The Secret of Relationship
About the inner foundation of genuine togetherness.
German with German subtitles.
Nothing fascinates, frustrates, and preoccupies us as much as the topic of relationships – because everyone longs for them, but no one knows how they can really work. Yet when you know what truly matters, then it comes naturally, by itself.
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About this Video:
During the last Online Satsang, a man asked me an astonishingly honest and courageous question about how he, as a married man, could deal with his attraction to other women. There is probably no question that could be more timeless, because it has preoccupied humanity since the beginning of time.
It is so unfathomable because at its core, it contains a seemingly unsolvable dilemma: if you ignore this attraction, you are faithful to your relationship and your partner, but not to yourself, and you are not happy. If, on the other hand, you follow your desires, you hurt your beloved partner, and you can‘t be happy either.
But there is another way, a third way, and it is not only interesting for people who find themselves in such a situation, but for everyone who wants to be happy.
It is nothing less than the discovery of the source of true contentment, and it is neither to be found in other people nor in relationship, but much closer: right within yourself. To discover this is possible for everyone, and it is not difficult at all – if you know the direction.
And then, once you have found the basis of true contentment, you also know the basis of true togetherness: almost “incidentally”, you have uncovered the secret of good relationships that the whole world is searching for unsuccessfully. And then you ask yourself why everyone doesn't already know about it, because now you know how simple and obvious it really is.
In this video, I'll tell you about my journey of discovery on the way to this source and how you can find it yourself. For those who drink from it, relationships lose all their heaviness and explosiveness and become what they can be: genuine togetherness, not based on desires, ego, and neediness, but on inner abundance – because now, you know the source.
Complete German text:
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Die neue Mitte meines Lebens
Link to topic in video at 0m30s
Guten Morgen.
Heute Morgen möchte ich über Beziehungen sprechen – eines meiner Lieblingsthemen, einfach deswegen, weil Beziehungen im größten Teil meines Lebens für mich immer eine sehr große Rolle gespielt haben. Im Grunde hat sich mein Leben immer um die Beziehung gedreht, die ich gerade hatte.
Ich hatte früher keine Verbindung zu mir selbst. Ich hatte keine Beziehung zu mir selbst. Stattdessen war das Zentrum meines Lebens, die Mitte meines Lebens, meine Partnerin, meine Frau, die Beziehung.
In den letzten 25 Jahren meines Lebens hat sich das grundlegend verändert.
Ich kam durch irgendwelche seltsamen Zufälle zu meinem spirituellen Meister; viele Jahre später kam ich zu meinem Guru, der mir die Samarpan-Meditation gebracht hat; und heute ist das Zentrum meines Lebens, die Mitte meines Lebens...
ja... Swamiji, der Guru, der diese Meditation gebracht hat, würde sagen: die Seele. Jesus würde sagen: Gott. Ich möchte es so ausdrücken: jetzt ist das Zentrum meines Lebens etwas in mir – aber das bin nicht 'ich'. Es ist nicht mein 'ich', das das Zentrum meines Lebens ist: nicht das, was ich will; nicht das, was ich mir wünsche.
Ich bin mir nahegekommen, aber nicht diesem 'ich', sondern etwas anderem, was du dir nicht vorstellen kannst, wenn du es selbst noch nicht entdeckt hast. Und in diesem Video möchte ich gerne darüber sprechen, wie das meine Beziehungen vollkommen verändert hat.
Viele Menschen glauben: wenn man sich sich selbst zuwendet, wenn man beginnt, sich selbst treu zu sein, wenn man beginnt, sich um sich selbst zu kümmern, dass damit einherginge, dass man beziehungsunfähig wird; dass man asozial wird, im eigentlichen Sinne des Wortes; dass man sich abwendet von anderen Menschen, von der Gesellschaft. Aber meine ganz persönliche Erfahrung in meinem Leben ist genau das Gegenteil. Heute sehe ich, dass die Beziehungen, die ich früher gelebt habe, gar keine Beziehungen waren, ganz einfach deshalb, weil hier niemand zu Hause war.
Da war niemand – nur ein Blatt im Wind.
Die meisten Menschen glauben, dass sich um sich selbst kümmern, sich sich selbst zuwenden, bedeutet, dass man dem anderen Menschen nichts mehr gibt; dass man für andere wertlos wird; dass man nichts mehr für eine Beziehung tut.
Aber heute weiß ich, dass es genau das Gegenteil ist. Was ich früher zu geben hatte, war meine Bedürftigkeit, meine Angst, meine Abhängigkeit von dem, was ich von anderen bekomme, weil ich selbst nichts hatte. Und das nennen wir dann Liebe; das nennen wir „etwas für den anderen tun”.
Aber heute bin ich zufrieden, ich bin voll, ich bin glücklich, weil ich in mir ruhe; weil ich gelernt habe, mich um mich selbst zu kümmern; weil ich gelernt habe, mir selbst treu zu sein. Und was das konkret bedeutet, darüber möchte ich in diesem Video sprechen. Und jetzt, wo ich nicht mehr für andere lebe, wo nicht mehr die Beziehung der Mittelpunkt meines Lebens ist, jetzt bin ich ein Partner, der etwas geben kann – aber das passiert von alleine.
Es ist also genau das Gegenteil von dem, was man normalerweise glaubt.
Stimmt das, was alle glauben?
Link to topic in video at 7m48s
Und darüber möchte ich jetzt, zu Beginn dieses Videos, zunächst einmal sprechen: über das, was wir normalerweise glauben.
Ich wurde inspiriert, dieses Video heute zu machen, durch eine Frage im letzten Online-Satsang. Da fragte mich ein Mann.
Er fragte: „obwohl ich mich früher, als ich jung war, schon ausgetobt habe als Mann, als Junge, merke ich jetzt, wie ich, obwohl ich verheiratet bin, mich zu anderen Frauen hingezogen fühle. Was soll ich tun?
Soll ich dem folgen und meiner Frau untreu sein?” Da geht es also direkt ans Eingemachte.
Und ich liebe solche Fragen, weil sie den Finger direkt darauf legen, worum es wirklich geht: um das, was wir normalerweise glauben. Und dann die Frage: stimmt das, was wir glauben? Stimmt das, was alle glauben?
Und ich glaubte früher, dass Beziehung daraus besteht, dass ich etwas für meinen Partner, für meine Partnerin, für meine Frau, tue, und sie etwas für mich tut, und dadurch entsteht eine gemeinsame Beziehung, eine gemeinsame Basis; dass es also normal sei, dass jeder Kompromisse macht, Abstriche, damit eine Beziehung funktionieren kann.
Und dazu gehört, dass man bestimmte Sachen nicht tut, weil sie die Beziehung gefährden oder den anderen verletzen, zum Beispiel untreu sein; etwas mit einem anderen Menschen sexuell haben.
Das ist das, was wir normalerweise glauben.
Und wir glauben – das ist das Zweite –, dass wir dadurch dazu beitragen, dass der andere glücklich ist, und wenn ich mich um dein Glück kümmere und du dich um mein Glück kümmerst, dann haben wir es schön miteinander.
Ich denke, man kann gefahrlos sagen, dass so die Welt denkt. Aber es ist interessant, einmal nachzuschauen, wie das denn funktioniert, denn überall auf der Welt verlieben sich die Menschen, lieben einander, nur um wenige Jahre später festzustellen, dass sie sich nicht mehr lieben. Man geht auseinander und fängt die nächste Beziehung an.
Man wollte sich glücklich machen, man wollte selbst glücklich sein durch die Beziehung, aber es klappt nicht. Und dann denkt man normalerweise: „ja, ich hatte den falschen Partner, der hat nichts getaugt”, oder „ich habe etwas falsch gemacht, ich habe es vermasselt. Wenn ich es richtig gemacht hätte, wenn ich mich mehr angestrengt hätte, dann hätte es funktioniert.” Das glauben wir, und danach handelt die gesamte Welt.
Aber ist es nicht seltsam?
Wenn diese Annahmen, diese Basis unseres beziehungsmäßigen Lebens, stimmen würden, dann müssten doch die allermeisten Menschen auf der Welt total glücklich sein; dann müssten doch die allermeisten Beziehungen in dieser Welt funktionieren, dauerhaft, und die Menschen in der Beziehung erfüllen und glücklich machen. Aber so scheint es nicht zu sein.
Irgendetwas scheint da nicht zu stimmen. Ich dachte für den allergrößten Teil meines Lebens, dass es daran liegt, dass ich verkehrt bin; dass ich nicht weiß, wie man Beziehung lebt, und dass es deswegen nicht dauerhaft funktioniert hat. Heute weiß ich, dass das alles nicht stimmt.
Und das kennst du vielleicht aus deiner eigenen Beziehung: du liebst deine Partnerin oder deinen Partner, und du tust alles dafür, aber egal, was du machst: sie ist nicht glücklich.
Oder du stellst fest: du gibst alles für die Beziehung, aber du bist nicht glücklich.
Wenn die Schönheit verschwindet
Link to topic in video at 15m27s
Ich werde in diesem Video einige Dinge sagen, die gegen all das gehen, was alle glauben, und ich möchte dir ausführlich berichten, wie es ganz anders funktionieren kann: wie es wirklich funktionieren kann – das, was wir Beziehungen nennen oder Ehe.
Und ich möchte auf die Frage zurückkommen, die dieses Video inspiriert hat; die Frage von diesem Mann. Vielleicht findest du dich in diesem Menschen selbst auch wieder, ganz gleich, ob du Mann oder Frau bist.
Da fragt dieser Mann: „Was soll ich tun? Obwohl ich mich ausgetobt habe, als ich jung war, fühle ich mich jetzt zu anderen Frauen hingezogen. Ich sehe irgendwo auf der Straße eine schöne Frau, und ich fühle mich da angezogen. Was soll ich tun? Ich bin verheiratet, ich habe eine Frau.
Soll ich mir treu sein und das tun, was ich da will, und dadurch meiner Frau untreu sein?” Und ich möchte diese Frage jetzt aus verschiedenen Blickwinkeln beantworten.
Und ich möchte damit beginnen, dass wir uns fragen: „Kann ich glücklich sein, wenn ich weiß, dass mein Partner selbst nicht glücklich ist?” Vielleicht mutet dich die Frage gerade etwas seltsam an, aber höre mir einmal für ein paar Sekunden zu.
Stell dir vor, du bist in der Situation, wo dein Partner sich zu jemand anderem hingezogen fühlt.
Du hast Angst.
Vielleicht spürst du Schmerz. Es ist noch nichts passiert, aber du spürst: da ist etwas.
Die erste Reaktion, die du hast, ist: „Das darf nicht passieren. Das macht alles kaputt.” Und jetzt stell dir vor, du hättest einen magischen Knopf, mit dem du machen könntest, dass dieser Mensch, dein Partner, dir treu ist, obwohl da eine Anziehung ist zu irgendetwas anderem.
Und du drückst diesen magischen Knopf, und dadurch wird es dem Partner unmöglich, dieser Anziehung zu folgen. Und jetzt ist meine Frage an dich: wärest du dann glücklich? Wärest du dann mit dieser Situation glücklich? Wenn du ganz ehrlich bist, wenn du still wirst und in dich hineinfühlst, dann merkst du: „Nein. Wie könnte ich damit glücklich sein?
Ja, es würde meine Ängste besänftigen, mein Partner bleibt bei mir – aber zu welchem Preis?” Du drückst diesen Knopf und nimmst damit dem anderen die Freiheit. Er bleibt da – aber nicht, weil er nichts anderes will als dich, sondern, weil er nicht darf; weil er nicht kann. Du weißt, dass er eigentlich etwas anderes will. Du weißt, dass es ihn eigentlich woanders hinzieht. Und das ist das, was dich so ängstigt – aber das ist immer noch da. Dann bleibt er bei dir, aber es ist nicht mehr echt, es ist nicht mehr ehrlich – weil du diesen Knopf gedrückt hast.
Und wenn du dieses Szenario im Geiste einmal durchspielst, dann erkennst du, was du wirklich willst: du willst einen Menschen als Partner, der bei dir sein will, von sich aus, ganz natürlich, ohne, dass er sich dazu zwingen muss; ohne, dass er irgendetwas unterdrücken muss.
Kannst du den Partner glücklich machen?
Link to topic in video at 21m48s
Diese Art der Zuwendung, die ist schön.
Aber das ist nicht das, was wir normalerweise tun. Normalerweise versuchen die Partner, sich gegenseitig daran zu erinnern, was erlaubt ist, was richtig ist, was verboten ist, und wir vergessen, dass all das nur dazu führt, dass ich einen Partner habe, der nicht mehr echt ist – und die Schönheit geht verloren.
Dann hast du einen Partner, der dir treu ist, aber die Schönheit ist weg. Und deswegen funktionieren die Beziehungen nicht. Jeder hält sich an die Abmachungen, jeder hält sich an die Verbote, jeder wird sich untreu – und die Schönheit verschwindet. Und rein faktisch ist alles in Ordnung: man ist zusammen; nichts Gefährliches geschieht. Aber die Sache wird hohl.
Normalerweise erinnern sich die Partner gegenseitig, was erlaubt, richtig und verboten ist, und wir vergessen, dass all das nur dazu führt, dass ich einen Partner habe, der nicht mehr echt ist – und die Schönheit geht verloren. Dann hast du einen Partner, der dir treu ist, aber die Schönheit ist weg. Jeder wird sich untreu – und die Schönheit verschwindet.
Link to quote in video at 22m08s
Das heißt: wenn du irgendetwas anderes willst, als das, was von selbst da ist, wenn du irgendetwas anderes willst, als das, was offensichtlich geschieht, wird dich das nicht glücklich machen. Und wenn du das weißt, dann hilft es dir dabei, 'ja' zu sagen dazu. Du hast vielleicht Angst: wo soll das nur hinführen, wenn jetzt dieser andere Mensch sich nicht mehr an Konventionen hält und an Regeln, sondern beginnt, sich selbst treu zu sein – was immer das bedeutet. Es macht Angst. Das macht total unsicher.
Aber wenn du weißt: „okay, die Alternative wird mich auf Dauer nicht glücklich machen. Sie wird die Beziehung aushöhlen und letztlich zerstören”, dann weißt du: „Okay, es bleibt mir nichts anderes übrig. Ich muss die Dinge so nehmen, wie sie sind.” Und ich habe jetzt mit dir dieses Szenario durchgespielt, damit du erkennst – du als Betroffener, du als Mann oder als Frau, die sich plötzlich für jemand anderen interessiert –, damit es dir glasklar wird, dass du den Partner nicht glücklich machen kannst, indem du dir selbst untreu bist.
Du kannst den Partner nicht glücklich machen, indem du dir selbst untreu bist.
Link to quote in video at 25m16s
Wenn du in der Situation steckst, dass du scheinbar verbotene Gefühle hast, verbotene Anziehung spürst, Dinge, von denen du überzeugt bist, dass sie ein Problem sind, und du dich jetzt dazu entschließt, es zu ignorieren, dich zusammenzureißen, das Richtige zu tun und der Partnerin oder dem Partner treu bist, obwohl du etwas anderes spürst, obwohl du etwas anderes willst, obwohl dich deine innere Energie ganz woanders hinzieht...
Jetzt weißt du, dass das den Partner, für den du das tun würdest, nicht glücklich machen kann – auch wenn du das glaubst.
Und nun gibt es Menschen, die das probiert haben. Es gibt Menschen, die sich wirklich zusammenreißen können und die diese Kräfte ignorieren, diese Anziehung zu einer anderen Frau oder zu einem anderen Mann, und die jahrelang dem treu sind, was sie für wichtig und richtig halten, nämlich der Beziehung.
Aber es ist meine Erfahrung und die Erfahrung von einigen Milliarden anderen Menschen, dass diese Kräfte, diese Naturgewalten, auf Dauer nicht unterdrückt werden können. Man kann sie unterdrücken für viele Jahre – manche schaffen es jahrzehntelang –, aber auf Dauer funktioniert es nicht. Und je mehr man diese Kräfte unterdrückt, desto schwieriger wird es später; desto problematischer.
Das heißt: du kannst es jetzt sehen, dass du den anderen Menschen nicht glücklich machen kannst, indem du dir nicht treu bist. Das geht nicht, auch wenn du das möchtest. Und jetzt bist du in einer richtig schwierigen Situation: du möchtest, dass dein Partner glücklich ist, aber du erkennst, dass das nicht möglich ist, wenn du dir selbst dabei untreu wirst.
Aber dir selbst treu zu sein scheint zu bewirken, dass du den anderen unglücklich machst; Schmerz zufügst.
Du kannst sehen, dass du den anderen nicht glücklich machen kannst, indem du dir untreu bist. Jetzt bist du in einer schwierigen Situation: du möchtest, dass dein Partner glücklich ist, aber du erkennst, dass das nicht möglich ist, wenn du dir selbst untreu wirst. Aber dir selbst treu zu sein scheint zu bewirken, dass du den anderen unglücklich machst.
Link to quote in video at 28m31s
Und dann fühlt man sich, als hätte man keine Wahl; als gäbe es keine gute Option. Egal, was du machst: wenn du im Leben an einem Punkt bist, wo du beginnst, dich zu anderen Menschen hingezogen zu fühlen, dann ist es, als hättest du plötzlich keine gute Möglichkeit mehr zu handeln. Ganz gleich, was du tust: es wird schwierig. Wenn du dir selbst nicht treu bist, wirst du die Beziehung auf Dauer sabotieren. Und wenn du dir treu bist, verursachst du Schmerz für deinen geliebten Partner. Was also tun? Das ist die Frage, die dieser Mann hat. Das ist das eigentliche Dilemma.
Was es heißt, sich treu zu sein
Link to topic in video at 30m49s
Und jetzt möchte ich gerne mit dir darüber sprechen, was es eigentlich heißt, sich selbst treu zu sein.
Die meisten Menschen glauben, das heißt: „Ich mache, was ich will.
Ich folge meinen Wünschen. Ich mache das, was ich will.” Diese Menschen haben ihr Leben lang gelebt und haben nicht das getan, was sie wollen, und irgendwann kommen sie an den Punkt, wo sie merken: so geht es nicht weiter; das ist nicht auszuhalten. Und dann glauben sie, die Alternative ist: „jetzt tue ich, was ich will”.
Und wir glauben: „Wenn jeder das tut, was er will, dann ist Beziehung nicht möglich; dann ist Gesellschaft nicht möglich. Wenn nur noch lauter Egoisten unterwegs sind, dann zerfällt alles.” Das ist es, was wir glauben.
Und deswegen möchte ich jetzt mit dir darüber sprechen, was es wirklich bedeutet, sich selbst treu zu sein. Und vielleicht fällt dir auf, dass es da einen kleinen Unterschied gibt. Wenn ich sage: „ich tue, was ich will”, dann klingt das ganz anders, als wenn ich sage, „sich selbst treu sein”.
Wir glauben: „Wenn jeder das tut, was er will, dann ist Beziehung nicht möglich; dann ist Gesellschaft nicht möglich. Wenn nur noch lauter Egoisten unterwegs sind, dann zerfällt alles.” Das ist es, was wir glauben. Und deswegen möchte ich jetzt mit dir darüber sprechen, was es wirklich bedeutet, sich selbst treu zu sein.
Link to quote in video at 31m52s
In diesem Satz „sich selbst treu sein” kommt das Wort 'ich' nicht vor.
Wenn ich sage: „ich tue, was ich will”, dann klingt das ganz anders, als wenn ich sage, „sich selbst treu sein”. In diesem Satz „sich selbst treu sein” kommt das Wort 'ich' nicht vor.
Link to quote in video at 32m34s
Im Englischen ist es noch interessanter, da heißt der Satz übersetzt: „to be true to oneself” – „dem eigenen selbst treu sein”. Auch da kommt das Wort 'ich' nicht vor.
Wenn ich mich frage, was ich will, dann schaue ich in den Gedanken nach, in meinen Wünschen, in meinen Vorstellungen, in meinen Träumen, in der Fantasie.
Und genau das ist es, was angeregt wird, wenn zum Beispiel ein Mann eine hübsche Frau irgendwo laufen sieht.
Man sieht diesen Menschen, und die Fantasie wird angeregt. Die Gedanken fangen an, verrückt zu spielen. Man fühlt eine Anziehung und man denkt, „wenn ich der Anziehung jetzt folge, dann wird es schön, und dann werde ich endlich glücklich”.
Wenn ich mich frage, „was will ich”, dann hat das mit Gedanken zu tun, mit dem Verstand.
Aber wenn ich sage, „sich selbst treu sein”, dann spreche ich von etwas vollkommen anderem – etwas, was die allermeisten Menschen nicht kennen. Wenn die Menschen normalerweise über Treue diskutieren und über Beziehung, darüber, dass es notwendig ist, Kompromisse zu machen, dann sprechen sie nie über dieses Selbst, von dem ich spreche, sondern vom Willen, von den Wünschen, von der Fantasie, von den Träumen – vom 'ich', vom Ego.
Wenn ich mich frage, „was will ich”, dann hat das mit Gedanken zu tun, mit dem Verstand. Aber wenn ich sage, „sich selbst treu sein”, dann spreche ich von etwas vollkommen anderem – etwas, was die allermeisten Menschen nicht kennen.
Link to quote in video at 34m29s
Und insofern stimmt es, wenn man sagt: wenn alle Menschen nur ihr Ego ausleben, wenn alle Menschen nur ihre Wünsche, die sie im Kopf haben, ausleben, dann ist Beziehung nicht möglich, und auch Gesellschaft ist nicht möglich.
Aber es gibt etwas anderes.
Du kennst das 'ich' – das, was du willst –, und du weißt, wie es ist, dir nicht treu zu sein und das zu tun, was jemand anders will – ein anderes 'ich'. Du kennst nur das, was dein 'ich' will, und das, was ein anderes 'ich' will oder zu brauchen glaubt. Aber ich spreche davon, dass es da noch etwas anderes gibt, und das ist dieses Selbst, das in dem Satz vorkommt: „sich selbst treu sein”. Aber davon wissen die Menschen nichts, und sie wissen auch nicht, was geschieht, wenn man damit lebt.
Du kennst nur das, was dein 'ich' will, und das, was ein anderes 'ich' will oder zu brauchen glaubt. Aber ich spreche davon, dass es da noch etwas anderes gibt, und das ist dieses Selbst, das in dem Satz vorkommt: „sich selbst treu sein”. Aber davon wissen die Menschen nichts, und sie wissen auch nicht, was geschieht, wenn man damit lebt.
Link to quote in video at 36m17s
Es gibt etwas in dir, was nichts mit Gedanken zu tun hat; was nichts mit Wünschen und Träumen und Vorstellungen und Fantasie zu tun hat.
Es gibt etwas in dir, was nichts mit Gedanken zu tun hat; was nichts mit Wünschen und Träumen und Vorstellungen und Fantasie zu tun hat.
Link to quote in video at 37m01s
Normalerweise glauben wir, dass man dieses 'ich' ist, diese Gedanken: ich will, ich habe Träume, ich habe Vorstellungen. Das ist das, was das 'ich' ausmacht, und wir glauben: das bin ich. Damit sind wir identifiziert. Das ist damit gemeint, wenn man sagt, dass die Menschen mit ihren Gedanken identifiziert sind: sie glauben, „das bin ich”. Aber das ist seltsam, denn diese Gedanken ändern sich die ganze Zeit: heute willst du dies, morgen willst du das.
Jetzt siehst du diese Frau und findest sie total schön und willst sie, morgen siehst du eine andere schöne Frau, und dann willst du sie haben. Das, was da oben im Verstand passiert, ändert sich die ganze Zeit, und wenn du das sein solltest, dann bist du in großen Schwierigkeiten. Dann bist du etwas, was sich die ganze Zeit ständig verändert, unvorhersehbar, unkontrollierbar. Aber das stimmt nicht.
Das bist du nicht. Aber die meisten Menschen wissen das nicht.
Diese Gedanken ändern sich die ganze Zeit: heute willst du dies, morgen das. Was im Verstand passiert, ändert sich die ganze Zeit, und wenn du das sein solltest, bist du etwas, was sich die ganze Zeit ständig verändert, unvorhersehbar, unkontrollierbar. Aber das stimmt nicht. Das bist du nicht. Aber die meisten Menschen wissen das nicht.
Link to quote in video at 37m53s
Es gibt etwas jenseits der Gedanken, jenseits der Wünsche, jenseits der Vorstellungen.
Aber in diesen Bereich dringen die allermeisten Menschen niemals vor, und deswegen können sie sich nicht vorstellen, dass da irgendetwas anderes existiert.
Aber das ist das, wovon ich spreche. Das ist das, wovon ich dir heute erzählen möchte. Und ich möchte dir erzählen, was mit Beziehung geschieht und letztlich mit der Gesellschaft, wenn ein Mensch beginnt, dem treu zu sein, wovon ich spreche.
Es gibt etwas jenseits der Gedanken, Wünsche und Vorstellungen, aber in diesen Bereich dringen die meisten Menschen niemals vor, und deswegen können sie sich nicht vorstellen, dass etwas anderes existiert. Ich erzähle dir, was mit Beziehung geschieht, und letztlich mit der Gesellschaft, wenn ein Mensch beginnt, dem treu zu sein, wovon ich spreche.
Link to quote in video at 38m43s
Und das führt uns dann letztlich zur Antwort auf die Frage dieses Mannes: „Was soll ich tun?”– die Antwort auf die Frage dieses Mannes, der sich in dieser unmöglichen Situation wiederfindet, die wir eben beschrieben haben: „Wenn ich meiner Frau nicht treu bin, macht mich das nicht glücklich”, fühlt er, „und wenn ich dieser Anziehung, die ich spüre, nicht folge, bin ich nicht glücklich. Was soll ich denn tun?” Es scheint keinen Ausweg zu geben: egal, was man tut, man wird nicht glücklich.
Aber es gibt einen Weg.
In dieser unmöglichen Situation fragt er: „Wenn ich meiner Frau nicht treu bin, macht mich das nicht glücklich”, fühlt er, „und wenn ich dieser Anziehung, die ich spüre, nicht folge, bin ich nicht glücklich. Was soll ich denn tun?” Es scheint keinen Ausweg zu geben: egal, was man tut, man wird nicht glücklich. Aber es gibt einen Weg.
Link to quote in video at 39m33s
Das Ende der Spaltung
Link to topic in video at 40m40s
Und ich möchte dir erzählen, wie ich diesen Weg entdeckt habe, denn auf dieser Reise habe ich zwei völlig verschiedene Wege beschritten. Und davon möchte ich dir jetzt erzählen, und vielleicht gibt es für dich eine Abkürzung. Vielleicht musst du nicht die ganzen Schlenker leben, die ich gelebt habe.
In meinem Leben begann es damit in einem Alter, wo ich noch nichts über Spiritualität wusste. Ich wusste nichts von diesem Selbst, von dem ich dir in diesem Video berichten möchte. Ich habe mein Glück einfach in Beziehungen gesucht. Ich wusste nichts anderes. Ich kannte nichts anderes. Ich war mehrmals verheiratet, und ich hatte in den Ehen auch Kinder, und ich war ganz aufrichtig: ich wollte, dass es funktioniert. Ich dachte, ich liebe die Frau, mit der ich zusammen bin, und ich wollte nichts mehr, als dass sie glücklich ist und dass ich glücklich bin: dass alles gut ist.
Ganz aufrichtig und mit jeder Faser habe ich das probiert – und es hat nicht funktioniert. Und ich habe es immer wieder probiert. Und wenn ich festgestellt habe, dass es nicht funktioniert hat, war ich wirklich unglücklich, und ich fühlte mich schuldig, weil ich überzeugt davon war, dass es an mir liegt: dass ich einfach nicht weiß, wie man einen anderen Menschen glücklich macht, und dass ich einfach nicht weiß, wie man Beziehung so lebt, dass es funktioniert. Und das hatte damals noch nicht einmal etwas mit anderen Frauen zu tun. Es hat einfach so nicht funktioniert.
Und irgendwann war ich dann in der gleichen Situation wie dieser Mann, der mir die Frage gestellt hat, die dieses Video inspiriert: ich war verheiratet, und plötzlich fühlte ich mich zu dieser anderen Frau hingezogen. Ich war sehr verwirrt, denn ich liebte meine Frau und ich liebte das Leben, das ich mit ihr hatte. Da war überhaupt nichts verkehrt. Ich habe mir nichts anderes gewünscht. Und plötzlich war ich in der Situation, wo diese Anziehung zu dieser anderen Frau da war.
Und dann bin ich der Anziehung gefolgt, und dann bin ich dieser anderen Frau nähergekommen und wir hatten Sex zusammen, und dann sind zwei Sachen passiert. Das eine war: ich habe festgestellt, „das ist auch nicht schöner als das, was ich kenne”. Im Gegenteil: ich empfand es als überhaupt nicht schön und erstrebenswert. Ich war dieser Anziehung gefolgt und habe festgestellt: „nein, das ist es auch nicht.” Aber was gleichzeitig passiert war... Ich war damals sehr naiv und sehr blauäugig. Ich war einfach ehrlich, und ich habe es meiner Frau erzählt, aber die konnte damit nicht umgehen.
Und dann war ich plötzlich allein, und wusste immer noch nicht, wie man glücklich wird. Ich dachte, die Beziehung macht mich glücklich, das hat aber nie, in meinem ganzen Leben nicht, funktioniert. Der Anziehung zu dieser anderen Frau zu folgen, hat mich auch nicht glücklich gemacht, im Gegenteil.
Und dann stand ich da und wusste immer noch nicht, wie das Leben wirklich funktionieren sollte. Und dann kam ich durch einige ganz unglaubliche Zufälle zu meinem spirituellen Meister, zu Soham. Damals, als ich zu ihm kam, hieß er Samarpan. Und Soham hat mir beigebracht, mir selbst treu zu sein, und das bedeutete damals für mich: radikal dem zu folgen, was ich in mir spüre.
Ich dachte, die Beziehung macht mich glücklich, das hat aber nie, in meinem ganzen Leben nicht, funktioniert. Der Anziehung zu dieser anderen Frau zu folgen, hat mich auch nicht glücklich gemacht, im Gegenteil. Und dann stand ich da und wusste immer noch nicht, wie das Leben wirklich funktionieren sollte.
Link to quote in video at 45m11s
Wenn ich für etwas ein 'ja' spüre, dann tue ich es. Wenn ich für etwas ein 'nein' spüre, dann tue ich es nicht.
Das habe ich damals gelernt. Ich begann, zu lernen, überhaupt einmal wahrzunehmen, wie ich mich fühle. Ich war so gewohnt, mich nach dem zu richten, was andere von mir wollen. Ich war so gewohnt, mich nach dem zu richten, was man tun soll und was man nicht tun soll, nach all den Regeln und Geboten und nach der Moral. Das hatte ich richtig gut gelernt, und deswegen wusste ich überhaupt nicht, was hier drin eigentlich los ist.
Und so begann ich, zum ersten Mal zu entdecken, wie ich mich eigentlich fühle, was da für Wünsche dort sind – und dem war ich treu. Das lernte ich damals. Das war ein ganz langsames Lernen, das sich über viele Jahre hinzog.
Ich lebte damals in einer Beziehung, und nach vielen, vielen Jahren dieses Entdeckens meiner selbst, meiner Wünsche, meiner Gefühle, meiner Befindlichkeit in jedem Moment, begann ich auch zu entdecken, dass ich mich sehr zu anderen Frauen hingezogen fühle. Ich begann zu entdecken, nachdem ich einmal gelernt hatte, nicht mehr auf diese ganzen Regeln zu hören, die ich im Kopf hatte...
Dann begann ich zu spüren, was da so alles schlummert an Anziehung und an Wünschen. Und dann entdeckte ich, dass die Welt voller schöner Frauen ist. Und dann folgte ich dem. Ich habe es ausprobiert, immer wieder, immer wieder. Ich hatte wunderschöne Erfahrungen, immer wieder. Ich bereue keinen einzigen Moment von dem, was ich damals erlebt habe.
Aber ich stellte wieder fest, dass es mich nicht glücklich macht. Ich hatte wunderschöne Erfahrungen, aber danach war ich genauso leer wie vorher. Und ich hatte wunderschöne Erfahrungen und ich stellte fest: den Menschen, mit dem ich die Erfahrung hatte, den hat es auch nicht glücklich gemacht, oft sogar das Gegenteil.
Und dann stand ich wieder da. Ja, ich war mir treu – das, was ich damals unter 'mir selbst treu sein' verstand.
Ich folgte meiner sexuellen Anziehung, und auch sonst im Leben habe ich begonnen, mich einfach nur noch nach dem zu richten, was ich in mir spüre, und es war ein guter Weg – er hat mich mir selbst etwas nähergebracht –, aber es hat mich nicht glücklich gemacht, und die Menschen um mich herum hat es auch nicht glücklich gemacht. Aber es hat die Dinge klarer gemacht; einfacher.
Ich war nicht mehr in mir gespalten. Ich wusste zwar immer noch nicht, wo ich wirkliche Zufriedenheit und wirkliches Glück finde, aber diese Spaltung in mir war weg. Ich richtete mich nicht mehr nach irgendwelchen äußeren Gesetzen, moralischen Gesetzen, gesellschaftlichen Gesetzen, oder dem, was meine Partnerin denkt oder will, sondern ich war mir selbst nähergekommen, und spürte mich stattdessen.
Und das hat alles einfacher gemacht für mich. Und deswegen wurde ich dann für andere Menschen auch einfacher, weil ich einfach transparenter wurde. Ich wurde echter, ich wurde greifbarer. Ich wurde nicht einfacher, ich wurde wahrscheinlich für viele Menschen viel schwieriger damals, aber zumindest war da jetzt jemand zu Hause da drin. Und das hat es mir und anderen Menschen leichter gemacht, miteinander.
Die Entdeckung des neuen Weges
Link to topic in video at 51m15s
Aber trotzdem kam ich auch auf diesem Weg an einen Punkt, wo ich festgestellt habe: „Okay, alles gut und schön, aber das kann es nicht sein. Da fehlt etwas.” Ich wusste also: einem anderen Menschen treu zu sein oder der Idee einer Beziehung treu zu sein, das ist es nicht. Ich wusste: das funktioniert nicht.
Aber einfach nur das zu tun, was ich will, funktioniert auch nicht. Aber ich wusste nichts anderes; ich kannte keinen anderen Weg – und mein Meister kannte auch keinen anderen. Und das war die Zeit in meinem Leben – das ist etwa acht Jahre her – da kam dieser Guru, den ich vorhin erwähnte, in mein Leben: der kreuzte meinen Pfad, und der brachte die Samarpan-Meditation.
Und damit kam etwas in mein Leben, was dieses Dritte, von dem ich ganz am Anfang des Videos sprach, ausmacht. Ich sprach davon... Wir kennen nur, uns nach dem zu richten, was andere wollen, oder das, was ich will – und beides macht nicht glücklich; beides ist problematisch.
Ich begann zu meditieren. Ich begann, jeden Tag eine halbe Stunde lang dazusitzen und alles zu vergessen, was in meinen Gedanken ist; alles zu vergessen, was andere von mir wollen; alles zu vergessen, was ich will, was ich denke, was ich träume. Durch die Meditation entdeckte ich einen Ort in mir, der jenseits davon ist – jenseits der Gedanken, jenseits der Wünsche, jenseits des Körpers und seiner Anziehung, jenseits des Körpers und seiner Gefühle.
Ich begann zu meditieren und jeden Tag eine halbe Stunde lang alles zu vergessen, was in meinen Gedanken ist, was andere von mir wollen, was ich will, was ich denke. Und ich entdeckte einen Ort in mir, der jenseits der Gedanken ist, jenseits der Wünsche, jenseits des Körpers und seiner Anziehung, jenseits des Körpers und seiner Gefühle.
Link to quote in video at 53m06s
Und zu dieser Zeit, damals war ich, ich glaube, 53 Jahre alt oder 54... In diesem Alter, nach 54 Jahren Leben, entdeckte ich dieses Dritte: das Selbst – ein 'Selbst', das nichts mit dem 'ich' zu tun hat, das nichts mit dem Körper zu tun hat, nichts mit den Gedanken, nichts mit den Träumen und nichts mit den Gefühlen.
Man kann darüber nicht wirklich etwas sagen. Das muss jeder selbst entdecken. Und du entdeckst es dadurch, dass du jeden Tag für eine kurze Zeit – mehr als eine halbe Stunde ist überhaupt nicht notwendig –, beginnst, darin zu ruhen. Am Anfang weißt du überhaupt nicht, was das soll.
Aber wenn man das jeden Tag macht, dieses Meditieren – ich spreche von der Samarpan-Meditation, die Swamiji bringt, andere Meditationen funktionieren anders –, dann ist es, als würdest du eine Beziehung zu diesem Selbst entstehen lassen, einem Selbst, von dem du gar nichts weißt. Du weißt nicht, wo es ist, du weißt nicht, was es ist, und dennoch entsteht diese Beziehung. Das Selbst ist schon da: das ist das, was du wirklich bist. Das ist das, was ich wirklich bin. Aber wir wissen normalerweise davon überhaupt nichts.
Und mit der Entdeckung dieser neuen Dimension in mir hat sich alles, wovon ich bisher berichtete, geändert für mich.
Wenn man jeden Tag meditiert, ist es, als würdest du eine Beziehung zu diesem Selbst entstehen lassen, von dem du gar nichts weißt. Du weißt nicht, wo es ist und was es ist, und dennoch entsteht diese Beziehung. Das Selbst ist schon da. Und mit der Entdeckung dieser neuen Dimension in mir hat sich alles, wovon ich berichtete, geändert für mich.
Link to quote in video at 55m34s
Plötzlich war es mir möglich, auf eine Weise zu sein, die nichts mit meinen Gedanken zu tun hat und auch nichts mit den sich ständig ändernden Gelüsten und Energien und Gefühlen dieses Körpers. Dieses Selbst erlebte ich zu Beginn wie einen Ruhepol, wie einen Fluchtpunkt, der immer da ist, stabil, immer gleich – ganz im Gegensatz zu den Gedanken und Wünschen und den Körpergelüsten und Körperenergien.
Und mit der Entdeckung dieser Meditation, und damit einhergehend mit der Entdeckung dieses Selbst in mir – das, was Swamiji die Seele nennt –, kam Zufriedenheit zu mir. Ich wurde still und zufrieden, obwohl ich nichts tat. Ich wurde zufrieden und glücklich – nicht, indem ich bestimmte Sachen mache, die ich will und die mir dann etwas geben, zum Beispiel meiner Anziehung schöner Frauen gegenüber zu folgen oder ein Traumurlaub oder reich sein, irgendwelche solche äußerlichen Dinge...
Das tat ich nicht. Ich wurde auch nicht dadurch zufrieden, dass ich andere Menschen glücklich mache. Ich wurde zum ersten Mal in meinem Leben wirklich zufrieden und glücklich, indem ich mich etwas in mir zuwandte, das nichts mit all dem zu tun hatte, was ich bisher kannte – meine Gefühle, meine Gedanken – sondern etwas, was jenseits davon ist. Und die Beziehung zu diesem Selbst, zu dieser Seele, die begann zu wachsen, mehr und mehr, je länger ich meditiere.
Und heute ist es so: wenn ich mich heute in einer Situation wiederfinde, wo ich irgendwelche Gelüste verspüre, egal auf was...auf eine wunderschöne Frau oder auf irgendein tolles technisches Spielzeug... ich bin Ingenieur, ich bin Mann, ich finde solche Sachen manchmal unglaublich attraktiv...
egal, was es ist... oder irgendein Nahrungsmittel, das mir nicht guttut oder sonst etwas: dann werde ich immer wieder still, ich kehre immer wieder zurück nach innen, aber dieses neue Innen, das ich früher nicht kannte. Früher bedeutete „bei mir sein”: was will ich? Was denke ich? Was wünsche ich mir? Aber heute weiß ich, dass das mit mir nichts zu tun hat. Das sind alles nur Launen dieses Körpers und seines Verstandes.
Nein; jetzt ruhe ich in etwas, das jenseits davon ist, wo es total still ist, und da finde ich die Zufriedenheit. Und aus dieser Zufriedenheit, aus diesem ganz stillen, zeitlosen Glücklichsein heraus, da sehen diese Dinge, die einen dort draußen so ziehen, plötzlich ganz anders aus. Dann fühlt man sich immer noch von irgendetwas fasziniert oder zu irgendeinem Menschen hingezogen, aber hey: man ruht in sich und man ist zufrieden und glücklich, und es hat einfach keine Macht mehr über einen.
Früher bedeutete „bei mir sein”: was will ich? Was denke ich? Was wünsche ich mir? Heute weiß ich: das sind nur Launen dieses Körpers und seines Verstandes. Jetzt ruhe ich in etwas, das jenseits davon ist, wo es total still ist; da finde ich Zufriedenheit. Aus diesem stillen, zeitlosen Glücklichsein heraus sieht das, was einen dort draußen so zieht, ganz anders aus.
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Eine Beziehung der Fülle
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Und jetzt wird es interessant, denn ich sagte ja eingangs, dass normale Menschen glauben: wenn sich jeder nur noch um sich selbst kümmert, dann fällt alles auseinander: dann fällt Beziehung auseinander, dann fällt die Gesellschaft auseinander. Und ich glaube, das stimmt auch. Wenn jeder sein Ego auslebt und seine Wünsche, dann kommt nicht wirklich etwas Gutes dabei heraus. Das sieht man in der ganzen Welt.
Aber die Welt ist deswegen in einem so erbärmlichen Zustand, weil es nur zwei Arten von Menschen dort gibt: die einen, die sich selbst nicht treu sind und die ständig etwas für andere tun, und dadurch werden sie bitter und leer, und die Menschen, die nur ihrem Ego und ihren Wünschen folgen.
Die werden genauso leer, genauso unglücklich, und richten überall Schaden an.
Aber wenn du jemand bist, der in sich ruht und dort Zufriedenheit findet, dann brauchst du plötzlich von anderen Menschen nichts mehr.
Du opferst dich nicht für andere auf, ganz einfach deswegen, weil du von ihnen nichts brauchst. Aber du tust auch nichts, was anderen schadet, denn du bist schon zufrieden. Du bist ein Ruhepol des Friedens.
Und aus dieser Zufriedenheit heraus kann man nun mit anderen Menschen eine ganz neue Art von Beziehung leben, eine Art von Beziehung, die nicht basiert auf gegenseitiger Bedürftigkeit, sondern auf Fülle – nicht die Fülle, die man in der Beziehung sucht und findet, sondern die Fülle, die schon da ist – und die wird dann geteilt. Heute weiß ich, dass erst so eine Beziehung zwischen zwei Menschen überhaupt möglich ist. Und heute weiß ich, dass nur so auch eine gesunde Gesellschaft möglich ist.
Aus dieser Zufriedenheit heraus kann man nun mit anderen eine neue Art von Beziehung leben, die nicht auf Bedürftigkeit, sondern auf Fülle basiert – nicht die Fülle, die man in der Beziehung sucht, sondern die Fülle, die schon da ist. Heute weiß ich, dass erst so eine Beziehung zwischen zwei Menschen und eine gesunde Gesellschaft möglich ist.
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Wenn jeder Einzelne voll ist, satt, zufrieden, dann wird plötzlich alles einfach. Aber noch einmal, um das ganz klarzumachen: diese Art von sich selbst treu sein, diese Art von Zufriedenheit, entsteht nicht dadurch, dass man den Gedanken folgt, dem Ego, den Wünschen. Das hat nichts mit dem Selbst zu tun, von dem ich spreche. Ich müsste sagen: man ist nicht 'sich selbst' treu, sondern 'dem Selbst' – Und das gilt es erst einmal zu entdecken. Dann wird alles anders.
Diese Art von sich selbst treu sein, diese Art von Zufriedenheit, entsteht nicht dadurch, dass man den Gedanken folgt, dem Ego, den Wünschen. Das hat nichts mit dem Selbst zu tun, von dem ich spreche. Ich müsste sagen: man ist nicht 'sich selbst' treu, sondern 'dem Selbst' – Und das gilt es erst einmal zu entdecken. Dann wird alles anders.
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Sei ehrlich mit dir selbst
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Ich wollte auf die Frage antworten: „Was soll ich tun”, als dieser Mann fragte: „Ich fühle mich hingezogen zu dieser anderen Frau, aber ich bin verheiratet, ich liebe meine Frau, was soll ich tun? Ich bin in der Zwickmühle. Bin ich mir nicht treu, dann fühle ich mich beschissen, aber wenn ich mir treu bin und das mache, fühle ich mich auch beschissen. Was soll ich tun?” Ich habe dir eben davon erzählt, was ich in diesem Leben entdeckt habe, aber ich habe dir auch erzählt, wie ich es entdeckt habe. Und was du jetzt tust, hängt ganz davon ab, wo du gerade stehst auf diesem Weg.
Es ist meine Erfahrung, dass es keine Abkürzung gibt: jeder muss diesen Lernprozess und diesen Entdeckungsprozess irgendwie durchleben, aber jeder Mensch steht woanders auf diesem Weg. Und deswegen ist die Antwort auf diese Frage für jeden Menschen eine andere.
Wenn mich jetzt hundert Menschen fragen und mir genau diese Frage stellen, muss ich jedem Einzelnen dieser hundert Menschen anders antworten, abhängig davon, wo dieser Mensch gerade steht. Und das kannst im Grunde nur du wissen.
Der einfachste Weg ist der: du beginnst zu meditieren.
Wenn du das tust, ist es unausweichlich, dass du dein Selbst entdeckst. Es ist nicht 'dein' selbst... es ist wirklich 'das' Selbst. Es ist nicht so, dass du existierst und auch ein Selbst hast – nein. Du, wir, sind alle dieses eine Selbst, aber das muss man erst einmal entdecken. Wenn du anfängst zu meditieren, dann wirst du dieses Selbst entdecken, und du wirst eine Beziehung zu dem entwickeln, was du wirklich bist: das, was dich wirklich trägt und was dich wirklich zufrieden macht.
Und wenn du dazu fähig bist – wenn du dazu fähig bist, dem deine Aufmerksamkeit zu geben –, dann ist das der kürzeste und der einfachste Weg. Aber es kann auch sein, dass du in deinem Leben an einem Punkt bist, wo dir das nicht möglich ist, weil du dich für ganz andere Sachen interessierst. Und an dem Punkt musst du dir wirklich treu sein. Sei ehrlich mit dir und schau: ”Wo stehe ich? Wofür habe ich wirklich Energie?
Wofür habe ich wirklich Interesse?” Es nützt überhaupt nichts, jemandem, der nur an Frauen und an Sex denkt, zu sagen: meditiere. Dann sitzt der da und denkt: „Was soll ich denn hier? So ein Quatsch! Ich will lieber Party machen und Spaß haben.” Sei ehrlich mit dir selbst.
Und wenn du in dich hineinschaust und du merkst: „Hey, was der Kerl da sagt, stimmt. Ich kann das spüren. Ich sehe diese wunderschöne Frau, aber ich weiß eigentlich, dass da nichts zu holen ist. Ich meditiere jetzt erstmal. Ich will wissen, ob das, was der sagt, wirklich stimmt”, dann tu das. Dann ist das dein Kompass, der dich dazu führt. Aber es kann auch sein, dass du denkst: „Das stimmt nicht, was der sagt. Es ist doch völlig offensichtlich: diese Frau wird mich glücklich machen.
Das muss ich herausfinden”, dann tu das – denn nur so wirst du desillusioniert, und nur so wird in dir der Hunger entstehen, das zu finden, was wirklich funktioniert in diesem Leben; was wirklich trägt. Und dann wirst du reif für die Meditation; so war es bei mir in meinem Leben. Und, wie gesagt: jeder Mensch steht an einem vollkommen anderen Punkt, ganz abhängig davon, was du bisher erlebt hast, und was du in deinem vorherigen Leben gelebt hast, von denen du nichts weißt. Davon brauchst du auch nichts wissen.
Was es heißt, sich treu zu sein
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Ich möchte jetzt am Schluss noch auf zwei Begriffe eingehen, die im Zusammenhang mit Beziehungen oft verwendet werden. Das eine ist Treue, und das zweite ist Ehrlichkeit.
Man sagt ja, es sei unabdingbar für eine gute Beziehung, dass man treu ist. Und das stimmt – die Frage ist nur: treu wem oder was gegenüber?
Und wenn du bisher zugehört hast, wird es dir wahrscheinlich jetzt schon vollkommen klar sein: wenn du dir selbst nicht treu bist – wenn du etwas tust, was dich von dir selbst entfernt, ganz gleich, wie heilig die Gründe dafür auch aussehen mögen, aus Liebe zu deinem Partner –, es wird nichts Gutes bewirken auf lange Sicht. Aber wenn du dir selbst treu bist, selbst wenn du erst einmal in die Irre gehst, selbst wenn du erst einmal Dinge tust, von denen du später feststellst, „ja, die machen mich auch nicht glücklich; das hätte ich mir sparen können”...
Nein, du hättest es dir nicht sparen können. Du musstest es erst herausfinden, und jetzt bist du reif für neue Schritte. Jemand anderem treu sein vermeidet zunächst einmal Schmerz, aber zu einem unglaublich hohen Preis. Der Preis ist die Beziehung, der Preis ist Glück: das geht alles verloren. Aber wenn du dir selbst treu bist, entscheidest du dich für den schwierigen Weg – für einen Weg, der dich womöglich erst einmal in Schwierigkeiten bringt; ein Weg, der womöglich erst einmal für dich und auch für andere Schmerz bedeutet.
Aber das ist ein Weg, aus dem entsteht nur Gutes. Und am Anfang weißt du überhaupt nicht den Unterschied, von dem ich hier die ganze Zeit spreche. Du kennst den Unterschied zwischen deinen Wünschen und Gedanken und dem wahren Selbst, das du bist, überhaupt nicht. Und es ist okay so. Fang da an, wo du bist. Fang an, dir treu zu sein.
Anderen treu sein vermeidet Schmerz, aber zu einem hohen Preis. Der Preis ist die Beziehung, ist Glück: das geht alles verloren. Wenn du dir selbst treu bist, entscheidest du dich für den schwierigen Weg, einen, der dich womöglich erst einmal in Schwierigkeiten bringt und für dich und andere Schmerz bedeutet. Aber es ist ein Weg, aus dem nur Gutes entsteht.
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Was heißt das: „Fang an, dir treu zu sein?” Meine Empfehlung ist folgende: höre nicht auf deine Gedanken. Du siehst die schöne Frau, von der du in deiner Frage berichtest, und du denkst alles Mögliche. Du stellst dir alles Mögliche vor: wunderbare Sachen, herrliche Sachen. Du malst dir aus, wie es wäre, Komma, wenn... Mein Rat an dich ist: sei diesen Gedanken nicht treu. Ignoriere, soweit es dir möglich ist, deine Gedanken. Ignoriere, soweit es dir möglich ist, die Fantasie.
Werde so still wie möglich. Treffe keine Entscheidungen, sondern bleibe im Moment – und schau, was dann passiert. Du siehst eine schöne Frau, und dann liegst du abends im Bett, denkst an sie und denkst: „morgen will ich sie treffen.” Meine Empfehlung an dich ist: denke nicht an morgen, treffe keine Entscheidungen, mache keine Pläne – bleib einfach nur hier, in diesem Moment.
Das ist sozusagen ein guter Rettungsanker, wenn du noch überhaupt nichts weißt von all den Dingen, von denen ich hier in diesem Video spreche. Dann bist du einfach im Augenblick, ohne zu denken, ohne zu träumen, ohne zu fantasieren – auf der Erde. Und dann schau, was passiert.
Du siehst eine schöne Frau, und dann liegst du abends im Bett und denkst: „morgen will ich sie treffen.” Meine Empfehlung ist: denke nicht an morgen, treffe keine Entscheidungen, mache keine Pläne – bleib einfach nur hier, in diesem Moment, ohne zu denken, ohne zu träumen, ohne zu fantasieren – auf der Erde. Und dann schau, was passiert.
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Am nächsten Tag kannst du dann immer noch sehen, was wirklich passieren mag, ohne dass du Pläne machst, ohne dass du träumst, ohne dass du deinen Gedanken Aufmerksamkeit gibst. Bleib einfach im Moment, so gut es geht. Du wachst morgens auf, du gehst ins Bad, machst deine ganz normalen Sachen, ohne an irgendetwas zu denken. Du gehst zur Arbeit, ohne an irgendetwas zu denken. Und dann schau, was von der Anziehung übrig bleibt.
So mache ich es mit allem. So mache ich es mit Genussmitteln, mit Nahrung, so mache ich es mit der Anziehung zu Menschen, so mache ich es mit der Faszination für irgendwelche Spielsachen.
Ich bleibe im Moment und ignoriere immer wieder die Gedanken. Die kommen immer wieder. Die Gedanken an eine schöne Frau verschwinden nicht, indem du sie einmal ignorierst, aber immer, wenn sie kommen, wieder ignorieren und einfach hier sein, um zu schauen: „Okay, was ist jetzt Sache? Was ist jetzt dran?
Ah, abwaschen, ah, arbeiten...” Da ist gar keine Zeit für Dummheiten. Und je mehr du es dir angewöhnt, im Moment zu bleiben, und das heißt, die Aufmerksamkeit nicht auf die Gedanken zu richten, sondern auf das, was jetzt gerade hier ist, ganz unmittelbar, ganz praktisch, desto geerdeter wird dein Leben; desto einfacher wird es.
Die Gedanken an eine schöne Frau verschwinden nicht, indem du sie einmal ignorierst. Aber je mehr du es dir angewöhnt, im Moment zu bleiben, und das heißt, die Aufmerksamkeit nicht auf die Gedanken zu richten, sondern auf das, was jetzt hier ist, ganz unmittelbar, ganz praktisch, desto geerdeter wird dein Leben; desto einfacher wird es.
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Und dann schau einfach, was passiert. Und wenn es dich dann trotzdem irgendwohin zieht, dann geh. Aber auch dann: bleib immer im Moment. Bei jedem Schritt, den du tust, egal in welche Richtung: bleib immer bei dir, bleib immer im Nichtdenken, immer im Augenblick. Und dann wirst du ganz erstaunliche Entdeckungen machen, in jedem Moment neu, und du weißt nicht, wo es dich hinführt. Du weißt nicht, wozu es führt.
Es führt nur zu Gutem – das kann ich dir aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen. Manchmal erlebt man Schmerz, manchmal erlebt man Chaos, manchmal erlebt man, wie das eigene Leben komplett auf den Kopf gestellt wird, aber kurze Zeit später erlebt man: „Wow, das ist alles ein Segen gewesen”. Das ist meine Erfahrung in meinem Leben.
Bleib immer im Moment. Bei jedem Schritt, den du tust, egal in welche Richtung: bleib immer bei dir, im Nichtdenken, im Augenblick. Dann wirst du ganz erstaunliche Entdeckungen machen, in jedem Moment neu, und du weißt nicht, wo es dich hinführt. Es führt nur zu Gutem – das kann ich dir aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen.
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Ehrlich mit dir selbst ist schwer
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Der zweite Punkt, den ich noch ansprechen wollte, war Ehrlichkeit. Ehrlichkeit ist wirklich wichtig, aber auch hier ist es wie mit der Treue. Die Treue, die wichtig ist, ist die Treue dir selbst gegenüber. Die Ehrlichkeit, die wichtig ist, ist die, die du dir selbst gegenüber hast. Sei mit dir so ehrlich, wie du nur sein kannst, auch wenn es wehtut. Und du weißt nicht, was das bedeutet. Schau gnadenlos in dich hinein und schau: wie bin ich? Mach dir nichts vor.
Es ist nicht angenehm, festzustellen, wie haltlos man in sich drin ist oder wie unglücklich oder wie leer, wie uncool oder wie schwach. Du merkst all diese Anziehungen und all diese Gedanken, und du stellst fest: „Ich weiß überhaupt nicht, was ich tun soll; ich bin all dem hilflos ausgeliefert. Ich bin so schwach.” Und es ist hilfreich, diese radikale Ehrlichkeit sich selbst gegenüber zu haben. Denn wenn man die hat, dann kann man sehen, was ist, und daraus ergeben sich die richtigen nächsten Schritte fast von selbst – nicht 'fast' von selbst: sie ergeben sich von selbst.
Sei dir selbst gegenüber so ehrlich, wie du nur sein kannst. Manchmal ist es wirklich schwer, sich einzugestehen: „Wow, ich will das nicht, was die Welt gerade von mir erwartet, was meine Kinder gerade von mir erwarten, was meine Frau gerade von mir erwartet – das will ich nicht. Ich habe Angst davor. Ich möchte so gerne so sein, wie die anderen mich haben wollen, aber wenn ich ganz ehrlich bin, fühle ich mich anders.” Diese Art von Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist schwierig, aber dazu ermutige ich dich.
Es hat nichts mit der Ehrlichkeit anderen Menschen gegenüber zu tun. Es ist nicht notwendig, dass du anderen Menschen das erzählst, was in dir los ist. Es ist nicht notwendig, dass andere Leute alles über dich wissen. Es ist auch nicht notwendig, dass du alle Fragen anderer Menschen beantwortest. Ich beantworte nur die Fragen, die ich beantworten will. Bei allem anderen sage ich: „geht dich nichts an”. Ich sage es nicht immer so grob, ich sage es oft sehr elegant, aber das ist nicht die Art von Ehrlichkeit, von der ich spreche.
Sei dir selbst gegenüber ehrlich, und anderen Menschen gegenüber nur dann, wenn du wirklich willst.
Sei dir selbst gegenüber ehrlich, und anderen Menschen gegenüber nur dann, wenn du wirklich willst.
Link to quote in video at 1h22m53s
Meistens ist Ehrlichkeit einem Menschen gegenüber nicht angebracht, aus einem ganz einfachen Grund: weil sie dich nicht verstehen können.
Du sagst etwas über dich, aber sie verstehen es vollkommen anders.
Meine persönliche Erfahrung ist, dass es am einfachsten ist, wenn man sich selbst gegenüber ehrlich ist, wenn man sich selbst gegenüber treu ist, so gut man halt kann, und ansonsten den Mund hält. Das ist deswegen so einfach, weil auf diesem Weg.... Je treuer du dir bist, je ehrlicher du mit dir selbst bist, desto mehr wandelt sich in dir die ganze Zeit. Es ist wie ein Turbogang, wie ein ständiges fortwährendes Wachsen und Entdecken.
Meistens ist Ehrlichkeit anderen Menschen gegenüber nicht angebracht, aus einem ganz einfachen Grund: weil sie dich nicht verstehen können. Du sagst etwas über dich, aber sie verstehen es vollkommen anders. Es ist am einfachsten, wenn man sich selbst gegenüber ehrlich ist und ansonsten den Mund hält.
Link to quote in video at 1h23m08s
Und wenn du heute jemand anderem etwas über dich sagst, stimmt es morgen schon nicht mehr. Aber das, was du gesagt hast, wird nicht nur einen Tag, sondern Jahre oder manchmal Jahrzehnte im Verstand des anderen stecken bleiben. Dieser andere Mensch hört nur das, was du gesagt hast, aber dieses ständige Wandeln erlebt er nicht.
So oft habe ich den Wunsch gehabt, mich zu offenbaren meinem Partner gegenüber, meiner Partnerin gegenüber.
Aber ich war lieber still, und am nächsten Tag habe ich gemerkt: „Wow, gut, dass ich nichts gesagt habe. Ich fühle mich heute schon wieder ganz anders.” Und so geht es die ganze Zeit.
Selbst wenn du feststellst: „Wow, ich werde mich jetzt mit dieser anderen Frau treffen. Sollte ich meiner Frau sagen, dass ich das tue? Sollte ich meiner Frau sagen, dass ich das im Sinn habe?” Wenn du deiner Frau das sagst, dann wird sie alles Mögliche denken, nur nicht das, was wirklich passiert. Dann wird ihre Fantasie... Es ist schlimm genug, dass du mit deiner Fantasie zu tun hast, aber dann fachst du ihre Fantasie an.
Und dann wird es wirklich schwierig. Wenn du deinen Weg gehst, Schritt für Schritt, dann wirst du bei jedem Schritt ganz Neues entdecken. Vielleicht entschließt du dich: „Okay – es führt kein Weg daran vorbei, ich muss das jetzt einfach mal rauskriegen, was da wirklich passiert. Ich treffe mich jetzt mit dieser Frau.” Ich habe das gemacht, nicht nur einmal. Und jedes Mal war es vollkommen anders, als ich mir das vorgestellt hatte. Und jedes Mal war es ernüchternd, ganz gleich wie schön es war.
Es hat mich ernüchtert, und es hat mich immer wieder zu mir gebracht, immer noch mehr. Aber all das könnt ich nie einem anderen Menschen durch Worte rüberbringen. Vielleicht später, Jahre später, wenn ich anders geworden bin, dann kann man über solche Sachen sprechen. Aber du kannst einen anderen Menschen auf dieser Reise nicht mitnehmen. Man kommt ja selbst kaum hinterher.
Deswegen mein Rat: sei ehrlich zu dir selbst, aber wenn du möchtest, sei schweigsam anderen Menschen gegenüber.
Sei ehrlich zu dir selbst, aber wenn du möchtest, sei schweigsam anderen Menschen gegenüber.
Link to quote in video at 1h27m11s
Den richtigen Partner anziehen
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Was viel wertvoller ist, ist diese Wahrhaftigkeit, die dadurch in dir wächst. Du wirst immer ehrlicher und echter in dir. Du wirst dadurch immer mehr wie ein Fels, der im Leben steht und der überhaupt nicht mehr bewegt werden kann von irgendwelchen Wellen oder Stürmen. Aber das entsteht nur, indem du dir selbst immer näher kommst, am Anfang vielleicht durch irgendwelche haarsträubenden Dinge, die du halt erleben musst, und später durch Meditation und dadurch, dass du deine Seele immer mehr entdeckst.
Und dadurch wirst du ganz allmählich zu einem Menschen, der in sich ruht und zufrieden ist. Und dadurch wirst du ganz allmählich, ohne dass du dich darum kümmerst, auch zu einem Menschen, der für andere ein wunderbarer Partner sein kann. Aber das ist dann nicht mehr dein Fokus; das ist dann nicht mehr dein Bestreben.
Das geschieht dann als Nebenprodukt, nebenbei, von selbst.
Ich möchte auf dieses Bild zurückkommen, das ich ganz am Anfang des Videos gezeichnet habe, wo ich dich in die Position des Menschen versetzt habe, dessen Partner jetzt etwas machen möchte, vor dem du Angst hast, zum Beispiel mit einem anderen Menschen ins Bett steigen – der Albtraum jeder Beziehung.
Und als ich dieses Bild am Anfang des Videos zeichnete, da sagte ich dir: du kannst diesen Menschen jetzt dazu bringen, dir treu zu sein und nicht sich selbst. Und der Preis dafür ist die Beziehung und dein Glück, denn so wird Beziehung auf Dauer nicht funktionieren. Aber wenn du jetzt diesen Menschen wirklich liebst und diesen Menschen siehst, wie er wirklich ist, dann weißt du: wenn ich diesem Menschen jetzt wünsche, sich selbst treu zu sein, dann führt es nur zu Gutem.
Du weißt nicht, ob er am Schluss dieses Weges noch bei dir ist, aber wenn er bei dir ist, dann wird es richtig gut. Und wenn nicht, dann wird ein anderer Mensch dieser neuen Qualität zu dir kommen, denn jemand, der so einen Mut hat, dies für jemand anderen zu wünschen, der ist selbst auch so. Und es kommt immer das Passende zu dir. Wenn du bedürftig bist und voller Angst, dann werden Menschen zu dir kommen, die selbst auch sehr bedürftig sind und voller Angst sind.
Aber wenn du selbst mutig wirst und für den anderen, den du liebst, nur das Beste willst und ihn freilässt auf seinem Weg, ganz gleich wie haarsträubend es dir erscheinen mag – dabei kommt nur Gutes heraus für dich. Ich verspreche es dir. Und vielleicht hast du in diesem Video jetzt ein Gefühl dafür bekommen... irgendwie spreche ich zu beiden Seiten gleichzeitig. Ich spreche zu dem Menschen, der sich in dieser Zwickmühle befindet, und der glaubt, er spürt oder sie spürt Wünsche, die sie nicht haben sollten.
Ich spreche aber auch zu dir, wenn du der Mensch bist auf der anderen Seite der Beziehung. Vielleicht bist du der Mensch, der überhaupt gar keinen Drang hat, mit anderen Menschen etwas anzubandeln, der einfach nur diese Beziehung leben möchte, und dann stellst du jetzt fest: dein Partner rebelliert. Deinen Partner, den zieht es woanders hin. Und vielleicht hast du in diesem Video ein Gefühl dafür bekommen, was wirklich möglich ist. Und vielleicht hast du auch ein Gefühl dafür bekommen, was dafür notwendig ist.
Wenn du bedürftig bist und voller Angst, dann werden Menschen zu dir kommen, die selbst auch bedürftig und voller Angst sind. Aber wenn du selbst mutig wirst und für den, den du liebst, nur das Beste willst und ihn freilässt auf seinem Weg, ganz gleich wie haarsträubend es dir erscheinen mag – dabei kommt nur Gutes heraus für dich. Ich verspreche es dir.
Link to quote in video at 1h30m51s
Jeder Mensch muss diesen Weg gehen, um ganz und tief und fest zu werden. Da gibt es keine Abkürzung.
Und wenn du einen Partner haben möchtest, der nicht bedürftig ist, der nicht bei dir bleibt aus Angst, sondern der selbst in sich ruht und zufrieden ist und deswegen ein totales Geschenk, dann gibt es etwas, was du dafür tun kannst – zwei Dinge. Das eine ist: gib deinem Partner jede Freiheit, die er möchte. Du kannst ihm eigentlich gar keine Freiheit geben: er ist frei. Aber du kannst aufhören, so zu tun, als würde er dir gehören.
Gib deinem Partner jede Freiheit, die er möchte. Du kannst ihm eigentlich gar keine Freiheit geben: er ist frei. Aber du kannst aufhören, so zu tun, als würde er dir gehören.
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Und das Zweite ist: finde du selbst in dir das, wovon ich spreche. Mach du dich selbst auf den Weg. Was das für dich bedeutet, musst du selbst herausfinden. Du weißt nicht, über welche Stationen dich dein Weg führen wird.
Aber wenn du beginnst, zu entdecken, wer du wirklich bist, wenn du das entdeckst, was nicht die Wünsche und die Anforderungen der anderen sind und der Gesellschaft, und was nicht dein eigener Kopf ist und deine Fantasien und deine Gedanken, die so unvorhersehbar und so instabil und so verrückt sind, sondern wenn du das entdeckst, was es da noch gibt in dir, von dem du nichts weißt, dann wird sich dein Leben komplett ändern. Dann wirst du zufrieden, ob da jetzt ein Partner da ist oder nicht, und dann wirst du Menschen anziehen, die genauso sind wie du. Das ist immer so.
Finde du selbst in dir das, wovon ich spreche. Mach du dich selbst auf den Weg. Du weißt nicht, über welche Stationen dich dein Weg führen wird. Aber wenn du beginnst, zu entdecken, wer du wirklich bist, wird sich dein Leben komplett ändern. Dann wirst du zufrieden, ob ein Partner da ist oder nicht, und Menschen anziehen, die sind wie du. Das ist immer so.
Link to quote in video at 1h33m41s
Ja... Ich weiß nicht, ob das hier jetzt Sinn ergeben hat, was ich über Beziehungen erzählt
Die Freiheit der Seele
Link to topic in video at 1h35m10s
habe. Ich möchte dir am Schluss noch ein bisschen erzählen, wie meine Beziehung heute ist.
Ich mache, was ich will, aber ich will eigentlich nichts mehr. Ich bin ein totaler Langweiler geworden. Ich ruhe einfach in mir selbst und bin zufrieden.
Und das macht mein Leben sehr einfach und sehr ruhig.
Und wenn ich doch einmal irgendwelche Wünsche oder Fantasien habe, dann kehre ich zu mir selbst zurück und gebe dem keine Aufmerksamkeit. Die Gedanken sind natürlich immer noch da. Der Kopf hört nicht auf zu arbeiten. Aber da gibt es dieses andere: zu dem kann man jederzeit zurückkehren.
Und dann bist du frei, weißt du? Ich bin frei zu tun, was ich will, aber diese Freiheit ist nicht die Freiheit, die mir ein anderer Mensch gibt. Es ist auch nicht die Freiheit, die ich mir selbst gebe, zu tun, was ich will. Ich spreche von einer ganz anderen Freiheit: da ich schon zufrieden bin, bin ich frei von diesen Bedürfnissen, und erst jetzt kann ich frei entscheiden, was ich will. Wenn ich jetzt eine andere schöne Frau sehe, jetzt bin ich wirklich frei zu entscheiden, was ich tue.
Ich mache, was ich will, aber ich will nichts mehr. Ich ruhe einfach in mir selbst und bin zufrieden. Und wenn ich doch einmal Wünsche oder Fantasien habe, kehre ich zu mir selbst zurück und gebe dem keine Aufmerksamkeit. Die Gedanken sind natürlich noch da, aber da gibt es dieses andere: zu dem kann man jederzeit zurückkehren. Und dann bist du frei.
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Ich weiß: diese Frau kann mir nichts geben. Ich weiß, ich brauche nichts, ich bin zufrieden – das ist Freiheit. Ich kann trotzdem machen, was ich will, aber erst jetzt bin ich frei, weil ich nichts brauche. Ich muss es nicht tun, weil ich glaube, das würde mich erfüllen. Ich muss es nicht tun, weil ich glaube, ich bräuchte das. Ich muss es nicht tun, weil ich glaube, ansonsten würde ich irgendetwas Wunderbares oder Wichtiges verpassen. Das meine ich mit Freiheit.
Ich bin frei, zu tun, was ich will, aber diese Freiheit ist nicht die, die mir ein anderer gibt. Es ist auch nicht die Freiheit, zu tun, was ich will. Ich spreche von einer ganz anderen Freiheit: da ich zufrieden bin, bin ich frei von diesen Bedürfnissen, und erst jetzt kann ich frei entscheiden, was ich will.
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Diese Freiheit kommt, wenn du die Zufriedenheit der Seele entdeckst.
Ich brauche nichts, ich bin zufrieden – das ist Freiheit. Ich kann trotzdem machen, was ich will, aber erst jetzt bin ich frei, weil ich nichts brauche. Ich muss es nicht tun, weil ich glaube, das würde mich erfüllen oder weil ich ansonsten etwas Wunderbares verpassen würde. Diese Freiheit kommt, wenn du die Zufriedenheit der Seele entdeckst.
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Deswegen ist mein Leben sehr einfach geworden.
Ich tue nichts für meine Partnerin, und doch bin ich den ganzen Tag immer wieder mit Tätigkeiten beschäftigt, die ich mache, nicht, weil ich sie will, sondern weil sie einfach wichtig sind in der Familie, für den Haushalt, für die Partnerin, für die Kinder. Aber jetzt mache ich es für mich.
Es ist ganz interessant: je näher ich mir komme, je näher ich meiner Seele komme, desto mehr spüre ich, was richtig und wichtig ist – nicht für dieses 'ich' da oben, sondern für alles. Es ist, als wäre ich dadurch, dass ich mehr und mehr mit meiner Seele verbunden bin, auch mehr und mehr verbunden mit allem um mich herum, wie ein Baum, dessen Wurzeln immer weiter wachsen, immer weiter, immer noch weiter.
Und dann spürt man, so geht es mir, ganz von allein, was jetzt wichtig ist für die Gesamtheit: für die Beziehung, für die Familie, für die Mitmenschen – und das ist das, was mich dann glücklich macht. Deswegen sage ich, ich tue nichts für die anderen, ich tue es nur für mich: weil es mich glücklich macht. Vielleicht habe ich den ganzen Tag gearbeitet, ich bin müde, ich gehe in die Küche, und da sieht es aus wie Sau.
Jeder hat seinen Kram stehen lassen – das kommt hier oft vor, weil diese anderen Menschen mit sich selbst und mit vielen, vielen anderen Sachen zu tun haben, um die ich mich zum Glück nicht kümmern muss. Und dann merke ich: wow, das ist jetzt mein Beitrag zum Leben dieser geliebten anderen Menschen. Ich räume jetzt hier dieses Chaos auf, was mit mir nichts zu tun hat, aber es macht mich glücklich. Es ist nicht meine Aufgabe, ich habe es nicht verbockt, aber es macht mich glücklich.
Und das entsteht nicht aus Pflichtgefühl, es entsteht nicht aus einem moralischen Gefühl, „ich sollte doch”, sondern ich bin nur mit mir verbunden, aber je tiefer ich mit mir verbunden bin, desto tiefer bin ich auf eine unsichtbare, unerklärliche Weise mit den anderen verbunden, und ich spüre das dadurch, dass ich dann Freude daran habe, all diese Dinge zu tun, die auch gut für andere sind. Ich bin nur mir selbst treu. Ich tue mir einen Gefallen, weil es mich glücklich macht – nicht die anderen; die merken davon meistens gar nichts. Aber mich macht es glücklich.
Ja, und wenn du diesen Weg lange gegangen bist und deine Seele kennst und diese tiefen Wurzeln gewachsen sind, tief in dich hinein, dann ist es, so kommt es mir jetzt vor – ich versuche ja gerade zu beschreiben, wie hier der Alltag in meiner Beziehung und hier in diesem Haus ist –, dann ist es fast so, als würde man so leben in diesem Miteinander, wie man sich das vor vielen Jahrzehnten vorgestellt hat, wie es sein sollte.
Man verhält sich so, wie man früher dachte, dass man sein soll – aber jetzt passiert das nicht aus Pflichtgefühl, es ist kein Gefühl der Aufopferung, sondern jetzt passiert es im Gegenteil aus einem Gefühl der Freude: es bereichert; es macht glücklich. Aber das muss echt sein. So etwas kann nur von selbst geschehen – und das geschieht, indem man sich selbst immer näher kommt. Das ist das Paradoxe. Das ist das, was sich Menschen, die diesen Weg selbst nicht gegangen sind, einfach nicht vorstellen können.
Deswegen sagen die meisten Menschen auf der Welt, dass es keine Alternative gibt, als sich zusammenzureißen und das zu tun, was für alle das Beste ist. Deswegen sagen die meisten Menschen: „Es kommt nicht darauf an, was ich will. Ich muss für andere da sein, und ich muss der Beziehung treu sein, und ich muss etwas für andere tun. Ich muss mich selbst zurücksetzen und zurückstellen, sonst funktioniert das alles nicht.” So leben die meisten Menschen.
Wenn du deine Seele kennst und diese tiefen Wurzeln gewachsen sind, verhält man sich so, wie man früher dachte, dass man sein soll – aber nicht aus Pflichtgefühl, sondern im Gegenteil aus Freude: es bereichert; es macht glücklich. Aber das muss echt sein – und das geschieht, indem man sich selbst immer näher kommt. Das ist das Paradoxe.
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Und wenn du dir selbst nicht treu bist, dann führt es langfristig zu nichts Gutem: das kennst du, und das siehst du in der gesamten Welt überall.
Aber wenn du beginnst, das Undenkbare zu tun – das, was in deinen eigenen Augen undenkbar ist und in den Augen deiner Partnerin oder deines Partners erst recht...
Wenn du beginnst, dich nicht mehr nach diesen Dingen zu richten, sondern dir selbst näher kommst, was am Anfang unmöglich aussieht und total verkehrt, dann führt es am Ende des Weges dazu, dass du dich genauso verhältst, wie es notwendig ist für alle – aber es macht dich glücklich, weil du jetzt als Seele lebst und nicht mehr als Ego, nicht mehr als 'ich'. Aber das kann man nicht künstlich machen. Das kann man nicht mit dem Willen machen. Das muss von selbst, ganz echt und langsam, wachsen.
Ja, und so lebe ich hier. Ich tue nur noch das, was mich glücklich macht, aber jetzt sieht es vollkommen anders aus als das, was du dir vorstellst, wenn du denkst, du tust nur noch das, was dich glücklich macht. Je mehr du zum Selbst wirst, zur Seele, desto mehr ändert sich das.
Sei da, wo du heute bist
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Und deswegen sind solche Herausforderungen im Leben und in einer Beziehung so unendlich wertvoll.
Du glaubst – wenn du der Mann bist, der die Frage gestellt hat... Du glaubst, das ist jetzt ein Problem. Aber vielleicht kannst du jetzt erahnen, dass es in Wirklichkeit eine Chance ist. Die Chance besteht nicht darin, dass dir diese andere Frau etwas Wunderbares geben wird. Die Chance besteht darin, dass du durch diese unmögliche Situation dazu gezwungen wirst, zu lernen, dir selbst treu zu sein. Diese Situation wird dir, auf die eine oder andere Weise, beibringen, was funktioniert und was nicht funktioniert.
Deswegen sage ich so gerne: alles, was in deinem Leben geschieht, alles, was in meinem Leben geschieht, ist ein Geschenk. Jede scheinbare Schwierigkeit schubst dich in diese Richtung, von der ich spreche; zwingt dich förmlich dazu.
Wenn du also in einer Situation bist, wo du deinen Partner liebst, aber dich selbst auch, und du dich jetzt fragst, „was soll ich tun”: tu das, was dir möglich ist. Wenn es dir möglich ist: sei dir selbst treu.
Wenn es dir wirklich möglich ist, meditiere – das wird dich ganz langsam dem Selbst näherbringen. Wenn dir das nicht möglich ist, sei dir selbst auf eine Art und Weise treu, wie du heute kannst. Es spielt keine Rolle, wo du bist auf diesem Weg: du wirst ankommen – mach dir keine Sorgen. Wenn dir das nicht möglich ist, dir selbst treu zu sein, dann sei in Gottes Namen deiner Partnerin treu oder deinem Partner, und liebe deinen Partner oder deine Partnerin mit ganzer Kraft.
Und auch das wird dir beibringen, was funktioniert oder nicht. Irgendwann wirst du feststellen: „Wow, hier muss etwas anders werden”. Und dann machst du dich auf den Weg. Das Allerwichtigste ist, dass du da bist, wo du heute bist; dass du nicht versuchst, anders zu sein; dass du nicht versuchst, so zu sein, wie ich bin oder jemand anders, sondern dass du so bist, wie du heute bist. Morgen wirst du anders sein, aber sei so, wie du heute bist – mit gutem Gewissen. Dazu ermutige ich dich immer wieder.
Tu das, was dir möglich ist. Wenn es dir möglich ist, meditiere – das wird dich ganz langsam dem Selbst näherbringen. Wenn dir das nicht möglich ist, sei dir selbst auf eine Art und Weise treu, wie du heute kannst. Es spielt keine Rolle, wo du bist auf diesem Weg: du wirst ankommen – mach dir keine Sorgen.
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Und ich erzähle dir von all diesen Sachen, um in dir eine Tür zu öffnen, damit du weißt: „Ah, das wäre möglich”. Und dann schau, was dir heute wirklich möglich ist, und tu das. Und noch einmal: treffe keine Entscheidungen für morgen. Geh den Schritt, den du heute gehen kannst. Morgen wird dir schon etwas Neues möglich sein. Deswegen ist es so hilfreich, bei all diesen inneren Dingen keine Pläne zu machen, keine Entscheidungen zu treffen. Morgen wird sich um sich selbst kümmern – ich verspreche es dir.
Das Allerwichtigste ist, dass du da bist, wo du heute bist; dass du nicht versuchst, anders zu sein; dass du nicht versuchst, so zu sein, wie ich bin oder jemand anders, sondern dass du so bist, wie du heute bist. Morgen wirst du anders sein, aber sei so, wie du heute bist – mit gutem Gewissen. Dazu ermutige ich dich immer wieder.
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Ja, das war jetzt ein etwas anderes Video über Beziehungen. Ich frage mich gerade, ob das, was ich hier erzähle, für andere Menschen überhaupt Sinn machen kann. Es ist nicht so einfach, darüber zu sprechen, denn wenn man es nicht selbst erlebt hat, scheint es unmöglich. Aber wenn man es selbst erlebt, sieht man, dass alles andere unmöglich war.
Das war ein etwas anderes Video über Beziehungen. Ich frage mich gerade, ob das, was ich hier erzähle, für andere Menschen überhaupt Sinn machen kann. Es ist nicht so einfach, darüber zu sprechen, denn wenn man es nicht selbst erlebt hat, scheint es unmöglich. Aber wenn man es selbst erlebt, sieht man, dass alles andere unmöglich war.
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Danke, dass du da bist. Danke fürs Zuhören. Ich liebe dich.