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German Online Satsang of December 5, 2025

German with German subtitles.

German with automatic subtitles.

Topics: There is no difference between spiritual and practical life. Without resistance, it is easier. The world is not your home. The inner world begins where what we know ends. The crown chakra: where your home begins. Be with yourself – just as you are right now. The search for true life. No room for “free will”. No one can destroy your peace. Enjoy the roller coaster ride. Live in such a way that you learn for yourself. Thoughts are the real poison. How important is group meditation? Don't take feelings seriously. Be patient with your body. Make it easy for yourself. Why I don't manifest. Is there cause and effect? Only the disciple recognizes the Guru.

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About this Video:

Rarely have I enjoyed a Satsang as much as these two hours, during which I was allowed to speak on 18 questions. And although a wide variety of aspects of everyday life were addressed once again – relationships, nutrition, health, and much more – it was basically always about one question: how can we, in practical terms, live in such a way that we are peaceful and happy? 

One answer runs through the entire Satsang: that our everyday, practical life, which is often so different from what we would like it to be, is not a disturbance or distraction on the spiritual path, but on the contrary, it is help tailored specifically to us personally, so that we can find our way home to ourselves. 

This tied in perfectly with the question about manifestation, and I talked about why I steer clear of it. However, I couldn't say much about the question of whether free will exists, because I have no experience with such a thing: at least so far, I have not been able to find any convincing evidence of free will in myself. 

I was particularly touched by the last question of the Satsang, whether a supposedly enlightened Guru can also have a dark side. I thank everyone who shared this wonderful evening with me. It is such a blessing for me to be a part of it.

Complete German text:

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Spirituelles und praktisches Leben?

Leben</topic> [Dhyan Mikael:] Guten Abend. Herzlich willkommen zum Satsang an diesem Vorabend von Nikolaus. Ich wohne in einem Haus zusammen mit ein paar Kindern, und deswegen bin ich da bestens informiert. Ich habe auch schon meinen Stiefel geputzt und an die Haustür gestellt – den größten Stiefel von allen, denn ich komme sonst zu kurz. Ich bekomme sonst nicht genug Süßigkeiten und Kekse. Ja, willkommen zum Satsang. Ich freue mich, dass du da bist.

Ja, hier im Satsang können wir, wenn du möchtest, über alles sprechen, was dich bewegt – nicht nur über heilige Themen, nicht nur über spirituelle Themen. Es gibt in Wirklichkeit keinen Unterschied zwischen dem spirituellen Teil des Lebens und dem praktischen Teil. Das scheint nur so. Alles, was du in deinem praktischen Leben erlebst, alles, was dich da erfreut und plagt und anzieht und abstößt, ist in Wirklichkeit alles Teil des spirituellen Planes, um das mal sozusagen, um dich nach Hause zu bringen.

Und wenn man das einmal weiß und einmal genauer hinschaut, dann kann man das sehen; wenn man einmal begreift, was man da lernen kann. Und dann wird das Leben leichter. Ja, also: wenn du Fragen hast, dann freue ich mich sehr, dazu etwas zu sagen. Die kannst du einfach in den Chat schreiben, in YouTube oder in Zoom, und dann liest Simone die Fragen vor und ich kann etwas dazu sagen. Und ich werde auch zwischendurch immer wieder eine Frage vorlesen, die mich per Email erreicht hat, und dazu etwas sagen.

Und das machen wir jetzt einfach bis halb zehn heute Abend, und ich freue mich sehr, dass wir heute Abend wieder zusammen sein können. Ich finde diese Adventszeit eine ganz besondere Zeit. Ich weiß gar nicht, warum das so ist, aber es hat für mich überhaupt nichts mit Romantik zu tun. Es hat für mich nichts zu tun mit Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Es bringt mich einfach noch mehr nach innen, dieses langsame Vorbereiten auf dieses Fest von Jesus Christus.

Es gibt in Wirklichkeit keinen Unterschied zwischen dem spirituellen und praktischen Teil des Lebens. Alles, was dich da erfreut und plagt und anzieht und abstößt, ist Teil des spirituellen Planes, um dich nach Hause zu bringen. Und wenn man das einmal weiß, dann wird das Leben leichter.

Und die Satsang in dieser Zeit, die genieße ich immer ganz besonders.

Ohne Widerstand ist es leichter

Ja... Ich fange mit einer Frage an, die mich per Email erreicht hat.

„Ganz lieben Dank für deine Email und deine Antwort zum Thema Widerstand und Meditation. Beim Thema Widerstand merke ich, dass es sich konkret gegen Gott richtet. Und nachdem ich ihn lange Zeit weghaben wollte, habe ich mich vor einiger Zeit entschieden, ihn einfach da sein zu lassen und zu akzeptieren.” Ich nehme an, sie spricht da nicht von Gott, sondern von dem Widerstand.

„Und an Tagen, wo ich ihn doch weghaben will, dieses doch weghaben wollen zu akzeptieren: einfach das zu beobachten und da sein zu lassen, was da ist. Und das bringt mein System dann doch des Öfteren in eine Art Entspannung, wenn dies bewusst passiert.” Ja, danke. Danke für diesen Bericht, der gar keine Frage ist. Sobald wir aufhören, Widerstand zu leisten, wird es leichter. Wir sind es so gewohnt, gegen alles, was das Leben uns serviert, Widerstand zu haben und zu versuchen, das, was wir wollen, durchzusetzen.

Das ist so normal, dass die meisten Menschen überhaupt nicht merken, dass sie das eigentlich jeden Tag tun. Aber irgendwann wird es dir bewusst, und dann kannst du den Unterschied erleben. Manchmal bist du im Widerstand, und manchmal nicht. Und dann merkst du, wie sich dein gesamtes Leben verändert, deine Energie, deine Stimmung, wenn du nicht kämpfst, sondern das, was da ist, da sein lässt.

Sobald wir aufhören, Widerstand zu leisten, wird es leichter. Wir sind es gewohnt, gegen alles, was das Leben uns serviert, Widerstand zu haben und das, was wir wollen, durchzusetzen. Aber irgendwann merkst du, wie sich dein gesamtes Leben verändert, deine Energie, deine Stimmung, wenn du nicht kämpfst, sondern das, was da ist, da sein lässt.

Und das Leben ist geduldig. Es ist nicht so, dass Gott ein Problem damit hätte, wenn du Widerstand leistest gegen ihn oder gegen das Leben – 'Gott' und 'das Leben' ist das Gleiche. Niemand hat etwas dagegen, wenn du Widerstand leistest – aber für dich macht es einen großen Unterschied, ob du Widerstand leistest oder nicht. Wenn man das einmal entdeckt, dann wird es so viel leichter.

Und das Leben ist geduldig. Es ist nicht so, dass Gott ein Problem damit hätte, wenn du Widerstand leistest gegen ihn oder gegen das Leben – 'Gott' und 'das Leben' ist das Gleiche. Niemand hat etwas dagegen, wenn du Widerstand leistest – aber für dich macht es einen großen Unterschied. Wenn man das einmal entdeckt, dann wird es so viel leichter.

Wir wünschen uns oft so gern, dass wir getragen werden vom Leben; dass wir uns nicht um alles kümmern brauchen, aber es fällt uns so schwer, damit aufzuhören, alles kontrollieren zu wollen. Aber solange wir das tun, kann uns das Leben nicht tragen. Und wenn wir dann einmal zwischendurch ein kleines bisschen damit aufhören, dann erleben wir, wie das Leben wirklich tickt. Dazu möchte ich dich immer wieder ermutigen. Danke für deinen Brief.

Wir wünschen uns, dass wir getragen werden vom Leben und uns nicht um alles kümmern brauchen, aber es fällt uns so schwer, damit aufzuhören, kontrollieren zu wollen. Aber solange wir das tun, kann uns das Leben nicht tragen. Wenn wir damit aufhören, dann erleben wir, wie das Leben wirklich tickt. Dazu möchte ich dich immer wieder ermutigen.

Die Welt ist nicht dein Zuhause

Und ich schiebe jetzt noch eine zweite Email hinterher, die eine tatsächliche Frage beinhaltet.

„Lieber Mikael, vielen Dank für deine Antwort und deine inspirierenden Nachrichten am Morgen. Seit Monaten erlebe ich die Umwelt als irgendwie fremd, so, als wäre alles neu – was mich beängstigt. Kannst du dazu etwas sagen?” Ja, sehr gerne. Danke für deine Email. Die beiden E-Mails, die ich eben vorgelesen habe, sind schon sehr, sehr lange in meinem Posteingang. Sie gehören zu den E-Mails, von denen ich im letzten Satsang berichtet habe, die sich in irgendeiner Falte meines Posteingangs versteckt hatten, und ich habe sie vor 3 Wochen wiederentdeckt.

Und jetzt freue ich mich, endlich etwas dazu sagen zu können. Ja, das Leben kommt dir fremd vor.

Es ist so: in Wirklichkeit ist das Leben in jedem Moment neu, und in Wirklichkeit ist das Leben eigentlich ein großes Abenteuer. Aber wir merken das normalerweise nicht, weil wir so in unserer Gedankenwelt leben – in diesem Konzept davon, wie das Leben sein sollte –, dass wir gar nicht hinschauen, wie das Leben wirklich ist.

In Wirklichkeit ist das Leben in jedem Moment neu, und in Wirklichkeit ist das Leben eigentlich ein großes Abenteuer. Aber wir merken das normalerweise nicht, weil wir so in unserer Gedankenwelt leben – in diesem Konzept davon, wie das Leben sein sollte –, dass wir gar nicht hinschauen, wie das Leben wirklich ist.

Aber wenn wir damit anfangen; wenn wir wahrnehmen, dass das Leben in Wirklichkeit macht, was es will; wenn wir beginnen, uns selbst kennenzulernen; wenn wir beginnen, die ersten Schritte nach innen zu machen; wenn wir beginnen zu meditieren... dann merken wir, dass all das um uns herum mit uns überhaupt nichts zu tun hat: dass wir dort nicht zu Hause sind.

Und dann beginnst du, dein wahres Zuhause zu entdecken, und das ist in dir drin. Das entdeckst du durch die Samarpan-Meditation, ganz leicht, ganz von selbst, einfach mit der Zeit.

Ja, ich bin ein Fremder in der Welt – nur auf der Durchreise, ganz kurz. Aber ich bin immer zu Hause.

Ja, ich bin ein Fremder in der Welt – nur auf der Durchreise, ganz kurz. Aber ich bin immer zu Hause.

Danke für deine Email.

Das Innen fängt an, wo aufhört, was wir kennen

[Dhyan Mikael:] Simone, guten Abend. Hast du schon eine Frage, die du vorlesen könntest?

[Simone:] Guten Abend lieber Mikael. Ja. Es brummt nur so vor Fragen.

[Dhyan Mikael:] Ah, toll. Ich habe heute auch so richtig Lust auf ganz viele Fragen.

Dann schieß doch los.

[Simone:] Die erste Frage ist von Manfred.

[Dhyan Mikael:] Manfred, guten Abend. Hallo. Schön, dass du da bist.

[Simone:] „Lieber Mikael, wie kann ich die Aufmerksamkeit nach innen richten? Wie geht das konkret? Wie genau macht man das? Ich tu mir schwer, das umzusetzen. Ich merke, dass meine Aufmerksamkeit immer nach außen gezogen wird. Kann ich mich auf mein Herz konzentrieren, oder ist es besser, sich immer wieder auf das Kronenchakra zu konzentrieren? Danke und liebe Grüße, Manfred.”

[Dhyan Mikael:] Oh, was für eine schöne Frage. Danke, Manfred. Ja, es ist genau, wie du sagst. Wir wissen nichts von diesem Innen, normalerweise, wenn wir es noch nicht entdeckt haben. Und wenn jemand sagt, „geh nach innen mit deiner Aufmerksamkeit”, dann weißt du überhaupt nicht, was das sein soll. Und ich freue mich über deinen Mut, das zu erkennen. Und das ist das Magische an der Samarpan-Meditation.

Die ist so unscheinbar, weißt du... Du richtest deine Aufmerksamkeit aufs Kronenchakra, für eine halbe Stunde, ohne Ziel, ohne Zweck, einfach so – nicht auf die Gedanken; die wohnen ein Stockwerk tiefer, sondern aufs Kronenchakra. Da sind keine Gedanken. Da ist eigentlich überhaupt nichts, was du kennst. Da ist auch nichts, was du erkennst. Da sieht man nichts, da hört man nichts. Da gibt es keine Farben, keine Bilder, keine Visionen.

Aber wenn du dort ruhst mit deiner Aufmerksamkeit, ohne zu wissen, warum, dann, ganz, ganz allmählich, mit den Wochen, mit den Monaten, mit den Jahren – bei jedem geht es anders – kommst du diesem Innen näher.

Du richtest deine Aufmerksamkeit aufs Kronenchakra, ohne Ziel, ohne Zweck. Da sind keine Gedanken. Da ist nichts, was du kennst. Da sieht und hört man nichts, da gibt es keine Farben, Bilder, Visionen. Aber wenn du dort ruhst mit deiner Aufmerksamkeit, ohne zu wissen, warum, dann, ganz allmählich, kommst du diesem Innen näher.

Du weißt nicht, was es ist, aber du wirst immer mehr darin zu Hause: du erlebst es ganz allmählich.

Das ist das Magische am Kronenchakra. Und das Einzige, was du dazu tun musst, ist, bereit zu sein, mit deiner Aufmerksamkeit hier zu ruhen, ohne dass etwas passiert; ohne dass du was erkennst. Du weißt nicht, wo das Innen ist. Das heißt: für dich ist es eine Reise ins Unbekannte. Du weißt nicht, wonach du suchst. Du weißt nicht, wie es aussieht. Du weißt nicht, wie du es erkennst. Und deswegen ist es die einzige Voraussetzung, die man braucht: bereit zu sein, einfach dort zu ruhen, ohne Sinn und Zweck, weil du das, was du da findest, heute nicht erkennen kannst.

Du weißt nicht, wo das Innen ist. Das heißt: für dich ist es eine Reise ins Unbekannte. Du weißt nicht, wonach du suchst, wie es aussieht und wie du es erkennst. Und deswegen ist es die einzige Voraussetzung, die man braucht: bereit zu sein, einfach dort zu ruhen, ohne Sinn und Zweck, weil du das, was du da findest, heute nicht erkennen kannst.

Aber ganz von selbst, mit der Zeit, wirst du damit vertraut. Es ist ganz magisch.

Am Anfang, wenn man mit der Meditation anfängt, geht es manchen Menschen so, dass sie sagen: „Ich weiß gar nicht, was das soll. Was soll ich denn da oben? Da passiert ja nichts.” Und dann, nach ein paar Jahren, weißt du überhaupt nicht, wie du jemals ohne dieses Zuhause, das für dich so normal geworden ist, leben konntest.

Dieses Innen hat nichts mit dem Körper zu tun. Es ist schön, sich auf das Herz zu konzentrieren. Manche Menschen konzentrieren sich gern aufs Stirnchakra – aufs dritte Auge, aufs Ajna-Chakra.

Und das ist alles nicht verkehrt, aber es gehört alles zum Körper. Aber das Innen fängt da an, wo das aufhört, was wir kennen. Das ist dieser Punkt hier.

Danke für deine Frage. Danke. Danke Manfred. Ich freue mich, dass du hier bist.

Das Kronenchakra: wo dein Zuhause beginnt

So, ich lese noch einmal eine Frage an meinem Ende hier vor. Ich habe nämlich auch jede Menge.

Wo ist sie denn? Ich hatte da eine Frage, die genau dazu passt. Ah, hier ist sie. „Hallo, lieber Mikael. Über Majonah Bliss habe ich einen wahrscheinlich weiblichen Weg des Erwachens, des Schoßraumes, kennengelernt, und über andere spirituelle Lehrer auch das Erwachen des Herzens. Es gibt auch viele Jesusbilder, die ihn zeigen mit seinem Herzen. Beide Bereiche fühle ich im Unterschied zum Scheitelchakra lebendig in mir, ebenso das Ajna-Chakra, das dritte Auge, das im Kriya-Yoga von Yogananda neben den anderen Chakren besonders wichtig ist.

Kannst du darüber etwas sagen?” Danke für deine Email. Ich danke dir. Ja, ich freue mich, von dir zu hören. Und falls du mit Majonah Bliss noch in Kontakt bist, kannst du ihr gerne Grüße von mir ausrichten. Ich habe sie zweimal getroffen, wahrscheinlich kann sie sich nicht mehr daran erinnern. Es ist schon sehr, sehr lange her, in Freiburg. Ja... das, was du fragst, passt zu dem, was ich eben zu Manfred gesagt habe: sich um diese verschiedenen Chakren zu kümmern, ist eine schöne Sache.

Und es ist genau, wie du sagst: Du fühlst dich im Herz-Chakra oder im Ajna-Chakra zu Hause, da fühlst du dich wohl, während du mit dem Kronenchakra keine Verbindung hast. Aber jetzt kannst du dir die Frage stellen: „Will ich da bleiben, wo ich bin, oder – will ich etwas Neues entdecken? Will ich weitergehen?” Du kannst da bleiben, wo du dich zu Hause fühlst, aber da wartet noch mehr auf dich – etwas vollkommen Unbekanntes, etwas, was die meisten Menschen überhaupt nicht kennen. Aber da geht das Abenteuer erst so richtig los.

Du fühlst dich im Herz- und Stirn-Chakra zu Hause, da fühlst du dich wohl, während du mit dem Kronenchakra keine Verbindung hast. Und du kannst da bleiben, wo du dich zu Hause fühlst, aber da wartet noch mehr auf dich – etwas Unbekanntes, etwas, was die meisten Menschen überhaupt nicht kennen. Aber da geht das Abenteuer erst so richtig los.

Schau, du bist nicht dieser Körper. Es ist wunderbar, ein Herz zu haben und ein Herzchakra. Es ist wunderbar, ein Stirnchakra zu haben und all diese Energien und Energiezentren. Aber du bist nicht der Körper. Und wir sind hier, um, während wir leben, bevor dieser Körper stirbt, zu entdecken, was wir wirklich sind. Das können wir nur entdecken, solange wir im Körper sind.

Und das ist jenseits des Körpers – und das fängt hier an. Das ist diese magische Stelle, die uns gestattet, während wir im Körper sind, einen Geschmack von dem zu bekommen, was nicht zum Körper gehört. Und es ist so... Swamiji hat einmal davon erzählt, dass... Er war einmal bei einer ganz interessanten Gruppe von Jain-Mönchen, ganz, ganz weit oben im Himalaya. Das ist eine ganz berührende Geschichte, die er da erzählt. Zweimal war er dort, lange Zeit.

Und diese Mönche, die haben auf jedes der Chakren, auf jedes der 7 Haupt-Chakren, 7 Jahre lang meditiert. Nach 49 Jahren täglicher, ständiger Meditationspraxis waren sie am Kronenchakra angelangt und damit fertig. Aber, und das war seine Botschaft davon: wir können es anders machen. Das ist das Wunder der Samarpan-Meditation. Du kannst direkt beim Kronenchakra anfangen.

Und wenn du das tust – das zieht, ohne dass du davon irgendetwas weißt, so etwas muss man auch nicht visualisieren, das geht alles automatisch – wird deine Energie dort oben eingeladen. Und damit das möglich ist, muss alles, was sich auf dem Weg dorthin befindet, sämtliche Chakren, in Ordnung gebracht, gereinigt und ausgerichtet werden. Aber das passiert alles von selbst. Deswegen braucht man einfach nur Geduld; deswegen geht es nicht von heute auf morgen.

Du bist nicht der Körper. Und wir sind hier, um, während wir leben, zu entdecken, was wir wirklich sind. Das können wir nur entdecken, solange wir im Körper sind – und das fängt hier an. Das ist diese magische Stelle, die uns gestattet, während wir im Körper sind, einen Geschmack von dem zu bekommen, was nicht zum Körper gehört.

Das heißt, wenn du fähig dazu bist, dich einfach jeden Morgen hinzusetzen und eine halbe Stunde in deinem Kronenchakra zu ruhen, dann wird alles andere von selbst perfekt in Ordnung gebracht. Deswegen passiert auch so unglaublich viel. Wenn man diese Meditation macht, ist die Langeweile im Leben vorbei. Da passiert dann so viel in einem drin, das ist ganz erstaunlich. Alle Widerstände werden aus dem Weg geräumt, und das spürt man immer wieder. Man ist manchmal ganz gut beschäftigt, aber das ist so gut. Es ist so ein einfacher Weg, so leicht.

Und wenn du dich gern um deinen Schoßraum kümmerst und um das Herzchakra und um all das andere, ist das eine wunderbare Sache. Aber wenn du Lust hast und die Samarpan-Meditation machen möchtest und das Kronenchakra kennenlernen möchtest, obwohl du dich da noch überhaupt nicht zu Hause fühlst, dann lade ich dich ganz, ganz herzlich dazu ein. Das ist dein wahres Zuhause. Danke für deinen Brief. Danke.

Sei mit dir – so, wie du jetzt bist

Simone, magst du wieder?

[Simone:] Ja, sehr gerne. Die nächste Frage ist von Constanze.

[Dhyan Mikael:] Guten Abend, Constanze. Ich freue mich, dass du da bist. Hallo.

[Simone:] „Lieber Mikael, wie gehe ich mit akuten Krisen um? Wie jetzt zum Beispiel: ich versuche, mich den Ängsten zu stellen und sie so da sein zu lassen. Aber das gelingt mir nicht. Danke dir von Herzen.”

[Dhyan Mikael:] Danke. Danke, Constanze. Mach's dir nicht schwerer, als es ist.

Sei mit dir so, wie du gerade bist. Du brauchst keine Heldin sein.

Und was ich damit meine, ist: hab dich lieb, so, wie du bist. Da sind diese Ängste, aber du kannst das, von dem du glaubst, dass du es tun solltest, nicht tun. Mach das, was du tun kannst. Habe dich lieb, so, wie du bist. Wenn du die Ängste nicht spüren kannst, dann sei mit der Angst, die du in dir spürst, vor den Ängsten. Geh näher zu dir her. Sei ganz nah bei dir. Ganz schnell sagt der Kopf: „aber jetzt müssen wir das und das machen”. Nein. Sei genau da, wo du bist.

Wenn du gerade ein Angsthase bist, und so ein Angsthase bist, dass du noch nicht einmal die Ängste spüren kannst, dann sei da. Und wenn du mit denen überhaupt nichts zu tun haben willst und lieber im Wald spazieren gehst, dann tut es: sei mit dir. Lass dir von niemandem einreden, dass jetzt etwas anderes dran ist. Sei mit dir, ganz nah an dir dran, als wärst du ein kleines Kind, das von der Mutter gehalten wird. Du bist das kleine Kind und die Mutter.

Du brauchst dich nicht um die Ängste kümmern. Kümmere dich um dich selbst.

Und ich weiß nicht, was für eine Krise du gerade erlebst, was für Ängste du gerade erlebst. Aber wenn es wirklich... Weißt du, es gibt Geschichten, die sehr alt sind in unserer Psyche und die einiges an Intensität aufgebaut haben über die Jahre. Und manchmal stößt man auf Dinge, wo man das Gefühl hat, dass man damit nicht alleine zurechtkommt. Und dann ist es auch okay, um Hilfe zu bitten.

Ich habe das neulich einmal erzählt. Ich hatte einmal eine Zeit in meinem Leben, da hatte ein altes Trauma aus meiner Kindheit angeklopft, und ich war vollkommen überwältigt von den Gefühlen. Und ich wusste: das schaffe ich nicht allein. Und dann habe ich mir Hilfe gesucht, und ich habe wunderbare Hilfe gefunden, und zwei Jahre später war alles weg.

Also... Es ist nicht so, dass du die Ängste fühlen musst. Sei mit dem, was am direktesten bei dir ist. Vielleicht zitterst du einfach nur; oder vielleicht hast du Schweißausbrüche. Dann sei mit dem Schweiß; spüre das. Vielleicht wird dir heiß und kalt, – dann spüre das. Sei so nah an dir dran, wie du nur kannst. Die Ängste, die können warten; die sind auch morgen noch da. Die sind nicht so wichtig. Und wenn du noch eine Frage dazu hast, bitte, schreibe noch einmal. Ich freue mich so sehr, dass du da bist. Danke, Constanze.

Die Suche nach dem wahren Leben

Simone, ich lese eine Email vor.

„Lieber Mikael, in einem deiner letzten Videos sprichst du über einen Sufi-Meister und die anderen Passagiere eines Bootes, welches sich in einem Sturm befindet. Und die anderen Passagiere beten zu Gott, er möge sie doch retten. Der Sufi-Meister jedoch betet nicht und sagt zu den anderen: wenn das Boot sinken soll und sie alle ertrinken würden, sei dies Gottes Angelegenheit, und nicht die seinige.

Das klingt ja eigentlich sehr fatalistisch. Und was heißt das nun in Bezug auf zum Beispiel einen Menschen, welcher stets am Limit lebt, zum Beispiel Extremkletterer, Autoraser oder wenn jemand von einem Turm springt und dabei sagt: Gott wird sich ja darum kümmern, ich habe keinen Einfluss, meine Todesstunde ist sowieso schon vorherbestimmt.” Danke für die Frage. Danke für deine Email.

Nein, das ist überhaupt nicht fatalistisch. Der Sufi-Meister ist der Einzige von der ganzen Gruppe an Bord dieses Schiffes, der realistisch ist; der mit den Füßen auf dem Boden ist, ganz still, ganz ruhig, und er erkennt: „Wir können nichts tun. Wenn Gott will, dass ich hier sterbe: so sei es. Aber wenn er möchte, dass ich weiterlebe, gerne.” Es sieht nur fatalistisch aus in den Augen eines Menschen, der gewohnt ist, bestimmen zu wollen, wie das Leben weitergeht.

Und es ist so, weißt du... Wir alle haben eingebaut einen Durst nach Leben. Wir alle wollen das wahre Leben entdecken. Davon hat Jesus schon gesprochen: das wahre Leben. Und die meisten Menschen merken gar nicht, dass sie kein Leben haben. Osho sagt einmal: „Die meisten Leute sind eigentlich tot.” Auch Jesus sagte das. Als einer seiner Jünger zu ihm kam und Jesus sagte: „Komm!

Zieh mit mir mit”, sagte der, „ja, wir ziehen mit dir mit, aber erst müssen wir unseren Vater begraben, der gestorben ist.” Und dann sagte Jesus zu ihnen: „Lasst die Toten die Toten begraben.” In seinen Augen leben die anderen nicht. Die sind alle jetzt schon tot, lange, bevor der Körper stirbt – weil sie das echte Leben noch nicht entdeckt haben. Und wir alle haben diesen Durst nach Leben eingebaut. Und manche Menschen spüren diesen Durst deutlicher als andere, und die suchen das Leben.

Sie wissen nicht, wo sie es finden, aber sie suchen – überall. Manche Leute machen das in Extremsportarten. Es ist nicht so, dass diese Menschen fatalistisch sind: die haben einen Hunger nach Leben. Das ist das Gegenteil von Ablehnung des Lebens: die wollen sich lebendig fühlen. Und in diesen Situationen, die sie dazu zwingen, im Moment zu sein, die sie dazu zwingen, nicht zu denken, sondern ganz da zu sein, sonst ist das Leben vorbei – da fühlen sie sich lebendig.

Wir alle haben diesen Durst nach Leben eingebaut. Und manche Menschen spüren diesen Durst deutlicher als andere, und die suchen das Leben überall – Manche in Extremsportarten. Die zwingen sie dazu, im Moment zu sein und nicht zu denken, sondern ganz da zu sein, sonst ist das Leben vorbei – da fühlen sie sich lebendig.

Es gibt Menschen, die gerne in den Krieg ziehen, aber nicht, weil sie blutrünstig sind oder gewalttätig, sondern weil sie einmal erlebt haben, dass sie sich nie so lebendig gefühlt haben wie dort, in dieser Extremsituation des Krieges.

Es gibt Menschen, es gibt Berichte von Menschen, die im Krieg waren, gegen ihren Willen, aber da haben sie diese Lebendigkeit kennengelernt: in dieser Situation, wo es ganz offensichtlich war, dass sie dem Schicksal vollkommen ausgeliefert sind – da fühlten sie sich lebendig. Und als sie wieder zu Hause waren, fühlten sie sich wieder tot und haben es nicht ertragen.

Das sind sicherlich Einzelfälle. Die meisten Menschen genießen den Krieg nicht – das will ich damit überhaupt nicht sagen. Ich möchte damit nur Beispiele geben, dass wir alle nach diesem Leben suchen, an den unmöglichsten Stellen – weil wir nicht wissen, wo es wirklich ist.

Aber wenn du beginnst, zu lernen, im Moment zu sein, gedankenlos zu sein, einfach hier zu sein mit dem, was jetzt schon da ist, dann ist das so aufregend, so unglaublich lebendig, dass du nichts weiter brauchst.

Von außen betrachtet sind solche Menschen die größten Langweiler, aber die haben das aufregendste Leben.

Und die Menschen, die solche Sachen machen, die du erwähnt hast, die sind nicht fatalistisch. Die tun das ja nicht, weil sie sagen... Weißt du, die wollen das Leben ja nicht bewusst herausfordern. Die sagen nicht: „Gott wird mich schon auffangen.” Die machen das, weil sie Spaß daran haben.

Das Leben zieht diese Menschen in diese Richtung. Das ist deren Weg, irgendwann einmal das wahre Leben zu entdecken – nicht beim Bergsteigen, aber das ist deren Weg. Aber wenn jemand wie du, der nicht so tickt, das von außen betrachtet, dann sieht das fatalistisch aus. Aber es ist es in Wirklichkeit gar nicht.

Und der Sufi-Meister ist überhaupt nicht fatalistisch. Der liebt das Leben mehr als alle anderen auf diesem Schiff, so sehr, dass er sagt: „Ja, Leben – natürlich. Natürlich mache ich mit. Ich bin Dein; ich bin ganz da”. Die anderen wollen weglaufen, aber der Sufi-Meister sagt: „Ja! Leben, ich liebe dich. Nimm mich in die Richtung, wo du mich haben möchtest.” Der ist ganz dabei.

Der lebt mit jeder Faser jeden Augenblick. Ein fatalistischer Mensch, der lebt nicht im Augenblick; der ist total in Gedanken verloren. Das ist eine ganz andere Richtung. Danke für deine Frage. Ganz herzlichen Dank.

Kein Platz für 'Freier Wille'

Simone... Bitte.

[Simone:] Sehr gerne.

Katharina... Ich habe eine Frage von zwei Katharinas. Das ist jetzt die erste Katharina: „Kannst du etwas zum freien Willen sagen?”

[Dhyan Mikael:] Danke, Katharina. Das ist jetzt eine andere Katharina, richtig? Nein, ich kann nichts zum freien Willen sagen. Ich weiß nichts darüber. Ich habe jedenfalls keinen. Aber es sieht so aus, als hätten wir einen. Es sieht so aus, als könnten wir etwas entscheiden, und es würde dann passieren, aber das stimmt nicht.

Nein, ich kann nichts zum freien Willen sagen. Ich weiß nichts darüber. Ich habe jedenfalls keinen. Aber es sieht so aus, als hätten wir einen. Es sieht so aus, als könnten wir etwas entscheiden, und es würde dann passieren, aber das stimmt nicht.

Es gibt da ganz spannende Experimente von Medizinern. Die haben gemessen, wann Gedanken im Gehirn entstehen, und wann Muskelimpulse kommen. Also wenn du zum Beispiel sagst: „Ich möchte jetzt dieses Glas da heben”, dann wollten die Wissenschaftler wissen: was kommt zuerst – der Impuls, das Glas zu heben, oder der Gedanke?

Die Wissenschaftler haben gemessen, dass der Gedanke ganz kurz nach dem Muskelimpuls kommt, und das ist interessant. Und das ist mit vielen Sachen so. Das Gehirn ist eine unglaubliche Beobachtungsmaschine, und die interpretiert und sortiert, und daraus entstehen dann Handlungen – aber nicht über den Willen.

Aber dadurch, dass wir Beobachter sind, bekommen wir das Gefühl, wir täten das – dabei sind wir nur Beobachter.

Vielleicht kennst du das: du sitzt im Kino, und du schaust einen richtig spannenden Film an...

Wenn du einmal einen richtig spannenden Film sehen willst, dann geh in einen Klassiker, so einen ganz alten Hitchcock-Film oder so. Boah, da fängst du an zu schwitzen. Du bist so in dem Film drin, dein ganzes System reagiert, als sei das echt, und in der Nacht darauf hast einen Albtraum. Dabei hast du damit überhaupt nichts zu tun. Und so ist das Gehirn: es macht sich das, was es sieht, zu eigen. Es hat aber mit dem, was da gedacht wird, überhaupt nichts zu tun.

Und wenn du beginnst, zu meditieren, und lernst, die Gedanken nicht mehr ernst zu nehmen, den Gedanken keine Aufmerksamkeit zu mehr zu geben, sondern dort zu ruhen in dir, wo die Gedanken nicht sind, dann bekommst du einen Abstand zu den Gedanken. Dann bist du mit denen nicht mehr so identifiziert, und dann kann man das ganz gut beobachten. Dann merkst du, wie die Gedanken sich alles greifen und sofort eine Meinung oder einen Wunsch oder einen Willen dazu haben. Und dann siehst du, dass in Wirklichkeit das alles von selbst passiert.

Es ist wirklich spannend.

Und die meisten Menschen empfinden diesen Verdacht – für mich ist es eine Tatsache –, dass es den freien Willen nicht gibt, als eine Tragödie. Ich empfinde es als unendliche Erleichterung.

Und die meisten Menschen empfinden diesen Verdacht – für mich ist es eine Tatsache –, dass es den freien Willen nicht gibt, als eine Tragödie. Ich empfinde es als unendliche Erleichterung.

Soham hat einmal dieses Bild verwendet in seinem Satsang: wir sind, wir verhalten uns wie ein kleines Kind, das mit den Eltern auf den Jahrmarkt geht, und das ist eine Achterbahn. Und die Kinder, besonders wenn du ein Junge bist, die wollen immer ganz vorne sitzen am Lenkrad. Da wollen sie sein – an dem wichtigsten Posten. Aber dann sitzt der arme kleine Junge, 8 Jahre alt, da vorne und hat diese enorme Verantwortung für die ganzen 20 Leute hinten in diesem Achterbahnzug, dass er ja keinen Fehler macht.

Denn wenn er jetzt auf der Achterbahn falsch lenkt, dann fahren die alle in den Abgrund, und er ist schuld. Natürlich hat der Junge keinerlei Kontrolle, der fühlt es nur so, aber so fühlen wir uns im Leben. Und wenn wir dann ganz allmählich feststellen, dass das alles nicht stimmt, dann können wir endlich ein wenig entspannen.

Manchmal, wenn ich irgendetwas ernst nehme und wirklich glaube, „jetzt darf ich aber keine falsche Entscheidung treffen” – das passiert mir auch gelegentlich –, dann erinnere ich mich an das, was Ramana Maharshi gesagt hat. Und ich weiß, dass das stimmt. Ich weiß es einfach, schon lange, schon seit vielen Leben. Er sagte: „Das, was geschehen soll, wird geschehen, ganz gleich, wie sehr du versuchst, es zu verhindern. Das, was nicht geschehen soll, wird nicht geschehen, ganz gleich, wie sehr du dich bemühst, dass es geschieht.” Da ist kein Platz für 'freier Wille'.

Manchmal, wenn ich irgendetwas ernst nehme, erinnere ich mich an das, was Ramana Maharshi gesagt hat: „Was geschehen soll, wird geschehen, ganz gleich, wie sehr du versuchst, es zu verhindern. Was nicht geschehen soll, wird nicht geschehen, ganz gleich, wie sehr du dich darum bemühst.” Da ist kein Platz für 'freier Wille'.

Deswegen sagte Jesus, „das beste Gebet, was du tun kannst, und das einzige Gebet, was du brauchst, ist: Herr, dein Wille geschehe.” Da gibst du nicht Gott die Erlaubnis. Da gibst du nicht deine Entscheidungsbefugnis an Gott ab. Nein. Wenn du so betest, erkennst du die Realität an, und dann wird alles einfach. Das ist der Unterschied zwischen dem Sufi-Meister auf dem Boot, das sich im Sturm befindet, und diesen anderen Passagieren, den Händlern, die etwas anderes wollen. Und ich habe das Leben getestet, immer wieder. Ich wollte irgendetwas machen, ich hatte irgendeine Idee.

Natürlich dachte ich, das sei verkehrt. Ich dachte, „das darf ich aber jetzt nicht machen, das gehört sich nicht”. Aber ich wollte, also habe ich es versucht, und ich wusste... Und ich habe auch manchmal zu Gott gebetet und habe gesagt: „Hey, Gott, wenn du nicht willst, dass das passiert, dann tu etwas. Ich bin dumm. Ich habe keine Ahnung. Das ist deine Angelegenheit.” Und so leb ich heute auch – und Gott kümmert sich immer darum, dass das Richtige geschieht. Danke für die Frage. Jetzt hast du mich aber richtig zum Reden gebracht. Das gefällt mir. Ich danke dir.

Deswegen sagte Jesus, „das beste Gebet, was du tun kannst, und das einzige Gebet, was du brauchst, ist: Herr, dein Wille geschehe.” Da gibst du nicht Gott die Erlaubnis. Da gibst du nicht deine Entscheidungsbefugnis an Gott ab. Nein. Wenn du so betest, erkennst du die Realität an, und dann wird alles einfach.

Keiner kann deinen Frieden zerstören

Ich lese eine E-Mail-Frage vor. Wir haben heute so viele Fragen, das ist toll.

„Ich meditiere seit Jahren und ich habe den Frieden in mir gefunden. Das ist so schön. Es gibt wenig, was meinen Frieden zerstört, aber eine Person schafft es dann doch immer, und das ist mein Partner. Wir leben zusammen in seinem Haus, und mein Partner ist überhaupt nicht spirituell. Er beklagt sich über ständig kreisende Gedanken, die ihn belasten, und er kann schlecht schlafen. Seit ein paar Monaten macht er Psychotherapie. Ich habe ihm oft erzählt von den Weisheiten von Soham und von dir.

Ich habe ihn immer wieder versucht, dazu zu animieren, zu meditieren, mit dem Wissen, dass ihm das helfen wird. Er macht das aber nicht. Ich habe ihm ein fantastisches spirituelles Buch gekauft und bitte ihn nun, mir das laut vorzulesen, in der Hoffnung, dass er begreift, worum es im Leben geht. Ich finde das Buch sehr gut, aber er liest ein bisschen vor und legt dann das Buch beiseite und sagt, das sei zu anstrengend.” Ich möchte kurz unterbrechen mit dem Vorlesen, um hier etwas einzuwerfen. Weißt du... Was du da versuchst, ist zum Scheitern verurteilt.

Du kannst deinem Partner nicht beibringen, was richtig ist. Und du weißt auch nicht, was für deinen Partner richtig ist. Du hast keine Ahnung. Du weißt noch nicht einmal, was für dich richtig ist. Du tust einfach das, was sich für dich gut anfühlt, und das ist wunderbar. Es ist wunderbar, dass du meditierst, und es ist wunderbar, dass du ein Buch liest, das du toll findest. Aber dein Partner muss die Sachen, die gut für ihn sind, selbst entdecken.

Was du da versuchst, ist zum Scheitern verurteilt. Du kannst deinem Partner nicht beibringen, was richtig ist. Und du weißt auch nicht, was für deinen Partner richtig ist. Du hast keine Ahnung. Du weißt noch nicht einmal, was für dich richtig ist.

Wenn du etwas für deinen Partner tun willst, dann gibt es eine Sache, die du tun kannst: vertraue drauf, dass so, wie er ist, für ihn am besten ist. Natürlich musst du lernen, wie du dich um dich kümmern kannst in der Beziehung mit diesem Mann, der für dich nicht einfach ist. Aber du brauchst ihm nicht sagen, was gut für ihn ist. Das weißt du nicht. Ich fahre jetzt fort mit der Email...

Wenn du etwas für deinen Partner tun willst, dann gibt es eine Sache, die du tun kannst: vertraue drauf, dass so, wie er ist, für ihn am besten ist. Natürlich musst du lernen, wie du dich um dich kümmern kannst in der Beziehung mit diesem Mann, der für dich nicht einfach ist. Aber du brauchst ihm nicht sagen, was gut für ihn ist. Das weißt du nicht.

„Aber warum ich dir schreibe, ist das Problem, dass er meinen Frieden zerstört.

Mein Partner ist oft schlecht gelaunt oder er hat Wutausbrüche wegen Kleinigkeiten. Er hat ständig etwas auszusetzen an mir und kritisiert mich. Ich beobachte das meistens, fühle meine Gefühle und verbleibe innen, aber jedes Mal, wenn er damit anfängt, ist der Frieden weg.” Die Email geht noch eine Weile weiter, aber die Details sind nicht so wichtig. Der Schlusssatz ist: „Lieber Mikael, wie geh ich mit seinen Launen um, sodass sie meinen Frieden nicht zerstören?

Bitte gib mir einen Tipp.” Ganz herzlichen Dank für die Email. Das ist auch eine der E-Mails, die schon sehr lange bei mir liegen – eine aus dieser Falte in meinem Posteingang. Ich freue mich, dass ich dir jetzt endlich antworten kann. Wahrscheinlich hast du deine Situation längst gelöst, aber das, was du da beschreibst, kennen so viele Menschen aus ihrer Beziehung, aus ihrem Zuhause, und deswegen freue ich mich, jetzt doch noch etwas dazu zu sagen.

Du sagst, er zerstört deinen Frieden.

Das kann nicht sein.

Wenn du in Frieden wärst, könnte er ihn nicht zerstören. Ja, du erlebst Momente des Friedens, und das ist wunderbar. Aber dann kommt eine Störung von außen, und schwupps, bist du wieder heraus aus deinem Frieden. Und das ist eine gute Sache, dass das geschieht. Das ist das Leben, das dich stärker macht. Das ist das Leben, das dir zeigt, wie weit es mit deinem Frieden her ist: wie zerbrechlich der ist, wie wackelig.

Da braucht nur ein anderer Mensch schlechte Laune haben, und dein Frieden ist weg.

Du sagst, er zerstört deinen Frieden. Das kann nicht sein. Wenn du in Frieden wärst, könnte er ihn nicht zerstören. Das ist das Leben, das dir zeigt, wie weit es mit deinem Frieden her ist: wie zerbrechlich der ist, wie wackelig. Da braucht nur ein anderer Mensch schlechte Laune haben, und dein Frieden ist weg.

Bäume, die wachsen, entwickeln starke Wurzeln, wenn oft der Wind stark weht. Die Bäume, die in Gegenden wachsen, wo starke Winde sind, die haben tiefe Wurzeln; die sind fest in der Erde. Und ich sagte eingangs, zu Beginn dieses Satsangs, dass wir immer glauben, das Leben sei separat von unserer spirituellen Entwicklung und eigentlich ein Störfaktor: das Leben stört uns dabei, uns vernünftig spirituell zu entwickeln – aber das Gegenteil ist der Fall.

Das Leben ist unser Workshop „Spiritualität”. Das macht uns stark; das bringt uns das bei, was wir wissen müssen: wie kümmere ich mich um mich selbst? Wie bleibe ich in Frieden, wenn um mich herum Unfrieden ist?

Wir glauben, das Leben störe uns dabei, uns vernünftig spirituell zu entwickeln – aber das Gegenteil ist der Fall. Das Leben ist unser Workshop „Spiritualität”. Das macht uns stark; das bringt uns das bei, was wir wissen müssen: wie kümmere ich mich um mich selbst? Wie bleibe ich in Frieden, wenn um mich herum Unfrieden ist?

Und es ist so: kein Mensch kann deinen Frieden zerstören, wenn du Frieden hast. Das geht nicht. Das ist unmöglich. Wenn dein Partner schlechte Laune hat, dann berührt das etwas in dir. Du bist ein Sammelbecken von vielen Gefühlen; von einigen weißt du vielleicht gar nichts. Aber wenn jemand anders dann schlechte Laune hat oder Wutausbrüche hat oder aggressiv wird, dann berührt das etwas in dir. Aber das, was da in dir dann kommt, sind deine Gefühle – es hat nichts mit ihm zu tun. Die werden nur dadurch animiert – und dann kannst du damit Frieden schließen.

Kein Mensch kann deinen Frieden zerstören – wenn du Frieden hast. Das geht nicht. Das ist unmöglich. Wenn dein Partner schlechte Laune hat, dann berührt das etwas in dir. Das, was dann in dir hochkommt, sind deine Gefühle – es hat nichts mit ihm zu tun. Und dann kannst du damit Frieden schließen.

Der Unfrieden, den du dann spürst, ist dein Unfrieden – nicht seiner. Sein Unfrieden erinnert dich daran, was bei dir noch an Unfrieden ist. Und ich verspreche dir eines: wenn du damit Frieden schließt, wird dein Frieden immer größer. Und wenn du dich mit diesen Dingen in dir angefreundet hast, wirklich angefreundet, dann erkennst du das daran, dass seine Launen dich nicht mehr berühren. Das dauert vielleicht nur eine Weile, aber das macht nichts. Dafür sind wir hier: um das zu lernen.

Der Unfrieden, den du spürst, ist dein Unfrieden – nicht seiner. Sein Unfrieden erinnert dich daran, was bei dir noch an Unfrieden ist. Wenn du dich mit diesen Dingen in dir angefreundet hast, erkennst du das daran, dass seine Launen dich nicht mehr berühren. Das dauert vielleicht nur eine Weile, aber das macht nichts. Dafür sind wir hier: um das zu lernen.

Ich habe das jetzt hier im Haus auch gerade. Wir haben hier gerade eine neue Situation. Meine Frau und unsere jüngste Tochter, die haben sich in den Kopf gesetzt, dass ein Hund her muss. Jetzt haben wir einen – das totale Chaos. Hier geht es zu wie im Irrenhaus, seit Wochen. Es ist für mich nicht einfach, aber ich weiß: alles, was da berührt wird, sind meine Sachen.

Wenn mich da irgendetwas stört, dann nur deswegen, weil da noch Sachen in mir sind, die durchaus noch der Aufmerksamkeit bedürfen. Und dann kann ich dankbar sein. Und ich sage nie etwas. Ich weiß, was meine Baustelle ist. Alles, was mich stört, ist etwas in mir. Wenn mich irgendetwas da draußen irritieren kann, egal was, dann nur, weil in mir noch irgendein Gefühl, irgendein kleines Kind, wartet auf meine liebevolle, geduldige Aufmerksamkeit.

Und wenn du wirklich damit Frieden geschlossen hast, dann ändert sich dein Partner, oder er triggert dich nicht mehr – es ist dir einfach völlig egal –, oder er geht weg. Aber solange es dich triggert, sind es deine Sachen.

Und es ist total hilfreich, das zu wissen. Wenn du dann wieder in deinem Zimmer bist und deine Gefühle fühlst, weil er dich irritiert, dann kannst du wissen: „Ah, okay. Ja, danke. Danke, du Unmöglicher. Danke für diese Gelegenheit.” Ja, so hilft uns das Leben, und so helfen uns auch unsere Partner.

Unsere Partner sind der Turbogang zur Erleuchtung.

Unsere Partner sind der Turbogang zur Erleuchtung.

Danke. Danke für deine Frage. Verzeih die lange Zeit, die ich gebraucht habe, um dir zu antworten.

Genieße die Achterbahnfahrt

Simone, magst du weitermachen? Wie schön. Bitte.

[Simone:] Die nächste Frage ist von Martina.

[Dhyan Mikael:] Martina, guten Abend. Hallo, schön, dass du da bist.

[Simone:] „Guten Abend, lieber Mikael. Wie schön, dass es heute wieder einen Satsang gibt. Ich habe eine Frage an dich. Mein Leben ist seit einigen Monaten ziemlich turbulent: Trennung, Hausauflösen und Verkauf, Neubeginn der alten Beziehung und Umzug in eine gemeinsame Wohnung. Ohnehin nehme ich das Leben häufig als anstrengend und herausfordernd wahr. Es scheint immer schneller zu rasen, und die Ereignisse überschlagen sich. Es passieren wundersame Dinge, für die ich sehr dankbar bin, und dennoch finde ich keine tiefe Ruhe und Ausgeglichenheit mehr.

In mir rast es. Meine Gedanken springen von einer Ecke in die andere und, ich trage viel Unruhe in mir. Dabei sehne ich mich so sehr nach Gelassenheit und innerem Frieden. Seit zwei Jahren praktiziere ich jeden Morgen die Samarpan-Meditation, und sie tut mir unendlich gut. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich verloren in dieser schnellen Welt. Doch diese innere Raserei, die mich so erschöpft, was kann ich tun? Kannst du bitte dazu etwas sagen? Danke. Danke.”

[Dhyan Mikael:] Es ist alles in Ordnung. Meditiere jeden Tag. Mehr brauchst du nicht tun. Mache dir keine Sorgen. Lass dich einfach vom Leben tragen. Und wenn das Leben dich gerade durch wirklich turbulente Zeiten trägt, ja gut: dann bist du gerade wie dieser Sufi-Meister in einem Boot, das durch den Sturm fährt.

Kein Problem. Wir haben die Vorstellung, dass, wenn wir alles richtig machen, dann ist alles ganz still und glücklich wie auf einer Waldlichtung, wo die Vögel zwitschern. Aber das stimmt nicht. Das Leben ist so vielfältig und reichhaltig – heute so, morgen so, und dann wieder so, und dann wieder so...

Ich mache dir ein Vorschlag.

Weißt du, du hast diese Grundhaltung, dass es eigentlich anders sein sollte.

Und mache einmal ein Experiment: lasse das einmal für ein paar Tage beiseite, und erinnere dich daran, dass es genau so sein soll – also, dieses Verrückte: dass sich die Ereignisse überschlagen, und dass du überhaupt nicht weißt, wo dir der Kopf steht, und dass du gar nicht hinterherkommst mit dem, was da geschieht.

Aber wenn du weißt: „Ah, so soll das gerade sein”... Erinnere dich daran: die Achterbahn fährt von selbst. Und jetzt bist du gerade an der Stelle, wo es so richtig heruntergeht, ganz schnell. Und meditiere und vertraue darauf, dass es okay ist. Du weißt nicht, wo es hinführt, aber es ist alles in Ordnung.

Erinnere dich einfach daran, dass es genauso sein soll, und dass du ohnehin nichts zu sagen hast: welche Beziehung zu Ende geht, in wen du dich wieder verliebst, wo du hinziehst, das sind alles nicht deine Entscheidungen.

Aber du kannst dich immer wieder nach innen wenden. Du machst ja schon seit zwei Jahren die Meditation; dann weißt du, wovon ich spreche. Weißt du, wenn dein Zuhause da drinnen ist – auch wenn es dir natürlich nicht immer gelingt, dort still zu ruhen... Das verstehe ich. Das macht aber auch gar nichts.

Aber du weißt zumindest, wo es ist, und immer, wenn du dran denkst in diesen turbulenten Tagen, immer wenn du nicht daran erinnerst, „ah ja, da ist doch mein Zuhause”, dann ruhe für ein paar Momente da – bevor es wieder weitergeht. Und wenn du da zu Hause bist, dann kannst du das Leben viel leichter so sein lassen, wie es gerade ist.

Erinnere dich einfach daran, dass es genauso sein soll, und dass du ohnehin nichts zu sagen hast: welche Beziehung zu Ende geht, in wen du dich wieder verliebst, wo du hinziehst, das sind alles nicht deine Entscheidungen. Aber du kannst dich immer wieder nach innen wenden.

Ja – nichts verkehrt.

Danke.

Und meditiere einfach weiter. Mehr brauchst du nicht tun. Es gibt sonst keinen Rat, den ich dir geben kann, weil keiner notwendig ist. Meditiere einfach weiter jeden Tag, und genieße diese Achterbahnfahrt. Ja, wirklich! So lebendig gerade bei dir – wow. Danke.

So leben, dass man es selbst lernt

So, mal schauen, was ich hier habe.

Ja, ich möchte jetzt hier keine Email vorlesen, sondern zusammenfassen, worum es geht. Es geht ums Essen. Und ich werde immer wieder gefragt zur Ernährung, wie ich mich ernähre und was ich alles tue, damit es meinem Körper gut geht, und ich schreibe und spreche darüber auch recht gern. Ich habe im Frühjahr auch einmal ein Video darüber gemacht, das sehr populär ist.

Oft habe ich das Gefühl: wenn ich Videos über Kochen machen würde, würden wesentlich mehr Leute zuschauen als über das, was ich hier mache, aber ich möchte etwas Grundsätzliches dazu sagen. Obwohl ich gerne teile, immer mal wieder, wenn es sich gerade ergibt, was ich so entdeckt habe für mich, was gut ist, ist es doch keine gute Sache, wenn ich solche Details teile, weil es für jeden Menschen anders ist. Auch für mich ist es ständig anders.

Das, was ich heute mache, ist etwas anderes, als was ich vor 2 Jahren gemacht habe – nicht alles, manche Sachen sind gleich, aber manche Sachen haben sich auch geändert. Und in einem Jahr von heute werden einige Sachen wieder anders sein, weil ich mich verändert habe. Mein Körper hat sich verändert. Ich habe dazugelernt. Manche Sachen brauche ich nicht mehr, neue Sachen brauche ich. Aber was ich teilen möchte, ist, wie ich das entdecke; wie ich dazu komme, was ich gerade tue. Und das geht ganz einfach.

Ich bin im Moment, ich denke nicht groß nach, und immer mal wieder bekomme ich Lust auf irgendetwas. Manchmal verstehe ich das gar nicht. Oder ich lese irgendwo zufällig etwas, und das zieht meine Aufmerksamkeit an sich und ich interessier mich dafür. Und dann lese ich da etwas und denke, „wow, das ist aber interessant. Das will ich ausprobieren”. Und dann probiere ich es aus. Manchmal stelle ich fest, dass es Quatsch ist, aber oft stelle ich fest, „wow, das gefällt mir; das mache ich jetzt”. Das ist also so ein spielerisches Erforschen.

Ich folge einfach meiner Energie, meiner Neugier. Es ist nicht so, dass ich das Gefühl habe, ich hätte ein Gesundheitsproblem und müsste jetzt eine Lösung finden, und dann mach ich mich auf die Suche. So etwas mach ich nie. Das geht immer von selbst, einfach, indem ich dem, was offensichtlich wird für mich, folge. Und so forsche ich immer selbst. Es ergibt sich ganz von selbst. Und dazu möchte ich dich ermutigen. Dann findest du nämlich die Sachen, die für dich und deinen Körper heute das Richtige sind.

Das Kopieren von anderen Leuten macht keinen Sinn. Und manchmal habe ich auch körperliche Probleme. Dieser Körper ist jetzt 62, der hat schon so einiges an lustigen Eigenheiten entwickelt, aber auch da mache ich das so. Dann nehme ich wahr, „okay, es ist eindeutig, da stimmt etwas nicht”. Ich habe keine Ahnung, was es ist. Zum Arzt gehe ich eigentlich nie, weil ich auch weiß, dass was die dann machen... Die interessieren sich meistens nicht für die wahren Ursachen, sondern geben mir irgendwelche Medikamente, die nicht wirklich helfen, und darauf kann ich verzichten.

Aber dann bin ich mit der Situation. Ich spüre einfach, wie es in meinem Körper geht. Ich spüre mein Nichtwissen. Ich spüre, dass ich keine Ahnung habe, was es sein könnte, und bin einfach geduldig damit, und ich mache überhaupt keine Sorgen. Wie der Sufi-Meister auf dem Boot: „Hey, Gott, wenn du willst, dass das bedeutet, dass ich sterbe, okay.” Aber diese geduldige, akzeptierende, liebevolle Haltung, dieses ganz damit Dasein, ohne Gedanken darüber, ohne Angst, die macht dann, dass wie aus dem Nichts irgendwann Inspiration kommt, und plötzlich weiß ich, „ah, das, das brauche ich”.

Dann ist es wie ein Wunder, und es geschieht mir immer wieder. Also meditiere. Übe das Hiersein, übe das Loslassen und Vertrauen. Und das, was notwendig ist, wird zu dir kommen, durch Tipps von anderen Leuten, durch deine eigene Inspiration, wie auch immer. Das erlebe ich fast jeden Tag.

Und dann habe ich noch 2 konkrete Fragen, auf die ich noch eingehen möchte zum Essen. „Was machst du, wenn du nachts Hunger bekommst?” Ich schlafe. Und wenn ich Hunger bekomme nachts, schlafe ich weiter. Ich esse nachts nichts. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es meinem Körper am allerbesten geht, wenn ich in einem Zeitraum von 8 Stunden esse... Also, ich esse natürlich nicht 8 Stunden lang ununterbrochen, aber... Meine erste Mahlzeit nehme ich etwa so gegen 11 Uhr ein – ein Smoothie, ein grüner –, und das Abendessen nehme ich meistens so gegen 18 Uhr zu mir.

Das heißt, um 19 Uhr spätestens bin ich mit dem Abendessen fertig. Das heißt, während dieser 8 Stunden bekommt der Körper etwas zu essen, und dann, die nächsten 16 Stunden hat, er Ruhe. Und meine Erfahrung ist, dass dem Körper das unendlich guttut. Das zentrale Organ in unserem Körper, was für die Gesundheit essenziell ist, ist die Leber. Die Leber ist rund um die Uhr beschäftigt, und die braucht diese Zeit. Die braucht diese Zeit, in der sie nicht verdauen muss – die Leber ist nämlich das Zentralorgan der Verdauung –, damit sie sich um die anderen Sachen kümmern kann.

Und das funktioniert fantastisch. Aber ich tue es nicht – ich komme jetzt wieder auf das zurück, was ich eben schon sagte... Ich tue es nicht, weil ich versuche, etwas richtig zu machen. Ich habe es immer wieder falsch gemacht – falsch aus meiner heutigen Sicht. Es ist noch gar nicht so lange her, als ich noch mit Soham unterwegs war – das ist noch nicht lange her, vielleicht 15 Jahre oder so –, da haben wir abends nach dem Abend-Satsang gekocht und gegessen. Wir haben um 11 oder 12 Uhr nachts opulent gegessen, Wein getrunken manchmal, also genau das Gegenteil von dem, was ich jetzt mache.

Aber einfach, indem ich erlebt habe, wie es dem Körper geht, immer wieder, hat sich das geändert. Ich habe nicht versucht, weil ich etwas Schlaues gelesen habe... Ich habe da nicht gedacht, „ah, das sollte ich aber nicht machen, jetzt probiere ich halt einmal etwas anderes, obwohl ich ja schon gerne nachts esse...” Nein. Wenn du nachts etwas essen willst, wenn du Hunger hast, dann tu das – aber meditiere. Und je länger du meditierst, desto empfindsamer wirst du; desto mehr nimmst du wahr.

Und dann nimmst du ganz automatisch mehr davon wahr, was es bewirkt, wenn du etwas so machst und wenn du etwas so machst. Und dann regeln sich diese Dinge von selbst. Dann verlierst du die Lust darauf, nachts etwas zu essen, weil dein Körper sagt: „Nein, kommt gar nicht infrage”. Dann hast du Hunger und du hast Appetit und du denkst, „ach, das wäre jetzt aber schön”. Aber gleichzeitig merkst du: „Nein, das tue ich mir jetzt nicht an”. Aber dann kommt es nicht von irgendeiner Idee aus dem Kopf, sondern es kommt von der Erfahrung deines Körpers, die du immer und immer wieder gemacht hast.

Und das Gleiche ist die dritte Frage zu dem Thema: „Was tust du, wenn du Lust auf Süßes bekommst?” Genau die gleiche Antwort: wenn ich Lust auf Süßes bekomme, esse ich Süßes. Ich weiß, dass es mir nicht guttut. Ich weiß: das ist das Letzte, was der Körper braucht. Aber hey, manchmal macht es Spaß. Und dann, manchmal, erlebe ich, was das anrichtet mit mir, und dann habe ich wieder eine ganze Weile keine Lust auf Süßes. Wenn sie wiederkommt, esse ich wieder etwas – aber bewusst, so aufmerksam, wie ich halt jetzt bin. Und mit der Zeit regelt sich das alles von selbst.

Ich erzähle ja öfter von meiner Überempfindlichkeit Koffein gegenüber. Ich bin einer der wenigen Menschen, bei denen irgendein Leberenzym fehlt, und deswegen baut meine Leber das Koffein nicht richtig ab. Das heißt: wenn ich eine Tasse Kaffee trink, wenn ich eine Tasse Cappuccino trinke oder Espresso – und ich liebe dieses Zeug –, dann ist mein Schlaf 3 Nächte lang gestört. Es ist ein Jammer. Und das weiß ich schon seit Jahrzehnten. Und ich erlebe es immer wieder.

Das hindert mich aber nicht daran, gelegentlich doch noch Kaffee zu trinken. Ich versuche... Ich will nicht künstlich schlau sein. Wenn die Lust da ist, tue ich es, und dann leide ich: dann erleide ich die Konsequenzen. Und ganz allmählich, mit den Jahren, erübrigt sich das – von selbst. So mache ich das. Und das ist das, was ich weitergeben möchte: diese Art, wie man lebt, damit man lernt, ist viel besser, als wenn du jemanden kopierst und gute Ratschläge einholst. Danke. Danke für die Fragen.

Die Gedanken sind das eigentliche Gift

Simone, magst du weitermachen?

[Simone:] Ja, sehr gerne mache ich weiter. Die nächste Frage ist wieder von einer Katharina.

[Dhyan Mikael:] Wow, toll. Hallo Katharina.

[Simone:] „Lieber Mikael, ich war vor einiger Zeit bei jemandem, der Menschen hilft, wieder zu sich zu kommen, und er meinte, es geht eigentlich nur darum, alles im Körper zu fühlen. Konkret heißt das: wenn ein Gefühl hochkommt, sich hinzulegen und im Körper zu fühlen, wo das Gefühl gerade ist, zum Beispiel auf der Brust, im Bauch. Damit löst man wohl viel auf. Was sagst du dazu? Bei der Samarpan-Meditation geht es ja nicht ums Fühlen, oder? Liebe Grüße, Katharina.”

[Dhyan Mikael:] Danke, Katharina. Was für eine schöne Frage. Ja, das ist eine schöne Angelegenheit. Soham hat so etwas in seinen Satsangs früher öfter gemacht. Wenn Menschen zu ihm gekommen sind mit Gefühlen, die sie geplagt haben, dann hat er sie gefragt: wo in deinem Körper spürst du die?

Und dann dem Aufmerksamkeit zu geben – aber entspannte Aufmerksamkeit; nicht diese problembeladene, sondern einfach ganz neugierig zu gucken: wie fühlt sich das an? Soham hat dann oft gefragt: wenn dieses Gefühl eine Farbe hätte, welche Farbe wäre das? – das holt einen aus den Gedanken über das Gefühl heraus, und bringt einen noch mehr in die Wahrnehmung. Dann hat er gefragt: wenn das Gefühl eine Form hätte, welche Form hätte es – und so weiter.

Und wenn du die Samarpan-Meditation machst, dann lernst du, ohne dass du das merkst – das geht automatisch, einfach, indem du eine halbe Stunde lang hier ruhst... Dann wirst du... Dadurch, dass du lernst, einen Abstand zu deinen Gedanken zu bekommen, lernst du, sensibler zu werden. Das geht automatisch. Du lernst, bewusster zu werden, und dann geht dieses Wahrnehmen, was geschieht, immer einfacher. Dann fällt es dir immer leichter. Das geht dann immer natürlicher. Und das, was du beschreibst, dieses zu sich kommen mithilfe des Körpers, ist im Grunde ein erster Schritt.

Für Menschen... Menschen, die das noch nie gemacht haben, die haben einen riesigen Vorrat an Gefühlen, die noch zu fühlen sind, und das ist am Anfang eine ganz schöne Aufgabe. Und da kann es für manche Menschen durchaus hilfreich sein, solche Methoden anzuwenden, einfach, um damit zu vertraut zu werden und die Sache ein bisschen zu entspannen. Aber dann, nach einer Weile, braucht man das nicht mehr. Dann bist du einfach entspannt, und wenn dann ein Gefühl hochkommt, dann ist es gar kein Problem mehr für dich, das einfach da sein zu lassen.

Es darf einfach mit dir mitwohnen, solange es halt da ist. Und für den Anfang ist es eine schöne Sache. Und das ist überhaupt kein Widerspruch zur Samarpan-Meditation, im Gegenteil. Die hilft dir dabei, einfach entspannt hier zu sein und dir keine Gedanken zu machen. Wenn du dir keine Gedanken über die Gefühle machen würdest, dann wäre es ganz leicht, sie zu fühlen. Das ist das Problem: wir fühlen die Gefühle nicht, wir denken darüber nach. Und wir denken darüber nach, was sie bedeuten und was dann geschehen könnte und was geschehen ist, und so weiter.

Und das ist das eigentliche Gift – die Gefühle an sich sind völlig harmlos. Aber die Gedanken, die damit verbunden sind, die sind die Last. Und wenn du dich dem Körper zuwendest und es im Körper fühlst, dann ist das eine Hilfe, für Momente aus dem Gedanken rauszukommen. Und deswegen ist es so erleichternd. Und wenn du meditierst, dann passiert dasselbe – aber noch viel mehr. Also du kannst ruhig beides machen. Es ist gar kein Widerspruch. Ich danke dir, Katharina die Dritte.

Wir fühlen die Gefühle nicht, wir denken darüber nach: was sie bedeuten, was geschehen ist und geschehen könnte – und das ist das Gift. Die Gefühle an sich sind völlig harmlos. Die Gedanken, die damit verbunden sind, die sind die Last.

Wie wichtig ist das Meditieren in der Gruppe?

Ich schau mal, ob ich hier noch eine Email habe.

„Lieber Mikael, mir drängt sich die Frage auf, wie wichtig das Meditieren und Zusammensein in einer Gruppe nun eigentlich ist. Ich lese gerade das zweite Mal Swamijis Autobiografie, den ersten Band, und darin betont er, wie wichtig das physische Zusammensein mit Gleichgesinnten ist, um eine Gegenkraft zur Negativität in der Welt zu schaffen. Ich dachte immer, die wöchentliche Online-Teilnahme und das Zusammensein mit meinem Partner, der ebenfalls meditiert, würde ausreichen. Es klingt aber so, als wäre die Kollektivität der Seelen nur physisch wirklich hilfreich und spürbar.

Kannst du dazu bitte noch einmal etwas sagen?” Ja, sehr gerne. Danke für deine Frage. Zunächst einmal möchte ich dich dazu ermutigen, solche konkreten Fragen über die Samarpan-Meditation direkt an Swamiji zu stellen. Also, du kannst ihn nicht direkt persönlich schreiben, aber in Deutschland gibt es den Samarpan Meditation e.V., der eingetragene Verein, der hier in Deutschland und in Österreich und in der Schweiz die Samarpan-Meditation verbreitet, und wenn du Fragen hast, kannst du dich direkt an die wenden.

Und die geben dir dann die jetzt aktuelle Antwort von Swamiji zu deiner Frage. Das ist ein toller Service. Auf deren Website findest du die E-Mail-Adresse info@samarpan-meditation.de, da kannst du hinschreiben, und die antworten dir dann. Und wenn du dir das nicht merken kannst: auf meiner Website, auf der Seite Samarpan-Meditation, da habe ich dir diese Kontaktinfos von der Samarpan Meditation Deutschland zusammengestellt, damit du es einfacher hast. Aber ich will dir meine eigene Erfahrung dazu sehr gerne auch berichten.

Ich wohne hier weit draußen auf dem Land. Hier gibt's weit und breit keine Gruppe. Die nächste Gruppe ist das OdM, der Ort der Meditation von Swamiji, eineinhalb Stunden von hier, und manchmal fahren wir dahin. Und ich lade Leute ein, hier mit uns zu Hause zu meditieren, an Montagabenden oder an Samstagabenden, und manchmal kommen auch Leute – nicht oft, aber manchmal. Wenn niemand kommt, meditiere ich mit meiner Frau online mit, so wie du das auch machst.

Aber wenn Menschen kommen, dann sitzen wir zusammen bei uns im Wohnzimmer und meditieren dann online in der Gruppe mit. Und es ist meine Erfahrung: immer, wenn Leute dazukommen – nicht die Leute, die ohnehin im Haus leben, sondern andere Leute, die mit ihrer ganz eigenen Energie kommen, mit ihrem ganz eigenen Leben –, und wir gemeinsam meditieren, dann ist das jedes Mal so wunderbar, immer anders... Es ist einfach bereichernd. Es ist einfach so kraftvoll.

Davon spricht Swamiji. Er sagt – so verstehe ich das –: „Lass dir das nicht entgehen. Es ist eine enorme Hilfe.” Er sagte einmal: wenn 100 Leute zusammen meditieren, eine halbe Stunde, dann ist es, als würde jeder Einzelne allein 100 halbe Stunden meditiert haben. Das ist ein richtiger Booster. Und das ist meine persönliche Erfahrung.

Ich mache das so... Ich mache mir keine Gedanken über diese Dinge. Ich weiß, wie schön das ist, ich weiß, wie hilfreich das ist, wenn ich in einer Gruppe meditieren kann. Und ich vertraue darauf, dass sich meine Energie in die richtige Richtung entwickelt. Wenn das für mich wirklich wichtig ist, dann werde ich die Energie dafür bekommen. Und wenn ich zu dumm bin, dann wird irgendetwas passieren, was es mir kristallklar macht, dass ich das verdammt nochmal brauche und ich das öfter machen muss. Und dann werde ich die Energie bekommen, und dann wird es passieren. Darauf vertraue ich.

Und so ist es. Ab und zu sind wir am OdM, nicht oft. Ab und zu kommen Leute hierher. Dann treffe ich mich mit euch im Satsang – das ist für mich wunderbar. Das ist auch der totale Turbo für mich. Ich habe immer das Gefühl, dass ich hier am meisten beschenkt werde von allen. Aber das ist das, was ich dir über mich sagen kann. Ich mache mir keine Sorgen darüber. Ich lese Swamiji. Ich höre ihm zu. Ich lasse mich inspirieren. Ich weiß, er hat recht. Und dann sehe ich, was passiert. Und ich lerne immer wieder dazu, immer wieder.

Ich will dir ein Beispiel geben. Swamiji... Am OdM wird regelmäßig geräuchert. Das machen die Inder auch gerne. Die räuchern ihr Zuhause jeden Tag aus. Das heißt einfach: man nimmt Räucherstäbchen, zündet die an, und dann geht man einmal am Tag durchs ganze Haus, durch alle Ecken, durch alle Räume, und segnet diesen Raum. Und dieses Räuchern, dieses Segnen, das reinigt, energetisch. Und Swamiji sagt auch: es ist total hilfreich, wenn man sein Energiebild im Haus stehen hat und da den ganzen Tag lang eine Kerze brennt, vor dem Bild.

Und das sind Sachen, die haben mich nie interessiert. Und ich bin da stur. Ich mache das, was ich dir empfehle, wirklich selbst die ganze Zeit; wenn ich für etwas keine Energie habe oder keine Lust, dann tue ich es einfach nicht, egal was – selbst wenn Gott das sagt. Gott muss mir die Lust und die Energie dafür geben: dann weiß ich, dass ich es machen soll. Also habe ich das nie gemacht. Ich habe für diese rituellen Dinge nie irgendetwas übrig gehabt.

Aber jetzt war meine Frau neulich am OdM, vor ein paar Wochen, oder vor ein paar Monaten mittlerweile schon. Und da war sie Hüter für ein paar Tage, und da hat sie das dort gemacht. Das war Teil ihrer Aufgaben: dieses Räuchern und sich um die Kerze am Energiebild kümmern, und das hat sie so berührt und es hat ihr so gefallen, das hat so eine Freude in ihr verursacht, dass sie beschlossen hat, dass sie das jetzt hier zu Hause auch macht.

Und seit der Zeit macht sie das jeden Tag hier bei uns zu Hause, das Räuchern, und wir haben jetzt plötzlich in der Küche den Swamiji stehen, und da brennt die ganze Zeit eine Kerze, nachts ist es eine elektronische, tagsüber eine echte. Und das finde ich jetzt, wo es hier geschieht, so schön... Dieses Räuchern genieße ich so sehr. Ich tue es nicht – sie tut es. Und dieses Energiebild in der Küche – der Raum, wo wir uns am meisten gemeinsam aufhalten –, mit dieser Kerze, berührt mich so sehr. Und jetzt erlebe ich praktisch, „Ah, das ist schön”.

Und wenn ich jetzt alleine wäre irgendwo, dann würde ich das auch machen. Und davon spreche ich: wenn es wirklich gut für mich ist, dann wird mich Gott dorthin bringen. Ich brauche mir keine Gedanken darüber machen, dass ich etwas tun müsste, was ich von mir aus eigentlich gar nicht will. So funktioniert das Leben. Deswegen sage ich dir: du brauchst dir keine Sorgen machen, keine Gedanken. Gott ist wirklich mächtig genug, dafür zu sorgen, dass du das tun willst, was wichtig für dich ist. Darauf kannst du dich verlassen.

Wenn es wirklich gut für mich ist, dann wird mich Gott dorthin bringen. Ich brauche mir keine Gedanken darüber machen, dass ich etwas tun müsste, was ich von mir aus gar nicht will. So funktioniert das Leben. Deswegen brauchst du dir keine Sorgen machen, keine Gedanken. Gott ist mächtig genug, dafür zu sorgen, dass du tun willst, was wichtig für dich ist.

Gefühle nicht ernst nehmen

Simone, magst du weitermachen?

[Simone:] Ja, ich habe noch 5 Fragen und 2 kurze Berichte vorzulesen.

[Dhyan Mikael:] Ja, dann schieß doch mal los. Ich lasse dich jetzt einfach reden.

[Simone:] Die nächste Frage ist von John.

[Dhyan Mikael:] John, guten Abend. Hallo.

[Simone:] „Vielen, vielen Dank für deinen Brief mit den wunderbaren Karten, lieber Mikael. Ich habe mich sehr darüber gefreut und sie bekommen einen Ehrenplatz bei mir. Herzliche Grüße; John. Ich kann nicht alles zulassen und keinen Widerstand mehr gegen das Leben leisten.

In diesem Zusammenhang, auch aus der Email, die du vorgelesen hast: ich gerate immer automatisch in den Widerstand und schaffe es nicht, damit aufzuhören. Mein Nervensystem ist inzwischen so gereizt und ich kann kaum noch schlafen, was mir immer mehr Angst macht. Ich weiß nicht, was ich machen soll oder wie ich mich einfach dem allen nur noch hingebe. Vielen Dank, liebe Grüße.”

[Dhyan Mikael:] Danke, John.

Weißt du, man muss da ein bisschen achtsam sein, wie man das versteht. Wenn ich sage... Wenn mich jemand fragt, „wie gehe ich mit meiner Angst um, wie gehe ich damit um und damit um”, dann sage ich oft: „Lass es einfach da sein. Fühle deine Gefühle.” Aber der Kopf macht daraus natürlich sofort einen Job, eine ernste Angelegenheit, und wenn das passiert, bist du endlos beschäftigt. Der Körper produziert ständig Gefühle, der Verstand produziert ständig Gedanken darüber, und das macht dich wahnsinnig.

Das Allerwichtigste ist, zu lernen, all das nicht ernst zu nehmen. Das passiert beim Meditieren. Wenn du die Samarpan-Meditation machst und versuchst, mit deiner Aufmerksamkeit ins Kronenchakra zu gehen, geht das nur, wenn du für diese Zeit die Gedanken nicht ernst nimmst. Und dann wirst du merken, wie die an dir ziehen: die wollen ernst genommen werden.

Wenn jemand fragt, „wie gehe ich mit Angst um”, sage ich oft: „Lass sie einfach da sein. Fühle sie.” Aber der Kopf macht daraus eine ernste Angelegenheit, und dann bist du beschäftigt: der Körper produziert ständig Gefühle, der Verstand produziert ständig Gedanken darüber und macht dich wahnsinnig. Das Allerwichtigste ist, all das nicht ernst zu nehmen.

Die vermitteln dir das Gefühl – das fühlt sich wirklich so an –, dass die richtig wichtig sind. Und dann zu lernen, das wenigstens für ein paar Minuten einmal nicht ernst zu nehmen, sondern einfach dort oben an dieser physikalischen Stelle zu ruhen... Das ist nichts Spirituelles; das ist eine ganz praktische, einfache Angelegenheit. Jedes Kind kann das.

Wenn du versuchst, mit deiner Aufmerksamkeit ins Kronenchakra zu gehen, geht das nur, wenn du für diese Zeit die Gedanken nicht ernst nimmst. Aber die vermitteln dir das Gefühl, dass sie richtig wichtig sind. Dann zu lernen, das nicht ernst zu nehmen, ist nichts Spirituelles; das ist eine praktische Angelegenheit. Jedes Kind kann das.

Dann ruhst du da, und nach einer halben Stunde meditieren merkst du: „Wow, die Welt ist nicht untergegangen. Ich habe zwar diese ganzen wichtigen Sachen ignoriert, aber ich atme immer noch.” Das ist das Allerwichtigste: diesen ganzen Zirkus nicht ernst zu nehmen, denn der geht endlos. Der ist endlos. Mich interessieren meine Gefühle überhaupt nicht. Wenn eines da ist, lasse ich es da sein. Ich kämpfe nicht dagegen. Ich mache kein Problem daraus. Aber ich mache auch nichts Wichtiges daraus, weißt du...

Ich lasse es einfach da sein: „Ah, Panik. Okay; schön. Ah, schlechte Laune, kein Problem” – und ich ruhe wieder in mir selbst. Die Panik kann ruhig da sein, die schlechte Laune auch.

Mich interessieren meine Gefühle nicht. Wenn eines da ist, lasse ich es da sein. Ich kämpfe nicht dagegen. Ich mache kein Problem daraus. Aber ich mache auch nichts Wichtiges daraus. Ich lasse es einfach da sein: „Ah, Panik. Okay; schön. Ah, schlechte Laune, kein Problem” – und ich ruhe wieder in mir selbst. Die Panik kann ruhig da sein, die schlechte Laune auch.

Darum geht es: sich dem entziehen.

Weißt du, wir stecken als normale Menschen da so tief drin, dass wir Gefühle und Gedanken und das Drama und die Geschichten alle gar nicht unterscheiden können. Das ist alles wie ein einziger riesiger Magnet, der uns einsaugt. Und wenn es dann manche Gefühle gibt, die besonders dominant sind, dann hilft es, wenn man die einfach da sein lässt, um einmal kurz damit ein bisschen zu entspannen. Aber die eigentliche Aufgabe ist eine andere: zu entdecken, dass das alles nicht wichtig ist.

Und wenn du das ab und zu einmal entdeckst, manchmal nur für Sekunden, dann reicht das schon: „Ah wow. Jetzt habe ich das nicht ernst genommen, und ich atme noch, ich lebe noch, ich bin noch da, nichts ist geschehen. Das probiere ich noch einmal.” Und ganz allmählich wächst dieser stille Raum in dir, dieser sichere Hafen inmitten dieses Irrsinns, in dem wir uns normalerweise bewegen – der Irrsinn unseres Kopfes.

Wenn Gefühle besonders dominant sind, hilft es, wenn man sie einfach da sein lässt, um damit zu entspannen. Aber die eigentliche Aufgabe ist, zu entdecken, dass das alles nicht wichtig ist. Und ganz allmählich wächst dieser stille Raum in dir, dieser sichere Hafen inmitten dieses Irrsinns, in dem wir uns normalerweise bewegen – der Irrsinn unseres Kopfes.

Ja...

Es gab einmal einen wunderschönen indischen Guru, der sagte: „Ernst ist die einzige Sünde.” Wir nehmen es unendlich ernst. Das ist unser einziges Problem. Dann treibt es dich die Wände hoch, das Zeug.

Es gab einmal einen wunderschönen indischen Guru, der sagte: „Ernst ist die einzige Sünde.” Wir nehmen es unendlich ernst. Das ist unser einziges Problem.

Ich weiß nicht, ob es dir möglich ist, das ab und zu einmal nicht so ernst zu nehmen und dann kurz durchatmen, bevor es wieder weitergeht....

Ja. Danke, John. Ich freue mich, dass du da bist. Willkommen im Satsang.

Sei geduldig mit deinem Körper

[Dhyan Mikael:] Bitte Simone. Mach gerne weiter.

[Simone:] Die Nächste ist von jemandem, die geschrieben hat: „Ich war lange Samudhaya”. Es ist ein kurzer Bericht, den ich noch gerne vorlesen möchte. Ich lese also die nächste Frage vor. „Lieber Dhyan Mikael. Mir (ich war lange Samudhaya) widerfuhr höchstes Glück und Segen. Am 19.11. wurde das pränatale Trauma, das meine ganze Existenz seit dem vierten Monat beschattet und schwer belastet hatte, aufgelöst. Seither sprudele ich nur so vor Freude, Dank und Glück. Ich muss es bald Soham berichten: 'Nandin' ist geboren.

Im Prozess war es dennoch so, dass ich, aufgrund der Bedrohlichkeit des MS-Schubes, sicherheitshalber die Hochdosis Prednisolon wählte, was erst einmal Frieden und Sicherheit gewährte, wovon ich mich jetzt erholen darf. Alles war und ist eingebettet in ungeahnte Freude und Glück. Die Meditation ist enormst hilfreich und basal. Ich wäre sehr beglückt, wenn mein Körper die Veränderung bald umsetzen könnte – um auch von schulmedizinischer Seite her dann leicht Entspannung und Beruhigung erleben zu können. Ich bin zuversichtlich und bete. Liebste Grüße und Freudenglück, auf bald.”

[Dhyan Mikael:] Danke für deinen schönen Bericht. Und ich freue mich, dass du das schreibst. Ich war mir gerade nicht sicher, ob ich noch etwas zu John sagen soll, aber jetzt sagst du deinen Bericht, und so kann ich das ergänzen: wir müssen es nie alleine machen. Wir dürfen so schwach sein, wie wir sind. Wir dürfen so gestört sein, wie wir sind.

Wir dürfen so traumatisiert sein, wie wir sind. Und wenn wir uns... Ich sagte ganz am Anfang, bei der ersten Frage, die Simone vorgelesen hat: wir müssen einfach uns selbst so nah sein, wie wir nur können. Es geht nicht darum, mit der Panik zu sein. Es geht damit, mit uns zu sein, so wie wir sind – unfähig, die Panik oder die Angst zu spüren, und uns dann irgendwie zu helfen, irgendwie.

Und dann findest du Hilfe. Dann findest du jemanden, der dir das richtige Medikament gibt oder die richtige Therapie.

Wenn wir das erleben, das Trauma, dann sind wir überzeugt davon, dass es für uns keine Rettung gibt. Es gibt keinen Ausweg und wir vertrauen auch nichts und niemandem. Aber wir werden trotzdem geführt, und dann erreicht uns genau die Hilfe, die wir brauchen. Für jeden Menschen ist es eine andere. Und dann sind wir irgendwann durch, und wir können es kaum fassen.

Und an dich – danke für deinen schönen Bericht – noch die Ermutigung: sei geduldig mit dir und mit deinem Körper. Sei geduldig. Jetzt hast du seit deinem vierten Lebensmonat bis heute damit gelebt, und das bisschen Zeit, dass es jetzt noch braucht, bis dein Körper ganz allmählich lernt, mit dem Neuen zu leben und ohne die Medikamente zu leben, das ist ein Klacks.

Wenn wir das Trauma erleben, sind wir überzeugt, dass es für uns keine Rettung gibt. Es gibt keinen Ausweg und wir vertrauen nichts und niemandem. Aber wir werden trotzdem geführt, und dann erreicht uns genau die Hilfe, die wir brauchen. Für jeden Menschen ist es eine andere. Und dann sind wir irgendwann durch, und wir können es kaum fassen.

Sei geduldig. Ich freue mich. Ich danke dir so sehr für dein Bericht, und ich freue mich, dass du da bist. Ja, und die Samarpan-Meditation, die ist so hilfreich gerade bei diesen Prozessen. Wir wissen gar nicht, wieso... Wir ruhen einfach da oben, und wir tun ja gar nichts, und wir merken auch keinen Unterschied. Aber das bereitet ganz tief drin den Weg, ohne dass wir wissen, wie das ist; ohne dass wir wissen, was da geschieht; wie das möglich ist. Ich freue mich total. Vielen Dank für deinen Bericht. Danke.

Mach es dir einfach

Simone, bitte, fahre fort.

[Simone:] Die nächste kommt von einer Dame, von der ich mal den Nachnamen weiß: Scholte.

[Dhyan Mikael:] Frau Scholte, guten Abend. Schön, dass Sie da sind.

[Simone:] „Lieber Mikael, seit ich die Samarpan-Meditation mache, folge ich mehr meinen eigenen Bedürfnissen. Ich lebe bei meinem älteren Partner im Ausland und merke, dass mir der Abstand guttut, da ich viele Familientraumata habe. Mein Bruder wohnt in meiner Nähe und ich habe das Gefühl, ihn einladen zu müssen, aber allein der Gedanke daran macht mir Angst. Ich habe Angst vor den Urteilen meiner Familie wegen des Altersunterschieds. Eigentlich möchte ich keinen Familienkontakt, weil ich endlich Ruhe erlebe. Was kannst du mir dazu sagen?”

[Dhyan Mikael:] Oh, danke. Altersunterschied ist klasse. Alles passt so, wie es ist. Was andere denken, ist völlig irrelevant – aber das weißt du ja. Aber ich verstehe dich.

Ich kann dich nur immer wieder dazu ermutigen: sei dir selbst treu. Du 'musst' gar nichts.

Was andere denken, ist völlig irrelevant – aber das weißt du ja. Aber ich verstehe dich. Ich kann dich nur immer wieder dazu ermutigen: sei dir selbst treu. Du 'musst' gar nichts.

Sei in Frieden mit deinem Bruder – und lebe so, wie es für dich am einfachsten ist, mit ihm in Frieden zu sein. Und wenn das bedeutet, keinen Kontakt, dann tu das. Ich möchte dir aus meinem eigenen Leben berichten. Weißt du, ich bin radikal mit diesen Dingen. Ich lebe wirklich das, was ich dir sage.

Ich hatte es nicht leicht mit meinem Vater.

und irgendwann habe ich gelernt, mit ihm in Frieden zu kommen. Aber das habe ich in mir gemacht, nicht mit ihm.

Und dann hatte ich überhaupt kein Bedürfnis mehr, mit ihm Kontakt zu haben. Ich habe einfach gespürt: das ist nicht gut, und ich wusste gar nicht, warum. Ich habe es genauso gespürt wie du: ich will einfach nicht.

Und so vergingen die Jahrzehnte, und irgendwann lag er im Sterben.

Und ich wusste: er möchte, dass ich komme. Meine Schwester hat mir das auch berichtet, bevor er starb.

Und ich war bei ihm – aber ich bin nicht hingegangen. Ich war vorher schon im Frieden mit ihm. Ich hatte vorher schon nur noch Liebe für ihn. Und auch während dieser Zeit war ich bei ihm und ich habe ihn geliebt, aber ich wollte da nicht hin. Und ich habe darauf vertraut, dass das, was ich spüre für mich, richtig ist für alle – auch wenn es sonst niemand versteht.

Das Wichtigste ist, dass du in Frieden bist: dann kannst du deinen Bruder lieben – aus der Ferne. Und das wusste ich bei meinem Vater. Ich habe ihn einfach geliebt. Ich bin dankbar für ihn als Vater. Aber wenn wir zusammengekommen wären, wer weiß, was geschehen wäre... ich weiß es nicht. Ich verlasse mich darauf, dass Gott mich führt. Also vertraue ich der Führung – und das ist das, was ich in mir spüre.

Ja...

Und wenn du dir nicht sicher bist, was du spürst... Manchmal weiß man ja nicht: was ist mein Verstand, was ist mein Herz? Das fragen sich viele Leute. Ich habe da eine einfache Regel: wenn es nicht ganz klar ist, tue ich gar nichts. Und dann kannst du sagen: „Hey, Gott, ich weiß nicht, was hier Gott ist und was Seele und was Hirn und Verstand. Wenn du willst, dass ich meinen Bruder einlade, dann mache es für mich ganz klar. Ich muss mich richtig darauf freuen.

Du musst es so machen, dass ich gar nicht anders kann, als ihn einzuladen, weil ich ihn vermisse und mich nach ihm sehne.” Gott ist dazu fähig, verlass dich darauf. Und so mache ich das: wenn ich mir unsicher bin, tue ich gar nichts, und ich warte darauf, bis sich ganz von selbst eine solche Klarheit einstellt, dass jeder Zweifel verschwindet. So einfach mache ich es mir. Ja, dazu ermutige ich dich. Danke. Danke, dass du da bist.

Manchmal weiß man nicht: was ist mein Verstand, was mein Herz? Ich habe da eine einfache Regel: wenn es nicht ganz klar ist, tue ich gar nichts, und ich warte darauf, bis sich ganz von selbst eine solche Klarheit einstellt, dass jeder Zweifel verschwindet. So einfach mache ich es mir. Ja, dazu ermutige ich dich.

Warum ich nicht manifestiere

Simone, bitte, fahre fort.

[Simone:] Die nächste Frage ist von Beate.

[Dhyan Mikael:] Beate, hallo.

[Simone:] „Lieber Mikael, danke für den Satz von Ramana. Damit bin ich auch schon lange. Jedoch verwirren mich immer wieder die vielen Manifestations-Coaches und Seminare, wo man alles, was man sich wünscht, erreichen kann, und die sich so echt anfühlen. Wie denkst du denn darüber?”

[Dhyan Mikael:] Das ist eine der Fragen, die ich am häufigsten bekomme. Es ist ganz erstaunlich. Gestern früh habe ich ein Video gemacht, das werde ich morgen oder übermorgen veröffentlichen, und da lese ich wieder eine Frage vor, die genau darum geht.

Ja, was soll ich dazu sagen? Zwei Sachen kann ich dazu sagen. Wenn es dich interessiert... wenn du glaubst: „ja, da ist vielleicht etwas dran. Tausende von Leuten, die zu diesen Seminaren gehen...” Die Coaches, die das machen, sind ja unglaublich erfolgreich. Das sind nicht 100 oder 150 Leute, wie hier im Satsang, sondern die füllen Hallen – 15.000...

Wenn dich das interessiert, dann probiere es aus. Mich interessiert es überhaupt nicht. Es ist für mich völlig offensichtlich, dass das nicht funktioniert. Ich weiß, was funktioniert.

Und es ist sogar so: ich weiß ja gar nicht, was gut für mich ist. Ja, ich kann mir natürlich schon etwas wünschen – aber ich weiß nicht, ob das gut für mich ist. Wenn ich sehe, was das Leben von selbst einfädelt, schon seit Jahrzehnten, seit 62 Jahren... das sind lauter Sachen, die ich mir nicht gewünscht hätte. Und wo bin ich? Im Himmel. Ich hätte mir diesen Weg nicht gewünscht. Ich hätte mir diese ganzen Lektionen, die mich hierhergebracht haben, nicht gewünscht.

Manifestieren interessiert mich nicht. Ich weiß ja gar nicht, was gut für mich ist. Wenn ich sehe, was das Leben von selbst einfädelt, seit 62 Jahren... nichts davon hätte ich mir gewünscht. Und wo bin ich? Im Himmel. Ich hätte mir diesen Weg nicht gewünscht. Ich hätte mir alle diese Lektionen, die mich hierhergebracht haben, nicht gewünscht.

Die Menschen wünschen sich viel Geld, und haben sie viel Geld und geraten nur in Schwierigkeiten.

Alles, was sie sich wünschen, alles, was sie sich manifestieren wollen, all diese Wünsche, wo kommen die her? Aus dem Verstand – und es führt nur noch mehr dort hinein. Selbst wenn es funktioniert... Selbst wenn das, was du da manifestieren willst, wirklich kommt: das, was du wirklich willst – glücklich sein –, das bekommst du nicht.

Alles, was sie sich wünschen, alles, was sie sich manifestieren wollen, all diese Wünsche, wo kommen die her? Aus dem Verstand – und es führt nur noch mehr dort hinein. Selbst wenn es funktioniert... Selbst wenn das, was du da manifestieren willst, wirklich kommt: das, was du wirklich willst – glücklich sein –, das bekommst du nicht.

Aber weißt du, es ist so... Da fällt mir dieser Witz ein....

„Scheiße schmeckt. Millionen Fliegen können nicht irren.” Ja... Da laufen so viele Leute hin – da muss etwas dran sein.

Aber es ist so: wenn du den Himmel entdecken willst, geht das nur, wenn du bereit bist, das, was ist, anzunehmen, und dich vom Leben tragen zu lassen, in den Fluss des Lebens zu steigen und dich mitnehmen zu lassen. Und das ist etwas zutiefst Verunsicherndes. Du weißt nichts darüber. Du weißt nicht, wo es hinführt. Du weißt noch nicht, was es bedeutet. Du weißt nichts darüber, noch nicht einmal ansatzweise.

„Himmelreich? Was soll das?” Es fühlt sich alles nur absurd dran. Du weißt, du spürst, da ist etwas dran, aber du weißt nichts darüber. Und das wollen die meisten Menschen nicht. Die meisten Menschen möchten selbst bestimmen, wo es hingeht. Und das Schlimme ist, dass sie das meistens auch bekommen. Und dann, 10, 20, 30 Jahre später, stellen sie fest: ja gut, ich habe es bekommen, aber Shit... wo bin ich hingeraten?

Wenn du den Himmel entdecken willst, geht das nur, wenn du bereit bist, in den Fluss des Lebens zu steigen und dich mitnehmen zu lassen. Das ist etwas zutiefst Verunsicherndes. Du weißt nicht, wo es hinführt. Es fühlt sich alles absurd dran. Und das wollen die meisten Menschen nicht. Die meisten Menschen möchten selbst bestimmen, wo es hingeht.

Ja....

Und weißt du, es ist so: das, worauf du deine gesamte Energie richtest, das wirst du bekommen. Wenn du wirklich, zum Beispiel, Karriere machen möchtest, erfolgreich werden möchtest: wenn du damit wirklich radikal bist, deine gesamte Energie da reingeht, wenn du alles dafür tust, und das sind teilweise haarsträubende Sachen, die dafür nötig sind, aber wenn du bereit bist –, dann wirst du Erfolg haben.

Die Frage ist nur, was dir das bringen wird. Das, was ich tue, tue ich auch mit meiner gesamten Energie. Ich sage mit meiner gesamten Energie: „Ja, Leben: ich bin dein.” Ich tue das mit meiner ganzen Kraft. Ich bin nicht besser als du. Ich bin nicht schlauer als du. Ich bin nicht heiliger als du – überhaupt nicht.

Aber das ist die Richtung, in die ich meine Energie lenke: „Okay, ich weiß nichts.” Dafür brauche ich meine gesamte Energie, und das fühlt sich so einfach und so gut an. Ja, es verunsichert. Ja, man muss lernen, loszulassen. Aber dann... mein Gott, so einfach. Und wenn du das tust, bekommst du das, worauf du deine Energie richtest. Dann kommst du dahin, wo du eigentlich hinwillst. So funktioniert das Leben.

Das ist die Richtung, in die ich meine Energie lenke: „Okay, ich weiß nichts.” Dafür brauche ich meine gesamte Energie, und das fühlt sich so einfach und so gut an. Ja, es verunsichert. Ja, man muss lernen, loszulassen. Aber dann... mein Gott, so einfach.

Das Entscheidende ist, dass wir als Menschen nicht wissen, was gut für uns ist. Deswegen kann ich mir das Manifestieren sparen. Ich möchte nicht entscheiden, was in meinem Leben passiert. Ich kenne jemanden, der das besser weiß; dem überlasse ich alles. Aber hey... Weißt du, die Menschen, die das machen möchten, für die ist das das Richtige – heute. Morgen vielleicht nicht mehr, aber heute schon. Ich habe diese Erfahrung immer wieder gemacht, weißt du... Das hat mir mein Meister Soham beigebracht. Es ist nicht gut, hier zu sitzen und sich zu überlegen, was richtig ist.

Das Entscheidende ist, dass wir als Menschen nicht wissen, was gut für uns ist. Deswegen kann ich mir das Manifestieren sparen. Ich möchte nicht entscheiden, was in meinem Leben passiert. Ich kenne jemanden, der das besser weiß; dem überlasse ich alles.

Es ist viel besser, es falsch zu machen. Wenn du für etwas Energie hast... Deswegen noch einmal: du stellst diese Frage, und ich nehme einmal an, du stellst die Frage nur, weil du da irgendwie neugierig bist. Wenn du für irgendetwas Energie hast und Neugier und Lust, wovon du denkst: „das ist doch Quatsch, das ist doch bestimmt verkehrt; der Mikael sagt eh etwas anderes”... Nein! Wenn ich an deiner Stelle wäre, ich würde das machen. Wenn du dich dafür interessierst, mach so einen Kurs. Da gibt es Schnäppchen: 5.000 Euro, dann kannst du das lernen – ich mache jetzt gerade Witze.

Es ist nicht gut, hier zu sitzen und zu überlegen, was richtig ist. Es ist viel besser, es falsch zu machen. Es ist meine Erfahrung: immer, wenn ich das tue, wofür ich jetzt gerade Energie habe, selbst wenn das völlig falsch ist, führt mich das auf direktem Wege, so schnell, wie es nur geht, zu der wahrhaftigen Erkenntnis von dem, was eigentlich richtig für mich ist.

Aber ich würde es wirklich machen. Und meine Erfahrung ist: immer, wenn ich das tue, wofür ich jetzt gerade Energie habe, selbst wenn das völlig falsch ist, dann führt mich das auf direktem Wege, so schnell, wie es nur geht, zu der wahrhaftigen Erkenntnis von dem, was eigentlich richtig für mich ist. Verstehst du, was ich meine? Wenn ich sitzen bleibe und das nicht tue – ich will, aber ich tue es nicht, weil ich denke, „das ist nicht richtig; das kann jawohl nicht richtig sein” –, dann bewegst du dich nicht von der Stelle. Dann interessierst du dich auch in 3 Jahren noch dafür.

Du stehst auf der Stelle. Deswegen ist es so hilfreich, sich selbst treu zu sein – selbst wenn es bedeutet, dass du alles falsch machst: denn sobald du auch nur einen Schritt in Richtung „falsch machen” tust, bewegt sich etwas, und du lernst. Das ist der Grund, warum Jesus immer wieder vom schwarzen Schaf gesprochen hat, vom verlorenen Sohn. Die Leute, die die Herde verlassen, die, die es falsch machen, die, die alles verkehrt machen, die entwickeln sich weiter: die kommen Gott näher, sich selbst näher – mit Siebenmeilenstiefeln.

Sobald du auch nur einen Schritt in Richtung „falsch machen” tust, bewegt sich etwas, und du lernst. Deshalb sprach Jesus immer vom schwarzen Schaf. Die, die es falsch machen, entwickeln sich weiter, kommen Gott und sich selbst näher – mit Siebenmeilenstiefeln. Die, die versuchen, es richtig zu machen, bewegen sich nicht. Die bleiben auf der Stelle.

Aber die, die versuchen, es richtig zu machen, bewegen sich nicht. Die bleiben auf der Stelle. Und das ist das Wichtigste in dem Zusammenhang. Also versuche nicht, es richtig zu machen. Sei dir treu. Wenn es dich interessiert: geh hin. Probiere es aus. Finde heraus, was da auf dich wartet. Das ist für dich dann die Abkürzung. Das, wo es dich hinzieht, das, was deine Neugier entfacht, das ist die Abkürzung für dich. Es ist immer so. Danke für deine Frage.

Versuche nicht, es richtig zu machen. Sei dir treu. Wenn es dich interessiert: geh hin. Probiere es aus. Finde heraus, was da auf dich wartet. Das ist für dich dann die Abkürzung. Das, wo es dich hinzieht, das, was deine Neugier entfacht, das ist die Abkürzung für dich. Es ist immer so.

Gibt es Ursache und Wirkung?

[Dhyan Mikael:] Simone, hast du noch etwas?

[Simone:] Zwei Fragen habe ich noch.

[Dhyan Mikael:] Ich mache jetzt einfach noch weiter, bis wir fertig sind.

[Simone:] Die erster Frage ist von Maria.

[Dhyan Mikael:] Maria, guten Abend, hallo.

[Simone:] „Lieber Mikael, es gibt keine Zeit. Gibt es dann Ursache und Wirkung? Herzlichen Dank.”

[Dhyan Mikael:] Na ja, es ist so... Tolle Frage. Danke.

Ja, es gibt Ursache und Wirkung. Natürlich gibt es das, aber es funktioniert ein kleines bisschen anders, als wie wir uns das normalerweise vorstellen. Also, stelle dir einmal vor, Gott will, dass es jetzt für dich Zeit ist, zu erwachen, und dafür schickt er dir einen neuen Partner, der dich dann in den Wahnsinn treibt und dir das Leben schwer macht, und dann findest du endlich zu dir selbst.

Und damit das geschieht, fädelt das Leben jetzt bestimmte Umstände ein, die dann wiederum zu Sachen führen, die dich zu diesem Partner führen, und dann kommt eines zum anderen – also mit menschlichen Augen betrachtet: Ursache und Wirkung. Aber da gibt es eine „höhere Führung”, so will ich es einmal sagen: deine Seele fädelt das alles ein.

Deswegen sagen manche auch: das ist alles vorherbestimmt. Und da besteht kein Widerspruch. Ja, es ist vorherbestimmt, aber damit es so passiert, wie es vorherbestimmt ist, werden bestimmte Kausalketten, so will ich es jetzt einmal sagen, angestoßen, und dann passiert alles genauso, wie es passieren soll.

Aber ich frag mich, warum du das überhaupt fragst. Es ist eine interessante Frage, aber mich würde interessieren, was die Motivation hinter deiner Frage ist; die ist wahrscheinlich noch viel interessanter. Also, falls du noch eine Rückfrage hast, bitte. Ich bin noch da. Danke.

Nur der Schüler erkennt den Guru

Simone, fahre fort...

[Simone:] Die letzte Frage ist von Yoyo.

[Dhyan Mikael:] Yoyo, hallo. Guten Abend. Schön, dass du da bist.

[Simone:] „Kann ein Lehrer, der zwar erleuchtet ist, jedoch noch einige Schatten hat, wie Wutanfälle vor seinen Schülern, Schaden anrichten? Ich sehe das Gute und auch das Ungute, und ich bin mir unsicher, ob er gut ist für meine Partnerin. Ich kann mich vermutlich nur um mich selbst kümmern.”

[Dhyan Mikael:] Danke für deine Frage. Ja, du hast recht. Du kannst dich nur um dich selbst kümmern. Du brauchst dir keine Gedanken darüber machen, ob der gut für deine Partnerin ist oder nicht. Das kannst du nicht beurteilen.

Ich habe das auch erlebt. Ich kannte einmal eine Frau, die war bei einem sogenannten Guru, der war haarsträubend.

Ich wäre da nie hingegangen – also, nie im Leben. Ich hätte wahrscheinlich die Polizei gerufen; aber für sie war es in dem Moment, so wie sie war, offensichtlich das Richtige. Es ist für mich unbegreiflich gewesen – aber so war es. Und das hat sie auf ihren Weg gebracht: dieses Leiden, dieses Extreme, hat sie zu sich selbst gebracht – und dann zu einem guten Meister, zum Besten, den es gibt.

So funktioniert das Leben. Deswegen sagte ich gerade, als es ums Manifestieren ging: wir wissen nicht, was gut ist. Wir wissen nicht, was richtig ist für uns. Wir denken, wir haben den falschen Partner: nein, es ist genau der Richtige – nicht der, den wir uns wünschen, aber der, der uns zu uns selbst zwingt.

Und deswegen kannst du nicht beurteilen, was gut für deine Partnerin ist. Es ist nicht möglich.

Die Frage, ob der Guru gut für mich ist, die kann nur jeder für sich selbst entscheiden, und eigentlich kann kein Mensch diese Frage entscheiden. Weißt du, du kannst dir das so vorstellen: wenn du dich in jemanden verliebst... Du verliebst dich in eine Frau – vielleicht hast du das schon erlebt: du verliebst dich in eine Frau, und du weißt ganz genau: das ist die Falsche. Du wolltest dich noch nie in solch eine Frau verlieben. Du weißt, es gibt nur Ärger – aber du bist verliebt, und du gehst hin. Du hast keine Wahl.

Und dann passieren die ganzen Probleme, die du erwartet hast, die kommen alle, und du denkst, du hast etwas falsch gemacht... Du denkst: „ja, das hätte ich doch wissen können.” Aber dann, noch einmal 10 oder 20 oder 30 Jahre später, wenn du auf dein Leben zurückblickst, dann siehst du plötzlich: „Oh wow.

Das hat mich zu mir gebracht. Wow...” Ich könnte jetzt sagen, wie man erkennt, ob ein Guru gut für einen ist oder nicht, aber die Frage ist völlig irrelevant, weil man sich die Frage nicht stellen kann. Man hat ja keine Wahl. Du bist da, wo du bist. Und solange, wie du da bist, wo du bist, bist du halt da.

Weißt du, was ich meine?

Es ist viel einfacher, dem Leben zu vertrauen.

Es ist viel einfacher, dem Leben zu vertrauen.

Es gibt eine wunderschöne Geschichte, die möchte ich jetzt am Schluss noch erzählen. Ich streame den Satsang hier selbst, wir brauchen heute nicht auf Devasetu Rücksicht nehmen; wir können überziehen.

Es gab da diesen Schüler, der war bei einem falschen Meister. Der der Guru, der Meister, war in Scharlatan. Aber der Schüler, der war ganz und gar bei ihm. Der hat seinen Meister geliebt und er wusste: er ist beim besten Meister. Und der war so hingegeben, dieser Schüler... Die anderen Schüler haben ihn alle befunden.

Und eines Tages haben die anderen Schüler gesehen, wie dieser Schüler, der diesem falschen Meister so hingegeben war, übers Wasser läuft, so wie Jesus, wie es in der Bibel beschrieben ist. Er lief übers Wasser, und die Schüler fragten ihn: „ja, wie machst du das?” „Ich weiß auch nicht... Das ist die Gnade meines Gurus, meines Meisters”. Dann rannten die Schüler zum Guru und haben gesagt: „du, der läuft übers Wasser, der sagt, das ist wegen dir”.

Und der Guru konnte es selbst gar nicht fassen. Der wusste überhaupt nicht, wie das überhaupt gehen soll. Und dann dachte er: „Ja, wenn das der kann... ich bin sein Guru, der hat das von mir gelernt, dann muss ich es ja wohl auch können”, und hat es auch probiert. Und dann ist er aber ersoffen. Er konnte das nicht. Er konnte nicht übers Wasser laufen. Aber der Schüler... die Hingabe ans Leben ist das, was uns wachsen lässt, was uns weiterbringt. Der Guru ist nur das Medium.

Und die Quintessenz der Geschichte ist, dass du dir nie Gedanken darüber machen musst, ob der Guru, bei dem du bist, ein richtiger oder ein falscher Guru ist. Darauf kommt es nicht an, das kannst du nicht beurteilen, und du hast eh keine Wahl. Und das Gleiche gilt für den Partner. Du brauchst dir nie Gedanken darüber machen, ob du beim richtigen Partner bist oder bei der richtigen Arbeitsstelle...Es ist viel besser, da zu sein, wo du bist, ganz und gar, und dann ergeben sich die richtigen Sachen mit solch einer Klarheit von selbst, dass es eine Freude ist.

Du musst dir nie Gedanken machen, ob dein Guru ein richtiger oder ein falscher Guru ist. Darauf kommt es nicht an, das kannst du nicht beurteilen, und du hast eh keine Wahl. Das Gleiche gilt für Arbeitsstellen und Partner. Es ist besser, zu sein, wo du bist. Dann ergeben sich die richtigen Sachen mit solch einer Klarheit von selbst, dass es eine Freude ist.

Und du hattest die Schattenseiten angesprochen. Jeder Guru ist ein Mensch – und das Göttliche fließt durch ihn hindurch. Aber der Mensch ist da. Der „Mensch Guru” hat alle Schattenseiten, die du auch hast.

Das Göttliche, was durch ihn fließt, ist makellos. Die Frage ist: worauf richtest du deine Aufmerksamkeit – auf den Menschen, oder auf das Göttliche? Und das ist das Problem, wenn Außenstehende einen Guru anschauen.

Du hast die Schattenseiten angesprochen. Jeder Guru ist ein Mensch – und das Göttliche fließt durch ihn hindurch. Aber der Mensch ist da. Der „Mensch Guru” hat alle Schattenseiten, die du auch hast. Das Göttliche, was durch ihn fließt, ist makellos. Die Frage ist: worauf richtest du deine Aufmerksamkeit – auf den Menschen, oder auf das Göttliche?

Wahrscheinlich hast du mit Gurus nichts am Hut, nehme ich einmal an. Aber egal... ich nehme es einfach einmal an, als Beispiel. Und dann betrachtest du diesen Menschen, der für andere ein Guru ist, und du siehst nur einen ganz gewöhnlichen Menschen – nichts Besonderes, im Gegenteil: lauter Schatten sein. Der hat Emotionen, die man angeblich als Guru nicht mehr haben soll, und so weiter und so fort.

Der furzt, der scheißt, wie alle anderen auch, und der hat negative Seiten. Aber du bist nicht sein Schüler, du hast keinen Guru, du weißt nichts darüber – und deswegen siehst du nicht das, was auch noch da ist. Ich kann nicht beurteilen, ob der Mensch, von dem du berichtest, das Göttliche auch hat oder nicht. Das weiß ich nicht. Aber du kannst es nicht beurteilen.

Das ist das Problem, wenn Außenstehende einen Guru anschauen. Du betrachtest diesen Menschen, der für andere ein Guru ist, und du siehst einen gewöhnlichen Menschen, und der hat negative Seiten. Aber du bist nicht sein Schüler, du hast keinen Guru, du weißt nichts darüber – und deswegen siehst du nicht das, was auch noch da ist.

Mein spiritueller Meister, Soham, ist der beste Meister, den es gibt. Ich habe so ein Glück in diesem Leben.

Ich habe mich nie ums Menschliche gekümmert. Ich weiß nicht, wieso. Von Anfang an habe ich das Göttliche empfangen von ihm. Ich weiß gar nicht, ob er schwierig ist oder nicht. Ich glaube, er ist ein sehr schwieriger Mensch; ich weiß es gar nicht so genau. Andere sagen es manchmal. Aber ich weiß es nicht, weil ich mich nie darum geschert habe. Ich bin nicht bei ihm, weil er so ein toller Mensch ist. Ich bin bei ihm, weil er mir Gott bringt.

Mein spiritueller Meister, Soham, ist der beste Meister, den es gibt. Aber ich habe mich nie ums Menschliche gekümmert. Ich weiß nicht, ob er schwierig ist oder nicht. Andere sagen es manchmal, aber ich weiß es nicht, weil ich mich nie darum geschert habe. Ich bin nicht bei ihm, weil er so ein toller Mensch ist. Ich bin bei ihm, weil er mir Gott bringt.

Es gibt einen Guru, der mir, obwohl ich es nicht verstehe, unendlich nahe ist. Ich habe ihn in diesem Leben nie erlebt. Er ist gestorben, bevor ich geboren wurde: Shirdi Sai Baba.

Ich weiß nicht, wieso. Ich bin eins mit ihm –ich weiß nicht, wieso –, als wäre er mein Vater. Dieser Guru war unmöglich. Der hat Menschen angebrüllt, Steine nach ihnen geschmissen. Wie der sich verhalten hat, das war unglaublich – und Außenstehende hätten gedacht: „das ist ein Irrer; der gehört in die Klappsmühle”.

Aber die Menschen, die seine Schüler waren, die Gott durch ihn empfangen haben, die haben das gesehen, was da wirklich passiert, und die haben gesehen, dass nur Gutes passiert. Wie gesagt: ich will nicht sagen, dass alle, die sich verrückt verhalten, so sind. Das weiß ich nicht. Aber es gibt kein äußeres Merkmal, das dir sagt, ob jemand ein guter Guru ist oder nicht. Du weißt nichts über Guru.

Das kannst du nicht beurteilen.

99 Prozent der Leute, die sich Guru nennen oder wahrscheinlich 99,9 Prozent, sind keine Gurus. Aber es gibt Gurus – und die sind so ein Segen. Aber erkennen kann das immer nur der Schüler, der vor dem Guru sitzt. Andere Leute können es nicht erkennen. Für andere Leute ist alles, was nach Guru aussieht oder nach Guru riecht, total suspekt, gefährlich, unverständlich, mysteriös – besonders hier im Westen. Wir haben keine Guru-Tradition. Es ist sogar so, dass die christliche Kirche ausdrücklich davor warnt.

Die christliche Kirche hat konsequent alle Menschen, die behaupten, sie seien Gott nahegekommen, vernichtet – in guter Tradition, so wie es die Juden mit Jesus gemacht haben. Jesus wurde gekreuzigt, weil er gesagt hat: „Ich spreche mit meiner Autorität. Ich spreche über Gott: ich bin Gottes Sohn.” Er hat nach Hause gefunden – und dafür wurde er gekreuzigt, für diese Unverfrorenheit. Und diese alte Tradition – so nenne ich es jetzt einmal – die wurde auch in den nächsten 2000 Jahren so weiter gehandhabt. Und wir haben keinerlei Verständnis für Guru.

Wir haben einfach keine Erfahrung damit. Es ist nicht Teil unserer Kultur. In anderen Kulturen ist es anders. In Indien ist es anders. Indien ist eigentlich die einzige Kultur in auf der Welt, auf diesem Subkontinent, wo Gurus etwas Normales sind, schon seit Jahrtausenden, seit vielen Jahrtausenden. Da gibt es auch jede Menge falsche Gurus,– wahrscheinlich sind die meisten Scharlatane –, aber da gibt es Gurus. Und die Leute wissen, dass es Gurus gibt, und sie schätzen sie, und sie sind dankbar. Und das ist so ein Schatz. Wir haben das hier nicht – aber wir lernen.

Es gibt kein äußeres Merkmal, das dir sagt, ob jemand ein guter Guru ist oder nicht. Du weißt nichts über Guru. Das kannst du nicht beurteilen. Erkennen kann das immer nur der Schüler, der vor dem Guru sitzt. Andere Leute können es nicht erkennen. Für andere Leute ist alles, was nach Guru aussieht oder riecht, total suspekt und gefährlich.

Ein schönes Thema am Ende eines Satsangs... Danke, dass du darüber gesprochen hast. Und mache dir keine Sorgen. Ich weiß nicht, ob du dieses Vertrauen ins Leben haben kannst, aber: du kannst dem Leben vertrauen, auch für deine Freundin; auch für deine Partnerin. Und wenn du ihr vertraust, dass sie das macht, was für sie das Beste ist, auch wenn du es nicht verstehst – das ist die beste Unterstützung für sie.

Wenn sie merkt, dass du an ihrer Seite bist und ganz und gar darauf vertraust, dass sie für sich das Beste macht, dann hilfst du ihr, so wach wie möglich zu sein. Und dann findet sie ihren Weg so einfach wie möglich. Aber du kannst es für sie nicht tun. Ich danke dir so sehr für deine Frage.

Vertraue deiner Partnerin, dass sie das macht, was für sie das Beste ist, auch wenn du es nicht verstehst – das ist die beste Unterstützung für sie. Wenn du an ihrer Seite bist und darauf vertraust, dass sie für sich das Beste macht, dann hilfst du ihr, so wach wie möglich zu sein. Dann findet sie ihren Weg so einfach wie möglich. Aber du kannst es für sie nicht tun.

Unterstütze mich, wenn es dir Freude macht

Simone, sind wir durch? Ja, ich danke euch allen. Danke Simone, dass du durchgehalten hast bis jetzt. Danke euch allen. Danke für diesen wunderbaren Satsang. Danke für eure Fragen.

Der nächste Satsang ist Mitte Dezember, kurz vor Weihnachten. Und dann, an den beiden Weihnachtsfeiertagen, gibt es ein Weihnachtsintensiv. Intensive heißt einfach, dass wir zwei Satsangs an zwei aufeinander folgenden Tagen machen, die 2 Stunden lang sind, also besonders lang – so wie heute, und ich freue mich schon sehr darauf. Also, die Weihnachtsfeiertage mit Satsang zu verbinden, ist für mich ein wunderbarer Segen. Wenn du Lust hast: mach einfach mit.

Wenn du gerne das, was ich hier mache, wenn du Satsang und die Videos, die ich mache, unterstützen möchtest, freue ich mich sehr über deine Unterstützung. Es ist hier alles kostenlos, alles umsonst, aber aus rein praktischen Gründen braucht es auch irgendwo finanzielle Unterstützung, denn da geht viel Geld... Nein, das stimmt nicht. Das wenige Geld, was ich habe, geht da rein, aber viel Energie und viel Zeit geht da rein.

Und wenn es Leute gibt, wenn es Menschen gibt, die mich ein wenig dabei finanziell unterstützen, dann ist es für mich eine ganz große Erleichterung und Freude. Wenn du dazu Lust hast, lade ich dich ein, dich zu informieren auf meiner Website, auf der Spende-Seite: da findest du Informationen dazu, wie es geht. Am schönsten ist es für mich, wenn Menschen eine Mitgliedschaft abschließen bei Steady: die verwalten meine Mitgliedschaften. Das ist eine Art kleiner Dauerauftrag.

Da bekomme ich jeden Monat regelmäßig einen kleinen Betrag, und das gibt mir eine gewisse Kontinuität. Und das ist besonders hilfreich, weil ich das nämlich nicht nur mal eben machen möchte, sondern noch ganz, ganz, ganz lange. Ja... Wenn du Fragen hast, schreibe mir gerne per Email. Ich freue mich sehr, von dir zu hören; oder komm zum nächsten Online-Satsang. Dann machen wir weiter. Und wenn du nichts verpassen möchtest, kannst du gerne meinen Newsletter abonnieren; das geht auf meiner Webseite und ist natürlich kostenlos.

Und ich verschicke jeden Morgen die sogenannten „Morgenmomente für deine Seele.” Das sind kurze Zitate aus Videos oder Satsangs von mir, einfach so als Erinnerung am Morgen an das Wesentliche, und manche Menschen finden es hilfreich. Und wenn du möchtest, kannst du sie gerne abonnieren. Danke für diesen Satsang. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, und dass dein Stiefel morgen prall gefüllt ist. Ich hoffe, meiner ist es – ich bin nämlich eigentlich ein Schleckermäulchen.

Danke. Danke fürs Satsang.

Ich liebe dich.