Online-Satsang vom 20. Dezember 2024
Deutsch mit deutschen und englischen Untertiteln.
Themen: Schuld, Vergebung und Karma. Die Sünden der Väter werden weitergegeben. Ohne Erwartungen verschwinden alle Probleme. Du kannst das Ego nicht verändern. Ich bin ohnmächtig. Deine Meditation ist nicht deine Angelegenheit. Eine halbe Stunde Meditieren, und dann: leben. Ein Diener des Lebens sein. Wie umgehen mit Leid und Qual in der Welt? Kein Platz mehr für die eigenen Wünsche. Mit Gurus ist das so eine Sache.
Über dieses Video:
All unsere Probleme und Sorgen kommen daher, dass wir das Leben nicht verstehen. Wir glauben, es ginge darum, unsere Vorstellungen und Wünsche zu verwirklichen, um dadurch glücklich und sicher zu sein, und wir sind enttäuscht und verwirrt, wenn das einfach nicht klappen will.
Im Satsang geht es darum, wozu dieses Leben in Wirklichkeit dient, und wie es uns unaufhörlich in die Richtung drängt, in der wir all das finden, was wir suchen. Und ganz gleich, was es für Herausforderungen und Probleme sind, die uns das Leben beschert: immer ist es eine Hilfe, und ich helfe dir so gerne dabei, dies zu erkennen und zu erleben.
Selten habe ich einen Satsang erlebt, in welchen der Reihe nach all die großen Themen des Lebens berührt wurden wie an diesem Vorweihnachtlichen Abend: Schuld, Vergebung, Karma, Ego, die verkorkste Gesellschaft, das Leid der Welt, Beruf, Freundschaft, Meditation und Gurus... am Ende konnte ich einfach nur danke sagen für die Ehre, dass ich Teil dieses Satsangs sein durfte.
Links zu den Themen in diesem Video:
(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).
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Schuld, Vergebung und Karma
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Die Sünden der Väter werden weitergegeben
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Ohne Erwartungen verschwinden alle Probleme
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Du kannst das Ego nicht verändern
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Ich bin ohnmächtig und habe nichts zu sagen
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Deine Meditation ist nicht deine Angelegenheit
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Eine halbe Stunde Meditieren, und dann: leben
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Ein Diener des Lebens sein
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Wie umgehen mit Leid und Qual in der Welt?
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Kein Platz mehr für die eigenen Wünsche
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Mit Gurus ist das so eine Sache
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Vollständiger Text zum Mitlesen:
[Dhyan Mikael:] Herzlich willkommen zum Satsang.
Schön, dass du da bist.
Hier im Satsang hast du Gelegenheit, wenn du möchtest, mir eine Frage zu stellen. Entweder kannst du das schriftlich machen, indem du in den Chat in der Zoomübertragung oder auf YouTube schreibst, und dann wird Simone 0_ deine Frage vorgelesen, oder du kannst über Zoom direkt zu mir sprechen.
Wenn du das möchtest, dann kannst du einfach in Zoom ein Handzeichen geben, und dann wird sich Simone darum kümmern, dass du drankommst. Ja, und du kannst mich einfach fragen zu deinem spirituellen Weg oder zu deinem Leben, und ich werde versuchen, etwas dazu zu sagen. Und das machen wir hier im Satsang jetzt eineinhalb Stunden lang, und ich freue mich sehr darauf.
Simone, ich habe noch eine Frage vom letzten Mal übriggelassen. Hast du die noch, oder soll ich die vorlesen?
[Simone:] Hast Du sie noch?
[Dhyan Mikael:] Ich habe sie, ja.
Schuld, Vergebung und Karma
Link zum Thema im Video bei 1m37s
Die Frage war von Hiranyakashipu. Toller Name. "Hi Mikael, kannst du etwas zu Schuld und Vergebung sagen? Wie ist deine Betrachtungsweise? Und in diesem Zusammenhang würde ich auch gerne deine Sichtweise zu Karma und karmischen Verstrickungen hören."
Ja, danke für die Frage. Danke für deine Geduld.
Schuld und Vergebung... Ich habe diese Frage im letzten Satsang nicht beantwortet und gesagt: dafür brauche ich mehr Zeit. Wir hatten im letzten Satsang nur noch ein paar Minuten übrig, und da sprichst du das größte Thema der Menschheit an. Nicht umsonst geht damit die Menschheitsgeschichte in der Bibel los. Adam und Eva waren im Paradies, und dann wurden sie aus dem Paradies geworfen. Sie haben vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen. Das heißt: sie wurden fähig zu bewerten. Das Ich, das Ego, entstand: diese Funktionen im menschlichen Gehirn, die bewertet.
Und dadurch entsteht Trennung zwischen mir und anderen Teilen Gottes, anderen Menschen, und auch zu mir selbst. Und deswegen gibt es diese Bibelgeschichte, die besagt: als wir Menschen damit angefangen haben, als das Ego sich entwickelt hat – dieses Wort gab es damals noch nicht, als die Bibel geschrieben wurde, aber als wir anfingen zu bewerten, als wir anfingen, uns Gedanken über mich selbst und andere zu machen –, damit endete das Paradies. Damit haben wir uns unsere eigene Hölle erschaffen. Und deswegen ist dieses Thema 'Schuld' so zentral für Menschen.
Adam und Eva waren im Paradies, und sie haben vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen. Das heißt: sie wurden fähig zu bewerten. Das Ich, das Ego, entstand. Als wir anfingen zu bewerten, als wir anfingen, uns Gedanken über mich und andere zu machen, damit endete das Paradies. Damit haben wir uns unsere eigene Hölle erschaffen.
Link zum Zitat im Video bei 2m31s
Schuld entsteht, wenn ich etwas über mich selbst denke. Meistens denkt man, man sei verkehrt, oder wir denken das Gleiche über andere.
Und der Weg da heraus ist der Weg der Akzeptanz – zu sagen: "Okay, ich bin so", wenn es mich betrifft, wenn ich mich selbst bewerte. Ich komme aus diesem Ego wieder heraus und zurück in den Frieden, wenn ich mich selbst nicht mehr bewerte, sondern einfach so, wie ich bin, annehme.
Und wenn diese Bewertungen, die in mir vorgehen, einen anderen Menschen betreffen, wenn ich glaube, der hat Schuld, der ist verkehrt – das ist mein Ego, dass da denkt –, dann ist der Weg heraus, dem anderen zu vergeben: zu mir selbst zu sagen – der andere muss es nicht hören, ich selbst muss anerkennen, in mir drin –, so ist der andere; auch ein Kind Gottes, genau wie ich. Er darf so sein, er ist so, auch wenn's mir nicht passt, auch wenn's mir wehtut.
Schuld entsteht, wenn ich etwas über mich selbst denke. Meistens denkt man, man sei verkehrt, oder wir denken das Gleiche über andere. Und der Weg da heraus ist der Weg der Akzeptanz. Ich komme aus diesem Ego wieder heraus und zurück in den Frieden, wenn ich mich selbst nicht mehr bewerte, sondern so, wie ich bin, annehme.
Link zum Zitat im Video bei 4m00s
Das ist Schuld und Vergebung, auf ganz grundlegender Ebene. Und es ist interessant: du fragst gleichzeitig nach Karma und karmischen Verstrickungen, und es ist sicher kein Zufall. Diese zwei Fragen gehören untrennbar zusammen. Karma ist das, was wir tun als Mensch, die Taten, die wir tun, wodurch Ego entsteht. Das heißt: immer, wenn ich etwas tue und ich glaube, ich habe das getan, ganz gleich, ob es gut ist oder schlecht, dann entsteht Ich-Gefühl, dann entsteht mehr Ego.
Und immer, wenn mehr Ego entsteht, wenn dieses Ich-Gefühl größer wird, muss ich später, meistens im nächsten Leben, irgendwie lernen zu erkennen, dass das mit mir überhaupt nichts zu tun hat. Dann erlebe ich ganz ähnliche Situationen noch einmal und habe dann Gelegenheit, zu erkennen: "Ah, das bin gar nicht ich. Das hat mit mir gar nichts zu tun."
Und wenn ich mich für schuldig halte, das ist sozusagen die stärkste Form von Ego, oder wenn ich jemand anderen für schuldig halte, das ist die die stärkste Form von Ich-Gefühl, das erzeugt Karma. Und wenn ich sage, "das erzeugt Karma", dann heißt das ganz einfach: das verstärkt dieses Ich-Gefühl ganz ungemein, und dadurch habe ich später die Aufgabe, das wieder aufzulösen; zu erkennen, dass das ein Irrtum war.
Karma ist das, was wir tun, wodurch Ego entsteht. Das heißt: immer, wenn ich etwas tue und ich glaube, ich habe das getan, ganz gleich, ob es gut ist oder schlecht, entsteht Ich-Gefühl, Ego. Und dann muss ich später, meistens im nächsten Leben, irgendwie lernen zu erkennen, dass das mit mir überhaupt nichts zu tun hat.
Link zum Zitat im Video bei 5m51s
Und deswegen ist dieses Vergeben, ich könnte auch sagen, dieses Akzeptieren, so zentral, weil das ein Weg heraus aus dem Ego ist, zurück in den Frieden mit sich selbst und mit allem anderen; zurück ins Paradies.
Deswegen ist dieses Vergeben, ich könnte auch sagen, dieses Akzeptieren, so zentral, weil das ein Weg heraus aus dem Ego ist, zurück in den Frieden mit sich selbst und mit allem anderen; zurück ins Paradies.
Link zum Zitat im Video bei 7m28s
Ja, so viel in diesem Rahmen ganz kurz dazu. Ich könnte darüber ein ganzes Video machen, aber das sind die Wurzeln dieser Themen. Danke, dass du dieses schöne Thema, dieses wichtige Thema, angesprochen hast. Und danke, dass du mich in deiner Email noch einmal daran erinnert hast.
So, Simone, wenn du magst und wenn du etwas hast, dann kannst du gerne vorlesen.
[Simone:] Ja. Das mach ich gerne.
[Dhyan Mikael:] Danke.
[Simone:] Michaela Sossner.
[Dhyan Mikael:] Hallo Michaela. Schön, dass du da bist.
[Simone:] Sie schreibt: "Hallo Mikael, jetzt ist es für mich an der Zeit, in das Gefühl zu kommen, was hinter einseitiger Kontakthaltung in Beziehungen steckt. Seit einem Jahr sitze ich am Morgen in Stille. Das tut gut." Das hat sie geschrieben.
[Dhyan Mikael:] Ich habe die Frage irgendwie überhaupt nicht begriffen. Kannst du sie mir noch mal vorlesen?
[Simone:] Es ist nicht direkt eine Frage. Ich lese sie gerne noch mal vor.
[Dhyan Mikael:] Ja, bitte.
[Simone:] "Hallo Mikael. Jetzt ist es für mich an der Zeit, in das Gefühl zu kommen, was hinter einseitiger Kontakthaltung in Beziehungen steckt.
Seit einem Jahr sitze ich am Morgen und Stille. Das tut gut."
[Dhyan Mikael:] "Ich verstehe leider nicht, was du mit einseitiger Kontakthaltung meinst. Ich bitte dich, einfach noch einen Satz oder zwei dazu zu schreiben, und dann sage ich sehr, sehr gerne etwas dazu. Ich möchte dich nicht missverstehen, weißt du. Lass dir Zeit. Simone liest die nächste Frage vor, und dann bist du gleich die nächste, wenn du geschrieben hast.
Die Sünden der Väter werden weitergegeben
Link zum Thema im Video bei 10m11s
[Simone:] Gut. Die nächste Frage kommt von Black.
[Dhyan Mikael:] Hallo, Black. Grüß dich.
[Simone:] "Hallo, Mikael. Auf dem Weg des bewusster Werdens meiner Gefühle und Gedanken wird mir klar, wie gestört ich bin und wie gestört ich mit anderen umgehe. Allerdings wird mir noch mehr klar, wie gestört die Gesellschaft ist. Es kommt mir so vor, als gäbe es keine Hoffnung für diese stumpfe Gesellschaft, die ihre eigenen Kinder zwingt, sie aus ihrer Unbewusstheit zu ihresgleichen zu erziehen. Das macht mich traurig, wütend und isolierend. Solche Treffen wie diese jetzt lassen mich ein Stück weit wieder normal fühlen. Kannst du was dazu sagen? Danke."
[Dhyan Mikael:] Ach, so, so gerne.
Ja, es ist wirklich spannend. Es ist genau so, wie du sagst: wenn man den spirituellen Weg beginnt, wenn man beginnt, sich selbst kennenzulernen, wenn man beginnt, zu meditieren... Das Erste, was man beginnt, kennenzulernen, das ist man selbst. Du hast es wirklich treffend ausgedrückt. Man lernt zum ersten Mal sich selbst kennen, und man sieht, wie verrückt man ist, wie seltsam, wie verkorkst.
Es ist wirklich spannend. Und dann damit Freundschaft schließen, damit, wie ich bin... Heute scheint der Satsang der großen Themen zu sein. Das ist wunderschön.
Und das ist alles, was du wissen brauchst: wie komme ich mit mir selbst in Frieden? Das ist die Baustelle.
Das ist alles, was du wissen brauchst: wie komme ich mit mir selbst in Frieden? Das ist die Baustelle.
Link zum Zitat im Video bei 12m25s
Mit diesem komischen Kerl, den du da kennenlernst.
Und wahrscheinlich bist du alt genug, um zu wissen, dass der sich nicht verändert. Der war schon immer so. Vielleicht hast Du's auch schon probiert, den zu verbessern, in Therapien oder mit Workshops, aber nach zehn, zwanzig Jahren, weißt du: der ist halt so. Und damit in Frieden kommen, mit diesem Menschen, den man da kennenlernt. Es geht mir genauso wie dir. Jeden einzelnen Menschen, den ich kenne, erlebt das Gleiche.
Und du sagst, dass du dann siehst, dass die Gesellschaft noch verkorkster ist, und dass es dich traurig macht, dass da immer noch mehr neu verkorkste Menschen produziert werden. Nun, es stimmt nicht ganz, was du da sagst. Die Gesellschaft ist nicht verkorkster als du. Die Gesellschaft ist genauso verkorkst wie du, genauso, nur hundertmal du, tausendmal du, millionenfach du. Jeder einzelne Mensch da draußen ist wie du.
Du sagst, dass die Gesellschaft noch verkorkster ist als du. Nun, das stimmt nicht ganz. Die Gesellschaft ist nicht verkorkster als du. Die Gesellschaft ist genauso verkorkst wie du, genauso, nur hundertmal du, tausendmal du, millionenfach du. Jeder einzelne Mensch da draußen ist wie du.
Link zum Zitat im Video bei 13m28s
Da ist niemand, der das Böse meint. Die sind alle einfach genauso wie du. Das steht in der Bibel, das sagte Jesus: "Die Sünden der Väter werden an die Söhne weitergegeben." Und das, was du beobachtest in der Gesellschaft, das beschrieb er damals schon. Er sagt: so wie du bist, so werden deine Kinder sein.
Deine Kinder werden nicht so sein, wie du ihnen sagst, dass sie sein sollen. Alles, was du sagst, ist für die Katz. Wir Menschen lernen durch Kopieren, durch Nachahmen. Das ist unsere große, große Fähigkeit. Wir können alles lernen durch Nachahmen. Deine Söhne, deine Kinder, werden wie du: so wie du lebst, wie du mit dir bist, so werden sie.
Das sagte Jesus: "Die Sünden der Väter werden an die Söhne weitergegeben." Er sagt: so wie du bist, so werden deine Kinder sein. Deine Kinder werden nicht so sein, wie du ihnen sagst, dass sie sein sollen. Wir Menschen lernen durch Nachahmen. Deine Söhne, deine Kinder, werden wie du: so wie du lebst, wie du mit dir bist, so werden sie.
Link zum Zitat im Video bei 14m30s
Und das ist alles, was du wissen brauchst. Wenn du die Gesellschaft verändern möchtest, komm du in Frieden mit dir selbst. Wenn deine Kinder dich erleben, wie du, so wie du bist, als realer Mensch, nicht als idealer Mensch, als realer Mensch, so wie du bist, obwohl du so bist, in Frieden kommst, dann werden sie es auch können – ohne dass du predigst, ohne dass du groß etwas sagst.
Sie lernen es einfach, weil du so bist. Und dann werden deren Kinder noch mehr in Frieden kommen, und so weiter. Kümmere dich also überhaupt nicht um die Gesellschaft. Die Gesellschaft ist einfach wie du. Wenn du dich veränderst, veränderst du damit die Gesellschaft und es ist der einzige Weg, wie sich irgendetwas ändert: nur durch dich, durch dein Licht.
Wenn du die Gesellschaft verändern möchtest, komm du in Frieden mit dir selbst. Wenn deine Kinder dich erleben, wie du, so wie du bist, in Frieden kommst, dann werden sie es auch können. Kümmere dich überhaupt nicht um die Gesellschaft. Die ist einfach wie du. Wenn du dich veränderst, veränderst du damit die auch sie, durch dein Licht.
Link zum Zitat im Video bei 15m22s
Ich sagte eben, das scheint der Satsang großen Themen zu sein. Ich werde an am Heiligabend noch ein Video machen, genau zu dem Thema, genau zu dem, was du eben angesprochen hast: wie kommt die Welt in Frieden? Wie soll das gehen? Alle Leute schauen da heraus und sehen eine Welt in Chaos und in Krieg, und alle wünschen sich Frieden, und die Menschen demonstrieren für Frieden.
Aber keiner weiß, wie es geht.
Komm du mit dir selbst in Frieden. Swamiji, das ist der indische Guru, der die Samarpan-Meditation in die Gesellschaft bringt, der sagt: "Meditiere. Komm in Frieden mit dir selbst, nähere deine Seele, werde zur Seele. Dadurch entzündest du dein Licht, deinen Frieden. Dann wird die Welt dich herum heller.
Alle Leute schauen da heraus und sehen eine Welt in Chaos und in Krieg, und alle wünschen sich Frieden, und die Menschen demonstrieren für Frieden. Aber keiner weiß, wie es geht.
Komm du mit dir selbst in Frieden.
Link zum Zitat im Video bei 16m41s
Und das ist ansteckend. Dann schnappen andere Menschen diese Energie von dir auf und beginnen ebenfalls mit diesem Weg.
Und das ist die einzige Aufgabe, und der einzige Weg, wie irgendetwas verändern wird.
Danke. Danke, Black. Schön, dass du da bist.
Ohne Erwartungen verschwinden alle Probleme
Link zum Thema im Video bei 18m21s
[Simone:] Michaela hat sich gemeldet, Mikael.
[Dhyan Mikael:] Ja, bitte.
[Simone:] Ich lese von Beginn an noch einmal vor, gut?
[Dhyan Mikael:] Ja, sehr gerne.
[Simone:] "Hallo Mikael. Jetzt ist es für mich an der Zeit, in das Gefühl zu kommen, was hinter einseitiger Kontakthaltung in Beziehungen steckt. Seit einem Jahr sitze ich am Morgen in Stille. Das tut gut. Ich meine, dass zu neunzig Prozent ich diejenige bin, die sich meldet bei Menschen, die ich kenne. Da kam heute ein Gefühl dazu: das liegt an mir. Ist das Enttäuschung?"
[Dhyan Mikael:] Danke. Jetzt verstehe ich, was du meinst. Ich habe es mir auch schon so ähnlich gedacht, aber ich war mir nicht ganz sicher, und ich danke dir für die Klarstellung.
Nun ja, schau, es ist so... Wenn du dich bei jemandem meldest, weil dir danach ist... Du kennst da einen Menschen und du hast den lieb und dir ist danach, dich bei dem zu melden, dann tust du das einfach, aus Freude, aus dem Gefühl der Liebe oder Verbundenheit oder was auch immer heraus.
Aber dann kommt die Erwartung, jetzt soll der andere sich aber auch bei mir melden.
Und das ist das, was dich plagt: diese Erwartung. Du kannst dich, wann immer du möchtest, bei den Menschen melden, bei denen du dich melden möchtest. Ob die sich bei dir melden oder nicht, das ist deren Angelegenheit.
Aber sobald du erwartest, dass der andere das Gleiche tut wie du, wirst du enttäuscht werden. Es ist fast so, als würde diese innere Haltung, die man hat, unsichtbar an alle anderen Mitmenschen um einen herum übertragen. Die wissen davon, auf unbewusster Ebene. Wir sind energetisch einfach miteinander verbunden, weißt du?
Und das kennst du vielleicht von dir selbst auch: wenn jemand etwas von dir erwartet, dann fällt es dir schwer, etwas zu geben oder zu tun, selbst wenn Du es eigentlich wollen würdest. Erwartung ist etwas ganz Seltsames. Du hast recht: in gewisser Weise liegt es an dir. Sobald du etwas erwartest, bist du nicht mehr unschuldig. Diese Erwartung, diese mentale Haltung, jetzt sollte der andere aber auch etwas so tun, nimmt die Natürlichkeit, nimmt die Freude.
Das kennst du vielleicht von dir selbst auch: wenn jemand etwas von dir erwartet, dann fällt es dir schwer, etwas zu geben oder zu tun, selbst wenn Du es eigentlich wollen würdest. Erwartung ist etwas ganz Seltsames.
Link zum Zitat im Video bei 20m48s
Aber zu leben, ohne Erwartungen zu haben an die anderen, und ohne Erwartungen an sich selbst, das hat es in sich. Denn hinter den Erwartungen steckt natürlich noch mehr. Wenn du aufhörst zu erwarten, dass sich deine Freunde bei dir melden, dann wirst du wahrnehmen, was für Gefühle es sind, die dich das überhaupt erwarten lassen. Und da, da liegen die Hausaufgaben verborgen: mit diesen Dingen Frieden zu schließen, die uns dazu bringen, diese Dinge überhaupt von anderen Menschen zu erwarten.
Aber zu leben, ohne Erwartungen zu haben an die anderen und an sich selbst, das hat es in sich. Wenn du aufhörst zu erwarten, dann wirst du wahrnehmen, was für Gefühle es sind, die dich überhaupt erwarten lassen. Da liegen die Hausaufgaben verborgen: mit diesen Dingen Frieden zu schließen.
Link zum Zitat im Video bei 21m41s
Wenn aber jemand überhaupt nichts erwartet, dann macht alles Freude mit diesem Menschen.
Wenn du aufhörst, von deinen Freunden etwas zu erwarten, wenn du aufhörst, etwas von deinem Partner zu erwarten, dann wirst du feststellen, dass alles einfacher und leichter wird. Das setzt aber voraus, dass du deine Hausaufgaben machst. Das ist kein mentales Konzept, weißt du? Das ist nichts, was man sich einreden kann. Man kann nicht sagen: "Okay, ab heute erwarte ich nichts mehr." Du kannst dir bewusst werden, was da innerlich in dir vor sich geht, und dann kannst du anfangen, damit aufzuhören. Und dann wirst du fühlen, was es ist, was dich das überhaupt tun lässt.
Und damit Frieden zu schließen, mit diesen Dingen in dir drin, damit im Reinen zu sein: damit verschwinden dann die Erwartungen. Was das ist in dir drin, was für Gefühle das sind, das wirst du entdecken. Aber die Hausaufgaben, die sind immer die gleichen, ganz gleich, was für Gefühle du da entdeckst. Es geht immer darum, 'ja' zu dir zu sagen, so wie du bist. Bei mir war es so: als ich diese Reise, diese Entdeckungsreise in mich selbst hinein begonnen habe vor einigen Jahrzehnten, da habe ich zum Beispiel bemerkt: ich kann nicht alleine sein, ich kann einfach nicht alleine sein.
Wenn aber jemand überhaupt nichts erwartet, dann macht alles Freude mit diesem Menschen. Wenn du aufhörst, von deinen Freunden etwas zu erwarten, wenn du aufhörst, etwas von deinem Partner zu erwarten, dann wirst du feststellen, dass alles einfacher und leichter wird. Das setzt aber voraus, dass du deine Hausaufgaben machst.
Link zum Zitat im Video bei 22m33s
Und ich habe alles getan, um nicht allein zu sein. Ich lebte immer in Beziehungen, und ich habe immer alles getan, dass Leute mich mögen, und ich konnte nicht alleine sein. Und dann diese Bedürftigkeit, die dahintersteckt, nicht bei anderen Menschen befrieden wollen, sondern selbst damit zu sein, das war wirklich eine Aufgabe. Aber wenn man einmal damit anfängt, geht es eigentlich ganz leicht und ganz schnell.
Ich konnte nicht alleine sein. Und dann diese Bedürftigkeit, die dahintersteckt, nicht bei anderen Menschen befrieden wollen, sondern selbst damit zu sein, das war wirklich eine Aufgabe. Aber wenn man einmal damit anfängt, geht es eigentlich ganz leicht und ganz schnell.
Link zum Zitat im Video bei 24m13s
Ja, ich kann dich dazu nur ermutigen. Das ist ein guter Weg, und alles wird sich für dich ändern, wenn du anfängst, damit Frieden zu schließen. Und dann wirst du dieses Problem mit diesen einseitigen Kontakterfahrungen nicht mehr haben, einfach, weil du gar nichts mehr erwartest.
Du bemerkst gar nicht mehr, dass das irgendetwas Einseitiges ist. Du hast einfach Kontakt, wenn dir danach ist, wenn nicht, dann nicht, und vielleicht hast du dann zwei Jahre später wieder Lust, dich bei dem Menschen zu melden und bemerkst: "Oh, der hat sich ja nie bei mir gemeldet", aber es macht dir nichts aus. So ist es für mich.
Aber wenn du, und das ist üblich... Die meisten Menschen machen natürlich nicht das, was ich empfehle, sondern die meisten Menschen denken: "Jetzt habe ich das gemacht, jetzt sollen die aber auch ihren Teil dazu machen." Und das klingt alles ganz gerecht und ganz richtig, aber es funktioniert nicht. Es nützt nichts. Es macht's nur noch schlimmer.
Ich danke dir, dass du dich gemeldet hast. Vielen Dank. Ich freu mich, dass du da bist.
Du kannst das Ego nicht verändern
Link zum Thema im Video bei 26m22s
[Simone:] Dann lese ich jetzt die nächste Frage vor, Mikael. Sie kommt von John.
[Dhyan Mikael:] Hallo John. Schön, dass du da bist. Ich freue mich.
[Simone:] "Bei der Samarpan-Meditation gehe ich immer wieder ins Kronenchakra, also ins Nichtdenken. Wenn Gedanken aufkommen, soll ich nicht darauf eingehen, also immer wieder zum Kronenchakra zurückkehren? Die Probleme und Sorgen einmal dreißig Minuten loszulassen am Tag. Zum Thema Ego: kann man dieses wirklich komplett loslassen, oder geht es gar nicht?
Bildet sich dann nicht automatisch wieder eine neue oder andere Persönlichkeit? Ich möchte mein Ego verkleinern oder ablegen, wenn das möglich sein sollte. Ich habe intrusive, penetrante Gedanken und merke, dass ich mit meinen Gedanken identifiziert bin. Wie ich mich desinfizieren kann von meinen Gedanken würde mich interessieren."
[Dhyan Mikael:] Das ist schön gesagt: desinfizieren von den Gedanken. Oder desidentifizieren. Danke für deine Frage, John. Ja, es ist genau so, wie du das beschreibst. Man setzt sich zum Meditieren hin, und dann lernt man den Lärm in sich selbst kennen, so ist es für alle Menschen. Und in der Samarpan-Meditation geht es nicht darum, dass du dich hinsetzen und eine halbe Stunde lang Stille erlebst. Das wirst du nicht erleben.
Es geht darum, sich immer wieder der Stille, immer wieder dem Kronenchakra zuzuwenden, und den Lärm der Gedanken immer wieder zu ignorieren. Und dann packen sie dich wieder, und sobald Du es bemerkst, ganz still und leise, ohne Diskussion, ohne Kampf, sie wieder ignorieren und ganz sachte und sanft zurückkehren zum Kronenchakra. Und das immer wieder, immer wieder, immer wieder. Du kannst die Gedanken nicht abstellen.
Das zu wollen, ist einfach nur ein weiterer Gedanke. Du kannst auch das Ego nicht ablegen. Das ist eines der Lieblingsvorhaben des Egos: das Ego loswerden. Das klingt richtig gut, und das ist ein tolles Vorhaben für das Ego, damit ist man lange beschäftigt und kommt nie ans Ziel. Das Einzige, was du tun kannst, ist, diese Gedanken ignorieren und in Frieden kommen mit dir, so wie du bist, mit Gedanken, mit Ego.
Du kannst die Gedanken nicht abstellen. Das zu wollen, ist einfach nur ein weiterer Gedanke. Du kannst auch das Ego nicht ablegen. Das ist eines der Lieblingsvorhaben des Egos: das Ego loswerden. Das Einzige, was du tun kannst, ist, diese Gedanken ignorieren und in Frieden kommen mit dir, so wie du bist, mit Gedanken, mit Ego.
Link zum Zitat im Video bei 28m25s
Du kannst nichts an deinem Ego verändern, nichts. Du kannst nichts an deinen Gedanken verändern. Und wenn Du es versuchst, machst du beides nur schlimmer. Dann gibst du denen Energie, Bedeutung, Wichtigkeit. Vergiss das. Denk nicht drüber nach. Spiel einfach "meditieren", ganz unernst. Setz dich hin und meditiere, und dann geht der Lärm los, und dann ignorierst du den und gehst da wieder hoch, so als ginge es um nichts. Kämpfe nicht. Kämpfe nicht um irgendetwas. Versuche nicht, Stille zu erreichen. Einfach immer wieder dieses einfache Spiel: "Ah, ein Gedanke kommt?
Du kannst nichts an deinem Ego verändern, nichts. Du kannst nichts an deinen Gedanken verändern. Und wenn Du es versuchst, machst du beides nur schlimmer. Dann gibst du denen Energie, Bedeutung, Wichtigkeit. Vergiss das. Denk nicht drüber nach. Spiel einfach "meditieren", ganz unernst.
Link zum Zitat im Video bei 29m08s
Okay. Ignorieren, zurückkehren." Und wenn du das machst, mit diesem Gleichmut, ohne Ziel, ohne Verbissenheit, ohne, dass man das ernst und wichtig nimmt, dann, ganz erstaunlich schnell, wird es friedlich. Das ist das Einzige, was du tun kannst. Der Rest geschieht nur von selbst. Deswegen sage ich auch immer wieder so gern: das ist ein ganz natürlicher Prozess, als würdest du durch diese einfache Übung, die man in der Samarpan-Meditation macht, eine Pflanze pflegen, gießen, düngen. Und die wächst, ganz, ganz langsam.
Du meditierst, und dann geht der Lärm los, und dann ignorierst du den und gehst wieder da hoch, so als ginge es um nichts. Kämpfe nicht. Versuche nicht, Stille zu erreichen. Einfach immer wieder dieses einfache Spiel: "Ein Gedanke kommt? Okay. Ignorieren, zurückkehren." Das ist das Einzige, was du tun kannst. Der Rest geschieht nur von selbst.
Link zum Zitat im Video bei 29m37s
Swamiji, der die Samarpan-Meditation in die Gesellschaft bringt, hat ein wunderbares Bild dafür verwendet.
Er sprach von diesem Samen, dieses kleine Samenkorn.
Und dieses Samenkorn weiß überhaupt nicht, wie es wachsen soll. Es ist umgeben von diesen vielen riesigen Steinen und weiß überhaupt nicht, wie es jemals ans Licht kommen soll. Es weiß nicht, was es mit diesen Steinen tun soll. Es kann die Steine nicht beiseite schieben, es ist viel zu schwach, viel zu klein. Und so ist es mit uns, mit unseren Gedanken und mit dem Ego. Wir können überhaupt nichts dagegen tun.
Aber dann, dann fragt dieses Samenkorn einen riesigen Baum, der direkt neben dem Samenkorn gewachsen war, um Rat, über die Wurzeln, und sagte: "Hey, was soll ich tun? Ich will auch so groß werden wie du, aber ich kann nicht. Ich habe hier diese Steine um mich herum – die Gedanken, das Ego –, was soll ich nur tun?" Und der Baum flüstert den Samen zu: "Ach, mach dir keine Sorgen, alles ist gut." Und der Same beruhigt sich und fängt irgendwie an zu wachsen.
Er weiß immer noch nicht, was er mit den Steinen tun soll. Er hat keine Ahnung, aber irgendwie fängt er an zu wachsen, und der große Baum beruhigt ihn immer wieder und sagt: "Alles ist okay, mach dir keine Gedanken." Und so wächst der Samen ein kleines bisschen weiter, immer weiter und immer weiter. Die Steine sind immer noch da, an denen hat sich nichts verändert. Und dann wird dieser kleine Same ein Pflänzchen.
Und das Pflänzchen wird immer größer, wächst um diese Steine herum, kümmert sich gar nicht mehr darum. Und irgendwann ist aus diesem kleinen Samen ein großer Baum geworden. Die Steine sind immer noch da, aber der Samen ist immer größer gewachsen. Dieses Bäumchen ist immer größer geworden. Und im Vergleich zu den Steinen, die diesem winzigen Samenkorn anfangs so riesig und so bedrohlich vorgekommen waren... im Vergleich zu diesem Baum sind die Steine nichts – vollkommen bedeutungslos.
Und die Moral, die Bedeutung dieser Geschichte ist folgende. Kümmere dich nicht um das, was dich plagt. Du kannst es nicht verändern. Du kannst deine Gedanken nicht verändern. Du kannst dein Ego nicht verändern. Stattdessen nähere dein Samenkorn. Meditiere. Dadurch, ohne dass du das merkst, beginnst du zu wachsen. Du wirst, ohne dass du das merkst, allmählich immer größer, immer kräftiger.
Kümmere dich nicht um das, was dich plagt. Du kannst es nicht verändern. Du kannst deine Gedanken nicht verändern. Du kannst dein Ego nicht verändern. Stattdessen nähere dein Samenkorn. Meditiere. Dadurch, ohne dass du das merkst, beginnst du zu wachsen. Du wirst, ohne dass du das merkst, allmählich immer größer, immer kräftiger.
Link zum Zitat im Video bei 33m20s
Deine Seele in dir wächst. Du bekommst eine ganz neue, innere Kraft. Und das machst du ein paar Jahre. Und nach ein paar Jahren merkst du... Dann hörst du andere Leute über Gedanken reden und über Ego, und dann erinnerst du dich: "Ah ja, seltsam. Ich habe immer noch Gedanken, ich habe immer noch ein Ego, aber ich bemerke es eigentlich kaum noch. Es macht mir gar nichts mehr aus."
Deine Seele in dir wächst. Du bekommst eine ganz neue, innere Kraft. Und nach ein paar Jahren hörst du andere Leute über Gedanken reden und über Ego, und dann erinnerst du dich: "Seltsam. Ich habe immer noch Gedanken, immer noch Ego, aber ich bemerke es eigentlich kaum noch. Es macht mir gar nichts mehr aus."
Link zum Zitat im Video bei 33m52s
Swamiji wurde einmal gefragt, genau diese Frage, die du hattest: "Wie kann man das wegmachen, diese Sachen?" Und dann hat Swamiji ein Bild gemalt. Er hat auf einem Blatt Papier einen Strich gemalt und sagte: "Dieser Strich, wie kannst du diesen Strich kleiner machen, ohne den Strich zu verändern?"
Und es gibt nur einen Weg, diesen Strich kleiner zu machen, ohne ihn zu verändern. Du nimmst den Stift und malst einen zweiten Strich neben den ersten. Und diesen zweiten Strich, den malst du länger, viel länger, immer noch länger und noch länger. Und je länger dieser zweite Strich wird, desto kleiner wird der erste.
Das ist die Geschichte dieses Samenkornes und den Steinen. Das ist die Geschichte von dir und deinem Ego und den Gedanken. Und wenn du meditierst, wenn du ganz geduldig und stur immer wieder zum Kronenchakra zurückkommst, immer wieder die Steine ignorierst, dein Ego, die Gedanken immer wieder ignorierst, und das muss man üben, dann wächst etwas in dir, und das, was dich heute plagt, was dir heute als enormes Hindernis erscheint, wird in einigen Jahren für dich völlig bedeutungslos sein.
Das ist die Geschichte dieses Samenkornes und den Steinen, von dir und deinem Ego und den Gedanken. Und wenn du meditierst, wenn du immer wieder die Steine ignorierst, dein Ego, die Gedanken, dann wächst etwas in dir, und das, was dich heute plagt, wird in einigen Jahren für dich völlig bedeutungslos sein.
Link zum Zitat im Video bei 35m24s
Das Gleiche gilt für andere Hindernisse in deinem Leben, wo du heute denkst: "So kann ich nicht leben, ich komme so nicht weiter. Wie soll das gehen?" Und dann wird deine Seele stärker, deine Aura wird stärker, und all diese Dinge werden völlig bedeutungslos, ohne dass sie sich verändert haben. Das ist der Weg.
Das Gleiche gilt für andere Hindernisse in deinem Leben, wo du heute denkst: "So kann ich nicht leben, ich komme so nicht weiter. Wie soll das gehen?" Und dann wird deine Seele stärker, deine Aura wird stärker, und all diese Dinge werden völlig bedeutungslos, ohne dass sie sich verändert haben. Das ist der Weg.
Link zum Zitat im Video bei 36m09s
Danke für deine Frage.
[Simone:] John schreibt: "Wir müssen daran wachsen. Ich danke dir von Herzen."
[Dhyan Mikael:] Ja, es ist das Einzige, was wir zu tun haben: wachsen; unseren Samen düngen. Und das geschieht, indem wir uns nach innen wenden, zur Stille – das wahre Innen, nicht die Gedanken. Und denke daran: alles Wachsen braucht Zeit. Das ist das Einzige. Sei geduldig.
Es ist das Einzige, was wir zu tun haben: wachsen; unseren Samen düngen. Und das geschieht, indem wir uns nach innen wenden, zur Stille – das wahre Innen, nicht die Gedanken. Und denke daran: alles Wachsen braucht Zeit. Das ist das Einzige. Sei geduldig.
Link zum Zitat im Video bei 36m55s
Ich bin ohnmächtig und habe nichts zu sagen
Link zum Thema im Video bei 37m36s
[Simone:] Hiranyakashipu hat eine Frage an dich.
[Dhyan Mikael:] Ja, bitte.
[Simone:] "Hi Mikael. Kannst du etwas zur Ohnmacht sagen? Wie ist deine Erfahrung damit."
[Dhyan Mikael:] Danke.
Ich bin ohnmächtig. Ich bin völlig machtlos. Ich habe hier überhaupt nichts zu sagen. Und wenn du das weißt, dann lässt du los und lässt das Leben machen.
Ich bin ohnmächtig. Ich bin völlig machtlos. Ich habe hier überhaupt nichts zu sagen. Und wenn du das weißt, dann lässt du los und lässt das Leben machen.
Link zum Zitat im Video bei 37m56s
Und wenn du das nicht wissen willst, wenn du es nicht glauben möchtest, dann probierst Du, es selbst zu machen. Das geht dann eine Weile gut, aber das Leben hat so seine Arten und Weisen, jedem einzelnen Menschen beizubringen, dass er in Wirklichkeit vollkommen ohnmächtig ist, und dass alles Wichtige und Richtige von selbst geschieht. Und zu dieser Einsicht und zu dieser Weisheit zwingt uns das Leben. Dazu ist es da; dazu sind wir hier.
Das Leben hat so seine Arten und Weisen, jedem einzelnen Menschen beizubringen, dass er in Wirklichkeit vollkommen ohnmächtig ist, und dass alles Wichtige und Richtige von selbst geschieht.
Link zum Zitat im Video bei 38m21s
Und das Ego mag die Ohnmacht natürlich überhaupt nicht. Das Ego glaubt, es kann alles. Das Ego glaubt, es sollte auch alles können. Und dann probiert man es natürlich, und dann scheitert man. Dann probiert man es wieder, und scheitert wieder. Und irgendwann, wenn man nicht mehr weiter weiß, dann erkennt man: "Okay, ich bin ohnmächtig".
Und dann lässt du los, und dann sagst du: "Okay, Leben, ich sehe es ein. Ich kann es nicht machen. Mach du." Oder, wenn du Christ bist: "Dein Wille geschehe." Und dann erlebst du plötzlich, wie das Leben funktioniert, wenn du loslässt und das Leben machen lässt. Das kann ich zur Ohnmacht sagen.
Danke für deine Frage.
Deine Meditation ist nicht deine Angelegenheit
Link zum Thema im Video bei 40m03s
Ich würde gerne noch eine Frage vorlesen, die ich hier habe, weil die zu dem passt, was John vorhin gefragt hat.
"Ich versuche, mich in der Samarpan-Meditation, doch nehmen meine Allerweltsgedanken immer wieder den meisten zeitlichen Raum in der Meditation ein. Daher die Frage: wie fühlt es sich an, im Kronenchakra zu sein? Wann weiß oder spüre ich, dort angekommen zu sein? Nachdem ich diese drei Kreise mit der Hand auf dem Scheitel gemacht habe, verliert sich bei mir ganz schnell das Gefühl für das dort oben. Hörst du meine Ungeduld? Ich habe keine Ahnung, wie oft dir diese Frage schon gestellt wurde, doch brauche ich wohl hier deine Antwort."
Ich möchte gern diese Frage hier anschließen, und an das, was ich vorhin gesagt habe, weil es einfach so ist, und weil man es immer wieder hören muss. Immer wieder schreiben mir Menschen und sagen: "Ich kann nicht meditieren. Ich setze mich hin und die ganze Zeit sind Gedanken da. Ich bin überhaupt nicht still." Und ich möchte es noch einmal sagen: das ist normal. Wir setzen uns nicht hin, um eine halbe Stunde Stille zu erleben. Wir setzen uns hin, um zu erleben, wie ich bin. Du wirst mit der Realität in deinem Inneren konfrontiert.
Und dann, trotz der Gedanken – das ist der Trick: trotz der Gedanken – zurückzukehren zum Kronenchakra, das ist das, was dich wachsen lässt. Dieser eine Akt, der immer und immer wieder wiederholt wird. Immer wieder diese Sturheit: du wirst abgelenkt durch die Gedanken, und sobald du es bemerkst, ganz friedlich und heimlich und still zurückzukehren zum Kronenchakra – das lässt deine Seele wachsen.
Wir setzen uns nicht hin, um eine halbe Stunde Stille zu erleben. Wir setzen uns hin, um zu erleben, wie ich bin. Du wirst mit der Realität in deinem Inneren konfrontiert. Und dann, trotz der Gedanken – das ist der Trick: trotz der Gedanken – zurückzukehren zum Kronenchakra, das ist das, was dich wachsen lässt.
Link zum Zitat im Video bei 41m24s
Unweigerlich.
Immer wieder diese Sturheit: du wirst abgelenkt durch die Gedanken, und sobald du es bemerkst, ganz friedlich und heimlich und still zurückzukehren zum Kronenchakra – das lässt deine Seele wachsen. Unweigerlich.
Link zum Zitat im Video bei 42m07s
Und du kannst nie wissen, wie gut du meditierst. Du kannst nie wissen, ob du gerade im Kronenchakra bist oder nicht. Stelle dir diese Fragen nicht. Das ist der Verstand mit einer neuen Färbung von Gedanken: "Ja gut, jetzt hast du die Gedanken losgelassen, aber bist du jetzt wirklich da oben oder wo steckst du jetzt gerade?" Das Beste ist, sich darüber überhaupt keine Gedanken zu machen. Swamiji hat immer ganz tolle praktische Ratschläge, und er sagt: "Denke nicht darüber nach, wie gut deine Meditation ist."
Er sagt: wie gut deine Meditation ist, das ist seine Aufgabe. Das ist seine Verantwortung – die von Swamiji. Der hat die Meditation gebracht, der hat sie dir eingebrockt. Der muss sich jetzt darum kümmern, dass das alles funktioniert. Du bist dafür nicht verantwortlich. Mit anderen Worten: es liegt nicht in deiner Kontrolle, es liegt nicht in deiner Macht. Du machst einfach diese einfache Übung, und ansonsten brauchst du dir überhaupt gar keine Gedanken machen: "Bin ich jetzt im Kronenchakra? Bin ich jetzt nicht im Kronenchakra?"
Du kannst nie wissen, wie gut du meditierst. Du kannst nie wissen, ob du gerade im Kronenchakra bist oder nicht. Stelle dir diese Fragen nicht. Das ist der Verstand mit einer neuen Färbung von Gedanken.
Link zum Zitat im Video bei 42m34s
Du gehst mit deiner Aufmerksamkeit in diese Richtung, so gut du eben kannst. So mache ich das. Und du wirst feststellen, wenn du das tust: je entspannter du damit bist, je gleichgültiger dir diese ganzen Fragen sind, desto mehr spürst du, dass du dort bist. Je unschuldiger du bist, je weniger du dir darüber Gedanken machst, desto mehr passiert das im Kronenchakra ruhen fast wie von selbst. Es ist ganz paradox: wenn man es will, wenn man es überprüfen will und wenn man es genau wissen will, dann geht es gar nicht, denn dann ist man in Gedanken.
Deswegen dieser wundervolle Ratschlag von Swamiji; überlass ihm das. Wisse einfach, er kümmert sich darum. Gott kümmert sich darum. Es gibt doch dieses wunderschöne Sprichwort oder diese Geschichte: wenn der Mensch einen Schritt auf Gott zu macht, eilt ihm Gott neunundneunzig Schritte entgegen. Ich mag das. Wir können nicht zu Gott gehen. Wir können nirgendwo hingehen. Wir sind völlig ohnmächtig.
Du gehst mit deiner Aufmerksamkeit in diese Richtung, so gut du eben kannst. Je entspannter du damit bist, je gleichgültiger dir diese ganzen Fragen sind, desto mehr spürst du, dass du dort bist. Je unschuldiger du bist, je weniger du dir darüber Gedanken machst, desto mehr passiert das im Kronenchakra ruhen fast wie von selbst.
Link zum Zitat im Video bei 43m42s
Aber allein der Wille, allein dieses ganz unschuldige Versuchen reicht – der ganze Rest geschieht von selbst.
Es gibt dieses wunderschöne Sprichwort: wenn der Mensch einen Schritt auf Gott zu macht, eilt ihm Gott neunundneunzig Schritte entgegen. Ich mag das. Wir können nicht zu Gott gehen. Wir sind völlig ohnmächtig. Aber allein der Wille, allein dieses ganz unschuldige Versuchen reicht – der ganze Rest geschieht von selbst.
Link zum Zitat im Video bei 44m43s
Und das ist wirklich so.
Danke für deine Frage.
[Simone:] Ich habe noch einige Fragen, die ich gerne vorlesen möchte. Ich möchte aber noch kurz auf einen Kommentar im YouTube-Chat eingehen, bevor ich sie vorlese. Gutter hat gemeint, ich habe seine Frage eben nicht vorgelesen oder quasi andere bevorzugt. Nein, so hast du es nicht geschrieben – dass ich quasi Fragen ausgelassen habe. Ich hatte den Eindruck, dass da noch etwas kommt, dass du noch etwas ergänzen möchtest, und als ich sie vorlesen wollte, war sie zurückgezogen. Also, bitte schreibe gerne noch einmal deine Frage an Mikael in den Chat, dann lese ich sie natürlich gerne vor.
[Dhyan Mikael:] Oh, danke für die Erklärung, Simone. Sehr hilfreich. Danke.
[Simone:] Da, das ist mir sehr wichtig, dass wirklich alle Fragen vorgelesen werden, soweit es sich halt heute zeitlich ausgeht.
Eine halbe Stunde Meditieren, und dann: leben
Link zum Thema im Video bei 46m41s
Micha Schneider fragt: "Lieber Mikael, Swamiji empfiehlt, täglich dreißig Minuten zu meditieren und nicht länger. Weshalb sollte man nicht auch länger als dreißig Minuten in Hingabe meditieren, wenn es sich gut und hilfreich anfühlt? Herzlichen Dank und alles Liebe, Micha."
[Dhyan Mikael:] Hallo Micha. Danke für diese tolle Frage.
Ja, dazu sage ich sehr gerne etwas. Zu Beginn meiner Antwort möchte ich dir gerne kurz etwas erzählen, was ich mit Swamiji selbst erlebt habe. Ich war mit ihm in einem Retreat und er gab einen Diskurs, und am Ende des Diskurses meditierten wir alle zusammen.
Und es war einfach toll. Ich weiß nicht... dreihundert Leute waren wir in diesem großen Zelt, und Swami saß vorne vor uns, und wir meditierten zusammen, es war unbeschreiblich. Und dann war die halbe Stunde vorbei. Und diese vielen hundert Menschen saßen alle da, völlig ausgeblisst. Die wollten da am liebsten noch ewig weiter sitzen und darin schwelgen. Und weißt du, was Swamiji gemacht hat? Er hat in die Hände geklatscht und hat gesagt: "Los, aufstehen jetzt. Weiter geht's, an die Arbeit."
Und das hat mich nachdrücklich beeindruckt. Ich habe später etwas mit mir selbst erlebt, das möchte ich dir auch noch erzählen. Ich begann die Samarpan-Meditation mit dieser halben Stunde. Und dann, nach einer Weile, ich weiß nicht, nach ein, zwei Jahren, wurde das immer besser und immer schöner, und dann begann ich, länger zu meditieren, weil es so schön war.
Ich habe dann teilweise eine Stunde meditiert, manchmal sogar länger als eine Stunde. Und dann ist mir irgendwann einmal etwas aufgefallen. Zwei Dinge sind mir aufgefallen, an mir selbst. Das eine war, dass ich irgendwie einen Ehrgeiz entwickelt hatte, möglichst lang meditieren zu können, als sei das besser. Da dachte ich: "Das ist jetzt interessant. Das hat ja mit Meditieren nun gar nichts zu tun." Und mir ist noch etwas Zweites aufgefallen.
Ich brauchte am Anfang relativ lange, bis ich wirklich in eine Meditation gelangt war, und deswegen wollte ich dann später länger meditieren, einfach, um es noch viel länger genießen zu können. Ja, diese zwei Dinge hatte ich also an mir beobachtet. Und irgendwann erinnerte ich mich an das, was du gerade gesagt hast: dass Swamiji nämlich sagte, nur eine halbe Stunde. Und nach diesen Erfahrungen habe ich ihn plötzlich verstanden, und dann begann ich, meine Meditationszeit auf eine halbe Stunde zu begrenzen.
Ich stelle mir keinen Wecker, aber man hat das ja irgendwann im Gefühl. Sobald ich das Gefühl habe, die halbe Stunde ist vorbei, dann schlage ich die Augen auf und checke, und dann sind es meistens zweiunddreißig, dreiunddreißig Minuten, und dann höre ich auf. Und dadurch, dass ich die Meditationszeit begrenze, so wie er das sagt, dadurch ist mir etwas klar geworden: ich muss diese Zeit nutzen, diese köstliche Zeit, diese wertvolle Zeit.
Und seit ich weiß, dass ich danach nicht so lange weitermachen darf, wie ich will, seitdem bin ich viel fokussierter von Anfang an. Ich beginne zu meditieren, und natürlich werde ich, wie du auch, von den Gedanken abgelenkt, aber viel schneller wird mir in der Meditation klar: "Moment mal, das ist meine heilige Zeit. Ich bleibe im Kronenchakra." Und dadurch entsteht eine Entschlossenheit und eine Kraft, ein Fokus: "Das ist meine Zeit. Ich nutze sie, wie ich will." Und das dient der Meditation.
Seit ich weiß, dass ich nicht so lange weitermachen darf, wie ich will, seitdem bin ich viel fokussierter von Anfang an. Natürlich werde ich von den Gedanken abgelenkt, aber viel schneller wird mir in der Meditation klar: "Moment mal, das ist meine heilige Zeit." Dadurch entsteht eine Entschlossenheit, eine Kraft, und das dient der Meditation.
Link zum Zitat im Video bei 50m30s
Und das zerstört auch dieses Ego, ich kann lang meditieren. Da gibt es aber noch etwas anderes. Das Leben, das auf dich wartet nach der Meditation, ist genauso wichtig wie die Meditation selbst. In der Meditation hast du diesen ungeheuren Luxus, nur im Kronenchakra zu ruhen, ohne jede Verantwortung, ohne jede Ablenkung. Diese Möglichkeit hast du, wenn du sie gut nutzt. Und dann gehst du ins Leben, in den Alltag. Du erfüllst deine Pflichten, deinen Beruf, deine Aufgaben, du erledigst deine Arbeit.
Und dann, im Alltag, in der Tätigkeit, dort meditativ zu bleiben, dort bei dir zu bleiben, dort immer wieder zu dir und ins Kronenchakra zurückzukehren, das ist die Übung, die du dann dreiundzwanzigeinhalb Stunden am Tag machen kannst. Und die macht dich stark.
Das Leben, das auf dich wartet nach der Meditation, ist genauso wichtig wie die Meditation selbst. In der Meditation hast du diesen ungeheuren Luxus, nur im Kronenchakra zu ruhen. Und dann gehst du ins Leben, erfüllst deine Pflichten. Und dann meditativ zu bleiben, bei dir zu bleiben, das ist die Übung, und die macht dich stark.
Link zum Zitat im Video bei 51m33s
Das ist das, was dich dann wirklich wachsen lässt. Eine halbe Stunde am Morgen als Erinnerung, als Startzündung; aber dann: das, was dich wirklich reif und groß werden lässt, das ist das Leben selbst. Das ist kein Zufall, dass wir hier in diesem Leben sind. Das ist kein Zufall, dass Du es schwierig hast und auf Herausforderungen stößt und auf schwierige Situationen und auf Ablenkung und auf Verführungen.
Das ist das, woran du dann wirklich wächst. Und diese zwei Dinge zusammen: die halbe Stunde Meditation am Morgen, sodass du mit dieser Ausrichtung nach innen den Tag beginnst, und dann die restlichen dreiundzwanzigeinhalb Stunden da draußen im Leben. Das ist das, was dich weiterbringt. So erlebe ich das.
Das ist kein Zufall, dass wir hier in diesem Leben sind, dass Du es schwierig hast und auf Herausforderungen stößt. Das ist das, woran du wirklich wächst. Diese zwei Dinge zusammen: die halbe Stunde Meditation, sodass du mit dieser Ausrichtung nach innen den Tag beginnst, und dann 23,5 Stunden da draußen im Leben. Das ist das, was dich weiterbringt.
Link zum Zitat im Video bei 52m54s
Danke für deine Frage.
Ein Diener des Lebens sein
Link zum Thema im Video bei 53m43s
[Simone:] Franziska schreibt.
[Dhyan Mikael:] Hallo Franziska. Schön, dass du da bist.
[Simone:] "Hallo lieber Mikael. Ich freue mich, heute einmal live dabei zu sein. Ich habe eine Frage, die mich momentan sehr beschäftigt: das Thema Geld verdienen. Ich bin siebenundzwanzig Jahre alt und plane nach zwei Jahren gemeinsamer Weltreise mit meinem Partner, nächstes Jahr sesshaft zu werden. Wir möchten zusammenziehen und ich merke, wie sehr ich mir einen festen Standort wünsche.
Allerdings wird das mit einer Wohnung, einem Auto, das mir für meine Unabhängigkeit und Freiheit sehr wichtig ist, und all den damit verbundenen Kosten nicht gerade günstig. Ich schätze, ich müsste mindestens zwanzig Stunden pro Woche arbeiten, wahrscheinlich sogar mehr, um mir diesen Lebensstil leisten zu können. Meiner Erfahrung nach ist es so: sobald ich längere Zeit dieselbe Arbeit mache und mich dazu gezwungen fühle, sei es Arbeit oder auch beim Studieren, baue ich innerlich so viel Widerstand auf, dass ich irgendwann komplett zusammenbreche.
Ich fühle mich dann so ausgelaugt, dass ich nur noch im Bett liegen und jegliche Verantwortung abgeben möchte. So viele Stunden meiner Zeit nur für Geld zu investieren, fühlt sich so falsch an. Ich habe seit Jahren versucht, herauszufinden, welche Arbeit mich wirklich erfüllt und ich nicht das Gefühl habe, meine Zeit zu verschwenden. Aber bisher finde ich keine Antwort darauf. Kannst du mir dazu etwas sagen? Danke."
[Dhyan Mikael:] Vielen Dank. Ich liebe diese praktischen Fragen aus dem Leben. Vielen, vielen Dank.
Ich habe in meinem Leben nie gearbeitet, um Geld zu verdienen. Ich weiß nicht, wieso. Ich hatte einfach Glück, glaube ich. Ich habe einfach das gemacht, was ich gemacht habe, und ich hatte damit Freude, und irgendwie habe ich damit Geld verdient.
Und dann hatte ich so Spaß bei dem, was ich da gemacht habe, dass das natürlich entsprechend gut funktioniert hat, und dann habe ich meistens auch ganz gut verdient.
Aber ich glaube nicht, dass das dein Problem ist.
Weißt du, du hast es gerade selbst wirklich wunderbar geschrieben. Du machst irgendeine Tätigkeit, und dann baut sich in dir dieser Widerstand auf, dieses: "Ah, das taugt mir nicht, das kann's ja wohl nicht sein." Und der Widerstand wird immer größer, und irgendwann kannst du gar nichts mehr machen, und du liegst nur noch im Bett.
Und dieser Widerstand, der wird dein Leben komplett sabotieren; der wird alles zum Stillstand bringen. Es gibt zwei Arten zu leben, und du kannst dich entscheiden, welche Art von Leben du leben möchtest. Die eine Art von Leben ist, dass du entscheidest, wie dein Leben aussehen soll, und dann kämpfst du dafür, dass dein Leben so wird, wie du dir das vorstellst; dass du eine Wohnung hast, die dir gefällt, ein Auto; dass du natürlich trotzdem unglaublich viel Zeit für dich hast; all solche Sachen, die man sich so ausdenkt.
Das ist ein hartes Leben.
Oder – und so lebe ich; so habe ich schon immer gelebt, aber ohne es zu wissen... Schon Jahrzehnte, bevor ich irgendwie, ohne dass ich dafür was konnte, auf dem spirituellen Weg gelandet bin, habe ich eigentlich schon so gelebt. Ich bin in dieses Leben schon so gekommen. Ich weiß gar nicht, warum. Du kannst so leben: "Gott, das ist dein Leben. Sage mir, was ich damit tun soll."
Dann wirst du erleben, wie Gott möchte, dass du lebst. Das wird ein abenteuerliches Leben, ein unvorhersehbares Leben, ein reiches Leben, ein lebendiges Leben, ein unvorstellbares Leben.
Es gibt zwei Arten zu leben. Du kannst dich entscheiden. Die eine Art ist, dass du entscheidest, wie dein Leben aussehen soll, und dann kämpfst du dafür. Das ist ein hartes Leben. Oder: "Gott, das ist dein Leben. Sage mir, was ich damit tun soll." Dann wirst du erleben, wie Gott möchte, dass du lebst. Das wird ein reiches Leben, ein unvorstellbares Leben.
Link zum Zitat im Video bei 57m00s
Dann kommst du an nach deiner Reise, und irgendetwas wird sicher gehen, du weißt gar nicht, wie, und dann sagst du einfach 'ja'. Irgendeine Arbeit, an die du noch nie gedacht hast, wird sich auftun, und du sagst: "Ah, schau an. Das will Gott? Okay. Dann mache ich das jetzt, so gut ich kann. Mit so viel Freude und Enthusiasmus, wie ich nur kann."
Ich möchte dir ein Geheimnis verraten über die Arbeit.
Die meisten Menschen arbeiten, "um zu": um damit etwas zu erreichen; um Geld zu verdienen, oder um Karriere zu machen. Und das ist mühsam. Da muss man viel Energie hineinstecken. Ich kann so nicht leben. Oder du arbeitest für etwas; du gibst etwas. Du arbeitest nicht, weil du etwas bekommen möchtest, sondern du arbeitest, weil es deine Aufgabe ist; weil du etwas geben möchtest.
Und wenn du das einmal probierst, wirst du feststellen, was das für eine Energie hat, was das für eine Freude hat, Diener zu sein: zu dienen – und auch noch dafür bezahlt werden. Und mit je mehr Freude und mit je mehr Hingabe du die Arbeit machst, ganz gleich, was es ist... Du kannst Putzfrau oder Putzmann sein, du kannst Chef einer großen Firma sein, du kannst alles Mögliche sein, aber diese innere Haltung des Dienens, des Beitragens, des Geben Wollens, die macht glücklich, die macht reich.
Und ich verrate dir: wenn du so arbeitest, wenn du so lebst, gibt dir das Energie, es gibt dir Freude, und du wirst Erfolg haben. Du wirst Geld verdienen. Die Leute werden sich um dich reißen.
Ich möchte dir ein Geheimnis verraten über die Arbeit. Die meisten Menschen arbeiten, "um zu": um damit etwas zu erreichen. Und das ist mühsam. Oder du arbeitest für etwas; du gibst etwas. Und wenn du das einmal probierst, wirst du feststellen, was das für eine Energie hat und Freude, Diener zu sein: zu dienen – und auch noch dafür bezahlt werden.
Link zum Zitat im Video bei 59m16s
Und das ist das Geheimnis von allen wirklich erfolgreichen Menschen. Und das ist das Geheimnis von allen wirklich glücklichen Menschen.
Mit je mehr Freude und Hingabe du die Arbeit machst, ganz gleich, was es ist... diese innere Haltung des Dienens, des Beitragens, die macht glücklich, die macht reich. Wenn du so lebst, gibt dir das Energie, Freude, Erfolg. Das ist das Geheimnis von wirklich erfolgreichen Menschen. Und das ist das Geheimnis von wirklich glücklichen Menschen.
Link zum Zitat im Video bei 1h00m29s
Also lege dein Leben in Gottes Hand, oder, wenn du mit dem Wort 'Gott' nichts anfangen kannst, sprich zum Leben oder was für ein Bild du auch immer in dir trägst von dem, was größer ist als du, und sage: "Okay, ich bin zurück von meiner Weltreise, ich stehe zur Verfügung. Was soll ich tun? Wie soll ich leben? Wo soll ich leben?" Ich habe kein Auto. Ich lebe mitten auf dem Land. Zum Glück hat meine Frau – meine Partnerin – ein süßes kleines Auto, das schon seit langer, langer Zeit durchhält.
Ich habe kein Auto. Ich habe fast nichts, aber ich habe so eine Freude an allem, was ich tue. Ich bin so reich. Ich habe so ein Glück. Das ist das Geheimnis des Lebens, weißt du. Aber sobald du anfängst, das Leben so zu betrachten: "Okay, ich sage dir jetzt, wie es sein soll, Leben", wirst du merken, dass es schwer wird. Du hast dann nur Stress. So leben fast alle Leute, ich weiß.
Aber es geht auch anders. Soham, mein spiritueller Meister, hat einmal etwas zu mir zu eben diesem Thema gesagt. Ich glaube, er hat es nicht zu mir gesagt... Doch, doch, er hat es zu mir gesagt. Ich erinnere mich jetzt wieder. Ich erinnere mich jetzt gerade auch an den Kontext.
Es gab da eine Person, mit der hatte ich es damals schwer beim Arbeiten, und da sagte er zu mir: "Deine Aufgabe als Angestellter, deine Aufgabe als Arbeiter, als Berufstätiger, ist es, deinen Chef gut aussehen zu lassen; deinen Chef gut dastehen zu lassen; alles für deinen Chef zu tun; den glücklich zu machen; den erfolgreich zu machen."
Und das hat mich irgendwie wachgerüttelt. Da dachte ich: "Wie? Es geht hier nicht um mein Glück, es geht hier nicht um meinen Erfolg, sondern um den von meinem Chef?"
Vieles von dem, was er mir sagte, habe ich nicht verstanden, aber ich habe alles ausprobiert, und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: das stimmt. Wenn du so arbeitest, dann wird dein Leben wundersam sein. Ich kann dir gar nicht beschreiben, wie das ist.
Das Einzige, was du möchtest, ist, deinen Chef und die Firma, für die du arbeitest, glücklich und erfolgreich zu machen, und im Zuge dessen wirst du glücklich, und du wirst erfolgreich, obwohl du dich einfach gar nicht darum kümmerst, weil deine Energie fließt; weil du dienst; weil du gibst. Das sind natürlich Worte, die heutzutage keiner hören will, aber das ist das große Geheimnis des Lebens. Ich lebe so.
Wenn du das einmal ausprobierst, kannst du ja einmal einen A/B-Test machen. Im Marketing macht man A/B-Tests: man probiert eine Werbekampagne aus, die macht man so, und eine andere, die macht man so, und dann vergleicht man die Ergebnisse, wie gut das funktioniert. Das nennt man A/B-Test, und du kannst es in deinem Leben machen.
Dann hast du irgendeinen Job, und da gehst du hinein mit dieser Haltung: "Ich will das jetzt so haben, wie ich mir das vorstelle und ich kämpfe auch fürs richtige Gehalt, und ich zeige meinem Chef, wo es langgeht, und dass er mich so nicht behandeln kann", und der ganze Kram, mit dem sich alle Menschen herumschlagen, und dann schaust du dir das einmal ein Jahr an, wie das so läuft, wie glücklich du bist und wie viel Freude das macht, und wo es dich hinführt. Und dann suchst du dir einen anderen Job, und den gehst du so an, wie ich das gerade erzählt habe, und dienst einfach.
Und dann schau nach, wie du dich fühlst. Schau, was du erlebst. Schau, wie glücklich du bist. Schau, wie dein Leben sich entfaltet. Schau, wie viel du bekommst. Und dann wirst du wissen, wovon ich spreche.
Weißt du, ich habe studiert, ich bin Akademiker, ich bin Diplom-Ingenieur. Aber was ich in diesem Leben schon an Jobs gemacht habe... Ich sag's dir, ich habe alles gemacht, und das war so eine Freude, und es hat mich auf die mysteriöseste Weise immer perfekt auf meinem Weg weitergebracht. Einmal war ich arbeitslos, weil ich einen Job gekündigt habe, da konnte ich einfach nicht bleiben, das war ganz klar, es war Karma. Da konnte ich nicht bleiben, ich musste da gehen. Ich wusste nicht, was ich tun soll.
Es war wie nach deiner Weltreise: du weißt nicht, was du tun sollst. Ich bin da ausgestiegen aus dieser Karriere, aus diesem Job, und ich hatte überhaupt keine Ahnung, was ich tun soll. Ich dachte, mich nimmt nie wieder jemand. Und dann habe ich, es war ganz abgefahren... Ich hatte eine Freundin, und da, wo die lebte, im Hinterhof dieses Hauses, da hatte die Vermieterin einen riesigen Schuttberg liegen, und dieser Schuttberg musste in einen Baucontainer vorne an der Straße, das war im Hinterhof.
Und es war Winter, es war minus zehn Grad, dieser große Schuttberg war gefroren, und die brauchte jetzt jemanden, der den Schutt von da hinten, so gefroren wie er war, nach vorne in den Container gesteckt hat. Ich dachte, ja, fein, alles klar. Ich fing an. Ich hatte eine Schaufel und eine Hacke und viel Zeit, und es hat ewig gedauert, es war eine harte Arbeit, ich habe fast nichts bekommen, und ich war total glücklich und ich hatte nie ein Problem in meinem Leben, einen Job zu haben oder irgendwie zu Geld zu kommen.
Ich hatte nie viel Geld, aber immer das, was ich brauchte, bis heute. Wenn du bereit bist, 'ja' zum Leben zu sagen, ganz gleich, was das Leben dir bringt, dann wirst du dein blaues Wunder erleben, ich sage es dir. Das ist meine Erfahrung. Ich habe es immer wieder erlebt, immer wieder. Und ich habe auch immer wieder andere Menschen um mich herum erlebt, die ganz klare Vorstellungen von ihrer Karriere hatten, von ihrem Leben, von ihrem Lebensstil.
Viele davon waren erfolgreich, viele nicht, aber allesamt waren sie gestresst, allesamt waren sie unglücklich.
Deine Wahl. Ich weiß, was ich wähle.
Wenn du bereit bist, 'ja' zum Leben zu sagen, ganz gleich, was das Leben dir bringt, dann wirst du dein blaues Wunder erleben. Ich habe es immer wieder erlebt. Und ich habe Menschen erlebt, die klare Vorstellungen von ihrer Karriere hatten, von ihrem Leben, von ihrem Lebensstil. Allesamt waren sie gestresst, unglücklich. Deine Wahl. Ich weiß, was ich wähle.
Link zum Zitat im Video bei 1h09m02s
Und ich erzähle dir das so ausführlich, weil es meine persönliche Erfahrung ist, immer wieder, immer wieder: es lohnt sich, dem Leben zu vertrauen. Es lohnt sich, dem Leben zu dienen. Es lohnt sich. Das ist das, was dir alle Weisen sagen. So funktioniert das Leben. Ja. Danke für deine Frage.
Ich erzähle dir das so ausführlich, weil es meine persönliche Erfahrung ist, immer wieder, immer wieder: es lohnt sich, dem Leben zu vertrauen. Es lohnt sich, dem Leben zu dienen. Es lohnt sich. Das ist das, was dir alle Weisen sagen. So funktioniert das Leben.
Link zum Zitat im Video bei 1h09m52s
Jetzt hast du meine Leidenschaft entfacht.
[Simone:] Ich habe auch gleich ein Feedback vorzulesen. Von Franziska. "Wow, vielen Dank, lieber Mikael. Das macht viel mit mir. Ich freue mich jetzt schon darauf, es auszuprobieren."
[Dhyan Mikael:] Ja. Ich weiß, wenn ich so loslege – ich weiß ja auch nicht, wo das alles herkommt –, dann weiß ich: da ist jemand, der offen ist. Und es freut mich, das zu hören. Es passiert ja alles von selbst.
Wie umgehen mit Leid und Qual in der Welt?
Link zum Thema im Video bei 1h11m09s
[Simone:] Gut, ich lese weiter vor. Doris...
[Dhyan Mikael:] Hallo Doris. Ich freue mich, dass du da bist.
[Simone:] "Guten Abend. Eine Frage zum Thema Himmel und Hölle. Wie kann ich zum Beispiel großer Ungerechtigkeit, Leid, Qual unter Anführungszeichen 'kampflos' begegnen? Ich wie kann ich dazu 'ja' sagen? Das gelingt mir ganz und gar nicht. Zusatz: ich denke zum Beispiel an die Qualen der Tiere, die sie der Menschen wegen erleiden müssen."
[Dhyan Mikael:] Danke, Doris.
Ich möchte gerne wieder Swamiji zitieren, weil er einfach... Er ist halt ein Guru. Er kann in fünf Worten das Geheimnis des Lebens sagen. Und wenn ich dir zuhöre, dann fällt mir ein, was er zu diesem Thema gesagt hat. Er sagt: "Schau nicht, wie weit die Dunkelheit reicht. Du wirst ihr Ende nicht finden. Stattdessen entzünde du dein eigenes Licht, dann wird die Welt um dich herum erhellt werden, und deine Welt ist hell." Und dieses Licht ist ansteckend. So wird die Welt heller.
Also noch einmal: schau nicht, wie weit die Dunkelheit reicht. Du wirst ihr Ende nie erreichen.
Kümmere dich nicht darum. Ich weiß, das geht gegen alles, was du weißt und was du sonst hörst. Es ist so: jeden Tag, den du damit verbringst, gegen die Ungerechtigkeit zu kämpfen, ist ein Tag, den du verschwendest – ein Tag, den du dafür benutzen könntest, deinen Frieden, dein Licht zu nähren. Und das ist es, was die Welt verändert.
Jeden Tag, den du damit verbringst, gegen die Ungerechtigkeit zu kämpfen, ist ein Tag, den du verschwendest – ein Tag, den du dafür benutzen könntest, deinen Frieden, dein Licht zu nähren. Und das ist es, was die Welt verändert.
Link zum Zitat im Video bei 1h13m17s
Wenn du in die Welt schaust, wirst du Probleme sehen, entsetzliche Probleme. Wenn deine Augen nach Problemen suchen, wirst du sie finden, immer, überall, ohne Ende.
Aber wenn du dich dir selbst zuwendest und dein Licht entzündest, so drückt das Swamiji so poetisch aus – wenn du anfängst, deinen Frieden zu finden in dir, deine Seele wachsen zu lassen, diese Lichtenergie in dir wachsen zu lassen, dein Licht zu entzünden, dein Frieden –, dann wird das, ohne dass du davon etwas weißt, ohne dass du damit irgendetwas tust, die Welt um dich herum verändern.
Wenn du in die Welt schaust, wirst du Probleme sehen, entsetzliche Probleme. Aber wenn du dich dir selbst zuwendest und dein Licht entzündest, so drückt das Swamiji so poetisch aus – wenn du anfängst, Frieden zu finden in dir, deine Seele wachsen zu lassen –, dann wird das, ohne dass du davon etwas weißt, die Welt um dich herum verändern.
Link zum Zitat im Video bei 1h13m47s
Das heißt: es ist deine Verantwortung. Du musst es tun – nicht, indem du da hinausschaust und denkst: wie schrecklich ist alles. Mach mit dem in dir Frieden.
Und dann kommt die Welt in Frieden.
Es ist deine Verantwortung. Du musst es tun – nicht, indem du da hinausschaust und denkst: wie schrecklich ist alles. Mach mit dem in dir Frieden. Und dann kommt die Welt in Frieden.
Link zum Zitat im Video bei 1h15m03s
Es ist so ein wundervoller Satsang heute. Ich greife ja total ungern auf Videos vor, die ich noch nicht gemacht habe, aber ich finde das so erstaunlich, weil ich heute entschieden habe, welche beiden Videos ich nächste Woche mache, und die ganze Zeit kommen diese Themen hier hoch. Das bestärkt mich natürlich darin, denn damit kann ich ein ganzes Video füllen. Das ist so ein großes Thema, das ist alle Menschen so sehr beschäftigt.
Und es geht gegen alles, was dir die Leute sagen. Swamiji sagt: "Sehe nichts Schlechtes, höre nichts Schlechtes, sage nichts Schlechtes, denke nichts Schlechtes", stattdessen: wende dich dem Licht zu, deinem Licht da drin. Das ist ein Rat, der geht gegen alles, was die anderen Leute erzählen: man muss sich doch darum kümmern, man muss doch dafür kämpfen, für das Gute. Schau in die Welt hinaus... Wenn ich für das Gute kämpfe, was trage ich in die Welt? Kampf.
Aber wenn ich in Frieden bin mit mir, dann trage ich Frieden in die Welt. Es ist unglaublich.
Deswegen ist es mein Rat: kämpfe für nichts. Schau dir nicht an, wie schrecklich die Welt ist. Wenn du das gerne tust, kannst du das machen, aber wisse, es nützt nichts. Es zerstört dich. Das ist das Einzige, was passiert. Stattdessen nähere deinen Samen, deine Seele. Lass die wachsen, beschütze die, gib dem Raum.
Und wenn du das tust, dann wird dein Leben die Welt verändern. So ist es mit Jesus gewesen. Der hat das gemacht, radikal. Jesus hat sich um nichts in der Welt gekümmert. Er lebte in schrecklichen Zeiten, in einem besetzten Land, in einem unterdrückten Volk, und die Gebildeten, Intellektuellen, die wollten kämpfen und Widerstand leisten.
Wenn ich für das Gute kämpfe, was trage ich in die Welt? Kampf. Aber wenn ich in Frieden bin mit mir, dann trage ich Frieden in die Welt. Deswegen kämpfe für nichts. Schau nicht, wie schrecklich die Welt ist. Es zerstört dich. Stattdessen nähre deine Seele. Und wenn du das tust, dann wird dein Leben die Welt verändern. So ist es mit Jesus gewesen.
Link zum Zitat im Video bei 1h16m50s
Er wollte davon nichts wissen. Er sagte immer nur: "Herr, Dein Wille geschehe." Er hat sich hingegeben, er hat Frieden gemacht mit sich selbst und mit allem, was mit ihm geschah. Und diese Energie, die spüren wir heute noch. Dieser Mensch ist heute noch das Symbol für Frieden in dieser Welt, aber keiner macht es wie er. Alle wollen kämpfen. Er hat nicht gekämpft.
Jesus lebte in einem unterdrückten Volk, und die Intellektuellen wollten kämpfen. Er wollte davon nichts wissen. Er hat Frieden gemacht mit sich selbst und mit allem, was ihm geschah. Und diese Energie spüren wir heute noch. Er ist heute noch das Symbol für Frieden, aber keiner macht es wie er. Alle wollen kämpfen. Er hat nicht gekämpft.
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Ja, aber wie gesagt, ich glaube, dazu muss ich ein Video machen, und ich freue mich jetzt schon darauf. Danke für deine wunderschöne Frage, die inspiriert mich. Ich danke dir sehr.
[Simone:] Doris schreibt: "Ich bin sehr gerührt von deiner Antwort. Sie trifft mich mitten ins Herz. Danke."
Kein Platz mehr für die eigenen Wünsche
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Zwei Fragen habe ich noch, Mikael.
Panama, sie schreibt...
[Dhyan Mikael:] Wie war der Name?
[Simone:] Panama.
[Dhyan Mikael:] Panama. Hallo Panama. Toller Name.
[Simone:] "Meine Mutter ist sechsundachtzig und lebt alleine. Ich bemerke, dass ich mich viel um sie kümmere, einkaufen, zum Arzt fahren und so weiter. Ich bin noch berufstätig. Meine Seele bemerkt, dass da kein Platz mehr für meine eigenen Wünsche sind, aber mein Verantwortungsbewusstsein ist einfach so groß. Was kann ich tun, damit es mir wieder besser geht?"
[Dhyan Mikael:] Danke für deine Frage.
Ja, das ist eine delikate Situation, Weißt du, es nützt nichts, jetzt zu sagen: "Was brauche ich? Was will ich?" Dann kommst du in den Konflikt. Frag dich: "Was kann ich tun, womit ich mit mir selbst in Frieden bin?" Ich möchte ein Beispiel geben. Vielleicht fühlst du dich ein bisschen erschöpft, du hättest gerne mehr Zeit für dich, aber wenn du dir diese Zeit nimmst, spürst du: "Ich bin am falschen Ort. Diese Frau braucht mich gerade", und du bist mit dir selbst nicht im Frieden.
Und dann nützt dir diese Zeit, die du dir selbst nimmst, überhaupt nichts. Du musst also herausfinden, was es ist, was du tun kannst, womit du einverstanden bist. Es geht nicht darum, was du gerne tätest. Es geht nicht darum, was du gerne hättest. Es geht überhaupt nicht darum, was du glaubst zu brauchen. Diese Gedanken, die sind nicht verlässlich. Du weißt nie: ist das etwas, was ich wirklich brauche, oder ist es nur mein Ego. Aber weißt du, man kann sich da in beide Richtungen selbst betrügen.
Man kann sich für einen anderen Menschen aufopfern, obwohl man das nicht will und obwohl man damit überhaupt nicht in Frieden ist, aber man tut es, weil man Angst hat, jemanden zu enttäuschen, oder man tut es, weil man einfach feige ist. Aber genauso gut kann man in die andere Richtung fehlgehen. Man denkt: "Ich stehe jetzt für mich selbst ein und ich tue jetzt das Richtige für mich", aber dann liegst du nachts wach und bist überhaupt nicht in Frieden mit dir selbst.
Du musst also herausfinden, was es ist, was du tun kannst, womit du einverstanden bist. Es geht nicht darum, was du gerne tätest. Es geht nicht darum, was du gerne hättest. Es geht überhaupt nicht darum, was du glaubst zu brauchen.
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Und ich habe das so gelernt von meinem Meister, und so mache ich das mit allem; ich schaue: was kann ich tun, womit ich mit mir selbst im Reinen bin? Ich frage mich nicht: was ist hier spirituell korrekt? Was wäre das Coolste? Was würde ich tun, wenn ich so richtig für mich selbst einstehen könnte oder mich um mich selbst kümmern könnte? Das frage ich mich nicht. Was kann ich tun, und trotzdem mit mir im Reinen sein, mit mir im Frieden?
Und das nehme ich als Richtschnur, und dann – wie das geschieht, kann ich dir nicht sagen, irgendwie von selbst – stellt sich ein Gleichgewicht ein zwischen dem, was ich tue für andere und dem, was ich tue für mich selbst. Mein eigenes Gefühl, mein eigenes feines Gefühl von 'mit mir selbst im Reinen sein', das leitet mich.
Ich schaue: was kann ich tun, womit ich mit mir selbst im Reinen bin? Ich frage mich nicht: was ist hier spirituell korrekt? Was wäre das Coolste? Was würde ich tun, wenn ich so richtig für mich selbst einstehen oder mich um mich selbst kümmern könnte? Das frage ich mich nicht. Was kann ich tun, und trotzdem mit mir im Reinen sein, im Frieden?
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Es sind oft ganz kleine, feine Sachen. Die Sachen, die du beschreibst, sind ja sehr groß: eine Mutter in diesem hohen Alter zu haben, wo man genau weiß, die braucht meine Hilfe wahrscheinlich. Meine Mutter ist genauso alt, aber die ist noch relativ fit, deswegen habe ich diese Situation nicht. Aber im Kleinen erlebt man diese Situation ja jeden Tag die ganze Zeit.
Manchmal stehe ich in der Küche und denke: "Jetzt habe ich aber die Schnauze voll, das will ich jetzt nicht machen. Die Arbeit sollen jetzt mal die anderen machen. Immer mache ich diese Arbeit." Dann gehe ich aus der Küche und gehe in mein Büro, und zehn Minuten später merke ich: "Das gefällt mir nicht. Ich gefalle mir gerade selbst nicht, das ist doch totaler Quatsch. Was mache ich denn überhaupt?"
Dann gehe ich in die Küche und mache das und bin glücklich und bin in Frieden mit mir. Dann freue ich mich, nicht, weil ich etwas für andere gemacht habe, sondern weil ich etwas für mich gemacht habe. Indem ich etwas für andere getan habe, habe ich etwas für mich gemacht, weil irgendetwas in mir drin gesagt hat, das ist das Richtige, und nur dem kann ich folgen. Dazu möchte ich dich gerne ermutigen.
Das wird dir deinen ganz persönlichen Weg in dieser herausfordernden Situation zeigen. Versuche, keine Pläne zu machen. Versuche, nicht irgendein Konzept zu haben, was richtig wäre oder was jetzt notwendig wäre oder was jetzt dran wäre, sondern lasse dich von diesem feinen Gefühl in dir leiten, immer wieder neu, bei jedem Schritt neu, jeden Tag neu. Und dann wird sich das von selbst sortieren, oft auf sehr überraschende Weise. Das ist heute mein Rat an dich. Danke, dass du fragst. Ich danke dir sehr.
Versuche, keine Pläne zu machen. Versuche, nicht irgendein Konzept zu haben, was richtig wäre oder was jetzt notwendig wäre oder was jetzt dran wäre, sondern lasse dich von diesem feinen Gefühl in dir leiten, immer wieder neu, bei jedem Schritt neu, jeden Tag neu. Und dann wird sich das von selbst sortieren, oft auf sehr überraschende Weise.
Link zum Zitat im Video bei 1h25m29s
Mit Gurus ist das so eine Sache
Link zum Thema im Video bei 1h26m20s
[Simone:] Und die letzte Frage ist von Zoha.
[Dhyan Mikael:] Von Zoha. Hallo Zoha.
[Simone:] "Lieber Mikael, durch sein Verhalten hat mich mein Guru in einen Schockzustand versetzt. Seitdem löse ich mich von ihm. Es fühlt sich so an, als würde ich alles verlieren, was mir wichtig ist. Da ist Panik, Verzweiflung, Schmerz und Trauer im Wechsel. Die Verzauberung, die von ihm ausging, ist weg. Er sagt: 'die beste Unterstützung, die ich dir gehen kann, ist aus dem Weg zu gehen.
Das ist dein Prozess und nicht meine Angelegenheit.' Das führt mich noch tiefer in die Verzweiflung. Ich fühle mich von ihm im Stich gelassen. Gleichzeitig zeigt sich meine Seele, und in ihrer Präsenz beruhigt sich alles wieder und der Kontakt zu ihr macht mich glücklich. Aber in vielen Momenten, in denen sie sich nicht zeigt, fühle ich mich vollkommen verloren. Kannst du mir dazu etwas sagen? Das wäre ganz wunderbar. Danke und in Liebe, Zoha."
[Dhyan Mikael:] Danke für deine Frage.
Ich sage sehr, sehr gerne etwas dazu. Ich weiß, wovon du sprichst. Ich habe es selbst erlebt, mehr als einmal.
Man hat das Gefühl, man verbrennt. Man hat das Gefühl, man stirbt.
Man hat das Gefühl, alle Orientierung ist weg.
Bleib, wo du bist.
Bleib, wo du bist, sowohl im Leben als auch in dir mit diesem ganzen Feuer, mit diesem Höllenfeuer.
Mit Gurus ist das so eine Sache.
Ein Guru spricht die Wahrheit zu dir, aber du kannst sie nicht verstehen. Der Guru lebt viele Stockwerke höher. Er sieht Dinge, er erlebt Dinge, von denen du nichts weißt, und was er sagt, kannst du deswegen nicht verstehen – jetzt, heute, nicht. Aber schon morgen vielleicht schon. Das ist meine persönliche Erfahrung.
Deswegen ermutige ich dich dazu: bleib, wo du bist, sowohl da draußen als auch da drin. Sei bereit, zu verbrennen. Sei bereit, deine Gefühle anzunehmen, so, als ob sie für immer da sein werden. Denke über nichts nach. Schenke dir Zeit. Schenke dir viel Zeit damit – mit dem, was du jetzt gerade erlebst. Mit meinem Guru habe ich das zahllose Male erlebt.
Ein Guru spricht die Wahrheit zu dir, aber du kannst sie nicht verstehen. Er sieht und erlebt Dinge, von denen du nichts weißt, und was er sagt, kannst du deswegen nicht verstehen – heute nicht, aber morgen vielleicht schon. Deswegen bleib, wo du bist. Sei bereit, zu verbrennen. Denke über nichts nach. Schenke dir Zeit.
Link zum Zitat im Video bei 1h28m47s
Jedes einzelne Mal habe ich erlebt, dass er recht hatte, jedes einzelne Mal, aber es hat manchmal lange gedauert, bis ich das erkannt habe.
Aber irgendetwas hat mich immer an seiner Seite gehalten, so als ob irgendetwas in mir genau gewusst hat, was hier läuft; dass dieser ganze Sturm, dieser ganze Schmerz, diese ganze Ungerechtigkeit, alles mein Ego ist. Irgendetwas in mir wusste das, und ich blieb.
Mit meinem Guru habe ich erlebt, dass er recht hatte, aber es hat manchmal lange gedauert, bis ich das erkannt habe. Aber irgendetwas hat mich immer an seiner Seite gehalten, so als ob etwas in mir genau gewusst hat, was hier läuft; dass dieser Sturm, dieser Schmerz, diese Ungerechtigkeit alles mein Ego ist. Irgendetwas in mir wusste das, und ich blieb.
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Und dann, manchmal ein paar Tage später, konnte ich sehen, was da gelaufen war in mir drin. Manchmal hat es lange gedauert.
Ich sage nicht, dass du etwas tun sollst, was du nicht tun willst. Ich sage, tu nichts: weder dies noch das. Bleib, wo du bist. Gib dir Zeit.
Du wirst, das verspreche ich dir heute, du wirst so erstaunt sein, was du entdecken wirst. Gib dir Zeit. Vielen Dank, dass du dich gemeldet hast. Ich liebe dich.
Ich sage nicht, dass du etwas tun sollst, was du nicht tun willst. Ich sage, tu nichts: weder dies noch das. Bleib, wo du bist. Gib dir Zeit. Du wirst, das verspreche ich dir heute, so erstaunt sein, was du entdecken wirst.
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Unterstütze mich, wenn es dir Freude macht
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Ja, was für ein Satsang. Ich danke euch allen. Was für eine Ehre, hier dabei sein zu dürfen. Ich danke Devasetu und Jetzt-TV für diese wunderbare Gelegenheit, hier Satsang geben zu dürfen. Ich möchte dich gern daran erinnern, dass Devasetu und Jetzt-TV auf Spenden angewiesen sind, damit alles hier funktionieren kann; alles, was du genießt. Und wenn es dir Freude macht, kannst du auch gerne mich unterstützen.
Wenn dir danach ist, schau auf meiner Website vorbei, auf der Spende-Seite, da habe ich ein paar Informationen dazu zusammengetragen. Ich möchte, dass du alles, was ich tue, hier online und mit meinen Videos, frei genießen kannst ohne irgendein Gefühl der Verpflichtung. Und gleichzeitig freue ich mich, wenn es Menschen gibt, die das Ganze unterstützen finanziell. Ich danke dir, dass du hier dabei bist.
Und ich möchte noch kurz darauf hinweisen: über Silvester / Neujahr gibt es mit mir ein kostenloses Online-Intensiv, am 31. Dezember nachmittags um vierzehn Uhr und am 1. Januar noch einmal nachmittags um vierzehn Uhr. Zwei Satsangs: einer im alten, einer im neuen Jahr. Ich lade dich ein, mitzumachen. Das ist eine wunderbare Gelegenheit, das Alte gehen zu lassen, ohne auf etwas Neues zu warten, sondern einfach hier zu sein.
Danke, dass du hier bist. Danke. Ich liebe dich.