and control life, and the misconception that this is necessary.
In this Satsang, too, I encourage you again and again to take the risk and let life happen, because I know what you will then discover: the secret to peace and happiness.
And there was a second theme that ran miraculously through all the questions and answers: love, where it comes from, and when it arises. And I wasn't talking about the love you 'give', but the love that comes by itself when you become still and let life take its course. This love changes everything, and it is not my love, nor is it yours. This is life that carries you – when you finally let yourself be carried.
Complete German text:
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[Dhyan Mikael:] Guten Abend. Herzlich willkommen zum Online-Satsang an diesem wunderschönen Vollmondabend.
Ich hatte einen wunderbaren Tag. Es ging ganz früh los mit der Vollmond-Meditation, mit der Frei-von-Karma-Meditation von Swamiji. Und dann war ich ganz früh morgens danach im Wald. Dann habe ich ein Video machen können, und jetzt Satsang.
Ein guter Tag. Ja, und jetzt dürfen wir eineinhalb Stunden lang zusammensitzen. Ich freue mich sehr, dass ich mit dir hier sein darf. Ich habe immer wieder das Gefühl, dass für mich der Satsang das größte Geschenk ist. Ja... Falls du magst, kannst du mir hier im Satsang eine Frage stellen zu deinem Leben, zu deinem spirituellen Weg, zu dem, was dich bewegt, und ich werde versuchen, etwas dazu zu sagen.
Und wenn niemand hier live eine Frage hat, dann habe ich einige E-Mail-Fragen, die ich dann vorlese und beantworte. Ja, und das machen wir jetzt hier eineinhalb Stunden. Fühle dich frei zu fragen, was du magst. Ich freue mich.
Das Geschenk des narzisstischen Chefs
Link to topic in video at 2m14s
Guten Abend Simone. Hast du schon etwas zum Vorlesen?
[Simone:] Guten Abend, Mikael. Ja, ich habe schon einiges vorzulesen.
[Dhyan Mikael:] Oh, wie schön. Dann schieß doch los.
[Simone:] Die erste Frage ist von Sven
[Dhyan Mikael:] Hallo Sven, guten Abend. Ich freue mich, dass du da bist.
[Simone:] „Lieber Mikael, ich habe einen narzisstischen Chef, und der Umgang mit ihm fordert mich immer wieder. Heute war wieder so eine Situation. Er rief mich an und warf mir vor, dass die Firma aufgrund meines Fehlers Geld verliert. Es ging um eine Absprache, die er mit einem Lieferanten hatte, worüber er mich aber nicht in Kenntnis setzte, bevor ich den Plan ausgeschickt habe. Im Grunde ist somit eigentlich er für die zusätzlich entstandenen Kosten verantwortlich.
Solche Situationen kommen immer wieder vor, und er agiert in einer von wenig Respekt gekennzeichneten Art und Weise. Ist es in dieser Situation aus deiner Sicht das Beste, zu sagen: „Okay, ich bin schuld”? So wie du es mal in deiner Rolle als Techniker bei Soham beschrieben hast? Oder was meinst du? Oder ist diese Arbeitsumgebung generell einfach nicht gut für mich? Danke für deine Worte. Herzlichst, Sven.”
[Dhyan Mikael:] Danke, Sven. Danke für deine Frage.
Ja, ich habe das tatsächlich erzählt, wie das für mich im Satsang war. Ich war für die Technik da, und immer, wenn irgendetwas nicht geklappt hat oder sich jemand geärgert hat, hat Soham gesagt, dass ich schuld bin. Aber er meinte das überhaupt nicht böse Es war eher eine Art Spiel.
Irgendjemand hat sich geärgert, dass er nicht richtig hören konnte im Satsang, oder dass irgendetwas nicht funktioniert, und dann hat ihm Soham erklärt, wer Schuld hat, und dann hatte der sich beruhigt, der Mensch. Das war eigentlich alles. Aber Soham hat sich nie über mich geärgert. Er war einfach immer nur dankbar.
Es war eher so eine Art Spiel.
Aber ich hatte auch einmal einen narzisstischen Chef, und das war sogar eine ganz besondere Umgebung. Ich war nämlich damals, das ist jetzt 40 Jahre her, Offizier in der Armee, in der Bundeswehr, und mein Vorgesetzter, das war ein richtiger Narzisst.
Der hat es echt in sich. Alle hatten Angst vor ihm. Und in der Armee hat das einen ganz besonderen Aspekt, denn da hat der Chef wirklich Macht.
Da gelten andere Gesetze. Und ich will dir erzählen, wie das für mich war. Eines Tages hat er mich vor der gesamten Kompanie angebrüllt und heruntergemacht – und ich war Offizier. Ich war Vorgesetzter von vielen Soldaten, und was er da machte, ging überhaupt nicht.
Aber ich habe nichts gesagt.
Aber später, als wir allein waren, oder später, der Appell war vorbei, alle sind an ihre Arbeit gegangen, dann habe ich meinen Chef, den Kompaniechef, in seinem Büro aufgesucht, allein, unter vier Augen, und ich habe zu ihm gesagt: „Herr Hauptmann, bei allem Respekt: wenn Sie das noch einmal tun, dann werde ich vor den Soldaten antworten.” Ich wusste, das darf ich nicht.
Das geht natürlich auch nicht. Nur weil sich ein Mensch falsch verhält, heißt es nicht, dass ich mich auch falsch halten darf oder sollte. Aber ich habe ihm gesagt: „so geht es nicht”. Ich habe keine Ahnung, woher ich diesen Mut hatte, damals. Ich war überhaupt nicht mutig, aber ich wusste einfach: nicht mit mir.
Und danach hatte ich mit diesem Menschen nie wieder Probleme.
Die Sache mit Narzissten ist die: sie sind für dich dann ein Problem, wenn du etwas von ihnen willst – irgendetwas. In dem Moment, wo du von ihnen nichts willst, haben sie keine Macht über dich. Aber wenn du was von ihnen willst, dann sind Narzissten Menschen, die diese Macht ausnutzen. Und wir sind es gewohnt, von anderen Menschen etwas zu wollen: emotionale Bestätigung, Liebe, Anerkennung, Aufmerksamkeit oder, wenn es der Chef ist, einen sicheren Job, Geld.
Die Sache mit Narzissten ist die: sie sind für dich dann ein Problem, wenn du etwas von ihnen willst – irgendetwas. In dem Moment, wo du von ihnen nichts willst, haben sie keine Macht über dich. Aber wenn du was von ihnen willst, dann sind Narzissten Menschen, die diese Macht ausnutzen.
Link to quote in video at 7m15s
Aber normalerweise sind die Konsequenzen dieser Prostitution – ja, wir prostituieren uns... Die Konsequenzen davon sind meistens verdeckt. Sie sind immer schlecht, so etwas ist nie gut, aber normalerweise sehen wir die Konsequenzen nicht. Aber wenn du es mit einem Narzissten zu tun hast, dann siehst du die Konsequenzen. Im Grunde tut dir ein Narzisst einen Gefallen, weil er dich dazu zwingt, zu sehen, was für ein Spiel du spielst: du möchtest etwas von diesem anderen Menschen, und deswegen bist du dir nicht treu.
Wir sind es gewohnt, von anderen etwas zu wollen: Bestätigung, Liebe, oder einen sicheren Job, Geld. Die Konsequenzen davon sind meistens verdeckt. Der Narzisst tut dir einen Gefallen, weil er dich dazu zwingt, zu sehen, was für ein Spiel du spielst: du möchtest etwas von diesem anderen Menschen, und deswegen bist du dir nicht treu.
Link to quote in video at 7m38s
Deswegen ist es ein Problem.
Das ist der Kern der Sache. Ich sage nicht, dass das, was dein Chef tut, in Ordnung ist. Aber es nützt dir nichts, wenn ich sagen würde: „Das darf der doch gar nicht”. Das nützt überhaupt nichts. Die Frage ist: was kannst du tun? Und in dem Moment, wo du bereit bist, alles loszulassen, dann kannst du frei sein, und dann erst kannst du spüren, was für dich okay ist und was nicht. Solange du dich machtlos fühlst, weil du Angst hast, etwas zu verlieren wegen deinem Chef, deinen Job, solange kannst du gar nicht durchschauen, was da überhaupt läuft. Du bist dir sozusagen selbst im Weg.
Das kannst du einmal innerlich üben. Das brauchst du nicht mit deinem Chef machen – noch nicht –, aber übe das innerlich, dieses Loslassen, dieses: „Okay, ich arbeite da gern, aber ich lasse mich nicht schlecht behandeln.” Fühle die Gefühle. Fühle, was das mit dir macht. Schau nach in dir drin, was es ist, was du vermeiden möchtest: was sozusagen der Preis ist, den du bekommst dafür, dass du dich schlecht behandeln lässt.
Wenn du das erkennst – wahrscheinlich ist es Angst vor Arbeitslosigkeit oder kein Geld haben, irgendwie so etwas –, dann kannst du dir selbst die Frage stellen: „Ist es mir das wert – oder vielleicht nicht?” Und wenn du dann mit dir im Reinen bist, wenn du innerlich frei bist, dann kannst du zu deinem Chef gehen und sagen: „Hören Sie mal, ich arbeite echt gern hier, und es macht mir große Freude, alles zu geben.
Aber wenn Sie mit mir so umspringen und wenn die Zusammenarbeit zwischen uns so läuft, dann geht es für mich gar nicht.” Dann kann er sagen, was er will, da kann er die Wände hochgehen: sobald du von ihm nichts mehr willst, bist du frei. Dann kannst du dir selbst treu sein – was immer das heißt. Ich sage dir nicht, dass du etwas Bestimmtes zu deinem Chef sagen sollst. Ich möchte dir den Weg zeigen, wie du frei wirst, damit du dich dann so um dich kümmern kannst, wie du das möchtest – falls das notwendig ist.
Und ich sage dir: sobald du dieses Spiel aufhörst, sobald du nichts mehr willst von deinem Chef, ändert sich alles. Vielleicht schmeißt er dich dann raus, solltest du ihn konfrontieren, aber du bist in Frieden damit. Meine Erfahrung war, dass ich plötzlich der einzige Mensch in der ganzen Kompanie war, der mit diesem Mann auskam. Hätte ich nie erwartet. Ich war auf alles gefasst. Aber du weißt es nicht. Du musst wirklich ganz aufrichtig alles loslassen, und dann wirst du frei, dann kannst du dich um dich kümmern.
Narzissten verhalten sich so, wie sie sich verhalten, ohne dass sie das wissen, weißt du... Mit Narzissten kann man nicht diskutieren. Das geht nicht. Die wissen nicht, was sie tun. Du musst dich um dich kümmern.
Das ist das, wobei dir dieser Mensch hilft.
Das ist der Dienst, den er dir erweist. Und ich sage das absichtlich, damit du das Geschenk siehst; damit du es nicht persönlich nimmst: „Dieser böse Kerl...”. Der kann nichts dafür. Der ist einfach verkorkst. Aber es ist ein ungeheures Geschenk für dich, zu lernen, dir treu zu sein und dich nicht zu verkaufen, dich nicht schlecht behandeln zu lassen – aus Angst.
Mit Narzissten kann man nicht diskutieren, denn sie wissen nicht, was sie tun. Du musst dich um dich kümmern. Das ist das, wobei dir dieser Mensch hilft. Das ist der Dienst, den er dir erweist. Es ist ein ungeheures Geschenk für dich, zu lernen, dir treu zu sein und dich nicht zu verkaufen, dich nicht schlecht behandeln zu lassen – aus Angst.
Link to quote in video at 13m08s
Und wir tun das überall im Leben. Wir lassen uns für unseren Partnern Dinge gefallen, weil wir Angst haben, die Zuneigung oder Liebe zu verlieren, oder die Partnerschaft. Überall machen wir das.
Meine persönliche Erfahrung ist: je treuer ich mir bin, je radikaler ich bin damit, desto einfacher habe ich es mit allen Menschen. Es ist ganz erstaunlich.
Also, was du da berichtest, hat nicht notwendigerweise damit zu tun, dass du am falschen Arbeitsplatz bist.
Der erste Schritt ist, dass du lernst, loszulassen, und dann kannst du dich um dich kümmern, so wie es notwendig ist. Und dann wird es ganz einfach.
Und weißt du... Wenn man dieses Loslassen wirklich gemacht hat, innen, dann kann man mit so einem Menschen ganz anders sprechen. Wenn du dieses Loslassen nicht machst, wenn du mit einem anderen Menschen über so etwas sprichst, aber du bist in Wirklichkeit voller Angst, oder du willst etwas, dann kann man nicht entspannt sprechen. Dann ist man nicht in seiner Kraft. Dann ist man machtlos. Da kommt nichts Gutes bei heraus.
Aber wenn du dich vorher unabhängig machst, innerlich, – das ist eine rein innerliche Angelegenheit –, dann bist du in deiner Kraft. Das ändert alles – speziell mit Narzissten.
Ja, und wie gesagt: du kannst da nicht schummeln. Es ist nicht so, dass... Ich sage nicht, dass du Frieden damit schließt, und dann wird alles gut gehen. Nein: du weißt nicht, was passiert. Vielleicht schmeißt er dich heraus, wenn du aufmupfst; wenn du dir das nicht gefallen lässt. Aber diese Fähigkeit, die du hier lernen kannst, in deiner Kraft zu sein, die wird dir für den Rest deines Lebens dienen, auf Arten und Weisen, die du dir heute noch gar nicht vorstellen kannst.
Ja, das ist mein Rat an dich in dieser Situation. Und falls du noch eine Frage hast: bitte frag gerne noch einmal. Danke, Sven. Ich freue mich, dass du da bist.
Angst, dass etwas Schlimmes geschieht (part 1)
Link to topic in video at 17m31s
[Simone:] Darf ich weiterlesen?
[Dhyan Mikael:] Ja, bitte, Simone.
[Simone:] Die nächste Frage ist von Konstanze.
[Dhyan Mikael:] Guten Abend Konstanze, hallo.
[Simone:] „Lieber Mikael, bitte sage mir, was ich am besten mit der Angst machen kann. Einfach sie lassen?”
[Dhyan Mikael:] Wovor hast du denn Angst? Ist es einfach eine Angst, die immer wiederkommt, oder hast du Angst vor etwas Konkretem? Das würde mich noch interessieren. Ich warte mit meiner Antwort, bist du Simone kurz geschrieben hast. Und Simone, falls du noch eine andere Frage hast, kannst du dir gerne jetzt vorlesen.
Umgang mit sexueller Anziehung
Link to topic in video at 18m16s
[Simone:] Die nächste Frage ist von Mark.
[Dhyan Mikael:] Mark, guten Abend. Hallo.
[Simone:] „Lieber Mikael, ich habe mir deine Videos 'Kann ein Mann glücklich sein' angeschaut, und jetzt hat sich bei mir eine Frage aufgetan. Ich meditiere zwar schon seit einigen Wochen die Samarpan-Meditation, allerdings fühle ich mich natürlich trotzdem den Frauen gegenüber angezogen. Ich bin verheiratet und habe mich als junger Mann ausgetobt, und trotzdem ist da dieses Verlangen, wenn ich hübsche Frauen sehe. Verstehe ich es richtig, dass ich mich einfach einmal dem Verlangen hingeben kann und meine Frau betrügen, auch wenn ich ein schlechtes Gewissen meiner Frau gegenüber hätte?”
[Dhyan Mikael:] Danke, Mark. Ich liebe es, wenn Männer sich dieser Herausforderung so stellen, wie du es tust. Du bist frei, weißt du... Du gehörst niemandem. Das Einzige, was du tun musst, ist, mit dir selbst im Frieden sein. Und es ist meine Erfahrung: wenn ich mir alles gestatte, dann erst kann ich herausfinden, was ich will. Dann erst finde ich heraus, womit ich selbst in Frieden sein kann.
Solange etwas verboten ist, ist es attraktiv. Dann denkt man die ganze Zeit an andere Frauen. Aber sobald du dir die Erlaubnis gibst, dann wird es interessant. Dann musst du mit dir selbst im Reinen sein– sonst macht es keinen Spaß. Aber das kannst du erst herausfinden, wenn du frei bist: wenn du dir selbst die Erlaubnis gibst, so zu sein, wie du bist.
Es ist gut, dass du meditierst. Du sagst, du meditierst schon seit einigen Wochen, und trotzdem fühlst du dich zu Frauen hingezogen. Ich muss ein wenig schmunzeln, weil... Weißt du, womit du es hier zu tun hast, ist die zweitgrößte Naturgewalt, die es gibt für uns Menschen. Die erste Naturgewalt ist der Überlebenstrieb, und der zweite ist der Fortpflanzungstrieb, und der ist gewaltig. Und der geht nicht weg durch ein paar Wochen meditieren.
Der geht nie weg – nie. Aber etwas anderes wächst, wenn du meditierst. Und wenn du meditierst, passieren zwei Sachen. Das eine ist: du kommst dir selbst näher, und dadurch, dass du dir selbst näher kommst, kommst du dem näher, was dich wirklich nähert.
Das merkt man in der Meditation nicht – das geschieht ganz allmählich, ganz subtil –, aber je länger man meditiert, desto zufriedener wird man, obwohl man gar nicht weiß, warum. Aber das liegt daran, dass man der eigenen Seele näher kommt. Ich will es mal so beschreiben: als wäre die Quelle von dem, was wir eigentlich brauchen, in uns. Und wenn wir meditieren, kommen wir dieser Quelle näher.
Und je zufriedener wir werden, desto weniger können uns diese Naturgewalten beeindrucken. Dann siehst du eine schöne Frau und die findest sie immer noch schön, und du kannst dir alles Mögliche mit ihr vorstellen, aber dann denkst du: „Aber wozu? Ich brauche das nicht. Ja, es wäre wunderbar – aber ich bin zufrieden”. Aber wenn du diese Zufriedenheit nicht hast, dann ist alles Mögliche da draußen attraktiv und kann dich verführen.
Der Fortpflanzungstrieb ist die zweitgrößte Naturgewalt, die es gibt, und der geht nicht weg durch ein paar Wochen meditieren. Der geht nie weg. Aber wenn du meditierst, wächst etwas anderes. Du kommst dir selbst näher, und dadurch dem, was dich wirklich nähert. Und je zufriedener wir werden, desto weniger kann uns diese Naturgewalt beeindrucken.
Link to quote in video at 20m55s
Und das Zweite, was beim Meditieren passiert, ist, dass du besser wahrnehmen kannst, wie du dich wirklich fühlst. Sexuelle Anziehung hat ganz viel mit dem Verstand zu tun. Du siehst irgendetwas, und dann stellst du dir irgendetwas vor, etwas ganz Tolles.
Du hast keine Ahnung, wie das mit der Frau wirklich wäre – um das herauszufinden, müsstest du erst einmal in Schwierigkeiten geraten –, aber in der Fantasie ist alles wunderbar. Aber je mehr du meditierst und je näher du dir selbst kommst, desto mehr spürst du, wie du dich wirklich fühlst, und desto mehr spürst du, was dich da wirklich hinzieht. Deswegen ist es toll, wenn du meditierst.
Ich rate dir: sei, wie du bist, sei frei, aber treffe keine Entscheidung. Stelle dir nichts vor, mache keine Pläne, sondern lebe im Moment. Denke über nichts nach. Denke nicht darüber nach, was du nicht tun solltest wegen deiner Frau, aber denke auch nicht darüber nach, was du tun solltest, weil die andere Frau so schön ist. Es bringt dich alles in Schwierigkeiten.
Das sind die Dinge, die uns wirklich in Schwierigkeiten bringen. Aber wenn du keine Entscheidung triffst, wenn du den Gedanken keine Aufmerksamkeit gibst, der Fantasie, den Träumen, sondern im Moment bleibst, da, wo du bist, und den Vorstellungen keine Aufmerksamkeit gibst, dann kann dir nichts geschehen. Dann wird das, was geschieht, aus dem Moment heraus, auf ganz wundersame Weise gut sein.
Sei, wie du bist, sei frei, aber treffe keine Entscheidung. Stelle dir nichts vor, mache keine Pläne, sondern lebe im Moment. Denke über nichts nach – nicht darüber, was du nicht tun solltest wegen deiner Frau, aber auch nicht darüber, was du tun solltest, weil die andere Frau so schön ist. Das sind die Dinge, die uns wirklich in Schwierigkeiten bringen.
Link to quote in video at 24m14s
Aber wenn du der Fantasie folgst, irgendwelchen Vorstellungen – und das passiert ganz schnell, wenn man eine Frau auf der Straße sieht und das Spiel des Verstandes noch nicht durchschaut hat –, dann ist man ziemlich hilflos diesen Vorstellungen ausgeliefert, und das führt zu nichts Gutem.
Wenn du keine Entscheidung triffst und den Gedanken keine Aufmerksamkeit gibst, der Fantasie, den Träumen, sondern im Moment bleibst, kann dir nichts geschehen. Dann wird, was aus dem Moment heraus geschieht, auf wundersame Weise gut sein. Aber wenn du der Fantasie und den Vorstellungen folgst, führt das zu nichts Gutem.
Link to quote in video at 24m55s
Also, mein Rat an dich, noch einmal: sei dir treu, erlaube das, was geschieht, aber bleib im Moment. Denk nicht darüber nach. Stelle dir nichts vor. Treffe keine Entscheidung. Und: meditiere. Das ist das Beste, was du tun kannst.
Du hast ja meine beiden Videos angeschaut, und in diesen Videos beschreibe ich diese Herausforderungen, denen Männern ausgesetzt sind. Das hat die Natur richtig gemein eingefädelt: Männer sind von der Natur her so gemacht, dass sie im Grunde immer bereit zu sein haben. Das ist im Sinne der Natur. Das ist nicht im Sinne der Gesellschaft und auch nicht im Sinne der Partnerschaft, aber es ist, mit den Augen der Natur betrachtet... Wenn es nur darum ginge, möglichst viele Kinder sicherzustellen, dann ist das eine geniale Erfindung der Natur.
Aber für uns Männer ist es ein ganz seltsames Spiel, weil wir zwar von der Natur dazu verführt werden, im Grunde für jede Frau bereit zu sein, aber wenn wir es dann tun, gibt es uns keine Zufriedenheit. Deswegen sind Männer ständig bereit – weil sie nie wirklich zufrieden werden, solange sie die Zufriedenheit da draußen als Mann suchen, auf dieser sexuellen Ebene. Und da wirst du als Mann niemals Zufriedenheit finden. Ich habe es probiert. Ich habe es gründlich erforscht. Da gibt es keine Zufriedenheit.
Für uns Männer ist es ein seltsames Spiel, weil wir zwar von der Natur dazu verführt werden, für jede Frau bereit zu sein, aber wenn wir es tun, gibt es uns keine Zufriedenheit. Deswegen sind Männer nie zufrieden – solange sie die Zufriedenheit da draußen auf dieser sexuellen Ebene suchen. Und da wirst du als Mann niemals Zufriedenheit finden.
Link to quote in video at 27m28s
Und das findest du heraus, wenn du meditierst. Dann fängst du an, diese Sachen zu fühlen, und dann fängst du an, deine eigentliche Sehnsucht zu spüren. Die hat mit Frauen gar nichts zu tun.
Also, sei geduldig mit dir selbst, sei dir treu, denk über nichts nach. Vergiss alles, was ich jetzt gerade gesagt habe. Das Einzige, was du wissen musst, ist: sei im Moment, schenk den Gedanken, den Wünschen, den Vorstellungen, keinerlei Aufmerksamkeit. Und das übst du ja beim Meditieren. Deswegen bist du da in guten Händen.
Und genieße alles, was passiert – und genieße alles, was nicht passiert.
Wenn du noch Fragen dazu hast, dann freue ich mich sehr über deine Frage oder deine Email. Ich bin sehr berührt, wenn Männer an diesem Punkt sind. Danke, Mark. Danke.
Angst, dass etwas Schlimmes geschieht (part 2)
Link to topic in video at 29m44s
Haben wir etwas von der Konstanze gehört?
[Simone:] Ja, haben wir, haben wir. Die Konstanze schreibt: „Ich habe Angst davor, dass etwas Schlimmes passiert.”
[Dhyan Mikael:] Ja. Ja, genau das haben wir. Wir haben Angst davor, dass etwas Schlimmes passiert. Wir haben Angst davor, dass das Leben etwas tut, was wir nicht wollen. Wir haben Angst davor, dass das Leben eine Wendung nimmt, die wir nicht wollen. Wir malen uns unser Leben aus, und wir möchten, dass das Leben so läuft. Und wenn es so nicht läuft, haben wir wirklich Angst.
Ich kann dir zwei Sachen dazu sagen, Konstanze. Das eine ist – das hast du eigentlich selbst schon gesagt: lass die Angst da sein. Das Leben ist angsteinflößend. Ich meine, dieses Leben ist unvorhersehbar, ganz gleich, was dir irgendwelche Leute erzählen, und das macht Angst, manchmal. Aber die Angst ist nicht schlimm. Lass sie einfach da sein.
Du brauchst dich nicht wirklich viel um sie kümmern, aber hör auf, sie loswerden zu wollen. Lass sie einfach da sein. Im Grunde ist Angst einfach Energie.
Dieses Leben ist unvorhersehbar, ganz gleich, was dir irgendwelche Leute erzählen, und das macht Angst, manchmal. Aber die Angst ist nicht schlimm. Lass sie einfach da sein. Du brauchst dich nicht wirklich viel um sie kümmern, aber hör auf, sie loswerden zu wollen. Lass sie einfach da sein.
Link to quote in video at 30m42s
Aber das Zweite, und das ist das eigentlich Interessante für dich: schau der Wahrheit ins Gesicht. Du möchtest, dass das Leben nur so ist, wie du es willst, und all die Sachen, vor denen du Angst hast, die willst du nicht haben. Aber das Leben ist nicht so.
Und wenn man so lebt – und fast alle Menschen leben so –, dann ist das Leben wirklich stressig. Dann hat man wirklich die ganze Zeit Angst, irgendwie, subtil.
Oder du könntest weise sein und sagen: „Okay, Leben: ab heute lebe ich so, wie du es bestimmst. Ich schwimme einfach mit.” Ich habe heute Morgen ein Video gemacht, und in diesem Video habe ich eine Geschichte erzählt, die möchte ich dir jetzt hier an dieser Stelle noch erzählen.
Du möchtest, dass das Leben nur so ist, wie du es willst, und alles, wovor du Angst hast, willst du nicht haben. Aber das Leben ist nicht so. Wenn man so lebt – und fast alle leben so –, ist das Leben wirklich stressig. Dann hat man Angst. Aber du könntest weise sein und sagen: „Okay, Leben: ab heute lebe ich so, wie du es bestimmst. Ich schwimme einfach mit.”
Link to quote in video at 31m37s
In dieser Geschichte geht es um einen Sufi-Meister. Dieser Sufi-Meister war an Bord eines Schiffes. Das Schiff segelte übers Meer, und der Sufi-Meister war nicht alleine auf diesem Schiff, sondern das Schiff hatte viele Passagiere, reiche Kaufleute, die zurück in die Heimat segelten mit all ihrer Beute, mit ihrem Reichtum, mit ihren Waren. Und das Schiff hatte den Heimathafen fast erreicht, da kam plötzlich ein gewaltiger Sturm auf.
Das Meer tobte und der Sturm blies und blies und blies, und irgendwann schien es sicher zu sein, dass das Schiff sinken würde. Und alle fingen an zu beten. Alle Kaufleute beteten: „Gott, rette mich. Gott, lass mich das Land sicher erreichen. Gott, hab Mitleid mit mir, hilf mir!” Alle beteten – nur der Sufi-Meister, der betete nicht. Der saß einfach nur da.
Und die anderen wurden wütend auf ihn und sagten: „Du solltest ein religiöser Mensch sein, aber du bist der Einzige, der hier nicht betet! Was bist du für ein Mensch? Du bist ja gar nicht religiös. Du bist ja ein Betrüger. Du bist gar kein Sufi-Meister.” Und er sagte zu diesen Menschen: „Ihr betet, weil Ihr mit Gott einen Handel abschließen wollt, so wie ihr mit allen Leuten handelt. Ihr betet und wollt dafür, dass Gott das tut, was ihr wollt.
Ich brauche nicht mit Gott handeln. Ich brauche nichts von ihm.” Und dann sagte der Sufi-Meister: „Wenn Gott mich hier retten will, wenn Gott will, dass ich weiterlebe, dann ist es seine Angelegenheit. Dann muss er sich darum kümmern. Ich habe damit nichts zu tun. Es geht mich nichts an. Wenn Gott will, dass ich hier in diesem Sturm sterbe, dann muss er sich darum kümmern. Ich habe damit nichts zu tun. Warum also sollte ich beten? Es ist nicht meine Angelegenheit.” Er war total im Frieden.
Davon spreche ich: von dieser Haltung dem Leben gegenüber. Und der Sufi-Meister, die Haltung des Sufi-Meisters ist weise und gut, weil das Leben unvorhersehbar ist. Und wenn du 'ja' sagst zum Leben und sagst: „Okay, es ist nicht meine Angelegenheit, was geschieht. Es geht mich nichts an. Ich bin dabei” – das ist eine realistische Art, zu leben, und eine gute. Dann kannst du mit ganzer Kraft leben.
Die Haltung des Sufi-Meisters ist weise und gut, weil das Leben unvorhersehbar ist. Und wenn du 'ja' sagst zum Leben und sagst: „Okay, es ist nicht meine Angelegenheit, was geschieht. Es geht mich nichts an. Ich bin dabei” – das ist eine realistische Art, zu leben, und eine gute. Dann kannst du mit ganzer Kraft leben.
Link to quote in video at 35m27s
Aber normalerweise reden sich die Leute das Leben schön, und das ist schade, weil das Leben so nicht ist.
Weißt du, beim Meditieren oder bei all diesen anderen Dingen, die das Leben leichter machen, geht es überhaupt nicht darum, das Leben zu beeinflussen. Das geht nicht. Das Leben macht mit dir das, was notwendig ist – da hast du nichts zu sagen. Aber du kannst lernen, mit dem Leben mitzuleben, und dann wird sich alles ändern. Das Leben ändert sich nicht, aber wie du das Leben erlebst, ändert sich vollkommen. Plötzlich fühlst du dich getragen und geborgen, ganz gleich, was passiert. Und das ist die Möglichkeit.
Beim Meditieren geht es nicht darum, das Leben zu beeinflussen. Das geht nicht. Das Leben macht mit dir, was notwendig ist – da hast du nichts zu sagen. Aber du kannst lernen, mit dem Leben mitzuleben. Das Leben ändert sich nicht, aber wie du es erlebst, ändert sich. Plötzlich fühlst du dich getragen und geborgen, ganz gleich, was passiert.
Link to quote in video at 36m27s
Die Angst, die du fühlst, die erweist dir einen großen Dienst. Sie zeigt dir, wie du dem Leben gegenüberstehst. Sie zeigt dir: „Hey, Konstanze, so geht es nicht mit dem Leben.” Was du da wünschst oder denkst, ganz subtil, vielleicht ist dir das gar nicht bewusst, das ist nicht gut, das hat nichts mit dem Leben zu tun.
Aber wenn du mit ganzer Kraft 'ja' sagst zum Leben, egal, was es bringt, wenn du sagst: „Okay, das ist nicht mein Leben”... Jesus hat es anders ausgedrückt, anders als dieser Sufi-Meister. Jesus sagte: „Herr, dein Wille geschehe, nicht meiner”. Dann wird das Leben leicht. Die Angst kommt daher, dass wir uns selbst belügen. Die Angst kommt daher, dass wir das Leben bestimmen wollen, aber irgendwo wissen, dass wir uns da belügen; dass wir uns etwas vormachen. Daher kommt die Angst. Aber sobald du mutig genug bist, das Leben so zu nehmen, wie es ist, verschwindet die Angst.
Jesus sagte: „Herr, dein Wille geschehe, nicht meiner”. Dann wird das Leben leicht. Die Angst kommt daher, dass wir uns selbst belügen. Die Angst kommt daher, dass wir das Leben bestimmen wollen, aber irgendwo wissen, dass wir uns da belügen; dass wir uns etwas vormachen. Aber sobald du mutig genug bist, das Leben so zu nehmen, wie es ist, verschwindet die Angst.
Link to quote in video at 37m56s
Da sind die Hausaufgaben. Und ich habe es gerade eben schon in meinem Gespräch mit Mark erwähnt: Wenn du meditierst, dann kommst du dir selbst näher, und da findest du ein Schiff, das nie sinkt. In dir drin findest du einen Ort, an dem du sicher bist. Und dieser Ort hat nichts mit der Welt da draußen zu tun. Dieser Ort ist immer da – und der trägt dich. Deswegen ist Meditieren so hilfreich. Das wusste der Sufi-Meister. Das wusste auch Jesus.
Wenn du meditierst, dann kommst du dir selbst näher, und da findest du ein Schiff, das nie sinkt. In dir drin findest du einen Ort, an dem du sicher bist. Und dieser Ort hat nichts mit der Welt da draußen zu tun. Dieser Ort ist immer da – und der trägt dich. Deswegen ist Meditieren so hilfreich. Das wusste der Sufi-Meister. Das wusste auch Jesus.
Link to quote in video at 38m50s
Also, die Angst ist deine Freundin. Sie erweist dir einen Dienst. Sie sagt: „Hey, Konstanze, mach die Augen auf. Dann lebt es sich sicherer und leichter. Schau der Wahrheit ins Gesicht.” Ich staune immer wieder darüber, dass die meisten Menschen das nicht wollen, aber wenn man das tut, ist das Leben so viel einfacher und so viel schöner.
Wenn du noch eine Frage dazu hast, freue ich mich, noch einmal von dir zu hören. Ich danke dir für deine Frage. Ganz herzlichen Dank.
Sag 'ja' zum Leben, und du erkennst die Wahrheit
Link to topic in video at 40m10s
Simone, ich lese einmal eine E-Mail-Frage vor, sonst... Ich mag es, wenn du Fragen vorliest und ich einfach antworte, aber sonst kommen die zu kurz und beklagen sich dann am Schluss.
Diese Email hat mich vor einigen Wochen erreicht, und jetzt freue ich mich, endlich antworten zu können. „Lieber Mikael, seit gut zweieinhalb Jahren geht es mir sehr schlecht. Ich bin so tief gefallen, und das Leben ist seitdem so mühsam. Kein einziger Tag, wo es mir gut geht. Keine Nacht, in der ich einmal mehr als drei Stunden geschlafen habe. Täglich und ständig versuche ich, da wieder herauszukommen. Ich habe jeden Tag Ängste, die meinen Körper durch Anspannung, Unruhe und Stress kaputtmachen.
Ich meditiere und versuche immer wieder, bei mir zu sein. Ich will es unbedingt schaffen, endlich wieder wenigstens etwas glücklich zu sein. Ich will nicht kämpfen und merke immer wieder, dass ich es doch tue. Wie soll ich die Traurigkeit, die Unruhe, das Gefühl, so allein zu sein und die Körperempfindungen aushalten? Ich möchte ja alles so annehmen können, aber zack, bin ich wieder heraus und leide. Ich bin über 60 und möchte doch einfach nur meinen Frieden finden, um wieder frei zu sein von all dem Leid und der Anspannung.
Ich kann mich manchmal gut verbinden und spüre dann den Frieden, aber nur sehr kurz, vielleicht 10 Minuten. Dann entsteht daraus wieder ein Druck, es doch noch irgendwie zu schaffen, wieder gesund zu werden. Der Druck und Kampf entsteht von Neuem. Ich habe auch Angst, dass mein alter Körper es nicht schafft, diesen Stress und die Angst vor vielen Dingen auszuhalten. Ich kann meine Wohnung nicht verlassen, außer vielleicht im 300 Meter Umkreis. Ich bekomme dann einfach nur Angst, nicht sicher zu sein.
Ich möchte so sehr wieder frei sein und leben können, frei und glücklich, aber es ist alles nur schwer und belastend, und alles fällt schwer, obwohl ich mich so sehr danach sehne. Die Ängste habe ich schon lange, eigentlich mein Leben lang. Ich war alleinerziehend und habe es schaffen müssen. Da habe ich für meine Kinder gelebt, aber jetzt? Ich bin so verzweifelt und hilflos.” Danke für deine Email.
Ja, diese Ängste hast du schon sehr, sehr lange. Und irgendwie passt deine Email so schön zu der Frage, die ich eben beantwortet habe, als Konstanze mich fragte wegen ihrer Ängste.
Ich könnte dir jetzt sagen, was du mit den Ängsten machen kannst; das hast du wahrscheinlich von mir schon öfter gehört: sie annehmen; sie da sein lassen. Aber das ist nur Salbe auf eine Wunde. Wir müssen uns um die eigentliche Ursache der Wunde kümmern. Und das ist das, was ich vorhin zu Konstanze sagte: wir versuchen, eine Illusion aufrechtzuerhalten, dass wir im Leben Sicherheit finden; dass wir im Körper Sicherheit finden.
Aber wie sollte das möglich sein? Nichts in dieser Welt ist konstant und sicher, und dieser Körper schon gar nicht. So schnell wird er krank, und er wird sterben – vielleicht nicht morgen, aber vielleicht übermorgen. Ich bin genauso alt wie du. Wer weiß, wie lange dieser Körper noch herumlaufen möchte?
Wir suchen Sicherheit und Halt an einer Stelle, wo das nicht zu finden ist, und dann wundern wir uns, dass wir unser Leben lang Angst haben.
Aber sobald du anerkennst, was die Wahrheit ist, sobald du anerkennst, dass das Leben macht, was es will, und sobald du dazu 'ja' sagst, ändert sich alles.
Wir versuchen, eine Illusion aufrechtzuerhalten, dass wir im Leben Sicherheit finden. Aber wie sollte das möglich sein? Nichts in dieser Welt ist konstant und sicher, dieser Körper schon gar nicht. Und dann wundern wir uns, dass wir unser Leben lang Angst haben. Aber sobald du anerkennst, dass das Leben macht, was es will, und dazu 'ja' sagst, ändert sich alles.
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Sobald du 'ja' sagst, dazu, wie dein Körper ist, so wie er jetzt ist, ändert sich alles. Und dann fällst du wieder zurück in deine alte Haltung, und sofort ist Stress und Angst und Mühsal wieder da, um dich zu erinnern, dass du dich gerade wieder selbst betrügst und belügst. Das ist das eine, was du tun kannst: das Leben nehmen, wie es wirklich ist. Du bist nicht der Chef des Lebens. Du wirst gelebt von diesem Leben, von Gott. Gott ist einfach ein anderes Wort für 'Leben'. Und dazu 'ja' sagen ändert alles.
Und wenn du jeden Tag meditierst, da lernst du das, sozusagen im Sandkasten. Die Meditation ist eine Art Spiel, wo du in dir drin dieses Loslassen und diese Hingabe ans Leben üben kannst. Deswegen heißt die Samarpan-Meditation so: 'Samarpan' heißt Hingabe – da, wo du alles loslässt. Deine Wünsche, deine Anforderungen ans Leben, deine Träume, das lässt du alles los und bist einfach hier, so, wie es jetzt gerade ist. Das übst du in dieser halben Stunde, und dann fällt es dir leichter im Rest des Tages, wenn du die Augen wieder geöffnet hast.
Das ist das eine, was du tun kannst: das Leben nehmen, wie es wirklich ist. Du bist nicht der Chef des Lebens. Du wirst gelebt von diesem Leben, von Gott. Gott ist einfach ein anderes Wort für 'Leben'. Und dazu 'ja' sagen ändert alles.
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Mein Leben ist so leicht, aber nicht, weil es anders ist als deines.
Mein Leben ist leicht, weil ich mit dem Leben anders bin. Das Leben ist das Gleiche. Ich lebe in der gleichen Welt wie du, im gleichen Körper wie du – meiner ist ein bisschen anders als deiner, aber genauso zerbrechlich und genauso sterblich und genauso alt –, aber ich lebe mit, und du nicht. Das ist der große Unterschied. Das ist der Unterschied zwischen einem normalen Menschen und einem Weisen, zwischen einem Sufi-Meister und einem Kaufmann auf dem Schiff.
Mein Leben ist so leicht, aber nicht, weil es anders ist als deines. Mein Leben ist leicht, weil ich mit dem Leben anders bin: ich lebe mit, und du nicht. Das ist der große Unterschied. Das ist der Unterschied zwischen einem normalen Menschen und einem Weisen, zwischen einem Sufi-Meister und einem Kaufmann auf dem Schiff.
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Und diese Fähigkeit, das Leben so zu nehmen, wie es ist, diese Fähigkeit, das zu tun, was Jesus geraten hat – 'ja' zu sagen: „Leben, dein Wille geschehe” –, die lernst du, wenn du einfach jeden Tag ein bisschen meditierst.
Ja... Ich habe dir jetzt die Wahrheit gesagt. Ich weiß, die will man nicht immer unbedingt hören, aber das ist das, was wirklich hilft.
Die meisten Menschen erzählen dir genau das Gegenteil: was du alles tun kannst, um das Leben in den Griff zu bekommen oder so zu manifestieren, wie du es gerne hättest und und und... Aber all das geht an der Wahrheit vorbei: hier hat das Leben das Sagen, und nicht wir.
Und das ist so ein Geschenk, wenn man das erkennt; wenn man dazu 'ja' sagt. Dann wird alles leicht.
Und dann erst erkennst du das, was Jesus gesagt hat. Ich möchte dich gern daran erinnern. Er hat gesagt: „Was sorgst du dich? Das Leben trägt dich die ganze Zeit. Schau dir die Blumen auf dem Feld an. Gott kümmert sich um sie jeden Tag.
Glaubst du, Gott liebt dich weniger als sie?” Und wenn du einmal den Mut hast, das Leben wirklich machen zu lassen, ganz und gar, wenn du jegliche Hoffnung aufgibst, dass es doch so werden könnte, wie du es gerne hättest, dann erst kannst du das sehen, wie wundersam das Leben wirklich ist. Vorher können wir das gar nicht sehen. Wir denken die ganze Zeit, das Leben wäre unser Feind, und schwierig, und gemein. Aber wir können die Wahrheit nicht sehen – erst, wenn wir 'ja' sagen.
Und dabei helfen dir deine Ängste. Dabei hilft dir der Körper mit seiner Krankheit und mit seiner Vergänglichkeit. Er erinnert dich jeden Tag aufs Neue und immer noch nachdrücklicher daran, was die Wahrheit ist.
Danke für deine Email. Ich freue mich sehr, dass du geschrieben hast. Danke.
Plötzlich ist Liebe da
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Simone, magst du weitermachen?
[Simone:] Sehr gerne. Hier ist eine Frage von Nadine.
[Dhyan Mikael:] Nadine, guten Abend. Wie schön, dass du da bist. Hallo.
[Simone:] „Geliebter Mikael, die letzten Tage habe ich mich gefragt, was du meinst, wenn du darüber sprichst, dass man lieben soll: das Leben, mich, andere. Mein Ego macht da gleich eine Aufgabe daraus, ein Ziel, welches erreicht werden soll. Heute Morgen während der Vollmond-Meditation ist etwas geschehen. Plötzlich war Liebe da – Liebe, die sich auf nichts bezieht; einfach ist. Aber ich habe das nicht gemacht. Das ist einfach geschehen. Kannst du etwas dazu sagen? Danke von Herzen, Nadine.”
[Dhyan Mikael:] Dann hast du deine Antwort ja schon bekommen. Wie schön. Ja, von dieser Liebe spreche ich: nicht die Liebe, die wir machen; nicht die Liebe, die wir 'geben' – in Anführungsstrichchen.
Liebe ist das, was da ist, wenn wir aufhören, etwas zu wollen und etwas zu erwarten.
Liebe ist da, wenn wir innehalten und einfach mit dem sind, was ist. Sobald du dein Gegenüber, deinen Partner, anschaust und ihn siehst, wie er ist, einfach wie er jetzt ist, ohne etwas zu wollen, ohne etwas zu denken... Es ist nicht so, dass du liebst, aber plötzlich ist Liebe da. Plötzlich bist du zutiefst berührt, selbst wenn er ein Idiot ist.
Ja, von dieser Liebe spreche ich: nicht die Liebe, die wir 'geben'. Liebe ist das, was da ist, wenn wir aufhören, etwas zu wollen und zu erwarten. Liebe ist da, wenn wir innehalten und mit dem sind, was ist. Sobald du deinen Partner, anschaust und ihn siehst, wie er ist, ohne etwas zu wollen oder zu denken... Es ist nicht so, dass du liebst, aber plötzlich ist Liebe da.
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Genau das meine ich. Sobald wir still werden – und das heißt, sobald wir uns abwenden von unseren Vorstellungen und Wünschen und Ängsten und...
Sobald es still wird, kommt die Liebe.
Sobald wir still werden – und das heißt, sobald wir uns abwenden von unseren Vorstellungen und Wünschen und Ängsten und... Sobald es still wird, kommt die Liebe.
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Ich muss gerade schmunzeln, weil Jesus sagte: „Das erste Gebot ist: Herr, dein Wille geschehe” – das Leben hat hier das Sagen – und dann spricht er gleich über die Liebe: „Liebe dich; liebe deinen Nächsten”. Und ich finde es immer interessant, diese scheinbar zufälligen Zusammenhänge wahrzunehmen, was natürlich kein Zufall ist. In dem Moment, wo du das Leben machen lässt und aufhörst, etwas zu wollen, ist die Liebe da.
In dem Moment, wo du das Leben machen lässt und aufhörst, etwas zu wollen, ist die Liebe da.
Link to quote in video at 53m58s
Es ist einfach so.
Und du hast recht: das ist nicht die Liebe, die man 'macht'. Das ist keine Liebe – das ist ein Wollen, das ist eine Bedürftigkeit, das ist Manipulation. Aber wenn ich nichts will, wenn ich einfach nur hier bin mit dem, was ist, und einverstanden bin mit allem, ist Liebe da – weil ich nicht mehr im Weg stehe. Es ist nicht meine Liebe. Es ist nicht deine Liebe. Das hast du ja heute Morgen ganz eindrücklich erlebt. Da wurdest du von Gott geküsst. Danke, Nadine.
Wenn ich nichts will, wenn ich einfach nur hier bin mit dem, was ist, und einverstanden bin mit allem, ist Liebe da – weil ich nicht mehr im Weg stehe. Es ist nicht meine Liebe. Es ist nicht deine Liebe.
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Meditieren, um mit den Gedanken zu üben
Link to topic in video at 55m15s
Simone, magst du noch einmal? Danach lese ich wieder eine vor.
[Simone:] Die nächste Frage ist von Eva.
[Dhyan Mikael:] Eva, guten Abend. Hallo.
[Simone:] „Lieber Mikael, am Morgen vor der Meditation, wenn ich beginne, ist mein Kopf voller Gedanken. Beim Basteln oder die Wohnung säubern nicht. Was kann ich anders machen? Danke, Eva.”
[Dhyan Mikael:] Du brauchst gar nichts anders machen. Es ist genauso, wie du das beschreibst. Weißt du, deswegen meditieren wir. Solange wir mit irgendetwas beschäftigt sind, nehmen wir unsere Gedanken nicht wahr. Unsere Aufmerksamkeit ist ganz natürlich bei dem, was wir tun. Aber sobald wir nichts tun, sobald wir nicht beschäftigt sind und unsere Aufmerksamkeit frei ist, wird unsere Aufmerksamkeit von unseren Gedanken in Anspruch genommen. Und deswegen meditiert man. In der Meditation setzt man sich einem gewollten Nichtstun aus.
Du machst die Augen zu, damit du nichts sehen musst. Du machst die Ohren zu, damit du nichts hören musst. Du sitzt da, und du musst für eine halbe Stunde nichts tun. Du hast keinerlei Aufgabe. Es gibt nichts zu tun, nichts, womit sich deine Aufmerksamkeit ablenken könnte – und dann nimmst du deine Gedanken wahr, die immer da sind, die dich immer steuern, ohne dass du das merkst. Aber in der Meditation, da kannst du es plötzlich sehen – und das ist gut.
Deswegen gibt dir die Meditation die Gelegenheit, die Gedanken, wenn sie da sind, zu ignorieren. Das ist die Übung. Es ist also nichts verkehrt. Du machst nichts falsch. Du erlebst genau das, weswegen wir meditieren. Dann setzt du dich hin und du weißt genau: „Jetzt kommen sie gleich. Gleich kommen wieder diese ganzen Gedanken” – du weißt es ganz genau. Und dann besteht die Aufgabe darin – das ist so eine Art Spiel –, diese Gedanken, die du jetzt plötzlich sehen, wahrnehmen kannst, einfach nicht wichtig zu nehmen.
Es geht nicht darum, gegen die zu kämpfen. Es geht darum, sich nicht dafür zu interessieren, obwohl sie da sind, und das übt man eine halbe Stunde lang. Und das gelingt dir dann für ein paar Sekunden, dann bist du mit deiner Aufmerksamkeit im Kronenchakra oder sonst wo, aber du interessierst dich nicht für die Gedanken. Aber plötzlich merkst du, dass du doch wieder in den Gedanken drinsteckst, ganz tief drin. Und dann kommst du wieder heraus und sagst: „Nein, interessiert mich nicht, überhaupt nicht”, und dann bist du wieder bei dir.
Und das übt man. Das ist ein Hin und Her, die ganze Zeit. Das übt man während dieser halben Stunde. Und am Anfang der Meditation ist es fast unmöglich, aber je länger man meditiert, gegen Ende dieser halben Stunde, wird es immer leichter. Immer leichter wird es, und die Anziehung der Gedanken wird immer schwächer. Das ist ganz faszinierend. Und wenn man das jeden Morgen erlebt, dann lernst du aus Erfahrung, aus eigener Erfahrung, dass die Gedanken über dich keine Macht zu haben brauchen.
Solange wir mit irgendetwas beschäftigt sind, nehmen wir unsere Gedanken nicht wahr. Unsere Aufmerksamkeit ist ganz natürlich bei dem, was wir tun. Aber sobald wir nichts tun, sobald wir nicht beschäftigt sind und unsere Aufmerksamkeit frei ist, wird unsere Aufmerksamkeit von unseren Gedanken in Anspruch genommen. Und deswegen meditiert man. In der Meditation, da kannst du es plötzlich sehen – und das ist gut.
Link to quote in video at 55m48s
Also: was du da erlebst, ist genau richtig, perfekt. Genau deswegen meditieren wir. Ich sage das ja in manchen meiner Videos, dass es gar nicht stimmt: viele Leute glauben, man setze sich zum Meditieren hin, um still zu sein. Nein – wenn du still sein willst, ist Basteln oder Abwaschen oder Putzen viel besser.
Da gibt es keine Gedanken. Nein: wir setzen uns zum Meditieren hin, um den Lärm in uns wahrzunehmen – und um dann zu lernen, damit umzugehen. Das ist das Tolle am Meditieren. Deswegen ist es so gut, dass die Gedanken kommen: dann kannst du nämlich damit üben. Das ist der Sinn und Zweck. Also: alles bestens. Danke, Eva.
Viele Leute glauben, man setze sich zum Meditieren hin, um still zu sein. Nein – wenn du still sein willst, ist Basteln oder Putzen besser. Da gibt es keine Gedanken. Nein: wir setzen uns zum Meditieren hin, um den Lärm in uns wahrzunehmen – und zu lernen, damit umzugehen. Deswegen ist es gut, dass Gedanken kommen: dann kannst du damit üben.
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Wie man die „Sünden der Väter” nicht weitergibt
Link to topic in video at 59m48s
So, ich möchte noch einmal eine E-Mail-Frage vorlesen.
„Lieber Mikael, ich habe viel Angst davor, etwas falsch zu machen. Wenn man mich oberflächlich kennt, merkt man das nicht, da ich sehr extrovertiert bin und es mag, Menschen Mut zu machen und sie aufzubauen. Bei mir selbst habe ich da Schwierigkeiten. Ich habe eine laute, negative Stimme in mir. Die Meditation hilft zwar, mehr ins Gleichgewicht zu kommen, aber ich leide viel daran, wenn ich meine, etwas falsch gemacht zu haben. Vor allem in Bezug auf meine Tochter habe ich große Angst davor, einmal in Zukunft keine gute Beziehung zu pflegen.
Die Mutterrolle hat sich von Anfang an nicht leicht angefühlt für mich. Ich mag meine persönliche Freiheit und Selbstbestimmtheit sehr, und ich habe es genossen, dass sie bereits mit fünf Monaten zur Tagesmutter gegangen ist und ich meine neue Stelle als Lehrerin antreten konnte und mich meinen Interessen widmen konnte. Ich habe deshalb ein schlechtes Gewissen. Ich bin auch manchmal sehr wütend, und dann werde ich laut und sage blöde Sachen zu ihr. Ich spüre dann sehr viel Wut und habe sie auch schon mal fest am Arm gepackt und festgehalten. Meine Mutter meint, ich soll nicht so viel schreien.
Ich möchte meine Wut nicht an meiner Tochter auslassen. Ich fühle mich danach sehr schlecht, weil ich mir für meine Tochter ein befreites Dasein wünsche und das größte Glück, das möglich ist. Ihrem kleinen Bruder, der drei ist, gegenüber habe ich nicht so viel Wut. Auf meinem Mann bin ich auch oft wütend und habe mich innerlich verschlossen. Ich sage mir immer, mein Herz ist offen, und ich versuche, die Liebe fließen zu lassen, aber gerade ist es schwer. Warum mache ich mir das Leben schwer? Manchmal fühle ich wie eine drückende Last auf mir und Schuld, wenn etwas nicht so gut läuft.
Dabei sind wir eine tolle, gesunde Familie und haben alles. Ich habe wieder Angst, dass ich werde, wie mein Vater war. Er hatte keine gute Beziehung zu seinen Kindern und zu meiner Mutter. Ich würde die alten Familienmuster gerne ablegen, diesen Zyklus überwinden und meine Seele befreien. Bin ich zu ungeduldig? Mache ich es richtig oder falsch? Warum muss ich dich das fragen? Kann ich es nicht selbst wissen?” Danke. Danke. Danke für deinen Mut, mich zu fragen, obwohl du nicht weißt, warum du mich fragen musst.
Ich verstehe dich so gut.
Mein Leben lang, bis vor 10, 15 Jahren, hatte ich immer solche Angst, etwas falsch zu machen.
Ich verstehe dich so gut. Und dann hat mir mein spiritueller Meister Soham beigebracht, in Frieden damit zu sein, wie ich bin: in Frieden damit zu sein, dass ich ein Mensch bin mit Grenzen, mit Fehlern; in Frieden damit zu sein, dass ich ständig Dinge falsch mache; in Frieden damit zu sein, dass ich verkehrt bin; in Frieden damit zu sein, dass ich so bin, wie mein Vater war.
Ich bin wie mein Vater – nicht ganz so krass wie er, aber im Grunde bin ich eine kleine Kopie von ihm. Aber mit jeder Generation wird es ein wenig leichter. Ich bin nicht mehr ganz so verkorkst, wie mein Vater es war, und – und das ist die Revolution – ich bin mit mir in Frieden, dank meines Meisters.
Du sagst, du möchtest gerne diese alten Familienmuster, „diese alten Sünden”, so sprach Jesus über diese Psychologie der Familie, nicht weitergeben, und ich möchte dir gerne sagen, wie du das tust. Du tust das, indem du dich so, wie du bist, liebst, akzeptierst – mit deinen Grenzen, mit deinen Fehlern; je mehr du dich so, wie du bist, so wie dein Vater oder wer auch immer, mit all diesen Fehlern, die du nie haben wolltest, akzeptierst.
Du sagst, du möchtest gerne diese alten Familienmuster, „diese alten Sünden”, so sprach Jesus über diese Psychologie der Familie, nicht weitergeben. Du tust das, indem du dich liebst, so wie du bist – mit deinen Grenzen und Fehlern; indem du dich so, wie du bist, wie dein Vater, mit all diesen Fehlern, die du nie haben wolltest, akzeptierst.
Link to quote in video at 1h04m30s
Und das ist ein Paradox, weißt du... Du versuchst, anders zu sein, und genau dieser Versuch macht, dass du diese Dinge weitergibst. Es ist, als wolltest du mit diesen Dingen nichts zu tun haben: all diese schwierigen Seiten an dir, mit denen möchtest du nichts zu tun haben, und da du mit ihnen nichts zu tun haben möchtest, werden sie weitergegeben, solange, bis sie in die Hände eines Menschen kommen, wo sie willkommen sind.
Wenn du dieser Mensch bist – wenn du sagst, „okay, ich bin so; ich bin nicht stolz darauf, aber ich bin so; okay, ich bin so; ja; ich sage 'ja'” –, dann sind diese Seiten, diese Familienmuster, diese Energien, zum ersten Mal seit Abergenerationen willkommen. Dann bist du das Abstellgleis, der Parkplatz, auf dem sie ihr Ende finden.
Du versuchst, anders zu sein, und genau dieser Versuch macht, dass du diese Dinge weitergibst. Es ist, als wolltest du mit diesen Dingen nichts zu tun haben, und sie werden solange weitergegeben, bis sie zu einem Menschen kommen, wo sie willkommen sind. Wenn du dieser Mensch bist, dann bist du das Abstellgleis, auf dem sie ihr Ende finden.
Link to quote in video at 1h05m20s
Wenn du sie willkommen heißen kannst, wenn du einverstanden bist, so zu sein, dann musst du sie nicht weitergeben. Das ist das Geheimnis. Dann bist du in Frieden mit dir selbst; dann bist du zwar verkorkst, genau wie dein Vater, aber da du in Frieden damit bist, ist es, als wäre eine Bombe entschärft.
Wenn du die Familienmuster willkommen heißen kannst, wenn du einverstanden bist, so zu sein, dann musst du sie nicht weitergeben. Das ist das Geheimnis. Dann bist du in Frieden mit dir selbst; dann bist du zwar verkorkst, genau wie dein Vater, aber da du in Frieden damit bist, ist es, als wäre eine Bombe entschärft.
Link to quote in video at 1h06m37s
Schau, ich sagte eben, ich bin ganz ähnlich wie mein Vater. Aber mein Vater war nicht in Frieden mit sich selbst, und er war ein Vulkan, er war eine Bombe, die jederzeit explodieren konnte – man wusste nie, wann. Ich habe ganz ähnliche Energien in mir wie mein Vater – es ist ja kein Wunder, ich bin sein Sohn –, aber ich bin in Frieden mit allem, was ich in mir spüre, und deswegen ist es entschärft. Sobald es da ist, sobald es hochkommt, ist es willkommen. Da ist Platz, da ist Raum. Da braucht nichts geschehen.
Das ist das Geheimnis um diese alten Dinge, für die du nichts kannst, für die dein Vater auch nichts kann und sein Vater auch nicht...
Da kommen sie zum Ende: wenn du anfängst, zu sagen: „ja; ja, ich bin so”.
Ich bin wie mein Vater. Er war nicht in Frieden mit sich, und deshalb war er eine Bombe, die jederzeit explodieren konnte. Ich bin sein Sohn, aber ich bin in Frieden mit allem, was ich in mir spüre, und deshalb ist es entschärft. Sobald es hochkommt, ist es willkommen. Das ist das Geheimnis, damit diese alten Dinge zum Ende kommen: du sagst: „ja, ich bin so”.
Link to quote in video at 1h07m04s
Natürlich machst du Fehler.
Das ist normal – und als Mutter ohnehin.
Man kann nicht Mutter sein und nicht alles falsch machen: es ist unmöglich. Deswegen ist es so hilfreich, damit Frieden zu schließen, dass man verkehrt ist; dass man Fehler macht; dass man unzulänglich ist.
Ich mache so viel falsch. Ich habe viele Fehler.
Ich bin nicht cooler als du. Ich bin nicht besser als du – überhaupt nicht. Ich bin wie du. Der einzige Unterschied ist, dass ich das große Glück hatte, zu lernen, damit in Frieden zu sein. Und das kannst auch du: schließe Frieden damit, wie du bist. Das kannst du heute machen, und dann jeden Tag aufs Neue. Immer, wenn du einen Fehler machst: „Ja, so bin ich. So bin ich.
Ja.” Und dann fängst du ganz allmählich an, dich selbst zu lieben, ganz allmählich. Und erst, wenn du dich selbst lieben kannst, dann kannst du auch andere Menschen lieben. Aber solange du vor dir selbst wegläufst, ist Liebe unmöglich.
Ich mache so viel falsch. Ich habe viele Fehler. Ich bin nicht cooler oder besser als du. Der einzige Unterschied ist, dass ich das große Glück hatte, zu lernen, damit in Frieden zu sein. Und das kannst auch du: schließe Frieden damit, wie du bist. Das kannst du heute tun, und jeden Tag aufs Neue. Immer, wenn du einen Fehler machst: „Ja, so bin ich. Ja.”
Link to quote in video at 1h09m04s
Und deswegen ist es so einfach, weißt du. Es ist unmöglich, zu versuchen, anders zu sein, als du bist. Das wird dir nicht gelingen. Aber zu lernen, damit in Frieden zu sein, wie du bist, das ist möglich. Das ist übrigens auch das Geheimnis jeder Therapie. Ein Therapeut kann dich nicht verändern; der kann dich nicht verbessern. Aber er hilft dir ganz allmählich dabei, der Tatsache ins Auge zu sehen, wie du bist, und festzustellen, dass du so bist und dass trotzdem alles okay ist. Und dabei hilft dir auch die Meditation, oder ein Meister, oder ein Mikael.
Dann fängst du ganz allmählich an, dich selbst zu lieben. Erst, wenn du dich selbst liebst, kannst du auch andere Menschen lieben. Aber solange du vor dir selbst wegläufst, ist Liebe unmöglich. Und deswegen ist es so einfach. Es ist unmöglich, anders zu sein, als du bist. Aber zu lernen, damit in Frieden zu sein, wie du bist, das ist möglich.
Link to quote in video at 1h09m49s
Swamiji, das ist der Guru, der die Samarpan-Meditation zu uns bringt, der sagt manchmal: „Ändere dich nicht – aber meditiere.” Du kannst dich nicht verändern. Du brauchst dich auch nicht verändern. Das Geheimnis ist... Das Geheimnis des Friedens, nach dem du dich so sehnst, und der Liebe, ist, zu akzeptieren, wie es ist, und das lernst du in der Meditation. Deswegen sein Rat: „Ändere dich nicht – aber meditiere.” Da entsteht diese Akzeptanz. Da kannst du sie üben, und das ist so ein Segen, und so einfach.
Danke. Danke, dass du geschrieben hast.
Soll man Kindern die Meditation beibringen?
Link to topic in video at 1h12m10s
Simone, magst du weitermachen?
[Simone:] Ja, gerne. Ich habe noch zwei Fragen.
[Dhyan Mikael:] Ja.
[Simone:] Die erste Frage ist von Katharina.
[Dhyan Mikael:] Katharina. Ist das die gleiche Katharina wie eben?
[Simone:] Nein, wir hatten vorher Eva, Nadine, Konstanze.
[Dhyan Mikael:] Ah, Konstanze. Die Konstanze war da. Ich habe sie verwechselt; okay. Guten Abend, Katharina.
[Simone:] Konstanze hat übrigens geschrieben, sie bedankt sich für die Hausaufgaben.
[Dhyan Mikael:] Klasse. Guten Abend Katharina. Schön, dass du da bist.
[Simone:] „Lieber Mikael, bringt es etwas, meinem Sohn, fünf Jahre, auch schon die Samarpan-Meditation näherzubringen und ihm beizubringen, dass wir nur das Glück in uns und nicht im Außen finden? Liebe Grüße, Katharina.”
[Dhyan Mikael:] Danke. Ach, ich würde es nicht machen. Aber bevor ich jetzt etwas sage, ich muss hier aufpassen, möchte ich dir sagen: solche Fragen zur Meditation selbst kannst du direkt an Swamiji stellen. Du kannst ihm nicht persönlich schreiben, aber es gibt in Deutschland eine E-Mail-Adresse, an die kannst du schreiben, und da kannst du diese Frage stellen. Und dann bekommst du eine Antwort, die von Swamiji ist. Er schreibt dir dann nicht selbst persönlich, dazu schreiben ihm wahrscheinlich zu viele Leute, aber du bekommst eine Antwort, die von ihm ist.
Auf meiner Website, auf der 'Samarpan-Meditation'-Seite, da findest du auch die E-Mail-Adresse, oder du googelst einfach Samarpan-Meditation. Also, die Website-Adresse von der Samarpan-Meditation ist einfach Samarpan-Meditation.de Da findest du auch die Kontakt-E-Mail-Adresse. Aber auf meiner Website findest du sie auch. Und da kannst du ihn direkt fragen. Aber ich will dir sagen, wie wir das hier zu Hause handhaben bei uns. Weißt du, so etwas brauchst du den Kindern nicht direkt beibringen. Mit Kindern läuft es so: Kinder lernen durch Imitation.
Und wenn du dich jeden Tag hinsetzt und meditierst, und ab und zu mal abends bei einer Online-Meditation oder in einer Gruppe mitmachst und die Kinder mitnimmst oder vielleicht mal zum OdM fährst, zum Ort der Meditation in Frankfurt, bei Frankfurt, und dann da mitmeditierst, dann bekommen die Kinder das mit. Und wenn sie ein bisschen Offenheit in der Seele haben, dann sind sie neugierig und stellen alle möglichen Fragen und wollen mitmachen. Und so läuft es bei uns. Wir haben denen nie gesagt, „ja, das ist wichtig und das ist hilfreich für dich”.
So können Kinder, glaube ich, nicht lernen. Aber die bekommen das mit, und speziell die Jüngere, die ist total neugierig und setzt sich öfter mal mit dazu. Ich meine, sie ist noch nicht alt genug, um da eine halbe Stunde zu sitzen, aber sie ist ganz stolz, wenn sie dann auch mal 8 oder 10 Minuten mitmacht. Und sie liebt es, zum Ort der Meditation mitzukommen, zum Beispiel. Und so bekommen die Kinder ganz natürlich mit, dass Meditation normal ist und cool ist, und dann wird es ein ganz natürlicher Teil ihres Lebens, so wie alles andere, was die Eltern machen, auch.
Und wenn sie dann so alt genug sind, dann machen sie einfach mit. Also, das ist meine Beobachtung hier bei uns zu Hause. Aber bitte, stell die Frage auch an die Stelle, die ich gerade erwähnt habe. Ich wäre neugierig, welche Antwort du von dort bekommst. Und wenn Swamiji in Deutschland ist, wenn der am Ort der Meditation ist, dann macht er auch immer eine spezielle Begegnung nur für die Kinder, damit die Kinder ihm mal begegnen können. Und soweit ich weiß, erzählt er denen da nichts über Meditation, sondern der redet mit denen, wie man mit Kindern eben redet.
Die dürfen ihm Fragen stellen, und dann ratschen die ja eine Weile zusammen, ganz unernst, ganz schön. Ja... Aber, bitte: meine Antwort soll nicht deine Frage an Swamiji ersetzen. Ich versuche gerade, mir, das anzugewöhnen, Fragen, die direkt zur Meditation gestellt werden, immer auch an die richtige Stelle zu verweisen, weil du da noch eine ganz andere Antwort bekommst, 'von oben' sozusagen, und nicht nur von mir.
Danke für deine Frage. Ganz herzlichen Dank.
Deine Aufgabe ist es, dich um dich zu kümmern
Link to topic in video at 1h17m03s
Ich schiebe noch von mir eine Frage dazwischen, und dann darfst du wieder, Simone.
„Lieber Mikael, es ist etwas in mir, was mich nervt, beziehungsweise, die Welt nervt mich. Selbst in der Zeit, als ich doch mehr meditiert habe als jetzt, war ich genervt. Was kann das bloß sein? Und mein Problem ist, dass ich meinen Beruf und meine Familie nicht unter einen Hut bekomme.
Wenn ich mich auf meine Arbeit konzentriere, zieht meine Mutter an mir und braucht oft meine Hilfe. Wenn ich ihr helfe und viel Kontakt habe, was ich auch mag, dann bin ich nicht mehr arbeitsfähig. Es ist ein ständiger Kreislauf, der langsam an meine Nerven zehrt.” Ich liebe diese praktischen Fragen des Lebens, vielen Dank.
Ich kann dir dazu zwei Sachen sagen. Eigentlich ist die Sache ganz einfach.
Denk nicht darüber nach; sei im Moment. Und da du meditierst, weißt du, was das ist. Du weißt auch, wie man es üben kann.
Du hast dein Leben, du musst dein Geld verdienen, du musst deine Wohnung bezahlen, also musst du zur Arbeit gehen. Und dann schaust du einfach, wie viel Energie übrig ist. Und dann schaust du im Moment, was dir wirklich möglich ist. Was sehr an den Nerven zehrt und sehr irritierend ist, was wirklich nervt, ist, wenn man versucht, sich zu vierteilen: wenn man versucht, mehr zu machen, als man kann. Sobald du versuchst, mehr zu tun, als du Energie hast, bist du aus deiner Kraft, und das ist total irritierend.
Es ist kein Wunder, dass du genervt bist. Aber wenn du in jedem Moment schaust: „Okay... Habe ich dafür Kraft? Habe ich dafür Zeit? Ist es meine Angelegenheit? Will ich das?”... Und wenn du diese vier Fragen mit 'ja' beantworten kannst, dann tu es. Aber wenn nicht, dann lass es bleiben.
Sobald du versuchst, mehr zu tun, als du Energie hast, ist das total irritierend. Es ist kein Wunder, dass du genervt bist. Aber wenn du in jedem Moment schaust: „Habe ich dafür Kraft? Habe ich dafür Zeit? Ist es meine Angelegenheit? Will ich das?” und du diese vier Fragen mit 'ja' beantworten kannst, dann tu es. Aber wenn nicht, dann lass es bleiben.
Link to quote in video at 1h18m53s
Es gibt so viele Sachen, die ich gerne täte, aber ich kann nicht, weil ich keine Kraft, keine Energie, keine Zeit dafür habe. Und wenn ich nur die Sachen mache, für die ich jetzt Energie habe, dann ist mein Leben schön. Es ist sehr voll, aber schön. Sobald ich auch nur eine Kleinigkeit mehr mache, als ich Energie habe, wird es sofort interessant.
Es gibt so viele Sachen, die ich gerne täte, aber ich kann nicht, weil ich keine Kraft, keine Energie, keine Zeit dafür habe. Und wenn ich nur die Sachen mache, für die ich jetzt Energie habe, dann ist mein Leben schön. Es ist sehr voll, aber schön. Sobald ich auch nur eine Kleinigkeit mehr mache, als ich Energie habe, wird es sofort interessant.
Link to quote in video at 1h19m33s
Ja, das ist das eine. Und das andere ist: deine Aufgabe ist es, dich um dich zu kümmern. Das ist dein Job hier. Dafür bist du hier auf dieser Welt: du kümmerst dich um dich. Und wenn du das erledigt hast, wenn du dir selbst das gegeben hast, was du brauchst – du arbeitest für das, was du an Geld brauchst; du gibst dir die Zeit und die Ruhe und die Entspannung, die du brauchst –, und wenn du dann noch Zeit und Kraft übrig hast und es dir auch noch Spaß macht, dann kannst du dich natürlich auch um andere Leute kümmern.
Aber es ist nicht deine Aufgabe. Deine Aufgabe ist es, dich um dich zu kümmern. Und sobald du diese Aufgabe vernachlässigst, wirst du irritiert – sofort. Das hat nichts mit deiner Mutter zu tun. Das hat damit tun, dass du dich selbst vernachlässigst. Und es macht einen sehr wütend, sehr irritiert. Und das ist gut so. Danke für deine Email.
Das Leben zeigt dir den neuen Weg
Link to topic in video at 1h21m28s
Simone, würdest du bitte weitermachen?
[Simone:] Ja, gerne.
[Dhyan Mikael:] Danke.
[Simone:] Die nächste Frage ist von jemandem, der sich Reiskeks nennt. Wie heißt der Name? Reiskeks.
[Dhyan Mikael:] Wie heißt der Name?
[Simone:] Reiskeks.
[Dhyan Mikael:] Reiskeks. Ich wusste gar nicht, dass es Reiskekse gibt, aber: Klasse. Ja, hallo Reiskeks.
[Simone:] „Lieber Mikael, ich habe meinen alten Job gekündigt und stehe nun vor der Entscheidung, einen neuen Weg einzuschlagen. Aber ich weiß nicht, wo es hingehen soll. Ich habe kaum eine Verbindung zu mir selbst. Danke.”
[Dhyan Mikael:] Mach dir keine Gedanken.
Es ist gut, dass der eine Job zu Ende ist, und jetzt bist du frei. Warte einfach, was passieren mag. Es ist nicht deine Angelegenheit. Es ist nicht deine Aufgabe, einen neuen Job zu finden. Der Job wird dich finden, ich verspreche es dir. Bleib einfach offen. Bleib offen und lebendig. Kümmere dich... Jetzt hast du ja etwas Zeit, wenn du gekündigt hast. Na, vielleicht arbeitest du ja noch im alten Job, aber kümmere dich gut um dich selbst, und lass dich vom Leben überraschen.
Weißt du, wenn wir uns fragen, „was will ich?”... Das ist eine Frage, die man normalerweise überhaupt nicht beantworten kann. Die meisten Menschen, die ich kenne, haben mit dieser Frage große Schwierigkeiten, und das ist auch ganz normal. Denn dieses 'ich' da oben hat nicht nur einen Wunsch, sondern Hunderte, und alle möglichen Vorstellungen und Ideen, die sich gegenseitig widersprechen. Aber wenn du einfach offen bleibst und schaust, was das Leben möchte: das wird irgendwann offensichtlich werden. Das ist wirklich etwas, worüber du dir keine Gedanken machen brauchst.
„Was will ich?” ist eine Frage, die man nicht beantworten kann, denn dieses 'ich' da oben hat nicht nur einen Wunsch, sondern Hunderte, die sich gegenseitig widersprechen. Aber wenn du einfach offen bleibst und schaust, was das Leben möchte: das wird offensichtlich werden. Das ist etwas, worüber du dir keine Gedanken machen brauchst.
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Ich erinnere mich gerade daran, wie ich zu meinen Jobs gekommen bin in diesem Leben, und das war alles so interessant und so wundersam.
Das Leben ist so kreativ. Weißt du, mit Jobs ist es wie mit Partnern. Du ziehst da jetzt nicht los, wenn du eine Partnerin haben möchtest oder einen Partner, und überlegst dir: „Okay, was für einen Partner möchte ich haben? Wie soll er aussehen? Wie groß soll er sein? Welche Haarfarbe? Welcher Beruf?” So etwas macht man nicht – im Gegenteil: du bist glücklich, du denkst an nichts Böses, du bist allein und du fühlst dich wohl, und plötzlich triffst du in irgendeiner Kneipe diesen Typen, du hast nach niemandem gesucht, und plötzlich hast du einen Partner.
Und so ist es mit Jobs auch. So ist es in Wirklichkeit mit allem im Leben. Bleib einfach offen und mach dir keine Sorgen. Das ist mein Rat. Und du sagst, du hast keine Verbindung zu dir selbst. Das hat ja mit dem Job nichts zu tun, aber das kann man ändern. Ich rate dir, zu meditieren. Das ist eine ganz einfache, ganz unernste Art und Weise, wie man die wahre Verbindung zu sich selbst herstellt, ganz unernst, vollkommen unkompliziert, kostenlos – ich rede von der Samarpan-Meditation: die ist phänomenal, die ist so leicht, aber die bringt die Verbindung zu dir selbst.
Ich kann es dir nur ans Herz legen, das einmal zu probieren. Auf meiner Website findest du die 'Samarpan-Meditation'-Seite, und da habe ich die offiziellen Links zusammengetragen, wo du dann die eigentlichen Informationen findest, die offiziellen Informationen. Da gibt es auch montagabends online immer eine Einführung für ganz Neue, die die Meditation überhaupt noch nicht kennen, da kannst du online teilnehmen. Es sind ganz schön, ich glaube, um Viertel vor Sieben abends, am Montag.
Aber die Infos dazu findest du auf meine Website, und natürlich auf der Website von samarpanmeditation.de. Ja, und dann machst du das einfach einmal für ein, zwei Monate, und dann wirst du schon merken, was das mit dir macht. Das ist so ein Segen, und so leicht, ganz unscheinbar, weißt du, ganz unkompliziert. Es sieht nach nichts aus, aber es ist der Hammer. Ich habe in meinem Leben schon alles Mögliche probiert. Ich habe Therapien gemacht und Gruppen und Seminare und regalweise Bücher gelesen. Was habe ich nicht alles schon gemacht in diesem Leben...
Und einen spirituellen Meister hatte ich – habe ich immer noch, aber damals hatte ich ihn –, aber erst, als diese Meditation zu mir kam, das war der Nachbrenner sozusagen. Es gibt nichts Besseres. Dabei ist sie so einfach. Also, wenn du Lust hast: probiere sie aus. Danke für deine Frage.
Die dunklen Nächte der Seele
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Simone, hast du noch eine Frage?
[Simone:] Eine habe ich noch.
[Dhyan Mikael:] Oh, komm, dann stell sie doch mal.
[Simone:] Sie ist von Doris.
[Dhyan Mikael:] Doris, guten Abend, hallo.
[Simone:] „Kannst du etwas über die dunkle Nacht der Seele berichten? Hast du sie er- beziehungsweise durchlebt?”
[Dhyan Mikael:] Danke für diese Frage. Die Fragen, die viel Zeit brauchen, kommen immer ganz am Schluss, aber das ist okay.
Ja, die dunkle Nacht der Seele...
Es ist so... wir lieben diese Benennungen wie „dunkle Nacht der Seele”. Das klingt sehr eindrucksvoll, und man kann auch viel darüber sagen. Aber was es eigentlich bedeutet, ist, dass man auf diesem spirituellen Weg immer wieder, nicht nur einmal, Phasen durchlebt, wo man verloren ist, desorientiert, unsicher, zweifelnd, traurig.
Man hat manchmal Phasen, da ist alles gut und man ist so glücklich auf diesem Weg, und man kommt sich selbst näher, und Gott kommt man näher, und alles ist super. Aber dann kommt wieder eine Zeit, da ist alles anders – und das ist normal. „Die dunkle Nacht der Seele”, dieser Name, den gibt es eigentlich nur deswegen, um dir zu sagen, dass diese Zeiten normal sind.
Aber was es eigentlich bedeutet, ist, dass man auf diesem spirituellen Weg immer wieder, nicht nur einmal, Phasen durchlebt, wo man verloren ist, desorientiert, unsicher, zweifelnd, traurig – und das ist normal. „Die dunkle Nacht der Seele”, diesen Namen gibt es nur deswegen, um dir zu sagen, dass diese Zeiten normal sind.
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So wie jeder Tag von der Nacht abgelöst wird, und dann folgt auf jeden Fall der neue Tag danach wieder, so ist es auch mit diesen Phasen im Leben.
Und ich erlebe sie immer wieder – jetzt gerade wieder. Ich komme gerade aus einer. Ich tauche auch gerade aus einer auf. Aber wenn man 'ja' sagt zur Nacht, zur dunklen, dann ist das alles kein Problem: „Okay, Gott, das – ja, natürlich.
Natürlich.” Der Name wird normalerweise dafür verwendet, um zu beschreiben, was geschieht, wenn ein Mensch sich auf den spirituellen Weg macht. Und zu Beginn ist erst mal alles ganz toll und alles ganz neu, aber dann geht es ans Eingemachte. Man möchte gern den Verstand und das Ego und die Gedanken loswerden und nur noch im Frieden sein, aber sobald man anfängt, das Ego und die Gedanken auch nur ein bisschen loszulassen, wird es interessant.
Und da erlebt dann so mancher eine sehr grundlegende Phase der Desorientierung und, ja, der Dunkelheit, der Hilflosigkeit. Aber das ist eigentlich zu viel Drama und zu viel Aufmerksamkeit dieser Zeit gewidmet. Ich mag das nicht. Ich sage dir lieber: diese Zeiten gehören zum Leben dazu. Diese Zeiten gehören zum spirituellen Leben dazu. Je näher du dir kommst, desto bereiter wirst du für alles, und desto mehr freut sich die Dunkelheit, dass sie auch willkommen ist. Und sie kommt immer wieder – und dann geht sie wieder. Aber sie ist immer willkommen.
Wenn es dir einerlei ist, ob du gerade eine dunkle Nacht der Seele erlebst oder einen strahlenden Tag der Seele, dann bist du auf dem richtigen Weg. Dann hast du ein gutes Leben.
Diese Zeiten gehören zum spirituellen Leben dazu. Je näher du dir kommst, desto bereiter wirst du für alles, und desto mehr freut sich die Dunkelheit, dass sie auch willkommen ist. Sie kommt immer wieder – und dann geht sie wieder. Wenn es dir einerlei ist, ob du gerade eine dunkle Nacht oder einen strahlenden Tag der Seele erlebst, ist es ein gutes Leben.
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Danke für deine Frage, danke. Wie war der Name der Fragestellerin? Doris, ja? Danke, Doris. Vielen Dank für deine Frage. Und wenn es da noch einen Aspekt gibt, einen speziellen Aspekt, zu dem du eigentlich gefragt hast und was mir entgangen ist, dann kannst du mir gerne noch schreiben, und ich werde dir gerne auch noch antworten.
Eigentlich ist es ganz einfach
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So, mal schauen. Ich habe hier noch eine ganz kurze Email. Ich glaube, die lese ich noch vor, dann bin ich nämlich hier auch mit dem, was ich für heute habe, durch.
„Vielen Dank für deine Antwort auf meine Frage. Da steckt so viel drin für mich. Das geht ganz tief rein. Ich danke dir. Du hast genau ins Schwarze getroffen und genau die Gefühle des Unfriedens in mir spürbar gemacht, die das 'Problem' (in Anführungsstrichen) sind. Nun kann ich sie fühlen und akzeptieren, zumindest für den Moment. Ich habe keine Ahnung, wie es weitergeht, aber das brauche ich ja auch nicht. Ich vermute, dass diese Gefühle mich noch oft besuchen werden.
Ich habe sie in den letzten Tagen auch im Zusammenhang mit anderen Menschen in meinem Umfeld wahrgenommen. Nun habe ich auch von dir noch einmal deutlich gehört, dass ich sie einladen und fühlen muss. Damit nach innen gehen, statt Fehler bei mir oder den anderen zu suchen. Fühlen statt reagieren, handeln und denken.” Ja. Eigentlich ist es ganz einfach: einfach das Leben nehmen, wie es ist, so wie es kommt, mit den Gefühlen, mit den schönen Dingen, mit den schwierigen Dingen, mit der Freude, mit dem Schmerz.
Wenn du dem Leben nicht vorschreibst, wie es sein sollte, sondern wenn du ganz selbstverständlich das, was kommt, annimmst, dann ist es leicht und du bist auf einem wunderschönen Weg dorthin. Ich danke dir für deine Email.
Eigentlich ist es ganz einfach: einfach das Leben nehmen, wie es ist, so wie es kommt, mit den Gefühlen, mit den schönen Dingen, mit den schwierigen Dingen, mit der Freude, mit dem Schmerz. Wenn du dem Leben nicht vorschreibst, wie es sein sollte, sondern wenn du ganz selbstverständlich das, was kommt, annimmst, dann ist es leicht.
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Unterstütze mich, wenn es dir Freude macht
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Und ich danke Euch allen fürs Hiersein, fürs Mitmachen, und danke für all die wunderbaren Fragen, und ich danke euch, dass ich dazu etwas sagen darf. Es ist mir wirklich eine Ehre, eine große Freude. In zwei Wochen gibt es den nächsten Online-Satsang.
Über Weihnachten, gleich nach Weihnachten, gibt es ein Online-Intensive, zwei Tage hintereinander einen langen Satsang am Nachmittag, für diejenigen unter euch, die Lust haben, an den Weihnachtstagen zwischendurch eine kleine Stärkung zu bekommen und sich auf sich selbst zu besinnen, zwischendurch. Dafür seid ihr da ganz herzlich willkommen. Auf meiner Website findet Ihr die Informationen dazu.
Ja, und jetzt am Schluss möchte ich nur noch darauf hinweisen: alles hier ist kostenlos bei mir – die Online-Satsangs sind kostenlos, die Videos, die Retreats jetzt auch –, aber ich freue mich sehr über Spenden. Ich habe so eine Freude bei dem, was ich tue, und ich gebe da alles rein, meine ganze Kraft, meine ganze Zeit und auch das, was ich an Geld habe. Es ist mir alles egal.
Aber ich freue mich sehr, wenn es Menschen gibt, die Freude daran haben, mich dabei finanziell zu unterstützen. Und wenn dir danach ist, dann freue ich mich sehr, und du kannst auf meiner Website Informationen dazu finden, wie das geht. Da gibt es die 'Spende'-Seite, und da habe ich die Informationen dazu zusammengetragen. Ich freue mich über jede Art der Spende, aber du hast dort auch die Möglichkeit, eine Mitgliedschaft bei Steady zu beginnen.
Da gibt es dann verschiedene monatliche Beträge, und wenn ich von einigen Menschen regelmäßig diese kleinen oder mittelgroßen oder großen Beträge bekomme, dann ist es für mich wunderbar, weil ich dann weiß: „Ah, ja, das Ganze steht auf guten Füßen. Das kann auch gut weitergehen.” Aber ganz gleich, wonach dir ist: fühl dich frei. Deswegen sage ich: es ist alles umsonst, aber ich freue mich über Unterstützung. Ja. Danke, dass du hier bist. So ein Segen. Danke für Satsang.
Ich liebe dich.