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Online-Satsang vom 2. Juli 2024

Deutsch mit deutschen und englischen Untertiteln.

Themen: Gefühle und Geschichten unterscheiden. Kinder ins Großwerden begleiten. Was tun mit der Bedürftigkeit? Sei dankbar und vergiss sie. Waren 6 Jahre Meditation umsonst? Sich selber halten. Gelähmt von Kontaktangst und Wut. Alles bleibt schwierig – was kann ich noch tun? Ja sagen zu Krieg, Schmerz und Elend?

Über dieses Video:

Es ist immer wieder erstaunlich für mich, wie anders jeder Satsang ist. In gewisser Weise wiederholen sich dieselben Themen immer wieder, aber doch ist die Art der Fragen – und die der Antworten – an jedem Abend einmalig, und so auch diesmal.

Der Grundtenor waren diesmal Probleme mit Gefühlen, Fragen zur Samarpan-Meditation und zu Kindern. Und diesmal ging es auch um die Probleme in der Welt: soll man etwa auch 'ja' sagen zu Krieg, Schmerz und Elend?

Die Menschen sind normalerweise zutiefst überzeugt davon, dass all diese Probleme – und ganz besonders die großen Probleme und die Dunkelheit in der Welt – unsere unbedingte Aufmerksamkeit erfordern, damit die Welt nicht den Bach herunter geht.

Aber die Antwort liegt in genau der entgegengesetzten Richtung. Schon Jesus sprach genau davon, und jeder Guru und Heilige tut heute dasselbe. Die Lösung ist so naheliegend und so einfach, und uns doch so fremd.

Darum ging es auch in diesem Satsang, aber die Tiefe der Fragen und des Abends hat mich ganz besonders berührt. Ich sage Danke an alle, die dabei waren und diesen wundervollen Satsang ermöglicht haben.

Links zu den Themen in diesem Video:

(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).

  1. Gefühle und Geschichten unterscheiden

  2. Kinder ins Großwerden begleiten

  3. Was tun mit der Bedürftigkeit?

  4. Sei dankbar und vergiss sie

  5. Waren 6 Jahre Meditation umsonst?

  6. Sich selber halten

  7. Gelähmt von Kontaktangst und Wut

  8. Alles bleibt schwierig – was kann ich noch tun?

  9. Ja sagen zu Krieg, Schmerz und Elend?

  10. Unterstütze mich, wenn es dir Freude macht

Vollständiger Text zum Mitlesen:

[Dhyan Mikael:] Ja, lass uns mit dem Satsang anfangen.

Herzlich willkommen zum Satsang heute Abend. Schön, dass du da bist. Ich freue mich sehr.

Wenn du heute zum ersten Mal hier bist im Online-Satsang mit mir, möchte ich wie immer einen Satz dazu sagen, was wir hier machen. Ich beantworte Fragen... wenn du eine Frage an mich hast über das Leben, über Spiritualität, dann kannst du mir die gerne stellen, und ich werde versuchen, etwas dazu zu sagen. Du kannst das machen, indem du ganz einfach in den Chat der Übertragung schreibst, auf YouTube oder hier auf Zoom. Wenn du über Zoom direkt mit mir sprechen möchtest, dann geht das auch, dazu musst du einfach ein Handzeichen geben in Zoom.

Das sieht Simone dann und wird dich, wenn du dran bist, freischalten, sodass du dein Audio einschalten kannst. Ja, und das machen wir jetzt eineinhalb Stunden lang, bis um halb zehn. Und ich finde diese Satsang-Begegnungen wunderbar, diese Fragen, die im Grunde immer die gleichen sind und wo man nach einer Weile merkt: "Wow, ich bin gar nicht der Einzige oder die Einzige, die diese Fragen hat oder diese Schwierigkeiten oder diese Probleme."

Ja, das ist eigentlich schon alles. Und wenn es keine Onlinefragen gibt im Chat oder in Zoom, dann lese ich Fragen vor, die mich per E-Mail erreicht haben, und beantworte die. Simone, wie schaut's aus? Gibt's bei dir schon etwas, was du mir vorlesen könntest?

[Simone:] Nein, Mikael, es gibt noch nichts zurzeit.

Gefühle und Geschichten unterscheiden

[Dhyan Mikael:] Ja, fein, dann darf ich anfangen.

"Seit einigen Tagen quälen mich Gefühle von Einsamkeit und Depression und Traurigkeit. Jedes Mal, wenn ich das Haus verlasse und nach draußen gehe, erlebe ich Panikattacken mit Schwindel, Herzklopfen, Augenflimmern und mit der Angst, gleich bewusstlos umzukippen. Das Leben zieht an mir vorüber, und scheinbar bin ich nicht mehr wirklich lebensfähig. Tränen füllen meine Augen, und das tiefe Sehnen nach zu Hause lässt mich zu Boden sinken. Vielleicht magst du mir ein paar Worte schenken. Danke."

Danke für deine Frage.

Mit diesen Gefühlen ist es so eine Sache, denn normalerweise ist das, was wir als Gefühl bezeichnen, gar kein Gefühl, sondern es sind in Wirklichkeit Gedanken. Und du beschreibst, was du fühlst, die Angst zum Beispiel, deinen körperlichen Zustand, und das sind Dinge, die man ganz direkt fühlen kann. Du kannst die Augen schließen, diese Gefühle einladen, zu dir kommen lassen, und da gibt es überhaupt gar kein Problem. Es sind einfach Gefühle.

Aber dann gibt es etwas anderes, das, wenn man nicht ganz genau hinschaut, wie Gefühle aussieht, aber es sind Gedanken. Ich nenne das Geschichte: das ist das, was der Kopf aus den Gefühlen macht. Ich habe ein oder zwei intensive Gefühle, und der Kopf macht dann eine Geschichte daraus: "Ah, ich bin nicht mehr lebensfähig. Ich sinke vor Trauer zu Boden, weil ich dies und jenes nicht erreichen kann." Und das sind keine Gefühle. Das sind Gedanken, das sind Geschichten, die der Kopf über die Gefühle darüberstülpt.

Und wenn man da mal genauer hinschaut, dann bekommt man relativ schnell Übung darin, diese beiden Dinge zu unterscheiden. Und es ist faszinierend und sehr hilfreich, da genau hinzuschauen, denn wenn es ein Gefühl ist, dann ist es einfach etwas, was man spürt – wenn es nicht mit der Geschichte verbunden ist, mit Vergangenheit oder Zukunft, mit Bedeutung: "Das bedeutet, dass ich nie wieder...", das ist eine Geschichte. Aber das Gefühl an sich, nur das Gefühl, ganz rein, ist nie ein Problem.

Und deswegen lade ich dich dazu ein, da einmal ganz genau hinzuschauen und einfach das Gefühl zu fühlen, aber die Geschichte dazu, die beiseitezulassen; diese beiden Dinge zu trennen; Gefühl und Geschichte zu trennen; das Gefühl und die Gedanken über das Gefühl zu trennen. Und die Gedanken ignorierst du; die sind nicht die Wahrheit. Und das Gefühl, das kannst du fühlen.

Nur das Gefühl, ganz rein, ist nie ein Problem. Deswegen lade ich dich dazu ein, einfach das Gefühl zu fühlen, aber die Geschichte dazu beiseitezulassen; das Gefühl und die Gedanken über das Gefühl zu trennen.

Die Gedanken ignorierst du; die sind nicht die Wahrheit. Und das Gefühl, das kannst du fühlen.

Und man kann den Unterschied relativ leicht feststellen. Wenn du ein Gefühl einfach so, wie es ist, fühlst, dann wird es still. Du spürst das Gefühl, als wärst du in dem Gefühl drin; als wäre das Gefühl überall um dich herum, und es wird einfach still. Das Gefühl bringt dich hierher, zu dir sozusagen.

Aber die Gedanken, die Geschichte über das Gefühl, diese Gedanken, diese Geschichte, die ist endlos. Die führt dich immer weiter weg von dir, immer weiter in die Zukunft und in die Vergangenheit. Es wird immer komplizierter, immer bedrohlicher, und das ist natürlich nicht hilfreich. Aber daran kannst du erkennen, womit du es gerade zu tun hast. Und die meisten Dinge, die man als Gefühl bezeichnet, sind in Wirklichkeit Gedanken und Geschichte.

Wenn du ein Gefühl einfach so, wie es ist, fühlst, dann wird es still. Das Gefühl bringt dich hierher, zu dir.

Aber die Gedanken, die Geschichte über das Gefühl, die ist endlos. Die führt dich immer weiter weg von dir, immer weiter in die Zukunft und in die Vergangenheit. Daran kannst du erkennen, womit du es gerade zu tun hast.

Danke für deine Frage. Ich freu mich, dass du geschrieben hast. Vielen Dank.

Kinder ins Großwerden begleiten

[Simone:] ich habe noch keine weitere Frage für dich, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Ja, dann mach ich hier weiter. Ich habe nämlich ganz schöne E-Mails, die warten.

"Danke für deine Videos, die mir so helfen, mich zu erkennen, und danke, dass du die Samarpan-Meditation in mein Leben gebracht hast. Ich habe lange still zugehört und habe nun doch eine Frage. An Tagen wie diesen fällt es mir schwer, meine Kinder zu begleiten, vor allem meinen Sohn. Er macht nichts, aber das genau ist es, was mich irritiert.

Ich begleite meine Kinder ohne Schule, und er ist acht Jahre und würde am liebsten von morgens bis abends am Tablet schauen. So oft erzählt mir aber mein Verstand, dass das gefährlich sei. An anderen Tagen ist es okay für mich, denn er taucht ja auch da in eine Spielwelt ein. Und, ja, ich sehe auch mich. Ich lerne unheimlich viel, zum Beispiel durch deine Satsangs, und hänge damit ja auch am Smartphone.

Ich habe so eine Angst, etwas wirklich falsch zu machen, ihm zu schaden, dadurch, dass ich es erlaube. Gestern hatte ich eine Mutter reden gehört, wie schlimm sie es findet, wenn Kinder viel Zeit am Bildschirm verbringen. Gerade weil ich diesen Gedanken habe, dass es ihnen nicht guttut und ich es doch zulasse, komme ich in einen Konflikt. Hast du Worte für mich? In unendlicher Dankbarkeit."

Ah, danke.

Ich freue mich so sehr über diese Frage. Wenn es um die Kinder geht, dann wird es wirklich ernst, sozusagen. Solange wir uns selbst schaden, ist es eine Sache, aber wenn wir unsere Kinder großziehen, dann wollen wir es wirklich richtig machen.

Ich möchte zwei Sachen zu deiner Frage sagen. Das eine ist: ich möchte zu dem etwas sagen, was du am Schluss gesagt hast... dass du große Angst hast, etwas falsch zu machen.

Und ich rate dir, damit Frieden zu schließen, dass du etwas falsch machst. Als Mutter kannst du es nicht richtig machen. Du machst einfach alles falsch. Du kannst es nicht richtig machen. Du kannst dir Mühe geben. Du kannst mit ganzem Herzen dabei sein. Du kannst dein Bestes geben, so gut du eben weißt wie es geht, so gut du eben kannst, so gut deine Kraft reicht und deine Geduld, aber du wirst es nie richtig machen.

Das ist die größte Schwierigkeit des Mutterseins. Da ist diese Liebe und diese Sorge für die Kinder, und je besser man sich selbst kennt und je genauer man hinschaut, desto mehr sieht man, dass man eigentlich gar keine Ahnung hat und im Grunde immer wieder Fehler macht. Und es ist einfach so.

Als Mutter kannst du es nicht richtig machen. Du machst einfach alles falsch. Du kannst dein Bestes geben, so gut du eben weißt wie es geht, so gut du eben kannst, so gut deine Kraft reicht und deine Geduld, aber du wirst es nie richtig machen.

Das ist die größte Schwierigkeit des Mutterseins.

Und wenn du damit Frieden schließt, mit diesem Gefühl und mit dieser Realität, dann wirst du es leichter haben, deinen Sohn zu begleiten, weil du dann besser deine Gefühle fühlen kannst und das spüren kannst, was dich leitet mit deinen Kindern, mit deinem Sohn. Wenn du mit deinen eigenen Gefühlen nicht in Frieden bist, mit deiner Unsicherheit, mit deiner Hilflosigkeit, was die Kinder anbelangt, dann wirst du nichts spüren können, und dann richtest du dich nach dem, was andere Leute sagen. Und das ist nur selten hilfreich.

Wenn du mit deinen eigenen Gefühlen nicht in Frieden bist, mit deiner Unsicherheit, mit deiner Hilflosigkeit, was die Kinder anbelangt, dann wirst du nichts spüren können, und dann richtest du dich nach dem, was andere Leute sagen.

Und das ist nur selten hilfreich.

Das ist das eine. Schließ Frieden mit dir, wie du bist; mit deinen begrenzten Möglichkeiten, die du als Mutter und als der Mensch, der du nun mal bist, hast. Und ich wiederhole noch einmal: du kannst es als Mutter eigentlich nur falsch machen. Und das ist so.

Daran ist nichts verkehrt. Das ist einfach die Realität.

Und das Zweite, was ich antworten möchte, betrifft jetzt deinen Sohn.

Mit Kindern ist es so... Das Kind zu lieben, heißt nicht, ihm alles zu geben, was er will. Das Kind zu lieben heißt nicht, ihm alles zu gestatten, was er will, ihm alles zu geben. Das Kind zu lieben heißt, mit all deiner Weisheit, die du hast, das Kind so zu führen, wie du es für richtig hältst – selbstlos. Mit selbstlos meine ich, dass du dein Kind nicht so erziehst, wie es für dich bequem ist. Zum Beispiel hat man früher gesagt, Kinder sollen still sein, das sei wichtig. Das haben die Eltern, die Erwachsenen, natürlich nur gesagt, weil die ihre Ruhe haben wollten.

Das ist natürlich nicht hilfreich, das ist nicht gut für das Kind.

Aber dem Kind alles zu gestatten... es sozusagen seiner eigenen Führung zu überlassen, ist fatal für das Kind. Das Kind kann das nicht. Jedes Kind hat sehr gute Antennen dafür, was es möchte und was nicht, aber es hat nicht die Weisheit, was gut ist. Das kann ein Kind nicht wissen. Ich weiß, es ist 'in', dem Kind alle Freiheit zu geben, aber das Kind ist damit vollkommen überfordert.

Dem Kind alles zu gestatten... es sozusagen seiner eigenen Führung zu überlassen, ist fatal für das Kind. Das Kind kann das nicht. Jedes Kind hat Antennen dafür, was es möchte, aber es hat nicht die Weisheit, was gut ist.

Es ist 'in', dem Kind alle Freiheit zu geben, aber das Kind ist damit vollkommen überfordert.

Und es ist leicht, ein Kind zu bevormunden. Es ist leicht, ein Kind so zu bevormunden, damit man es selbst einfach hat, zum Beispiel dieses schreckliche Beispiel, was früher gang und gäbe war, dass man die Kinder einfach stumm geschaltet hat, damit man seine Ruhe hat. Es ist aber auch leicht, dem Kind alle Freiheit zu geben und sich nicht darum zu kümmern, was wirklich gut für das Kind ist.

Was wirklich schwer ist, ist die Aufgabe, das Kind anzuleiten und ihm das zu gestatten, was gut ist; ihm das nicht zu gestatten, was nicht gut ist; und ihm gleichzeitig Möglichkeiten zu geben, all diese Dinge irgendwie zu erforschen. Und das alles zu machen als möglichst weiser Erwachsener mit den Grenzen, die man nun mal hat, ohne sich von seinem dem eigenen Ego in die Irre leiten zu lassen. Ein Kind erfordert viel Zeit und Aufmerksamkeit.

Es ist leicht, ein Kind zu bevormunden. Es ist aber auch leicht, dem Kind alle Freiheit zu geben und sich nicht darum zu kümmern, was gut für das Kind ist.

Was wirklich schwer ist, ist, das Kind anzuleiten und ihm gleichzeitig Möglichkeiten zu geben, all diese Dinge irgendwie zu erforschen.

Was das Kind braucht, ist eine sehr starke Bindung zu dir, eine verlässliche Bindung zu dir als Mutter, als Erwachsene. Er muss sich auf dich verlassen können. Er muss den Kontakt mit dir haben können, weil er von dir lernt. Er will von dir lernen. Das geht aber nur, wenn du verfügbar bist; wenn du Zeit hast; wenn du Energie hast, dich mit ihm zu beschäftigen. Und das ist eine ungeheure Aufgabe.

Ein Kind erfordert viel Zeit und Aufmerksamkeit. Was das Kind braucht, ist eine sehr starke Bindung zu dir, eine verlässliche Bindung zu dir. Er muss sich auf dich verlassen können. Er muss den Kontakt mit dir haben können, weil er von dir lernt. Er will von dir lernen.

Das geht aber nur, wenn du verfügbar bist. Und das ist eine ungeheure Aufgabe.

Und du weißt nie, ob Du es gerade richtig machst oder nicht. Es ist ein Lernprozess für jede Mutter, für jeden Vater.

Ich halte nichts von radikalen Verboten und ich halte nichts von radikaler Freiheit. Beides hat nichts mit Weisheit zu tun. Die Weisheit liegt in der Mitte, und die ist wirklich eine große Herausforderung.

Ich halte nichts von radikalen Verboten und ich halte nichts von radikaler Freiheit. Beides hat nichts mit Weisheit zu tun.

Die Weisheit liegt in der Mitte, und die ist wirklich eine große Herausforderung.

Es hängt auch vom Alter ab. Hier bei den Kindern hier bei uns im Haus... Ich bin nicht besonders weise mit Kindern, und das liegt wahrscheinlich daran, dass meine Eltern nicht so weise waren. Aber die Mutter der beiden Kinder, die hier leben, meine Partnerin, die ist weise mit ihren Kindern, und da habe ich viel gelernt in den letzten Jahren.

Und sie hat das so gemacht, dass sie immer wieder neu geschaut hat, was jetzt, in dem Alter, in dem sich das Kind jeweils gerade befindet, was jetzt für das Kind möglich ist. Und dann hat sie immer wieder neu entschieden, was jetzt gerade gut für das Kind ist: immer wieder neu. Als die Kinder noch relativ jung waren, gab es überhaupt keine Bildschirmzeit, kein Tablet, keinen Computer, nichts dergleichen.

Und als das Kind dann ein bisschen älter wurde, dann irgendwann hat sie gemerkt: ja, jetzt ist das Kind so alt, dass es das irgendwie handhaben kann, in einem begrenzten Rahmen. Und je älter das Kind wird, je stärker das Kind innerlich wird, desto fähiger wird es auch, mit solchen Dingen wie zum Beispiel einem Computer oder einem Smartphone umzugehen. Da kann man also nicht pauschal irgendetwas sagen. Da musst du dein Gefühl entwickeln. Du kannst dich auch weiterbilden, du kannst lernen darüber.

Und das Wichtigste bei den Kindern ist nicht das, was wir ihnen verbieten, sondern das, was wir ihnen anbieten. Und wie gesagt, das ist viel Arbeit. Du sagst, dein Kind wächst ohne Schule auf. Das heißt, es ist ein unglaublicher Zeitaufwand, diesem Kind all das zur Verfügung zu stellen, was es kennenlernen kann: Natur, Musik, sich selbst; beschäftigen mit sich selbst ist ganz wertvoll und ganz wichtig für Kinder; Langeweile und Ideen entwickeln; mit anderen Kindern lernen umzugehen; mit schwierigen Situationen umzugehen; den Körper kennenlernen; Sport; spielen mit anderen Kindern.

Und wenn das Angebot breit ist und gesund, dann kann man auch so etwas wie ein Tablet oder ein Smartphone, was die Kinder naturgemäß total interessiert, auch zur Verfügung stellen, in begrenztem Rahmen. Aber dann kann das Kind auswählen. Dann weiß das Kind, wie es sich fühlt, wenn es den ganzen Tag im Wald gespielt oder mit anderen Kindern herumgetobt hat. Und dann weiß das Kind, wie es sich fühlt, wenn es zwei Stunden am Tablet hing und danach völlig fertig ist. Und dann kann so ein Kind ganz allmählich lernen, was gut ist und was nicht.

Das geht aber nur, wenn das Kind Vergleichsmöglichkeiten hat, viele verschiedene Erfahrungen jeden Tag. Und das geht nur, wenn das Kind alt genug ist für die jeweilige Herausforderung. Und das erfordert halt deine Weisheit als Erwachsene.

Das Wichtigste bei den Kindern ist nicht das, was wir ihnen verbieten, sondern das, was wir ihnen anbieten. Und das ist viel Arbeit.

Ja, das ist das, was ich dazu sagen kann. Ich bin nicht besonders weise, was den Umgang mit Kindern anbelangt. Ich habe das meiste, was ich dir hier erzähle, gelernt, indem ich jahrelang mit großem Staunen erlebt habe, wie meine Partnerin mit ihren Kindern umgeht; wie sie immer wieder lernt, immer wieder neu entdeckt, sich selbst immer wieder infrage stellt, immer wieder ausprobiert, immer wieder genau hinguckt, was macht es mit den Kindern?

Wie geht es den Kindern dann? Und in dem Bereich hat sie so viel gelernt und so viel geforscht, und da kann ich nur staunen. Ich selbst weiß nicht viel darüber, ich selbst mache eigentlich da nur Fehler.

Ja.

Danke für deine Frage.

Das ist die vornehmste Aufgabe, die wir als Menschen haben: unsere Kinder ins Großwerden zu begleiten. Es ist die vornehmste Aufgabe und die schwierigste Aufgabe und die wichtigste Aufgabe, die wir haben, abgesehen davon, uns um uns selbst zu kümmern. Es gibt nichts Wichtigeres und es gibt nichts Schwierigeres. Danke. Du kannst gerne noch einmal schreiben. Ich freue mich sehr, über dieses Thema sprechen zu können.

Das ist die vornehmste Aufgabe, die wir als Menschen haben: unsere Kinder ins Großwerden zu begleiten.

Es ist die wichtigste Aufgabe, die wir haben, abgesehen davon, uns um uns selbst zu kümmern.

Es gibt nichts Wichtigeres und es gibt nichts Schwierigeres.

Was tun mit der Bedürftigkeit?

[Simone:] Mikael, jetzt gibt's drei Fragen.

[Dhyan Mikael:] Oh, wie schön.

[Simone:] ich beginne mit der ersten, sie kommt von Gabi.

[Dhyan Mikael:] Hallo Gabi, schön, dass du da bist.

[Simone:] Gabi schreibt: "Lieber Mikael, kannst du etwas über bedürftig sein sagen? Ich erlebe mich, aber auch viele andere Menschen, als bedürftig. Wo kommt Bedürftigkeit her, und wie kann ich diese lindern? Danke."

[Dhyan Mikael:] Was für eine wunderbare Frage. Danke, danke, danke.

Ich schlage vor, dass wir nicht darüber sprechen, wo die Bedürftigkeit herkommt. Dazu könnte ich zwar etwas sagen, aber es nützt nichts. Ich meine, wir wissen, wo sie herkommt. Als Kind haben wir das, was wir brauchen, nicht bekommen, aber das zu wissen nützt nichts.

Viel interessanter ist die Frage, was wir mit der Bedürftigkeit heute machen.

Und deine Beobachtung ist richtig: nicht nur du bist bedürftig. Bedürftigkeit ist... Bedürftig sein charakterisiert die allermeisten Menschen in der modernen Welt. Das ist mein Gefühl; das ist meine Beobachtung.

Bedürftig sein heißt einfach, sich abhängig zu fühlen von anderen; zu glauben, man bräuchte etwas von anderen Menschen, zum Beispiel vom Partner: die Aufmerksamkeit; die Liebe; die Erlaubnis, so zu sein, wie man ist.

Es gibt ein paar Dinge, die wir als Mensch brauchen, um zu leben: Essen, Atemluft, Wasser. Aber wenn du über Bedürftigkeit sprichst, meinst du wahrscheinlich nicht diese Dinge. Es ist eine emotionale Bedürftigkeit.

Und es ist so: wenn man als Kind das, was man als kleines Kind braucht von der Mutter, wenn man das bekommt und satt ist, emotional, dann fühlt man sich sicher und aufgehoben. Und aus diesem satt sein, aus diesem Aufgehobensein, entsteht ein tiefes Vertrauen zu sich selbst; und aus diesem Vertrauen entsteht später ein Mensch, der sich aufs Natürlichste um sich selbst kümmern kann.

Wenn man als Kind emotional satt ist, dann fühlt man sich sicher und aufgehoben. Und aus diesem Aufgehobensein entsteht ein tiefes Vertrauen zu sich selbst; und aus diesem Vertrauen entsteht später ein Mensch, der sich aufs Natürlichste um sich selbst kümmern kann.

Wenn aber ein Mensch als ganz kleines Wuzerl nicht das bekommt, was es emotional braucht: Nähe, verlässlichen Kontakt, Geborgenheit; ständiger Kontakt, ständiges Aufgehobensein... Wenn man das nicht bekommt; wenn man stattdessen alleingelassen wird oder sich alleingelassen fühlt, weil die Eltern selbst vollkommen überfordert oder unglücklich oder verzweifelt sind, dann entsteht daraus Unsicherheit.

Und aus dieser Unsicherheit entsteht ein Mensch, der sich überhaupt nicht um sich kümmern kann und Zeit seines Lebens bei anderen das sucht, was er braucht. Und so sind die meisten Menschen. Da kommt die Bedürftigkeit her. Aber wie gesagt, was tun wir jetzt mit der Bedürftigkeit?

Wenn ein Mensch als ganz kleines Wuzerl nicht das bekommt, was es emotional braucht, dann entsteht daraus Unsicherheit. Und aus dieser Unsicherheit entsteht ein Mensch, der sich überhaupt nicht um sich kümmern kann und Zeit seines Lebens bei anderen das sucht, was er braucht.

Im Kern geht es bei der Bedürftigkeit immer um Aufmerksamkeit. Das ist das Entscheidende, was dem kleinen Baby, als es ganz, ganz jung war, gefehlt hat: die verlässliche, unbedingte, ständige Aufmerksamkeit der Mutter. Deswegen lechzen wir als Erwachsene nach der Aufmerksamkeit anderer, und wenn wir die nicht bekommen, dann fühlen wir uns regelrecht verloren. Das kennst du vielleicht... dein Partner verlässt dich und du denkst, das Leben geht zu Ende. Das fühlt sich richtig lebensbedrohlich an, existenziell. Das kommt daher.

Aber jetzt, jetzt bist du erwachsen, und du hast jetzt eine Möglichkeit, die du als kleines Kind nicht hattest: du kannst dir nämlich jetzt selbst Aufmerksamkeit geben. Das aber ist etwas, was man lernen muss. Wir tun das nicht automatisch. Was wir automatisch tun, wenn wir uns bedürftig fühlen, ist: wir lenken uns von uns selbst ab. Wir essen, wir trinken, wir rennen anderen Menschen hinterher.Wir wollen das Gefühl nicht fühlen. Wir gehen weg von uns selbst. Das ist die automatische Reaktion, wenn man nichts anderes gelernt hat. Aber du hast auch eine andere Möglichkeit.

Jetzt bist du erwachsen und hast eine Möglichkeit, die du als kleines Kind nicht hattest: du kannst dir jetzt selbst Aufmerksamkeit geben.

Das aber ist etwas, was man lernen muss. Wir tun das nicht automatisch. Was wir automatisch tun, wenn wir uns bedürftig fühlen, ist: wir lenken uns von uns selbst ab.

Du kannst innehalten und stattdessen dich dir selbst zuwenden. Und wenn du das tust, ist da natürlich zunächst einmal dieses Gefühl der Bedürftigkeit. Und das kannst du einfach fühlen. Du kannst es regelrecht einladen. Im Moment ist es etwas, was du nicht haben willst. Deswegen stellst du ja auch diese Frage. Aber du kannst das Spiel jetzt einfach einmal umdrehen. Du kannst sagen: "Okay, ich fühle mich bedürftig. Da die Bedürftigkeit nun mal da ist, kann ich sie genauso gut einladen."

Dann lädst du sie ein und lässt sie zu dir kommen und lässt sie da sein, und dann fühlst du sie, ganz still, ohne Geschichte, ohne Drama; ohne darüber nachzudenken, wo sie herkommt; ohne darüber nachzudenken, was sie bedeutet; ganz rein, ganz pur einfach diese Bedürftigkeit fühlen oder jedes andere Gefühl, was da ist. Und indem du diesem Gefühl der Bedürftigkeit Aufmerksamkeit gibst, deine liebevolle, bedingungslose Aufmerksamkeit... nicht so eine Aufmerksamkeit, die will, dass das Gefühl dann möglichst schnell wieder weggeht, weil man dem Aufmerksamkeit gibt.

Nicht so, sondern wirklich liebevoll, als wäre es ein kleines Kind, das du innig liebst. Wenn du das kannst, wenn du das gelernt hast, dann ist es, als würdest du dir selbst diese Aufmerksamkeit geben. Dann ist es, als würdest du dieses kleine Kind, dass wir alle mit uns herumschleppen da drinnen, als würdest du das langsam heilen, ganz einfach, indem du das, wie du dich heute fühlst, bedingungslos annimmst und liebst. Das ist dein Draht zu dieser Verletzung von damals: die Gefühle, die heute zu dir kommen. Fühle dich bedürftig. Ich weiß, keiner mag das, aber das ist der Weg.

Dann ist es, als würdest du dieses kleine Kind, dass wir alle mit uns herumschleppen da drinnen, langsam heilen, ganz einfach, indem du das, wie du dich heute fühlst, bedingungslos annimmst und liebst.

Das ist dein Draht zu dieser Verletzung von damals: die Gefühle, die heute zu dir kommen.

Und das Gleiche kannst du mit allen anderen Gefühlen tun, die schwierig für dich sind. Wenn du dich unsicher fühlst, lade die Unsicherheit ein.

Wenn du dich ängstlich fühlst, lade die Angst ein. Wenn du dich verletzt fühlst, lade die Verletzung ein, fühle sie, fühle dich verletzt. Sei ganz da. Mein spiritueller Meister Soham hat es immer ganz schön ausgedrückt. Er sagte: wenn du die Bedürftigkeit einlädst und liebhast, dann fühlt sich die Bedürftigkeit nicht mehr bedürftig, weil du ja da bist. Und da ist was Wahres dran. Du kannst dich selbst durch diese Gefühle lieben, indem du diese Gefühle liebst. Wenn du die Angst liebst, dann hat die Angst keine Angst mehr, weil sie nicht mehr alleine ist. Du bist bei ihr.

Mein spiritueller Meister Soham hat es immer ganz schön ausgedrückt. Er sagte: wenn du die Bedürftigkeit einlädst und liebhast, dann fühlt sich die Bedürftigkeit nicht mehr bedürftig, weil du ja da bist.

Du kannst dich selbst durch diese Gefühle lieben, indem du diese Gefühle liebst.

Ja.

Es geht also nur darum, etwas Neues zu lernen. Bisher läufst du vor diesen Gefühlen weg.

Du willst sie weghaben, du willst eine 'Lösung' dafür haben, und jetzt drehst du den Spieß einfach um.

In Wirklichkeit sind die Gefühle dein Selbst.

Es geht also nur darum, etwas Neues zu lernen.

Bisher läufst du vor diesen Gefühlen weg. Du willst sie weghaben, du willst eine 'Lösung' dafür haben, und jetzt drehst du den Spieß einfach um.

In Wirklichkeit sind die Gefühle dein Selbst.

Danke. Ich danke dir, Gabi.

Sei dankbar und vergiss sie

[Simone:] Dann lese ich die nächste Frage vor, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Ja, bitte Simone.

[Simone:] Sie kommt von Mukunda.

[Dhyan Mikael:] Hallo Mukunda, grüß dich. Ich freu mich, dass du da bist.

[Simone:] "Hi Dhyan. Ich traue seit über einem Jahr um die Ex Freundin und finde keinen Abschluss. Hast du einen Impuls dazu? Danke und viele Grüße. Mukunda."

[Dhyan Mikael:] Danke.

Magst du mir noch etwas dazu sagen? War das deine Partnerin und ihr habt euch getrennt? Oder war das eine Freundin, die gestorben ist? Im Grunde ist es egal, aber wenn du magst, sage mir noch was dazu. Ein Satz reicht, ein Wort reicht.

Aber im Grunde gilt da das Gleiche wie das, was ich eben gesagt habe zu Gabi.

Diese Traurigkeit, die da ist, die kannst du einfach fühlen. Die bleibt deswegen so lange da, weil sich keiner um sie kümmert.

Aber wenn du sie einlädst und ganz innig Freundschaft mit ihr schließt; mit dieser Traurigkeit; mit diesem Gefühl, jemanden zu vermissen; mit dieser Leere, die du in dir fühlst, weil dieser Platz in dir... Da ist jetzt etwas leer. Da ist ein Teil von dir gestorben.

Wenn du diese Gefühle, diesen Schmerz, nicht als Problem siehst und weghaben möchtest, sondern einlädst und liebhast, als wäre das dein eigenes Selbst, als wäre das deine Ex Freundin, dann ist das ein vollkommen anderes Erleben. Und dann geschieht Heilung. Es ist also so, dass die Gefühle, die zu dir kommen, die Anleitung zur Heilung sind. Die Gefühle sind ein Teil von dir. Sie kommen zu dir, damit du diesem Teil von dir Aufmerksamkeit gibst, liebevolle Aufmerksamkeit, bedingungslos.

Diese Traurigkeit, die da ist, die kannst du einfach fühlen. Die bleibt deswegen so lange da, weil sich keiner um sie kümmert.

Aber wenn du sie nicht als Problem siehst und weghaben möchtest, sondern einlädst und liebhast, als wäre das dein eigenes Selbst, dann ist das ein anderes Erleben. Und dann geschieht Heilung.

Bedingungslos heißt nicht: 'damit es weggeht', sondern bedingungslos heißt: das Gefühl darf immer dableiben – so hat man es lieb. Und das ist alles, was notwendig ist. Es ist eine ganz natürliche Art und Weise. Es ist sozusagen eine ganz natürliche Führung, wie uns die Heilung ermöglicht wird. Und unser Wesen, unsere Seele, unser Körper zeigt uns das, indem wir bestimmte Gefühle bekommen, und um die kümmern wir uns dann. Und sich darum zu kümmern heißt: sie lieb zu haben.

Die Gefühle, die zu dir kommen, sind die Anleitung zur Heilung. Die Gefühle sind ein Teil von dir. Sie kommen zu dir, damit du diesem Teil von dir Aufmerksamkeit gibst, bedingungslos. Bedingungslos heißt nicht: 'damit es weggeht', sondern: das Gefühl darf immer dableiben. Und das ist alles, was notwendig ist.

[Simone:] Mikael, Mukunda hat sich gemeldet, es geht um die Partnerin.

[Dhyan Mikael:] Ja, das habe ich mir schon gedacht. Danke. Und das Zweite, was da hilfreich ist, und das ist das, was ich vorhin in der ersten Antwort gesagt habe: trenne die Geschichte von den Gefühlen. Die Geschichte sind diese Gedanken wie: "Ach, es war so schön und jetzt bin ich so allein." Die Geschichte ist das, was der Kopf aus dem reinen Gefühl macht. Und die Geschichte, die ist endlos.

Die hört nie auf. Die geht nie vorüber. Wenn du dem Gefühl Aufmerksamkeit schenkst, dann bringt es dich zu dir. Es macht dich still und heilt dich. Aber wenn du den Gedanken Aufmerksamkeit gibst, dann bringt dich das immer weiter weg von dir und in eine Endlosschleife hinein, die ewig geht. Da kannst du jahrelang darin festhängen und es passiert nichts; nichts Gutes.

Trenne die Geschichte von den Gefühlen. Die Geschichte ist das, was der Kopf aus dem reinen Gefühl macht, und die ist endlos. Die hört nie auf.

Wenn du dem Gefühl Aufmerksamkeit schenkst, dann bringt es dich zu dir. Aber wenn du den Gedanken Aufmerksamkeit gibst, dann bringt dich das immer weiter weg von dir.

Am leichtesten ist es, die Geschichte loszulassen, wenn du alles, was vergangen ist, vergisst.

Wenn du dich an Vergangenes erinnerst, daran denkst, wie schön ihr es hattet oder daran denkst, wie schwierig es war oder all diese Dinge, dann steckst du in der Geschichte. Das sind alles Gedanken. Das hat nichts mit Liebe zu tun. Das hat nichts mit Gefühl zu tun. Sie lieben kannst du, wenn sie da ist. Jetzt ist sie weg. Und jetzt liebst du die Gefühle, die da sind, und dadurch liebst du dich.

Wenn dann ein neuer Mensch in dein Leben tritt, der vielleicht irgendwann deine Partnerin wird, dann kannst du da lieben. Aber sich jetzt an das zu erinnern, was einmal war, produziert nichts als Schmerz. Und sich etwas zu wünschen, was noch nicht da ist, produziert auch nur Schmerzen. Das ist das, was ich Geschichte nenne: Gedanken.

Am leichtesten ist es, wenn du alles, was vergangen ist, vergisst.

Wenn du daran denkst, wie schön ihr es hattet, dann steckst du in der Geschichte. Das hat nichts mit Liebe zu tun. Das hat nichts mit Gefühl zu tun.

Jetzt ist sie weg. Und jetzt liebst du die Gefühle, die da sind, und dadurch liebst du dich.

Ich weiß, das ist 'in'... Man liebt jemanden, die Beziehung ist zu Ende, der Mensch ist verlässt unser Leben, und dann... Mir scheint, dass es viele Menschen für gut halten, sich dann an das Schöne zu erinnern; sozusagen die vergangene Liebe in Erinnerung zu behalten; daran zu denken; die ehemals Geliebte in der Erinnerung zu ehren.

Aber das ist nicht gut. Das hat nichts mit Liebe zu tun. Das ist ganz, ganz schrecklich. Vergiss sie.

Das, was dir dieser Mensch geschenkt hat, ist in dir. Das wird dich nie verlassen. Und wenn du dich fühlst, wenn du deine Gefühle fühlst, dann bist du der wahren Essenz dieser Seele, die bei dir war, am allernächsten. Alles andere sind nur Gedanken in deinem Kopf und hat nichts mit Liebe zu tun und ist nicht hilfreich für dich. Vergiss die Vergangenheit und sei einfach dankbar für alles Schöne, was war. Dankbarkeit ist nicht schlecht, aber denke nicht an das, was war. Vergiss sie.

Vergiss die Vergangenheit und sei einfach dankbar für alles Schöne, was war.

Dankbarkeit ist nicht schlecht, aber denke nicht an das, was war. Vergiss sie.

Danke, Mukuna.

Waren 6 Jahre Meditation umsonst?

[Simone:] Ich lese jetzt eine Frage von Sahajo vor.

[Dhyan Mikael:] Hallo Sahajo.

[Simone:] "Mein geliebter Mikael, ich war vor zwei Wochen bei Swamiji. Am Ende hat er Fragen beantwortet. Eine Frau erzählte, dass sie seit sechs Jahren die Samarpan-Meditation macht, aber nicht ins Kronenchakra kommt. Swamiji sagte ihr, dass die Energie in ihrem Herzchakra nicht fließt. Sie solle bei der Meditation ihre Hände aufs Herzchakra legen. Ich frage mich seitdem, warum so etwas passiert. Waren die sechs Jahre umsonst? Kannst du dazu etwas sagen? Danke dir von Herzen."

[Dhyan Mikael:] Danke, Sahajo. Ich freu mich so sehr, dass du dort warst. So ein unermesslicher Segen.

Es ist nie umsonst, zu meditieren. Deswegen meditieren wir ja: weil in uns alles Mögliche feststeckt. Wir meditieren nicht, um es perfekt zu machen. Es ist so: früher haben die Menschen, die in den Himalaya gezogen sind und sich in irgendwelchen Höhlen versteckt haben, um allein zu sein und um sich ihrer spirituellen Entwicklung zu widmen, jahrelang auf jedes einzelne Chakra meditiert.

Swamiji ist Jain-Mönchen begegnet im Himalaya, die hatten folgende Praxis: sie haben auf jedes der sieben Chakren sieben Jahre lang meditiert, um dieses Chakra zu lösen, zu reinigen, damit die Energie fließen kann. Und nach neunundvierzig Jahren waren sie mit allen sieben Chakren durch, und dann konnten sie ins Kronenchakra gehen.

Mit der Samarpan-Meditation passiert etwas anderes. Swamiji hat übrigens die Samarpan-Meditation von diesen Mönchen gelernt, wenn ich ihn richtig verstehe. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob das stimmt. Und das das geht jetzt. Das ging früher nicht.

Aber jetzt haben wir eine Zeit auf der Erde, mit der Hilfe eines Gurus wie Swamiji und dieser Gurus in Himalaya, die bei uns sind, ohne dass wir davon wissen... Wenn du die Samarpan-Meditation machst und mit deiner Aufmerksamkeit im Kronenchakra bist, dann zieht diese Meditationspraxis die Energie nach oben in Richtung Kronenchakra, und alles, was dem im Weg steht, wird automatisch gereinigt.

Nicht sofort... das geht nicht von heute auf morgen, aber wir brauchen nichts anderes machen, als einfach jeden Morgen diese Meditation zu machen. Und der gesamte Rest passiert von selbst. Wir brauchen nicht wissen, welches Chakra bei uns blockiert ist. Wir brauchen nicht wissen, wo irgendetwas verknotet oder verkorkst ist.

Und das ist das Wunderbare daran. Und deswegen geht es auch viel schneller. Es ist, als ob sich dann das Kronenchakra darum kümmert, dass alles, was die Energie daran hindert, dort oben anzukommen, dass all das in Ordnung gebracht wird, innerhalb kürzester Zeit. Und sechs Jahre, das ist keine lange Zeit.

Das ist das eine. Und das andere ist, dass wir normalerweise überhaupt nicht beurteilen können, ob wir im Kronenchakra ankommen oder nicht.

Ich habe von Swamiji gelesen... Das hat er vor ein paar Tagen geschrieben, da sagt er: wir selbst sind die Letzten, die unseren spirituellen Fortschritt erkennen können. Alle anderen uns herum sehen ihn vorher, aber wir sehen ihn nicht. Und das ist die Wahrheit.

Gerade die Menschen, die spirituell fortgeschritten sind, die empfindsam geworden sind, die sich selbst spüren können, gerade für die trifft das zu. Und das ist ja auch der große Segen, weißt du? Du wirst immer im empfindsamer und merkst, was für große Herausforderungen du noch hast in dir drin, und diesen Dingen gibst du deine Aufmerksamkeit. Und dadurch heilst du und wirst immer reiner und leichter, und dadurch wirst du immer empfindsamer, und dann nimmst du immer noch mehr von den Dingen wahr, die dich daran hindern, wirklich spirituell gesund zu sein.

Und dann gibst du dem deine Aufmerksamkeit und meditierst weiter, und du weißt gar nicht, wie du immer schöner und leichter und reiner wirst. Das ist ganz normal. Ich kenne einige Leute, die mir seit Jahren erzählen, dass bei ihnen überhaupt nichts passiert, und ich kenne diese Leute, ich sehe sie immer wieder und sie werden immer schöner und immer lebendiger, immer leichter, immer glücklicher. Aber sie selber wissen davon im Moment noch nichts.

Ja, und Swamiji hat ja dieser Frau auf diese Frage auch einen Rat gegeben, wie sie meditieren kann, um ihr Herzchakra zu unterstützen.

Und das ist alles: einfach die Samarpan-Meditation weitermachen, der ganze Rest passiert von selbst. Und eine Sache möchte ich dazu noch sagen. Wir leben in einer Zeit, in der dem größten Teil der Menschheit Geduld vollkommen abhanden gekommen ist. Und das ist schade, weil das Einzige, was du brauchst, Geduld ist, um da zu sein, wo du bist; so zu sein, wie du bist; und um zu meditieren.

Das ist das, was Swamiji immer wieder empfiehlt. Er sagt immer wieder: ändere dich nicht, warte nicht auf Veränderung. Meditiere so, wie du heute bist, mit deinen ganzen Knoten, mit den ganzen Blockaden. Das ist alles in Ordnung; das ist gar kein Problem. Aber wenn man ungeduldig ist, wenn man es eilig hat, dann ist man in den Gedanken, dann ist man hier, im Verstand. Das ist das Einzige, was nicht hilft.

Wir leben in einer Zeit, in der der Menschheit Geduld abhanden gekommen ist. Und das ist schade, weil das Einzige, was du brauchst, Geduld ist, um da zu sein, wo du bist; so zu sein, wie du bist; und um zu meditieren.

Aber wenn man es eilig hat, dann ist man in den Gedanken. Das ist das Einzige, was nicht hilft.

Aber jedes Ziel vergessen und einfach hier sein, so wie man ist, und zu meditieren: das ist das Allerhilfreichste.

Jedes Ziel vergessen und einfach hier sein, so wie man ist, und zu meditieren:

das ist das Allerhilfreichste.

Als spirituelle Wesen befinden wir uns schon seit langer Zeit auf diesem Weg. Sahajo, weißt du, du warst jetzt bei Swamiji im Diskurs... dass dir das überhaupt möglich ist; dass du dazu überhaupt Lust hast, bedeutet, dass du auf deinem Weg schon weit fortgeschritten bist. Du hast schon viele Leben meditiert, aber du weißt davon nichts.

Und jetzt, jetzt ist etwas geschehen, worauf du seit vielen Leben gewartet hast. Jetzt bist du dem lebendigen Jesus begegnet, dem Medium, das es dir ermöglichen wird, deinen Weg zum Abschluss zu bringen, in diesem Leben, während du lebst. Sechs Jahre, zwölf Jahre, zwanzig Jahre... das spielt alles keine Rolle. Wir sind schon so, so lange unterwegs.

Wir leben in diesem Zeitgeist des Verstandes, und der ist geprägt von perfektionierter Ungeduld.

Aber das ist das Einzige, was wir nicht brauchen können: Ungeduld. Es gibt da diese schöne Geschichte, die habe ich vor einem Jahr, glaube ich, schon erzählt, die illustriert das schön. Sie handelt von Buddha, und Buddha saß unter seinem Bodhibaum. Und irgendwann kam ein Mönch zu ihm, und dieser Mönch wollte wissen, wie lange er noch meditieren muss, um endlich Befreiung zu erlangen.

Und Buddha schaute ihn an und sagte: noch drei Leben und du hast Befreiung. Und der Mönch war total enttäuscht und sagte: "Was, noch drei Leben?" Der hat total die Lust verloren, hat alles hingeschmissen, hat aufgehört zu meditieren, ist in die Stadt gezogen, hat sich betrunken und hat das ganze spirituelle Leben vergessen. Der war ungeduldig, und mit Ungeduld kommt man keinen Millimeter weiter.

Aber einige Tage später kam ein anderer Mönch, und der fragte Buddha dieselbe Frage. Er sagte: "Meister, wie viele Leben sind es noch, bis ich Befreiung erlangen darf?" Und Buddha sagte zu diesem Mönch: "Schau! Schau dir diesen Baum an"... Es war ein riesiger Bodhibaum. Buddha sagte: "Für jedes Blatt an diesem Baum ein Leben."

Der Mönch war zutiefst berührt und sagte: "Was? Nur noch so wenige Leben? Ich werde wirklich Befreiung erlangen?" Und er fing an zu tanzen und war voller Freude. Und in der Geschichte heißt es – es ist natürlich eine Parabel –, dass dann ein großer Windstoß kam und alle Blätter vom Baum fegte. Das letzte Blatt fiel herunter zu Füßen von Buddha, und der Mönch war befreit.

Und so ist es. Je mehr du jegliche Erwartung, jegliche Ungeduld, jegliches anders haben wollen, jegliches weiter sein wollen vergessen kannst und einfach nur dankbar bist dafür, wo du jetzt bist und das ehren und lieben kannst, desto schneller bist du im Himmel, bist du befreit, so wie du bist, innerhalb kürzester Zeit.

Und je eiliger du es hast, je ungeduldiger du bist, desto weniger kann irgendetwas geschehen. Dann ist man einfach nicht offen für das, was da ist.

Und so ist es. Je mehr du jegliche Erwartung, jegliche Ungeduld, jegliches anders haben wollen, jegliches weiter sein wollen vergessen kannst und einfach nur dankbar bist dafür, wo du jetzt bist, desto schneller bist du im Himmel.

Und je eiliger du es hast, desto weniger kann geschehen.

Es ist wie mit Lieben, weißt du. Wenn du jemanden liebst, bist du überhaupt nicht ungeduldig. Du hast alle Zeit der Welt. Der andere kann sein, wie er will – es ist alles völlig egal, du liebst einfach. Und wenn du nicht liebst, bist du ungeduldig, und dann geht gar nichts mehr. Da geht nichts. Sei nicht ungeduldig mit dir selbst und mit Gott.

Es ist wie mit Lieben, weißt du. Wenn du jemanden liebst, bist du überhaupt nicht ungeduldig. Du hast alle Zeit der Welt. Der andere kann sein, wie er will – es ist alles völlig egal, du liebst einfach. Und wenn du nicht liebst, bist du ungeduldig, und dann geht gar nichts mehr.

Sei nicht ungeduldig mit dir selbst und mit Gott.

Und jeder Tag der Meditation ist unendlich hilfreich. Man kann den Wert der Meditation nicht an zeitlichem Fortschritt messen, das ist der falsche Weg. Swamiji sagt: wir können die Qualität unserer Meditation nicht beurteilen. Wir sind die Letzten, die darüber etwas wissen können. Und deswegen ist es am allerbesten, dass man sich über solche Dinge wie Fortschritt keine Gedanken macht.

Wir können die Qualität unserer Meditation nicht beurteilen. Wir sind die Letzten, die darüber etwas wissen können. Und deswegen ist es am allerbesten, dass man sich über solche Dinge wie Fortschritt keine Gedanken macht.

Wie gesagt, allein die Tatsache, dass du hier bist und dass diese andere Frau, von der du gerade berichtest, zu Swamiji gehen konnte, allein das ist ein Wunder.

Ich freu mich einfach. Danke, dass du dich gemeldet hast. Danke.

Sich selber halten

[Simone:] Mikael, ich lese weiter vor. Da sind einige Fragen an dich.

[Dhyan Mikael:] Ja, toll. Das freut mich. Dafür bin ich hier.

[Simone:] Alexandra, sie fragt...

[Dhyan Mikael:] Hallo Alexandra. Schön, dass du da bist.

[Simone:] "Guten Abend, und herzlichen Dank für den Satsang. Kannst du etwas über sich selber halten sagen?"

[Dhyan Mikael:] Das ist eine interessante Frage. Danke, Alexandra.

Ich kann dir sagen, wie ich das mache. Ich kann mich selbst nicht halten. Ich weiß weder, wer derjenige ist, den ich da halten könnte, noch weiß ich, wie man das anstellen könnte. Aber ich lasse mich halten. Man nennt es Hingabe – oder Vertrauen.

Ich lasse mich von meinem Guru halten, da drin; von Gott.

Ich sage: "Leben, Gott, ich weiß nicht, wie das geht. Das Letzte, was ich kann, ist, mich halten. Aber du, halte du mich. Trag mich." Das macht er sowieso, aber wenn man sich das gestattet, sich tragen zu lassen, dann spürt man das auch.

Ich kann mich selbst nicht halten. Aber ich lasse mich halten. Man nennt es Hingabe – oder Vertrauen. Ich lasse mich von meinem Guru halten, da drin; von Gott.

Ich sage: "Leben, Gott, ich weiß nicht, wie das geht. Das Letzte, was ich kann, ist, mich halten. Aber du, halte du mich. Trag mich."

Und was du tun kannst, was einem sich selbst halten am nächsten kommt, wenn ich dich richtig verstehe, ist, dass du dich, wie du dich wahrnimmst, und die Gefühle, die du fühlst, die Gefühle, die in dir sind, so sein lässt, wie du bist und wie die Gefühle sind.

Wenn du dich, wie du bist, ganz gleich, was du darüber denkst, ganz gleich, was andere darüber denken... Wenn du dich so, wie du bist, akzeptierst und liebst – und deine Gefühle, so wie sie sind, ganz gleich ob du sie magst oder nicht, ob sie schwierig sind oder nicht... wenn du sie einfach fraglos akzeptierst und liebst: so kannst du dich selbst halten.

Aber wenn du das gemacht hast, dann wirst du feststellen, dass es da immer noch etwas anderes gibt, was immer darauf wartet, dass du dich zurücklehnst und fallenlässt und dich tragen lässt, und das ist das Leben. Das ist Gott. Das ist das, was Swamiji Paramatma nennt.

Wenn du dich so, wie du bist, akzeptierst und liebst – und deine Gefühle: so kannst du dich selbst halten.

Aber wenn du das gemacht hast, dann wirst du feststellen, dass es da immer noch etwas anderes gibt, was darauf wartet, dass du dich zurücklehnst und fallenlässt und dich tragen lässt, und das ist das Leben. Das ist Gott.

Hingabe.

Die Samarpan-Meditation... Samarpan heißt 'Hingabe', und das macht man in dieser Meditation. Wenn du mit deiner Aufmerksamkeit ins Kronenchakra gehst, dann geht das nur, wenn du währenddessen nicht denkst, sonst bist du in Gedanken und nicht im Kronenchakra. Und dann kommen diese ganzen Gedanken über alles, was wichtig ist und alles, worum du dich kümmern musst und über all die Dinge, die nicht okay sind mit dir oder mit der Welt.

Und wenn man diese Gedanken ignorieren will und die loslassen will, dann geht das nur, wenn man sich hingibt: wenn man sich von etwas, das größer ist als man selbst, tragen lässt. Man muss sozusagen innerlich diese Haltung haben: "Okay, um diesen ganzen Kram, den mir mein Kopf hier einredet, will und kann ich mich nicht kümmern. Ich ignoriere das." Und dann muss sich jemand anderes das Ganze kümmern.

Und das ist das Leben, das ist Gott. Deswegen ist es ein Akt der Hingabe, wenn man die eigenen Gedanken ignoriert und stattdessen einfach hier oben im Kronenchakra ruht. Deswegen heißt diese Meditation die Hingabemeditation, Samarpan-Meditation, weil das nur mit Hingabe geht. Und da wirst du gehalten.

Wenn man diese Gedanken ignorieren und loslassen will, dann geht das nur, wenn man sich hingibt: wenn man sich von etwas, das größer ist als man selbst, tragen lässt.

Und das ist das Leben, das ist Gott. Deswegen ist es ein Akt der Hingabe, wenn man die eigenen Gedanken ignoriert und stattdessen einfach hier oben im Kronenchakra ruht.

Danke, Alexandra.

Gelähmt von Kontaktangst und Wut

[Simone:] Dann lese ich die nächste Frage vor. Sie kommt von Linus.

[Dhyan Mikael:] Hallo, Linus. Schön, dass du da bist. Ich freue mich.

[Simone:] "Hallo Mikael. Ich erlebe immer wieder sehr starke Ängste im Kontakt mit Menschen. Ich will fast sagen: Todesängste. Es ist, als würde sich etwas in mir immer unterlegen und tendenziell unterdrückt fühlen, auch wenn eigentlich nichts dergleichen passiert. Das macht mich immer wieder rasend vor Wut, und ich wünsche mir wirklich sehr, davon nicht mehr so gelähmt zu werden. Kannst du mir dazu etwas sagen?"

[Dhyan Mikael:] Oh, danke. Danke, Linus.

Ja, irgendwie berührt mich deine Frage sehr, weil ich mich da auch wiederfinde. Ich bin eigentlich... es ist lustig, ich komme mit anderen Menschen sehr gut zurecht, und gleichzeitig fühle ich mich total unsicher. Es ist ganz komisch. Als junger Menschen, als Kind, war das für mich nicht einfach mit anderen Leuten, und ich fühlte mich immer unterlegen, und ich fand alle anderen immer besser und cooler und stärker als ich. Das war immer so.

In gewisser Weise sind das ganz normale menschliche Gefühle, und wirklich schwierig wird es, wenn du das Gefühl nicht haben willst. Und wenn du das Gefühl nicht haben willst, da kommt deine Wut her. Wenn du das Gefühl nicht haben willst, wirst du feststellen, dass es nichts gibt, was du tun kannst, um dieses Gefühl loszuwerden, und alles, was du probierst, funktioniert nicht.

Und dann fühlst du dich nicht nur unterlegen, sondern auch noch hilflos und vollkommen machtlos.

Das macht dich rasend.

Aber wie wäre es denn, wenn du einmal etwas anderes probierst? Schließ die Augen, jetzt, einfach mal so zum Spaß. Das ist nichts Ernstes. Einfach nur, um es auszuprobieren. Vielleicht hast du ja Lust dazu. Schließ deine Augen und fühle dich. Fühle dieses Gefühl, das du hast, wenn du unter Menschen bist. Du bist grad alleine, es ist alles okay, aber diesmal ist es eine Einladung: es darf kommen. Es braucht keine Angst haben. Es wird nicht gleich wieder weggeschickt.

Und sei ganz, ganz still. Lass es einfach kommen. Es ist ein ganz schüchternes Gefühl. Es hat keine guten Erfahrungen gemacht. Es wird nicht geliebt.

Lass es näherkommen.

Lass es ganz nah an dich ran. Gib dem Gefühl Raum.

Du ruhst einfach in dir, du atmest, spürst deinen Körper, wie er dasitzt. Du atmest, und du gibst einfach diesem Gefühl Raum, das da zu dir kommen möchte.

Und vergiss den Gedanken daran, dass das Gefühl weggehen sollte, und lass es einfach da sein.

Und schau mal, wie das ist; wie sich dieses Gefühl anfühlt, wenn es da sein darf; wenn es keine Angst zu haben braucht, gleich wieder weggeschickt zu werden.

Erforsche das einmal.

Und du kannst es immer wieder machen, immer wieder. Immer wenn du dich an das Gefühl erinnerst, wenn du in einer Situation bist, wo du Zeit hast, wo dich sicher fühlst, wo du alleine bist, kannst du das machen. Das kannst du auch beim Einschlafen machen oder beim Aufwachen.

Und wenn du die Samarpan-Meditation machst und dieses Gefühl zu dir kommt und die Gedanken darüber an dir zerren, dann kannst du dieses Gefühl nehmen, und du kannst dieses Gefühl mit ins Kronenchakra heben. Ich habe jetzt nicht das Gefühl, was du beschreibst, aber ich habe auch andere Gefühle, von denen mein Kopf glaubt, sie wären nicht besonders cool, und dann nehme ich das Gefühl und nehme es mit ins Kronenchakra, so, als wollte ich sagen: "Schau, Gott, so uncool bin ich, so uncool fühle ich mich."

Ich gehe sozusagen mit diesem Gefühl ins Licht, das da oben im Kronenchakra herrscht, und zeige mich so, und das tut so gut. Es macht es um so vieles einfacher für mich, mit diesen Gefühlen wahrhaftig Frieden zu schließen.

Ich habe auch Gefühle, von denen mein Kopf glaubt, sie wären nicht besonders cool, und dann nehme ich das Gefühl mit ins Kronenchakra, so, als wollte ich sagen: "Schau, Gott, so uncool bin ich, so uncool fühle ich mich."

Und das tut so gut. Es macht es um so vieles einfacher, mit diesen Gefühlen wahrhaftig Frieden zu schließen.

Und wenn die Wut da ist, dann kannst du das auch mit der Wut machen. Wut ist ein bisschen speziell. Wut ist ein sehr delikates Gefühl, und mit Wut muss man sehr sanft umgehen. Wut hat große Angst und wird ganz schnell irritiert, und dann ist sie gleich wieder weg. Aber wenn die Wut kommt, kannst du das auch probieren. Du kannst die Augen schließen und ganz still sein, damit du sie nicht verjagst. Dann lass die Wut mal kommen, aber denke nicht über sie nach.

Du bist ganz still und lässt die Wut kommen, und dann fühle die einmal ein bisschen, die Wut. Schenke ihr einmal ein paar Augenblicke, in denen sie da sein darf.

Wir bekommen große Probleme, wenn wir diese Gefühle, die wir nun einmal haben, nicht haben wollen.

Sie sind aber da, und dann haben wir ein Problem. Aber wenn wir 'ja' dazu sagen können, und das ist am Anfang ein bisschen gewöhnungsbedürftig, weil das einem noch nie vorgeschlagen worden ist und man damit keine Übung hat, und die ganze Welt sagt das Gegenteil.

Aber wenn du jetzt einmal einfach beginnst, zu dem 'ja' zu sagen, wie es für dich ist, zu diesen Gefühlen in dir drin, dass die da sein dürfen: das verändert alles. Wenn du das ein wenig übst, wirst du feststellen, dass es ist, als würdest du ein neues Leben bekommen. Du fühlst dich genau wie vorher, aber alles ist anders. Ich bin genauso uncool, wie ich als Teenager war.

Wir bekommen große Probleme, wenn wir diese Gefühle, die wir nun einmal haben, nicht haben wollen. Und wenn du beginnst, zu dem 'ja' zu sagen, wie es für dich ist: das verändert alles.

Wenn du das ein wenig übst, ist es, als würdest du ein neues Leben bekommen. Du fühlst dich genau wie vorher, aber alles ist anders.

Ich fühle mich unsicher und uncool und wie der größte Langweiler. Ich bin echt ein totaler Langweiler. Du lachst vielleicht, aber ich bin wirklich einer. Daran hat sich nichts geändert, aber ich habe damit kein Problem mehr. Und jetzt mögen mich alle so, wie ich bin und finden mich cool, weil ich mit meinem eigenen uncool sein und mit meiner eigenen Langeweile überhaupt kein Problem mehr habe.

Und jetzt ist es plötzlich schön, für mich und auch für manche andere. Das verändert wirklich das Leben komplett, obwohl du dich eigentlich gar nicht verändert hast. Es ist magisch. Und sei geduldig mit dir selbst. Das muss man ein wenig üben. Am Anfang ist es ein bisserl ungewohnt. Wenn du möchtest, kannst du mir im nächsten Satsang gerne noch einmal schreiben, und wir machen das Gleiche noch einmal zusammen.

Ich freu mich sehr, dass du da bist. Danke, Linus.

Alles bleibt schwierig – was kann ich noch tun?

[Simone:] Jetzt kommt eine Frage von einer Dame, die sich Sonne nennt.

[Dhyan Mikael:] Hallo Sonne. Schön, dass du hier scheinst. Das freut mich sehr.

[Simone:] "Obwohl ich seit vielen Jahren den Weg der Selbsterkenntnis, Hingabe und Dankbarkeit gehe, befinde ich mich in schwierigen zwischenmenschlichen Beziehungen – Arbeit und privat. Was kann ich noch tun?"

[Dhyan Mikael:] Ich glaube, dein Problem ist, dass du zu viel tust. Tue nichts.

Arbeite nicht an dir. Sei nicht dankbar.

Weißt du, wir hören all diese Sachen, und wir hören, Dankbarkeit ist eine coole Sache und Hingabe ist eine coole Sache, aber wir können diese Sachen nicht 'tun'. Wir haben darüber überhaupt gar keine Kontrolle, und wenn wir es probieren, dann ist es kontraproduktiv. Es gibt nur eine Art, das anzugehen, und das ist, dass du so bist, wie du wirklich bist – selbst wenn das heißt, dass du eigentlich überhaupt nicht dankbar bist und dass du eigentlich total angepisst bist mit dem Leben, weil diese doofen anderen Leute bei dir sind.

Sei ehrlich zu dir selbst. Lass dich so sein, wie du bist. Du brauchst es ja keinem anderen erzählen, mir auch nicht, aber gestatte dir, so zu sein, wie du bist und versuche nicht, weiter zu sein. Versuche nicht, heiliger zu sein. Versuche nicht, spiritueller zu sein.

Wir können diese Sachen nicht 'tun'. Es gibt nur eine Art, das anzugehen, und das ist, dass du so bist, wie du wirklich bist.

Sei ehrlich zu dir selbst. Lass dich so sein, wie du bist. Gestatte dir, so zu sein, wie du bist und versuche nicht, weiter zu sein. Versuche nicht, heiliger zu sein. Versuche nicht, spiritueller zu sein.

Wenn wir das versuchen, fühlt es sich im ersten Moment ganz gut an. Unser Verstand findet es toll, unser Ego liebt so etwas. Wir fühlen uns besser, aber es führt uns nur noch mehr in Schwierigkeiten. Und das ist die große Herausforderung der Samarpan-Meditation.

Die ist ja im Prinzip ganz leicht, und alles, was Swamiji vorschlägt oder was Jesus vorschlägt, ist ja praktisch betrachtet eine total einfache Angelegenheit. Das einzige Problem damit ist, dass das bedeutet, dass ich mich eben nicht verbessern will und nicht anders sein will, sondern dass ich einfach nur so bin, wie ich jetzt bin. Swamiji sagt immer: "Ändere dich nicht – aber meditiere."

Das ist die große Herausforderung der Samarpan-Meditation. Die ist ja im Prinzip ganz leicht.

Das einzige Problem damit ist, dass das bedeutet, dass ich mich eben nicht verbessern will und nicht anders sein will, sondern dass ich einfach nur so bin, wie ich jetzt bin.

Wenn du ins Kronenchakra gehst während der Samarpan-Meditation, dann findest du da keine Dankbarkeit. Du findest deine ganzen doofen Gedanken, das Gegenteil von Dankbarkeit. Da findest du die Unruhe und den ganzen Müll. Den nimmst du dann wahr, wenn du da oben bist. Das ist die Hingabe – Hingabe daran, wie du wirklich bist, jetzt, jetzt gerade.

Und dann kannst du nur noch sagen: "Gott, ich bin so. Ich weiß nicht, wie das hier geht. Ich habe keine Ahnung. Mach du." Ich weiß weder, wie Dankbarkeit geht, weiß ich, wie Hingabe geht, noch weiß ich, wie ich mit meinen Kollegen umgehen soll, noch weiß ich, wie ich mit meinem doofen Partner umgehen soll. Ich habe keine Ahnung. Ich habe alles Mögliche probiert, aber nichts passiert.

Wenn du ins Kronenchakra gehst, dann findest du da keine Dankbarkeit. Du findest deine ganzen doofen Gedanken, die Unruhe und den ganzen Müll. Das ist die Hingabe – Hingabe daran, wie du wirklich bist, jetzt.

Und dann kannst du nur noch sagen: "Gott, ich bin so. Ich weiß nicht, wie das hier geht. Mach du."

Tu weniger. Lebe dein praktisches Leben ganz unspirituell, und am Morgen meditiere. Und dann erlebst du dich so, wie du wirklich bist, und schließt damit Frieden. Und vertraue darauf, dass alles, was sich dann ändern möchte, von selbst geschieht, ohne dass du darüber irgendetwas weißt. Und ich meine es wirklich so. Es gibt diese Geschichte, die ich schon zahllose Male erzählt habe, weil ich sie so schön finde, aber sie ist auch sehr krass.

Aber sie illustriert dir, was ich da wirklich meine. Es ist etwas, was Swamiji erzählt hat. Er hat mit Alkoholikern gesprochen. Er war in einer Klinik für Alkoholkranke, und da waren die schweren Fälle, also Menschen, die seit vielen, vielen Jahren große Mengen an Alkohol trinken und deswegen in der Klinik waren, weil ihnen keiner mehr helfen konnte. Und er sagte zu diesen Menschen: "Ändere dich nicht. Versuche nicht, dich zu ändern. Versuche nicht, weniger zu trinken – aber meditiere."

Tu weniger. Lebe dein praktisches Leben ganz unspirituell, und am Morgen meditiere. Und dann erlebst du dich so, wie du wirklich bist, und schließt damit Frieden. Und vertraue darauf, dass alles, was sich ändern möchte, von selbst geschieht, ohne dass du darüber irgendetwas weißt.

Übersetzt in unser Leben heißt es: versuche nicht, spiritueller zu sein. Versuche nicht, dankbarer zu sein. Versuche nicht, dein Herz zu öffnen. Das sind alles mentale Konzepte. Sei, wie du bist, so uncool wie du bist, so unspirituell wie du bist, so verkorkst wie du bist, und lass dich so von dem Leben tragen. Du kannst zum Leben sagen: "Hey, du hast mich so gemacht. Ich bin völlig verkorkst. Ich habe keine Ahnung, wie das gehen soll.

Jetzt kümmere dich mal darum." Und das Leben wird sich kümmern. Ich garantiere es dir. Und das ist das Tolle an der Samarpan-Meditation: da können wir das üben. Jeden Morgen sitzt du da. Du versuchst nicht, dich zu verändern. Das kannst du auch gar nicht. Und du meditierst so, wie du bist. Man fühlt sich deswegen in der Meditation so richtig nackt, weil man dem eigenen Sosein nicht entkommen kann.

Das ist das Tolle an der Samarpan-Meditation: da können wir das üben. Jeden Morgen sitzt du da. Du versuchst nicht, dich zu verändern. Das kannst du auch gar nicht. Und du meditierst so, wie du bist.

Man fühlt sich deswegen in der Meditation so richtig nackt, weil man dem eigenen Sosein nicht entkommen kann.

Wenn man im Kronenchakra meditiert, dann erlebt man sich so, wie man wirklich ist. Und sich so sein zu lassen, und sich sozusagen so Gott zu präsentieren, so fühlt es sich für mich manchmal an, das ist für manche Menschen nicht ganz einfach. Aber das ist mein Rat an dich: mach weniger, streng dich nicht an. Versuche nicht, besser zu werden. Versuche nicht, Probleme da draußen zu lösen.

Wenn man im Kronenchakra meditiert, dann erlebt man sich so, wie man wirklich ist.

Und sich so sein zu lassen, und sich sozusagen so Gott zu präsentieren, das ist für manche Menschen nicht ganz einfach.

Es geht so nicht. Die werden sich lösen, aber du kannst es nicht machen. Es geht nicht.

Tu weniger – aber meditiere.

Das ist mein Rat an dich: mach weniger, streng dich nicht an. Versuche nicht, besser zu werden. Versuche nicht, Probleme da draußen zu lösen. Es geht so nicht. Die werden sich lösen, aber du kannst es nicht machen. Es geht nicht.

Tu weniger – aber meditiere.

Überlasse die Lösung der Probleme, die du wahrnimmst, dem Leben. Und du, kümmere du dich darum, dass du dich selbst so sein lässt, wie du bist; dass du dich selbst liebst, und einfach, dass du jeden Morgen meditierst.

Und der Rest geschieht von selbst, und der Rest kann nur von selbst geschehen. Es geht nicht anders, ganz gleich, was dir andere Leute erzählen. Es geht nur von selbst.

Überlasse die Lösung der Probleme dem Leben.

Und du, kümmere du dich darum, dass du dich selbst so sein lässt, wie du bist; dass du dich selbst liebst und jeden Morgen meditierst.

Und der Rest geschieht von selbst und kann nur von selbst geschehen, ganz gleich, was dir andere Leute erzählen. Es geht nur von selbst.

Ich danke dir. Ich danke dir sehr.

Ja sagen zu Krieg, Schmerz und Elend?

[Simone:] Mikael, ich habe mal eine Frage von Margit...

[Dhyan Mikael:] Hallo Margit.

[Simone:] ...die ich gerne vorlesen möchte.

[Dhyan Mikael:] Ja, gerne.

[Simone:] "Lieber Mikael, wie gehe ich mit dem Kriegsgeschehen um? Ich weiß, dass alles richtig ist, so wie es ist. Muss ich auch 'ja' sagen zu so viel Schmerz und Elend?"

[Dhyan Mikael:] Ach, das ist eine tolle Frage. Danke, Margit. Ja, ich bin froh, dass du das ansprichst, weil ich in den letzten Monaten einige E-Mails bekommen habe, die in die gleiche Richtung gehen. Ein Mann hat mir geschrieben, dass er damit hadert, wie es mit den Flüchtlingen ist und dass die unser Geld wegnehmen und all das hart erarbeitete in der Gesellschaft an Fremde verpulvern wird, so hat er sich ausgedrückt. Andere Leute schreiben mir, weil sie Angst haben wegen der Situation, beispielsweise wenn es Krieg gibt in der Welt oder bei bestimmten Wahlen oder sonst etwas.

Und die Antwort ist immer die gleiche. Ich möchte etwas erzählen, was Swamiji gesagt hat, weil ich das sehr hilfreich und einprägsam finde. Er sagt: "Schau nicht, wie weit die Dunkelheit reicht, sondern entzünde du stattdessen dein eigenes Licht." Und das ist ein Ratschlag, der auf den ersten Blick sehr unscheinbar wirkt, aber der hat es in sich. Wenn du schaust, wie weit die Dunkelheit reicht; wenn du schaust, was es für Probleme in der Welt gibt, dann begibst du dich auf einen endlosen Weg. Die Dunkelheit hat kein Ende, und das ist wirklich so.

Ich möchte mal das Bild nehmen, was Swamiji da nimmt. Stell dir vor, du bist ganz im Dunkeln in einem riesigen Raum. Der Raum ist leer, aber er ist dunkel und du siehst nichts. Und ganz gleich, wie weit du gehst, und ganz gleich, wie weit du diesen Raum erforschst: er ist dunkel, überall. Jetzt könntest du verzweifeln. Du läufst immer weiter und du denkst, irgendwo muss jedoch Licht sein. Aber wenn du da, wo du bist, ein Streichholz anzündest, ganz gleich wie klein, dann wird dieses kleine Licht, das bei dir ist, den gesamten Raum um dich herum erleuchten, und da, wo du bist, da ist Licht.

Und so funktioniert es im Leben.

Stell dir vor, du bist ganz im Dunkeln. Und ganz gleich, wie weit du diesen Raum erforschst: er ist dunkel, überall. Jetzt könntest du verzweifeln.

Aber wenn du ein Streichholz anzündest, ganz gleich wie klein, dann wird dieses kleine Licht den gesamten Raum um dich herum erleuchten, und da, wo du bist, da ist Licht.

Und so funktioniert es im Leben.

Du kannst zwei verschiedene Dinge tun, aber nur eins von beiden. Beides gleichzeitig geht nicht. Du kannst schauen, wie dunkel es da draußen ist. Du kannst dir die Probleme betrachten, und dann wird deine Welt dunkel, sehr, sehr dunkel, und sie wird für immer dunkel bleiben. Sie wird so lange dunkel bleiben, solange du das tust. Und selbst wenn ein Wunder geschähe und das eine Problem gelöst wird, dann wirst du sofort ein anderes finden.

Du kannst die Probleme der Welt nicht lösen.

Aber wenn du stattdessen auf etwas anderes schaust, nämlich nach innen, und wenn du dich darum kümmerst, dass deine Seele gestärkt wird... Wenn du dich dem zuwendest, was du in Wirklichkeit bist – nicht dieser Körper, der bald stirbt, sei es durch Altersschwäche, Krankheit oder Krieg, das spielt überhaupt keine Rolle... Wenn du dich stattdessen deiner Seele zuwendest, dem, was ewig ist, dann wird es in dir hell.

Und wenn es in dir hell wird, dann wird das Leben um dich herum hell. Die Welt da draußen hat sich verändert oder auch nicht, das spielt für dich keine Rolle. Deine Welt ist hell geworden. Das ist das, was jeder Einzelne für sich tun kann, und je mehr Menschen das tun, desto heller wird die Welt. Das ist aber der einzige Weg, wie die Welt sich je verändern wird. Wenn du beginnst, die Welt verändern zu wollen, damit es nicht mehr dunkel wird, förderst du damit die Dunkelheit.

Du kannst die Probleme der Welt nicht lösen. Aber wenn du dich stattdessen deiner Seele zuwendest, dem, was ewig ist, dann wird es in dir hell.

Und wenn es in dir hell wird, dann wird das Leben um dich herum hell.

Das ist das, was jeder Einzelne tun kann. Das ist der einzige Weg, wie die Welt sich je verändern wird.

Aber wenn du dich stattdessen dir selbst zuwendest und dich, ich will es einmal christlich ausdrücken, um dein eigenes Seelenheil kümmerst... wenn du lernst, deine Aufmerksamkeit nach innen zu wenden, zu meditieren, deine Seele zu stärken, dann wird es hell, da, wo du bist. Das ist die einzige Art und Weise, wie man Licht in die Welt bringt. Jesus hat schon darüber gesprochen. Da gab es diese eine Situation, wo Judas mal wieder anfing, mit Jesus zu streiten.

Judas war ein Intellektueller, der sich die Probleme der Welt gekümmert hat. Der liebte es, über die Probleme der Welt nachzudenken, über Politik und Krieg. Dann kam diese Frau, die ihren Guru verehrt hat, Jesus, und mit unglaublich teurem Öl seine Füße gewaschen hat als Zeichen ihrer Liebe und Hingabe. Und Judas wurde böse und sagte... Oder war es sogar Petrus? Ich glaube, es war sogar Petrus. Das war ja auch so ein Moralist. Das war auch einer, der der gedacht hat und nicht gefühlt.

Ich glaube, es war sogar Petrus, spielt auch keine Rolle. Der sagte: was machst du da? Er sagte zu Jesus: du darfst doch der Frau nicht gestatten, dieses teure Öl so zu verschwenden. Wir könnten es verkaufen und damit die Armen versorgen. Und Jesus sagte: "Die Armen werdet ihr immer um euch haben, mich aber habt ihr nur jetzt um euch. Lasst diese Frau meine Füße salben.

Kümmere dich jetzt um das, worum es wirklich geht, um dein Seelenheil"... Und dafür war Jesus da: um die Leute nach innen zu bringen. Jesus hat sich überhaupt nicht darum geschert, was in der Welt geschieht. Das Einzige, was ihm am Herzen war, war es, die Leute zu seinem Herrn zu führen, nach innen, zur Seele. Er wollte ihnen Beten beibringen. Das war Jesu Wort für Meditation: nach innen gehen, still werden, Hingabe. Ist genau das Gleiche, was wir heute mit der Samarpan-Meditation machen.

Wenn du beginnst, die Welt verändern zu wollen, damit es nicht mehr dunkel wird, förderst du damit die Dunkelheit.

Aber wenn du lernst, deine Aufmerksamkeit nach innen zu wenden, zu meditieren, deine Seele zu stärken, dann wird es hell, da, wo du bist. Das ist die einzige Art und Weise, wie man Licht in die Welt bringt.

Jesus lebte in Kriegszeiten. Judäa war besetztes Land, von den Römern besetzt. Die Juden waren ein unterdrücktes Volk, und Judas wollte Jesus dafür einspannen, dagegen zu kämpfen, und Jesus wollte davon nichts wissen. Der sagte: schau nicht in diese Richtung. Da liegt die Lösung nicht.

Und wir leben in Zeiten, wo das wirklich eine Herausforderung ist, weil du überall, im Fernsehen, auf deinem Smartphone, auf deinem Computer, überall, die Nachrichten siehst über alles Mögliche schreckliche, jeden Tag. Und da ist die Herausforderung, dem deine Aufmerksamkeit nicht zu schenken. Die Herausforderung besteht darin, dass du entscheidest, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest.

Möchtest du sie nach innen richten, auf die Stille in dir, auf den Frieden, auf dein Kronenchakra? Das nährt deine Seele, das nährt deinen Frieden, und das entzündet dein Licht. Wenn du das tust, wird deine Welt hell werden. Deine Probleme werden verschwinden. Deine Welt wird friedlich werden. Nicht die Welt da draußen, aber deine Welt wird friedlich werden. Deine Welt wird hell werden. In deiner Welt wird es keine Probleme mehr geben.

Du entscheidest, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest. Möchtest du sie nach innen richten, auf die Stille in dir, auf den Frieden, auf dein Kronenchakra? Das nährt deine Seele, das nährt deinen Frieden.

Wenn du das tust, werden Deine Probleme verschwinden. In deiner Welt wird es keine Probleme mehr geben.

Die anderen Menschen müssen sich um ihre Welt kümmern. Das ist etwas, was jeder Einzelne tun muss. Und wenn du den Mut hast und die Unverfrorenheit hast, das zu tun und dich um deine Seele zu kümmern und du dann beginnst, selbst zu leuchten, dann machst du es anderen Leuten auch leichter, dasselbe zu tun, so wie ich. Und dann wird die Welt heller. Mit jedem Menschen, der das lernt, wird die Welt heller. Aber nur so geht es.

Und das ist die große Herausforderung: diese Dunkelheit zu ignorieren und sich stattdessen um das eigene Licht zu kümmern. Die ganze Welt schreit: "Ich bin wichtig, gib mir Aufmerksamkeit." Alle Menschen glauben: wenn wir uns darum nicht kümmern, geht die Welt den Bach runter, aber das tut die Welt schon seit langem und die Menschen haben nicht gelernt, wie es wirklich geht. Aber schon vor zweitausend Jahren hat Jesus uns gesagt, wie es geht.

Wenn du den Mut hast, dich um deine Seele zu kümmern und du dann beginnst, selbst zu leuchten, dann machst du es anderen Leuten leichter, dasselbe zu tun, so wie ich.

Mit jedem Menschen, der das lernt, wird die Welt heller. Und das ist die Herausforderung: die Dunkelheit zu ignorieren und sich stattdessen um das eigene Licht zu kümmern.

Und das ist echt eine Herausforderung.

Es wird Freunde geben von dir oder andere Leute, die sagen: "Was? Dich interessiert das nicht? Du musst doch eine Meinung haben! Du musst doch auf die Barrikaden gehen!"

Stattdessen nach innen gehen... da, da wächst der Friede, da wächst das Licht, nur da. Dazu ermutige ich dich. Ich mache nichts anderes.

Ich danke dir.

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Oh, es ist ja schon vorbei. Ich habe die Zeit vergessen. Sorry Devasetu, wir sind schon zwei Minuten drüber. Ja, tut mir leid. Immer wenn ich Satsang anfange, passiert irgendetwas mit der Zeit und sie läuft schneller, und ich versteh überhaupt nicht, warum das jedes Mal wieder passiert. Wir müssen jetzt leider schon aufhören, weil die Zeit rum ist.

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