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„Machet dem Herrn den Weg bereit“

Die wahre Botschaft der Adventszeit.

Zu Weihnachten wird das Dilemma der Christlichen Kirche besonders deutlich: man singt wunderbare Lieder, doch niemand sagt, wie das ganz praktisch geht: bereit werden für den Herrn und den Himmel. Ich erzähle davon, wie es geht.

  • This video is also available in English

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Ich erinnere mich an den Weihnachtsgottesdienst von letztem Jahr, an den Gesang der Gemeinde und die Predigt des Pfarrers. Ich war berührt von der hörbaren Sehnsucht dieser Menschen, und gleichzeitig spürte ich Schmerz, denn dort wusste niemand, wie das alles geht: den Weg für den Herrn bereiten; fähig und bereit werden für den Himmel. In der christlichen Kultur bleibt von den Worten Jesu und der Botschaft der Adventszeit nicht viel mehr übrig als ein paar Verhaltenstipps: liebet einander, tut Gutes, verzeiht – gut gemeinte Worte, leblos und leer.

Jesus sprach dagegen ganz praktisch und direkt von der Essenz des Weges zu Gott, doch die Menschen heute verstehen ihn nicht, weil sie sich das, wovon er sprach, einfach nicht vorstellen können. Mein Guru Swamiji sagt, das sei vollkommen normal: "der Heilige spricht auf seiner Ebene, die Schüler aber hören auf ihrer Ebene zu", und sie wissen noch nicht einmal, dass sie alles missverstehen.

Und so halten sich die Menschen eben an das, was sie verstehen und selbst heute noch erleben können: die unglaubliche Liebe und Sanftmut Jesu. Dann versuchen sie, ihn nachzuahmen, doch dieser Versuch, obwohl gut gemeint, ist frustrierend und führt oft zu nichts Gutem. Denn diese Liebe, die sie nachahmen, ist nur die Wirkung, nicht aber die Quelle, aus der die Liebe kommt.

Jesus sprach von der Quelle. Er erzählte uns, wie man wird wie er: leer, ein Niemand, egolos, verfügbar für Gott. Und wer so wird, durch den strömt ganz von selbst die Liebe. Wer so wird, durch den kann nur noch Gutes geschehen, natürlich und ganz von selbst. Darum geht es im Advent: bereit zu werden für die Quelle.

Wer das selbst erlebt, beginnt, die wunderbaren alten Lieder zu verstehen, die wir in der Adventszeit singen. Am Beispiel zweier dieser Lieder erzähle ich in diesem Video, wie ich deren Worte verstehe und wie sie uns den Weg weisen, ganz klar, ganz direkt. Sie berühren mich zutiefst. Aus ihnen spricht so ein tiefes Verständnis für den wahren Weg zum Himmel, und sie sind eine wunderbare Begleitung in dieser Zeit des Bereitwerdens.

Außerdem weise ich auf eine große Besonderheit der diesjährigen Adventszeit hin: morgen beginnt Swamijis Mahashibir in Indien, an dem jeder, der mag, auch von zuhause aus online teilnehmen kann. Dieses Shibir dauert bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag. Was für ein Segen: es gibt für mich keine bessere Weise, Advent und Weihnachten in Begleitung eines lebendigen Jesus zu erleben.

Swamiji's Nagpur-Mega-Shibir 19. - 26.12.2023

Links zu den Aufzeichnungen

Vom 19. - 26.12.2023 fand das Megashibir von Swamiji in Nagpur, Indien, statt. Jeder von Swamijis Diskursen wurde in Original-Hindi übertragen, außerdem gab es von jedem Diskurs auch eine englische Übersetzung. Hier die Links zu Seiten mit den Aufzeichnungen:

Original Hindi: Link zu den Live-Aufzeichnungen auf der Live-Seite des Gurutattva-Kanals auf YouTube

Englisch: Link zur den Live-Aufzeichnungen mit englischer Übersetzung auf der Live-Seite des Gurutattva-International-Kanals auf YouTube

Hier mein Trick: man kann in zwei verschiedenen Browserfenstern sowohl das Hindi-Original als auch die englische Übersetzung gleichzeitig laufen lassen. Das Original stellt man leise, die Übersetzung hingegen recht laut. Auf diese Weise hört und fühlt man Swamijis Energie sehr gut, versteht aber gleichzeitig durch die englische Übersetzung, worüber er spricht. Ich finde die Kombination einfach so wundervoll.

Über meine Erfahrungen während des Shibirs habe ich am 29.12. ein Video veröffentlicht:
Lebendiger Gott, ewiges Lernen: Warum es so cool ist, einen Guru zu haben.

Antwort auf einen Kommentar

Ich habe auf YouTube zu diesem Video einen schönen Kommentar erhalten, den ich hier teilen und beantworten möchte.

Kommentar:

Geliebter Mikael, ich tue mich mit "dem HERRN" etwas schwer. Ich spüre da alte patriarchale Energie und kollektive Verletztheit, die viel Unheil angerichtet haben. Das ruft nach göttlicher Erlösung. In meinem Erleben sind Gott und Göttin auf einer sehr hohen Ebene EINS. Das ist wundervoll und eröffnet eine völlig neue Perspektive auf die LIEBE. Herzensgruß!

Meine Antwort:

"Ja, ich verstehe. Genau deshalb habe ich den Titel so gewählt: weil wir Menschen diese Wunden, von denen Du schreibst, in uns tragen und deshalb die eigentliche, zutiefst hilfreiche Bedeutung nicht mehr spüren können. Im Grunde schütten wir das Kind mit dem Bade aus.

Natürlich gibt es weder einen männlichen noch einen weiblichen Gott. Es gibt überhaupt keinen Gott als Person oder als ein irgendwie geartetes Wesen. Das, was diese Welt belebt und das, was auch wir sind, ist unpersönlich, unbegrenzt, hat weder Namen noch Form.

Aber wir sind Menschen, und wir Menschen erleben und begreifen am besten emotional. Abstraktes hilft uns nicht. Und deswegen ist es für uns Menschen einfacher, uns einem Guru oder einem "Herrn" hinzugeben als einer abstrakten, nicht erlebbaren Vorstellung. Der Guru und der „Herr" sind völlig unwichtig. Es ist die Hingabe, auf die es ankommt. Und Hingabe fällt uns Menschen um so leichter, je konkreter wir das Objekt unserer Hingabe erleben können.

Natürlich ist kein Guru Gott. Niemand kann Gott sein, denn Gott, das, was die Inder so schön mit dem unpersönlichen Wort „Paramatma" beschreiben, ist unbegrenzt und überall. Kein Jesus kann Gott sein, kein Herr. Aber durch die Hingabe an einen Menschen erleben wir Gott in uns. Nur, und nur darum, geht es.

Vor langer Zeit beteten die Menschen die Natur an. Bei manchen Naturvölkern ist das heute noch so. Die Natur ist überall. Es ist die „unkonkreteste" Form der Hingabe. Später begannen die Menschen, Götter an zu beten, und dadurch fiel den Menschen die Hingabe leichter. Die Hingabe wurde dadurch intensiver und wirkungsvoller. Dann Wurde aus vielen Göttern schließlich ein Gott, und wieder wurde dadurch die Hingabe leichter und intensiver. Durch einen Guru (oder „Herrn") wird dieser Gott noch konkreter und die Hingabe noch leichter möglich.

Natürlich ist der Guru, der Jesus, der Herr nicht das Göttliche, das weiß der Mensch, der sich hingibt. Es geht nur um die Hingabe. Durch sie wird das Ego zerstört und der Weg zum Göttlichen wird frei. Und wenn das geschieht, wird das "Objekt der Hingabe", der Guru, der Herr, der Jesus, ob weiblich oder männlich, nicht mehr gebraucht. Man erlebt Gott in sich. Swamiji sagt: "ich mache Deine eigene Seele zu Deinem Guru". Der "Herr" ist für kurze Zeit eine Art Hilfsmittel, mehr nicht, aber ein sehr wirkungsvolles.

Heute ist das Ego der Menschen größer denn je, und die Fähigkeit zur Hingabe ist fast gänzlich verschwunden, denn Hingabe ist das Letzte, was das Ego zulässt. "Hingabe" ist für die meisten Menschen etwas Suspektes. Natürlich wurde die Hingabe und das Vertrauen der Menschen immer wieder missbraucht. Natürlich sind die meisten Gurus und „Herrn" nichts als Scharlatane und Egozentriker. Das stimmt alles. Trotzdem ist der Weg der Hingabe der einzige Weg. Trotzdem lieben wir. Trotzdem vertrauen wir. Trotzdem machen wir uns immer wieder auf. Und das ist ein Wunder.

Es mag Menschen geben, die dies nicht mehr brauchen, ich kann das nicht beurteilen. Ich jedenfalls erlebe in meinem Leben, dass meine Hingabe, die immer vollkommen ungeplant und spontan geschah, das Wichtigste ist, was mir je geschehen ist. Dafür bin ich so unendlich dankbar: dass ich in einer Welt, die Hingabe nicht mehr kennt, dazu fähig bin. Ich bin längst mein eigener Herr geworden, ich spüre längst Gott in mir, doch die Hingabe an den Meister und an den Guru bleibt, wird immer reiner und tiefer, und sie hilft mir immer mehr auf diesem Weg, auf dem das eigene Ego immer darauf wartet, zurückzukehren. Sie reinigt mich jeden Tag aufs Neue.

Der Titel des Videos ist ein Bibelzitat: "Machet dem Herrn den Weg bereit". Ich würde das Wort "Herr" selbst so nicht verwenden, weil es, wie Du ja sagst, belastet ist. Aber wenn wir zulassen, dass die alte Verletztheit uns davon abhält, den Weg der Hingabe zu beschreiten, machen wir die Verletzung nur noch größer. Ich habe das Video gemacht, weil ich Menschen kenne, die unfähig geworden sind, sich ihrem Meister oder Guru, den sie haben, hinzugeben, weil sie eben diese uralten Verletzungen, von denen Du schreibst, in sich tragen. Der Schmerz ist so groß, dass sie die Erlösung, die vor ihnen steht, nicht erkennen können. Für diese Menschen habe ich das Video gemacht, und für diese Menschen habe ich den Titel so gewählt.

Dhyan Mikael"