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Online-Satsang vom 19. September 2025

Deutsch mit deutschen Untertiteln.

Themen: Kann Erwachen auch unspektakulär geschehen? Alles ist die Hilfe, um die du batest. Warum Meditation alle deine Probleme löst. Die Welt ist eine Kohlegrube. Du brauchst dich nie erpressen lassen. Meditieren und genießen – der Weg aus der Sucht. Das Zeitlose entdecken, das du wirklich bist. Das Ende des Weges hat keinen Klick. Leben im Reich Deiner Seele. Die eigene Reinheit schützen. Das Geheimnis des Lebens lernen. Du sollst nicht 'weiter' sein. In den Himmel gehst du allein.

Über dieses Video:

In diesem wundervollen Online-Satsang ging es gleich am Anfang um den weit verbreiteten Mythos, dass auf dem spirituellen Weg der große „Klick” – ein spektakuläres Erwachenserlebnis – Zeichen für das letztendliche Ankommen und deshalb wichtig sei. 

Doch das Gegenteil ist der Fall: Erwachen geschieht nicht nur meist unspektakulär, sondern für viele Menschen sogar unbemerkt, als wachsende Stille, die durch die tägliche Samarpan-Meditation zur neuen Normalität wird. Wenn es „Klick” macht, ist das der Beginn der Arbeit. Das Ende des Weges können wir nicht erkennen. Es geschieht leise, und ganz ohne „Klick”. 

Anschließend ging es in verschiedenen Beiträgen um Krisen mit Partnern, Eltern, Gesundheit, Geld und Sucht, und die Frage ist immer dieselbe: warum muss ich das erleben? Warum schon wieder? Doch wir missverstehen das Leben, denn was wir als Krise erleben, ist in Wirklichkeit die Hilfe, auf die wir schon so lange warten: es enthüllt uns, ganz direkt, das Geheimnis des Lebens.

Ein Thema, das mich immer wieder zutiefst berührt, ist Sucht, und auch hier gibt es einen Mythos, an den fast jeder glaubt: dass der Weg aus der Sucht darin bestünde, die Sucht zu überwinden und gegen sie zu kämpfen. Aber dieser Widerstand, der in Wirklichkeit ein Widerstand gegen uns selbst ist, nährt die Sucht; bewusstes Genießen und Meditation hingegen entziehen ihr die Kraft.

Und noch eine gerade in spirituellen Kreisen verbreitete Vorstellung wurde in diesem Satsang zum Thema: dass das Leben in einer spirituellen Gemeinschaft glückliche mache. Es stimmt, dass eine Gemeinschaft – sei es Partnerschaft, Ehe oder eine spirituelle „Familie” – eine Hilfe sein kann, aber auf ganz andere Weise als erhofft: sie machen es nicht leichter, sondern herausfordernder. Denn fast immer sind es bedürftige Menschen, solche, die dem allein sein entgehen wollen, die dort ihr Glück suchen. Doch in den Himmel gehst du nur allein.

Danke an alle für diesen besonderen Satsang. Ich fühle mich so sehr beschenkt. Danke!

Vollständiger Text der Aufzeichnung zum Mitlesen:

[Dhyan Mikael:] Guten Abend.

Willkommen zum Satsang heute Abend. Heute ist es ganz schön aufregend, denn ursprünglich sollte dieser Satsang bei Jetzt-TV gestreamt werden, aber irgendetwas hat da nicht funktioniert, und jetzt habe ich ganz spontan meinen eigenen Stream gestartet. Und deswegen sind wir jetzt ein bisserl später dran, und ich musste ein kleines bisschen schwitzen.

Aber das macht nichts. Da wird der Kopf noch freier. Ich habe das oft erlebt in meinem Leben: wenn etwas nicht so funktioniert, wie man sich das eigentlich vorgestellt hat – das ist gut. Dann muss man ganz von vorne anfangen, und man weiß plötzlich nichts mehr.

Wenn etwas nicht so funktioniert, wie man sich das eigentlich vorgestellt hat – das ist gut. Dann muss man ganz von vorne anfangen, und man weiß plötzlich nichts mehr.

Ja... Ich hoffe, es gibt dennoch einige Menschen, die den Satsang jetzt hier finden, und ich freue mich, dass du da bist. Ich freue mich, dass du hierher gefunden hast und wir hier zusammen diesen Abend verbringen können. Hier im Satsang erzähle ich von dem, was ich in diesem Leben, in den letzten 25 Jahren, über dieses Leben gelernt habe, und davon, dass dieses Leben ganz anders gelebt werden kann, als wir das normalerweise glauben.

Und wenn du über dein Leben Fragen hast, wenn du gerne eine Inspiration haben möchtest für etwas, was dir in deinem Leben Schwierigkeiten bereitet, oder wenn du Fragen zu deinem spirituellen Weg hast, dann kannst du einfach hier im Satsang fragen; das geht über den Chat in der Zoom-Übertragung, oder auch im Chat in der YouTube-Übertragung.

Die Simone, die liest alle Fragen im Chat, und liest dann die Fragen vor, und ich sage dann etwas dazu. Und zwischendurch lese ich Fragen vor, die mich per Email erreicht haben und beantworte die, damit auch die E-Mail-Fragen nicht zu kurz kommen. Und das machen wir jetzt die eineinhalb Stunden lang. Wir haben jetzt eine Viertelstunde zu spät angefangen, dann machen wir einfach hinten eine Viertelstunde länger weiter. Ja...

Ja, so viel zum Satsang. Simone, hast du Fragen, oder soll ich mit einer E-Mail-Frage anfangen?

[Simone:] Guten Abend, Mikael. Nein, ich habe noch keine Fragen.

[Dhyan Mikael:] Ja, guten Abend. Schön, dass du auch hierher gefunden hast.

[Simone:] Ja, bin auch froh.

Kann Erwachen auch unspektakulär geschehen?

[Dhyan Mikael:] Dann fange ich mit einer E-Mail-Frage an.

„Ich erlebe im Alltag oft gedankenlose Stille, manchmal fast den ganzen Tag. Doch es bleibt ein Restzweifel: brauche ich noch ein besonderes 'Klicken', so wie es viele Lehrer beschreiben, oder ist die Stille selbst schon die Erkenntnis? Mich würde interessieren, wie du das siehst: ob Erwachen auch unspektakulär geschehen kann.” Wow, was für eine schöne Frage.

Ich muss gerade an etwas denken, was Swamiji erzählt hat – Swamiji ist der indische Guru, der die Samarpan-Meditation, von der ich so viel erzähle, in die Gesellschaft bringt, aus dem Himalaya.

Und vor einigen Tagen las ich etwas von ihm, da sagte er... Da schrieb er, dass derjenige, der Befreiung erlangt im Leben – also nicht nur Erleuchtung, nicht nur das Erkennen der Wahrheit, sondern die letztendliche Befreiung von der Identifikation mit dem Körper, vom Ego, vom 'ich' – dass derjenige, der das erreicht, nichts davon weiß.

Und mir selbst geht es so: je länger ich auf diesem Weg bin, desto weniger weiß ich über mich, und desto weniger Fragen stelle ich mir über mich und wo ich bin.

Und wo es keine Fragen gibt, da gibt es auch keine Antworten.

Je länger ich auf diesem Weg bin, desto weniger weiß ich über mich, und desto weniger Fragen stelle ich mir über mich und wo ich bin. Und wo es keine Fragen gibt, da gibt es auch keine Antworten.

Es ist so... Bei manchen Menschen geschieht das erste Erkennen, dass es da noch etwas anderes gibt, dieses erste Erleben einer neuen Stille, eines ganz neuen Raumes, auf spektakuläre Weise. Aber bei vielen Menschen passiert es ganz nebenbei. Und Swamiji sagt, dass die meisten Menschen, die bei ihm sind, Selbsterkenntnis bereits erhalten haben – aber es gar nicht erkennen.

Aber selbst, wenn du ein einschneidendes Erlebnis hattest – oder, so wie du es nennst, einen ganz entscheidenden Klick –, selbst dann ist das nur der Anfang.

Es ist nur eine erste Kostprobe, fast wie eine Vorspeise. Und dann geht es darum, zu lernen, diesem Neuen in dir, das in Wirklichkeit gar nicht neu ist, sondern ur-uralt, Aufmerksamkeit zu geben.

Bei manchen Menschen geschieht das erste Erkennen auf spektakuläre Weise, aber meist passiert es ganz nebenbei. Und selbst, wenn du ein einschneidendes Erlebnis hattest, ist das nur der Anfang. Dann geht es darum, zu lernen, diesem Neuen in dir, das in Wirklichkeit gar nicht neu ist, sondern ur-uralt, Aufmerksamkeit zu geben.

Dann beginnt man, sich auf die Suche zu machen, wie das denn funktioniert, dass man das immer erleben kann – dass es zur eigenen Normalität wird und nicht zu irgendeinem Erlebnis, das man einmal hatte und dann wieder vergisst. Und da ist der Weg die Samarpan-Meditation.

Und da ist es wieder so... du meditierst jeden Morgen, jeden Morgen, und du veränderst dich, und diese Stille in dir, dieses neue Alte in dir, bekommt immer mehr Raum, aber du merkst davon nichts, weil es so allmählich geschieht; ein Wachsen, das ganz langsam und natürlich geschieht.

Du bemerkst nur, dass mit den Jahren dein Leben auf eine Art und Weise, die du dir nicht erklären kannst, einfacher wird, stiller wird. Deine Probleme lösen sich eines nach dem anderen auf.

Irgendwann merkst du, dass du über überhaupt nichts mehr nachdenkst. Irgendwann merkst du, dass du zwar beschäftigt bist und dein Leben voll ist, aber eigentlich nichts von dir getan wird, als würde alles irgendwie durch dich von selbst geschehen. Und das geht immer mehr in diese Richtung.

Du meditierst jeden Morgen und veränderst dich, aber du merkst davon nichts, weil es so allmählich geschieht; ein Wachsen, das ganz langsam und natürlich geschieht. Du bemerkst nur, dass mit den Jahren dein Leben auf eine Art und Weise, die du dir nicht erklären kannst, einfacher wird, stiller wird, und deine Probleme lösen sich eines nach dem anderen auf.

Also, um deine Frage noch einmal konkret zu beantworten: manche Menschen erleben einen 'Klick', die allermeisten nicht, aber darauf kommt es überhaupt nicht an.

Worauf es ankommt, ist, zu lernen, dem Inneren, dieser Stille, die du gekostet hast, Aufmerksamkeit zu geben. Und das ist eigentlich ganz einfach – wenn da nicht die Ablenkung unseres bisherigen Lebens wäre: all unsere Träume, unsere Ängste – all diese Gedanken, von denen wir oft überhaupt nichts wissen –, und die lenken uns dann immer wieder ab; die ziehen unsere Aufmerksamkeit an sich wie ein Magnet.

Manche Menschen erleben einen Klick, die meisten nicht, aber darauf kommt es nicht an. Worauf es ankommt, ist, zu lernen, dem Inneren, dieser Stille, die du gekostet hast, Aufmerksamkeit zu geben. Das wäre einfach – wenn da nicht die Ablenkung wäre: unsere Träume und Ängste und Gedanken ziehen unsere Aufmerksamkeit an wie ein Magnet.

Aber je länger du meditierst im Leben, desto schwächer wird diese Anziehung des Äußeren, und desto stärker wirst du, ganz von selbst, ohne Anstrengung und Mühe deinerseits, nach innen gezogen, immer mehr, immer mehr. Du brauchst also auf keinen 'Klick' zu warten. Du brauchst auf kein besonderes Erlebnis zu warten. Im Gegenteil: warte auf nichts.

Lebe da, wo du jetzt bist. Lebe so, wie du jetzt bist. Warte nicht auf Veränderung – aber meditiere jeden Morgen, jeden Tag. Der Rest geschieht von selbst, ohne dass es dir groß auffällt. Das eigentliche Wunder geschieht ganz still, ganz leise... fast heimlich, könnte ich sagen.</ Ja... Danke für deine Frage. Schön, dass du da bist.

Du brauchst auf kein besonderes Erlebnis warten. Im Gegenteil: warte auf nichts. Lebe da, wo du jetzt bist. Lebe so, wie du jetzt bist. Warte nicht auf Veränderung – aber meditiere jeden Morgen, jeden Tag. Der Rest geschieht von selbst, ohne dass es dir auffällt. Das eigentliche Wunder geschieht ganz still, ganz leise... fast heimlich.

Simone, hast du eine Frage?

[Simone:] Nein, lieber Mikael, ich habe keine Frage. Ich habe aus dem YouTube Chat eine Anmerkung, dass du leise bist. Es ist sehr leise. Ich weiß nicht, ob du etwas bei der Lautstärke...

[Dhyan Mikael:] Wie ist es für dich?

[Simone:] Mir kommt es ein bisschen leiser vor als sonst.

[Dhyan Mikael:] Ah, dann schaue ich mal, was hier leise ist. Moment...

Mal schauen, ob ich daran etwas ändern kann.

Test, Test...

Hier ist alles wie immer. Ich kann es nicht lauter machen. Ich kann versuchen, lauter zu sprechen, aber das mache ich nicht so gern.

Ah, ich kann hier oben... Vielleicht geht es ja jetzt besser. Ich habe hier vergessen, einen Schalter bei Zoom einzuschalten. Vielleicht geht es ja jetzt besser.

[Simone:] Es ist ein bisschen lauter, ja.

[Dhyan Mikael:] Ja, super. Danke für den Hinweis, Simone.

Alles ist die Hilfe, um die du batest

Dann lese ich noch eine E-Mail-Frage vor.

„Mein Partner ist in eine psychiatrische Klinik geflüchtet. Wenn ich die Samarpan-Meditation nicht hätte, könnte ich diese Situationen nicht durchstehen. Obwohl meine Gedanken mich in die verschiedensten Gefühle stürzen, ist da eine Kraft – wie jemand, der mich berührt und sagt: geh weiter; eine Kraft und ein Vertrauen, dass es richtig ist, was ich mache. Aber mein Helfersyndrom bringt mich manchmal ins Schwanken. Ich habe es noch nicht geschafft, still zu werden.

Ich brauche Menschen, bei denen ich reden kann, sonst muss ich mich übergeben, um den Druck in mir loszuwerden. Die Attacken meines Partners verdaue ich nicht immer gut – es ist eine psychische Erkrankung –, und das von einem Menschen, wo ich geglaubt habe, das ist die Liebe meines Lebens. Und jetzt zu sehen, was es aus uns zweien gemacht hat, ist eine große Herausforderung für mich. Bei mir zu bleiben, nicht zu reagieren, nicht persönlich nehmen, akzeptieren, was ist – das braucht Kraft, Geduld und Mut.

Das Leben stellt mich zum dritten Mal in diesem Leben vor diese Aufgabe: beim ersten Partner, dann bei meinem Ex-Mann, und jetzt bei diesem Lebenspartner, und ich frage mich: warum. Was mache ich falsch? Worauf achte ich nicht? Wo bin ich blind? Was will ich nicht wahrhaben? Aber doch ist etwas neu: ich laufe nicht davon; ich bleibe. Davor bin ich immer gegangen – besser gesagt, geflüchtet. Nun bleibe ich und stelle mich der Situation, obwohl es schwer ist. Für meinen Sohn ist das sehr schwer.

Er fühlt mit mir, und es tut mir von Herzen leid. Meine Freunde, die diese Tragödien auch miterleben, verstehen mein Handeln oft nicht. Meine Veränderung trägt aber Früchte, und ich bleibe auf meinem Weg mit der Samarpan-Meditation. Swamiji, Soham und du, ihr gebt mir die Kraft. Dafür möchte ich Danke sagen, obwohl ein Danke zu wenig ist. Meine Frage: warum muss ich hier noch einmal durch? Ich gehe durch die Hölle. Ich sehe aber auch das Licht. Ich möchte verstehen, was Gott von mir will.” Danke. Danke für deinen Brief.

Dazu möchte ich gerne zwei Sachen antworten. Das eine ist: wenn du es mit einem Partner zu tun hast, der eine psychische Erkrankung hat, dann ist das für dich in der Tat eine ganz große Herausforderung.

Und du brauchst das nicht alleine machen, weißt du?

Es gibt Menschen, die wissen, was du durchmachst. Es gibt Menschen, die können dir dabei helfen. Es gibt begnadete Therapeuten, die genau wissen, womit du es zu tun hast, und die dir dabei Kraft geben können und auch fachlichen Rat.

Du brauchst es also nicht alleine machen.

Das ist das eine. Und das andere ist: du fragst, warum musst du das noch einmal durchmachen? Was machst du falsch?

Du machst nichts falsch.

Wir haben etwas zu lernen, und meistens wissen wir gar nicht, was das ist, und das Leben serviert uns dieselbe Lektion wieder und wieder und wieder – weil es uns hilft. Und du beschreibst es in deiner Email so schön... vielleicht fällt es dir selbst gar nicht auf: wie du jetzt, diesmal – beim dritten Mal, dass du diese Herausforderung in diesem Leben durchlebst –, schon ganz anders damit umgehst; wie eine neue Kraft in dir wächst; wie eine neue Selbstverständlichkeit in dir wächst, dass du deinen Weg gehst, das ist die Frucht dieser Herausforderung.

Wir wünschen uns ein leichtes Leben. Wir wünschen uns ein Leben, das genau so ist, wie wir es uns erträumt haben. Wir wünschen uns ein Leben ohne Schwierigkeiten.

Aber Menschen mit so einem Leben lernen nichts; die bleiben auf der Stelle stehen. Aber dann gibt es Menschen, die sind in dieses Leben gekommen mit der Entschlossenheit: „In diesem Leben will ich wissen, worum es geht. In diesem Leben will ich ankommen. In diesem Leben möchte ich endlich das erkennen, worum es eigentlich geht.” Und wenn du so ein Mensch bist, dann wird dir das Leben alles geben, was du brauchst, um dein Ziel zu erreichen. Und was du erlebst, das ist diese Hilfe.

Wir wünschen uns ein leichtes Leben ohne Schwierigkeiten. Aber Menschen mit so einem Leben bleiben auf der Stelle stehen. Aber dann gibt es entschlossene Menschen: „In diesem Leben will ich ankommen.” Und wenn du so ein Mensch bist, dann wird dir das Leben alles geben, was du brauchst, um dein Ziel zu erreichen. Und was du erlebst, das ist diese Hilfe.

Ich habe das im Satsang von Soham, meinem spirituellen Meister, viele Male gehört. 20 Jahre lang saß ich in jedem Satsang mit ihm, und viele Male kamen Menschen wie du zu ihm. Sie haben ihm ihre Geschichte erzählt, und von ihrer ständigen und wiederholten großen Herausforderung, und sie konnten nicht verstehen, warum das passiert, genau wie du. Und Soham fragte nur: „wärst du hier im Satsang, wärst du hier auf diesem Weg – ohne das? Wärst du hier, wenn du ein leichtes Leben hättest?” Und dann haben sie immer gelacht und haben gesagt: „Nein, natürlich nicht.” Das meine ich.

Was du erlebst, ist die Hilfe, um die du gebeten hast. Du hast es eilig, du willst ankommen, und deswegen bekommst du viel Hilfe – genau wie ich.

Es ist so... Alles im Leben kommt zu mir, weil es gut für mich ist. Oft erkenne ich das nicht, jedenfalls nicht gleich. Aber irgendwann erkenne ich es. Irgendwann sehe ich: „Wow, das war damals genau das Richtige.” Zu der Zeit, als es geschah, konnte ich mir das nicht vorstellen, aber es war trotzdem genauso, wie ich es dir gerade sage.

Was du erlebst, ist die Hilfe, um die du gebeten hast. Du hast es eilig, du willst ankommen, und deswegen bekommst du viel Hilfe – genau wie ich. Alles im Leben kommt zu mir, weil es gut für mich ist. Oft erkenne ich das nicht, jedenfalls nicht gleich. Aber irgendwann erkenne ich es. Irgendwann sehe ich: „Wow, das war damals genau das Richtige.”

Du brauchst also keine Zeit verschwenden mit Hadern. Du brauchst dich nicht fragen, was du falsch machst. Meditiere jeden Tag, kümmere dich um deinen eigenen inneren Zustand, und alles, was du brauchst, wirst du lernen. Alles, was du brauchst, wird zu dir kommen. Und denke daran: du brauchst es nicht alleine machen.

Du brauchst also keine Zeit verschwenden mit Hadern. Du brauchst dich nicht fragen, was du falsch machst. Meditiere jeden Tag, kümmere dich um deinen eigenen inneren Zustand, und alles, was du brauchst, wirst du lernen. Alles, was du brauchst, wird zu dir kommen.

Es ist erlaubt, zu beten und zu sagen: „Hey Gott, ich weiß nicht weiter. Ich kann das nicht. Das musst alles du machen.” So lebe ich.

Ich sage zu Gott: „ich bin zu allem bereit, aber ich habe keine Ahnung. Du musst mich führen. Ich verlasse mich darauf, dass du es tust.” Und das Leben führt mich – und dich auch. Darauf kannst du dich verlassen.

Denke daran: du brauchst es nicht alleine machen. Es ist erlaubt, zu beten: „Hey Gott, ich weiß nicht weiter. Ich kann das nicht. Das musst alles du machen.” So lebe ich. Ich sage zu Gott: „ich bin zu allem bereit, aber ich habe keine Ahnung. Du musst mich führen. Ich verlasse mich darauf, dass du es tust.” Und das Leben führt mich – und dich auch.

Ich danke dir so sehr, dass du geschrieben hast. Danke.

Simone, wie schaut's bei dir aus?

[Simone:] Ich habe noch keine Frage, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Ich hoffe, es finden uns noch ein paar Leute. Es tut mir echt leid, dass es dieses Durcheinander gab.

Inzwischen hat Devasetu von Jetzt-TV geschrieben, dass er seinen Stream gestartet hat, aber jetzt bleiben wir hier, wo wir sind.

Ja, dann also noch einmal die Einladung an alle, die bisher schon hier sind: wenn du eine Frage hast, wenn du etwas wissen willst über den spirituellen Weg, wenn dir irgendetwas unklar ist in deinem Leben oder in Bezug auf die Samarpan-Meditation, dann schreib deine Frage in den Chat, und Simone wird sie mir vorlesen und wir können darüber sprechen.

Warum Meditation alle deine Probleme löst

Ich habe jetzt hier eine Email bekommen, die ist sehr lang und ausführlich, und ich kann sie so nicht vorlesen, weil sie einfach... Das sprengt ein bisschen den Rahmen, einfach weil sie relativ lang ist. Aber ich möchte kurz zusammenfassen, worum es da geht, damit ich darüber sprechen kann, denn das möchte ich sehr gerne. Es schreibt eine Frau, die Tochter zweier Eltern ist, die schon sehr betagt sind und Pflege brauchen.

Und die Fragestellerin reist jetzt mehrmals im Monat zu den Eltern, um sie zu betreuen, um sie zu pflegen – etwas, was sie sich früher nie hätte vorstellen können. Aber es belastet sie – besonders die Negativität der Mutter, die Energie der Mutter, belastet sie – so dass es kaum zum Aushalten ist, wenn sie dort ist, obwohl sie gerne helfen möchte. Und jetzt ist sie in einem Dilemma: nicht helfen fühlt sich falsch an, aber hinfahren ist mühsam und anstrengend, und es ist schwierig, mit der Negativität dieser Menschen umzugehen.

Der Vater hat eine angehende Demenz, und es wird immer schwieriger.

Aber sie meditiert, und sie schreibt mir, dass die Meditation das Wichtigste für sie ist, und dass sie ohne diese Meditation nicht leben könnte.

Ja... Und jetzt möchte sie von mir wissen, was man da tun kann. Ich hoffe, ich habe das einigermaßen passend zusammengefasst. Danke für deine wunderschöne, lange Email, die ich sehr genossen habe, und verzeih, dass ich sie nicht komplett vorlese.

Ich freue mich sehr, dass du jeden Tag meditierst und ich freu mich so sehr, dass es für dich das Allerwichtigste geworden ist. Und mehr brauchst du nicht tun. Weißt du...

Wenn du heute wissen willst, was du morgen tun sollst, damit du dieses diesen Zwiespalt lösen kannst, den du da erlebst, dann hast du ein Problem. So kannst du den nicht lösen; das geht nicht.

Du kannst dich jetzt nicht hinsetzen und darüber nachdenken, und austüfteln, was du tun kannst, damit dieses Problem verschwindet; damit du einen Weg findest, mit dem du dich gut fühlst, aber bei dem du nicht mit diesen Schwierigkeiten konfrontiert wirst. So funktioniert das nicht.

Was du tun kannst, ist Folgendes. Denk nicht darüber nach, treffe keine Entscheidung, plane nicht die Zukunft, sondern gehe dieses Leben Schritt für Schritt, Tag für Tag. Du brauchst heute nicht wissen, was morgen das Richtige ist – morgen wirst du das wissen.

Wenn du heute wissen willst, was du morgen tun sollst, hast du ein Problem. So funktioniert das nicht. Denk nicht darüber nach, treffe keine Entscheidung, plane nicht die Zukunft, sondern gehe dieses Leben Schritt für Schritt, Tag für Tag. Du brauchst heute nicht wissen, was morgen das Richtige ist – morgen wirst du das wissen.

Ich habe schon oft Beispiele über solche Situationen aus meinem Leben erzählt. Immer wieder gibt es Dinge, die ich nicht gerne tun möchte. Manchmal sind es Dinge, die mich ärgern oder aufregen.

Und dann bin ich in der Situation, wo ich genau weiß, das wäre jetzt zu tun, das wäre jetzt dran, aber ich bin entschlossen, dass ich das jetzt nicht tue. Aber ich treffe keine Entscheidung. Ich bin immer offen für alles, aber ich weiß: ich habe überhaupt keine Lust dazu. Ich gestatte mir, verkehrt zu sein. Ich gestatte mir, unmöglich zu sein.

Aber ich treffe keine Entscheidung für die Zukunft. Ich bleibe damit im Augenblick. Und dann geschehen oft ganz erstaunliche Dinge.

Dann sage ich mir: ”Das mache ich jetzt nicht. Ich will nicht.” Ich bin mir treu.

Und fünf Minuten später setze ich mich ins Auto und fahre da hin und mache das, was zu tun ist, einfach, weil die Energie es von mir verlangt; einfach, weil ich muss – aber nicht aus irgendeiner moralischen Vorstellung heraus: meine eigene Energie trägt mich dahin – manchmal; manchmal auch nicht.

Manchmal passiert das Gegenteil. Manchmal denke ich: „ah, ich habe zwar keine Lust, aber ich sollte das tun”, dann will ich es tun, aber ich kann nicht. Und dann passiert irgendetwas, und es ist mir unmöglich, das zu tun.

Ich lebe, ich durchlebe, solche Situationen folgendermaßen: Ich erlebe sie im Moment, und das, was da passiert, das akzeptiere ich. Und dann lebe ich damit.

Und du wirst etwas ganz Erstaunliches erleben. Du wirst etwas ganz Erstaunliches feststellen. Wenn du der Versuchung widerstehst, eine Entscheidung zu treffen und die Situation verstehen zu wollen, sondern wenn du einfach im Moment bleibst und immer wieder neu schaust: was ist dir jetzt möglich, was ist jetzt dran... dann wirst du mit jeder Situation, die du erlebst, lernen. Und es wird jedes Mal anders werden.

Du wirst Situationen erleben, wo du dort hinfährst, und es ist einfach nur schwierig. Aber du bist da, und du erlebst es, so gut du kannst, und es wird dich wachsen lassen. Du wirst dort hinfahren und du wirst wunderbare Zeiten haben, obwohl du dir es überhaupt nicht vorstellen kannst.

Du wirst Tage erleben, wo du nicht hinfährst, und es wird wunderbar für dich sein und genau das Richtige, und dadurch wirst du wachsen und lernen. Du wirst Tage haben, wo du nicht hinfährst, und es wird schrecklich sein, und auch das wird dich etwas lehren – was, das wissen wir heute noch nicht.

Also bleib einfach offen. Sei verrückt. Und noch eine Sache möchte ich dir dazu sagen.

Alles ändert sich, die Situation und deine Eltern, wenn sich dein innerer Zustand verändert.

Das ist der Grund, warum Swamiji immer wieder sagt: „Denke nicht über die äußeren Probleme nach. Kümmere du dich um deinen inneren Zustand.” Nur das ist entscheidend. Und je besser der wird, desto mehr Wunder geschehen daraus. Und das kann ich bestätigen.

Alles ändert sich, die Situation und deine Eltern, wenn sich dein innerer Zustand verändert. Das ist der Grund, warum Swamiji immer wieder sagt: „Denke nicht über die äußeren Probleme nach. Kümmere du dich um deinen inneren Zustand.” Nur das ist entscheidend. Und je besser der wird, desto mehr Wunder geschehen daraus.

Also gehe mit der äußeren Situation um, so gut du kannst.

Das Einzige, worum du dich wirklich sorgen solltest, ist dein innerer Zustand. Pflege den. Pflege deinen inneren Frieden. Meditiere jeden Tag.

Pflege dein Inneres, deine Ausgeglichenheit, dein inneres 'ja', und dann erlebst du Wunder.

Gehe mit der äußeren Situation um, so gut du kannst. Das Einzige, worum du dich wirklich sorgen solltest, ist dein innerer Zustand. Pflege den. Pflege deinen inneren Frieden. Meditiere jeden Tag. Pflege dein Inneres, deine Ausgeglichenheit, dein inneres 'ja', und dann erlebst du Wunder.

Und dann wirst du ganz Erstaunliches erleben. Du wirst zu deinen Eltern fahren an einem Tag, wo du einen schlechten Zustand hast, und du wirst erleben, wie deine Eltern dann sind. Und du wirst Tage erleben, wo dein innerer Zustand ganz anders ist, und dann ist es, als hättest du dort mit anderen Menschen zu tun.

Das ist der Grund, warum die Gurus immer die gleiche Antwort auf alle Probleme haben. Die sagen immer das Gleiche; sie sagen: meditiere. Jemand kommt mit einer Krankheit und die sagen: meditiere. Jemand hat Probleme mit den Eltern und die sagen: meditiere. Jemand hat berufliche Probleme, und der Guru sagt: „Ah, okay. Meditiere.” Und die Schüler begreifen nicht, warum der Guru auf alles ein und dieselbe Antwort hat.

Aber der Grund ist, dass alles, was du da draußen erlebst, letztlich von deinem inneren Zustand abhängt – und der verbessert sich, wenn du meditierst. Und da du das bereits machst, brauchst du nur noch Geduld, und alles ändert sich. Es ist wirklich so. Aber man muss es selbst erleben, um das glauben zu können. Deswegen erzähle ich so oft davon.

Das ist der Grund, warum die Gurus immer die gleiche Antwort auf alle Probleme haben: „meditiere” – weil alles, was du erlebst, letztlich von deinem inneren Zustand abhängt, und der verbessert sich, wenn du meditierst. Und da du das bereits machst, brauchst du nur Geduld. Es ist wirklich so. Aber man muss es selbst erleben, um das glauben zu können.

Und wenn du das zu deiner Leitschnur machst – dein innerer Zustand und was dem zuträglich ist –, dann kannst du nicht fehlgehen. Aber mache diese Entscheidung immer im Augenblick.

Du brauchst kein Strategiepapier entwerfen, wie du jetzt mit deinen Eltern die nächsten Monate umgehst. Jeder Tag entscheidet neu, und jeder Tag wird dich überraschen. Ich verspreche es dir.

Und wenn du das zu deiner Leitschnur machst – dein innerer Zustand und was dem zuträglich ist –, dann kannst du nicht fehlgehen. Aber entscheide immer im Augenblick. Du brauchst kein Strategiepapier, wie du mit deinen Eltern die nächsten Monate umgehst. Jeder Tag entscheidet neu, und jeder Tag wird dich überraschen. Ich verspreche es dir.

Ich danke dir für deine Frage.

Die Welt ist eine Kohlegrube

[Simone:] Mikael, jetzt habe ich einige Fragen vorzulesen, aber davor möchte noch Barbara mit dir sprechen über Zoom...

[Dhyan Mikael:] Ja, gerne.

[Simone:] ...und ich mache das jetzt so, dass du für dich freischalten kannst, Barbara.

[Barbara:] Ja, danke schön, Simone.

[Simone:] Gerne.

[Barbara:] Hallo Mikael.

[Dhyan Mikael:] Hallo Barbara, guten Abend.

[Barbara:] Guten Abend. Ich möchte gern eine Begebenheit erzählen, und zwar war ich auf einem Parkplatz von einem Schloss. Das Ganze war außerhalb, oben auf einem Berg, und ich stand auf dem Parkplatz und ich wollte da kurz eine Pause machen. Und dann saß ich im Auto, und es kam ein Auto mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit auf den Parkplatz und schoss bis zum Ende des Parkplatzes durch.

Und in dem Moment ist mir fast die Luft weggeblieben, und dann habe ich eben... Also, in dem Auto saß ein junger Mann in einem Kapuzen-Shirt. Ich habe nur „oh” gedacht. Ich habe den nur einen Augenblick, eine kurze Sekunde, gesehen und habe gesagt: „oh, der ist aber gestresst.” Und dann hat der eingeparkt, und dann war Ruhe, gefühlt zwei Sekunden, und dann kam das nächste Auto angeschossen.

Und diese negative Energie, die verdoppelte sich praktisch. Na ja, auf jeden Fall ist der zweite Fahrer dann aus dem Auto gesprungen und hat den... – der andere war mittlerweile ausgestiegen – und dann hat der eine den anderen total zusammengeschrien. Also, hochaggressiv war das Ganze.

Die waren, weiß ich nicht, bestimmt 10, 15, 20 Meter von mir weg, aber ich habe irgendwie keine Luft mehr gekriegt und habe gedacht: „Oh, hier musst du weg.” Und dann bin ich zum anderen Ende des Parkplatzes gefahren, weil ich mein Navi erst einmal einstellen musste, weil ich nicht wusste, wo ich herfahren muss, und da ging es dann. Da war ich wohl weit genug weg, aber ich habe dann zugesehen, dass ich schnell wegkam. Und das hat lange nachgewirkt... Das war wie ein Schock für mich, diese Situation.

Und dann habe ich das erst einmal vergessen, weil ich mich ja aufs Fahren konzentrieren musste. Und dann, abends, zu Hause, kam das dann wieder, und auch das, was das mit mir gemacht hat. Und dann habe ich mich gefragt: ”Boah, was war das denn?” Weil ich habe mit den Leuten ja nichts zu tun und mit der Situation, aber dass mich das so geschockt hat, in irgendeiner Form gerissen hat, das hat mich schon ziemlich entsetzt, weil ich eigentlich dachte, dass mir das jetzt nicht mehr passiert. Aber, ja...

[Dhyan Mikael:] Ja. Ich verstehe.

[Barbara:] Ja, und meine Frage ist halt: was war das? Also, wie werde ich das... Also, jetzt, wo ich das erzähle, ist es natürlich immer noch emotionsgeladen, wie ich es erzählt habe, aber es ist nicht mehr so tief.

[Dhyan Mikael:] Wann ist das geschehen?

[Barbara:] Anfang der Woche.

[Dhyan Mikael:] Ah ja.

[Barbara:] Ich weiß gar nicht mehr...

[Dhyan Mikael:] Ja, danke für deine Erzählung....

[Barbara:] Dienstag, genau. Am Dienstag war das.

[Dhyan Mikael:] Vor drei Tagen. Drei Tage ist keine lange Zeit für so etwas. Ja, ich danke dir, Barbara.

[Barbara:] Bitte, gerne.

[Dhyan Mikael:] Ja, du fragst: warum ist dir das passiert, oder du sagst: du bist erstaunt, dass dir das noch so passiert; dass dich so was dermaßen beeinflusst. Aber das ist überhaupt nicht verwunderlich. Das ist eine wirklich sehr gute Erinnerung daran, wie abhängig wir von unserer Umgebung sind.

Und die meisten Menschen wissen das nicht.

Wenn du beispielsweise zweimal in der Woche dich mit bestimmten Freunden triffst, den Abend verbringst, dann ist es so, dass du beginnst, so zu denken wie diese anderen Menschen. Du merkst es gar nicht, weil es nicht so krass ist wie dieses Erlebnis auf diesem Parkplatz, von dem du gerade berichtet hast, aber wir beeinflussen uns gegenseitig ganz ungemein. Aber meistens merken die das gar nicht.

Aber wenn so etwas Krasses geschieht wie das, was du erlebt hast vor drei Tagen, da fällt es dir dann auf: da sind zwei Menschen, 20 Meter weg von dir, und deren Energie überwältigt dich einfach.

Und oft ist es so, dass wir nichts tun können, um so eine Situation zu ändern. Es gibt Situationen, da müssen wir einfach damit umgehen, so gut es geht. Aber es gibt ganz, ganz häufig Situationen, wo wir entscheiden können, was wir wollen, und was du erlebt hast, erinnert dich daran, wie wichtig das ist.

In zwei Wochen sitze ich wieder im Zug. Da fahre ich nach Oberösterreich zu Devasetu, zu den Nicht-Dualität-Tagen. Ich reise sehr, sehr gerne mit dem Zug, ich freue mich auf die Reise, aber es ist für mich anstrengend, weil ich mitten unter diesem Menschen bin, und ich nehme deren Energie auf, ob ich will oder nicht. Ich nehme deren Gedanken auf, ob ich will oder nicht.

Und danach brauche ich Zeit. Deswegen komme ich zwei Tage vor meinem ersten Satsang dort an, damit ich zwei Nächte und einen ganzen Tag habe, wo ich mich zurückziehen kann, wo ich in meinem Zimmer sein kann, in der Natur, wo ich nicht reise, wo ich nicht unter Hunderten fremder Menschen bin, die ganz anders ticken als ich.

Immer, wenn wir in Kontakt treten mit anderen Menschen, nehmen wir deren Energie auf. Das geschieht, wenn du ein Buch liest von einem Menschen, das geschieht, wenn du irgendwelche Posts liest auf Social Media, und hinterher bekommst du die Quittung und du spürst, was du dir da reingezogen hast. Du spürst diese Energie.

Immer, wenn wir in Kontakt treten mit anderen Menschen, nehmen wir deren Energie auf. Das geschieht, wenn du ein Buch liest oder irgendwelche Posts auf Social Media, und hinterher bekommst du die Quittung und du spürst, was du dir da reingezogen hast. Du spürst diese Energie.

Und das ist mein großes Lernen. Je länger ich meditiere, desto empfindsamer werde ich, und das gilt auch für dich. Das gilt für jeden Menschen. Und je länger wir meditieren, je näher wir unserer Seele kommen, desto wichtiger ist es, dass wir über das Bescheid wissen, was wir hier gerade besprechen.

Swamiji hat es einmal ganz schön beschrieben. Es ist, als würde deine Kleidung immer reiner werden, immer weißer, aber die Gesellschaft ist wie eine Kohlegrube, wie eine Kohlenmine. Normalerweise gehst du in der Gesellschaft umher, und du merkst gar nicht, wie schmutzig du da wirst, wie das deine Energie, deinen Geist, belastet und verschmutzt, weil du selbst genauso schmutzig bist. Aber je reiner du wirst, je feiner du wirst...

Je länger du meditierst, desto feiner wirst du, desto empfindsamer wirst du, und desto mehr nimmst du auf, und das beschreibt dieses Bild von Swamiji: desto reiner wird dein Gewand, und dann ist es fast weiß, und auf diesem fast weißen Gewand siehst du jeden kleinen Fleck. Und wenn du damit in die Kohlegrube gehst, bist du sofort wieder schwarz. Und deswegen müssen wir neben dem Meditieren, wo wir reiner werden, gleichzeitig lernen, kräftiger zu werden, weiser zu werden.

Und deswegen ist es so hilfreich, dass wir diesen Weg in der Gesellschaft gehen, denn diese ganzen Probleme und Herausforderungen, die wir in der Gesellschaft erleben, die bringen uns dieses Zweite bei, und das ist wichtig. Und was du erlebt hast, hat dich daran erinnert, und zwar nachdrücklich.

Und du hast genau das gemacht, was Swamiji sagt, wenn du feststellst, dass du in der Gesellschaft von Menschen mit einer schlechten Energie bist: geh; geh weg. Du kannst die Menschen nicht ändern, aber du kannst dich um dich selbst kümmern.

Ja, ich hoffe, das beantwortet deine Frage. Danke, Barbara.

[Barbara:] Danke, Mikael. Danke.

[Dhyan Mikael:] Ah, ja.

Du brauchst dich nie erpressen lassen

Und ich möchte noch einmal zurückkommen auf die Frage, die ich vorhin vorgelesen habe von der Dame, die ihre Eltern pflegt. Du erlebst ja auch, wie wichtig das ist, dass du dich um deine Energie kümmerst, und du schreibst, dass die Energie deiner Mutter für dich schwierig ist; die ist negativ. Und du bist nie verpflichtet, dich so etwas auszusetzen. Du kannst da hingehen, und wenn es negativ wird, kannst du sagen: „Du, ich bin gerne hier.

Es ist mir ein Herzensanliegen, mich um dich zu kümmern. Aber wenn du so negativ bist, gehe ich wieder.” Und wenn sie dann negativ reagiert, dann gehst du. Und das machst du 10, 20 Mal, und dann weiß sie, wo der Hase langläuft. Du brauchst dich nie erpressen lassen. Kümmere dich um deine Energie, und Wunder werden geschehen – wirklich. Ich erlebe es in meinem Leben immer wieder. Danke.

Meditieren und genießen – der Weg aus der Sucht

Simone, du sagtest, du hast noch eine andere Frage?

[Simone:] Ja, ich habe einige Fragen. Ich beginne mal, vorzulesen.

[Dhyan Mikael:] Ja, bitte.

[Simone:] die erste Frage ist von Maria.

[Dhyan Mikael:] Maria, guten Abend. Wie schön, dass du da bist.

[Simone:] „Lieber Mikael, ich mache die Meditation jeden Tag. Ich kann nicht weg von Süßigkeiten. Ich schaffe manchmal ein paar Tage, und dann rutsche ich wieder rein. Kannst du mir etwas dazu sagen? Wie komme ich heraus? Danke.”

[Dhyan Mikael:] Danke, Maria. Danke für diese Frage. Das Problem ist, dass du versuchst, da herauszukommen. Und das ist jetzt kein spiritueller Spruch. Es ist wirklich so. Ich schlage dir einen anderen Weg vor. Kauf dir Süßigkeiten, aber gute. Kauf dir Süßigkeiten, die richtig gut sind, und die dir auch wirklich gut schmecken; und kauf dir so viel davon, wie du willst.

Und esse so viel davon, wie du möchtest. Versuche nicht, damit aufzuhören.

Aber wenn du es isst, esse mit Genuss. Esse bewusst. Von mir aus kannst du den ganzen Tag Süßigkeiten essen – aber esse bewusst, mit Genuss. Du kannst eine Süßigkeit nach der anderen essen– aber mache es bewusst. Genieße jeden Bissen.

Mehr brauchst du nicht tun. Ja, und meditiere.

Das Problem ist, dass du versuchst, herauszukommen. Ich schlage dir einen anderen Weg vor. Kauf dir Süßigkeiten, die wirklich gut schmecken, und esse so viel davon, wie du möchtest– aber bewusst, mit Genuss. Du kannst eine Süßigkeit nach der anderen essen – aber mache es bewusst. Genieße jeden Bissen. Mehr brauchst du nicht tun. Ja, und meditiere.

Aber wenn du versuchst, dich zu verändern, wenn du versuchst, damit aufzuhören, dann passiert etwas ganz Unerwartetes, obwohl du das gar nicht möchtest. Du glaubst, du tust etwas Gutes, wenn du versuchst, damit aufzuhören, wenn du versuchst, diesem Drang zu widerstehen, aber in Wirklichkeit machst du damit diese Sucht stärker. Indem du dagegen kämpfst, nährst du diese Sucht; du wendest sozusagen deine eigene Kraft gegen dich.

Aber wenn du nicht versuchst, dich zu verändern, wenn du dich einfach so nimmst, wie du bist – mit dieser Vorliebe für Süßes –, dann bleibt die ganze Energie bei dir. Und dann kommt es nur noch auf eines an: sei hier, sei so bewusst, wie du kannst, und liebe dich, und sei einfach, wie du bist. Du brauchst nicht gegen die Süßigkeiten kämpfen. Verwende diese Energie, um dein Bewusstsein zu stärken. Meditiere und genieße. Und das wird alle Probleme lösen.

Meditiere und genieße. Das wird alle Probleme lösen.

Und es ist wirklich hilfreich, wenn du immer genug Süßigkeiten da hast. Wenn du etwas essen möchtest, etwas Süßes, dann ist es echt gut, wenn du was da hast, etwas, was du magst.

Und dann kannst du trainieren: dann kannst du genießen trainieren. Da kannst du es trainieren, dich lieb zu haben – aber meditiere gleichzeitig. Du brauchst nicht meditieren, während du Süßigkeiten isst, aber: jeden Tag. Der Rest geschieht wirklich von selbst. Aber versuche nicht, das zu ändern. Das ist die falsche Richtung.

Ich liebe auch Süßigkeiten, aber leider nicht genug. Ich würde sie gerne viel öfter essen, aber ich will nicht. Ich habe früher gerne Wein getrunken, nicht Unmengen, nicht übermäßig, aber doch so, dass ich dachte: „also, gut ist das nicht für mich.” Es ist nicht gesund für den Körper, wenn man jeden Tag ein Glas Wein trinkt.

Aber ich habe auch schon damals, und das ist schon viele Jahre her, diesen Rat befolgt, den ich damals von meinem spirituellen Meister Soham bekommen habe. Ich habe mir Wein gekauft, den ich wirklich mochte. Der war richtig lecker. Den konnte ich so richtig genießen. Und ich hatte immer eine Kiste Wein da.

Und wenn ich etwas getrunken habe, dann habe ich es genossen.

Ich weiß gar nicht, wie es geschehen ist, aber irgendwann kam der Punkt, da hat es mir einfach nicht mehr geschmeckt. Ich würde auch heute noch Wein trinken, aber er schmeckt mir nicht mehr. Ich mag ihn nicht mehr.

Das ist der Weg.

Swamiji sagt: ändere dich nicht, aber meditiere. Das ist der Weg, und er funktioniert. Was nicht funktioniert, ist: gegen dich selbst kämpfen. Das führt dich genau in die entgegengesetzte Richtung. Das macht es nur schlimmer, und das kennst du ja. Jetzt ist es Zeit, etwas Neues auszuprobieren. Guten Appetit, lasse es dir schmecken – ich meine das ganz ehrlich.

Swamiji sagt: ändere dich nicht, aber meditiere. Das ist der Weg, und er funktioniert. Was nicht funktioniert, ist: gegen dich selbst kämpfen. Das führt dich genau in die entgegengesetzte Richtung. Das macht es nur schlimmer, und das kennst du ja. Jetzt ist es Zeit, etwas Neues auszuprobieren.

Danke für deine Frage. Ich freue mich sehr, dass du da bist.

Das Zeitlose entdecken, das du wirklich bist

Simone, magst du weitermachen?

[Simone:] Ja, gerne. Die nächste Frage ist von Elisabeth.

[Dhyan Mikael:] Elisabeth, guten Abend. Hallo.

[Simone:] „Hallo Mikael. Bei mir taucht verstärkt die Angst vor dem Alter, vor Krankheit, vor dem Tod auf, und das ist sehr belastend für mich. Kannst du dazu etwas sagen?”

[Dhyan Mikael:] Oh ja, sehr, sehr gerne. Danke, Elisabeth, für diese Frage.

Und ich spreche sehr gerne darüber, weil ich weiß, dass diese Frage sehr viele Menschen betrifft, ganz einfach deswegen, weil wir alle älter werden. All diese Körper werden manchmal krank, und alle diese Körper werden sterben.

Aber wir tun immer so, als sei das ein Problem.

Aber in Wirklichkeit... Was dir da Probleme bereitet, ist nicht die Krankheit; die ist ja noch gar nicht da. Was dir Probleme bereitet, sind die Gedanken darüber. Wenn du krank wirst, kümmerst du dich um den Körper, so gut du kannst. Und dann gehst du mit dem um, was da ist. Wenn es da ist, dann können wir damit umgehen – irgendwie.

Und wenn du stirbst, dann gehst du damit um. Dann sagst du: „Ah, hallo Tod. Endlich bist du da.” Und dann kannst du damit umgehen. Aber was unerträglich ist, was wirklich unerträglich ist und was einem die gesamte Energie raubt, ist das Nachdenken darüber. Die Gedanken, die sind immer unerträglich.

Was dir Probleme bereitet, ist nicht die Krankheit, sondern die Gedanken darüber. Wenn du krank wirst, kümmerst du dich um den Körper, so gut du kannst. Wenn etwas da ist, dann können wir damit umgehen – irgendwie. Und wenn du stirbst, sagst du: „Hallo, Tod. Endlich bist du da.” Dann kannst du damit umgehen. Was unerträglich ist, ist nachdenken darüber.

Älterwerden ist überhaupt nicht schlimm. Mein Körper wird immer lustiger. Der ist steif und der der tut weh und der hat alle möglichen Wehwehchen. Seit zwei Monaten kann ich den linken Arm kaum noch heben. Ich weiß nicht, was er hat. Ich nehme mal an, in drei Monaten wird es wieder besser. So sind diese Körper; die werden älter. Und er wird sterben – vielleicht schon morgen.

Aber ich denke nicht drüber nach. Ich bin einfach zu allem bereit, immer. Und wenn du über nichts nachdenkst und einfach mit dem bist, was hier ist, dann ist es leicht – immer.

Wenn du über nichts nachdenkst und einfach mit dem bist, was hier ist, dann ist es leicht – immer.

Vielleicht hast du schon einmal eine richtig krasse Situation erlebt, zum Beispiel einen schweren Autounfall.

Ich habe so etwas erlebt, und dann bist du mittendrin, und dann denkst du nicht nach. Dann ist es einfach so, wie es ist, und du gehst damit um. Es ist überhaupt kein Problem. Es ist intensiv, es ist absolut unerwartet, es ist höchst überraschend alles – aber kein Problem. Probleme gibt es immer nur dann, wenn man über etwas nachdenkt. Wenn es geschieht, ist es hier, und man tut, was man kann.

Und das gilt für Krankheit, das gilt fürs Älterwerden, und das gilt für den Tod. Also denk nicht darüber nach – das ist dein Problem. Ich möchte aber noch etwas Zweites sagen, und das ist noch wichtiger.

Vielleicht hast du einmal einen schweren Autounfall erlebt. Es ist intensiv, unerwartet, überraschend – aber kein Problem. Probleme gibt es nur dann, wenn man über etwas nachdenkt. Wenn es geschieht, ist es hier, und man tut, was man kann. Das gilt für Krankheit, fürs Älterwerden und für den Tod. Denk nicht darüber nach – das ist dein Problem.

All diese Gedanken kommen nur deswegen, weil du glaubst, dass du dieser Körper bist.

Du glaubst: du wirst älter. Du glaubst: du wirst krank. Du glaubst: du wirst sterben. Und wenn dem wirklich so wäre, dann hätten wir wirklich ein Problem. Das hieße: ich löse mich bald auf, und dann bin ich nicht bald da. Ich mein, selbst wenn das stimmt, das wäre kein Problem, aber es stimmt nicht. Du bist nicht dieser Körper. Und wenn du das entdeckst, dann ändert sich alles. Dann kannst du dich um diesen Körper, der immer älter wird und immer seltsamer und immer komischer, kümmern wie um einen guten Freund, wie um ein Haustier, aber es betrifft dich nicht wirklich.

Dann weißt du, dieser Körper wird sterben, aber es hat mit dir nicht wirklich etwas zu tun.

All diese Gedanken kommen nur, weil du glaubst, dass du dieser Körper bist. Du bist nicht dieser Körper, und wenn du das entdeckst, ändert sich alles. Dann kannst du dich um diesen Körper kümmern wie um einen guten Freund, aber es betrifft dich nicht wirklich. Dann weißt du, dieser Körper wird sterben, aber es hat mit dir nicht wirklich etwas zu tun.

Und das ist das Spiel, weswegen wir überhaupt hier sind: zu entdecken, während wir leben, im Körper, dass es da etwas anderes gibt – das, was wir wirklich sind. Und das muss jeder selbst entdecken. Das kann dir keiner abnehmen. Das entdeckst du, wenn der Weg nach innen beginnt, wenn du beginnst, zu meditieren, ganz langsam.

Und das ist das Spiel, weswegen wir überhaupt hier sind: zu entdecken, während wir leben, im Körper, dass es da etwas anderes gibt – das, was wir wirklich sind. Und das muss jeder selbst entdecken. Das kann dir keiner abnehmen. Das entdeckst du, wenn der Weg nach innen beginnt, wenn du beginnst, zu meditieren, ganz langsam.

Je länger du meditierst, desto näher kommst du deiner Seele. Es ist nicht so, dass du eine Seele hast. Du bist die in Wirklichkeit, aber jetzt gerade weißt du davon noch nichts. Aber je näher man sich selbst kommt, desto mehr verschwinden diese entsetzlichen Fragen, die alle mit dem Körper zu tun haben.

Ja, wenn du dieser Körper bist, dann hast du bald echt ein Problem. Aber das, was du wirklich bist, ist zeitlos. Und du bist hier, um das zu entdecken, während du hier bist.

Danke, Elisabeth. Danke für deine schöne Frage.

Das Ende des Weges hat keinen Klick

[Simone:] Darf ich weitermachen?

[Dhyan Mikael:] Ja, bitte. Ich habe vorhin so viel vorgelesen, jetzt darfst du eine Weile...

[Simone:] Maik hat sich noch kurz gemeldet: „Mein lieber Mikael, danke für deine Worte. Auch ohne 'Klick' bleibe ich auf dem Weg. Danke.” Und Maria hat geschrieben..

[Dhyan Mikael:] Einen Moment, Simone...

Ja, weißt du, Maik, mit dem 'Klick' geht der Weg erst los. Menschen, die den Klick nicht erlebt haben, glauben, sie verpassen etwas, weil das sozusagen das Ziel ist, aber das stimmt nicht.

Für die Menschen, die diesen 'Klick' erleben, ist es der Startschuss: dann geht die Arbeit los – aber du bist längst losgegangen, schon vor langer Zeit. Du brauchst keinen 'Klick'. Du gehst einfach weiter.

Mit dem 'Klick' geht der Weg erst los. Menschen, die den Klick nicht erlebt haben, glauben, sie verpassen etwas, weil das sozusagen das Ziel ist, aber das stimmt nicht. Für die Menschen, die diesen 'Klick' erleben, ist es der Startschuss: dann geht die Arbeit los – aber du bist längst losgegangen, schon vor langer Zeit. Du brauchst keinen 'Klick'. Du gehst einfach weiter.

Wenn du einen 'Klick' erlebst, ist es immer der Anfang. Das Ende hat keinen Klick. Das Ende ist offen, still, und immer noch offener, und immer noch stiller. Da klickt nichts mehr. Danke, Maik. Ich freue mich, dass du da bist.

Wenn du einen 'Klick' erlebst, ist es immer der Anfang. Das Ende hat keinen Klick. Das Ende ist offen, still, und immer noch offener, und immer noch stiller. Da klickt nichts mehr.

Leben im Reich Deiner Seele

So, Simone, bitte, fahr fort.

[Simone:] die nächste Frage ist von Ornella.

[Dhyan Mikael:] Ornella, guten Abend. Schön, dass du wieder da bist.

[Simone:] „Lieber Mikael, du sprichst oft von Jesus und erklärst, was er mit seinen Aussagen wirklich meinte. Das finde ich sehr schön und hilfreich. Woher kommt dein Wissen und dein Verständnis?”

[Dhyan Mikael:] Oh, danke für die Frage. Das ist ganz einfach: tu einfach das, was Jesus rät, und du verstehst ihn.

Er hat ganz praktische Ratschläge geben, und wenn man die befolgt, dann weiß man plötzlich, wovon er spricht. Das geht ganz automatisch.

Ich weiß nicht, woher ich das weiß. Ich weiß nicht, woher diese Einsichten kommen. Irgendwann fing das an. Nachdem ich einige Jahre meditiert habe, habe ich plötzlich begonnen, zu verstehen.

Weißt du, was Jesus da erzählt, sind keine tiefen Geheimnisse, sondern sind in Wirklichkeit das Offensichtlichste des Lebens. Wir können es nur deswegen nicht verstehen, weil wir in eine völlig andere Richtung schauen. Aber sobald wir beginnen, in die Richtung zu schauen, von der Jesus dauernd spricht, dauert es nicht lange, und wir erleben das, wovon Jesus spricht; und dann versteht man es. Es ist kein intellektuelles Verstehen – man erlebt es dann.

Was Jesus erzählt, sind keine tiefen Geheimnisse, sondern das Offensichtlichste. Wir können es nicht verstehen, weil wir in eine völlig andere Richtung schauen. Aber sobald wir beginnen, in die Richtung zu schauen, von der er dauernd spricht, dauert es nicht lange, und wir erleben das, und dann versteht man. Es ist kein intellektuelles Verstehen – man erlebt es.

Jesus hat gesagt: „Setze Gott an erste Stelle. Alles andere folgt dem nach.” Und damit meint er: „Wende dich nach ihnen. Da drinnen ist Gott.” Deine Seele, das ist Gott. Und wenn du dich dem zuwendest, wenn du das an erste Stelle setzt, und das heißt, wenn du nicht die Welt wichtig nimmst, das da draußen, sondern wenn du das da drinnen wichtig nimmst, an erste Stelle setzt, dann ergibt sich alles andere von selbst.

Und wenn du diesen Rat befolgst, dann geschieht dir das, wovon Jesus die ganze Zeit spricht: dann kommst du in den Himmel; dann erlebst du den Himmel, hier. Dann bist du im Reich Gottes: im Reich deiner Seele. Die ist hier, zum Greifen nah.

Jesus sagte: „Setze Gott an erste Stelle. Alles andere folgt dem nach.” Und damit meint er: „Wende dich nach ihnen. Da drinnen ist Gott.” Deine Seele, das ist Gott. Wenn du dich dem zuwendest, wenn du das an erste Stelle setzt, und das heißt, wenn du nicht die Welt wichtig nimmst, sondern das da drinnen an erste Stelle setzt, ergibt sich alles andere von selbst.

Und dann erlebst du das, wovon er spricht, und dann verstehst du das alles. Aber wenn man nicht tut, was er sagt, sondern verstehen möchte, bevor man den Weg geht, dann ist Verstehen nicht möglich, weil man es nicht selbst erlebt.

Du kannst jemanden, der noch nie Kuhmilch getrunken hat, nicht erklären, wie Kuhmilch schmeckt. Du kannst beschreiben, wie sie schmeckt, aber das Erlebnis, frische Kuhmilch zu trinken, der Geschmack, der Geruch, das Gefühl im Mund, das Gefühl im Bauch, das musst du erleben.

Aber wenn man nicht tut, was Jesus sagt, sondern verstehen möchte, bevor man den Weg geht, ist Verstehen nicht möglich, weil man es nicht erlebt. Du kannst jemanden, der noch nie Kuhmilch getrunken hat, nicht erklären, wie Kuhmilch schmeckt. Das Erlebnis, sie zu trinken, der Geschmack, der Geruch, das Gefühl im Mund, im Bauch, musst du erleben.

So ist es mit allem. Und ich mache einfach seit Jahren und wahrscheinlich seit vielen Leben, ich weiß es nicht, genau das. Und jetzt erlebe ich es einfach selbst.

Und wenn du das Gleiche machst, dann wirst du genau das Gleiche erleben.

Und ich erzähle deswegen so gerne von Jesus, weil Jesus in Wirklichkeit ganz praktisch gesprochen hat. Aber die Menschen verstehen ihn nicht, weil sie ihre gesamte Aufmerksamkeit im Außen haben und versuchen, Jesu Worte dort anzuwenden. Aber da funktioniert es nicht. Jesus hat immer vom Inneren gesprochen.

Am Sonntag mache ich ein Video über seine Bergpredigt, weil ich so gern darüber spreche: über das, was er sagt. Und wenn wir das, was er sagt, begreifen als Ratschlag für den Weg nach innen, dann macht plötzlich alles Sinn, was er gesagt hat.

Ja... Ich glaube, jeder kann das entdecken. Dafür sind wir hier. Es ist dein Geburtsrecht.

Danke, Ornella. Ich freue mich, dass du wieder da bist. Willkommen.

Simone, magst du noch eine vorlesen?

[Simone:] Ja, ich habe noch 4 Fragen.

[Dhyan Mikael:] Oh, dann mach doch einfach mal weiter. Ich freue mich.

Die eigene Reinheit schützen

[Simone:] Die nächste Frage ist von Helena.

[Dhyan Mikael:] Helena, guten Abend. Schön, dass du da bist.

[Simone:] „Ich möchte mich einmal ganz herzlich bedanken bei euch. Seit ich die Samarpan-Meditation mache, geht es mir viel besser. Meine Frage: wenn ich einer Person in die Augen schaue, überspringt das Karma zu mir? Wie schnell geht dieser Vorgang? Ich bin so dankbar, dass ich auf dich gestoßen bin, Mikael. Herzliche Grüße; Helena.”

[Dhyan Mikael:] Ich freue mich, dass du meditierst, und ich freue mich, dass du spürst, was das für eine Erleichterung ist und was für eine Hilfe.

Die erste Email, die ich vorlas, da sagte ja die Schreiberin, dass sie ohne die Meditation gar nicht mehr leben kann, und mir geht es genauso. Es vergeht eigentlich kein Tag, wo ich nicht bei uns irgendwo in der Küche oder sonst wo sitze und zu meiner Frau sage: „Ich weiß nicht, wie andere Menschen ohne Meditation leben können. Ich weiß nicht, wie das geht.” Du fragst wegen dem Augenkontakt und was da passiert.

Ja, über die Augen nehmen wir das Karma anderer Menschen auf. Über die Augen verbindest du dich mit jemandem. Wir sprachen ja vorhin darüber, wie leicht wir zu beeinflussen sind durch die Energie anderer Menschen, wenn sie in unserer Nähe sind. Und wenn du jemanden in die Augen schaust, dann kommst du ihm sehr, sehr nahe, und dann nimmst du seine Energie auf, ob du willst oder nicht.

Deswegen schaue ich den Menschen nicht in die Augen. Ich schaue immer hier hin, genau zwischen die Augen – hier.

Dann kann ich den anderen Menschen ehren und lieben, aber ich bleibe bei mir.

Du fragst, wie schnell das geht? Das geht sofort – zeitlos.

Nur ganz, ganz selten schaue ich Menschen einmal in die Augen.

Ich bin da sehr vorsichtig geworden. Wie gesagt, wir sprachen heute schon einige Male über das Thema, die eigene Energie und die eigene Reinheit zu schützen. Das ist wichtig. Wenn du mit einem weißen Hemd durch die Gegend läufst, bist du auch sehr, sehr achtsam. Dein Bewusstsein wird immer reiner und dadurch immer aufnahmefähiger, und deswegen musst du immer besser darauf achten. Ich habe aufgehört, die Menschen zu umarmen; nur ganz selten, nur ausnahmsweise tue ich das einmal.

Ich habe aufgehört, den Menschen in die Augen zu schauen. Ich habe aufgehört, den Menschen zuzuhören, wenn sie Sachen sagen, deren Energie nicht gut für mich ist. Ich habe aufgehört, mich an Plätzen aufzuhalten, wo Menschen sind, die nicht gut für mich sind, und so bin ich fast nur zu Hause.

Wenn ich dann doch einmal unachtsam bin, dann merke ich so richtig krass. Es passiert mir oft, und dann lerne ich, immer wieder.

Danke für deine Frage. Vielen Dank. Danke, Helena. Und wenn das deine Frage noch nicht ganz beantwortet, bitte melde dich einfach noch einmal. Ich freu mich, dass du da bist.

Das Geheimnis des Lebens lernen

Simone, magst du weitermachen?

[Simone:] Na, sehr gerne. Die nächste Frage ist von Sabine.

[Dhyan Mikael:] Sabine... Sabina oder Sabine?

[Simone:] Sabine.

[Dhyan Mikael:] Sabine, guten Abend. Ich freue mich, dass du da bist.

[Simone:] „Lieber Mikael, mein Körper ist innerlich so unruhig, und oft ist ein inneres Zittern da. Es ist so unangenehm und schwer auszuhalten. Nachts kann ich aus diesem Grund kaum schlafen. Wie gehe ich mit dieser Unruhe um? Meditieren tue ich.”

[Dhyan Mikael:] Danke. Danke, Sabine.

Das klingt so, als würdest du diese innere Unruhe und dieses innere Zittern nicht besonders gern haben.

Und wenn du versuchst, das loszuwerden... Es ist da, es ist in dir, aber du willst es nicht. Das macht es wirklich schwierig.

Mit so einem Konflikt kann man nicht gut schlafen. Ich schlage dir für heute Nacht ein Experiment vor... oder vielleicht probierst du es nicht nur eine Nacht, sondern eine Woche. Probiere es einmal für eine Woche. Entscheide dich für eine Woche, dass du dieses innere Zittern, diese Unruhe, diese Rastlosigkeit oder Angst, was immer es ist, nicht nur hier sein lässt, sondern sogar einlädst.

Wenn du ins Bett gehst, warte darauf: „Hey, Unruhe, komm! Wir gehen schlafen. Komm... wo bist du? Komm her.” Vielleicht kannst du das Zittern nicht so gut spüren, und dann sagst du: ”Hey, Zittern, komm, ich will schlafen. Komm her.

Ich will dich spüren, bevor ich einschlafe. Komm.” Das ist wie eine vollkommene Kehrtwende deines Lebens.

Anstatt zu versuchen, eine Lösung für dieses Problem zu finden, sagst du: „Ah, komm.

Ich habe auf dich gewartet.” So geh ich mit dem um, was zu mir kommt. Und dann ist es ein Geschenk. Egal, was dann passiert, ob es weggeht oder nicht – es ist ein Geschenk. Egal, ob du dann schlafen kannst oder nicht – wenn du so damit umgehst, verspreche ich dir: es ist ein Geschenk.

Entscheide dich, dass du diese Unruhe nicht nur hier sein lässt, sondern sogar einlädst. Wenn du ins Bett gehst, warte darauf: „Hey, Unruhe, komm! Wir gehen schlafen. Komm her.” Das ist eine vollkommene Kehrtwende deines Lebens. Anstatt zu versuchen, eine Lösung für dieses Problem zu finden, sagst du: „Ah, komm. Ich habe auf dich gewartet.”

Und dieses Zittern und diese innere Unruhe bringen dir etwas bei. Vielleicht kannst du dir das jetzt noch nicht vorstellen, aber wenn du mit den beiden lernst, sie willkommen zu heißen, dann haben sie dir das Geheimnis des Lebens beigebracht. Denn wenn du mit dieser Haltung alles in deinem Leben willkommen heißt, alles, dann hast du ein anderes Leben.

Wenn du, statt etwas abzuwehren, es einlädst, geschieht eine Revolution. Das Leben ändert sich radikal.

Wenn du lernst, dieses Zittern und diese innere Unruhe willkommenzuheißen, haben sie dir das Geheimnis des Lebens beigebracht. Denn wenn du mit dieser Haltung alles in deinem Leben willkommen heißt, hast du ein anderes Leben. Wenn du, statt etwas abzuwehren, es einlädst, geschieht eine Revolution. Das Leben ändert sich radikal.

Ich sagte vorhin, ich werde über die Bergpredigt sprechen. Jesus sagte in der Bergpredigt: „Ihr habt gelesen, ihr habt gehört, Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich aber sage euch: wenn einer euch auf die linke Wange schlägt, haltet ihm auch die andere Wange hin.” Nicht kämpfen – 'ja' sagen: es ist eine vollkommene Revolution. Deine innere Haltung dir selbst und dem Leben gegenüber ändert sich grundlegend, und du hast keine Ahnung, was dann möglich wird.

Und das bringt dir diese innere Unruhe bei. Dieses Geschenk bringt sie dir – nicht nur dieses; viele andere auch. Du wirst staunen. Das ist mein Vorschlag an dich. Probiere es einmal für eine Woche und erzähle dann. Ich bin wirklich gespannt, was du erlebst. Danke, Sabine.

Du sollst nicht 'weiter' sein

Simone, mach einfach weiter, solange du Fragen hast. Ich freue mich so, dass wir jetzt Fragen haben, trotz des verunglückten Satsang-Starts. Das ist so schön.

[Simone:] Dann lese ich vor, was jemand, der sich 'Schall und Rauch' nennt, geschickt hat.

[Dhyan Mikael:] Ich glaube, der war schon einmal da, oder die... Hallo.

[Simone:] „Abends falle ich immer wieder ein bisschen aus der Bewusstheit und ärger mich dann auch ein wenig darüber. Meistens versinke ich im Abendessen, gucke dabei eine Serie oder auf YouTube herum, und bin danach dann ziemlich platt und wache dann morgens oft auch sehr gerädert auf. Lassen kann ich es aber gerade auch noch nicht, obwohl es sich eigentlich nicht wirklich gut anfühlt. Mal sehen, wie es heute jetzt gleich nach dem Satsang ist. Ganz lieben Gruß zu dir.”

[Dhyan Mikael:] Mhhh... danke. Ja, da gilt natürlich genau das Gleiche, was ich eben gesagt habe. Die beste Art und Weise, damit umzugehen, ist, dem zu begegnen, wie es ist. Lass dich sein, wie du bist. Ich weiß genau, wovon du sprichst. Ich kenne das so gut.

Ich habe in den letzten Monaten Zeiten erlebt, da ging es mir genauso. Abends ist man dann müde, der Körper ist müde und erschöpft, und dann lenkt man sich gerne ab. Anstatt die Augen zu schließen und zehn Minuten zu ruhen, fängt man an, sich abzulenken, und man merkt gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht. Man merkt gar nicht, wie viel Energie man dabei verliert. Und dann bezahlt man dafür. Ich habe das selbst, erlebt immer wieder. Und ich sagte, wie ich damit umgehe: ich verurteile mich nicht.

Ich kann nicht sagen, dass ich es schätze, wenn das geschieht, aber ich verurteile mich dafür nicht. Ich treffe auch keine Entscheidung, so in dem Sinne: morgen mache ich es aber anders. Ich erlebe, so rein und direkt wie ich nur kann, was ich da tue. Wenn ich mich dann ablenke und zum Beispiel irgendwelche Shorts oder auf YouTube irgendetwas angucke, dann schaue ich, was das mit mir macht. Es zerstört meine Energie. Es laugt mich aus. Danach habe ich lauter abstruse Gedanken von anderen Leuten im Kopf.

Ich bekomme nicht genug Schlaf. Ich schlafe schlechter. Am nächsten Morgen bin ich müde. Aber ich denk nicht drüber nach – ich erlebe es: „Ah ja, so ist es jetzt gerade.” Und ich warte nicht auf Veränderung. Ich warte nicht darauf, bis ich es endlich begriffen habe. So funktioniert es nicht. Aber wenn du dich einfach so sein lässt, wie du bist, und meditierst, dann wird es seinen Gang gehen. Du brauchst dir darüber überhaupt keine Gedanken machen. Ja, ich weiß, es ist nicht angenehm, aber das gehört dazu: auch dazu 'ja' sagen.

Oft schüttle ich über mich selbst den Kopf. Manchmal sage ich, „ich bin so hirnverbrannt”, und dann sagen andere Leute, „aber Mikael, das stimmt doch gar nicht, du bist so weise”. Die haben keine Ahnung. Alle von uns haben ihre Herausforderung, jeder einzelne von uns. Und je reiner wir werden, desto feiner werden die Herausforderungen – aber sie bleiben da.

Und das Beste ist, sich nicht zu verurteilen; sich selbst wahrhaftig so zu lieben, wie man ist – so hirnverbrannt, wie man sich selbst vorkommt; so verkehrt, wie man sich vorkommt, und das einfach annehmen, einfach erleben, immer wieder, immer wieder, immer wieder. Und dann passiert das, was passieren soll.

Das ist das Lernen. Das Leben gibt uns diese ganzen Lektionen. Wir glauben, wir sollten weiter sein, aber das Leben sagt: „Nein, nein... du bist hier. Das ist heute deine Lektion. So bist du.” Und dann kann ich sagen: ”Okay, ja: dazu sage ich 'ja'.” Danke, dass du berichtet hast, Schall und Rauch.

[Simone:] Dann lese ich noch von Peter eine Frage vor.

[Dhyan Mikael:] Peter, guten Abend. Wie schön, dass du da bist.

[Simone:] „Hallo. Frage: wie geh ich mit Verlustangst um, zum Beispiel die Angst, vielleicht bald auf der Straße zu landen, und dass ich meine Katze abgeben muss, weil ich krank bin und momentan kein Geld bekomme von der AOK. Ich kann nicht arbeiten wegen Schmerzen, und meine Familie hilft mir nicht, und ich habe keine Freunde. Ich möchte wissen, wie ich damit umgehen kann. Das Denken macht mich fertig.”

[Dhyan Mikael:] Danke, Peter. Ja, das Denken macht dich fertig.

Du fragst, wie du damit umgehen kannst, und die Antwort ist immer die gleiche: denke nicht darüber nach. Nimm jeden Tag so, wie er ist. Und je weniger du nachdenkst, desto mehr Kraft hast du. Je weniger du nachdenkst, desto gesünder kannst du werden. Und nimm jeden Tag, wie er ist. Du brauchst heute nicht wissen, wie du morgen lebst. Das wird das Morgen bringen – wirklich.

Ich möchte dir zwei Geschichten erzählen.

Einmal war ich in meinem Leben an einem Punkt, wo ich zwar eine Arbeit hatte, aber ich wusste: ich muss diese Arbeit aufhören.

Ich musste da weg. Ich wusste: wenn ich dort bleibe, dann gehe ich kaputt. Und so habe ich diese Arbeit verlassen, was bedeutete, dass ich einen Vertrag brechen musste, viel Geld bezahlen musste, und ich hatte nichts mehr.

Ich hatte weniger als nichts – ich hatte Schulden und keinen Job. Ich hatte zwar eine Ausbildung, aber ich dachte, ich sitze bald auf der Straße. Aber ich musste das tun; ich hatte keine andere Wahl. Und dann ist es einfach passiert. Dann habe ich diesen Job aufgehört, ich hatte keine Arbeit mehr, ich habe ganz wenig Geld bekommen vom Staat – Sozialhilfe, so hieß es damals. Und dann sind Wunder geschehen.

Ich war damals schon so wie heute. Ich weiß nicht, wieso. Das ist irgendeine Gnade Gottes. Ich habe mir keine großen Gedanken gemacht. Ich wusste: ich habe keine Wahl, ich muss das tun, und ich habe einfach gebetet: „Gott, kümmere dich um mich. Ich weiß nicht, was hier richtig ist.” Und lass dich überraschen. Ich möchte dir eine zweite Geschichte erzählen, von meinem spirituellen Meister Soham, die hat er selber im Satsang oft erzählt.

Soham hat das auch erlebt in seinem Leben. Er lebte in Kalifornien, und er hatte nichts mehr. Ich meine, hier in Deutschland haben wir... Man kann hier nicht verhungern, in Deutschland, das geht nicht... Wenn die AOK nichts gibt, irgendjemand gibt dir etwas. Der Staat gibt dir etwas, wenn du willst. Irgendwie geht es. Aber in Amerika ist das anders. Und Soham erzählte, wie er an dem Punkt war: er hatte keinen Job mehr, er hatte kein Geld, er hatte keine Wohnung.

Und er erzählte von diesem... Er hatte nichts, er musste aus seiner Wohnung heraus, er konnte nichts mehr bezahlen. Dann hat ihm jemand, irgendein entfernter Nachbar oder ein ehemaliger Nachbar oder so, ein altes Auto geschenkt. Und das Auto war gerade groß genug, dass er darin schlafen konnte. Und dann hat er in diesem Auto gewohnt. Und er erzählte von diesem Morgen, wo er noch ein paar Groschen in seiner Hand hatte, und er musste sich entscheiden, ob er jetzt dafür ein paar Scheiben Brot kauft oder ein Ei – so wenig hatte er; nichts; und keine Freunde, keine Arbeit.

Und er hat einfach weitergelebt – und alles ist anders geworden.

Weißt du, es ist so: wir müssen nicht wissen, wie es weitergeht. Unsere Aufgabe ist eine andere. Unsere Aufgabe ist, zu erleben, wie es gerade ist. Je mehr du das, wie es jetzt gerade ist, erleben kannst... und Erleben ist das Gegenteil von Denken: wenn du nicht denkst, sondern einfach hier bist, ganz rein – das ist deine Aufgabe. Und wenn du zu dem, wie es für dich ist, radikal 'ja' sagst, dann kannst du hier sein, ohne zu denken. Wenn du nicht 'ja' sagst, dann lebst du in Gedanken, und dann ist es unerträglich.

Wir müssen nicht wissen, wie es weitergeht.

Immer wieder berichten mir Menschen von ihrem Leben und wie unerträglich es ist, aber das stimmt nicht. Das Leben ist nicht unerträglich. Aber die Gedanken, das Leben in Gedanken, ist die Hölle. Es ist gefährlich. Es ist nicht gut. Also denke nicht an morgen. Sage zu heute ja – und zwar ein echtes 'ja': „Okay, Gott, wenn das der Weg ist, den ich gehen soll, gut, ich bin dabei. Ich habe keine Ahnung, wo es hingeht. Ich weiß nicht, wo es hinführen soll.

Erleben ist das Gegenteil von Denken.

Wenn du glaubst, das ist richtig, ich bin dabei.” So lebe – und dann lass dich überraschen.

Oft berichten mir Menschen, wie unerträglich ihr Leben ist, aber das stimmt nicht. Es ist nicht unerträglich, aber das Leben in Gedanken ist die Hölle. Also denke nicht an morgen. Sage zu heute ja – ein echtes 'ja': „Gott, ich habe keine Ahnung, wo es hingeht. Wenn du glaubst, das ist richtig – ich bin dabei.” So lebe – und dann lass dich überraschen.

Aber wenn du in Gedanken lebst, dann geht es immer noch tiefer hinein. Da gibt es kein Entkommen. Ja...

Und viele Menschen fragen sich dann: warum muss ich das erleben? Und dazu möchte ich dir zwei Sachen sagen. Erstens: frag dich das nicht. Sage lieber 'ja'. Denn egal, was die Antwort auf diese Frage ist: 'ja' sagen musst du trotzdem. Und die Antwort auf diese Frage, die möchte ich dir trotzdem geben.

Was du erlebst, bringt dir dieses 'ja' sagen bei. Das Leben bringt dich an einen Punkt, wo du nicht mehr anders kannst als 'ja' sagen. Und wenn du das gelernt hast, beginnt ein neues Leben. Deswegen bist du hier. Und ich bin hier, um dich dazu zu ermutigen, das zu lernen und dir zu sagen: das ist der Weg.

Was du erlebst, bringt dir dieses 'ja' sagen bei. Es gibt Leute, die sind so stur, da muss das Leben Nachhilfestunden geben, und du lernst 'ja' sagen. Das Leben bringt dich an einen Punkt, wo du nicht mehr anders kannst als 'ja' sagen. Alles andere ist unerträglich. Und wenn du das gelernt hast, dann beginnt ein neues Leben.

Und das Leben liebt dich, und deswegen bringt es dir dieses 'ja' sagen mit allen Mitteln bei. Deswegen bist du hier. Und ich bin hier, um dich dazu zu ermutigen, das zu lernen und dir zu sagen: das ist der Weg.

Was du erlebst, bringt dir dieses 'ja' sagen bei. Es gibt Leute, die sind so stur, da muss das Leben Nachhilfestunden geben, und du lernst 'ja' sagen. Das Leben bringt dich an einen Punkt, wo du nicht mehr anders kannst als 'ja' sagen. Alles andere ist unerträglich. Und wenn du das gelernt hast, dann beginnt ein neues Leben. Und das Leben liebt dich, und deswegen bringt es dir dieses 'ja' sagen mit allen Mitteln bei. Deswegen bist du hier. Und ich bin hier, um dich dazu zu ermutigen, das zu lernen und dir zu sagen: das ist der Weg.

Es geht nicht darum, dass du herausfindest, wie du das auf die Reihe kriegen sollst, dieses unmögliche Leben. Darum geht es nicht. Deine Aufgabe ist es, zu dem, wie es jetzt schon ist, 'ja' zu sagen, da draußen, aber auch da drinnen: nicht nachdenken – hier sein und 'ja' sagen, und meditieren. Und das machst du in der Meditation: du kannst nur meditieren, wenn du die Gedanken ignorierst; wenn du einverstanden bist mit allem.

Wenn du nicht einverstanden bist, dann wirst du die ganze Zeit denken; dann kannst du nicht meditieren. Deswegen ist die Meditation so eine fantastische Übung genau dafür. Deswegen heißt diese Meditation „Samarpan-Meditation”. Samarpan heißt „Hingabe”. Hingabe heißt: 'ja' sagen. Das ist das Geheimnis des Lebens – und das lernst du gerade.

Deswegen freue ich mich so sehr, dass du hier bist. Das ist ein gutes Leben.

Danke, Peter.

Oh... Simone, wie viele Fragen hast du denn noch?

[Simone:] Ich habe keine Fragen mehr.

[Dhyan Mikael:] Oh, okay. Ja, das passt, denn jetzt ist es 20 nach 9. Dann haben wir unsere Verspätung wieder aufgeholt. Ich will gerade noch einmal gucken, ob ich eine Frage habe, die noch unbedingt vorgelesen werden will, oder ob die noch warten kann...

In den Himmel gehst du allein

Ich habe hier eine Frage, die möchte ich gerne noch vorlesen, und dann beschließen wir den Satsang für heute Abend.

„Ich habe dir vor einiger Zeit geschrieben, dass ich mich sehr einsam fühle und den Menschen und der Welt so gerne etwas von mir schenken möchte. Kennst du Gemeinschaften in der Schweiz, in Deutschland oder in Österreich, wo die Menschen den Weg in den Himmel gemeinsam gehen, den Alltag teilen? Oder muss ich mich in Geduld und Meditation üben, bis das Leben mir die Türe, durch die ich gehen darf, zeigt?” Danke, danke. Da sage ich sehr gerne noch etwas dazu.

Den Weg in den Himmel geht jeder Mensch allein – ganz allein.

Den Weg in den Himmel geht jeder Mensch allein.

In diesem Satsang sprachen wir jetzt mehrfach über Lebenssituationen, wo Menschen Schwierigkeiten erleben, und die Menschen fragen sich: „Warum? Was soll das?” Und ich sage: das ist die Hilfe des Lebens. So zwingt das Leben die Menschen dazu, das zu lernen, was sie zu lernen haben, damit sie in den Himmel kommen können; damit sie 'ja' sagen lernen; damit sie Hingabe lernen – durch die Situationen, die wir so gerne vermeiden möchten.

Und so ist es mit spirituellen Gemeinschaften auch. Die eigentliche Arbeit muss jeder Mensch alleine machen. Es ist eine zutiefst innere Angelegenheit. Aber manche Menschen brauchen dabei Hilfe, und die schickt Gott in spirituelle Gemeinschaften. Spirituelle Gemeinschaften sind solche schwierigen Situationen, wo du durch haarsträubende Herausforderungen das lernst, was du zu lernen hast: Hingabe, 'ja' sagen.

Eine spirituelle Gemeinschaft ist keine Gemeinschaft von Menschen, die sich liebevoll und wohlwollend umeinander kümmern. Das sind Menschen, genau wie du, die sich einsam fühlen und die Hilfe auf diesem Weg erhoffen. Und jetzt kommen lauter Menschen, die sich einsam fühlen und Hilfe auf diesem Weg erhoffen, zusammen. Alle von diesen Menschen hoffen und brauchen etwas, und deswegen ist es die Hölle zusammen. Es ist auch eine Hilfe, zweifellos.

Jede spirituelle Gemeinschaft kann auch eine unendliche Hilfe sein, einfach deswegen, weil Menschen, die das gleiche vorhaben, zusammenkommen, und das kann ermutigend sein. Aber das praktische Leben ist eine enorme Herausforderung in einer Gemeinschaft, genauso wie das praktische Leben in einer Beziehung eine enorme Herausforderung ist, oder in einer Ehe. Dadurch lernen wir. Wir werden dort hineingesteckt, nicht, weil es einfacher ist, sondern weil es schwieriger ist.

Das praktische Leben ist eine enorme Herausforderung in einer Gemeinschaft, genauso wie das praktische Leben in einer Beziehung eine enorme Herausforderung ist, oder in einer Ehe. Dadurch lernen wir. Wir werden dort hineingesteckt, nicht, weil es einfacher ist, sondern weil es schwieriger ist.

So viel zu spirituellen Gemeinschaften.

Und du hast recht. Warte auf nichts. Genieße dein Leben, so, wie es ist. Wenn du alleine bist, kann das nur bedeuten: du brauchst nichts weiter. Du kannst auch so glücklich sein.

Lerne, da glücklich zu sein, wo du jetzt gerade bist.

Warte auf nichts. Genieße dein Leben, so, wie es ist. Wenn du alleine bist, kann das nur bedeuten: du brauchst nichts weiter. Du kannst auch so glücklich sein. Lerne, da glücklich zu sein, wo du jetzt gerade bist.

Und das Zusammenleben oder das Zusammensein mit anderen Menschen wird immer dann schön, wenn du nichts von ihnen brauchst. Und wenn du mit anderen Menschen zusammenkommst, weil du von ihnen etwas brauchst, weil du bedürftig bist, weil du einsam bist, dann wird es sehr, sehr schwierig, und zwar ganz gleich, ob das eine spirituelle Gemeinschaft ist oder eine weltliche Gemeinschaft oder eine Ehe oder eine Partnerschaft oder sonst irgendetwas. Also lerne, glücklich zu sein – und dann kannst du sogar in einer Gemeinschaft glücklich sein, weil du nichts von den anderen brauchst.

Das Zusammensein mit anderen wird schön, wenn du nichts brauchst. Wenn du mit anderen zusammenkommst, weil du etwas brauchst, bedürftig oder einsam bist, dann wird es schwierig, ganz gleich, ob das eine spirituelle Gemeinschaft, Ehe oder sonst etwas ist. Also lerne, glücklich zu sein – dann kannst du sogar in einer Gemeinschaft glücklich sein.

Und noch einmal, am Schluss meiner Antwort an dich und auch am Schluss dieses Satsangs: der Weg in den Himmel, der Weg, glücklich zu werden, ist ein Weg, den man alleine geht. Man geht ihn mit vielen, vielen Millionen anderen Seelen, die auf dem gleichen Weg sind, und wir unterstützen uns alle gleichzeitig darin. Deswegen gibt es Satsang. Das ist so eine Unterstützung. Aber ganz praktisch ist es ein Weg allein. Keiner kann in dich hineinschauen. Keiner kann dir bei dieser inneren Herausforderung helfen. Die musst du alleine aufnehmen.

Der Weg in den Himmel, der Weg, glücklich zu werden, ist einer, den man alleine geht. Man geht ihn mit Millionen anderer Seelen, und wir unterstützen uns darin. Deswegen gibt es Satsang. Das ist so eine Unterstützung. Aber ganz praktisch ist es ein Weg allein. Keiner kann dir bei dieser inneren Herausforderung helfen. Die musst du alleine aufnehmen.

Aber wenn du dich mit Menschen umgibst, die die gleiche Herausforderung haben, so wie ich, so wie andere hier im Satsang, so wie andere da draußen in der Welt, dann wird es leichter.

Aber das Glück findest du in dir, nicht da draußen. Da draußen findest du Herausforderung, und die hilft dir, nach innen zu blicken, und dort findest du das, was du brauchst – und nur dort.

Wenn du dich mit Menschen umgibst, die die gleiche Herausforderung haben, so wie ich, so wie andere hier im Satsang, so wie andere da draußen in der Welt, wird es leichter. Aber das Glück findest du in dir. Da draußen findest du Herausforderung, und die hilft dir, nach innen zu blicken, und dort findest du das, was du brauchst – und nur dort.

Danke.

Danke für diesen Satsang. Danke an dich, und ich freue mich – danke an alle anderen –, dass ihr den Schlenker hier in diesen neuen Satsang heute Abend noch gefunden habt. Es tut mir leid, dass es da zu Beginn ein Durcheinander gab. Ich freue mich, dass du da bist. Ich freue mich, dass ihr da seid.

Am ersten Oktober, Mittwoch, den ersten Oktober, gibt es den nächsten Online-Satsang, in nicht ganz zwei Wochen, und danach fahre ich, wie gesagt, nach Oberösterreich. Da gebe ich vier Satsangs bei Devasetu, bei den Nicht-Dualität-Tagen, und wenn du Lust hast, vorbeizukommen, freue ich mich sehr. Satsang live in einem Raum zusammen ist einfach wunderbar. Und am selben Ort, wo die Nicht-Dualität-Tage stattfinden, habe ich nächstes Jahr meinen Herbstretreat, und das ist ein ganz toller Ort.

Ich bin da sehr, sehr gerne. Im Frühjahr waren wir dort für den Frühlingsretreat, und ich lade dich und alle anderen ein, einmal zu einem Retreat zu kommen. Das ist eine wunderbare Erfahrung. Nächstes Jahr gibt es drei Retreats mit mir, einen nach Neujahr in der Nähe von Frankfurt, einen im Allgäu im Juni, und einen Ende September in Oberösterreich. Ja, und abgesehen von diesen Retreats ist alles, was ich hier mache, kostenlos. Alle Online-Satsangs sind kostenlos.

Die Videos, die ich veröffentliche, sind kostenlos. Alles andere, was ich sonst so mache, auch. Und ich mache es gerne so, und es geht eigentlich auch gar nicht anders. Aber wenn du das unterstützen möchtest, bin ich sehr, sehr dankbar, denn fast meine gesamte Zeit und auch Geld und all meine Kraft geht da hinein, um das möglich zu machen. Und ich freue mich über jeden einzelnen Menschen, der Lust hat, mich dabei zu unterstützen.

Und wenn dir danach ist, wenn dir das Freude macht, dann lade ich dich ein, das zu tun. Auf meiner Website, auf der Spende-Seite, da findest du Infos, wie das geht. Aber es ist mir wichtig, dass du weißt: du bist hier willkommen; es ist alles umsonst. Ich möchte, dass du dich zu nichts verpflichtet fühlst. Aber wenn du Freude daran hast, dann freue ich mich auch. Ja... Danke für Satsang. Danke fürs Hiersein.

Ich liebe dich.

Weil das hier mein eigener Stream ist, probiere ich jetzt noch, den Abspann einzublenden. Mal schauen, ob ich das schaffe...