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Deutscher Online-Satsang vom 28. Januar 2025

Deutsch mit deutschen und englischen Untertiteln.

Themen: Wie wird es mit der Welt weitergehen? Nicht die Politik bestimmt die Welt, sondern du. Spielerisch bist du am schnellsten. Einem anderen Menschen beistehen. Wie umgehen mit sozialen Ängsten? Ist meditieren nicht schrecklich egoistisch? Gottessehnsucht und der Widerstand dagegen. Wenn deine Schatten sichtbar werden. Frieden heißt: in Frieden sein mit dem Verkehrtsein. Den Fluch erschaffst du dir selbst. Gott trägt dich in den Himmel, aber du bleibst hier. Die Erbsünde. Hilft die Samarpan-Meditation bei Traumata?

Über dieses Video:

Viele Menschen empfinden einen Konflikt zwischen dem „normalen", weltlichen Leben und dem spirituellen Weg, ganz so, als ob die Welt ein Hindernis auf dem Weg in den Himmel sei. Doch das stimmt nicht, und genau darum ging es in diesem abwechslungsreichen Satsang. 

Antworten auf Fragen zu Welt, Politik und Arbeit zeigen aus ganz verschiedenen Blickwinkeln, wie das Leben mit all seinen Herausforderungen uns geduldig und hartnäckig dabei behilflich ist, den richtigen Weg einzuschlagen. Und es gab auch diesmal berührende Fragen zu Spiritualität und zur Meditation: ob Meditieren nicht egoistisch sei, wie es sich mit Aberglauben und Flüchen verhielte; und eine Frage über den seltsamen Widerspruch von Gottessehnsucht und dem Widerstand dagegen, der sich gleichzeitig der Sehnsucht entgegenstellt. 

Satsang ist für mich der Höhepunkt des Monats, und wenn die eineinhalb Stunden vorbei sind, bin ich jedes Mal aufs neue völlig überrascht. Irgendwie ist es wirklich ungerecht, dass ausgerechnet im Satsang, den ich so sehr genieße, die Zeit wie im Fluge vergeht.

Aber Satsang lebt nicht von mir, sondern von der Seelenenergie all derer, die mit mir daran teilnehmen. Ich danke allen, die an diesem wundervollen Abend dabei waren, von Herzen. Ich freue mich so sehr, dass du da bist.

Links zu den Themen in diesem Video:

(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).

  1. Wie wird es mit der Welt weitergehen?

  2. Nicht die Politik bestimmt die Welt, sondern du

  3. Spielerisch bist du am schnellsten

  4. Einem anderen Menschen beistehen

  5. Wie umgehen mit sozialen Ängsten?

  6. Ist meditieren nicht schrecklich egoistisch?

  7. Gottessehnsucht und der Widerstand dagegen

  8. Wenn deine Schatten sichtbar werden

  9. Frieden heißt: in Frieden sein mit dem Verkehrtsein

  10. Den Fluch erschaffst du dir selbst

  11. Gott trägt dich in den Himmel, aber du bleibst hier

  12. Die Erbsünde

  13. Hilft die Samarpan-Meditation bei Traumata?

  14. Unterstütze mich, wenn es dir Freude macht

Vollständiger Text zum Mitlesen:

Deutscher Online-Satsang vom 28. Januar 2025

[Dhyan Mikael:] Lasst uns anfangen... Herzlich willkommen zum Satsang heute Abend. Ich freue mich, dass du da bist. Willkommen.

Wir haben jetzt eineinhalb Stunden lang Gelegenheit, hier zusammenzusitzen und über das zu sprechen, was im Leben wirklich wesentlich ist. Ich lade dich ein, mir Fragen zu stellen, wenn du Fragen zu deinem spirituellen Weg hast oder zu deinem Leben. Und das kannst du machen im YouTube-Chat oder im Chat von Zoom, und Simone wird dann die Fragen vorlesen, und ich werde versuchen, ein wenig dazu zu sagen.

Und das machen wir jetzt eineinhalb Stunden lang. Ich freue mich sehr darauf. Diese Satsangs sind für mich das Highlight im Monat. Ganz neu gibt es jetzt auch englische Satsangs. Wir haben das Ende Dezember zum ersten Mal ausprobiert, das war wunderschön, und ich werde jetzt auch jeden Monat einen englischen Satsang machen. Der nächste englische Satsang ist am achten Februar.

Natürlich kannst du da auch mit zuhören, wenn du möchtest. Ich freue mich, wenn du da bist. Ja, und wenn es hier von dir und von den anderen Onlineteilnehmern keine Fragen gibt, dann habe ich einige Fragen, die mich per Email erreicht haben, die auf Antwort warten, und dann lese ich die vor, und dann sage ich dazu etwas. Uns wird es also nicht langweilig. Simone, hast du schon Fragen?

[Simone:] Nein, Mikael, ich habe noch keine Fragen.

Wie wird es mit der Welt weitergehen?

[Dhyan Mikael:] Ja, dann ergreife ich die Gelegenheit und lese vor, was ich hier habe.

Hier habe ich eine Frage, die mich über Facebook erreicht hat: "Wie wird politisch alles auf der Welt und bei uns weitergehen? Mir fehlen Freunde zum Austausch. Ich liebe zwar das Alleinsein, aber mir fehlen auch Freunde."

Danke für die Frage.

Meine Frage an dich wäre... Ich antworte einmal mit einer Gegenfrage: willst du dir diese Fragen wirklich stellen? Willst du dich wirklich fragen, wie es in der Welt und bei uns hier in Zukunft wohl weitergeht? Oder willst du dich um dich kümmern?

Jesus sagte: "Setze Gott an erste Stelle. Alles andere folgt demnach." Und das heißt übersetzt: wenn du dich deinem Inneren zuwendest, deiner Seele, Gott – das ist das, was Jesus Gott nannte: diese Energie, die in dir wohnt... Wenn du dich der zuwendest und deine Aufmerksamkeit in diese Richtung wendest, dann ändert sich alles für dich. Das Erleben der Welt, dein eigenes Wohlbefinden, deine Zufriedenheit, dein Glück, all das kommt aus dieser Richtung: von innen.

Und wenn wir solche Sprüche hören, dann denken wir: "ja, wie cool". Irgendwie wissen wir: das stimmt. Aber dann vergessen wir das wieder, und dann beschäftigen wir uns mit solchen Fragen. Wir sorgen uns um die Welt oder um unsere Gesundheit oder um unser Einkommen. Es gibt kein Ende für diese Fragen. Sobald du deine Aufmerksamkeit nach draußen richtest, in die Welt, haben die Fragen und die Ängste und die Sorgen kein Ende.

Sobald du deine Aufmerksamkeit nach draußen richtest, in die Welt, haben die Fragen und die Ängste und die Sorgen kein Ende.

Aber dann dem keine Aufmerksamkeit zu gehen und das selbst zu tun, was dieser coole, weise Spruch empfiehlt, das ist eine andere Sache. Wenn du den Spruch liest, oder wenn du Jesus hörst oder jemanden, der Jesus zitiert, dann denkst du: "Oh ja, das stimmt". Aber dann selbst sich nicht um die Welt sorgen, sondern um das, was die Christen 'Seelenheil' nennen, das ist eine wirkliche Herausforderung.

Ich weiß nicht, was in der Welt geschieht. Ich weiß auch nicht, was bei uns politisch geschieht, aus dem ganz einfachen Grund, dass ich meine Aufmerksamkeit nicht in diese Richtung richte. Ich lese keine Zeitung, ich schaue kein fern. Manchmal bin ich auf Facebook, um Nachrichten und Kommentare zu beantworten, die an mich gerichtet sind; manchmal bin ich auf YouTube, um die Kommentare dort zu beantworten; und dann sehe ich am Rand überall diese Hinweise für irgendwelche aktuellen Videos und aktuellen Nachrichten.

Ich schaue noch nicht einmal an den Rand des Bildschirms. Ich will das überhaupt nicht wissen, weil das sofort deine Aufmerksamkeit greift, und dann hast du es in dir drin, ob du willst oder nicht. Dann fängst du an, darüber nachzudenken. Dann fängst du an, dir darüber Sorgen zu machen. Und dann verlierst du das aus dem Auge, was wichtig ist.

Swamiji, der Guru, dessen Schüler ich bin, das ist der Guru, der die Samarpan-Meditation bringt, der sagt, dass die Welt wie eine Kohlegrube ist. Wenn du du beginnst zu meditieren, wenn du die Stille in dir kultivierst und deinen eigenen Frieden in dir entdeckst, dann wirst du immer reiner. Dann wirst du wie jemand, der ein weißes Gewand anhat.

Und er sagt, die Welt ist wie eine Kohlegrube, und wenn du jetzt auf der einen Seite meditierst, so wie du das tust, dann wirst du immer reiner, immer weißer, aber dann wirst du auch immer empfänglicher, immer empfindsamer. Und wenn du dann in die Welt gehst, wenn du dir dann solche Fragen stellst, dann wird dein weißes Gewand sofort schwarz vom Kohlenstaub. Das ist keine gute Idee.

Und es nützt auch nichts. Wir geben uns gern die Illusion hin, es wäre wichtig, dem Aufmerksamkeit zu geben, damit es besser wird. Besser wird es nur, wenn du besser wirst. Besser wird es nur, wenn ich besser werde. Und wie werde ich besser? Wie werde ich friedvoller? Wie wird meine Energie stärker? Wie wird meine Energie stiller und ansteckender für andere? Indem ich mich nach innen wende; indem ich meine Aufmerksamkeit nicht da draußen verliere, sondern in mir kultiviere, und dann wird die immer stärker. Der Friede wird immer größer und das Licht immer heller. Das ist der einzige Weg.

Wir geben uns die Illusion hin, es wäre wichtig, dem Aufmerksamkeit zu geben, damit es besser wird. Besser wird es nur, wenn ich besser werde. Und wie werde ich besser? Indem ich mich nach innen wende. Der Friede wird immer größer und das Licht immer heller. Das ist der einzige Weg.

Also überlege dir gut, ob du dir diese Fragen stellen möchtest. Es gab Zeiten in meinem Leben, das ist noch gar nicht so lange her, da habe ich Neugierde halber immer mal wieder in der Zeitung gelesen, online meistens, und dann bemerke ich, wenn ich das anfange, wie mit den Wochen und Monaten mein innerer Zustand dramatisch schlechter wird, weil ich mich dann gegen diese ganzen Gedanken überhaupt nicht mehr wehren kann.

Die sind dann in mir drin. Und dann lasse ich es wieder, dann dauert es ein paar Wochen oder ein paar Monate, und dann habe ich das alles vergessen, und dann geht es mir wieder gut.

Das heißt nicht, dass man sich nicht um die Welt kümmert, aber tu nur das, was wirklich etwas bringt. Wenn dein Nachbar Sorgen hat, dann hilfst du ihm. Wenn sein Auto nicht anspringt, dann gehst du rüber und hilfst ihm. Dann freut er sich, und du freust dich auch.

Wenn es Wahlen gibt, dann gehst du wählen und wählst jemanden, von dem du das Gefühl hast, dass er ein guter Mensch ist. Das kannst du tun. Es ist nicht viel, was du tun kannst, und das kannst du tun: die Sachen, die wirklich etwas bringen, ganz kurz – aber du brauchst dir keine Gedanken machen und keine Sorgen, und du brauchst dir keine Fragen stellen. Das zerstört dich.

Vielleicht kommt dir das, was ich hier sage, seltsam vor, aber das ist der einzige Weg, wie die Welt besser wird, und auch der einzige Weg, wie es dir gut geht.

Danke für die Frage. Vielen Dank.

Nicht die Politik bestimmt die Welt, sondern du

Simone, soll ich weitermachen?

[Simone:] Nein, ich habe zwei neue Fragen, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Oh, wie schön. Das freut mich. Bitte.

[Simone:] Da geht es auch um Politik. Sandra fragt: "Lieber Mikael, was denkst du über Politik? Wie nimmst du das Geschehen wahr? Welche Form der Politik würde die Menschen mehr zusammenführen aus der Sicht des Herzens?"

[Dhyan Mikael:] Danke, Sandra.

Ich mache mir nur Gedanken über das, was meine Angelegenheit ist. Ich bin Programmierer, ich programmiere gelegentlich Websites. Darüber informiere ich mich. Das finde ich alles ganz spannend. Das macht mir Spaß. Und ansonsten kümmere ich mich mein Inneres und beantworte Briefe und E-Mails.

Wenn ich Politiker wäre, dann würde ich auf die gleiche enthusiastische Art und Weise Politik betreiben.

Ich gebe Satsang, ich mache Videos, und meine gesamte Energie und mein gesamter Enthusiasmus geht da hinein, einfach weil das Leben das von mir will: es gibt mir dafür Freude, es gibt mir dafür Energie, es gibt mir dafür Enthusiasmus. Also mache ich das. Wäre ich Politiker, würde ich das Gleiche in dem Bereich machen, aber ich bin keiner, und du auch nicht.

Politik besteht darin, dass... In unserem Land, unsere Demokratie, die funktioniert so: einmal alle vier Jahre wählst du die Menschen, die die Politik für dich machen, und das ist eine tolle Arbeitsteilung. Einmal im Jahr bestimmen die Menschen, wer für sie diese Aufgabe übernimmt, und das machen die dann. Dann kannst du dich für den Rest der vier Jahre im deine Aufgaben kümmern, und davon hast du genug. So mache ich das.

Das Wohl der Welt und das Wohl des Landes hängt nicht davon ab, wie das politische System funktioniert. Es hängt davon ab, wie die Menschen sind – wie du bist. Davon hängt das ab. Und wenn du dich verbesserst, wenn du deinen Zustand verbesserst, dann wird sich die Welt um dich herum verändern. Es ist wirklich so. Deine Welt kommt in Frieden. Das ist das, was du tun kannst. Die Welt hängt in dem Sinne vollkommen von dir ab.

Das Wohl der Welt und des Landes hängt nicht davon ab, wie das politische System funktioniert. Es hängt davon ab, wie die Menschen sind – wie du bist. Wenn du deinen Zustand verbesserst, dann wird sich die Welt um dich herum verändern. Es ist wirklich so. Deine Welt kommt in Frieden. Die Welt hängt in dem Sinne vollkommen von dir ab.

Wenn sich jeder um seine eigene Angelegenheit kümmert, um seinen Job, dann geht es der Welt gut.

Und die Hauptaufgabe eines jeden Menschen ist die, mit sich selbst in Frieden zu kommen. Das ist eine ungeheure Aufgabe, eine enorme Aufgabe: dieses nach innen wenden.

Wenn du die Aufgabe annimmst, dann lösen sich alle anderen Probleme von selbst. Das ist meine Erfahrung.

Wenn sich jeder um seine Angelegenheit kümmert, dann geht es der Welt gut. Und die Hauptaufgabe eines jeden Menschen ist, mit sich selbst in Frieden zu kommen. Das ist eine ungeheure, eine enorme Aufgabe: dieses nach innen wenden. Wenn du die Aufgabe annimmst, dann lösen sich alle anderen Probleme von selbst. Das ist meine Erfahrung.

Und ich möchte das noch mal sagen, was ich eben zur ersten Frage gesagt habe. Wenn du dann irgendwelche weisen Menschen siehst, die das vorleben, so wie Jesus es gemacht hat, dann denkst du: "Wow". Aber selbst das zu tun, das erscheint uns verkehrt. Das ist ganz lustig, ganz seltsam. Dabei ist das der einzige Weg.

Wenn du weise Menschen siehst, die das vorleben, wie Jesus es gemacht hat, dann denkst du: "Wow". Aber selbst das zu tun, das erscheint uns verkehrt. Das ist ganz seltsam. Dabei ist das der einzige Weg.

Danke, Sandra.

Spielerisch bist du am schnellsten

[Simone:] Dann lese ich die nächste Frage vor. Sie kommt von Maria.

[Dhyan Mikael:] Hallo Maria, guten Abend. Ich freue mich, dass du da bist.

[Simone:] "Lieber Mikael, ich habe einen neuen Job, der mir Freude bereitet. Man muss aber sehr schnell sein. Ich bin schnell beim Arbeiten, aber manchmal gerate ich in Panik, dass ich es nicht schaffe. Wie gehe ich mit der Situation um? Kannst du mir dazu etwas sagen? Danke schön."

[Dhyan Mikael:] Ja, sehr gerne. Das ist eine mentale Angelegenheit. Du sagtest es ja schon: manchmal gerätst du in Panik; du bekommst Angst. Du denkst: "Ah, bin ich wohl schnell genug?" Und wenn du das denkst, kommst du sofort durcheinander. Vielleicht kennst du das... du läufst die Treppe herunter, und plötzlich fängst du an, darüber nachzudenken, wie das mit dem Treppensteigen überhaupt funktioniert, und du musst unglaublich aufpassen, weil du dann sofort stolperst.

Die Gedanken bringen uns total aus dem Takt, besonders bei Sachen, die schnell gehen müssen. Und mein Rat an dich wäre, dass du eine Art Spiel daraus machst, wie ein Kind, das denkt: mal schauen, wie schnell ich das jetzt hinbekomme – nicht, um deinen Chef zu beeindrucken oder um mehr zu verdienen, sondern einfach als Spiel, aus Spaß.

Du bekommst Angst und denkst: "bin ich wohl schnell genug?", und sofort kommst du durcheinander. Die Gedanken bringen uns total aus dem Takt, besonders bei Sachen, die schnell gehen müssen. Mach eine Art Spiel daraus, wie ein Kind, das denkt: mal schauen, wie schnell ich das jetzt hinbekomme – einfach als Spiel; aus Spaß.

Und dann machst du einen Fehler und wirst wieder zu langsam dadurch, und dann denkst du, "Ah, Mist", aber du machst es spielerisch. Das ist das Entscheidende. Sobald es ernst wird, sobald du das Gefühl hast, "oh, das ist jetzt aber wirklich wichtig, ich darf auf keinen Fall ein Fehler machen", dann verkrampfst du dich, und dann wird es wirklich schwierig.

Sobald du glaubst, du müsstest auf eine bestimmte Art und Weise sein, du müsstest jetzt unbedingt so und so schnell sein, dann wird es wirklich schwierig, so schnell zu sein. Also nimm es als Spiel. Und wenn das alles nicht hilft, dann kann ich dir noch einen zweiten Trick verraten. Den mache ich sehr oft. Ich kann auch sehr schnell sein, aber ich mache nicht immer alles richtig. Und wenn ich das Gefühl habe, dass ich einer Aufgabe nicht gewachsen bin, dann bete ich, und ich möchte dir gerne verraten, wie ich bete.

Ich sage: Gott, wenn du möchtest, dass ich das hier mache, wenn du möchtest, dass ich das hier schaffe – ich bin bereit. Ich mache das sogar gern. Ich freue mich daran, aber du musst mir helfen. Ich weiß nicht, wie das gehen soll. Ich bin zu langsam oder zu dumm. Also, wenn du möchtest, dass ich das mache, dann mach du sie, mach du die Arbeit, durch mich hindurch. Ich alleine kann es nicht, sonst musst du mir eine andere Arbeit besorgen.

Wenn ich das Gefühl habe, dass ich einer Aufgabe nicht gewachsen bin, dann bete ich: Gott, wenn du möchtest, dass ich das hier schaffe, musst du mir helfen. Ich weiß nicht, wie das gehen soll. Ich bin zu langsam oder zu dumm. Wenn du möchtest, dass ich das mache, dann mach du die Arbeit, durch mich hindurch.

Und das hilft mir. Weißt du, das ist wie hier im Satsang. Wenn ich mir Gedanken darüber machen würde, was ich hier sage, könnte ich keinen Satsang geben, aber vor jedem Satsang meditiere ich, und bevor ich mich hierhersetze, sage ich: "Gott, das ist dein Satsang. Ich habe nichts zu sagen." Dann ist es möglich. Und das gilt für alle Tätigkeiten, nicht nur für Satsang. Das gilt für alles, was du tust, für jede Aufgabe.

Wenn ich mir Gedanken darüber machen würde, was ich hier sage, könnte ich keinen Satsang geben, aber vor jedem Satsang meditiere ich, und bevor ich mich hierhersetze, sage ich: "Gott, das ist dein Satsang. Ich habe nichts zu sagen." Dann ist es möglich. Und das gilt für alle Tätigkeiten, nicht nur für Satsang. Das gilt für alles, was du tust, für jede Aufgabe.

Immer, wenn du das Gefühl hast, dass du sie tust und dass du gut bist oder dass du schlecht bist, dann wird es schwierig. Aber wenn du die Wahrheit spürst, dass du damit überhaupt nichts zu tun hast und dass du einfach das große Glück hast, dass das durch dich geschehen darf, dann wird es leicht. Und dieses Gebet hilft dir dabei, das wieder zu erkennen, dass es in Wirklichkeit mit dir gar nichts zu tun hat. Und dann entspannt sich etwas, und dann geht es leichter. So mache ich das.

Immer, wenn du das Gefühl hast, dass du es tust und dass du gut oder schlecht bist, wird es schwierig. Aber wenn du die Wahrheit spürst, dass du damit überhaupt nichts zu tun hast und du einfach das große Glück hast, dass das durch dich geschehen darf, dann entspannt sich etwas, und dann geht es leichter.

Danke für deine Frage. Ich freue mich, dass du da bist.

Einem anderen Menschen beistehen

[Simone:] ich habe gerade eine Frage bekommen von J-J.

[Dhyan Mikael:] Hallo J-J.

[Simone:] "Lieber Mikael, die Mama meiner Freundin ist gestorben, und kurz danach ist ihr Bruder vor Kurzem auch verstorben. Wie kann ich ihr deiner Meinung nach am besten beistehen?"

[Dhyan Mikael:] Wenn du möchtest, verbringt Zeit mit ihr. Du brauchst nicht mit ihr sprechen über das, was geschehen ist, es sei denn, sie möchte darüber sprechen. Geh mit ihr in die Natur. Verbring Zeit mit ihr.

Gib ihr deine Geduld, deine Energie – still; dazu braucht es keine Worte. Ihr könnt über alles Mögliche sprechen, aber das, was sie eigentlich von dir bekommt, deine Normalität, dein Vertrauen ins Leben, dafür braucht es keine Worte. So etwas kann man nicht mit Worten übertragen.

Du brauchst nicht mit ihr über das sprechen, was geschehen ist. Gib ihr deine Geduld, deine Energie – still; dazu braucht es keine Worte. Ihr könnt über alles Mögliche sprechen, aber das, was sie eigentlich von dir bekommt, deine Normalität, dein Vertrauen ins Leben, dafür braucht es keine Worte. So etwas kann man nicht mit Worten übertragen.

Hab sie einfach lieb, auch wenn sie so zerbröselt ist, wie sie gerade ist.

Und was du auch tun kannst, und das ist wirklich sehr, sehr hilfreich... Wenn du etwas von ihr hörst oder wenn du mit ihr zu tun hast, dann wird es in dir Gefühle auslösen.

Und wenn du in Frieden kommst mit deinen Gefühlen... Der Schmerz, den du von ihr spürst, der löst irgendetwas in dir aus: deinen eigenen Schmerz oder deine eigene Trauer. Und wenn du damit in Frieden kommst, wenn du deine Hausaufgaben machst und mit diesen Gefühlen in dir still wirst und liebevoll, das ist eine Energie, das ist eine Frequenz, die ist ansteckend. Und dann wirst du für sie eine Hilfe sein. Und auch hier gilt: du brauchst darüber nicht sprechen.

Der Schmerz, den du von ihr spürst, der löst deinen eigenen Schmerz oder deine eigene Trauer aus. Und wenn du damit in Frieden kommst und mit diesen Gefühlen in dir still wirst und liebevoll... das ist eine Energie, das ist eine Frequenz, die ist ansteckend. Und dann wirst du für sie eine Hilfe sein.

Aber wenn du dann irgendwelche alltäglichen Dinge mit ihr machst, Kaffee trinken gehst oder zusammen kochst oder spazieren gehst und du deinen Frieden mitbringst, den du gemacht hast mit deinen Gefühlen, dann macht sie das still. Das hilft ihr, sich selbst näher zu kommen. Das ist die beste Hilfe. Es hat nichts mit Worten zu tun. Es ist völlig egal, was ihr zusammen sprecht, und es ist auch völlig egal, was ihr zusammen tut. Mach einfach das, was du gerne tust oder wozu du bereit bist.

Du brauchst darüber nicht sprechen. Aber wenn du alltägliche Dinge mit ihr machst, Kaffee trinken gehst, zusammen kochst oder spazieren gehst und du deinen Frieden mitbringst, den du gemacht hast mit deinen Gefühlen, dann macht sie das still. Das hilft ihr, sich selbst näher zu kommen. Das ist die beste Hilfe.

Aber deine innere Verfassung, deine innere Realität, das ist die Hilfe. Das ist das Gleiche wie hier im Satsang. Das ist das Magische am menschlichen Miteinander: jemand kommt und hat ein Riesenproblem, und dann spürt er den Frieden, der hier im Satsang herrscht – und das hilft. Und dein Frieden wird dann deiner Freundin helfen – wenn er echt ist. Das kann man nicht vorspielen.

Es hat nichts mit Worten zu tun. Es ist völlig egal, was ihr zusammen sprecht, und es ist auch völlig egal, was ihr zusammen tut. Mach einfach das, was du gerne tust oder wozu du bereit bist. Aber deine innere Verfassung, deine innere Realität, das ist die Hilfe.

Deswegen sagte ich: wenn du deine Hausaufgaben gemacht hast, wenn du meditierst, wenn du mit dir selbst in Frieden kommst, wenn du Freundschaft schließt mit deinen Gefühlen, dann bist du ein Segen für deine Freundin.

Das ist das Magische am menschlichen Miteinander: jemand kommt und hat ein Riesenproblem, und dann spürt er den Frieden, der hier im Satsang herrscht – und das hilft. Und dein Frieden wird deiner Freundin helfen. Wenn du mit dir selbst in Frieden kommst und Freundschaft schließt mit deinen Gefühlen, bist du ein Segen für deine Freundin.

Und ich mache nichts anderes. Den ganzen Tag mache ich nichts anderes, als mit all diesen Dingen immer wieder und immer noch mehr in Frieden zu kommen.

Ich mache nichts anderes. Den ganzen Tag mache ich nichts anderes, als mit all diesen Dingen immer wieder und immer noch mehr in Frieden zu kommen.

Danke, J-J. Ich freue mich, dass du da bist. Danke für deine Frage.

[Simone:] Mikael, ich habe eine Rückmeldung von Maria.: "Dankeschön für die tollen Impulse. Ich werde ich morgen gleich ausprobieren. Ich liebe dich".

[Dhyan Mikael:] Ich liebe dich auch. Danke, Maria.

[Simone:] Sonst habe ich zurzeit keine weiteren Fragen vorzulesen.

Wie umgehen mit sozialen Ängsten?

[Dhyan Mikael:] Dann lese ich hier weiter.

"Hast du Erfahrung mit sozialen Ängsten, also mit dieser generellen Angst vor Begegnung mit Menschen? Wie empfiehlst du damit umzugehen, und wie ist deine Erfahrung?"

Danke, das ist eine tolle Frage. Ich kann so schüchtern sein und so verklemmt, würde ich einmal sagen, mit Menschen, die ich nicht kenne, und ich empfinde das mittlerweile als etwas völlig Normales, etwas völlig Menschliches. Wenn man sich mit in der Gesellschaft von Menschen befindet, mit denen man nicht wirklich vertraut ist, dann ist es einfach verunsichernd – für viele Menschen.

Ich kenne manche Menschen, die scheinen diese Eigenschaft nicht zu haben, aber wenn man diese Menschen näher kennenlernt, dann entdeckt man, dass auch die damit so ihre Herausforderung haben, aber die überspielen sie halt; von der wissen sie gar nichts. Ja, wie damit umgehen? Du brauchst damit überhaupt nicht umgehen. Sei so, wie du bist. Wenn ich mich in einer Umgebung befinde, wo ich niemanden kenne, dann laufe ich da durch, als wäre ich allein.

Ich schaue niemanden an, ich bin ganz für mich. Ich will von niemandem angesprochen werden. Und damit komm ich ganz gut zurecht. Leute wie du und wie ich, und ich kenne da noch viele andere, die haben es richtig gut in den Zeiten, in denen wir jetzt leben, weil wir jetzt viel mehr als früher die Möglichkeit haben, so kontaktscheu zu leben, ohne dadurch in größere Schwierigkeiten zu geraten. Du brauchst damit überhaupt nicht umgehen. Sei einfach, wie du bist.

Wie damit umgehen? Du brauchst damit überhaupt nicht umgehen. Sei so, wie du bist.

Und meine Erfahrung ist: wenn ich dann einmal jemanden kennengelernt habe, wenn ich die ersten Worte gewechselt habe, wenn man ein Gespräch gehabt hat oder sich ein paarmal gesehen hat, dann werde ich ganz anders. Menschen, die mich näher kennen oder die mich auch aus den Videos oder Satsangs kennen, die können sich überhaupt nicht vorstellen, wie ich bin, wenn ich im Alltag bin. Ich bin sehr zurückgezogen und ich bin sehr scheu, und ich bin gern so.

Ich habe gerne meine Ruhe. Und es braucht einiges, bis ich neugierig genug werde, um aus meinem Schneckenhaus herauszukommen. Und daran ist überhaupt nichts verkehrt. Schwierig wird es nur, wenn du versuchst, anders zu sein, als du bist – wenn du glaubst, du solltest jetzt nicht so kontaktscheu sein, sondern du solltest irgendwie total souverän mit jedem Menschen da draußen kommunizieren oder irgendwie umgehen können.

Und dann wird es richtig stressig. Aber wenn du dir gestattest, so zu sein, wie du bist, dann findest du deine eigenen lustigen Wege, wie du damit umgehen kannst. Das ist meine Erfahrung in meinem Leben.

Schwierig wird es nur, wenn du versuchst, anders zu sein, als du bist. Aber wenn du dir gestattest, so zu sein, wie du bist, dann findest du deine eigenen lustigen Wege, wie du damit umgehen kannst. Das ist meine Erfahrung in meinem Leben.

Und ich sagte eben, dass es eine ganz normale menschliche Eigenschaft ist, und dass die meisten Menschen es nur nicht wissen, weil es so viele Menschen gibt, die eben versuchen, anders zu sein, die aber in Wirklichkeit auch so sind. Und du kannst es so schön an den Kindern beobachten. Fast alle Kinder, die ich beobachte, haben das auch. Wenn da jemand kommt, den sie nicht kennen, dann sind sie so total zurückhaltend und scheu und ängstlich. Und dann, wenn sie den Menschen ein paarmal gesehen haben, dann tauen sie langsam auf. Und so bin ich auch. Und du darfst auch so sein.

Du kannst es an den Kindern beobachten. Wenn jemand kommt, den sie nicht kennen, dann sind sie total zurückhaltend, scheu und ängstlich. Und wenn sie den Menschen ein paarmal gesehen haben, dann tauen sie langsam auf. Und so bin ich auch. Und du darfst auch so sein.

Willkommen im Klub. Ist ein großer Klub.

Ist meditieren nicht schrecklich egoistisch?

Soll ich weiterlesen, Simone?

Jetzt habe ich hier eine Email mit einer Frage zur Meditation. "Eigentlich habe ich mit Samarpan-Meditation begonnen, um in der gegenwärtigen Krise nicht verrückt zu werden und nicht vor Angst zu erstarren. Ich benutze die Meditation, um zu funktionieren und um meinem Partner eine gute Unterstützung zu sein.

Die Erleuchtung ist mir ziemlich egal. Ich weiß nicht einmal, was das ist. Ich verspüre Sehnsucht nach einem Leben ohne Angst, nach Entspannung, nach Seligkeit. Das Leben im Außen gibt mir das im Moment überhaupt nicht, also fliehe ich in die Meditation. Ist das nicht schrecklich egoistisch? Missbrauche ich da die Meditation nicht?"

Danke für diese wunderschöne Frage.

Genauso funktioniert es. Das Leben arrangiert alles so, dass du irgendwann an den Punkt kommst, wo dir nichts mehr anderes übrigbleibt, als zu meditieren. So ist es im Leben eines jeden einzelnen Menschen.

Dafür ist die Meditation da. Oder ich will es einmal andersherum sagen: dazu ist das Leben da – um dich in Richtung 'innen' zu treiben. Und das ist nicht egoistisch, sondern das ist weise.

Du wendest dich der Meditation zu, und dadurch wendest du dich dir selbst zu – deinem Inneren. Und du hast das Gefühl, du entfliehst den Problemen und eigentlich solltest du doch groß und stark und tapfer sein und dich den Problemen stellen. Aber in Wirklichkeit wendest du dich gerade zum ersten Mal in deinem Leben der Lösung zu – der Lösung all deiner Probleme.

Du wendest dich der Meditation zu, und dadurch dir selbst – deinem Inneren. Du hast das Gefühl, du entfliehst den Problemen, und du solltest doch groß und stark und tapfer sein und dich den Problemen stellen. Aber in Wirklichkeit wendest du dich gerade zum ersten Mal in deinem Leben der Lösung zu – der Lösung all deiner Probleme.

Und du sagst etwas ganz Interessantes. Du fragst: "ist das nicht egoistisch?" Du sagst: "Ist das nicht schrecklich egoistisch?"

Wir wachsen mit der Einstellung auf: wenn ich mich um mich selbst kümmere, dann bin ich egoistisch, dann bin ich schlecht, dabei ist das das Einzige, was hilft. Keiner kann sich um dich kümmern, so gut, wie du es kannst. Wenn du endlich anfängst, dich um dich zu kümmern, wenn du endlich anfängst, zu meditieren, dann kommst du langsam in Frieden. Du wirst langsam stark.

Alle deine Probleme lösen sich ganz allmählich in Luft auf. Und dann, aus dieser Stärke heraus, aus dieser neuen Standfestigkeit in deinem Inneren heraus, da kannst du dann auch anderen Menschen eine Hilfe sein. Aber es muss immer damit beginnen, dass man selbst erst einmal versorgt wird, und das kannst nur du machen. Keiner kann es dir abnehmen.

Wir wachsen mit der Einstellung auf: wenn ich mich um mich selbst kümmere, dann bin ich egoistisch. Dabei ist es das Einzige, was hilft. Wenn du anfängst, zu meditieren, kommst du in Frieden, wirst stark. Und aus dieser neuen Standfestigkeit in deinem Inneren heraus, da kannst du dann auch anderen Menschen eine Hilfe sein.

Aber die ganze Welt versucht immer das Gegenteil. Keiner weiß, wie man sich um sich selbst kümmert. Jeder glaubt, das sei egoistisch, anrüchig. Alle versuchen, sich um den anderen zu kümmern, aber das geht nicht. Du kannst anderen Menschen natürlich praktisch helfen, wie das Beispiel vorhin: das Auto deines Nachbarn springt nicht an, und du hilfst ihm eben mit deinem Auto.

Aber die Ursache der Probleme, die wir alle als Mensch haben, die liegt darin, dass wir als Mensch uns selbst so fern sind; dass wir uns selbst nicht kennen; dass wir unsere wahre Natur überhaupt nicht kennen: diese Seele in uns, diesen Gott, der in uns allen wohnt.

Aber die ganze Welt versucht immer das Gegenteil. Keiner weiß, wie man sich um sich selbst kümmert. Jeder glaubt, das sei egoistisch, anrüchig. Alle versuchen, sich um den anderen zu kümmern, aber das geht nicht.

Aber das Leben ist geduldig und schubst dich beständig immer mehr in diese Richtung. Das ist deine Erfahrung. Und ich sage dir: je besser du das machst, je radikaler du das machst, dieses 'dich um dich selbst kümmern', desto mehr wirst du auch für andere eine Hilfe sein. Aber warte da nicht darauf. Fang bei dir an. Der Rest geschieht von selbst. Ich mache das Gleiche. Ich kümmere mich den gesamten Tag nur um mich. Und irgendwann wirst du so gut darin, dass du nichts mehr brauchst von anderen.

Die Ursache der Probleme, die wir als Mensch haben, liegt darin, dass wir uns selbst so fern sind; dass wir uns selbst nicht kennen; dass wir unsere wahre Natur überhaupt nicht kennen: diese Seele in uns, diesen Gott, der in uns allen wohnt. Aber das Leben ist geduldig und schubst dich beständig immer mehr in diese Richtung.

Und dann hast du irgendwann mehr, als du brauchst, und dann beginnt es überzufließen und immer noch mehr überzufließen. Und dann haben die anderen Menschen etwas von dir. Das ist ein guter Weg. Das ist der einzige Weg, wie man anderen Menschen wirklich helfen kann, und auch der einzige Weg, wie die Welt sich verändern wird. Und dazu muss jeder bei sich selbst anfangen, und dazu ermutige ich jeden Einzelnen. Und dazu ist die Meditation da.

Je radikaler du dieses 'dich um dich selbst kümmern' machst, desto mehr wirst du für andere eine Hilfe sein. Aber warte nicht darauf. Fang bei dir an. Irgendwann wirst du so gut darin, dass du nichts mehr brauchst von anderen, und dann beginnst du überzufließen. Und dazu muss jeder bei sich selbst anfangen, und dazu ermutige ich jeden Einzelnen.

Du brauchst in deinem Leben nichts verändern, du lebst weiter wie bisher, aber du meditierst jeden Morgen, jeden Tag. Und damit wird alles anders – durch diese eine halbe Stunde. Und vielleicht einmal in der Woche noch eine Gruppenmeditation dazu, und alles wird sich verändern. Dann wirst du für die anderen Menschen und für dich selbst richtig wertvoll und wirklich hilfreich. Aber das, was du gesagt hast: "Ist das nicht egoistisch?", das ist das, was du von anderen Leuten hören wirst. Damit musst du zurechtkommen, mit diesem Verkehrtsein.

Dazu ist die Meditation da. Du brauchst in deinem Leben nichts verändern, du lebst weiter wie bisher, aber du meditierst jeden Morgen, jeden Tag. Und damit wird alles anders – durch diese eine halbe Stunde.

Aber das ist der einzige Weg, und die meisten Menschen beginnen diesen Weg erst, wenn alles andere, was sie probiert haben, nicht funktioniert. Aber das Leben ist geduldig.

Also, ich freue mich, dass du endlich damit anfängst, schrecklich egoistisch zu sein. Bitte mach weiter. Es ist ein guter Weg.

"Ist das nicht egoistisch?", das ist das, was du von anderen Leuten hören wirst. Damit musst du zurechtkommen, mit diesem Verkehrtsein. Die meisten Menschen beginnen damit erst, wenn alles andere nicht funktioniert. Aber das Leben ist geduldig. Daher freue ich mich, dass du damit anfängst, egoistisch zu sein. Bitte mach weiter. Es ist ein guter Weg.

Darf ich? Ja?

Ich versuche, mich immer mit Simone abzustimmen und zu schauen, ob sie jetzt eine Frage aus den Chats hat, oder ob ich hier weiterlesen darf. So, ich habe hier eine weitere Email, die ich vorlese.

Gottessehnsucht und der Widerstand dagegen

"Generell bemerke ich bei mir einen inneren Konflikt. Einerseits ist da die riesige Sehnsucht, mit Gott wieder eins zu werden, und andererseits ein Riesenwiderstand, der sich bei mir dieses Jahr auch ganz bewusst zeigte, wo ich ganz bewusst merkte: ich will nicht meditieren.

Auch im Äußeren zeigte sich dieses Jahr und letztes Jahr ein sehr schmerzvolles Thema, wodurch die Situation viele ganz alte Gefühle hervorgerufen hat. Vielleicht magst du etwas zu diesem Widerstand und zu diesem inneren Konflikt mit der Meditation und mit diesem sich wieder ganz Gott hinzugeben sagen."

Oh, danke. Was für eine schöne Frage. Es ist genauso, wie du das sagst.

Es kommt beides gleichzeitig, und das ist immer so. Wenn du beginnst zu meditieren, wenn du beginnst, Gott an erste Stelle zu setzen, so wie Jesus es ausgedrückt hat, dann kommt der Widerstand. Es ist einfach so. Das ist auch der Grund, warum es so hilfreich ist, diesen Weg nicht allein zu gehen. Ich meine, den Weg nach innen, den Weg zu Gott, diese Entdeckungsreise zu deiner Seele, diesen Weg geht jeder Mensch allein.

Aber dann andere Menschen zu haben im Leben, die den gleichen Weg gehen, ist so unendlich hilfreich; einen Guru zu haben oder einen Meister oder vielleicht so einen komischen Typen wie mich, der Videos darüber macht und der dich immer wieder daran erinnert und ermutigt dazu. Deswegen ist es so hilfreich – weil man selbst... Es ist so, als würde man den Kompass verlieren.

Man weiß genau, wo man hinwill, aber gleichzeitig gibt es in einem selbst auch diese andere Energie, die versucht, einen permanent vom Weg abzubringen und die so überzeugend klingt, diese Stimme des Widerstandes. Und dann hörst du mich wieder sprechen oder jemand anderen, und dann spürst du die andere Seite in dir wieder, diese Gottessehnsucht. Und dann weißt du, was du willst. Da gibt es dann gar keine Frage. Aber ohne diese Erinnerung immer wieder ist es fast, als könnten wir das wieder vergessen, weil wir diesen inneren Widerstand haben.

Es ist genauso, wie du das sagst. Es kommt beides gleichzeitig, und das ist immer so. Wenn du beginnst zu meditieren, wenn du beginnst, Gott an erste Stelle zu setzen, so wie Jesus es ausgedrückt hat, dann kommt der Widerstand. Es ist einfach so.

Im Grunde ist es so, weißt du, und das, was du da beschreibst, das ist das Thema von zahllosen berühmten literarischen Werken und Bühnenstücken. In der Bibel gibt es die verschiedensten Geschichten darüber, über genau das: diese zwei Seelen, die in der Brust leben; dieses eine, was in die Richtung zieht, und das, was in die andere Richtung zieht. Weißt du, es ist so... Dieser menschliche Körper, dieser menschliche Apparat, ist dafür gebaut, Impulse von außen aufzunehmen, zu verarbeiten und dann entsprechend zu reagieren.

Das ist auf körperlicher Ebene die Art und Weise, wie dieser Mechanismus funktioniert. Und all unsere Sinne und unser Gehirn ist darauf getrimmt, immer nur nach außen zu schauen. Und unser Gehirn ist ein wundersamer Apparat, der all diese unzähligen Eindrücke, die in jeder Millisekunde auf uns einströmen, nimmt, bewertet, was ist wichtig, was nicht, und dann entscheidet, was jetzt dran ist und was jetzt wirklich wichtig ist. Und das hat alles mit dem Außen zu tun.

Und wenn du jetzt anfängst, all das zu ignorieren und dich stattdessen auf die Suche nach deiner Seele machst, auf die Suche nach Gott, etwas, von dem dieser Körper und deine Sinne nichts wissen und auch nichts wissen können, dann gibt es Rebellion. Es ist, dass würde dein ganzes Wesen sagen: was machst du denn da? Das ist die falsche Richtung. Was soll denn das jetzt? Aber du weißt genau: da geht es lang.

Wenn du anfängst, all das zu ignorieren und dich stattdessen auf die Suche nach deiner Seele machst, nach Gott, etwas, von dem deine Sinne nichts wissen können, dann gibt es Rebellion. Es ist, dass würde dein ganzes Wesen sagen: "was machst du denn da? Das ist die falsche Richtung." Aber du weißt genau: da geht es lang.

Und das ist der Grund, warum es so lange dauert, weißt du. Im Grunde ist es ja ganz einfach. Meditieren ist im Grunde leicht.

Gott zu spüren ist leicht.

In den Himmel getragen zu werden ist leicht, aber wir werden ständig wieder herausgetragen. Etwas in uns schlägt die Tür die ganze Zeit immer wieder zu. Und das ist das Geheimnis der Samarpan-Meditation. Du setzt dich jeden Morgen hin, und in dieser einen halben Stunde am Morgen, da übst du, all das zu ignorieren, was den ganzen Tag und die ganze Zeit an dir zerrt und zieht. Und für diese eine halbe Stunde versuchst du, deine Aufmerksamkeit in diese Richtung zu lenken, wo du deine Seele finden wirst, hier, übers Kronenchakra.

Und dann kommt der Widerstand. Aber diese eine halbe Stunde, die ist für dich das Übungsfeld, wie ein Spielplatz. Da kannst du das üben, und da kannst du diese Gedanken und diese Kräfte, die dich in die andere Richtung ziehen wollen, immer wieder ignorieren, immer wieder gehen lassen, immer wieder loslassen, und deine Aufmerksamkeit immer wieder an dich nehmen, um damit ins Kronenchakra zu marschieren, immer wieder, manchmal zehnmal pro Minute.

In den Himmel getragen zu werden ist leicht, aber wir werden ständig wieder herausgetragen. Etwas in uns schlägt die Tür immer wieder zu. Das ist das Geheimnis der Samarpan-Meditation. Du setzt dich jeden Morgen hin, und in dieser halben Stunde am Morgen übst du, all das zu ignorieren, was die ganze Zeit an dir zerrt und zieht.

Und dann, ganz allmählich, ganz, ganz allmählich, wird das, was dich in diese neue Richtung lenkt, in dir kräftiger.

Und dann wird es leichter. Aber es ist eine Frage der Zeit.

Und deswegen, genau wegen dem, was du da beschreibst, ist es so wichtig, dass man jeden Tag meditiert.

Diese Kräfte, die dich nach außen ziehen, die, die das Meditieren verhindern wollen, die sind so stark, einfach weil wir unser Leben lang und viele Leben davor nichts anderes getan haben. Ist wie eine alte, sehr eingefahrene Gewohnheit. Und wenn du nicht jeden Tag meditierst, dann hast du keine Chance.

Aber wenn du das jeden Tag machst, immer wieder, stur und entschlossen, egal wie die Meditation ist... Das spielt überhaupt gar keine Rolle. Es ist völlig egal. Setz dich hin, egal was du denkst, egal wie du dich fühlst, und dann, irgendwann, kommst du an einen Punkt, vielleicht nach ein paar Wochen, vielleicht nach ein paar Monaten, da merkst du: "Ah... Irgendetwas ist normaler geworden, leichter."

Und deswegen ist es so wichtig, dass man jeden Tag meditiert. Diese Kräfte, die dich nach außen ziehen und das Meditieren verhindern wollen, sind so stark, weil wir unser Leben lang nichts anderes getan haben. Aber wenn du das jeden Tag machst, stur, entschlossen, kommst du an einen Punkt, da merkst du: etwas ist normaler geworden, leichter.

Und was du da gerade beschrieben hast in deiner Email, dieser Konflikt, das ist das Einzige, worum es in diesem Leben geht. Es ist nicht so, dass du ein Problem hast und irgendetwas falsch machst. Du bist auf das gestoßen, worum es in der menschlichen Existenz geht: diesen Konflikt zu ertragen und dennoch nach innen zu gehen; dennoch in Richtung Gott zu schauen.

Das ist die Aufgabe. Darum geht es, um nichts anderes. Und wenn du da dranbleibst, dann wird es immer einfacher, immer leichter. Der Anfang ist herausfordernd, und deswegen bin ich da, um dich zu ermutigen und immer wieder zu erinnern. Aber das ist der Weg. Danke für deine wunderschöne Email. Ich dank dir.

Du bist auf das gestoßen, worum es in der menschlichen Existenz geht: diesen Konflikt zu ertragen und dennoch nach innen zu gehen; dennoch in Richtung Gott zu schauen. Das ist die Aufgabe. Der Anfang ist herausfordernd, und deswegen bin ich da, um dich zu ermutigen und immer wieder zu erinnern. Aber das ist der Weg.

[Dhyan Mikael:] Oh, wie schön.

[Simone:] Das heißt, ich löse dich jetzt ab im Vorlesen.

[Dhyan Mikael:] Ja, gerne.

Wenn deine Schatten sichtbar werden

[Simone:] die erste Frage ist noch mal von Sandra.

[Dhyan Mikael:] Ja, Sandra.

[Simone:] Sie fragt oder schreibt: "Immer mehr zeigen sich Schattenanteile wie Wut, Hass und Abwehr. Nie hätte ich gedacht, dass ich solche Energien in mir habe, die ich in anderen sah, doch nicht in mir selbst. Magst du etwas dazu sagen?"

[Dhyan Mikael:] Wow. Danke Sandra. Ja, so ist es. Du beginnst zu meditieren, und das Erste, was geschieht, wenn du beginnst zu meditieren, ist, dass du beginnst, dich selbst kennenzulernen. Und das hat es in sich. Es ist genau, wie du es sagst. Zum ersten Mal entdeckt man, was da alles wartet. Und es ist genau, wie du sagst: dann entdeckt man, dass man selbst all die Dinge in sich trägt, die man bei den anderen sieht und normalerweise verurteilt.

Das Erste, was geschieht, wenn du beginnst zu meditieren, ist, dass du beginnst, dich selbst kennenzulernen. Und das hat es in sich. Zum ersten Mal entdeckt man, was da alles wartet. Dann entdeckt man, dass man selbst all die Dinge in sich trägt, die man bei den anderen sieht und normalerweise verurteilt.

Es ist genau, wie du es sagst. Das ist die erste Nebenwirkung der Meditation.

Und dann: damit in Frieden kommen – mit dieser Wut, mit diesem Zorn, mit diesen Verurteilungen, mit all dem, was du da findest; diese Gefühle zu fühlen und einfach da sein zu lassen und dich trotzdem zu lieben, und trotzdem zu meditieren.

Dich so sein lassen, wie du bist, und trotzdem zu meditieren, und dich nicht zu verurteilen, sondern einfach so zu lassen, wie du bist – mit der Wut. Das ist die erste Herausforderung.

Das ist die Nebenwirkung der Meditation. Und dann: damit in Frieden kommen – mit dieser Wut, mit diesem Zorn, mit diesen Verurteilungen, mit all dem, was du da findest. Dich so sein lassen, wie du bist, und trotzdem zu meditieren, und dich nicht zu verurteilen, sondern einfach so zu lassen, wie du bist – mit der Wut. Das ist die erste Herausforderung.

Und irgendwann bekommt man dann darin Übung, und dann ist es so: irgendwann siehst du etwas in anderen Menschen, irgendetwas ganz Negatives, und dann weißt du schon: "Ah, wenn ich das sehe, das heißt, das habe ich bestimmt auch irgendwo." Du kannst es dir überhaupt nicht vorstellen. Aber dann, ein paar Tage später, entdeckst du es auch in dir; in der nächsten Meditation.

Und das ist gut. Dann entdeckst du nämlich: "Ich bin gar nicht besser als die anderen." Du entdeckst: es gibt keine schlechten Menschen. Es gibt nur Menschen, die durch irgendeine Gnade gelernt haben, damit in Frieden zu kommen. Und wenn man mit diesen ganzen Anteilen, die du da gerade entdeckst, in Frieden gekommen ist, dann sind sie kein Problem mehr. Dann sind diese Energien kein Problem mehr.

Irgendwann siehst du etwas Negatives in anderen Menschen, und dann weißt du: "wenn ich das sehe, dann habe ich das auch." Und ein paar Tage später entdeckst du es auch in dir; in der nächsten Meditation. Und das ist gut. Dann entdeckst du nämlich: "Ich bin gar nicht besser als die anderen." Du entdeckst: es gibt keine schlechten Menschen.

Dann dürfen sie einfach da sein, aber du kennst sie, und du bist der Herr oder die Herrin im Haus. Aber solange wir diese Energien nicht kennen und auch nicht sehen wollen, solange regieren sie uns – aus der Dunkelheit heraus sozusagen. Und was da gerade bei dir passiert, dass diese Dinge bei dir durch die Meditation ans Licht kommen, das ist so ein Segen, so ein gutes Zeichen. Das ist der Weg.

Wenn man mit diesen Anteilen, die du da entdeckst, in Frieden gekommen ist, dann sind sie kein Problem mehr. Dann dürfen sie einfach da sein, aber du kennst sie, und du bist die Herrin im Haus. Aber solange wir diese Energien nicht kennen und nicht sehen wollen, solange regieren sie uns – aus der Dunkelheit heraus.

Swamiji spricht oft darüber, dass genau das passiert: als Allererstes lernen wir uns selbst kennen. Das ist ein gutes Zeichen. Das heißt, dass du irgendetwas wirklich richtig machst. Und es ist interessant, dass du das gerade fragst, weil ich gerade damit heute auch eine Erfahrung hatte, genau mit dem gleichen Ding. Heute Morgen beim Frühstück erzählte eine der Töchter etwas aus der Schule, wie die Jungs da mit schwächeren Mitschülern umgehen, und ich habe gemerkt, wie mich das emotional richtig auf die Palme bringt.

Dann, später, als ich allein war und ganz still wurde, da habe ich dann in mir diese Energien und diese Gefühle gefühlt, die Energien und diese Gefühle dieser gemeinen Jungs in der Schule, die ich ja auch habe, weil ich Mensch bin. Da dachte ich wieder: "Schau an. Es gibt nichts da draußen, was ich nicht auch habe."

Und das ist wirklich so. Keiner da draußen tut irgendetwas, was du nicht auch tun könntest. Keiner da draußen hat Energien in sich, die dich du nicht auch hättest. Ich werde es nie vergessen...Es gab einmal diesen wunderbaren indischen Mystiker Bhagwan, Osho hieß er später, der wurde verehrt von seinen Schülern und natürlich fanden die ihn ganz toll und unendlich heilig und erleuchtet, und es war ein wunderbarer Mensch.

Aber er, er kannte sich. Er kannte sich seit Jahrzehnten. Er meditierte schon und war leuchtet, da war er noch ein Kind. Er kannte sich. Und weißt du, was er über sich selbst gesagt hat? "Ich bin Heiliger, und ich bin Hitler."

Er kannte alle Anteile in sich, und die lernt man kennen, mit denen schließt man Frieden, und dann wird man heil. 'Heil' heißt 'ganz'. All diese Anteile kennen wir dann. Die dürfen alle da sein, und dann werden wir heilig. Das ist total paradox. Also lade diese Dinge ein. Freue dich darüber. Danke.

Er sagte über sich selbst: "Ich bin Heiliger, und ich bin Hitler." Er kannte alle Anteile in sich, und die lernt man kennen, mit denen schließt man Frieden, und dann wird man heil. 'Heil' heißt 'ganz'. All diese Anteile kennen wir dann. Die dürfen alle da sein, und dann werden wir heilig. Also lade diese Dinge ein. Freue dich darüber.

von J-J vorlesen: "Danke, sehr hilfreich." Und dann habe ich noch einmal eine Frage von Maria.

[Dhyan Mikael:] Ja, Maria, bitte.

Frieden heißt: in Frieden sein mit dem Verkehrtsein

[Simone:] "Ich habe noch eine schwere Frage. Ich meditiere jeden Tag, und das freut mich. Vor langer Zeit habe ich die Scheidung eingereicht und mein Mann hat es zweimal nicht erlaubt. Und so habe ich ihn verlassen und er blieb in meinem Elternhaus. Ich habe ihm alles gelassen. Jetzt verlangt er Geld von mir für die Renovierung des Hauses. Ich habe das Geld nicht, und warum soll ich ihm das geben? Ich kümmere mich um mich. Wie komme ich in Frieden mit dieser Situation?"

[Dhyan Mikael:] Danke.

Danke für deine Frage.

Es ist so... Du brauchst von niemandem die Erlaubnis, so zu sein, wie du bist – außer von dir selbst. Und das ist das Schwierige.

Dein Mann oder dein Ex-Mann ist nicht das Problem. Der kann von dir verlangen, was er will. Das ist nicht das, was dir das Leben schwer macht. Aber in dir sind Gefühle, die sagen: "Das kann ich nicht machen. Ich bin dazu verpflichtet. Ich sollte das tun." Das ist das Schwierige. Du sagst, du kümmerst dich um dich selbst, und das ist gut. Und dazu ermutige ich dich. Und das ist schwer, aber es ist nur deswegen schwer, weil wir dann das Gefühl haben: "ich bin total verkehrt. Ich bin unmöglich."

Du brauchst von niemandem die Erlaubnis, so zu sein, wie du bist – außer von dir selbst. Und das ist das Schwierige. Dein Ex-Mann ist nicht das Problem. Der kann von dir verlangen, was er will. Aber in dir sind Gefühle, die sagen: "Das kann ich nicht machen. Ich bin dazu verpflichtet. Ich sollte das tun." Das ist das Schwierige.

Und damit in Frieden zu kommen, so verkehrt zu sein... Du bist natürlich überhaupt nicht verkehrt, du bist wunderschön, aber das nützt dir nichts. Du fühlst dich dann so.

Das ist das zentrale Thema eines jeden Menschen: "Bin ich bereit, verkehrt zu sein?" Wenn ich bereit bin, verkehrt zu sein, dann, und erst dann, kann ich mich um mich kümmern. Dann kannst du zu dem Mann sagen: "Hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank? Was willst du von mir?" Dann lachst du darüber. Aber bevor du nicht bereit bist, verkehrt zu sein, ist es für dich eine enorme Herausforderung; fast unüberwindlich.

Das ist das zentrale Thema eines jeden Menschen: "Bin ich bereit, verkehrt zu sein?" Dann, und erst dann, kann ich mich um mich kümmern. Dann kannst du zu dem Mann sagen: "Was willst du von mir?" Dann lachst du darüber. Aber bevor du nicht bereit bist, verkehrt zu sein, ist es für dich eine enorme Herausforderung; fast unüberwindlich.

Mein spiritueller Meister Soham hat vor vielen Jahren etwas zu mir gesagt. Er sagte: "wenn du bereit bist, verkehrt zu sein, dann bist du frei."

Und das ist die Wahrheit.

Wir glauben immer, die anderen machen es uns so schwer, aber in Wirklichkeit sind es unsere eigenen Verurteilungen, unsere eigenen Meinungen über uns selbst. Die Zwänge, die wir uns selbst auferlegen, die verkrüppeln uns, die machen unser Leben zum Gefängnis. Und die Tür des Gefängnisses öffnest du, wenn du bereit bist, verkehrt zu sein – in deinen eigenen Augen, und in den Augen aller anderen.

Wir glauben, die anderen machten es uns so schwer, aber es sind unsere eigenen Verurteilungen, unsere eigenen Meinungen über uns selbst, die machen unser Leben zum Gefängnis. Und die Tür des Gefängnisses öffnest du, wenn du bereit bist, verkehrt zu sein – in deinen eigenen Augen, und in den Augen aller anderen.

Und ohne das geht es nicht. Wenn du dazu nicht bereit bist, wirst du im Gefängnis sitzen bleiben, aber es geht. Es geht sogar einfacher, als man glaubt. Man muss es nur einmal probieren. Sei bereit, verkehrt zu sein. Schließ Freundschaft mit diesen Gefühlen, mit dieser Angst.

Es ist fast die Angst, als würde man vernichtet werden, wenn man das Unerhörte tut und einfach nur für sich einsteht.

Meditiere. Wenn du die Samarpan-Meditation machst, das wird dich dir selbst nahebringen. Und das ist der Weg, mit dir in Frieden zu kommen. Die Frage davor ging ja genau darum. Die Frau, die fragte, sagte: "Seit ich meditiere, entdecke ich diese Gefühle in mir, von denen ich gar nicht wusste, dass sie da sind". Und damit in Frieden kommen... Wenn du meditierst, dann wirst du dich selbst kennenlernen, all deine Ängste, all deine Unsicherheiten, und dann kannst du beginnen, sie zu akzeptieren, sie nach Hause zurückzuholen, sie lieb zu haben.

Und dann, dann wird es immer leichter, so zu sein, wie du wirklich bist. Dann fühlst du dich immer noch verkehrt, aber es ist kein Problem mehr. Erst heute habe ich mich wieder total verkehrt gefühlt, gerade vor drei Stunden, aber inzwischen ist es so ein alter Freund, dieses verkehrt fühlen, dass es mich nicht mehr ängstigt.

Wenn du meditierst, dann lernst du dich selbst kennen, all deine Ängste, all deine Unsicherheiten, und dann kannst du beginnen, sie zu akzeptieren, sie nach Hause zurückzuholen, sie lieb zu haben. Dann wird es immer leichter, so zu sein, wie du wirklich bist. Dann fühlst du dich immer noch verkehrt, aber es ist kein Problem mehr.

Und es ist so, weißt du... Das Leben hilft dir durch diese Situationen, die du erlebst, und zwingt dich förmlich dazu. Du würdest total gerne darum herumkommen, um diese Herausforderung, aber das Leben macht es dir unmöglich. Du hast alles Mögliche getan in deinem Leben, um da herumzukommen. Du hast alles, was du hattest, weggegeben, Hauptsache, du hast deine Ruhe. Und ich habe das Gleiche in meinem Leben übrigens auch gemacht.

Aber irgendwann kommt man an einen Punkt, so wie du jetzt, da merkst du: "Nein, ich kann das nicht mehr machen." Und das ist ein guter Punkt. Und jetzt musst du zum ersten Mal Frieden damit schließen, vollkommen verkehrt zu sein. Du bist nicht verkehrt, aber du fühlst dich so, und deswegen musst du damit Frieden schließen. Und so war es bei mir. Irgendwann konnte ich das nicht mehr, und dann musste ich anfangen, verkehrt zu sein. Und das war der erste Schritt in die Freiheit. Dann ändert sich alles.

Irgendwann merkst du: "Nein, ich kann das nicht mehr machen." Und das ist ein guter Punkt. Und jetzt musst du zum ersten Mal Frieden damit schließen, vollkommen verkehrt zu sein. Du bist nicht verkehrt, aber du fühlst dich so, und deswegen musst du damit Frieden schließen. Das ist der erste Schritt in die Freiheit. Dann ändert sich alles.

Du brauchst dich überhaupt nicht um die Situation im Außen kümmern. Der Mann kann ja verlangen von dir, was er will, das ist sein Problem. Du musst da überhaupt nicht mitspielen. Aber du musst dich dein Inneres kümmern: Freundschaft schließen mit diesen Gefühlen. Und meditiere. Das wird dir helfen. Das ist eine enorme Hilfe. Wenn du noch Fragen dazu hast, du kannst es mir gerne schreiben. Ich freue mich, dass du da bist.

[Simone:] Sandra hat noch rückgemeldet: "Herzlichen Dank, lieber Mikael."

[Dhyan Mikael:] Sehr gerne. Ich freue mich, dass du da bist, Sandra.

Den Fluch erschaffst du dir selbst

[Simone:] Dann möchte ich eine Frage von Tinka vorlesen.

[Dhyan Mikael:] Hallo Tinka, guten Abend. Schön, dass du hier bist.

[Simone:] "Lieber Mikael, kannst du mir etwas zum Thema Aberglauben / Fluch sagen? Ich war vor vielen Jahren einmal in Australien beim Uluru und habe dort mehrere Fotos vom Berg gemacht, obwohl an manchen Stellen Schilder hingen, dass man hier nicht fotografieren soll. Ich habe davon gehört, dass es Unglück bringt, wenn man sich nicht daran hält. Kurze Zeit später hatte ich einen Unfall, und weitere folgten. Danke und liebe Grüße, Tinka."

[Dhyan Mikael:] Danke. Ich danke dir für deine Frage.

Der Weg des Fluches in dich hinein, der Weg von Dämonen in dich hinein geht über die Gedanken.

Es gibt nicht wirklich Dämonen, es gibt nicht wirklich einen Fluch. Aberglaube ist Verstandesenergie – sehr starke Verstandesenergie. Und wenn du darüber nachdenkst, wenn du dich fragst, ob du da etwas falsch gemacht hast oder nicht, oder wenn du Angst hast, dass etwas Schlechtes geschieht, dann bist du natürlich tief in Gedanken, tief im Verstand, und dann erfasst dich diese Energie. Das ist das Einfallstor dafür.

Es ist nicht so, dass da irgendeine Energie da draußen ist, die böse ist und die dir etwas Böses will, aber dieser Aberglaube, diese Sorgen, die sich Tausende, Zehntausende, Hunderttausende von Menschen jahrtausendelang gemacht haben, diese Energie, die wird weitergetragen, und zwar zu allen Menschen, die bereit sind, sich diesen Unsinn anzuhören, aufzunehmen und dann selbst darüber nachzudenken. Der Weg, sich davon zu befreien, ist ganz einfach: sei zu allem bereit. Hör auf, darüber nachzudenken. Ignoriere deine Gedanken.

In der Samarpan-Meditation lernen wir genau das: wir lernen, die Gedanken zu ignorieren. Und in der Samarpan-Meditation, da lernst du, wie schwierig das am Anfang ist, weil wir diese Kraft, unsere eigene Aufmerksamkeit zu steuern und von den Gedanken wegzunehmen, nie trainiert haben.

Sich davon zu befreien ist einfach: sei zu allem bereit. Hör auf, darüber nachzudenken. Ignoriere deine Gedanken. In der Samarpan-Meditation lernen wir das. Da lernst du, wie schwierig das am Anfang ist, weil wir diese Kraft, unsere Aufmerksamkeit zu steuern und von den Gedanken wegzunehmen, nie trainiert haben.

Und alle Probleme im Leben kommen daher, dass wir in Gedanken leben. Und deswegen ist es die einzige, aber die allerwichtigste Aufgabe, zu lernen, das nicht mehr zu tun. Und in deinem Fall ist es noch wichtiger. Ich sagte vorhin: die Welt ist wie eine Kohlegrube, und wenn man beginnt zu meditieren, dann ist es, als würde man ein weißes Gewand anhaben, und dann macht man sich entsprechend schnell schmutzig.

Alle Probleme im Leben kommen daher, dass wir in Gedanken leben. Und deswegen ist es die einzige, aber die allerwichtigste Aufgabe, zu lernen, das nicht mehr zu tun.

Wenn du gedankenlos bist, musst du wirklich gut auf dich aufpassen, weil jeder Gedanke, der kommt, umso schmerzhafter ist. Je reiner du wirst, je stiller du wirst, desto wichtiger ist es, nicht zu denken, denn das wird einfach unerträglich. Und es ist gut so. Das ist eine Hilfe.

Wenn du gedankenlos bist, musst du wirklich gut auf dich aufpassen, weil jeder Gedanke, der kommt, umso schmerzhafter ist. Je reiner du wirst, je stiller du wirst, desto wichtiger ist es, nicht zu denken, denn das wird einfach unerträglich. Und es ist gut so. Das ist eine Hilfe.

Das kannst du lernen: dieses sich abwenden von diesen Gedanken, die dich vergiften, die dich verschmutzen und die die Ursache all deiner Probleme sind, auch wenn du das vielleicht gar nicht so genau weißt.

Das kannst du lernen: dieses sich abwenden von diesen Gedanken, die dich vergiften, die dich verschmutzen und die die Ursache all deiner Probleme sind, auch wenn du das vielleicht gar nicht so genau weißt.

Aber bei diesen abergläubischen Dingen, bei dem, was man Fluch nennt, da wird es dann richtig offensichtlich.

Ich habe erst vor ein paar Tagen eine schöne Geschichte gelesen. Ich erzähle ja manchmal, dass ich sehr gerne Swamijis Autobiografie lese, am Morgen; nicht jeden Morgen, aber immer wieder. Und abends lese ich ausnahmslos als Letztes vor dem Schlafengehen in diesem englischsprachigen Madhuchaitanya-Magazin, das Swamiji herausbringt. Alle zwei Monate erscheint eine kleine Ausgabe, total süß gemacht, wunderschön, sehr inspirierend und spottbillig, das sind indische Preise.

Da zahlt man, glaube ich, für ein Jahresabo zwölf Euro oder so, inklusive Porto. Es ist echt toll, total berührend. Und in jeder Ausgabe gibt es alle möglichen interessanten Geschichten, auch von Heiligen. Dieser eine Heilige... Da kam ein Schüler zu ihm und wollte wissen, warum er denn so krank ist; warum es ihm so schlecht geht im Leben. Und dann hat der Guru zu ihm gesagt: "Das ist deine Schuld. Du machst dich krank." Und der Schüler sagt: "Was? Ich mache mich krank?

Wie meinst du das?" Und dann hat der Guru mit diesem Schüler gesprochen und hat ihn aus seinen Gedanken herausgebracht und hat ihm erklärt oder ihn spüren lassen, dass... Er hat ihn aus seinen Gedanken herausgebracht und ihm gesagt: wenn du nicht denkst, wenn du das nicht machst, dann bist du gesund. Da gibt es überhaupt gar keine Krankheit.

Und dann ging der Mensch nach Hause, der jahrzehntelang krank gewesen war, und am nächsten Morgen wacht er auf und ist gesund. Und dann rennt er zurück zum Guru und sagt: "Was hast du gemacht? Du hast mich geheilt." Und der sagt: "Ich habe überhaupt nichts gemacht. Du hast dich bis jetzt krankgemacht, und damit hast du gestern aufgehört, und jetzt bist du gesund. Aber morgen wirst du wieder krank sein." Und dann denkt der Schüler: "Was? Ich werde morgen wieder krank sein?"

Und so geht er nach Hause, den Kopf voller Gedanken, und am nächsten Morgen wacht er auf und fühlt sich hundeelend und ist total krank. Dann rennt er zurück zu diesem Guru und sagt: "Was hast du denn jetzt gemacht? Du hast mich wieder krank gemacht." Und der Guru sagt: "Ich habe überhaupt nichts gemacht. Ich habe dich weder gesund gemacht vorgestern, noch habe ich dich gestern krankgemacht. Du hast dich krankgemacht, und dann hast du damit aufgehört.

Und jetzt hast du damit wieder angefangen." Der Guru hat das mit ihm gemacht, um ihm zu beweisen, wie es funktioniert im Leben. Und wenn du glaubst, du bist krank, und wenn du dem deine ganze Aufmerksamkeit gibst, dann wirst du immer kränker. Wenn du glaubst, dass es da einen Fluch gibt und irgendetwas Böses, und dass da womöglich doch etwas dran ist, wenn so viele Leute das sagen, dann erschaffst du dir diesen Fluch. Der kommt von da oben. Nirgendwo anders kommt er her.

Also: lerne, deinen Gedanken überhaupt keine Aufmerksamkeit zu geben. Das ist lebenswichtig. Wenn du das nicht lernst, wirst du niemals ein glückliches, gutes Leben haben; niemals. Es lohnt sich wirklich. Und zwar nicht nur wegen dieser haarsträubenden Geschichte, die du jetzt erlebt hast. Das gilt für alle Menschen, nur, dass du es etwas extremer erlebt hast, und das ist gut für dich, weil du jetzt weißt, wie wichtig es ist, dem keine Aufmerksamkeit zu gehen.

Danke für deine Frage.

Gott trägt dich in den Himmel, aber du bleibst hier

[Simone:] ich lese jetzt eine Frage vor von Martina.

[Dhyan Mikael:] Hallo Martina. Wie schön, dass du da bist.

[Simone:] "Lieber Mikael, ich mache seit circa acht Monaten die Samarpan-Meditation und frage mich seit einigen Wochen, wo genau meine Seele eigentlich ihren Platz hat, wenn ich sage und spüre, dass ich eine heilige und reine Seele bin. Du sagst, sie ist über dem Scheitel im Kronenchakra, aber bleibst du während der Meditation ausschließlich im Kronenchakra, oder gehst du mit deiner Aufmerksamkeit höher, so wie ein Strahl, der ganz weit nach oben in den weiten Raum geht? Mich zieht es immer wieder dorthin. Wie ergeht es dir? Martina."

[Dhyan Mikael:] Danke, Martina.

Die Seele... Du fragst, wo ist die Seele? Die Seele hat keinen bestimmten Platz im Körper. Die Seele ist das, was du in Wirklichkeit bist, die diesen Körper bewohnt. Sie ist kein physisches Organ. Du kannst diese Seelenenergie nicht festmachen an einem ganz bestimmten Ort im Körper. Und die Seele ist auch nicht im Kronenchakra. Aber wenn du mit deiner Aufmerksamkeit hierhergehst, dann ist das, als wärst du am Tor zu einer Ebene, zu einem Bereich, der jenseits von dieser Welt ist, und da lernst du deine Seele kennen, ganz allmählich. Aber es ist kein Ort.

Du fragst, wo ist die Seele? Du kannst diese Seelenenergie nicht festmachen an einem bestimmten Ort im Körper. Sie ist auch nicht im Kronenchakra. Aber wenn du mit deiner Aufmerksamkeit hierhergehst, dann ist das, als wärst du am Tor zu einem Bereich, der jenseits von dieser Welt ist, und da lernst du deine Seele kennen, ganz allmählich.

Du fragst, wie ich das mache; ob ich hier bleibe, oder ob ich höher gehe mit meiner Aufmerksamkeit.

Es ist so: das, was ich bewusst machen kann, ist, dass ich mit meiner Aufmerksamkeit immer wieder zu diesem ganz banalen, einfachen Punkt, den man anfassen kann – völlig unesoterisch, ganz unspirituell; dieser Punkt hier oben am Kopf –, da gehe ich mit meiner Aufmerksamkeit hin. Ich stelle mir nichts vor. Ich frage mich nicht, ob da die Seele ist oder nicht. Ich frage mich auch nicht, wo es da hingeht, obwohl man da immer wieder sehr interessante Erfahrungen macht an dieser Stelle. Aber alles, was ich bewusst machen kann, ist, dass ich mit meiner Aufmerksamkeit dort hingehe und da bleibe.

Ab und zu hat man einmal Erfahrungen in der Meditation, wo man den Körper verlässt, wo man den Körper einfach vergisst. Man weiß überhaupt nicht mehr, wo man überhaupt ist. Man weiß aber auch nicht, dass man nicht weiß, wo man ist, weil man sich darüber gar keine Gedanken macht. Und später, wenn man dann wieder im Körper zurückgekehrt ist und die Meditation zum Ende kommt, dann merkt man: "Wow, wo war ich denn?"

Aber das sind Erfahrungen, die geschehen, ohne dass ich sie mit meinem Bewusstsein in irgendeiner Art und Weise beeinflussen kann. Die geschehen einfach. Da ist nichts, was denkt: "Ah, ich will da höher" oder "Ah, das will ich mir jetzt anschauen". Diese Instanz gibt es bei diesem Erleben nicht, bei diesem seltenen Erleben. Und ich spreche das nur deswegen an, weil man so etwas gelegentlich erleben kann. Es ist nicht wichtig, aber es ist interessant, wenn man das einmal erlebt.

Und du brauchst dir darüber auch überhaupt gar keine Gedanken machen, ob du so etwas erlebst oder nicht, aber abgesehen davon, von diesen seltenen Erlebnissen, die man hat, die man überhaupt nicht beeinflussen kann und die man oft auch nicht erinnern kann später, bleibe ich mit meiner Aufmerksamkeit immer hier. Und wenn mich die Neugier weiter nach oben zieht oder wenn ich denke, "Ah, da geht es weiter", so fühlt sich es an, dann ignoriere ich das. Ich empfinde das als nicht hilfreich. Ich möchte es einmal so ausdrücken: ich bleibe hier.

Manchmal werde ich woanders hingetragen, aber ich bleibe hier. Meine Aufgabe ist es, hier zu bleiben. Ich folge keinem Lichtstrahl, obwohl ich weiß, was du meinst. Ich folge keinen Farben, ich folge keinen Lichtern, ich folge keinen Gefühlen. Ich bleibe hier. Mehr brauche ich nicht tun. Da bist du sicher. Da bist du auf sicherem Boden – genau an diesem Kronenchakra.

Ich möchte es einmal so ausdrücken: ich bleibe hier. Manchmal werde ich woanders hingetragen, aber ich bleibe hier. Ich folge keinem Lichtstrahl, obwohl ich weiß, was du meinst. Ich folge keinen Farben, ich folge keinen Gefühlen. Ich bleibe hier. Mehr brauche ich nicht tun. Da bist du sicher. Da bist du auf sicherem Boden – an diesem Kronenchakra.

Es ist, als könntest du nicht selbst in den Himmel treten. Wenn du das tust, bist du nicht im Himmel, dann bist du in deiner Fantasie, dann bist du im Verstand, auch wenn du das überhaupt nicht merkst. Aber wenn du einfach an dieser ganz banalen körperlichen Stelle bleibst und dich weigerst, von dort wegzugehen, weder in die Gedanken hinunter noch in irgendwelche schönen Vorstellungen hinauf, dann bist du auf der sicheren Seite. Dann kann Gott dich nehmen und dorthin tragen, wo er dich haben will. Aber du bleibst hier. So mache ich das.

Es ist, als könntest du nicht selbst in den Himmel treten. Wenn du das tust, bist du nicht im Himmel, sondern in der Fantasie. Aber wenn du dich weigerst, wegzugehen, weder in die Gedanken hinunter noch in schöne Vorstellungen hinauf, bist du auf der sicheren Seite. Dann kann Gott dich dorthin tragen, wo er dich haben will. Aber du bleibst hier.

Die Erbsünde

[Simone:] Die nächste Frage ist von Hiranyakashipu.

[Dhyan Mikael:] Hallo. Ich habe es immer schwer mit dem Aussprechen deines Namens, aber ich freue mich, dass du da bist.

[Simone:] "Hi Mikael, kannst du etwas zu Selbstzweifeln sagen als Folge von einschneidenden, schmerzhaften Erfahrungen? Wie ist deine Erfahrung? Danke."

[Dhyan Mikael:] Nun, ist es so... An sich selbst zu zweifeln ist sozusagen die Basis der menschlichen Existenz. Das ist die Erbsünde: "ich bin verkehrt", oder "ich könnte verkehrt sein".

An sich selbst zu zweifeln ist sozusagen die Basis der menschlichen Existenz. Das ist die Erbsünde: "ich bin verkehrt", oder "ich könnte verkehrt sein".

Sobald du den Gedanken Aufmerksamkeit gibst, wirst du auf Selbstzweifel stoßen. Das ist einfach eine Geschmacksrichtung der Gedanken. Es gibt die Geschmacksrichtung "ich bin großartig", es gibt die Geschmacksrichtung "ich bin verkehrt", und es gibt noch ein paar andere, aber es sind alles Gedanken. Es hat alles nichts mit dir zu tun, aber sie zerstören dein Leben.

Sobald du den Gedanken Aufmerksamkeit gibst, wirst du auf Selbstzweifel stoßen. Das ist einfach eine Geschmacksrichtung der Gedanken. Es gibt die Geschmacksrichtung "ich bin großartig", es gibt "ich bin verkehrt", und es gibt noch ein paar andere, aber es sind alles Gedanken. Es hat alles nichts mit dir zu tun, aber sie zerstören dein Leben.

Wenn du von Selbstzweifeln geplagt wirst, hat es eigentlich immer damit zu tun, und du sprichst das ja auch in deiner Frage an, dass du irgendetwas erlebt hast, was du nicht haben willst, irgendetwas, was schwer für dich war.

Sage dazu 'ja'. Sei einverstanden mit dem, was du erlebt hast, und dann werden deine Selbstzweifel verschwinden. Wenn das, was dir geschehen ist, in Ordnung ist, gibt es keinen Grund, an dir selbst zu zweifeln. Das ist der Trick, um dem Verstand die Zähne zu ziehen. Sei einverstanden mit deinem Leben; mit dem, was du anrichtest.

Wenn du 'ja' sagen kannst, haben die Selbstzweifel keine Nahrung, keinen Nährboden. Sage einfach 'ja'.

Wenn du von Selbstzweifeln geplagt wirst, hat es damit zu tun, dass du irgendetwas erlebt hast, was du nicht haben willst. Sage dazu 'ja'. Sei einverstanden mit dem, was du erlebt hast, und dann werden deine Selbstzweifel verschwinden. Wenn das, was dir geschehen ist, in Ordnung ist, gibt es keinen Grund, an dir selbst zu zweifeln.

Ich erinnere mich noch an die Zeit in meinem Leben, wo ich das gelernt habe, dieses 'ja' sagen. Und ich richte natürlich auch alles Mögliche an, ich mache natürlich auch Fehler und mache Sachen falsch. Und ich erinnere mich noch, es ist schon viele Jahre her, dann kamen manchmal Leute zu mir... Ich war damals in der Crew von Soham und bin mit ihm gereist und habe dort gearbeitet und mitgeholfen. Und manchmal kam dann jemand und sagte: "Was hast du da gemacht? Das ist doch totale Kacke.

Das ist... Was hast du da wieder gemacht?" Und dann sage ich: "Du hast recht; du hast recht. Das war echt blöd. Da habe ich echt etwas versemmelt. Aber ich bin so. Es ist mir öfter schon passiert, und wahrscheinlich passiert es mir nochmal. Aber du hast recht. Du hast recht. Ich bin so." Und mit diesem 'ja' war da einfach nur Frieden. Und erstaunlicherweise war es dann für die anderen auch einfacher, mit mir in Frieden zu sein, obwohl ich so ein Idiot war oder wahrscheinlich immer noch bin.

Dieses 'ja', das wird deine Selbstzweifel auflösen. Und meditiere. Ich sagte ja: die Gedanken haben die verschiedensten Geschmacksrichtungen, und Selbstzweifel ist nur eine Geschmacksrichtung. Und du kannst jetzt anfangen, dich um all diese Dinge einzeln zu kümmern.

Dann fragst du mich heute, "wie gehe ich mit Selbstzweifeln um", und morgen fragst du mich, "wie gehe ich damit und wie gehe ich damit um", und du kannst mich immer etwas fragen, und ich sage dir immer die Antwort, die ja immer die gleiche ist, aber du könntest auch einfach mit all diesen Fragen aufhören und das eine tun, was all diese Fragen beendet, nämlich, den Gedanken keine Aufmerksamkeit mehr zu geben.

Dann hast du Ruhe. Ich lebe ohne Fragen.

Du fragst mich heute, "wie gehe ich mit Selbstzweifeln um", und morgen fragst du mich, "wie gehe ich damit um". Aber du könntest auch einfach das eine tun, was all diese Fragen beendet, nämlich, den Gedanken keine Aufmerksamkeit mehr zu geben. Dann hast du Ruhe. Ich lebe ohne Fragen.

Irgendwann musst du mir einmal sagen, wie man deinen Namen ausspricht. Wenn ich dir irgendwo einmal begegne, dann musst du mir deinen Namen aussprechen. Danke für deine Frage.

Hilft die Samarpan-Meditation bei Traumata?

[Simone:] Also, beim nächsten Namen bin ich mir auch nicht sicher, wie ich ihn aussprechen soll. Jac sage ich jetzt einmal. "Lieber Mikael, hilft Samarpan-Meditation auch dabei, alte Traumata aufzulösen?"

[Dhyan Mikael:] Ja.

Die Samarpan-Meditation ist sogar der beste Weg, alte Traumata aufzulösen. Es ist nur so, dass oft Menschen, die noch voll im Trauma hängen, sich nicht zur Samarpan-Meditation hingezogen fühlen. Die müssen erst irgendwie anders lernen, mit sich selbst zurechtzukommen. Aber wenn du Trauma in dir trägst, aber dich zu dieser Meditation hingezogen fühlst, dann kann ich dir nur sagen: das ist der beste und der schnellste Weg, damit umzugehen. Weißt du, es ist so... Du glaubst, du bist dieser Körper und alles, was damit zu tun hat.

Die Gefühle, die Gedanken, die Erinnerungen, die Biografie, die Vergangenheit: das bist alles du – glaubst du. Und auf dieser körperlichen Ebene... die Psychologen unterscheiden ja Körper und Geist, aber davon spreche ich nicht. All das, Körper, Geist, Emotionen, das ist alles die körperliche Ebene der Existenz. Und auf dieser körperlichen Ebene gibt es keine Lösung für all diese Probleme. Du wirst dein Trauma, wenn du eines hast, lernen zu befrieden, aber dann wirst du das nächste Problem in dieser körperlichen Existenz finden.

Und dann kümmerst du dich darum, und dann bist du damit fertig, und dann kommen die nächsten fünf oder zehn Probleme. Und so geht es ewig weiter. Aber in der Samarpan-Meditation, was da passiert, ist, dass du auf eine ganz andere Ebene kommst. Du lernst das kennen, was du in Wirklichkeit bist. Du bewohnst diesen Körper, der dieses haarsträubende Leben hat – meiner hatte auch ein haarsträubendes Leben, ich weiß, wovon du sprichst –, aber wir sind nicht dieser Körper. Und wenn dieses Leben vorbei ist, mit all seinen Tragödien und all seinem Glück, dann bist du immer noch da.

Du kannst dich im Moment nicht daran erinnern, an dich vor diesem Körper. Du hast es vergessen. Aber du wirst wieder an den Punkt kommen, wo du dich erinnerst. Und das ist es, was die Samarpan-Meditation macht. Die bringt dich zum ersten Mal in deinem bewussten Erwachsenenleben in Kontakt mit deiner Seele, ganz, ganz allmählich. Das dauert. Es geht nicht von heute auf Morgen. Und je mehr du dieses... Im Moment lebst du hundert Prozent in diesem Körperbewusstsein. Dort ist das Trauma angesiedelt, und dort ist alles andere angesiedelt, Wünsche, Träume, Gedanken, Vergangenheit und Zukunft.

Und wenn du meditierst, dann beginnst du, ohne dass du bewusst weißt, wie das funktioniert, das Seelenbewusstsein zu stärken. Du bekommst immer mehr ein Erleben von dem, was du wirklich bist, das zeitlos ist und auch körperlos. Und je mehr du ganz selbstverständlich dort lebst – das ist ein allmählicher, gradueller Prozess –, desto unwichtiger werden diese ganzen körperlichen Dinge. Weißt du, Glück im Leben zu finden, Zufriedenheit zu finden, den Himmel zu finden, bedeutet nicht, dass das körperliche Leben sich grundlegend ändert. Das tut es nicht. Es ist so, wie es ist.

Es wird immer Dramen geben, es wird immer Schmerz geben. Es gibt schöne und unschöne Überraschungen. Es gibt Freuden und es gibt Schmerz. Das gehört zu dieser körperlichen Existenz dazu, aber dass uns das so beeinflusst, und dass wir glauben, das ist mein Schicksal, das hat damit zu tun, dass wir damit identifiziert sind. Und wenn diese Identifikation gelöst wird, weil wir das entdecken, was wir wirklich sind, dann erleben wir dieses Leben weiterhin, wie es ist, aber wir erleben es vollkommen anders.

Im Moment lebst du in diesem Körperbewusstsein. Dort ist das Trauma angesiedelt. Wenn du meditierst, beginnst du, das Seelenbewusstsein zu stärken. Du bekommst ein Erleben von dem, was du wirklich bist, zeitlos und körperlos. Und je mehr du dort lebst, desto unwichtiger werden diese körperlichen Dinge.

Und je mehr man zur Seele wird, desto leichter fällt es einem dann, mit all diesen Gegebenheiten des menschlichen Lebens auf ganz neue Art und Weise ganz leicht umzugehen.

Wenn du beginnst, zum ersten Mal dem Trauma zu begegnen und den Gefühlen, die damit einhergehen, dann hast du das Gefühl: "Wenn ich dieses Gefühl fühle, dann bringt mich das um." Ich kann mich noch gut erinnern, wie das für mich war. Man hat das Gefühl: "es wird mich vernichten". Man ist voll und ganz verhaftet in dieser körperlichen Existenz. Aber wenn du meditierst, wenn du die Samarpan-Meditation machst... nach ein paar Jahren ist dir das völlig fremd. Du hast die gleichen Gefühle.

Die Gefühle dieses Traumas, die gehen nie ganz weg, die sind für mich immer präsent, aber ganz weit weg, ganz schwach. Sie haben überhaupt keine Bedeutung mehr, weil ich nicht mehr Körper bin. Das ist das, was die Samarpan-Meditation macht. Das ist das, was Jesus meinte, als er sagte: "Setze Gott an erste Stelle". Nicht dein Leben, nicht deine Wünsche, nicht deinen Alltag, nicht all das Weltliche, sondern setze Gott an erste Stelle. Entdecke deine Seele." Nur hatte er damals nicht diese modernen Worte, die wir heutzutage dafür verwenden.

Ja, und dann wird das alles befriedet.

Aber wie gesagt, Trauma ist deswegen so schwierig, weil es einen fast einsperrt in diesem Körperbewusstsein, und deswegen gibt es viele Menschen, die zum Meditieren einfach noch nicht bereit sind. Aber wenn du dazu Lust hast, kann ich dich nur dazu ermutigen: mach's. Es ist eine große Hilfe. Und natürlich kannst du dir auch andere Hilfe suchen. Es gibt wunderbare Traumatherapeuten. Da gibt es heutzutage so wunderschöne Methoden, die einem damit helfen, und nach ein paar Jahren hast du damit Frieden geschlossen – mit etwas, wo du heute denkst, das bringt dich um. Nur Mut. Danke.

Danke, Jack oder Chuck oder wie auch immer.

Unterstütze mich, wenn es dir Freude macht

So, ich schaue auf die Uhr, und wir müssen aufhören. Das ist jammerschade, aber so ist es einfach. Ich hätte noch viele Fragen vorzulesen, und Simone wahrscheinlich auch. Ich danke dir, dass du hier bist. Danke. Dieser Satsang lebt von dir.

Ich habe das Datum jetzt nicht präsent, aber auf meiner Website findest du es natürlich... In etwa vier Wochen gibt es den nächsten deutschen Online-Satsang, und in ein paar Tagen, am achten Februar, den nächsten Englischen, und ich freue mich, wenn du wieder vorbeischaust. Ich freue mich sehr, wenn du hier bist. Ich möchte auch jetzt noch, am Schluss, daran erinnern, dass dieser Satsang hier möglich ist, weil Devasetu und Jetzt-TV dieses Forum hier anbieten, und ich freue mich sehr darüber.

Wenn du möchtest, Devasetu freut sich sehr über Spenden für Jetzt-TV, das ist nämlich alles freiwillige Arbeit und alles auf Spendenbasis. Und wenn dir das taugt, was er hier macht, und dir hilfreich ist, dann trage etwas dazu bei, wenn du möchtest. Und das Gleiche gilt übrigens auch für alles, was ich tue. Alles, was ich hier online tue, und meine Videos und meine Satsangs ist alles kostenlos. Und ich möchte auch, dass du dich hier zu nichts verpflichtet fühlst. Das kostet wirklich nichts.

Du kannst hier einfach vorbeischneien und alles mitnehmen, was es hier gibt, und es kostet nichts, und es wird auch immer so bleiben. Aber in die Videos und in die Satsang, in alles, was ich mache, und in die Korrespondenz geht all meine Zeit und all meine Kraft und auch Geld. Und wenn du Lust hast und Freude daran hast, das zu unterstützen, was ich mache, dann freue ich mich sehr. Wenn dir danach ist: auf meiner Website, auf der Spende-Seite, findest du Infos, wie das funktioniert. Wenn du noch Fragen hast an mich, kannst du mir gerne schreiben.

Ich mache das immer so: ich beantworte die Fragen meistens in einem Video oder in einem Satsang. Ich schreibe natürlich dann auch zurück, das kann aber eine Weile dauern. Also, wundere dich nicht. Wenn du mir schreibst, kann es wirklich ein paar Wochen dauern, bis ich antworte. Ich gebe mein Bestes. Aber ich antworte immer, auch wenn's spät kommt. Und die Antwort, die eigentliche Antwort, die gebe ich am liebsten in einem Forum, wo alle zuhören können, denn die Antwort ist ja eigentlich immer die gleiche, und dann nützt sie auch allen.

Wenn du möchtest: schreib mir. Und besonders freue ich mich über Briefe, über handschriftliche Briefe, und dann beantworte ich die auch handschriftlich. Ich finde, dass Handgeschriebenes so persönlich ist, da schreibt man ganz anders, und da lese ich dann auch viel mehr von dir als in einer Email. Aber wie dem auch sei: egal wie, ich freue mich, von dir zu hören. Danke, dass du hier bist.

Ich liebe dich.