Oster-Intensive: Deutscher Online-Satsang vom 20. April 2025
Deutsch mit deutschen und englischen Untertiteln.
Themen: Dein Vertrauen macht dich zum Schüler. Mit dem Unvorstellbaren in Frieden sein. Das Geschenk von Oster: deine Unsterblichkeit. Das neue Sehen. Die Gnade, den Meister zu erkennen. Nur der Meister kann dich lieben. Direkt zum lebendigen Jesus gehen. Der Guru ist so nah. Sobald wir nach innen gehen, werden wir geheilt. Wie dem psychotischen Freund helfen? Mit der Angst Freundschaft schließen.
Über dieses Video:
In diesem ersten von zwei Online-Satsang des Oster-Intensives ging es, dank der vielen wunderbaren Fragen der Teilnehmer, immer wieder um Gurus, Meister und natürlich um Jesus und um das, was an Ostern geschah.
Das Geschenk von Ostern ist nicht die Unsterblichkeit Jesu, sondern deine eigene Unsterblichkeit. Jesus lebte uns vor, dass es nicht darum geht, uns um das zu sorgen, was uns in der Welt geschieht, sondern um die Hinwendung nach innen – in die Richtung, in der wir Gott finden in uns.
Aber genau dies erscheint uns undenkbar und unmöglich. Mit jeder Faser glauben wir, dass es um das Wohlergehen unseres Körpers und der Welt geht, und uns stattdessen nach innen zu wenden und Gott an erste Stelle zu setzen, wie Jesus es uns riet, halten wir für verrückt.
Und doch ist es wahr, und genau darüber spreche ich in diesem ganz wunderbaren Oster-Satsang immer wieder. Ich spreche darüber, wie du die Wahrheit, von der Jesus spricht, selbst entdecken kannst, jetzt, hier, in diesem Leben. Dafür bist du hier!
Eine Kreuzigung musst du dafür nicht er leiden, denn du brauchst niemandem irgendetwas beweisen. Es reicht, wenn du mit allem, was in deiner Welt und in dir geschieht, Frieden machst. Es reicht, einfach jeden Tag so zu sein, wie du bist – und zu meditieren.
Das ist meine persönliche Erfahrung, und ich ermutige dich, es selbst herauszufinden. Es ist einfach. Du brauchst nur etwas Geduld.
)
Links zu den Themen in dieser Aufzeichnung:
(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).
-
Dein Vertrauen macht dich zum Schüler
-
Mit dem Unvorstellbaren in Frieden sein
-
Das Geschenk von Oster: deine Unsterblichkeit
-
Das neue Sehen
-
Die Gnade, den Meister zu erkennen
-
Nur der Meister kann dich lieben
-
Direkt zum lebendigen Jesus gehen
-
Der Guru ist so nah
-
Sobald wir nach innen gehen, werden wir geheilt
-
Wie dem psychotischen Freund helfen?
-
Mit der Angst Freundschaft schließen
Vollständiger Text der Aufzeichnung zum Mitlesen:
[Dhyan Mikael:] Hallo, willkommen zum Satsang. Willkommen zu diesem Oster-Intensiv an diesem wunderschönen Ostersonntag.
Hier zumindest, da, wo ich lebe, ist ein Bilderbuchsonntag – strahlend blauer Himmel.
Ja, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin diesmal durch diese Ostertage sehr berührt worden und bin ganz still. Deswegen... in aller Kürze möchte ich dich willkommen heißen. Und wenn du zum allerersten Mal hier bei einem Online-Satsang, bei einem Online-Intensive, mit dabei bist, dann möchte ich dich einfach einladen, wenn du Fragen hast, mir die zu stellen.
Das kannst du über den schriftlichen Chat in Zoom oder in der YouTube-Übertragung machen, du kannst aber über Zoom auch mit mir sprechen, wenn du möchtest. Wenn du das tun möchtest, dann kannst du in Zoom ein Handzeichen geben, und Simone wird sich dann darum kümmern, dass du drankommst. Ja, und wenn es hier in der Liveübertragung keine Fragen gibt, dann werde ich auch einige Fragen hier aus E-Mails vorlesen, die auf Antwort warten.
Ja, eigentlich wollte ich ein bisschen was zu Ostern sagen, aber vielleicht kommt es im Laufe des Satsangs noch, wer weiß. Ich freue mich, dass du da bist. Hallo Simone. Gibt es Fragen zum Vorlesen von dir, oder soll ich hier bei mir anfangen?
[Simone:] Lieber Mikael, derzeit gibt es noch keine Fragen.
[Dhyan Mikael:] Okay, dann fange ich hier an.
Ich muss es ein bisschen lauter machen hier bei mir. Wie geht denn das? Lautstärke... So.
Dein Vertrauen macht dich zum Schüler
Link zum Thema im Video bei 3m29s
"Lieber Mikael, von Soham habe ich gehört, dass man Schüler von Swamiji ist, wenn man die Samarpan-Meditation macht. Wann ist man dann Schüler von Mikael?" Danke für diese Frage. Ich mag die Frage, weil ich dir sehr gerne etwas über das Schülersein erzählen möchte – wie das mit dem Schülersein ist, wann man Schüler wird. Und als ich deine Frage gelesen habe, fiel mir eine alte Geschichte ein, die ich kenne.
Ich glaube, sie kommt aus Japan, ich bin mir aber nicht ganz sicher. Und damals, vor vielen hundert Jahren, gab es dort einen Bogenschützenmeister, den besten Bogenschützenmeister des Landes, der für gewöhnlich nur Fürsten und Fürstensöhne unterrichtete. Und nicht weit von der Schule dieses angesehenen Bogenschützenmeisters lebte eine Bauersfamilie, und der Sohn hörte von diesem Bogenschützenmeister, und er wollte unbedingt dorthin, um von ihm das Bogenschießen zu erlernen.
So ging er dorthin und stellte sich beim Meister vor und sagte ihm, dass er von ihm lernen möchte – und der Meister schickte ihn weg. Er sagte: "ich kann dich nicht lehren; du musst wieder gehen." Er war ein Bauersjunge, der durfte da nicht eintreten. Aber der Bauersjunge wollte von diesem Meister lernen, und so ging er zurück nach Hause und hat sich aus Ton eine Statue gebaut, die aussah wie dieser Bogenschützenmeister.
Für diesen jungen Mann war diese Statue das Ebenbild dieses Meisters, und er hat diese Statue so geliebt wie diesen Bogenschützenmeister, zu dem er nicht hingehen durfte – und dann hat er von dieser Statue alles gelernt, was der Meister zu lehren hatte.
Den Rest der Geschichte weiß ich nicht mehr so genau. Ich glaube, es ergab sich dann irgendwann, dass ein Turnier stattfand, ein offenes Turnier, zu dem alle eingeladen waren. Und dort ging der Junge dann hin, und er siegte gegen die Besten. Und dann fragte ihn der Meister, der dieses Turnier abhielt: "Von wem hast du gelernt? Ich habe noch nie jemanden so schießen sehen wie dich." Und er sagte: "Von Ihnen. Ich habe alles von Ihnen gelernt."
Ich liebe diese Geschichte, weil sie das Wesentliche des Schülerseins beleuchtet. Wenn du liebst, wenn du deinen Lehrer liebst, wenn du offen bist, dann wirst du von ihm lernen. Es hat überhaupt nichts mit dem Lehrer zu tun.
Der Lehrer braucht noch nicht einmal etwas von dir wissen. Wenn du den Meister, wenn du den Guru, liebst, dann bist du offen für alles, was von ihm kommt, und dann wird es zu dir kommen. Und daran erkennst du, ob du Schüler bist. Du erkennst es daran, wen du liebst – zu wem du dich hingezogen fühlst. Mehr brauchst du nicht wissen.
Wenn du deinen Lehrer liebst, wenn du offen bist, dann wirst du von ihm lernen. Wenn du den Meister, wenn du den Guru, liebst, dann bist du offen für alles, was von ihm kommt, und dann wird es zu dir kommen. Und daran erkennst du, ob du Schüler bist. Du erkennst es daran, wen du liebst – zu wem du dich hingezogen fühlst. Mehr brauchst du nicht wissen.
Link zum Zitat im Video bei 6m32s
Ich habe das am eigenen Leib erlebt. Früher zum Beispiel, in der Schule, da gab es einige Lehrer, die liebte ich. Ich liebte die einfach, und ich habe alles von denen gelernt. Ich hatte Einsen und Zweien im Zeugnis. Ich hatte keine Mühe, von denen zu lernen. Das ging wie von selbst. Und es gab einige Lehrer, die habe ich gehasst, einfach, weil ich Angst vor ihnen hatte. Ich war vollkommen verschlossen, und ich konnte von ihnen nicht lernen, und ich hatte im Zeugnis Fünfen und Vieren, immer gerade so, dass ich nicht durchgefallen bin durchs Klassenziel am Ende des Schuljahres.
Es war einfach eine Frage der Beziehung zwischen mir und dem Lehrer. Ich war nicht offen. Ich war... ich kann noch nicht einmal sagen, ob das schlechte Lehrer waren, die einen, und ob das gute Lehrer waren, die anderen. Ich kann dir nur sagen: bei den einen war ich offen und ich habe alles gelernt.
Und bei Swamiji geht es mir genauso, und bei Soham auch. Als ich zum ersten Mal Soham begegnete, vor 25 Jahren – jetzt, in in sieben Wochen, sind es 25 Jahre, glaube ich... Ich kannte ihn nicht. Ich saß in dem Raum, in den er hereinkam, und er kam herein und ich war einfach offen. Und ich habe alles von ihm gelernt, in kürzester Zeit, durch Liebe, aber die kann man nicht machen.
Und bei Swamiji war es genauso. Als ich zum allerersten Mal in meinem Leben von Swamiji auch nur hörte, war ich sofort so offen, wie ich noch nie zuvor in meinem Leben offen war, und ich hörte von ihm, und in diesem Augenblick war es, als würde die gesamte Welt in mich einströmen. Es war unbeschreiblich, das Gefühl.
Und Jesus... wir feiern ja heute die Auferstehung Jesu.
Viele Menschen, die zu ihm kamen, wurden geheilt, und dann dankten sie ihm, und er sagte: "Ich habe nichts getan. Dein Glaube hat dich geheilt."
Glaube, so wie Jesus dieses Wort verwendet hat, hat nichts mit mentalem Glauben zu tun: "Ja, ich glaube jetzt ganz fest daran, dann passiert es" – so etwas nicht. Das ist Mindfuck. Wenn er das Wort 'Glaube' verwendet, meint er damit Vertrauen, Liebe, so wie ein Kind zur Mutter geht. Das Kind hat Nöte und rennt zur Mutter, und das Kind weiß: dort ist es sicher, dort wird sich alles gekümmert.
Und dann findet das Kind bei der Mutter Trost und ist im Himmel. Und so war das für die Menschen um Jesus. Die sind mit einem Vertrauen und einer Offenheit zu ihm gegangen, und dadurch haben sie seinen Frieden und seine Heiligkeit bekommen, und sie wurden gesund. Und Jesus sagte genau das, was ich dir jetzt sage übers Schüler sein. Er sagte: "Es hat nichts mit mir zu tun. Es ist dein Vertrauen, deine Offenheit – die hat dich geheilt."
Menschen, die zu Jesus kamen, wurden geheilt und dankten ihm, und er sagte: "Ich habe nichts getan. Dein Glaube hat dich geheilt." Damit meint er Vertrauen, Liebe, so wie ein Kind zur Mutter geht und weiß: dort ist es sicher. Er sagte: "Es hat nichts mit mir zu tun. Es ist dein Vertrauen, deine Offenheit – die hat dich geheilt."
Link zum Zitat im Video bei 10m03s
Ja. Danke für die schöne Frage.
Mit dem Unvorstellbaren in Frieden sein
Link zum Thema im Video bei 11m53s
Simone, soll ich weitermachen?
[Simone:] Nein, Mikael. Gerade eben ist eine Frage angekommen.
[Dhyan Mikael:] Oh, wie schön, das freut mich.
[Simone:] Sie kommt von Shantam.
[Dhyan Mikael:] Hallo Shantam. Ich freue mich, dass du da bist. Grüß dich.
[Simone:] "Hallo Mikael. Es gibt in der Autobiografie von Swamiji eine Textstelle, indem er über die Zeugung des Menschen spricht. Es spricht von drei Arten der Zeugung. Eine Stelle fällt mir besonders auf. Wenn die Zeugung unter schwierigen Umständen stattfindet, auf der Ebene der Begierde, dann wird eine Seele des dämonischen Niveaus geboren.
Wenn diese Seele eine Gemeinschaft dämonischer Seelen vorfindet, wird sie zu einer dämonischen Seele werden. Ich verstehe das nicht, denn er sagt ja auch, alle Seelen sind heilig und rein. Mich schockiert dieser Absatz in seinem Buch. Ich wurde unter solchen Umständen gezeugt."
[Dhyan Mikael:] Danke für deine Frage. Danke.
Ich bezweifle, dass das stimmt, was du sagst, denn du bist hier.
Das kann nicht sein.
Ich möchte von meinen Eltern ein bisschen erzählen.
Ich habe für den größten Teil meines Lebens geglaubt, dass meine Eltern verkehrt sind, weil sie einfach alles falsch gemacht haben. Und meine Eltern haben ihre eigenen Schwierigkeiten und Dramen mitgebracht, ihren eigenen Ballast. Natürlich haben sie das an ihre Kinder weitergegeben.
Aber je älter ich werde, und damit meine ich insbesondere, je näher ich mir selbst komme, desto mehr wird mir das Wunder meines Lebens bewusst, und desto mehr erkenne ich, dass das alles ohne meine Eltern nicht möglich gewesen wäre – aber nicht, weil sie so klug waren oder sind... meine Mutter lebt noch.
Das Heilige an diesen Seelen können wir von außen nicht erkennen. Von außen sind sie völlig verkorkst.
Aber sie haben mir einen Körper geschenkt, der dazu fähig ist, zu ertragen, dass ich die Wahrheit finde. Es ist unglaublich. Wenn du diese Autobiografie von Swamiji liest, dann kennst du vielleicht auch die anderen Stellen, wo er darüber spricht, oder vielleicht kennst du die Karma-Free-Meditation, da beschreibt er das besonders schön: wie lange deine Seele gewartet hat, bis sie Eltern fand, die dir einen Körper geben können, der das ertragen kann, was du jetzt erlebst in diesem Leben.
Je näher ich mir selbst komme, desto mehr erkenne ich, dass das alles ohne meine Eltern nicht möglich gewesen wäre – aber nicht, weil sie so klug sind. Das Heilige an diesen Seelen können wir von außen nicht erkennen. Aber sie haben mir einen Körper geschenkt, der dazu fähig ist, zu ertragen, dass ich die Wahrheit finde. Es ist unglaublich.
Link zum Zitat im Video bei 14m22s
Swamiji spricht sehr oft darüber, wie entscheidend die Gesellschaft ist, in der wir uns befinden. Wenn du unter Menschen lebst, die nach außen gewandt sind, die nichts von innen kennen, die auch nichts von Liebe kennen, dann wirst du auch so. Aber wenn du unter Menschen bist, die auch nur einen Funken Weichheit und Liebe in sich haben – selbst wenn der total verborgen ist und überschüttet von Schmerz und Leid –, dann wirst du auch so.
Und wenn du dich dann auf den Weg machst nach innen, dann ist die erste Aufgabe, mit diesem alten Karma, so nennt es Swamiji – mit diesen Paketen, die du mitbekommen hast von deinen Eltern –, mit denen Frieden zu schließen. Deswegen ist es am Anfang des Weges so intensiv für viele Jahre, aber das vergeht dann irgendwann.
Und wenn du durch diese Lasten hindurchgelebt hast, wenn du sie transformiert hast, indem du alles, was du an dir erlebst, zu lieben und zu akzeptieren gelernt hast, dann erkennst du auch all das Heilige an den Eltern. Aber das sind die Seelen der Eltern. Das Irdische ist einfach, wie es ist.
Wenn du unter den Umständen geboren worden wärst, wie du sie beschreibst, dann wäre es dir unmöglich, nach innen zu gehen.
Schau, wir feiern Ostern heute. Ich war am Freitag in der Kirche zur Karfreitagsandacht, weil Alima, meine Partnerin, dort gesungen hat, und dann habe ich dort die Predigt gehört und ich habe die Menschen um mich herum gespürt.
Die wissen nichts von dem, was du weißt. Die wissen nichts von diesem Innen. Die meinen es alle so gut, aber die wissen nichts von dem, was du entdeckst. Und das sind ganz normale Leute – da ist nichts Dämonisches dran. Es ist so eine Gnade, die wir hier erleben dürfen, so ein Wunder. Es ist unbeschreiblich.
Ich wurde... Ich bin auch ein Kind, das gezeugt wurde durch pure Lust. Ich hatte keine Eltern, die spirituell waren und die wussten, was sie taten; die die eine Seele einladen wollten; die bereit waren, eine Seele zu empfangen, als Kind, und sie auf der Erde willkommen zu heißen. Die waren überhaupt nicht dafür bereit.
Aber schau, wo ich heute bin. Schau, wo du heute bist. Es ist unglaublich.
Ich musste heute Morgen an die Jünger von Jesus denken. Er hatte ganz normale, einfache Menschen – abgesehen von Judas. Er war der Einzige gebildet. Das war der Einzige, der schreiben konnte. Der hatte es besonders schwer mit Jesus. Der wusste zu viel. Der der war zu klug. Aber die anderen waren ganz, ganz einfache Menschen, die Jesus überhaupt nicht verstanden haben. Die wussten nicht, wovon er spricht.
Die haben mit ihm gespeist am Tisch und haben sich darüber gestritten, wer auf welchem Stuhl sitzen darf, wenn sie denn dann mal irgendwann im Himmel zusammen sein werden. Die wussten überhaupt nicht, wovon Jesus sprach. Und doch hat Jesus sie geliebt, und doch waren es diese Menschen, die später empfänglich waren für das, was in der christlichen Kirche der Heilige Geist genannt wurde – für die Energie von Jesus, für die Energie von Gott. Und weißt du, davon spreche ich.
Ich spreche nicht davon, wie die Leute körperlich aussehen, wie klug oder wie richtig, sondern vom Unsichtbaren. Und ich erinnere mich noch, wie du zum ersten Mal zum Satsang kamst bei Soham, und alle haben dich sofort geliebt. Es war einfach so offensichtlich, dass da ein Mensch kommt, der einfach so bereit ist. Aber wir selbst können es nicht sehen, und wir können es bei unseren Eltern nicht sehen, und wir können es bei unseren Geschwistern nicht sehen. Es ist einfach so.
Ich erinnere mich noch, wie du zum ersten Mal zum Satsang kamst, und alle haben dich sofort geliebt. Es war einfach so offensichtlich, dass da ein Mensch kommt, der einfach so bereit ist. Aber wir selbst können es nicht sehen, und wir können es bei unseren Eltern nicht sehen, und wir können es bei unseren Geschwistern nicht sehen. Es ist einfach so.
Link zum Zitat im Video bei 22m01s
[Simone:] Mikael, Shantam hat noch etwas ergänzt. Darf ich das noch vorlesen?
[Dhyan Mikael:] Aber gerne.
[Simone:] Das stimmt so nicht. Es geht auch nicht um meine Eltern und ich weiß, dass ich lange gesucht habe, um die passenden Eltern finden. Es geht darum, was Swamiji schreibt in diesem Absatz. Um es genau zu sagen, ich bin ein Kind aus einer Vergewaltigung. Ich fühle mich sehr eng verbunden mit Swamiji und meditiere jeden Tag.
[Dhyan Mikael:] Es ist echt ein Wunder, dass du hier bist. Was für eine Seele.
Weißt du, Shantam, wir verstehen nicht, warum wir das erlebt haben, was wir erleben. Wir verstehen es einfach nicht.
Und ich rede aus eigener Erfahrung. Ich habe in diesem Leben auch Dinge erlebt, die haarsträubend sind. Ich rede nicht darüber, weil die Leute sonst auf die Story springen und darüber sprechen. Ich will aber, dass die Leute über das sprechen, was sie selbst in sind drin finden können. Aber ich weiß, wovon du sprichst. Ich weiß von dieser dunklen Energie, von dem Schmerz, von der Hilflosigkeit der Menschen, die so etwas tun. Ich kenne die. Ich habe sie selbst erlebt als Kind.
Aber wir wissen nicht, warum wir das zu durchleben haben. Es ist unser Karma. Es ist kein Unfall.
Wir verstehen es nur nicht.
Und wenn wir dann ganz, ganz allmählich das Undenkbare tun und damit Frieden schließen und das annehmen, dieses Erbe, das wir da mitbekommen haben oder selbst erlebt haben, dann entdecken wir, dass das ein Geschenk ist. Aber das muss man selbst entdecken, sonst kann man es einfach nicht glauben. Es ist genau wie bei Jesus. Er wusste: das ist sein Weg. Er wusste, wo sein Weg hinführt. Er wusste, das ist sein Weg, er muss ihn gehen, und das hat ihn einfach noch heiliger und noch reiner gemacht. Aber wir können es uns nicht vorstellen. Man muss es selbst erleben.
Wir wissen nicht, warum wir das zu durchleben haben. Es ist unser Karma. Es ist kein Unfall. Wir verstehen es nur nicht. Und wenn wir dann ganz, ganz allmählich das Undenkbare tun und damit Frieden schließen und das annehmen, dieses Erbe, das wir da mitbekommen haben oder selbst erlebt haben, dann entdecken wir, dass das ein Geschenk ist.
Link zum Zitat im Video bei 25m07s
Weißt du, wir werden geboren als Kinder von Eltern, die nicht fähig waren damals, mit dem, wie sie sind, Frieden zu haben und umzugehen. Und deswegen passieren solche Dinge. Das war in meinem Leben genauso.
Aber wir, als die Kinder von diesen Menschen, sind zum ersten Mal in der Lage, damit Frieden zu schließen – ein bisschen wenigstens, und das ist schon eine Revolution. Die konnten das einfach nicht. Und für mich ist es so, dass meine Fähigkeit – das ist nicht, weil ich so toll bin; das ist Gnade; ich weiß nicht, wo die herkommt – damit Frieden zu schließen.... Für mich... Ich erlebe das so, als würde ich damit meine Eltern, wie sie damals waren, erlösen.
Was ich jetzt sage, wird wahrscheinlich ziemlich radikal klingen, aber ich sage es trotzdem. Ich sagte dir ja vorhin: ich weiß nicht oder wir wissen nicht, warum wir das erleben mussten. Wir durchschauen unser Karma noch nicht. Du wirst es erst wirklich verstehen, wenn du am anderen Ende herausgekommen bist, wenn du das Karma hinter dir gelassen hast. Dann wirst Du es verstehen.
Aber es ist fast so, als hätten wir Komplizen gebraucht, die es uns erlauben, das, was wir noch zu durchleben haben, zu durchleben, und es ist fast so, als hätten die, die uns dabei helfen, den schwierigeren Teil. Sie helfen uns, karmafrei zu werden. Sie helfen uns, zu lernen, in Frieden zu sein mit uns selbst, und dafür tun sie das Unsagbare. Weißt du... Ich möchte kurz über Jesus sprechen. Vielleicht wird es dann begreifbarer, wovon ich gerade überhaupt spreche. Beim letzten Abendmahl sagte Jesus den Jüngern, dass einer von ihnen ihn verraten wird, und alle waren vollkommen entsetzt.
Wir durchschauen unser Karma noch nicht. Es ist so, als hätten wir Komplizen gebraucht, die es uns erlauben, das, was wir noch zu durchleben haben, zu durchleben, und es ist, als hätten die, die uns dabei helfen, den schwierigeren Teil. Sie helfen uns, karmafrei zu werden, und dafür tun sie das Unsagbare.
Link zum Zitat im Video bei 28m22s
Und je nach Evangelist, wo man es liest, klingt die Geschichte ein bisschen anders. Bei einem heißt es: "Und Judas fragte ihn: Rabi, bin ich es?" Und er sagte: "Du sagst es". Und Jesus wusste, das ist sein Weg. Er hätte einfach weggehen können. Er hätte einfach wegspazieren können. Keiner hätte ihn aufgehalten. Aber er wusste, was sein Weg ist, und er sagte: "Was geschrieben steht, muss erfüllt werden." Also: das, wovon er wusste, was sein Weg ist, dieser Weg wird geschehen.
Alle anderen müssen da auch mitspielen, ob sie wollen oder nicht. Aber er sagte: "Aber wehe dem, wegen dem der Menschensohn ausgeliefert wird." Und dann sagt er etwas unglaublich Kräftiges – mir fallen jetzt die genauen Worte nicht ein, aber...: "Keiner möchte mit dem tauschen." Und doch muss der seinen Part tun. Er hat keine Wahl. Und das Gefühl habe ich manchmal. Wenn ich meinen Vater anschaue, der hatte nicht die Gelegenheit, die ich habe.
Die hatte er einfach nicht. Im Gegenteil: er hat die Drecksarbeit geleistet, damit ich weiterkommen kann. Alle anderen würden solche Menschen für völlig verkehrt halten. Jesus hat Judas nicht beschimpft, weißt du? Er hat nicht gesagt: "sei anders". Er wusste: das gehört dazu, er muss seinen Weg gehen. Judas muss seinen Weg gehen, und alles ist Teil eines großen Spieles, das die meisten Menschen überhaupt nicht verstehen können.
Ich bin einfach froh, dass ich an dem Ende der Bühne stehe, an dem ich stehe. Und so ist es bei dir auch. Es ist, als würden andere Menschen uns wie so einen Steigbügel halten, und wir können dadurch weitergehen auf unserem Weg – und die bleiben zurück.
Wenn ich mich richtig entsinne, kennst du auch Osho. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das stimmt. Und Osho sagte einmal, dass Gott radikal ist. Er sagte, Gott opfert unzählige Menschen, damit andere weiterkommen können. Und genauso ist es: Gott hat Judas geopfert. Der hat sich dann aufgehängt. Und deswegen empfinde ich heute Dankbarkeit für meinen Vater und andere Menschen, die in meinem jungen Leben eine schmerzhafte Rolle gespielt haben, weil es notwendig war in meinem Leben.
Aber wir verstehen es meistens einfach nicht.
Und deswegen hat Jesus so oft übers Verzeihen gesprochen, weil wir dann uns auf das besinnen können, was wirklich geschieht: das Geschenk, das wir bekommen. Und durch das Verzeihen, durch das Loslassen des Dramas, durch das Loslassen der alten schmerzhaften Geschichte, werden wir dann offen dafür zu erkennen, wo wir denn überhaupt gelandet sind. Es ist unvorstellbar.
Aber um das zu erkennen, ist es notwendig, dass wir mit all dem Schmerz und mit all dem Schweren, was uns aufgetischt wird, Frieden schließen müssen. Das gehört einfach dazu. Und sobald wir dafür bereit werden, fangen wir an zu erkennen. Ja, und darum kommen wir nicht herum. Das ist einfach so.
Deswegen hat Jesus so oft übers Verzeihen gesprochen, weil wir uns dann auf das besinnen können, was wirklich geschieht: das Geschenk, das wir bekommen. Durch das Loslassen des Dramas und der Geschichte werden wir offen, zu erkennen, aber dafür ist es notwendig, dass wir mit all dem Schmerz und Schweren Frieden schließen.
Link zum Zitat im Video bei 33m47s
[Simone:] Mikael, Shantam hat dazu noch etwas geschrieben...
[Dhyan Mikael:] Ja, bitte.
[Simone:] ...zur Vergebung. Und zwar hat sie geschrieben: "Ich bin im Frieden und ich lebe im absoluten 'ja' zu dem, was ist. Ich habe meinen Eltern längst vergeben. Mich hat nur der Satz von Swamiji irritiert."
[Dhyan Mikael:] Ich verstehe schon. Ich weiß, dass du ihnen vergeben hast. Das sieht man dir auch an, und deswegen bist du auch so schön.
Weißt du, wenn ich etwas von Swamiji lese, dann muss ich mich immer wieder dran erinnern, zu wem er spricht. Er spricht zu unendlich vielen Menschen. Ich nehme aber alles persönlich. Ich denke immer: alles, was er sagt, sagt er über mich, und es fühlt sich fast arrogant und anmaßend an, zu glauben: "ja, da meint er vielleicht gar nicht mich". Aber ich glaube nicht, dass er da über dich und mich gesprochen hat. Es gibt es gibt wirklich Menschen auf dieser Welt, die nicht so ein Leben haben können wie wir gerade, weil die in solchen Umständen geboren worden sind.
Und ich nehme an, er spricht davon. Ich kann dazu nicht wirklich etwas sagen, weil das nicht mein Leben ist. Da war ich in diesem Leben nicht, an der Stelle, über die er da spricht.
Aber er sagt wirklich, immer mal wieder, wirklich sehr schockierende Sachen. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, ich weiß. Aber das lässt mich dann umso mehr schätzen, was für ein Glück ich in diesem Leben habe.
Und er spricht... Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Stelle du da zitiert hast, aber es könnte die Stelle sein, wo er unter anderem darüber spricht, wie wichtig das ist, dass... Er spricht sogar sehr oft darüber, dass seine wichtigste Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass es immer mehr Eltern gibt, die jetzt so bereit sind und so hoch entwickelt, dass sie Kinder auf eine andere Art und Weise empfangen können.
Er drückt es so aus: seine Gurus möchten wieder auf die Erde kommen, um hier weiterzuarbeiten, und dafür brauchen sie geeignete Eltern. Die gibt es aber nicht. Und wenn ich mich recht entsinne, spricht er in dem Zusammenhang über die verschiedenen Arten und Weisen, wie Kinder auf die Welt kommen.
Ich habe auch Kinder in die Welt gesetzt in diesem Leben. Ich habe es nicht so gemacht, wie er es empfiehlt, damals. Ich konnte auch nicht anders damals. Aber er beschreibt all diese Dinge, um die, die dazu bereit sind, heute zu inspirieren, das zu tun, was hilfreich ist.
Danke, Shantam. Ich schätze deine Fragen sehr. Ganz herzlichen Dank.
Das Geschenk von Oster: deine Unsterblichkeit
Link zum Thema im Video bei 39m25s
[Simone:] Dann ist hier eine Frage von Ewa.
[Dhyan Mikael:] Hallo Ewa. Grüß dich. Ich freue mich, dass du da bist.
[Simone:] "Lieber Mikael, kannst du bitte die wahre Bedeutung von Ostern erklären? Danke sehr."
[Dhyan Mikael:] Ich fürchte, das sprengt den Rahmen dieses Satsangs. Ich werde in meinem nächsten Video versuchen, darüber zu sprechen.
Aber ich will natürlich jetzt schon ein bisschen dazu sagen.
Und jedes Mal, wenn ich drüber spreche, spreche ich ja auch anders darüber. Vor einem Jahr habe ich zu dieser Zeit schon einmal Videos darüber gemacht, und in einem Jahr oder in zehn Jahren werde ich wieder ganz anders darüber sprechen, aber das ist ja kein Problem. Jesus hat uns vorgelebt, dass das, was wir wirklich sind – nicht nur er, wir alle... dass wir unsterblich sind; dass dieser Körper zwar stirbt, aber er ist nicht gestorben. Er ist wieder auferstanden, was bedeutet: seine Jünger und andere Menschen haben ihn noch erlebt.
Er hat uns das Drama des Menschseins vorgelebt, dass wir einerseits verhaftet sind mit diesem Körper... und das ist schmerzhaft und erzeugt Angst. Und obwohl er vollkommen im Vertrauen gelebt hat und in einer tiefen Verbindung mit Gott... Er wusste, dass er nicht dieser Körper ist, aber er wusste: dieser Körper wird jetzt sterben. Er wusste, was ihm blüht, und er hatte Angst.
Aber er ist bereitwillig da durchgegangen, weil er gleichzeitig wusste, was er wirklich ist. Er wusste, dass er nicht sterben wird. Und trotzdem ist das Erlebnis, wenn dieser Körper von einem gerissen wird auf solch eine Art und Weise, eine unendliche Herausforderung. Und er hat es uns vorgelebt.
Er hat... Im Grunde hat er uns vorgelebt, und das ist sein Geschenk: er hat das damals Schrecklichste, was man sich vorstellen kann... Die Kreuzigung war so ziemlich das Schlimmste, was man den Menschen antun konnte. Das ist eine Foltermethode, die zu einem sehr grausigen Tod führt. Die hat er auf sich genommen, um den Leuten zu beweisen: "Selbst wenn dir das geschieht – du lebst weiter. Du bist noch da."
Und Swamiji hat sehr viel erzählt, was mir geholfen hat, das zu verstehen, was Jesus erlebt hat und was Jesus uns gebracht hat. Swamiji hat zum Beispiel beschrieben, wie es uns normalerweise unmöglich ist, den lebendigen Guru, den lebendigen Meister, zu erkennen, ganz einfach deswegen, weil er aussieht wie wir.
Wenn du Soham begegnest... Da ist dieser legere Amerikaner, der überhaupt nicht beeindruckend aussieht. Wenn du Swamiji begegnest, ist da dieser kleine Inder, mittlerweile ein bisschen dick und sieht überhaupt nicht besonders aus, und wenn du nicht empfänglich bist für das Feine, dann ist das ein Mensch wie jeder andere auch.
Aber wenn sie sterben, wenn sie den Körper verlassen, dann, wenn der Körper weg ist, dann erkennen selbst Menschen, die ihn zu Lebzeiten nicht erkannt haben, was er wirklich ist. Dann können sie es plötzlich spüren, weil die Ablenkung durch den Körper nicht mehr da ist.
Es ist wie unsere Sinne, die Augen, die die den Körper sehen, die Ohren, die den Körper sprechen hören, die Nase, die ihn riecht, die Hände, die ihn anfassen können, das lenkt uns alles ab, weil das, wo wir den Guru oder Gott erleben, innen ist.
Und wenn der Guru den Körper verlassen hat, dann ist das alles weg. All das, was uns vorher abgelenkt hat, ist weg, nichts lenkt uns mehr ab, und dann spüren wir das, was übrig ist. Und das ist immer wieder geschehen bei großen Heiligen, auch bei Jesus.
Als er dann nicht mehr im Körper war, da konnten sie die göttliche Essenz von Jesus spüren – das, was die Christen den Heiligen Geist nennen. Der war vorher auch schon da, aber sie konnten ihn nicht spüren. Und dieser Geist, diese Energie des Gurus, die die Energie von Gott ist, die war noch da, und dann war sie auch für die anderen spürbar, auch für seine Jünger.
Und Swamiji spricht immer wieder davon, wie nur ganz, ganz wenige Menschen den Guru zu seinen Lebzeiten erkennen können – ganz wenige. Und oft sind es die, die ihm am nächsten sind, nicht. Es gibt da ein paar schöne Berichte Jesus herum, wie Leute ihn erkannt und verehrt haben, aber seine eigenen Jünger haben mit ihm gegessen und getrunken und haben nicht wirklich begriffen, wen sie da überhaupt vor sich haben. Es ist ganz spannend.
Und Jesus war dazu bereit, es uns vorzuleben – nicht, weil wir das auch tun müssen... Es geht überhaupt nicht darum, dass jeder von uns gekreuzigt werden wird. Das ist natürlich ein Missverständnis. Er hat uns aber vorgelebt, dass das, was du wirklich bist, dass das bleibt. Das ist unzerstörbar. Aber das ist halt innen.
Das Wunder eines Jesus, das Wunder eines Gurus, das, was der tut... Er tut nichts. Was dir geschieht, ist, und das ist das Einzige, was so einer tut: er bringt dich nach innen. Du kommst einem Jesus nahe, und du kommst nach innen, in dich hinein, und da geschieht die Heilung, da geschehen die Wunder, da bekommst du die Erkenntnis über deine wahre Natur.
Das Wunder eines Jesus, das Wunder eines Gurus... Das ist das Einzige, was so einer tut: er bringt dich nach innen. Du kommst einem Jesus nahe, und du kommst nach innen, in dich hinein, und da geschieht die Heilung, da geschehen die Wunder, da bekommst du die Erkenntnis über deine wahre Natur.
Link zum Zitat im Video bei 47m03s
Und wir denken, das kommt von außen. Wir denken, der Guru hat es uns gegeben, der Meister hat es uns gegeben. Dabei ist das einfach einer, der so sehr nach innen gewandt lebt, während er auf der Erde lebt, dass andere Menschen, die in seine Nähe kommen oder die irgendwie durch Liebe, durch Offenheit mit ihm verbunden sind – man muss nicht in seiner Nähe sein –, auch nach innen gezogen werden. Und das ist das Geschenk.
Wir denken, das kommt von außen. Wir denken, der Guru hat es uns gegeben, der Meister hat es uns gegeben. Dabei ist das einfach einer, der so sehr nach innen gewandt lebt, dass andere auch nach innen gezogen werden. Und das ist das Geschenk.
Link zum Zitat im Video bei 47m41s
Wir leben in einer Welt, wo alle Menschen ausnahmslos nach außen gewandt sind; Menschen, die ausnahmslos mit dem Körper identifiziert sind, die nichts von ihrer Seele wissen. Und deswegen werden wir immer nach außen gezogen, die ganze Zeit. Und dann kommt einer wie Jesus, und der lebt nur innen, im Himmel, bei Gott. Und da kannst du auch leben. Aber du weißt nicht, wie du da hinkommen sollst. Du hast gar keine Ahnung, wovon ich spreche. Aber dann kommst du solch einem Menschen nahe, und plötzlich bist du da. Du weißt gar nicht, wie dir geschieht. So war es, als ich zur Soham kam.
Wir leben in einer Welt, wo alle nach außen gewandt, und deswegen werden wir immer nach außen gezogen. Dann kommt einer wie Jesus, und der lebt nur innen, im Himmel, bei Gott. Da kannst du auch leben, aber du weißt nicht, wie. Aber dann kommst du solch einem Menschen nahe, und plötzlich bist du da. Du weißt gar nicht, wie dir geschieht.
Link zum Zitat im Video bei 48m19s
Ich saß in seinem Satsang, ahnte nichts Böses, ich kannte ihn nicht, und es war meine erste Begegnung mit ihm. Er kam herein... Ich sagte ja vorhin: man erkennt diese Leute von außen nicht. Er kam herein, dieser total leger angezogene Amerikaner, schmiss sich vorne in einen Stuhl... Ich dachte, wer ist denn das? Nichts Besonderes. Ich dachte, da hat sich jemand verirrt.
Ich dachte, was will denn der hier, der ist in der falschen Veranstaltung. Ich wusste gar nicht, dass das Soham ist. Und dann wurde ich nach innen gezogen. In mir wurde es still. Alle meine Probleme waren verschwunden. Ich fühlte mich einfach nur wohl, aufgehoben und zu Hause. Ich werde das nie vergessen. Ich hatte mich noch nie in meinem Leben vorher so gefühlt.
Und alles nur, weil einer den Raum betreten hatte, der dort lebt – innen. Das ist das Wunder eines Gurus. Das ist das Geschenk eines Meisters.
Ich dachte, wer ist denn das? Ich wusste nicht, dass das Soham ist. Und dann wurde ich nach innen gezogen. In mir wurde es still. Alle meine Probleme verschwanden. Ich fühlte mich einfach nur wohl, aufgehoben und zu Hause, und alles nur, weil einer den Raum betreten hatte, der dort lebt – innen. Das ist das Wunder eines Gurus. Das ist das Geschenk eines Meisters.
Link zum Zitat im Video bei 49m18s
Und Jesus ist für uns gestorben, damit wir das mit ihm erleben können.
Und weil es genauso laut gelaufen ist, wie es gelaufen ist, mit dem ganzen Drama, mit dieser unglaublichen Geschichte, wissen wir heute noch von ihm – sonst wäre er längst vergessen – und wir können heute noch diese Energie spüren.
Das ist ein unglaubliches Geschenk.
Und jetzt... das ist das Tolle. Jetzt leben wir in einer Zeit, wo wir beginnen, es sehen zu können, ganz allmählich. Es werden jetzt immer mehr Menschen werden in den nächsten Jahrzehnten und in den nächsten Jahrhunderten, die kommen, immer mehr. Es ist eine unglaubliche Zeit. Jetzt ist die Zeit, wo wir es endlich begreifen können.
Danke für deine Frage, die mich jetzt doch ganz gut inspiriert hat. Danke. Ich könnte jetzt zehn Stunden drüber sprechen. Das ist einfach... Ostern ist einfach gigantisch. Danke.
Das neue Sehen
Link zum Thema im Video bei 51m47s
[Simone:] Ich habe jetzt eine Frage, die noch dazu passt, die lese ich jetzt noch vorher vor.
[Dhyan Mikael:] Ja, gerne.
[Simone:] Sie kommt von Michaela.
[Dhyan Mikael:] Hallo, Michaela.
[Simone:] Und zurückkommend auf ein Feedback von YouTube hoffe ich, dass man mich jetzt besser versteht als vorhin. Sonst bitte gerne noch einmal schreiben in den Chat. Danke für die Rückmeldung. Michaela schreibt: "Hallo Mikael. Haben wir deshalb das Israel-Palästina-Thema vor Augen, um neu sehen zu lernen?"
[Dhyan Mikael:] Wir müssen neu sehen lernen, das ist wohl wahr, aber ich möchte jetzt nicht auf diesen Konflikt eingehen. Das neue Sehen Lernen bezieht sich darauf, dass wir in die falsche Richtung schauen.
Ob du dich jetzt nach Osten wendest und den Palästina-Israel-Konflikt anschaust oder nach Westen oder so, egal wohin... Wenn du... Ihr stellt heute so tolle Fragen, ich könnte über jede Frage fünf Stunden sprechen. Warum gibt es diese Konflikte? Warum geht es da so unglaublich haarsträubend zu? Warum geht es überall in der Welt immer haarsträubend dazu – nicht nur in Israel und in Palästina, auch bei uns – überall. Wie passiert das? Wo kommt es her?
Diese Gesellschaft... Es gibt so etwas wie Gesellschaft nicht. Ein Auto kannst du anfassen. Das steht dort, und du weißt, wer es gebaut hat. Es gibt nicht 'die Gesellschaft'. Die Gesellschaft besteht aus vielen einzelnen Menschen, und so wie die sind, so wird die Gesellschaft. Was du in Palästina siehst, in Israel, im Gazastreifen, aber auch hier, es ist alles das Gleiche, ist, weil du so bist, wie du bist – du und deine Nachbarn, mich eingeschlossen; alle hier. Wir haben das erschaffen.
Es gibt nicht 'die Gesellschaft'. Sie besteht aus vielen einzelnen Menschen, und so wie die sind, so wird die Gesellschaft. Was du in Palästina siehst, in Israel, im Gazastreifen, aber auch hier, es ist alles das Gleiche, ist, weil du so bist, wie du bist – du und deine Nachbarn, mich eingeschlossen; alle hier. Wir haben das erschaffen.
Link zum Zitat im Video bei 53m52s
Und die Politiker sind so, wie sie sind, und die Regierungen sind so, wie sie sind, und die Präsidenten sind genauso, wie sie sind, weil wir so sind, wie wir sind. Da braucht man überhaupt nicht sagen: die anderen sind böse. Du siehst das Produkt deiner selbst.
Und der Grund dafür ist einfach. Wir schauen nach außen. Wir haben vergessen, wer wir wirklich sind. Wir kennen uns überhaupt nicht.
Und deswegen leben wir in Angst, und alle tun alles dafür, dass sie irgendwie nicht in Angst leben müssen. Und das führt zu immer mehr Krieg und immer mehr Gewalt, weil wir alle nicht vertrauen. So leben wir einfach, alle miteinander.
Und Jesus hat auch das vorgelebt an Ostern. Er hat sich nicht ums Äußere gekümmert. Er hat sich nur radikal nach innen gewandt, selbst in den Stunden vor seiner Kreuzung. Er wusste genau, was passieren. Er hätte ja nur mit seinen Jüngern sprechen müssen. Er hätte Judas beiseite nehmen können und sagen: "Hör mal, ich erkläre dir mal, wie das hier wirklich funktioniert. Du brauchst mich nicht verraten. Das ist alles nur ein Missverständnis." Nichts dergleichen.
Er hat sich immer nach innen gewandt und seinen Frieden gemacht mit sich selbst, und ist Gott immer nähergekommen. Und das ist das neue Sehen, das wir zu lernen haben: nicht da hinaus schauen... Wir suchen Erfüllung, Sicherheit, wir suchen Gott, das Paradies, da draußen. Aber das ist, wie wenn du frisches Essen im Mülleimer suchen würdest: da ist es einfach nicht. Aber sobald du dich nach innen wendest, das, was Jesus die ganze Zeit gemacht hat, die ganze Zeit, da findest du Gott, da findest du deine Seele, da findest du alles, was du brauchst.
Wir haben vergessen, wer wir wirklich sind. Deswegen leben wir in Angst und tun alles dafür, dass wir nicht in Angst leben müssen. Das führt zu immer mehr Krieg und Gewalt. So leben wir, alle miteinander. Jesus hat sich nicht ums Äußere gekümmert. Er hat sich nur radikal nach innen gewandt, selbst in den Stunden vor seiner Kreuzung.
Link zum Zitat im Video bei 55m03s
Wer dort lebt, hat keine Angst mehr. Wer dort lebt, der braucht nichts von den anderen Menschen. Der fängt an, wie ein Brunnen überzufließen. Um den herum gibt es keinen Krieg, weil der nicht kämpfen muss. Und wenn jeder, wenn immer mehr Menschen das in sich entdecken, und dafür sind wir alle hier– alle zehn Milliarden Menschen, jeder Einzelne, kann das machen –, dann ändert sich auch die Gesellschaft.
Wir suchen Erfüllung, Sicherheit und Gott da draußen. Aber das ist, wie wenn du frisches Essen im Mülleimer suchen würdest: da ist es einfach nicht. Aber sobald du dich nach innen wendest, das, was Jesus die ganze Zeit gemacht hat, da findest du Gott, deine Seele, und alles, was du brauchst. Wer dort lebt, hat keine Angst mehr.
Link zum Zitat im Video bei 56m24s
Und deswegen sagte Jesus: "Schau nicht auf den Splitter im Auge deines Nächsten. Zieh du den Balken aus deinem eigenen Auge." Ja, das ist das 'Sehen lernen'.
Die Menschen, die... Du schaust da hinaus und siehst, wie in Israel oder in Palästina oder in Amerika oder sonst wo haarsträubende Dinge geschehen. Aber die Menschen, die du da siehst, sind genauso wie du. Die haben die gleichen Missverständnisse, die gleiche Angst, die gleiche Unsicherheit, die gleiche Verzweiflung. Und dann entstehen solche Sachen, unweigerlich, es ist unvermeidlich.
Aber wenn du beginnst, den Mut aufzubringen, all das, was deine Gedanken dir sagen, zu ignorieren, all das, was wichtig ist, sondern stattdessen so etwas Unvorstellbares zu tun wie das, was Jesus uns vorgelebt hat, nämlich das alles so zu lassen, wie es ist, sondern sich selbst kennenzulernen, nach innen zu gehen und da Gott zu finden, sich selbst, dann ändert sich das alles.
Aber wir können es uns nicht vorstellen. Wir denken: "Das kann nicht sein. Das funktioniert nicht." So stark ist unsere Blindheit. Und das ist das, was Jesus Sünde nannte: diese Blindheit ist die einzige Sünde, die es gibt.
Wenn du beginnst, den Mut aufzubringen, die Gedanken zu ignorieren, und das Unvorstellbare tust, was Jesus vorgelebt hat, nämlich das alles so zu lassen, wie es ist, und nach innen zu gehen, dann ändert sich das alles. Aber wir können es uns nicht vorstellen. Wir denken: "Das kann nicht sein. Das funktioniert nicht." So stark ist unsere Blindheit.
Link zum Zitat im Video bei 58m30s
Ich war zutiefst berührt, als ich am Freitag in der Kirche war, weil ich da mit der Gemeinde dort ein paar Lieder gesungen habe und dann auch die Worte der Pfarrerin gehört habe, und da wurde der Schmerz besungen, dass es notwendig war, dass Jesus für uns sterben musste. Und gleichzeitig habe ich gespürt und gesehen und gehört, dass genau dieselben Leute, die heute so traurig darüber sind, immer noch nicht sehen können.
Die wissen immer noch nichts von innen.
Für die spielt sich alles außen ab: nett zueinander sein, dem anderen keinen Schmerz zufügen – all diese schönen Sachen. Die klingen alle ganz toll, aber sie gehen alle an dem vorbei, was notwendig ist: nach innen gehen. Das lernen wir durch die Samarpan-Meditation. Und wie schwierig das ist, das merkst du, wenn du einmal anfängst, selbst zu meditieren. Da merkst du, wie stark die Gedanken sind, wie überzeugend die sind, die sagen: "Das kannst du jetzt nicht machen... Du musst das machen. Du kannst jetzt nicht einfach meditieren." Das hat Jesus gemacht.
Da wurde der Schmerz besungen, dass Jesus für uns sterben musste. Gleichzeitig habe ich gespürt, dass sie immer noch nicht sehen können. Sie wissen immer noch nichts von innen. Für sie spielt sich alles außen ab: nett zueinander sein, dem anderen keinen Schmerz zufügen – all das geht an dem vorbei, was notwendig ist: nach innen gehen.
Link zum Zitat im Video bei 59m47s
Das hat er uns vorgelebt.
Und wie schwierig das ist, das merkst du, wenn du einmal anfängst, selbst zu meditieren. Da merkst du, wie stark die Gedanken sind, wie überzeugend die sind, die sagen: "Du musst etwas tun. Du kannst jetzt nicht einfach meditieren." Aber das hat Jesus gemacht. Das hat er uns vorgelebt.
Link zum Zitat im Video bei 1h00m40s
Und das ist... Jeder einzelne Mensch, der beginnt zu meditieren, jeder einzelne Mensch, der das tut, was Jesus empfohlen hat, als er sagte: "Folge mir nach, tue es mir gleich"... Jeder, der sich versucht, nach innen zu wenden, der versucht, zu meditieren, der versucht, im Kronenchakra zu ruhen, an dieser Stelle, wo es keine Gedanken gibt, der erlebt die Hölle, die dann losbricht: die Macht der Gedanken; die Macht der Welt, die an einem zieht und die sagt: "Das kann nicht sein.
Das kannst du auf keinen Fall machen. Das ist verantwortungslos." Da merkst du dann, warum die Welt so ist, wie sie ist. Du kannst noch nicht einmal für fünf Minuten deine Gedanken ignorieren.
Und alle anderen können das auch nicht.
Jeder, der beginnt zu meditieren, erlebt die Macht der Gedanken, die sagen: "Das kann nicht sein. Das kannst du auf keinen Fall machen. Das ist verantwortungslos." Dann merkst du, warum die Welt so ist, wie sie ist. Du kannst noch nicht einmal für fünf Minuten deine Gedanken ignorieren. Und alle anderen können das auch nicht.
Link zum Zitat im Video bei 1h01m10s
Und das ist unsere Herausforderung, das ist die Osterbotschaft: "Wage es trotzdem". Jesus hat es dir vorgemacht. Wage es. Geh nach innen. Das Leben geht weiter, aber ganz anders, als du es dir vorstellt.
Das ist unsere Herausforderung, das ist die Osterbotschaft: "Wage es trotzdem". Jesus hat es dir vorgemacht. Wage es. Geh nach innen. Das Leben geht weiter, aber ganz anders, als du es dir vorstellt.
Link zum Zitat im Video bei 1h02m08s
Und keiner hilft dir dabei, weil keiner davon weiß, niemand – nur ein paar ganz wenige – einer wie Swamiji, einer wie Soham, einer wie Jesus, die wissen das. Alle anderen wissen es nicht. Die reden nur darüber, in der Kirche oder sonst wo.
Und deswegen ist es so wichtig, dass man genau beobachtet, worauf man seine Aufmerksamkeit lenkt. Es ist so leicht, besonders dieser Tage, das zu beobachten, was andere Leute anrichten, einfach, weil wir heutzutage mit den Medien, wie wir sie heutzutage haben, nicht nur Nachrichten, sondern jetzt auch überall auf YouTube und Instagram und sonst wo du, überall findest du Berichte von allem und jedem. Nie war es leichter für uns, den Splitter in dem Auge der anderen zu sehen.
Die Ablenkung ist größer denn je. Aber einfach die Augen schließen und nach innen gehen und meinen eigenen Schmerz zu spüren, meine eigene Unfähigkeit zu erleben, wenn ich meditiere, meine eigene Schwäche zu erleben, immer wieder, immer wieder, immer wieder aufs Neue, immer wieder damit Frieden machen... das wollen nur ganz, ganz wenige. Aber es ist in Wirklichkeit der einzige Weg, und auch der Einfachste. Und deswegen bin ich hier, dazu diejenigen, die das wollen, zu ermutigen.
Es ist leicht, zu beobachten, was andere anrichten. Aber die Augen schließen, nach innen gehen und meinen eigenen Schmerz zu spüren, wenn ich meditiere, meine eigene Schwäche zu erleben, damit Frieden machen, das wollen nur wenige. Aber es ist der einzige Weg, und auch der Einfachste. Deswegen bin ich hier: um die, die das wollen, zu ermutigen.
Link zum Zitat im Video bei 1h03m23s
Ich bin heute sehr leidenschaftlich. Danke für die Frage.
Die Gnade, den Meister zu erkennen
Link zum Thema im Video bei 1h05m06s
[Simone:] Dann lese ich die Frage vor von... Er nennt sich auf YouTube FreshLife.
[Dhyan Mikael:] Fresh Life – schöner Name. Ich freue mich, dass du da bist.
[Simone:] "Hast du auf deinem Weg auch erlebt, dass Lehrer, die man erst idealisiert hatte, sich privat als normale Menschen entpuppen, mit Schwächen wie Wutanfällen oder anderem nicht erleuchteten Verhalten?"
[Dhyan Mikael:] Das ist eine tolle Frage.
Wir haben bestimmte Vorstellungen darüber, wie ein Guru und ein Meister sein würde.
Ich sage dir eins... Ich sprach vorhin davon, wie schwierig es ist, einen lebendigen Meister zu erkennen. Ich verspreche dir: wenn du vor 2000 Jahren gelebt hättest, hättest du Jesus ausgelacht. Der war nämlich ein ganz normaler Mensch. Wahrscheinlich hatte er Mundgeruch, womöglich ungewaschene Haare. Wahrscheinlich waren ganz viele Sachen an ihm, die du als unerleuchtet und nicht meisterlich empfunden hättest. Und ja, natürlich habe ich das auch erlebt. Ich will dir davon erzählen.
Ich kam zu meinem Meister Soham vor 25 Jahren. Damals hatte er eine Crew von acht Leuten oder sieben, die dauernd bei ihm waren, weil es viel Arbeit gab um die Satsangs herum. Er war ständig unterwegs, Jahr ein, Jahr aus, ist von Stadt zu Stadt gereist, um den Menschen Satsang zu bringen. Und ich habe es immer wieder erlebt, dass die Menschen, die ihm besonders nahe kamen, ganz schnell wieder weg waren.
Und das liegt genau daran – an dem, was du sagst. Du kommst dem Meister nahe, und dann siehst du: das ist ja nur ein Mensch.
Der kann ja richtig doof sein. Das Problem ist nicht, dass der Meister oder der Guru menschliche, unerleuchtete Seiten hat. Das Problem liegt ganz woanders. Das Problem ist, worauf du schaust.
Schaust du auf die menschliche Hülle, mit allem, was dazugehört, oder schaust du auf das, was durch dieses Medium zu dir kommt? Und je nachdem, worauf du dich fokussierst, worauf du deine Kamera einstellst, das wirst du erleben.
Das Problem ist nicht, dass der Meister oder der Guru menschliche, unerleuchtete Seiten hat. Das Problem ist, worauf du schaust. Schaust du auf die menschliche Hülle, mit allem, was dazugehört, oder schaust du auf das, was durch dieses Medium zu dir kommt? Worauf du dich fokussierst, worauf du deine Kamera einstellst, das wirst du erleben.
Link zum Zitat im Video bei 1h07m37s
Das ist übrigens auch der Grund, warum es viele Meister gibt, und in den alten Traditionen war das gang und gäbe, dass es eine Distanz gab, eine gewollte Distanz, zwischen Schülern und Meister, durch Bräuche und Rituale, durch Kleidung, um den Schülern den Meister nicht zu nehmen – weil die meisten Menschen nicht fähig sind, das innere Wunder wahrzunehmen, wenn das Äußere so sichtbar wird.
Das ist einfach so. Darüber sprach ich vorhin. Und wenn der Meister dann tot ist und der Schleier des Körpers weg ist, dann schauen die Schüler wieder auf die Essenz, und dann denken sie: "Um Gottes willen, warum habe ich das nicht vorher gewusst?"
Ich habe es immer wieder erlebt, dass mein Meister Mensch ist.
Aber ich hatte damit überhaupt kein Problem, weil ich nicht bei ihm war, weil er so nett ist oder sich so erleuchtet verhält. Ich war bei ihm, weil ich, wenn ich bei ihm bin, Gott in mir spüre.
Deswegen bin ich da. Der ganze Rest spielt überhaupt keine Rolle.
Ich habe es immer wieder erlebt, dass mein Meister Mensch ist. Aber ich hatte damit überhaupt kein Problem, weil ich nicht bei ihm war, weil er so nett ist oder sich so erleuchtet verhält. Ich war bei ihm, weil ich, wenn ich bei ihm bin, Gott in mir spüre. Deswegen bin ich da. Der ganze Rest spielt überhaupt keine Rolle.
Link zum Zitat im Video bei 1h09m41s
Es ist deine Wahl, was du willst. Wenn du jemanden finden möchtest, der sich erleuchtet verhält und angemessen verhält, da gibt es viele Leute. Es gibt ganz tolle Leute da draußen in der Welt, die sind vorbildlich. Da findest du bestimmt jemanden. Mich zieht es nicht zu denen.
Aber die, durch die Gott fließt, die sind anders – die sind echt.
Die sind Mensch. Die sind heute so und morgen so, aber immer fließt Gott durch sie durch. Es gibt einen Guru, dem ich nie begegnet bin, weil er ein halbes Jahrhundert, bevor ich geboren wurde, schon seinen Körper verlassen hat, nämlich Shirdi Sai Baba. Und ich weiß nicht wieso, aber ich glaube, ich bin durch Shirdi Sai Baba... Ich glaube, ich war einer seiner Schüler, und ich bin durch Shirdi Sai Baba zu Swamiji gekommen.
Und ich habe mit diesem Heiligen eine ganz erstaunliche Verbindung. Es ist, als wäre er ständig bei mir, also richtig, für mich körperlich fühlbar. Und dieser Heilige, der war unmöglich. Der hatte solch eine göttliche Kraft, das ist unvorstellbar, was der konnte; was in seiner Nähe geschah. Aber als Mensch... was es da für Geschichten gibt! Und es gibt viele solche Geschichten von Heiligen.
Es ist deine Wahl, was du willst. Wenn du jemanden finden möchtest, der sich erleuchtet verhält, da gibt es viele Leute. Da findest du bestimmt jemanden. Mich zieht es nicht zu denen. Aber die, durch die Gott fließt, die sind anders – die sind echt. Die sind Mensch. Die sind heute so und morgen so, aber immer fließt Gott durch sie durch.
Link zum Zitat im Video bei 1h10m27s
Es gibt Gurus, die sich absichtlich vollkommen unmöglich verhalten haben. Die haben die Schüler angebrüllt und mit Steinen nach ihnen geschmissen. Die wollten ihre Ruhe haben. Und nur ganz, ganz wenige Schüler, die, die wirklich an der Essenz interessiert waren, die blieben. Alle die, die irgendeiner Idee nachgerannt sind, irgendeiner Vorstellung, die waren ruckzuck weg, und nur die, die wirklich spüren konnten, die reif waren, die blieben – trotz des unmöglichen Äußeren. Das ist ein toller Filter. So hatten die ihre Ruhe.
Es gab Gurus, die sich absichtlich vollkommen unmöglich verhielten. Nur die Schüler, die wirklich an der Essenz interessiert waren, die blieben. Die, die irgendeiner Vorstellung nachgerannt sind, waren ruckzuck weg, und nur die, die wirklich reif waren, die blieben – trotz des unmöglichen Äußeren. Das ist ein toller Filter. So hatten die ihre Ruhe.
Link zum Zitat im Video bei 1h12m31s
Ja, ich sagte, ich war bei in der Crew, vor 25 Jahren begann das, und bis Corona kam. 20 Jahre lang oder 22 Jahre lang oder so, ich vergesse das, war ich mit ihm unterwegs. Und immer wieder habe ich erlebt, wie Menschen kamen, die sagten: "Soham, ich möchte bei dir sein, ich möchte Teil deiner Crew sein, ich möchte für dich arbeiten." Und Soham sagte dann oft: "Ja, okay, mach doch einfach mal mit." Die allermeisten Menschen waren ruckzuck wieder weg, weil sie dann gemerkt haben: "Nein... der furzt ja auch."
Ich habe erst neulich, ich weiß nicht, in meinem vorletzten Video glaube ich, darüber gesprochen... Du kannst einen Guru von außen nicht erkennen. Du kannst ihn von außen nicht erkennen. Es gibt kein erleuchtetes Verhalten – im Gegenteil. Die Leute, die sich erleuchtet verhalten, da gehen bei mir alle Alarmglocken los. Das ist einfach total unecht für mich. Die wenigen wahren Gurus, die ich kenne, die sind Mensch. Die sind die normalsten Menschen, die ich kenne. Alle anderen sind unnormal.
Die tun irgendwie so... Die haben irgendwie... Die versuchen, irgendwie zu sein, wie sie glauben, dass sie sein sollen, auf die eine oder andere Weise. Aber ein echter Meister, der ist so wie er wirklich ist, authentisch. Wenn du jemanden triffst, der wirklich authentisch ist, so wie er ist – das sind die normalen Leute. Und das schafft bei mir sofort Vertrauen. Die Perfekten, die, die von außen richtig toll aussehen, da habe ich gleich meine Zweifel, selbst wenn ich die Leute nicht richtig kenne.
Du kannst einen Guru von außen nicht erkennen. Es gibt kein erleuchtetes Verhalten – im Gegenteil. Es sind die normalsten Menschen. Alle anderen versuchen, irgendwie zu sein, wie sie glauben, dass sie sein sollen. Aber ein echter Meister, der ist so, wie er wirklich ist, authentisch. Und das schafft bei mir sofort Vertrauen.
Link zum Zitat im Video bei 1h14m40s
Das ist, wie wenn du als Mann eine Frau triffst und die sieht einfach super aus, weil sie total geschminkt ist und alles ist perfekt. Wenn ich so jemanden sehe, da wird es mir angst und bange, weil ich gar nicht weiß, wen ich da vor mir habe. Aber bei einem Meister, der ist transparent, da siehst du, wen du wirklich vor dir hast. Die meisten Leute finden das sehr unbeeindruckend.
Bei den Perfekten, die von außen richtig toll aussehen, habe ich gleich meine Zweifel. Das ist, wie wenn du eine Frau triffst und die sieht super aus, weil sie geschminkt und alles perfekt ist, aber ich weiß gar nicht, wen ich da vor mir habe. Ein Meister ist transparent. Da siehst du, wen du wirklich vor dir hast. Die meisten finden das sehr unbeeindruckend.
Link zum Zitat im Video bei 1h15m41s
Und das ist übrigens das, wofür ich am allerdankbarsten bin in diesem Leben, das, was du gerade ansprichst. Ich habe das gestern Abend, als wir uns über Ostern unterhalten haben, hier bei uns zu Hause erzählt... Meinen Kindern habe ich das gestern Abend erzählt bei der Gutenachtgeschichte. Wir lesen jetzt an Ostern aus der Bibel die alten Ostergeschichten, und da habe ich ihnen erzählt, was ich als Jugendlicher gebetet habe. Ich bin völlig unspirituell und auch völlig unchristlich aufgewachsen. Meine Eltern waren im Grunde Atheisten.
Religion spielte bei uns zu Hause überhaupt keine Rolle. Aber gelegentlich habe ich gebetet, frag mich nicht warum – ich weiß nicht, wo das herkommt. Das habe ich irgendwie mitgebracht in dieses Leben. Und ich betete immer mal wieder als Jugendlicher folgendes Gebet: "Gott, wenn Jesus wiederkommt, bitte mach, dass ich ihn erkenne." Frag mich nicht, warum ich das gebetet habe. Ich habe nicht nach Jesus gesucht. Wie gesagt, ich war ein völlig normaler, absolut unspiritueller Jugendlicher, aber an dieses Gebet kann ich mich erinnern: "Mach, dass ich ihn erkennen kann."
Und dann, vor 25 Jahren, kam der normalste Mensch der Welt in diesen Satsangraum, völlig unspektakulär angezogen, nicht besonders gut frisiert... Damals hat er noch geraucht, getrunken hat er auch. Ich war damals Vegetarier. Mit ihm habe ich dann wieder angefangen, Fleisch zu essen, jeden Tag ein Steak gegrillt, alles total unspirituell. Aber ich habe ihn erkannt. Ich habe ihn erkannt – sofort. Und das ist das, was mich von den anderen dort unterschieden hat: ich habe immer nur auf dieses Eine geschaut.
Ich war ein absolut unspiritueller Jugendlicher, aber an dieses Gebet kann ich mich erinnern: "Mach, dass ich Jesus erkennen kann." Und dann, vor 25 Jahren, kam der normalste Mensch der Welt in diesen Satsangraum, unspektakulär angezogen, nicht besonders gut frisiert... aber ich habe ihn erkannt. Ich habe immer nur auf dieses Eine geschaut.
Link zum Zitat im Video bei 1h17m32s
Du fragtest: habe ich das erlebt, dass ein Meister sich unerleuchtet verhält und verkehrt: ja, immer wieder. Und dennoch habe ich immer auf das geschaut, was durch ihn floss, und ich habe von ihm jeden Tag getrunken.
Und das ist nicht, weil ich so heilig bin, im Gegenteil: ich bin ein totaler Idiot. Das ist Gnade, das ist ein Geschenk, wenn man das können darf: den Jesus, der vor dir steht, den lebendigen Jesus, den zu erkennen, obwohl er in einem Körper ist. Das ist das Schwierigste, was es gibt.
Du fragst: habe ich das erlebt, dass ein Meister sich unerleuchtet und verkehrt verhält? Ja, immer wieder. Dennoch habe ich immer auf das geschaut, was durch ihn floss, und von ihm getrunken. Das ist Gnade, wenn man das können darf: den lebendigen Jesus, der vor dir steht, zu erkennen, obwohl er in einem Körper ist. Das ist das Schwierigste, was es gibt.
Link zum Zitat im Video bei 1h18m23s
Wenn er gestorben ist, dann wird er idealisiert. In Mahavirs Venen floss nur Milch, kein Blut. Buddha hat nie geschissen. Das stimmt natürlich alles nicht. Es ist dann einfach leichter, den Heiligen zu erkennen, wenn der Körper nicht mehr da ist.
Und das sagt Swamiji von sich übrigens auch. Er sagt: jetzt erkennt ihn fast niemand. Und er sagt: wenn ich dann mal weg bin, dann kommen sie alle. Und er sagt: so war es bei jedem Heiligen. Und so ist es einfach.
Wie erkennt man einen Heiligen? Wie erkennt man einen Guru?
Du erkennst es an deinem Verhalten – nicht an dem des Gurus. Du kommst in seine Nähe, und du wirst anders.
Du bist zu Hause, du bist bei der Arbeit und du bist ein Idiot – du kommst in seine Nähe und du wirst anders.
Du wirst heiliger.
Daran erkennst du es.
Wie erkennt man einen Heiligen? Wie erkennt man einen Guru? Du erkennst es an deinem Verhalten – nicht an dem des Gurus. Du kommst in seine Nähe, und du wirst anders. Du bist zu Hause, du bist bei der Arbeit und du bist ein Idiot – du kommst in seine Nähe und du wirst anders. Du wirst heiliger. Daran erkennst du es.
Link zum Zitat im Video bei 1h20m27s
Danke für deine Frage.
Das ist heute echt ein Intensive, mein lieber Freund. Aber es liegt an euch. Die Fragen sind einfach so schön.
Nur der Meister kann dich lieben
Link zum Thema im Video bei 1h21m46s
[Simone:] Dann lese ich die nächste Frage vor.
[Dhyan Mikael:] Ja, bitte. Sehr gerne.
[Simone:] Ewa fragt noch einmal.
[Dhyan Mikael:] Ja, sehr gerne.
[Simone:] "Kann man sagen, dass die Botschaft Jesu ist: du bist okay, so wie du bist – dein Leben ist okay, so wie du bist? Vielen lieben Dank, Mikael."
[Dhyan Mikael:] Ja, ja, ja.
Jesus sagte beim Abendmahl zu seinen Jüngern... Ich weiß nicht den Wortlaut ganz genau, aber irgendwie so etwas wie: "Bevor der nächste Tag zu Ende ist, werdet ihr alle mich verlassen."
Und er sagte es ohne jeden Vorwurf. Er sagte ihnen einfach: "Hey, so ist es. So seid ihr." Für ihn war das kein Problem. Er wusste: sie sind so. Er wusste auch, dass sie nicht anders sein können. Er wusste auch, dass es genauso sein soll.
Die konnten sich das überhaupt nicht vorstellen. Die wollten anders sein. Die sagten: "Was sagst du da, um Gottes Willen? Ich doch nicht!"
Und dann sagte Petrus zu ihm: "Lieber sterbe ich an deiner Seite, als dass ich dich verlasse." Und dann schaute Jesus den Petrus mit voller Liebe an, ohne jeden Vorwurf, und sagte zu ihm: "Bevor der Hahn morgen kräht, wirst du mich dreimal verleugnen." Er sagte das ohne Vorwurf. Er wusste einfach: so ist es. Und Petrus sagte: "Nein, niemals. So bin ich nicht." Der wusste natürlich überhaupt nicht, wie er ist, aber er wollte so nicht sein. Jesus war damit vollkommen in Frieden.
Aber die Jünger waren natürlich überhaupt nicht in Frieden mit sich selbst. Sie wussten überhaupt nicht, was das ist.
Ich selbst habe das mit meinem Meister, Soham, immer wieder erlebt. Ich war ja ganz nah bei ihm, deswegen konnte ich die letzte Frage auch so gut beantworten, ob ich unerleuchtete Seiten mit ihm erlebt habe. Hey, ich habe mit ihm gesoffen, wir haben zusammen alles Mögliche erlebt. Ich kenne ihn als Mensch. Deswegen bin ich so dankbar, dass er für mich immer noch das Medium Gottes ist – mehr denn je, obwohl ich jetzt gar nicht mehr bei ihm bin, also arbeitsmäßig, meine ich.
Ich bin immer noch sein Schüler, natürlich. Und es gab immer mal wieder Gespräche, wo er zu mir sagte: "Mikael, du bist so und so" – und ich habe es als Vorwurf gewertet: "Wie kann er mir so was sagen?" Er hat es nicht als Vorwurf gemeint, überhaupt nicht. Er ist ein Meister. Er sieht einfach, was ist. Er bewertet es überhaupt nicht. Und ganz selten, ganz, ganz selten, wenn er weiß, dass ihm jemand wirklich vertraut, dann kann er auch einmal die Wahrheit sagen.
Es gab Gespräche, wo er mir sagte: "Mikael, du bist so und so" – und ich habe es als Vorwurf gewertet. Er hat es nicht als Vorwurf gemeint. Er ist ein Meister. Er sieht einfach, was ist. Er bewertet es überhaupt nicht. Und ganz selten, ganz, ganz selten, wenn er weiß, dass ihm jemand wirklich vertraut, dann kann er auch einmal die Wahrheit sagen.
Link zum Zitat im Video bei 1h24m41s
Und er hat damit überhaupt kein Problem. Er sagt: "Hey, so bist du einfach." Und dann war ich aufgeregt und... Ich habe mit ihm nie gestritten, weil ich wusste: er hat recht. Aber ich habe dann meistens ein paar Stunden oder manchmal sogar Tage gebraucht, um das zu verdauen und zu akzeptieren: ja, er hat recht, ich bin wirklich so.
Und für den Meister, für den Jesus, es ist vollkommen selbstverständlich, dass so, wie du bist, in Ordnung ist. Aber für dich ist es nicht in Ordnung. Es ist für dich unvorstellbar, dass das okay so ist, wie du bist. Und ich habe es selbst mit ihm erlebt. Und mit den Jahren habe ich mich, dank ihm, immer mehr damit angefreundet, wie ich bin.
Für den Meister, für den Jesus, es ist vollkommen selbstverständlich, dass so, wie du bist, in Ordnung ist. Aber für dich ist es nicht in Ordnung. Es ist für dich unvorstellbar, dass das okay so ist, wie du bist.
Link zum Zitat im Video bei 1h25m47s
Und je mehr du dich damit anfreundest, wie du bist – nicht wie du sein solltest, sondern einfach wie du bist, so wie du schon immer warst –, desto mehr ist Liebe da. Die Liebe fängt bei dir an.
Mit den Jahren habe ich mich, dank ihm, immer mehr damit angefreundet, wie ich bin. Und je mehr du dich damit anfreundest, wie du bist – nicht wie du sein solltest, sondern einfach wie du bist, so wie du schon immer warst –, desto mehr ist Liebe da. Die Liebe fängt bei dir an.
Link zum Zitat im Video bei 1h26m14s
Das war das erste Gebot von Jesus. Er sagte: "Liebe dich selbst." Jesus wurde gefragt: "Wie ist das denn mit den Zehn Geboten?" Alle reden von den Zehn Geboten, und Jesus sagte: "Vergiss die". So steht es in der Bibel nicht, aber so hat er es gesagt: "Die kannst du vergessen. Das ist alter Kram. Es kommt hier nur auf eines an: liebe dich selbst. Und so wie du dich selbst liebst, ganz automatisch, wirst du dann auch deine Nachbarn lieben. Und dann wirst du Gott finden. Dann wirst du Gott lieben."
Alle reden von den Zehn Geboten, und Jesus sagte: "Vergiss die". So steht es in der Bibel nicht, aber so hat er es gesagt: "Die kannst du vergessen. Das ist alter Kram. Es kommt hier nur auf eines an: liebe dich selbst. So, wie du dich selbst liebst, wirst du dann auch deine Nachbarn lieben. Und dann wirst du Gott finden. Dann wirst du Gott lieben."
Link zum Zitat im Video bei 1h27m02s
Du kannst es auch umgekehrt machen. Du kannst auch erst beginnen, Gott zu lieben – wenn du das kannst; wenn du zu dieser Hingabe fähig bist, ganz und gar Gott lieben, voller Vertrauen, wie dieses Kind, von dem ich eingangs sprach, das sich in den Schoß der Mutter wirft und weiß: hier ist alles gut. Wenn du Gott so lieben kannst, dann wirst du auch anfangen, alles andere um dich herum zu lieben. Und wenn du so liebst, dann wirst du auch anfangen, dich selbst zu lieben. Es geht in beide Richtungen. Es spielt keine Rolle, an welchem Ende man anfängt.
Du kannst es auch umgekehrt machen und beginnen, Gott zu lieben – wenn du zu dieser Hingabe fähig bist, voller Vertrauen, wie ein Kind, das sich in den Schoß der Mutter wirft und weiß: hier ist alles gut. Wenn du Gott so lieben kannst, dann wirst du anfangen, alles andere um dich herum zu lieben, und dann auch, dich selbst zu lieben.
Link zum Zitat im Video bei 1h27m37s
Aber das Entscheidende ist, dass du beginnst, dich selbst zu lieben. Und wenn das geschieht, dann ist alles gut. Und dann geschehen die ganzen Wunder.
Jesus hat nie irgendjemanden irgendeinen Vorwurf gemacht, noch nicht mal Judas. Er hat gesagt: "Du wirst in der Hölle schmoren, es tut mir echt leid für dich. Ich weiß, du kannst nicht anders sein. Du hast ein Scheißteil in diesem Theaterstück." Aber er hat ihm keinen Vorwurf gemacht. Er hat nicht mit ihm geschimpft. Er hat nie gesagt: "Hey, sei anders."
Jesus hat nie irgendjemanden irgendeinen Vorwurf gemacht, noch nicht einmal Judas. Er hat gesagt: "Du wirst in der Hölle schmoren, es tut mir echt leid für dich. Ich weiß, du kannst nicht anders sein. Du hast ein Scheißteil in diesem Theaterstück." Aber er hat ihm keinen Vorwurf gemacht. Er hat nie gesagt: "Hey, sei anders."
Link zum Zitat im Video bei 1h28m25s
Du fragtest, ob das die Botschaft von Jesus gewesen sei. Ich möchte noch ein kleines Detail von meinem Meister erzählen, der für mich genauso ist wie Jesus, einfach nur lebendig. Das ist das, was er mir von Anfang an beigebracht hat – vom ersten Tag an bis zum letzten Tag, und der letzte Tag war noch gar nicht. Das ist das, was er die ganze Zeit tut. Er hat mir beigebracht, so zu sein, wie ich bin – egal, was das bedeutet.
Wenn wir das lernen, ist alles andere einfach.
Ich möchte noch ein Detail von meinem Meister erzählen, der für mich genauso ist wie Jesus, aber lebendig – das, was er mir von Anfang an beigebracht hat: so zu sein, wie ich bin – egal, was das bedeutet. Wenn wir das lernen, ist alles andere einfach.
Link zum Zitat im Video bei 1h29m02s
Swamiji tut genau das Gleiche, er drückt es nur anders aus. Er sagt: "Ändere dich nicht, sei wie du bist – aber meditiere."
Und durchs Meditieren wirst du immer wacher, immer bewusster. Es ist, als würden sich deine inneren Augen öffnen, und dann kannst du immer noch mehr sehen, wie du wirklich bist.
Nur darum geht es. Das Heiligwerden geschieht von selbst.
Swamiji tut das Gleiche, er drückt es nur anders aus: "Ändere dich nicht, sei wie du bist – aber meditiere." Durchs Meditieren wirst du immer wacher, immer bewusster. Es ist, als würden sich deine inneren Augen öffnen, und dann kannst du immer noch mehr sehen, wie du wirklich bist. Nur darum geht es. Das Heiligwerden geschieht von selbst.
Link zum Zitat im Video bei 1h29m46s
Ich danke dir. Danke, Ewa.
Direkt zum lebendigen Jesus gehen
Link zum Thema im Video bei 1h30m32s
[Simone:] Als Nächstes lese ich eine Frage vor von Sunny.
[Dhyan Mikael:] Hallo, Sunny. Grüß dich.
[Simone:] "Was sagst du zu sogenannten Jesus-Channelings? Auch wenn es nach meinem Verständnis nach nichts mit der Wahrheit zu tun hat, fühlt es sich dennoch immer gut an."
[Dhyan Mikael:] Ich weiß nicht, was ich dazu sagen kann.
Weißt du, ich erzähle immer nur über die Sachen, über die ich selbst Bescheid weiß, die ich selbst erlebt habe, über die ich selbst Einblicke habe. Und da kenne ich mich überhaupt nicht aus. Ich habe so etwas nie erlebt.
Vertraue deinem Gefühl. Wenn es dich interessiert, wenn du es schön findest, wenn du es interessant findest, dann höre dir das halt an. Mehr brauchst du nicht wissen.
Aber ich will dir sagen, was für mich interessant ist.
Weißt du, jemand wie Soham, jemand wie Swamiji, die erzählen keine großartigen Neuigkeiten. Die erzählen eigentlich immer nur das Gleiche. In jedem Diskurs, den Swamiji gibt, erzählt er im Grunde das Gleiche. Seit Jahren höre ich mir das Gleiche an – ganz einfache Sachen.
Aber was die erzählen, darum geht es nicht – überhaupt nicht. Es geht genau das, was ich dir vorhin erzählt habe, als es darum ging, wie das mit einem Meister ist, der sich unerleuchtet verhält. Du kommst zu einem Meister, du kommst zu einem Jesus, weil da ein Wunder geschieht, und das Wunder besteht darin, dass du dich plötzlich, obwohl du das überhaupt nicht kannst, nach innen wendest. Das geschieht einfach.
Jemand wie Soham, wie Swamiji, erzählt immer nur das Gleiche. Seit Jahren höre ich mir das Gleiche an – ganz einfache Sachen. Aber was die erzählen, darum geht es nicht. Du kommst zu einem Meister, zu einem Jesus, weil da ein Wunder geschieht, und das besteht darin, dass du dich plötzlich, obwohl du das überhaupt nicht kannst, nach innen wendest.
Link zum Zitat im Video bei 1h31m58s
Und wenn du dich nach innen wendest, da findest du die Weisheit deiner Seele. Die Seele spricht nicht, die channelt nicht, die gibt dir keine Informationen – die führt dich einfach, und du spürst das. Und das ist das, was ein Guru tut. Das ist das, was ein Jesus tut. Der bringt dich nach innen. Swamiji drückt das so aus: "Ich mache deine Seele zu deinem Guru. Es kommt nicht darauf an, dass du mir zuhörst. Ich bringe dich nach innen, und da findest du deine Führung."
Wenn du dich nach innen wendest, findest du die Weisheit deiner Seele. Die spricht nicht, die channelt nicht, die gibt dir keine Informationen – sie führt dich einfach, und du spürst das. Und das ist das, was ein Guru tut. Das ist das, was ein Jesus tut. Der bringt dich nach innen.
Link zum Zitat im Video bei 1h32m47s
Und dem kann man vertrauen. Es ist, als würdest du dann einen direkten Draht zu Gott bekommen. Dem kannst du vertrauen.
Swamiji drückt das so aus: "Ich mache deine Seele zu deinem Guru. Es kommt nicht darauf an, dass du mir zuhörst. Ich bringe dich nach innen, und da findest du deine Führung." Und dem kann man vertrauen. Es ist, als würdest du dann einen direkten Draht zu Gott bekommen. Dem kannst du vertrauen.
Link zum Zitat im Video bei 1h33m17s
Vor langer Zeit, bevor ich zu Soham kam... Ich kannte mal eine Frau, die in esoterischen Kreisen unterwegs war, und durch die kam ich dann auch in Kontakt mit so Channeling-Sachen und Leuten, die irgendwelche Informationen da durchgelassen haben, aber mich hat das nie wirklich angesprochen.
Mich hat es nicht interessiert. Mich haben immer nur die 'lebendigen Jesusse' interessiert. Und das ist irgendwie direkter. Ich brauche niemanden, der channelt. Ich gehe einfach direkt zum Jesus. Und Swamiji sagt: zu jeder Zeit gibt es das lebendige Medium Gottes auf der Erde. Das gibt es immer. Jeder kann das finden.
Ja, sorry, dass ich nicht mehr dazu sagen kann. Danke für deine Frage.
Der Guru ist so nah
Link zum Thema im Video bei 1h34m57s
[Simone:] Zurzeit habe ich keine weitere Frage im Chat, Mikael.
[Dhyan Mikael:] Danke, Simone. Dann schaue ich mal, was ich hier noch so habe.
[Dhyan Mikael:] Ich möchte hier eine Email vorlesen, die ein bisschen länger ist, aber sie passt so schön zu Ostern und zu den Fragen, die bis jetzt gestellt worden sind.
"Es ist etwas geschehen, und vielleicht magst du etwas dazu sagen. Es ist geschehen, nachdem ich bei meiner Medigruppe war, und dort sind alle in großer Vorfreude auf Swamiji und seine Retreats, und in mir kamen wieder große Zweifel und Traurigkeit und Wut, da ich nicht zu den Veranstaltungen fahren kann. Das sind mir zu viele Menschen. Die Verpflichtung, dort auch schlafen zu müssen, engt mich total ein. Ich zweifelte, ob Swamiji auch mein Guru ist, und ich wendete mich ab, da der Schmerz, nicht dazuzugehören, sehr groß war.
Ich meditierte trotzdem weiter, da ich nicht aufhören konnte. Du sagst: meditiere ohne Erwartungen. Genauso ist es: keine Erwartungen, an mich nicht und auch nicht an sonst jemanden. Und dann geschah es am Dienstagmorgen. Plötzlich, wirklich plötzlich, spürte ich in meinem Herzen eine so große Fülle, man könnte es auch Liebe nennen vielleicht. Swamiji war so präsent und ich spürte, wie sein Körper wie ein Kanal ist, durch den die Guru-, die Christus-Energie, hindurchfließt, durch seinen leibhaftigen Körper.
Seit diesem Erleben kann ich mich auch Swamiji und der Guru-, der Christus-Energie, hingeben, da ich spüre, dass es nicht um seine Person geht, sondern er zeigt uns leibhaftig, wie es sich anfühlt, wenn der Körper sich für die Christus-Energie hingibt, so, dass diese Energie durch den Körper fließen kann. Der Satz tauchte in mir auf: es kommt nichts aus mir heraus, sondern geht durch mich hindurch. Swamiji hat mir das gezeigt. Alles fließt durch mich durch. Das ganze Leben fließt durch mich durch. Da ist niemand, der etwas macht.
Auch kein anderer Mensch ist da, der etwas macht. Auch durch die anderen Menschen fließt das Leben einfach durch den Körper durch und bringt das zum Ausdruck, was sich ausdrücken will. Swamiji hat mir das gezeigt, obwohl ich ihn noch nie getroffen habe. Das konnte mir nur ein lebendiger Guru zeigen, denn es braucht einen Körper, um erfahren zu können, dass ich eine reine Seele bin und der Körper ein Kanal ist, durch den die Christus-Energie hindurchfließt.
Und ich hatte es dir in keinem deiner Videos geglaubt, da ich so eine tiefe Verbindung zu Jesus spürte und dies auch immer noch tue. Es ist ein sowohl als auch, und irgendwie ist es doch das Gleiche. Das Leben fließt durch mich durch, es fließt durch alle Menschen, und sonst gibt es da niemand, der da ist und etwas tut. Geliebter Mikael, ich bin dir so dankbar, dass du deinem Inneren folgst und diese Videos machst. Ohne diese Energie und Worte, die durch dich fließen, hätte ich nicht die Kraft gehabt, auf dem Weg zu mir selbst zu bleiben."
Halleluja.
Ja, der Guru ist so nah. Wir brauchen nicht zu ihm hinfliegen, wir brauchen... Swamiji sagt oft: es kommt nicht auf die körperliche Nähe an; es kommt auf die innere Nähe an. Wenn du offen wirst, dann ist es, als ob Gott in dich kommt, wie ein Elefant, der eintritt und der allen Raum einnimmt.
Sobald wir nach innen gehen, werden wir geheilt
Link zum Thema im Video bei 1h39m31s
Ich möchte noch eine Email vorlesen, die ist im Gegensatz zu dieser ganz, ganz kurz. Das ist eigentlich gar keine Email. Ich möchte kurz etwas erzählen.
Ich habe neulich eine Email bekommen von einer Frau, deren Freundin größte Schwierigkeiten hatte mit ihrem Körper, mit Schmerzen, und die die Lebensfreude und die Lebenskraft verloren hatte.
Und sie bat mich, für sie zu beten. Und ich habe dann beim... Bei Swamiji gibt es ein Gebetszentrum, das ist eine wundervolle Einrichtung, an die kann man schreiben, und die beten. Dort beten dann ganz, ganz viele Menschen... Die haben unendlich viele Leute, die dann für die Menschen beten, um die da gebittet wird. Ich habe an die geschrieben und habe die gebeten, für diese Person zu beten.
Und man kann dann denen sagen, in welchem Lebensbereich die Hilfe notwendig ist: Gesundheit, Geld, Geschäft, Liebe, was auch immer, da gibt es alles Mögliche. Und ich kreuze dann immer nur eine einzige Sache an, nämlich, dass es eine seelische Angelegenheit ist. Ich bitte dann, ich schreibe dann, ich bitte: "Betet darum, dass dieser Mensch nach innen findet, trotz des Dramas im Außen, trotz des Dramas im Körper."
Und wenige Tage später bekam ich eine neue Email, und es war wie ein Wunder, denn die Schmerzen waren noch da, der Körper war noch krank, aber die Lebenskraft war plötzlich zurückgekehrt. Die Lebensfreude war da. Sie konnte wieder meditieren, sie war wieder da. Sie war lebendig geworden. Das ist das, was Jesus gemacht hat. Er hat die Toten aufgeweckt, die, die das Leben haben gehen lassen, die, die keine Kraft mehr hatten, die keine Hoffnung mehr hatten, die keine... die nicht mehr die Fähigkeit hatten, ans Leben zu glauben; die nicht mehr leben wollten.
Und ein Blick reicht, und die Energie kommt zurück, und so war es mit dieser Frau.
In dem Moment, in dem wir fähig werden, uns nach innen zu wenden, werden wir geheilt. Manchmal wird dann sogar der Körper geheilt, aber das ist dann absolut zweitrangig.
Jesus hat die Toten aufgeweckt: die, die das Leben haben gehen lassen; die keine Fähigkeit hatten, ans Leben zu glauben. Und ein Blick reicht, die Energie kommt zurück, und so war es mit dieser Frau. Wenn wir fähig werden, uns nach innen zu wenden, werden wir geheilt. Manchmal wird dann sogar der Körper geheilt, aber das ist zweitrangig.
Link zum Zitat im Video bei 1h41m46s
Und je mehr es dich nach außen zieht, desto mehr kannst du erkennen: "Ah, eigentlich geht es ums Innere." Je mehr du die Verführung spürst, nach außen zu gehen, egal warum... Es gibt positive Verführungen, es gibt negative Verführungen, Sachen, die dich ängstigen, Sachen, die dich aufregen, Sachen, wo du denkst, du wüsstest es besser... Immer, wenn du das spürst, kannst du das als Zeichen nehmen: "Ah, Moment mal. Ich schaue in die falsche Richtung. Ich möchte nach innen schauen."
Ich habe einmal etwas ganz Interessantes erlebt. Ich weiß nicht, warum mir das jetzt gerade einfällt, aber ich möchte es kurz erzählen, weil das auch so ein Moment war, wo die Welt scheinbar in ein Drama abrutschen könnte.
Es war vor, ich weiß nicht, 15 Jahren, ich vergesse das.
Ich war gerade auf Korfu im September, am elften September vor vielen Jahren. Ich saß auf dem Balkon vor der Ferienwohnung, in der ich da wohnte, ich war dort mit Soham und der Crew und ganz vielen Teilnehmern seines Holiday Intensives dort auf Korfu. Ich saß an meinem kleinen Tisch und habe an meinem Computer gearbeitet, wie ich es da eigentlich immer tat, und plötzlich kamen viele Menschen angestürzt in totaler Panik, rannten über meinen Balkon, fragten: "Wo ist Soham? Wo ist Soham? Der Dritte Weltkrieg bricht aus." Die Leute waren vollkommen aufgelöst.
Sie hatten im Fernsehen gesehen, wie Flugzeuge ins World Trade Center in New York geflogen waren, und sie haben die Reaktionen der Medien gesehen und der Regierung und was dann alles geschah, und die waren sich sicher: jetzt bricht die Hölle los.
Ich war davon vollkommen unberührt.
Ich habe diese Menschen angeschaut und habe wahrgenommen, wie die sich fühlen, und ich habe auch verstanden, wovon sie sprachen, aber ich war woanders.
Es hat mich nicht berührt.
Und diese Möglichkeit hast du immer, immer, egal was passiert. Du kannst dich immer nach innen wenden. Es ist, als hättest du diesen sicheren Ort, diesen Schoß der Mutter – ich habe immer dieses Bild des Kindes vor Augen, das zu Mama rennen kann –, den hast du immer dabei, in dir drin. Du musst nur in die richtige Richtung schauen. Ja.
Diese Möglichkeit hast du immer, immer, egal was passiert. Du kannst dich immer nach innen wenden. Es ist, als hättest du diesen sicheren Ort, diesen Schoß der Mutter – ich habe immer dieses Bild des Kindes vor Augen, das zu Mama rennen kann –, den hast du immer dabei, in dir drin. Du musst nur in die richtige Richtung schauen.
Link zum Zitat im Video bei 1h45m50s
So viel dazu.
Wie dem psychotischen Freund helfen?
Link zum Thema im Video bei 1h46m30s
[Simone:] Ich habe noch eine Frage vorzulesen, Mikael.
[Dhyan Mikael:] Oh, sehr schön.
[Simone:] Sie kommt auch von einer Eva.
[Dhyan Mikael:] Ist es dieselbe?
[Simone:] Nein.
[Dhyan Mikael:] Okay. Hallo Eva. Es Ist schön, dass so viele Evas da ist. Meine Schwester heißt auch Eva; ich finde das ist ein toller Name.
[Simone:] "Lieber Mikael, mein Ex-Partner ist an einer Psychose erkrankt. Ich bin so hilflos, weil ich nicht weiß, wie ich ihm helfen kann. Kannst du etwas für ihn tun?"
[Dhyan Mikael:] Was ich für ihn tun kann, habe ich eben getan, aber ich möchte noch ein bisschen dazu sagen. Eine Psychose ist, wenn ein Mensch die Fähigkeit verloren hat, etwas für sich selbst zu tun. Er ist absolut hilflos, und du als Angehörige auch.
Psychose ist, wenn ein Mensch den Kontakt zu seinem Innersten vollkommen verloren hat.
Und es ist gut, wenn du weißt, dass du ihm nicht helfen kannst. Du sagst, du bist hilflos – und das stimmt. Dein Gefühl ist richtig. Du bist wirklich hilflos. Es gibt nichts, was du von dir aus tun kannst, um ihm zu helfen. Pass gut auf dich auf, kümmere dich sehr, sehr gut dich, schütze dich. Und das Beste, was du für ihn tun kannst, ist, deine eigene Hilflosigkeit anzuerkennen und dafür zu sorgen, dass Menschen, die ihm helfen können, sich um ihn kümmern.
Schreibe mir eine Email mit seinem Namen.
Schreib mir, wann er geboren ist. Ich lasse für ihn beten.
Und kümmere du dich um das Praktische. Kümmere dich darum, dass er ihn in die richtigen Hände gerät, falls das nicht eh schon geschehen ist. Und wenn das schon geschehen ist, dann vertraue ganz und gar, dass das Richtige geschehen wird.
Wenn man beim Gebetszentrum ein Gebet erbittet, dann bekommt man eine Antwort zurück, wenn die Gebete stattgefunden haben. Und da steht dann, es ist so wunderschön ausgedrückt: "Die Gebete wurden gemacht. Jetzt vertraue voll und ganz auf die Guru-Energien, auf die Christus-Energien, dass alles richtig ist. Sei voller Vertrauen." Und das kannst du jetzt schon machen.
Das mache ich auch. Ich weiß, dass alles gut ist, egal, wie es weitergeht.
Da du die Diagnose schon kennst, nehme ich an, dass er bereits in fachlicher Behandlung ist, und das ist auch gut so, weil ein Mensch, der eine Psychose hat, selbst nicht weiß, in welchem Zustand er ist. Er kann sich selbst nicht helfen.
[Simone:] Eva schreibt gerade: "Er nimmt keine Hilfe an und lebt auf der Straße."
[Dhyan Mikael:] Ja, das ist so.
[Simone:] "Danke, du lieber Mikael".
[Dhyan Mikael:] Ja. Ja, das ist so. Ein Mensch... Ich habe es im eigenen Umfeld auch erlebt. Ein Mensch, der eine Psychose hat, weiß nichts über seinen Zustand. Das gehört zum Krankheitsbild dazu, und er kann sich nicht helfen.
Deswegen werden solche Menschen oft in eine psychiatrische Einrichtung zwangseingewiesen, weil sie können nicht, überhaupt nicht, beurteilen, wie ihr Zustand ist. Und ich habe es fast hautnah miterlebt, wie solche Menschen Hilfe verweigert haben und auch deren Angehörigen nicht wahrhaben wollten, was wirklich geschieht, und dann geschehen schreckliche Dinge. Aber so ist es manchmal.
Also, von dir wird er auf keinen Fall Hilfe annehmen, das ist klar. Das Einzige, was du tun kannst, ganz konkret, ist, dass du... Spreche mit der psychologischen Notfallberatung, schildere denen die in die Lage. Die wissen, was man machen kann, die wissen, was man nicht machen kann. Das, was du tun kannst, ist es, ihn in die richtigen fachlichen Hände zu legen: Menschen, die wissen, was man tun kann, was man tun darf.
Und was ich dir empfehlen würde, ist, dass du nicht versuchst, etwas zu tun, wozu du nicht in der Lage bist. Es ist sehr schwierig, wenn man jemanden liebt und erkennt, dass man ihm nicht helfen kann. Fühle die Gefühle, die du damit hast.
Ich will es einmal so sagen: erlaube ihm, so zu sein, wie er ist. Fühle die Gefühle, die du hast. Mach deinen Frieden damit. Und achte auf dich. Schütze dich.
Und wenn du ihn so lassen kannst, wie er ist, wenn du ihn liebst, dann kannst du dich auch schützen. Es reicht, wenn einer in dem Zustand ist.
Ja, und noch einmal... Ich möchte noch einmal wiederholen, was ich eingangs gesagt habe. Die Menschen, die einem psychotischen Menschen am nächsten sind, die können ihm am wenigsten helfen. Das ist das, was ich... Ich bin kein Fachmann, aber das ist das, was ich so mitbekommen habe in meinem Umfeld; das ist meine persönliche Schlussfolgerung als Nichtfachmann. Lege es in die Hände von den Menschen, die wissen, was da zu tun ist und was man da tun kann, und kümmere du dich wirklich gut um dich selbst.
Ja, und schreib mir, wenn du magst.
Seine Seele ist aber sehr lebendig.
Danke.
Mit der Angst Freundschaft schließen
Link zum Thema im Video bei 1h55m26s
Simone, gibt's noch was bei dir?
[Simone:] Nein, es gibt nichts mehr. Es ist schon fünf vor vier, die Zeit ist so schnell vergangen.
[Dhyan Mikael:] Ja, ja, ich sehe es auch gerade. Fünf Minuten haben wir noch.
Ich habe hier noch eine Email, ich glaube, für die reicht es noch. Es gibt eine Frau, die mir neulich geschrieben hat, und die hat ganz plötzlich sehr starke körperliche Symptome im Nacken. Sie beschreibt es als elektrische Stromschläge im Nacken und sie hat große Angst, und sie ist zu Ärzten gegangen und die wissen noch überhaupt nicht, was es sein könnte.
Bisher kann ihr keiner helfen, und sie hat einfach große Angst, dass es schlimmer werden kann. Und ich habe ihr empfohlen, mit der Angst Frieden zu schließen. Und dann schreibt sie: "Hallo lieber Mikael, ich weiß nicht, wie das geht, mit meiner Angst Freundschaft zu schließen."
Ja, und darüber möchte ich gerne, jetzt am Schluss vom heutigen Satsang, noch ein paar Worte verlieren. Wie geht es, Freundschaft zu schließen mit der Angst? Es geht ganz einfach.
Um das tun zu können, musst du die Gedanken für einige Zeit ignorieren – die Gedanken, die dir erzählen: "Oh, was, wenn's schlimmer wird?" Die Gedanken: "Oh Gott, was, wenn dies geschieht oder wenn jenes geschieht?" All diese Geschichten, die du im Kopf hast über die Zukunft, über das, was geschehen könnte, die musst du einfach für kurze Zeit einmal beiseite lassen.
Du kannst ja später damit weitermachen, wenn du willst, aber setze dich irgendwo hin, wenn du gerade Zeit hast, und lasse diese Gedanken beiseite. Und dann lasse die Angst ganz rein da sein, die reine, stille Angst ohne das Geplapper der Gedanken. Dieses Gefühl im Körper – lass es einfach da sein.
Das ist hilfreich: diese Trennung von Gedanken und Gefühlen. Die Gedanken sind endlos Wenn die Gedanken mit dabei sind, dann kommst du keinen Schritt weiter. Aber das liegt an den Gedanken. Es liegt nicht daran, dass irgendetwas wirklich Schreckliches passiert, sondern das ist einfach mit Gedanken so. Aber ohne die Gedanken hast du einfach dieses Gefühl, einfach nur ein Gefühl, ein sehr intensives Gefühl, aber das geht.
Das ist etwas ganz Neues für dich, als würdest du jemanden kennenlernen, den du noch gar nicht kennst, und du weißt überhaupt nicht, wie du dich mit diesem jemand verhalten sollst.
Lerne die Angst ein bisschen kennen. Was dir dabei hilft, ist, wenn du eine freundliche Einstellung hast. Im Moment ist es so, als wäre die Angst etwas, was du loswerden möchtest. Das Letzte, was du möchtest, ist, dass sie näher kommt und dass sie da bleibt. Und wenn du diese Einstellung hast, dann ist es schlichtweg unmöglich, damit Freundschaft zu schließen.
Wenn du bei jemandem vor der Haustür stehst und du spürst, dass sie dich nicht haben wollen, dann machst du mit denen keine Freundschaft. So funktioniert das nicht. Aber wenn du, einfach mal zum Ausprobieren, bereit bist, die Angst da sein zu lassen – einfach so zum Ausprobieren, das muss ja nicht für immer sein... einfach mal so für 5 Minuten: "Okay, komm." Ihr einfach Raum geben.
Du musst ja nicht mit der Freundschaft anfangen, aber einfach mal diese innere Grundhaltung, die wir ganz normalerweise unbewusst haben, das alles loswerden zu wollen, die aufgeben, und im Gegenteil die Angst da sein lassen. Dann passiert es mit der Freundschaft fast von selbst. Probiere es einmal aus. Wir haben ja morgen noch einmal einen Satsang. Wir können auch gerne noch einmal drüber sprechen, wenn du magst.
Und du wirst erstaunt sein. Wenn du deine Einstellung der Angst gegenüber einmal wenigstens für kurze Zeit änderst, nur so zum Ausprobieren, weißt du, dann wirst du feststellen, dass die Angst sich auch verändert. Probiere es einmal aus. Ich bin wirklich neugierig, was du herausfinden wirst.
Ja, wir müssen aufhören, es ist 16 Uhr. Der Satsang ist eh länger als sonst, aber ich genieße da einfach jede Minute. Ich danke dir, dass du hier bist. Die Satsangs sind so schön wegen deiner Energie, wegen eurer Energie, wegen eurer Offenheit.
Ja, und morgen gibt es noch einmal einen Satsang, auch wieder von 14 bis 16 Uhr, und ich freue mich, wenn du morgen noch einmal dabei sein magst. Du kannst mir auch gern eine Email schreiben, aber ich habe im Moment so viele E-Mails, dass ich nicht garantieren kann, dass sie morgen vorgelesen wird. Oder sei morgen einfach dabei und schreib der Simone im Chat. Dann ist die Chance, dass es vorgelesen wird, am allerhöchsten. Ich wünsche noch einen schönen Ostersonntagabend, und ich freue mich auf morgen. Danke, dass du da bist.
Ich liebe dich.