Oster-Intensive: Deutscher Online-Satsang vom 21. April 2025
Deutsch mit deutschen und englischen Untertiteln.
Themen: Die Revolution des Inneren. Das Prädikat der reifen Seele. Die KI in deinem Kopf ignorieren. Meditation – das reinigende Fegefeuer. „Macht euch die Erde untertan“. Meditieren ohne Ambitionen. Die Magie von Retreat. Bring deinen Frieden einfach mit. Gefühle sind keine große Sache. Hingabe fortwährend praktizieren. Trauer braucht Zeit. Wie umgehen mit Verlustangst. Der Segen von Sucht. Die Seele führt dich ohne Verstehen. Die Schule ist, wie sie ist.
Über dieses Video:
Ich weiß... ich schwärme über jeden einzelnen Satsang, den ich erleben darf, aber die Tiefe und Vielfalt dieses zweiten Satsang des Oster-Intensives hat mich besonders berührt. Ich weiß nicht, wie dies möglich ist, denn ich habe im Satsang keinen Plan und keine Agenda. Jeder Satsang entsteht von selbst, durch die Energie jedes einzelnen Teilnehmers.
Natürlich ging es in diesem Oster-Satsang immer wieder über Jesus. Er brachte eine Revolution, aber keine politische, sondern eine des Inneren. Er stellte die jüdischen Regeln und Gebote infrage, und dafür wurde er gekreuzigt. Aber seine Botschaft ist heute genauso revolutionär und wertvoll wie vor 2000 Jahren: ein jeder findet Gott im Innern, und ein jeder kann zum Sohn und zur Tochter Gottes werden.
Und immer wieder sprach Jesus darüber, wie das funktioniert, und zu einem dieser Anweisungen Jesu wurde ich im Satsang befragt: „Macht euch die Erde untertan."
Er sprach aber keineswegs davon, unseren Planeten und seine Natur auszubeuten – im Gegenteil. Jesus sprach stets von unserem inneren Zustand, und „die Erde", das ist unser Körper, mit dem der Mensch für gewöhnlich vollkommen identifiziert ist. Über diesen Ausspruch Jesu zu sprechen, war mir eine ganz besondere Freude. Einen Menschen, der dies versteht und kann, den erkennt man an der Sanftmut sich selbst, der Natur und der Welt gegenüber.
Und natürlich ist die Samarpan-Meditation der Weg dorthin, dass das Irdische unserer Existenz – der Körper mit seinen Gedanken, Gefühlen, Wünschen und Bewertungen – wieder zum Diener wird, und wir zur Seele.
Auf diesem Weg nach Innen begegnet man sich selbst, und dieses „Frieden schließen“ mit allem, dem wir dort drinnen begegnet, empfinde ich als genau das, was die alten Mystiker das Fegefeuer nannten. Auch um diesen alten christlichen Ausdruck ging es in diesem Satsang, und ich spreche so gerne darüber, weil kaum einer weiß, was sich dahinter konkret verbirgt.
Natürlich gab es auch zahlreiche Fragen zum alltäglichen Leben mit all seinen Gefühlen – ein weiteres Lieblingsthema von mir. Denn Gefühle sind kein Problem, ganz gleich, wie sehr sie uns einnehmen. Wir müssen sie weder loswerden noch heilen, und auch nicht „gehen lassen". Es ist so viel einfacher als das.
Auch das Thema Sucht wurde im Satsang wieder aufgegriffen, und auch bei diesem Thema teile ich so gerne meine Einsichten, die ein wenig anders sind als das, was man dazu für gewöhnlich hört. Denn Sucht ist mir Grunde eine große Hilfe, denn sie führt uns unsere Machtlosigkeit deutlich vor Augen.
Und es sind gerade die die Hilflosen, Verkehrten und die Schwachen, die zu Jesus kamen und die in Satsang sind – denn sie sind es, die offen sind für Hingabe, für Meditation, fürs Loslassen. Die Richtigen aber, die, die ihr Leben scheinbar so vorbildlich im Griff haben und alles richtig machen, suchen keine Hilfe und sind nicht offen.
Das ist die wahre Bedeutung des Ausspruchs von Jesus: „die Letzten werden die Ersten sein“ Die Hilflosen sind offen für Meditation, für Gott, und daher finden sie den Weg. Die Ersten aber finden den Weg nicht – jedoch nicht, weil Gott ihnen zürnt, sondern weil sie nicht suchen. Sie sind nicht offen.
Deshalb sage ich: Sucht ist eine Hilfe; es ist eine der vielen Hilfen, die uns das Leben beschert, um uns bereit zu machen, loszulassen und uns aufzumachen nach innen.
Natürlich ging es auch wieder um Beziehung und um die Sehnsucht, einen Partner zu haben. Doch die Nähe eines anderen Menschen bringt uns nicht das, was wir uns erhoffen – das finden wir nicht da draußen, sondern in uns selbst: durch die Nähe zu uns selbst. Und paradoxerweise ist ein Mensch, der sich selbst nahe ist, so attraktiv, dass andere ihm ganz von selbst nahe sein wollen. Und der einfachste Weg zu dieser Nähe zu sich selbst ist die Samarpan-Meditation. Ich habe mich sehr über die Gelegenheit gefreut, auch in diesem Satsang darüber sprechen zu dürfen.
Keines meiner Lieblingsthemen wurde an diesem Nachmittag ausgelassen – auch nicht das Thema Frieden. Die Frage war: wie kann man Frieden in der Familie erleben? Es gibt einen Weg, aber auch der fängt bei dir selbst an. Jesus sagte: „Ich gebe Dir meinen Frieden“. Wie hat er das gemacht? Die Erklärung dazu ist auch die Antwort auf die Frage, wie man Frieden selbst in der Familie erleben kann.
Dieser wundervolle Satsang hat noch viele andere Themen berührt – und mich. Ich bin einfach dankbar, dass ich ein Teil davon sein durfte.
)
Links zu den Themen in dieser Aufzeichnung:
(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).
-
Die Revolution des Inneren
-
Das Prädikat der reifen Seele
-
Die KI in deinem Kopf ignorieren
-
Meditation – das reinigende Fegefeuer
-
„Macht euch die Erde untertan“
-
Meditieren ohne Ambitionen
-
Die Magie von Retreat
-
Bring deinen Frieden einfach mit
-
Über die Einführung in die Samarpan-Meditation
-
Gefühle sind keine große Sache
-
Hingabe fortwährend praktizieren
-
Trauer braucht Zeit
-
Wie umgehen mit Verlustangst
-
Der Segen von Sucht
-
Die Seele führt dich ohne Verstehen
-
Die Schule ist, wie sie ist
-
Unterstütze mich, wenn es dir Freude macht
Vollständiger Text der Aufzeichnung zum Mitlesen:
[Dhyan Mikael:] Hallo, ganz herzlich willkommen zum zweiten Satsang des Oster-Intensives am heutigen Ostermontag.
Ich freue mich, dass du da bist. Ich freue mich, dass ihr alle da seid.
Für diejenigen von euch, die zum allerersten Mal online bei einem meiner Satsangs dabei sind, möchte ich noch einmal die Einladung wiederholen: wenn du Fragen hast zu deinem spirituellen Weg oder zu deinem Leben, dann kannst du mir hier im Satsang gerne deine Frage stellen, über den Chat in YouTube oder in Zoom. Du kannst auch in Zoom mit mir sprechen. Und ich versuche einfach, aus meiner Perspektive ein wenig zu deiner Frage zu sagen.
Ich bin seit 25 Jahren Schüler meines spirituellen Meisters Soham. Seit sieben Jahren bin ich Schüler meines Gurus Swamiji, von dem ich vor sieben Jahren die Samarpan-Meditation gelernt habe. Und obwohl ich ein ganz normaler Mensch bin, genau wie du – an mir ist überhaupt nichts besonders –, habe ich in diesen Jahren irgendwie von diesen beiden Medien Gottes, so will ich es jetzt einmal ausdrücken, das Glücklichsein gelernt.
Und das ist etwas, was jeder Mensch lernen kann. Das ist sozusagen unser Geburtsrecht, unser Erbe, oder – ich möchte es einmal anders ausdrücken: es ist im Grunde ganz natürlich, glücklich zu sein und bei sich anzukommen, bei dem, wovon Jesus immer sprach. Wir haben ja hier das Oster-Intensive, und es ist die Zeit, in der uns Jesus besonders nah ist, wenn wir das wollen.
Und er sprach die ganze Zeit davon.
Und deswegen sitze ich hier und versuche, zumindest ein wenig das zu teilen, was ich erlebe und was ich gelernt habe, von Soham und von Swamiji. Und ich lade dich auch ein, wenn du Energie und Lust dazu verspürst, direkt in Kontakt mit diesen Medien Gottes zu treten. Ich freue mich natürlich sehr, wenn du hier bist, aber wir leben in einer ganz besonderen Zeit, wo sozusagen Jesus lebendig ist. Einer wie Swamiji ist nicht immer hier, und das ist ein großes Glück.
Natürlich kann man sich ihm nur hinwenden, ihm nur zuwenden, wenn man will – wenn es geschieht. Das ist ja, wie wenn man sich in eine Frau oder einen Mann verliebt. Das kann man ja nicht entscheiden, sondern das geschieht einfach, und genauso geschieht es mit einem Meister und einem Guru auch: es geschieht einfach. Und wenn es dir geschieht, dann kann ich dir sagen: das ist gut, wenn's dir geschieht. Es ist kein Grund zur Sorge, im Gegenteil. Und wenn nicht, dann freue ich mich, dass du einfach hier bist. Ja, so viel der Vorrede.
Die Revolution des Inneren
Link zum Thema im Video bei 4m56s
Ich habe eine Frage bekommen... Nein, ich habe keine Frage bekommen – ich habe eine ganz kurze Email bekommen, gestern, von einem Menschen, von einer Frau, die gestern nicht teilnehmen konnte, und ich möchte die kurz vorlesen und zwei Sätze dazu sagen.
"Geliebter Mikael, heute bin ich mir untreu und ich fahre zum Familien-Osterkaffee. Ich spüre gerade, wie weh das tut, aber morgen bin ich im Satsang dabei. Ich danke dir von Herzen für deine Sturheit, mir immer wieder von deinem Weg zu berichten. Ich habe gerade eine Vertrauens- und Glaubenskrise, versuche aber, mich darin zu erkennen und mich lieb zu haben, so wie ich gerade bin."
Danke. Danke für deine Email – die passt zu Ostern so schön.
Es ist lustig, weißt du, denn ich sehe genau das Gegenteil von dem, was du siehst. Du sagst, du bist hier untreu und bist zum Osterkaffee gefahren, zu deiner Familie, anstatt im Satsang sein, so als ob Satsang Pflicht wäre, und du hast eine Vertrauens- und Glaubenskrise, aber das Allerwichtigste und das Schönste ist, wenn du dir selbst treu bist und einfach das tust, was du tust, ohne zu wissen, ob es richtig oder falsch ist. Es gibt kein richtig am Ostersonntag.
Wir haben gerade Ostern gefeiert, und Jesus wurde gekreuzigt, weil er die bestehenden Regeln der damaligen jüdischen Gesellschaft grundlegend infrage gestellt hat – die religiösen Regeln. Er hat gesagt... Die hatten und haben immer noch sehr strikte, sehr genaue, detaillierte Regeln für alles im Alltag.
Und Jesus brachte eine Revolution – aber nicht die Revolution, auf die seine Jünger gewartet haben, eine Revolution im Außen gegen die Unterdrücker, gegen die römischen Machthaber, sondern er hat die Revolution des Inneren gebracht. Er hat nämlich gesagt: "Es kommt nicht auf diese Regeln an. Es kommt darauf an, dass du Gott liebst – in deinem Inneren; da findest du deinen Weg. Wie der aussieht, das weißt nur du."
Jesus wurde gekreuzigt, weil er die religiösen Regeln infrage stellte. Er brachte eine Revolution – nicht im Außen gegen Unterdrücker, sondern die Revolution des Inneren. Er sagte: "Es kommt nicht auf diese Regeln an. Es kommt darauf an, dass du Gott liebst – in deinem Inneren; da findest du deinen Weg. Wie der aussieht, das weißt nur du."
Link zum Zitat im Video bei 6m52s
Und ich mache das genau wie du.
Es gibt irgendetwas, wo ich denke, das wäre das Richtige, aber ich merke: das kann ich nicht tun. Ich muss jetzt etwas anderes tun, sonst bin ich mit mir nicht in Frieden.
Ich sage immer wieder: das Wichtigste ist, dass du dir selbst treu bist. Aber was heißt das? Das heißt nicht, das zu tun, von dem du glaubst, dass es das Richtige wäre. Das heißt auch nicht, dass es das zu tun gilt, was du willst, sondern es heißt, dass du das tust, was das Leben jetzt gerade, jetzt im Moment, von dir will. Und das merkst du daran... Und wenn du wissen willst, was das ist, dann merkst du das ganz einfach daran, was dir möglich ist. Ich kenne das genau. Genau diese Situation, die du beschreibst, die kenne ich auch.
Ich habe die auch schon oft in Videos beschrieben, immer wieder Beispiele, weil es so wichtig für uns ist, es zu lernen. Du hast irgendeine Vorstellung davon, was jetzt richtig wäre, oder du willst irgendetwas, aber du weißt genau: "Das kann ich jetzt nicht machen. Das passt einfach nicht. Ich würde mich nicht wohlfühlen, wenn ich jetzt im Satsang säße. Ich muss zu meiner Familie, zum Osterkaffee. Wenn ich das tue, dann bin ich mit mir selbst im Frieden." Du bist dorthin gefahren, weil du nicht zu Hause bleiben und im Satsang sein konntest. Das war dir einfach nicht möglich.
Das Wichtigste ist, dass du dir selbst treu bist. Aber was heißt das? Das heißt nicht, das zu tun, von dem du glaubst, dass es das Richtige wäre. Das heißt auch nicht, dass es das zu tun gilt, was du willst, sondern es heißt, dass du das tust, was das Leben jetzt gerade, jetzt im Moment, von dir will. Und das erkennst du ganz einfach daran, was dir möglich ist.
Link zum Zitat im Video bei 8m27s
Und das ist gut so. Und dadurch lernen wir. Dadurch lernen wir, uns immer mehr treu zu sein. Dadurch lernen wir, uns immer wieder zu vergeben. Dadurch lernen wir immer wieder, zu vergessen, was wir glauben, was richtig wäre, sondern immer im Moment zu leben. Das Leben ist wild und lebendig.
Und wir fühlen uns... Und mir geht es genau wie dir: ich fühle mich dann auch verkehrt. Ich fühle mich eigentlich immer verkehrt, egal, was ich tue, aber das macht nichts. Wir tun nur das, was uns möglich ist – und das tun wir mit Hingabe.
Dadurch lernen wir immer wieder, zu vergessen, was wir glauben, was richtig wäre, sondern immer im Moment zu leben. Das Leben ist wild und lebendig. Und mir geht es genau wie dir: ich fühle mich dann verkehrt, aber das macht nichts. Wir tun nur das, was uns möglich ist – und das tun wir mit Hingabe.
Link zum Zitat im Video bei 10m04s
Das Prädikat der reifen Seele
Link zum Thema im Video bei 10m50s
Und du sagst, du hast eine Glaubens- und Vertrauenskrise. Die hast du, wenn du gespalten bist, weißt du... Wenn du glaubst, du solltest das tun... Du glaubst, "Jesus will, dass ich das tue", oder "Swamiji meint, das sollte ich jetzt tun". Aber du merkst: das geht gar nicht, du hast überhaupt keine Lust dazu, du willst etwas ganz anderes, und dann glaubst du, du hättest ein Problem. Aber in Wirklichkeit gibt es das Problem nur hier oben; nur da.
Wir sind immer wieder das schwarze Schaf, wir sind immer wieder der verlorene Sohn, die verlorene Tochter, immer wieder. Aber Gott glaubt das nie, und Swamiji glaubt das nie – nur wir selbst. Dann sind wir gespalten; wir fühlen uns verkehrt; dann können wir nicht mehr das glauben, was wir wissen.
Eine Glaubens- und Vertrauenskrise hast du, wenn du gespalten bist; wenn du glaubst, du solltest dies oder jenes tun, aber merkst: du willst etwas ganz anderes. Und dann glaubst du, du hättest ein Problem. Wir sind immer wieder das schwarze Schaf. Aber Gott glaubt das nie, und Swamiji glaubt das nie – nur wir selbst.
Link zum Zitat im Video bei 10m50s
Deswegen erzähle ich so gerne auch von mir selbst, weil es mir ganz genauso geht, immer wieder.
Nur du weißt, was dein nächster Schritt ist. Nur du weißt, wo es dich am Sonntagmorgen, am Ostersonntagmorgen, hintragen will, und nur du kannst es herausfinden. Und dann tragen dich deine Füße nicht dorthin, wo du glaubst, dass du sein solltest, und dann dazu ja zu sagen: 'ja'. Und dann fühlt man sich verkehrt, und dann sagt man dazu 'ja'. Und dadurch lernen wir und wachsen wir und werden immer kräftiger.
Nur du weißt, was dein nächster Schritt ist. Nur du kannst es herausfinden. Und dann tragen dich deine Füße nicht dorthin, wo du glaubst, dass du sein solltest, und dann dazu 'ja' zu sagen... Und dann fühlt man sich verkehrt, und dann sagt man dazu 'ja'. Und dadurch lernen wir und wachsen wir und werden immer kräftiger.
Link zum Zitat im Video bei 12m14s
Es ist ein Prädikat der reifen Seele, dass sie sich verkehrt fühlt; ein Kennzeichen. Jesus hat sich... Die Jünger von Jesus waren die Verkehrten, die Einfachen, die Ahnungslosen. Die, die zu ihm gekommen sind, waren die Sünder, die Ausgestoßenen, die, von den anderen glaubten, dass sie verkehrt sind, und die selbst vollkommen überzeugt davon waren, dass sie verkehrt sind. Diese Menschen, die an sich selbst leiden, die sind offen für den Doktor, für die Heilung.
Es ist ein Prädikat der reifen Seele, dass sie sich verkehrt fühlt. Die, die zu Jesus gekommen sind, waren die Sünder, die Ausgestoßenen, die, von den anderen und sie selbst glaubten, dass sie verkehrt sind. Diese Menschen, die an sich selbst leiden, die sind offen für den Doktor, für die Heilung.
Link zum Zitat im Video bei 13m03s
Und die Menschen, die davon überzeugt sind, dass sie alles richtig machen – das waren damals die Schriftgelehrten, die Pharisäer, die angesehenen Menschen, all die, die es richtig machen –, die sind nicht offen. Die brauchen keine Hilfe. Die wissen nicht, dass sie Hilfe brauchen. Jesus hat es so ausgedrückt: die wissen nicht, dass sie spirituell tot sind.
Aber wenn man selbst in dieser Rolle ist, so wie du, so wie ich, dann fühlt es sich schwierig an und verkehrt. Aber es ist gut so! Deswegen kannst du Gott finden, deswegen kannst du deine Seele finden, deswegen bist du wach, und deine Augen sind auf.
Ich fürchte mich vor nichts – nur vor dem Tag, an dem ich glaube, dass ich richtig und gut bin und alles richtig mache. Dann bin ich in meinem Ego gefangen.
Ich fürchte mich vor nichts – nur vor dem Tag, an dem ich glaube, dass ich richtig und gut bin und alles richtig mache. Dann bin ich in meinem Ego gefangen.
Link zum Zitat im Video bei 15m02s
Und die Glaubenskrise und die Vertrauenskrise kommt eigentlich nur daher, dass wir den Meister, den Guru, den lebendigen Jesus, nicht verstehen.
Wir können einfach nicht verstehen. Wir nehmen alles persönlich und glauben... Wir interpretieren alles, was wir da so hören, und finden irgendwo immer etwas, was angeblich sagt: "Siehst du: ich mache es verkehrt. Mit mir stimmt etwas nicht. Irgendetwas ist schwierig an mir, irgendetwas ist verkorkst und hoffnungslos."
Und so ist es einfach. Damit müssen wir leben. So ist es nicht gemeint – aber so verstehen wir es einfach. Ich habe das im Satsang mit Soham immer wieder erlebt. Ich saß 20 Jahre lang, jeden Tag... Jeden Tag, wo Satsang war, saß ich im Satsang und habe miterlebt, wie Soham mit den Menschen sprach. Und ich habe die Gespräche verfolgt und gespürt – die Liebe, die Akzeptanz mit der Soham, mit jedem Einzelnen sprach.
Und dann habe ich oft die Reaktionen der Menschen hinterher miterlebt, als Soham gegangen war, oder ich habe mitbekommen, wie sie dann später wieder zu ihm kamen und ihm berichtet haben. Und ich habe es immer wieder, immer wieder, miterlebt, wie die Menschen das, was sie gehört haben, wovon ich Zeuge war, interpretiert haben als Urteil, als Verdammnis fast schon, als negative Bewertung, als Beweis, dass mit ihnen etwas nicht stimmt.
Ich habe so etwas nicht gehört. Das Gespräch, was ich miterlebt habe, war ein vollkommen anderes. Aber wir können es oft nicht so hören, wie es gemeint ist, weil wir einfach gefangen sind in unserer Programmierung, in unserem Ego.
Ja, so ist es einfach. Ich mache das so... Ich hatte gestern eine Frage von einer Dame, die mich gefragt hat über etwas, was Swamiji geschrieben hat in seiner Autobiografie, wo er über die Seelen spricht, die dämonisch werden.
Und ich habe noch lange darüber nachgesonnen, später.
Auch mir geht es so, genau wie dir, dass ich oft Dinge einfach nicht verstehe – und dann vergesse ich sie einfach. Den Rat hat mir Soham schon vor Jahrzehnten gegeben. E sagte: "wenn du irgendetwas nicht verstehst, vergiss es einfach. Wenn irgendetwas keine Resonanz hat mit dir, von dem, was ich sage", das sagte er mir, "dann ist es nicht für dich. Vergiss es einfach."
Manchmal habe ich es dann erlebt, dass ich viele Jahre später das Gleiche von ihm noch einmal gehört habe, und dann hatte es Resonanz mit mir. Dann war ich so weit. Dann konnte ich es verstehen – aber vorher nicht. Und das ist ein guter Rat. Alles, was du nicht verstehst, alles, was scheinbar negativ ist – vergiss es einfach. Aber manchmal hörst du etwas, da ist es, als würde dir jemand ein Geschenk in den Schoß legen, du hast so eine Resonanz damit. Das ist für dich.
Alles, was du nicht verstehst, alles, was scheinbar negativ ist – vergiss es einfach. Aber manchmal hörst du etwas, da ist es, als würde dir jemand ein Geschenk in den Schoß legen, du hast so eine Resonanz damit. Das ist für dich.
Link zum Zitat im Video bei 19m28s
Swamiji redet oft darüber, übrigens auch aus seiner eigenen Erfahrung. Er spricht oft darüber, dass der Schüler auf seinem Niveau hört, der Guru spricht aber auf des Gurus Niveau, ganz woanders, da oben. Und Swamiji sagt: ein Verstehen ist nicht möglich zwischen diesen beiden.
Und er sagt das, weil er es selbst mit seinen Gurus erlebt hat. In seine Autobiografie beschreibt er das so schön an vielen Stellen; wenn er bei einem seiner Gurus war, und die ihm irgendetwas erklärt haben, und er wusste, das ist irgendetwas Wunderbares – und er hat kein Wort verstanden. Er fühlte sich einfach nur total dumm.
Das ist für mich ein tolles Vorbild: dass das erlaubt ist; dass das okay ist.
Und zum Schluss dieser Einleitung, die natürlich jetzt schon wieder sehr lang geht, möchte ich noch etwas erzählen, woran ich erinnert wurde, jetzt, an Ostern. Jesus sprach vor der Kreuzigung mit seinen Jüngern. Er sprach zu ihnen und sagte ihn: "Alle von euch werden mich verlassen.
Alle von euch werden mich im Stich lassen." Er sagte zu Petrus, dass er ihn verleugnen wird. Er sagte ihnen alle möglichen Dinge, die sie tun werden, obwohl sie das überhaupt nicht tun wollten und obwohl sie das völlig falsch fanden. Und dann sagte Jesus: "Ich sage euch dies, damit ihr später versteht, dass es so sein sollte und ihr euch keine Vorwürfe macht."
Er hatte sie einfach geliebt. Er wusste: die sind so. Er wusste: die müssen so sein – deswegen hatte er sie ausgesucht –, jede einzelne von ihnen, einschließlich Judas. Wir sind so, wie wir sein sollen, jetzt gerade, und wir fühlen uns total verkehrt. Der Guru weiß, dass wir nicht verkehrt sind, aber wir wissen es nicht.
Jesus sagte vor der Kreuzigung zu seinen Jüngern: "Ihr alle werdet mich verlassen." Und dann sagte er: "Ich sage euch dies, damit ihr später versteht, dass es so sein sollte und ihr euch keine Vorwürfe macht." Er wusste: die müssen so sein – einschließlich Judas. Der Guru weiß, dass wir nicht verkehrt sind, aber wir wissen es nicht.
Link zum Zitat im Video bei 21m08s
Und wenn der Guru uns sagt, "alles ist in Ordnung mit dir", können wir es ihm nicht glauben. Aber ganz allmählich entdecken wir es selbst – ganz allmählich. So, genug der Vorrede. Danke für die Email von gestern.
Die KI in deinem Kopf ignorieren
Link zum Thema im Video bei 22m43s
Simone, hast du etwas, was du vorlesen magst?
[Simone:] Oh ja, eine Menge.
[Dhyan Mikael:] Oh, das ist schön. Grüß dich, Simone. Schön, dass du mir wieder zur Seite stehst.
[Simone:] Sehr gerne. Hallo.
Maria fragt: "Lieber Mikael, meine Frage ist: wie wird das für uns Menschen sein, wenn die KI kommt? Wird das schlimm sein? Kannst du etwas dazu sagen? Danke."
[Dhyan Mikael:] Mach dir keine Gedanken – wirklich nicht. Geh nur mit dem, was jetzt gerade passiert für dich. Mehr ist nicht notwendig.
Ich finde das mit der KI eine ganz tolle Sache. Ich habe gerade eben darüber nachgedacht. Ich verwende eine Software, mit denen ich meinen Newsletter schreibe und auch die Morgenmomente, die jeden Morgen rausgehen. Das ist im Prinzip ein Dienstleister, der es mir gestattet, diese E-Mails an viele Menschen jeden Tag zu versenden, und die bieten KI-Hilfe an, damit die Texte und das Ganze viel leichter geschrieben werden kann.
Ich verwende natürlich keine KI für solche Sachen. Jedes Wort schreibe ich selbst. Jeden Satz, den ich schreibe, muss ganz und gar von mir kommen, und alles andere wäre mir unmöglich. Aber wir sind jetzt schon in Zeiten, wo ganz viele Texte automatisiert geschrieben worden sind. Und wenn du dann ein Mensch bist, der seine Texte noch selbst schreibt, wenn du jemand bist, der seine Briefe noch selbst schreibt, dann hast du einen Riesenvorteil – denn die Menschen spüren das.
Jeder Mensch spürt das Echte. Und wenn die Welt unecht wird und du echt bleibst, oh, dann bist du reich. Die Menschen spüren das Echte, das Authentische.
Mach du dir nur Gedanken darüber, wie echt du bist. Sorge du dafür, dass deine KI nicht übernimmt – die da oben. Das da oben ist KI. Der Verstand ist KI. Der Verstand ist ein Algorithmus, der aus vorhandenen Daten – deine Erinnerungen – Schlussfolgerungen über die Gegenwart und Zukunft macht, die nichts mit dem zu tun haben, was gerade passiert. Das sind deine Gedanken, und die lernst du einfach zu ignorieren. Die KI – lerne, mit der umzugehen.
Der Rest ist nicht wichtig.
Und ich meine es wirklich so.
Weißt du... Wie dein Leben ist, hängt ganz allein davon ab, was du glaubst.
Wenn du weißt, dass Gott in deinem Inneren zu finden ist, und du dich nur nach innen wenden brauchst und alles seine Richtigkeit haben wird, auch wenn du das natürlich überhaupt nicht fühlen kannst am Anfang... Aber irgendwie weiß man es. Man weiß, dass es stimmt. Wenn du das jemanden sagen hörst, der das weiß, dann weißt du: "Ja, der hat recht". Deswegen bist du ja hier – nicht, weil ich so toll bin, sondern weil du das selbst weißt.
Und wenn du das weißt und das dann auch tust, wenn du dann entsprechend dein Bewusstsein nach innen wendest, dann... Jesus hat es so wunderbar gesagt. Das sind einfach Worte, die man niemals besser wird sagen können. Er sagte: "...und alles andere folgt dem nach". Ja, wenn du dich nach innen wendest, kommt alles andere, was notwendig ist, automatisch zu dir.
Du brauchst dir überhaupt keine Gedanken darüber machen. Aber wenn du glaubst, dass das, was wichtig ist und was du brauchst, von außen kommt und dass das alles wichtig ist und dass es wichtig ist, dass da draußen alles richtig zugeht, dann wird dein Leben so laufen, dass das wirklich stimmt. Das ist ein hartes Leben, denn das, was du da draußen vorfindest, ist unvorhersehbar.
Da ist keine Sicherheit, da ist nichts Permanentes, da ist nichts Dauerhaftes, da ist nichts Ewiges.
Und deine KI, die sagt dir dauernd: das da draußen ist wichtig. Und deine Freunde sagen das Gleiche, und dein Partner sagt das Gleiche und alle Menschen, die die du kennst, die sagen das Gleiche.
Nur so ein Verrückter wie Jesus sagt: "Nein, das läuft alles ganz anders". Dann hörst du das und du weißt: "das stimmt". Und dein Herz zerplatzt, so berührt bist du dann. Aber das dann zu leben, das ist die Herausforderung. Und das zu leben heißt ganz konkret: zu üben, die Gedanken zu ignorieren – zu meditieren; da kann man das besonders gut üben. Und damit ändert sich ganz allmählich alles. Mehr ist nicht notwendig. Wenn du deine KI ignorierst, dann kann dir die KI da draußen nichts anhaben.
Und wie gesagt: ich finde es toll, weil die wenigen Menschen, die authentisch bleiben, die werden dadurch noch sichtbar, noch wertvoller, noch... Ich weiß auch nicht; es ist einfach noch leichter alles. Danke, Maria. Danke für deine Frage.
Meditation – das reinigende Fegefeuer
Link zum Thema im Video bei 30m14s
[Simone:] Die nächste Frage kommt von Bernhard.
[Dhyan Mikael:] Guten Abend... ach, guten Abend? Hallo Bernhard. Ich freue mich, dass du da bist.
[Simone:] "Hallo Mikael. Ich empfinde beim alltäglichen Gebet voller Demut und Hingabe und tiefster Dankbarkeit mehr innere Ruhe und längere Glückseligkeit als beim Meditieren, welches ich ein halbes Jahr erfolglos praktiziert habe. Dies Beten mit der Meditation gleichzusetzen? Danke."
[Dhyan Mikael:] Mhm. Ich danke dir für diese wundervolle Frage.
Ja, die Samarpan-Meditation – ich nehme einmal an, du sprichst von der Samarpan-Meditation – die ist genau das, was du im Gebet machst. Wenn du so betest, wie du das beschrieben hast – in Demut sich hingeben –, das ist Samarpan-Meditation. 'Samarpan' bedeutet Hingabe. Das einzige Problem, das du bei der Meditation wahrscheinlich hast, ist, dass du glaubst, dass du da irgendetwas tun müsstest, irgendetwas richtig tun müsstest. Du sagst, du hast es erfolglos probiert.
Das kann nicht sein. Man kann die Samarpan-Meditation nicht erfolgreich machen, und deswegen kann man sie auch nicht erfolglos machen. Es geht nicht, weil du dich da hinsetzt und nichts tust und kein Ziel hast. Das Einzige, was du tust, ist, dass du all das, was du glaubst, tun zu müssen, dass du alles, was du glaubst, was wichtig wäre, dass du das ignorierst und einfach sein lässt. Und du gibst dich einfach hin. Im Prinzip ist es ein stilles Gebet.
Dein einziges Problem bei der Meditation ist, dass du glaubst, irgendetwas richtig machen zu müssen. Du sagst, du hast es erfolglos probiert. Das kann nicht sein. Man kann Samarpan-Meditation nicht erfolgreich machen, und deswegen kann man sie auch nicht erfolglos machen, weil du kein Ziel hast. Im Prinzip ist es ein stilles Gebet.
Link zum Zitat im Video bei 31m16s
In der Samarpan-Meditation, so ist es für mich, wende ich mich direkt Gott zu, unmittelbar – dem Gott, der da ist, hier, hier in mir –, und der ist da zu finden, wo die Stille herrscht und wo ich nichts mehr will und wo ich nichts mehr versuche und wo ich mich einfach nur hingebe. Das ist Meditation.
Für mich ist es die höchste Form von Gebet. Das ist genau das, was du beschreibst.
In der Samarpan-Meditation wende ich mich direkt Gott zu, und der ist da zu finden, wo die Stille herrscht und wo ich nichts mehr will und wo ich nichts mehr versuche und wo ich mich einfach nur hingebe. Das ist Meditation. Für mich ist es die höchste Form von Gebet.
Link zum Zitat im Video bei 32m13s
Und weißt du, wenn du die Samarpan-Meditation machst, dann ist es, als würdest du dich freiwillig dem aussetzen, was deine innere Wahrheit ist – dem Krach hier oben. Du gehst mit deiner Aufmerksamkeit in die Stille, ins Kronenchakra, und das lassen deine Gedanken nicht zu und holen dich immer wieder heraus.
Aber das ist kein schlechtes Zeichen.
Ich glaube, es könnte sein, dass dein einziges Problem mit der Samarpan-Meditation ist, dass du glaubst, es müsste etwas Bestimmtes geschehen. Viele Menschen glauben, sie müssten gedankenlos sein, und wenn das nicht passiert, dann machen sie etwas verkehrt. Ich selbst erlebe es anders.
Ich erlebe natürlich auch Gedanken, aber für mich ist es so: indem ich bereit bin, still sein zu wollen und dann diese ganzen Anteile in mir erlebe, die mich da herausziehen wollen... Indem ich bereit bin, das zu erleben und dann trotzdem immer wieder zum Kronenchakra zurückkehre, dadurch geschieht etwas – wenn ich es nicht bewerte.
Dadurch werde ich kräftiger: indem ich es immer wieder wage. Und dann werde ich wieder herausgezogen, und dann kehre ich wieder zurück, so gleichmütig, so stur, so still, wie ich nur kann.
Swamiji sagt: wenn du meditierst, ist es wichtig, dass du deine Meditation nicht bewertest; dass du nicht glaubst: "Ah, ich mache es verkehrt. Ah, das funktioniert. Ah, das funktioniert nicht." Und das liegt daran, dass du überhaupt nicht weißt, worauf es da ankommt.
In Wirklichkeit ist die Aufgabe ganz einfach: du setzt dich hin und ruhst mit deiner Aufmerksamkeit hier (im Kronenchakra), und immer, wenn du da nicht mehr bist, kehrst du einfach wieder dorthin zurück, so gut du eben kannst. Da gibt es nichts falsch zu machen. Ich mache das in jeder halben Stunde Tausende von Malen. Und irgendwann dämmert es dir: "Ah! Es kommt einfach nur darauf an, dass ich immer wieder zurückkehre."
Es kommt nicht darauf an, dass du dort bleibst – das kannst du nicht. Einfach immer wieder zurückkehren, wie im Gebet.
In Wirklichkeit ist die Aufgabe einfach: du ruhst mit deiner Aufmerksamkeit im Kronenchakra, und immer, wenn du da nicht mehr bist, kehrst du wieder dorthin zurück, so gut du eben kannst. Da gibt es nichts falsch zu machen. Es kommt nicht darauf an, dass du dort bleibst – das kannst du nicht. Einfach immer wieder zurückkehren, wie im Gebet.
Link zum Zitat im Video bei 35m37s
Für mich ist die Samarpan-Meditation reinste Form von Gebet. Da verbrennt man. Für mich ist sie das, was die Christen das Fegefeuer nennen. Indem ich bereit bin, still zu werden – und das passiert, wenn ich hier hochgehe –, beginne ich, alles in mir zu spüren, was nicht still ist.
Und dazu bereit sein – und dann immer wieder zurückzukehren ins Kronenchakra, immer wieder zurückkehren zur Stille; wieder bereit zu sein, den Lärm in mir wieder zu hören, von den Gedanken wieder gegriffen zu werden, und dann wieder zurückkehren, immer wieder – das ist für mich diese höchste Form von Gebet.
Für mich ist die Samarpan-Meditation das Fegefeuer. Indem ich bereit bin, still zu werden, beginne ich, alles in mir zu spüren, was nicht still ist. Dann zurückzukehren ins Kronenchakra, zur Stille; wieder bereit zu sein, den Lärm in mir zu hören, von den Gedanken gegriffen zu werden, und dann immer wieder zurückkehren – das ist die höchste Form von Gebet.
Link zum Zitat im Video bei 36m35s
Ich weiß natürlich nicht, was dein Kopf dir erzählt, warum das für dich nicht funktioniert; was da der konkrete Grund ist. Das spielt aber auch gar keine Rolle. Es kann nicht stimmen.
Ich will es mal so ausdrücken: in den Augen Gottes kannst du nichts falsch machen – nur in deinen eigenen.
In den Augen Gottes kannst du nichts falsch machen – nur in deinen eigenen.
Link zum Zitat im Video bei 38m13s
Danke Bernhard. Ich freue mich sehr, dass du da bist.
„Macht euch die Erde untertan“
Link zum Thema im Video bei 38m42s
[Simone:] Jetzt lese ich die nächste Frage vor. Sie kommt von Gabriella.
[Dhyan Mikael:] Gabriella, guten Tag. Schön, dass du da bist.
[Simone:] "Gestern beim Osterspaziergang kamen wir auf das Bibelzitat: "Macht euch die Erde untertan". Kannst du dazu etwas sagen oder übersetzen, lieber Mikael? Danke für den heutigen Satsang. Gabriella."
[Dhyan Mikael:] Danke für diese schöne Frage. Ja, ich sage gerne etwas dazu. Schau, es ist, als wärst du... In Wirklichkeit bist du eine Seele, und du bist hier auf der Erde, in diesem Körper, um zu erleben, dass du eine Seele bist und nicht der Körper. Du kannst es nur erleben mit dem Körper – der du nicht bist. Der Körper ist die Erde. Die Seele ist, wer du wirklich bist. Aber du bist vollkommen mit dem Körper identifiziert. Der Körper bestimmt dich. Die Gelüste des Körpers, die Ängste des Körpers, die Gedanken des Körpers, bestimmen dich. Du hast nichts zu sagen.
Und das steht völlig auf dem Kopf, denn du bist die Seele, die den Körper hat.
Du bist nicht eine Seele, die von einem Körper besessen wird, sondern du bist die Seele, die den Körper benutzen darf. Der Diener ist der Herr im Haus, normalerweise, bei allen Menschen. Der Körper bestimmt.
Die Seele ist, wer du wirklich bist. Aber du bist vollkommen mit dem Körper identifiziert. Die Gelüste des Körpers, die Ängste des Körpers, die Gedanken des Körpers, bestimmen dich. Du hast nichts zu sagen. Und das steht völlig auf dem Kopf. Der Diener ist der Herr im Haus, normalerweise, bei allen Menschen. Der Körper bestimmt.
Link zum Zitat im Video bei 39m30s
Und wenn gesagt wird: "mach dir die Erde untertan" – das ist deine Erde: dieser Körper. Den hast du dir untertan zu machen. Und das heißt übersetzt: nicht der Körper bestimmt, sondern du.
Du bestimmst, wo es lang geht, nicht die Wünsche und Gelüste des Körpers. Klar, der Körper hat Hunger, der soll sein Essen bekommen. Aber wenn es das ist, was dich bestimmt und was dich sorgt, dann stimmt etwas nicht. In der Bergpredigt sagt Jesus: "Was kümmert ihr euch darum, was ihr essen werdet? Was kümmert ihr euch darum, wie ihr euch kleiden werdet? Kümmert euch einzig und allein um das Reich Gottes" – da spricht er vom Inneren.
Wenn gesagt wird: "mach dir die Erde untertan" – das ist deine Erde: dieser Körper. Den hast du dir untertan zu machen. Und das heißt übersetzt: nicht der Körper bestimmt, sondern du. Du bestimmst, wo es lang geht, nicht die Wünsche und Gelüste des Körpers. Klar, der Körper hat Hunger, der soll sein Essen bekommen. Aber wenn es das ist, was dich bestimmt und was dich sorgt, dann stimmt etwas nicht.
Link zum Zitat im Video bei 40m26s
Und wenn du das tust, dann ergeben sich die anderen Sachen von selbst, ohne dass du dir darüber Sorgen machen musst. Das Einzige, worum du dich wirklich sorgen solltest, ist die Nähe zu deiner Seele, zu dem heiligen Anteil in dir, zu dem Himmel in dir. Und der irdische Teil von dir, dieser Körper – alles, was der braucht, ergibt sich dann von selbst. Aber wir kümmern uns nur um den irdischen Teil.
In der Bergpredigt sagt Jesus: "Was kümmert ihr euch, was ihr essen und wie ihr euch kleiden werdet? Kümmert euch um das Reich Gottes" – da spricht er vom Inneren. Wenn du das tust, ergeben sich die anderen Sachen von selbst, ohne dass du dir darüber Sorgen machen musst. Das Einzige, worum du dich sorgen solltest, ist die Nähe zu deiner Seele.
Link zum Zitat im Video bei 41m09s
Ja, und "macht euch die Erde untertan" heißt einfach: werdet zur Seele. Der Körper muss wieder zum Diener werden, nicht zum Meister.
Und wie schwer das ist, merkst du, wenn du meditierst. Da zieht die Erde an dir – dein Körper mit seinen Gedanken, alles, was du da draußen... Mit Erde ist die Welt gemeint, alles da draußen.
Wenn du König bist, dann rennst du nicht deinen Untertanen hinterher. Du sitzt auf dem Thron. Die Untertanen kommen zu dir. Du dienst ihnen als König, aber du rennst ihnen nicht hinterher. Aber wir rennen unserem Körper hinterher und haben uns selbst vergessen.
"Macht euch die Erde untertan" heißt: werdet zur Seele. Der Körper muss wieder zum Diener werden, nicht zum Meister. Wie schwer das ist, merkst du, wenn du meditierst. Da zieht die Erde an dir – der Körper mit seinen Gedanken. Wenn du König bist, rennst du nicht deinen Untertanen hinterher. Wir rennen dem Körper hinterher und vergessen uns selbst.
Link zum Zitat im Video bei 42m14s
Aber das kann man nicht mental machen. Das ist dann auch wieder nur "Mind Fuck"... Ich mag dieses englische Wort sehr. Es ist so treffend.
Das muss man praktisch machen, und darüber gibt es ganz viele Missverständnisse. Es gibt Menschen, die quälen ihren eigenen Körper absichtlich... In der christlichen Tradition gab es das oft: Menschen, die ihren Körper geißeln, als wäre der Körper schlecht oder schuld an irgendetwas. Indem sie Ihren Körper geißeln, wollen sie die Identifizierung mit dem Körper brechen. Aber in Wirklichkeit ist das eine völlig kranke Art und Weise, weil dadurch in Wirklichkeit das noch verstärkt wird.
Der einzige Weg da heraus ist, es nicht ernst zu nehmen – sich einfach abwenden. Wenn etwas nicht wichtig ist, dann kümmerst du dich einfach gedanklich nicht darum. Du gibst dem einfach keine Aufmerksamkeit. Du quälst es nicht, du vernachlässigst es nicht, aber du bist deswegen nicht in Panik, und das steht auch nicht ganz oben auf deiner Prioritätenliste. Ganz oben auf der Prioritätenliste sollte stehen: "ich wende mich dem Innen zu" – das, was Jesus das Reich Gottes nannte.
Und wenn du das übst beim Meditieren, indem du einfach die Gedanken ignorierst, da verliert die Welt die Macht.
So machst du dir die Welt untertan: einfach, indem du sie auf ihren Platz verweist, da wo sie hingehört.
Du kümmerst dich um das Wichtige. Wenn du fähig wirst, dich dem Wichtigen zuzuwenden und nicht mehr dem Weltlichen, und das ist hauptsächlich dieser Körper, dann wird alles anders.
Und wenn du dann begriffen hast, worum es wirklich geht, und du dem Wichtigen die Aufmerksamkeit gibst, dann wird es auch ganz einfach, sich um diesen Diener – unser Körper ist unser Diener –, zu kümmern, viel einfacher, als es ist, wenn wir mit diesem Körper identifiziert sind.
Wenn du fähig wirst, dich dem Wichtigen zuzuwenden und nicht mehr dem Weltlichen, dann wird alles anders. Und wenn du dem Wichtigen die Aufmerksamkeit gibst, dann wird es auch einfach, sich um diesen Diener, unseren Körper, zu kümmern, viel einfacher, als es ist, wenn wir mit diesem Körper identifiziert sind.
Link zum Zitat im Video bei 45m30s
Es wird natürlich völlig missverstanden, wie alles. "Macht euch die Erde untertan" heißt nicht, die Erde auszubeuten oder diesen Körper auszubeuten oder zu beherrschen. Das heißt einfach, dass du wieder auf den Thron kommst, auf deinen Thron: der ist innen – deine Seele. Da gehörst du hin.
Und wenn du deinen Fokus darauf hast... Solch einen Mensch, den erkennst du daran, dass er sanft mit sich ist, mit seinem Körper und mit der Welt, mit den Tieren, mit der Natur. Da ist man einfach nur noch voller Wertschätzung für diese Dinge. Es ist also genau umgekehrt, wie man es sich normalerweise vorstellt, wenn man nicht weiß, was das bedeutet.
"Macht euch die Erde untertan" heißt nicht, die Erde oder diesen Körper auszubeuten. Das heißt, dass du wieder auf den Thron kommst: der ist innen – deine Seele. Da gehörst du hin. Und wenn du deinen Fokus darauf hast... Solch einen Mensch erkennst du daran, dass er sanft mit sich ist, mit seinem Körper und mit der Welt, mit den Tieren, mit der Natur.
Link zum Zitat im Video bei 46m41s
Ja, und das kannst du entdecken, indem du meditierst.
Danke, Gabriella.
Ich freu mich, dass du da bist.
Meditieren ohne Ambitionen
Link zum Thema im Video bei 48m30s
[Simone:] Lieber Mikael, Christopher hat die Hand gehoben, ich nehme an, weil du mit Mikael sprechen willst. Ich schalte dich jetzt mal frei.
[Dhyan Mikael:] Ja, sehr gerne.
[Christopher:] Hallo, Mikael
[Dhyan Mikael:] Hallo Christopher. Grüß dich. Wie schön, dass du da bist.
[Christopher:] Ja, finde ich auch. Ich freue mich.
Ja, meine Frage. Du hast einmal in einem Video gesagt, eine Zeit lang hast du probiert, auch abends zu meditieren oder auch mal tagsüber, das weiß ich jetzt nicht mehr so genau. Du hast es aber dann gelassen und hast gesagt, die halbe Stunde morgens ist es genau das Richtige, und mehr ist auch nicht gut oder braucht man nicht. Und jetzt hast du eben auch von der Stille gesprochen.
Und die Stille ist ja eigentlich das, was wir halt sind, und wohin die Samarpan-Meditation auch führt. Und ich frage mich halt in solchen Situationen, wo ich tagsüber bemerke, dass ich in Gedanken bin oder Emotionen: ist es da nicht hilfreich, dann die Aufmerksamkeit in die Stille zu schicken, also ins Kronenchakra, oder überhaupt in die an die Stille zu denken?
[Dhyan Mikael:] Ja, danke für deine Frage. Das ist natürlich total hilfreich. Ich mache das den ganzen Tag – immer, wenn es mir so geht, wie du das gerade beschrieben hast. Wenn ich merke: oh, ich habe mich verloren, ich bin in Gedanken oder ich bin gerade gestresst, oder immer, wenn ich dran denke, gehe ich in die Stille zurück, während ich etwas tue.
Und ich habe das nicht wirklich exakt so gesagt, wie du das in Erinnerung hast mit dem nicht mehr meditieren als die halbe Stunde. Wenn ich das Gefühl hätte, dass ich es brauche, jetzt zu meditieren, weil ich mich völlig zerfranst habe oder weil ich mich verloren habe, dann würde ich das machen.
Wovon ich sprach, war etwas anderes. Ich sprach davon, dass ich irgendwann einmal bemerkt habe: es gefällt mir, lange zu meditieren, und ich habe eine Art Sport daraus gemacht. Ich habe festgestellt, dass ich eine Ambition entwickelt hatte. Ich habe meditiert, und dann habe ich auf die Uhr geschaut und habe gemerkt: "oh, eine Stunde, 10 Minuten habe ich meditiert – das ist jetzt richtig gut". Ich war stolz darauf, länger meditiert zu haben.
Und da habe ich gemerkt: "Moment mal – das kann nicht richtig sein." Meditation hat nichts mit Stolz zu tun, mit Richtigmachen. "Länger meditieren" heißt nicht "besser sein". Da habe ich gemerkt: "Moment mal, hier gehe ich in die Irre". Und deswegen war ich dankbar für Swamijis ganz klare Aussage: eine halbe Stunde reicht, mehr brauchst du nicht. Du brauchst nie das Gefühl haben, länger ist besser.
Und er sagt das, weil er uns kennt und unseren Verstand, der immer ambitioniert ist und der immer versucht, uns als falsch hinzustellen. Aber wenn ich mich irgendwann tagsüber in Not fühle und denke: "ach, jetzt meditieren...", dann würde ich das machen. Und wie gesagt: ich mache das die ganze Zeit. Immer, wenn ich daran denke, kehre ich zum Kronenchakra zurück. Da bin ich zu Hause; natürlich.
[Christopher:] Prima, ja. Danke, das wollte ich so hören.
[Dhyan Mikael:] Danke, Christopher. Schön, dass du da bist.
[Christopher:] Wir sehen uns im Mai dann.
Die Magie von Retreat
Link zum Thema im Video bei 52m30s
[Dhyan Mikael:] Ja, ich freu mich sehr. Christopher hat es gerade angesprochen. Er hat den Mai angesprochen. Er bezieht sich auf das Retreat, das dort stattfindet, der Retreat, und ich freu mich sehr darauf. Im Ende Mai findet der erste Retreat mit mir statt, in Oberösterreich zwischen Salzburg, Passau und Linz. Und falls du Lust hast, einmal ein paar Tage deinem normalen Alltag enthoben nur zu dir zu schauen, nur auf deine Seele, dann lade ich dich ein, zu kommen.
Ich habe selbst das große Glück gehabt, über viele Jahre mit meinem Meister Soham im Retreat sein zu dürfen, immer wieder, viele Male im Jahr, und auch heute noch manchmal, wenn ich bei ihm bin, um zu assistieren bei der Technik oder so. Wenn ich dort im Retreat sitze, ist es ein unendliches Geschenk. Ich kann nicht erklären, was da passiert, aber man kommt sich selbst einfach so nah, und es tut einfach so gut. Und ich möchte dazu auch noch etwas sagen. Du brauchst es nicht, weißt du... Christopher, ich spreche jetzt nicht dich speziell an, sondern allgemein.
Es ist nicht so, dass man irgendwelche Seminare kaufen muss oder Retreats kaufen muss, weil das notwendig ist.
Und ich sage das einfach dazu, weil es mir wichtig ist, wirklich ehrlich zu sein. Kein Mensch braucht "Retreat mit Mikael", aber es kann wirklich wundervoll sein und es kann gut tun. Und wenn du spürst: du hast Lust drauf... Wenn du spürst: deine Seele will dahin, ach, dann komm. Aber wenn du diese Lust nicht verspürst oder diese Dringlichkeit, dann ist es nicht notwendig. Folge deiner Freude, folge deine deiner Seele.
Und im Retreat... Weißt du, es ist nicht so, dass ich dir etwas gebe. Das kann ich nicht. Kein Mensch kann dir etwas geben, noch nicht einmal ein Guru, und erst recht nicht ich. Aber was passiert ist: wenn du jemanden nahekommst, der innen ist, für den es selbstverständlich ist, innen zu sein, dann passiert dir das plötzlich auch. Und dadurch, dass du nach innen gehst, dadurch entdeckst du alles, dadurch bekommst du alles.
Im Retreat fühlt man sich oft so reich beschenkt, aber das kommt nicht von außen. Es kommt einfach daher, dass man sich selbst viel näher kommt als normalerweise, besonders, wenn man dann mehrere Tage in diesem Feld ist, wo man sich wirklich ganz und gar auf sich selbst einlassen kann. Und da kommt die Magie her. Und deswegen sage ich: du brauchst keinen Mikael – denn dieses 'Innen' trägst du auch jetzt schon mit dir herum.
Das ist jetzt schon da. Alles, was du im Retreat entdecken kannst, ist auch jetzt schon da. Deswegen ist mein Job so leicht. Ich brauche mir keine Mühe geben, dir irgendetwas zu geben. Und doch sage ich dir: es ist einfach ein unendliches Geschenk. Wenn du dazu Lust hast, wenn du die Energie und die Freude dafür verspürst, dann komm einfach.
Im Retreat fühlt man sich so reich beschenkt, aber das kommt nicht von außen. Es kommt daher, dass man sich selbst näher kommt. Daher kommt die Magie. Deswegen sage ich: du brauchst keinen Mikael – denn dieses 'Innen' trägst du auch jetzt schon mit dir herum. Alles, was du im Retreat entdeckst, ist jetzt schon da. Deswegen ist mein Job so leicht.
Link zum Zitat im Video bei 55m45s
Ja, Simone...
[Simone:] Ich lese weiter vor.
[Dhyan Mikael:] Ja, bitte.
Bring deinen Frieden einfach mit
Link zum Thema im Video bei 56m58s
[Simone:] Die nächste Frage ist von Kati.
[Dhyan Mikael:] Hallo, Kati.
[Simone:] "Wie kann ich echten Frieden in der Familie erleben?"
[Dhyan Mikael:] Vergiss es. Du suchst an der falschen Stelle. Wenn du deine Frage verkürzt, ist es besser: "Wie kann ich echten Frieden erleben? Punkt." Wenn du sagst: ich will echten Frieden erleben, und zwar in der Familie, dann machst du es dir sehr schwer. Das ist, wie wenn du sagst: wie kann ich frisches Wasser finden in der Sahara. Dann machst du es dir wirklich schwer. Das ist nicht nötig. Ich will dir sagen, wie das funktioniert. Finde du echten Frieden – und dann hast du ihn. Und wenn du dann zu deiner Familie gehst, bringst du deinen Frieden einfach mit.
So funktioniert es, und nur so.
Du fragst: "wie kann ich echten Frieden in der Familie erleben?" Vergiss es. Du suchst an der falschen Stelle. Das ist, wie wenn man frisches Wasser in der Sahara finden will. Finde du echten Frieden – und dann hast du ihn. Und wenn du dann zu deiner Familie gehst, bringst du deinen Frieden einfach mit. So funktioniert es, und nur so.
Link zum Zitat im Video bei 57m03s
Jesus sagte: "Ich gebe dir meinen Frieden". Wie hat er das gemacht? Ich habe es dir gerade beschrieben, als ich über Gurus sprach.
Jesus hat radikal im Innen gelebt, so radikal, dass ihm alles andere egal war.
Und diese Macht, diese unglaubliche Kraft, sich nach innen zu wenden, die ist ansteckend. Deswegen kommst du, du brauchst nur an Jesus denken, nach innen – und da ist Frieden.
Jesus sagte: "Ich gebe dir meinen Frieden". Wie hat er das gemacht? Er lebte radikal im Innen, so radikal, dass ihm alles andere egal war. Und diese Macht, diese unglaubliche Kraft, sich nach innen zu wenden, die ist ansteckend. Deswegen kommst du, du brauchst nur an Jesus denken, nach innen – und da ist Frieden.
Link zum Zitat im Video bei 58m15s
Und das muss man üben, sonst fällst du da sofort wieder heraus. Das macht man, wenn man jeden Morgen die Meditation macht. Und dann, mit den Jahren, wirst du da immer verwurzelter. Du wirst immer mehr selbst zum Jesus. Swamiji sagt das so: "Ich bin nicht hier, um dich von mir abhängig zu machen. Ich bin hier, um deine Seele zu deinem Guru zu machen." Dein innerer Frieden wird immer stabiler, das Fundament wird immer größer, immer fester, immer breiter.
Und irgendwann kannst du zu deiner Familie gehen, zu den Menschen, die dich am leichtesten in den Unfrieden bringen können, und kannst selbst da innen und in Frieden bleiben – selbst, wenn du bei deiner Mutter bist, selbst, wenn du deinem Vater gegenüberstehst, kannst du in dir und im Frieden bleiben. Das ist der einfache Weg.
Es ist nicht möglich, dass du Frieden stiftest. Wenn du versuchst, Menschen, die keinen Frieden kennen und auch keinen Frieden wollen – die wollen keinen Frieden, das wissen sie aber nicht –, denen kannst du keinen Frieden bringen. Das geht nicht. Den müssen sie selbst finden. Aber wenn du gelernt hast, in dir zu leben und dann dort bist und mit denen eine Tasse Tee trinkst, dann geschieht mit ihnen das, was mit dir geschieht, wenn du hier im Satsang bist.
Du bist bei jemandem, der vielleicht ein bisschen mehr innen ist als du – und du fällst mehr nach innen, als du normalerweise bist, und du erlebst Frieden. Dann trinken die mit dir eine Tasse Tee, und dann erleben die in sich etwas, was sie sonst nicht erleben. Aber du kannst nicht darüber sprechen, du kannst keine Tipps geben, du kannst sie nicht darauf hinweisen.
Das Einzige, was du tun kannst, ist, dich um deinen eigenen Unfrieden kümmern, deine Gedanken ignorieren, deinen Balken aus deinem Auge ziehen – so hat es Jesus ausgedrückt. Kümmere dich nicht um den Unfrieden der anderen. Kümmere du dich um deinen eigenen Unfrieden, um den Krieg in dir. Dann ist dein Frieden ansteckend. Das ist das Einzige, was funktioniert. Das aber funktioniert richtig gut.
Das Einzige, was du tun kannst, ist, dich um deinen eigenen Unfrieden kümmern, deine Gedanken ignorieren, deinen Balken aus deinem Auge ziehen – so hat es Jesus ausgedrückt. Kümmere dich nicht um den Unfrieden der anderen. Kümmere du dich um deinen eigenen Unfrieden, um den Krieg in dir. Dann ist dein Frieden ansteckend.
Link zum Zitat im Video bei 1h01m23s
Danke. Danke für diese wunderschöne Frage. Ich liebe diese lebensechten Fragen. Danke.
Über die Einführung in die Samarpan-Meditation
Link zum Thema im Video bei 1h02m17s
Ach, übrigens, noch eine Anmerkung... Ich spreche ja immer wieder über die Samarpan-Meditation, die, wie gesagt, nichts mit mir zu tun hat. Ich meditiere einfach, genau wie du. Ich habe die vor siebeneinhalb Jahren kennengelernt. Heute ist Montag, und immer montagabends, ich glaube auch heute Abend... Oder, Simone? Heute Abend ist auch Einführung, ja? Jeden Montagabend kann man online eine deutschsprachige Einführung in die Samarpan-Meditation mitmachen. Auf meiner Website, auf der Samarpan-Meditation-Seite, findest du die Links dazu.
Und falls du die noch nicht kennst, falls du Lust hast, die kennenzulernen, dann ist heute Abend eine ganz tolle Gelegenheit, da mitzumachen. Die Einführung geht, glaube ich, um halb sieben los, oder Viertel vor Sieben heute Abend, das geht online über Zoom, und da erfährst du einiges über die Samarpan-Meditation, und zwar direkt von den Menschen, die von Swamiji dazu autorisiert sind, um anderen die Meditation offiziell nahezubringen.
Ich erzähle zwar auch die ganze Zeit darüber, aber es ist mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass es dort sozusagen die offizielle abgesegnete Information dazu gibt. Die Einführung geht etwa eine Dreiviertelstunde bis halb acht, dann werden da eine halbe Stunde lang Nachrichten und Neuigkeiten von Swamiji erzählt, und dann, zwischen 8 Uhr und 8 Uhr 30 heute Abend, wird dann online gemeinsam meditiert. Da kannst du einfach direkt mitmachen. Ja, also, falls du Lust hast – das nur als Tipp am Rande. Simone, wäre es dir möglich, vielleicht nachher einfach im Chat den Link dazu zu posten?
[Simone:] Ja, natürlich, das mache ich gerne.
[Dhyan Mikael:] ...in YouTube und Zoom. Danke. Dann brauchen die Leute nämlich nicht lange suchen. Vielen Dank. Okay, soviel dazu.
Gefühle sind keine große Sache
Link zum Thema im Video bei 1h04m15s
[Simone:] Dann lese ich die Frage vor von Elisabeth als Nächstes.
[Dhyan Mikael:] Elisabeth, hallo. Ich freue mich, dass du hier bist.
[Simone:] "Hallo Mikael. Seit Mai letzten Jahres leide ich unter starken Ängsten. Du hast mir schon geschrieben, dass es alte Ängste sind und ich sie hereinlassen soll. Kannst du noch etwas dazu sagen?"
[Dhyan Mikael:] Ja, mit Worten ist es immer so eine Sache. Da stellt man sich dann gleich schwierige Sachen vor. Schau, es ist ganz einfach. Du spürst die Angst, irgendwie, jeder spürt sie anders, und jede Angst ist auch anders. Und mit "hereinlassen" meine ich einfach, sie da sein zu lassen. Du brauchst nichts Spezielles mit ihr machen, im Gegenteil. Du brauchst dich gar nicht groß um sie kümmern... einfach da sein lassen. Du spürst die Angst: "okay, die Angst ist da, in Ordnung". Vielleicht schwitzt du vor Angst, vielleicht zitterst du vor Angst: "okay, ich zittere".
Oder du bist nervös: "okay, ich bin nervös". Dann machst du den Abwasch, und die Angst darf einfach dabei sein. Und du meditierst; du nimmst die Angst einfach mit ins Kronenchakra, wie ein Kind, das einfach dabei ist. Du brauchst dich nicht ständig damit beschäftigen; es ist einfach dabei. Einfach da sein lassen – ganz einfach.
Schau, es ist ganz einfach. Du spürst die Angst, und du brauchst nichts Spezielles mit ihr machen, im Gegenteil: einfach da sein lassen. Dann machst du den Abwasch, und die Angst darf einfach dabei sein. Und du meditierst; du nimmst die Angst einfach mit ins Kronenchakra, wie ein Kind, das einfach dabei ist.
Link zum Zitat im Video bei 1h04m57s
Wir wollen etwas mit den Gefühlen machen, damit sie weggehen. Und ich meine ganz einfach, dieses 'Weghabenwollen' sein zu lassen – mehr ist nicht notwendig. Alles andere geschieht von selbst, ganz natürlich, ganz einfach, mit der Zeit. Es braucht nur Zeit.
Du brauchst dich nicht mit der Angst beschäftigen; sie ist einfach dabei. Einfach da sein lassen – ganz einfach. Wir wollen etwas mit den Gefühlen machen, damit sie weggehen. Aber einfach dieses 'Weghabenwollen' sein zu lassen – mehr ist nicht notwendig. Alles andere geschieht von selbst, ganz natürlich, ganz einfach, mit der Zeit. Es braucht nur Zeit.
Link zum Zitat im Video bei 1h06m02s
Und ich sagte dir, die Angst ist alt, und ich habe dir das deswegen gesagt, weil wir normalerweise dazu neigen, bei solchen intensiven Gefühlen, die unseren Alltag bestimmen und die auch immer wiederkommen, dass wir wissen wollen, wo sie herkommen. Und dann gibt es in unserem heutigen Leben natürlich irgendeinen Auslöser. Vielleicht hast du eine Situation in der Beziehung gehabt, die diese Angst getriggert hat, oder in der Arbeit oder sonst wo.
Aber die Angst, die kennst du schon viel länger. Das heißt: die Angst hat in Wirklichkeit gar nichts mit dem Auslöser zu tun, den du jetzt gerade in deinem heutigen Leben erlebst. Und ich habe dir gesagt, die Angst ist alt, damit du nicht über den Auslöser nachdenkst, der dir die Angst heute beschert hat. Du weißt einfach: die Angst gehört zu mir, schon lange. Ich habe vergessen, wo sie herkommt, aber sie ist da – und sie darf da sein.
Ich habe dir gesagt, die Angst ist alt, damit du nicht über den Auslöser nachdenkst, der dir die Angst heute beschert hat. Du weißt einfach: die Angst gehört zu mir, schon lange. Ich habe vergessen, wo sie herkommt, aber sie ist da – und sie darf da sein.
Link zum Zitat im Video bei 1h07m18s
Was nicht hilft, ist, darüber nachzudenken: Wo kommt sie her? Was will sie mir sagen? Was muss ich jetzt damit tun? Wie kann ich sie gehen lassen? Wie kann ich sie auflösen?
Gefühle mögen dieses Rampenlicht nicht. Die wollen einfach da sein, mehr nicht.
Leiste ihr einfach Gesellschaft. Soham hat es einmal wunderschön ausgedrückt. Er hat gesagt: "Wenn du die Angst nicht mehr wegschickst, sondern sie einfach da sein darf, dann hat die Angst keine Angst mehr." Dann ist es einfach Angst, die da sein darf. Es ist viel einfacher, als wir uns das vorstellen. Das Einzige, was du brauchst, ist Geduld. Du lässt sie einfach da sein und vergisst jeglichen Hintergedanken, sie loszuwerden.
Was nicht hilft, ist, darüber nachzudenken: Wo kommt die Angst her? Was will sie mir sagen? Was muss ich jetzt damit tun? Wie kann ich sie gehen lassen? Wie kann ich sie auflösen? Gefühle mögen dieses Rampenlicht nicht. Die wollen einfach da sein, mehr nicht. Leiste ihr einfach Gesellschaft.
Link zum Zitat im Video bei 1h07m48s
Weißt du, wenn du jetzt die Angst hier sein lässt, weil du weißt, dass sie dann weggeht, ist das nicht besonders freundlich. Nein. Lass die Angst da sein, als wäre sie ein Teil von dir. Sie darf einfach da sein. Du schickst deinen rechten Arm ja auch nicht weg, oder deinen großen Zeh. Und genauso, wie die da sein dürfen, darf die Angst auch da sein, und all die anderen Gefühle auch.
Soham hat gesagt: "Wenn du die Angst nicht wegschickst, sondern sie einfach da sein darf, dann hat die Angst keine Angst mehr." Dann ist es einfach Angst, die da sein darf. Es ist viel einfacher, als wir uns das vorstellen. Das Einzige, was du brauchst, ist Geduld. Du lässt sie einfach da sein und vergisst jeglichen Hintergedanken, sie loszuwerden.
Link zum Zitat im Video bei 1h08m15s
Keine große Sache.
Wenn du die Angst hier sein lässt, weil du weißt, dass sie dann weggeht, ist das nicht besonders freundlich. Nein – lass sie da sein, als wäre sie ein Teil von dir. Du schickst deinen rechten Arm ja auch nicht weg, oder deinen großen Zeh. Und genauso, wie die da sein dürfen, darf die Angst auch da sein, und all die anderen Gefühle auch. Keine große Sache.
Link zum Zitat im Video bei 1h08m53s
Und ich meine nicht, dass die Angst an sich nicht groß wäre. Ich weiß, Angst kann sehr groß sein, aber in Wirklichkeit ist es keine große Sache. Die Angst hat nicht zu bedeuten, dass etwas ganz Wichtiges dahintersteckt, um das du dich unbedingt kümmern musst. Alles, worum du dich kümmern musst, kommt zu dir, häppchenweise, ganz allmählich, ganz natürlich.
Ich kenne das selbst. Ich bin ein Angsthase. Ich kenne Angst gut. Aber wenn du dann mal mit der Angst Freundschaft geschlossen hast und sie da sein darf, dann wirst du feststellen, dass sie in Wirklichkeit ganz anders ist, als du dachtest. Lass dich überraschen. Und frag gerne noch einmal, wenn irgendetwas unklar ist. Das sind Sachen, die wir nie gelernt haben, weißt du. Die ganze Welt sagt andere Sachen. Wenn du da noch Fragen hast oder dir irgendetwas schwierig ist, freue ich mich, noch einmal von dir zu hören. Danke, Elisabeth. Ich freue mich sehr, dass du da bist.
Ich weiß, Angst kann sehr groß sein, aber in Wirklichkeit ist es keine große Sache. Die Angst hat nicht zu bedeuten, dass etwas ganz Wichtiges dahintersteckt, um das du dich kümmern musst. Wenn du mit ihr Freundschaft geschlossen hast und sie da sein darf, wirst du feststellen, dass sie ganz anders ist, als du dachtest. Lass dich überraschen.
Link zum Zitat im Video bei 1h09m29s
Hingabe fortwährend praktizieren
Link zum Thema im Video bei 1h11m04s
[Simone:] Die nächste Frage ist von Tim.
[Dhyan Mikael:] Hallo, Tim. Grüß dich. Schön, dass du da bist.
[Simone:] "Lieber Mikael, kann es sein, dass ein spiritueller Lehrer seine Essenz verliert und nicht mehr aus seiner reinen Quelle handelt, sondern aus seinem Ego? Danke für deine Antwort."
[Dhyan Mikael:] Ich kann ja nur von mir sprechen, und ich weiß, dass ich jederzeit aus der Essenz fallen kann; dass ich jederzeit im Ego verloren gehen kann.
Das, was du "in der Essenz sein" nennst, ist der Zustand der Hingabe. Es ist nichts, was man einmal macht, und dann ist man da. Es ist eine innere Haltung, die man fortwährend pflegt und praktiziert. Und in dem Moment, wo du das nicht tust, bist du wieder heraus.
Es kann also jederzeit passieren. Und das zu wissen, ist ganz wichtig für mich.
Das, was du "in der Essenz sein" nennst, ist der Zustand der Hingabe. Es ist nichts, was man einmal macht, und dann ist man da. Es ist eine innere Haltung, die man fortwährend pflegt und praktiziert. Und in dem Moment, wo du das nicht tust, bist du wieder heraus. Es kann also jederzeit passieren. Und das zu wissen, ist ganz wichtig für mich.
Link zum Zitat im Video bei 1h11m52s
Ich glaube, du hast gestern schon eine Frage zu spirituellen Lehrern gestellt. Ich antworte natürlich gerne auf allgemeine Fragen, aber vielleicht ist es für dich hilfreicher, wenn du mir ganz einfach ganz konkret sagst, was deine eigentliche Frage ist.
Ich freue mich, dass du da bist. Danke, Tim.
Trauer braucht Zeit
Link zum Thema im Video bei 1h13m07s
Ich möchte gern kurz noch eine E-Mail-Frage beantworten.
Mir hat vor einigen Tagen eine Frau geschrieben, deren Ehemann gestorben ist. Er war sehr krank, und ich nehme an, sie wusste, dass er sterben wird, aber dann ginge es alles sehr, sehr schnell, viel schneller, als sie dachte. Sie schrieb mir und ich habe ihr geantwortet, und ich habe ihr geraten, die Trauer einzuladen, die da ist. Und daraufhin habe ich die Email erhalten, die ich jetzt vorlese und auf die ich gerne eingehen möchte.
"Lieber Mikael, danke für deine Antwort. Ich kenne deine Videos zum Thema Tod, doch was ich erlebe, sind Gefühle und Gedanken, die mir großen Schmerz bereiten. Das Gefühl, nicht alles gesagt zu haben, nicht genug Liebe gegeben zu haben, meine Schuldgefühle, nicht genug da gewesen zu sein, und meine Mauer um mein Herz ihm gegenüber nicht fallen gelassen zu haben. Die Fragen, wie es ihm ging in den letzten Stunden und Minuten vor dem Tod. Meine Trauer, ihn nie wieder sehen zu dürfen. Auch wenn ich glaube, dass wir wiedervereint werden – es tröstet mich nicht.
Die Trauer, die ich nicht voll ausleben kann, weil ich für meine kleine vierjährige Tochter da sein will und muss, und ein normaler Alltag für sie so wichtig ist. Ich bin mir sicher, dass es ihm jetzt gut geht, doch auch das tröstet mich gerade nicht, wahrscheinlich, weil ein Trost gar nicht wichtig ist. Ich merke gerade, wie verzweifelt ich bin und wie sich alles sträubt gegen die Gefühle, die in mir aufkommen. Es ist so schwer, das zu fühlen. Es ist zu schön zu hören, dass es meine Seele ist, die die Gefühle schickt."
Danke, dass du schreibst. Danke, dass du da bist.
Du schreibst, dass es für deine Tochter wichtig ist, einen normalen Alltag zu haben, und das stimmt. Und es ist auch für dich wichtig, einen normalen Alltag zu haben. Es ist gut, dass das Leben dich dazu zwingt, einfach weiterzuleben. Es ist gut, dass du beschäftigt bist.
Das, was dir gerade geschieht, braucht Zeit. Es ist nicht notwendig, dass du dich jetzt hinsetzt und stunden- und tagelang nichts anderes machst, als zu versuchen, irgendwelche Gefühle zu fühlen, die dich gerade überrollen. Darum geht es nicht. So muss man mit Gefühlen überhaupt nicht umgehen.
Leb einfach weiter, atme weiter, weine, wenn du weinen musst, schmerze, wenn du schmerzen musst, und atme weiter, lebe einfach weiter. Das wird dir helfen. Du bist noch nicht so weit, Gefühle zu fühlen. Das ist auch überhaupt nicht notwendig.
Es ist nicht notwendig, dass du tagelang nichts anderes machst, als zu versuchen, Gefühle zu fühlen, die dich überrollen. Darum geht es nicht. So muss man mit Gefühlen nicht umgehen. Weine, wenn du weinen musst, schmerze, wenn du schmerzen musst, und atme weiter, lebe einfach weiter. Das wird dir helfen.
Link zum Zitat im Video bei 1h16m08s
Schau, es gibt diesen diese alte Tradition... Wenn der Mann einer Frau stirbt oder wenn die Frau eines Mannes stirbt, dann gibt es das Trauerjahr. Das ist eine sehr weise Einrichtung. Die Menschen früher wussten: das braucht Zeit. Es braucht überhaupt erst einmal viele Monate, bis du überhaupt fähig wirst, zu spüren, was da passiert ist.
Und wenn dann die Zeit losgeht, dann brauchst du lange Zeit, um dich damit anzufreunden und es ganz allmählich zu spüren und zu lieben und abzutragen – und ganz allmählich, ganz, ganz, ganz langsam, mit den Monaten, hebt sich das wie Nebel, und dann kommt die Sonne wieder. Aber jetzt steckst du mitten im Nebel, es ist einfach dunkel, und es ist gut so.
Wenn jemand stirbt, gibt es das Trauerjahr. Das ist eine sehr weise Einrichtung. Die Menschen früher wussten: das braucht Zeit – und ganz langsam, mit den Monaten, hebt sich das wie Nebel, und dann kommt die Sonne wieder. Aber jetzt steckst du mitten im Nebel, es ist einfach dunkel, und es ist gut so.
Link zum Zitat im Video bei 1h16m58s
Was du brauchst, ist Zeit. Und damit meine ich nicht Zeit, in der du nichts tun musst und nur traurig sein kannst. Das meine ich überhaupt nicht. Ich meine einfach, dass Zeit vergeht.
Lass einfach Zeit vergehen. Sei da, wo du bist. Wenn du betäubt bist, sei betäubt. Sei so, wie du bist. Sage einfach zu dem 'ja', obwohl du überhaupt nicht weißt, wie du bist. Du kannst es noch nicht einmal beschreiben, und das ist auch überhaupt nicht notwendig.
Was du brauchst, ist Zeit. Und damit meine ich nicht Zeit, in der du nichts tun musst und nur traurig sein kannst. Lass einfach Zeit vergehen. Sei da, wo du bist. Sei so, wie du bist. Sage einfach zu dem 'ja', obwohl du überhaupt nicht weißt, wie du bist. Du kannst es noch nicht einmal beschreiben, und das ist auch nicht notwendig.
Link zum Zitat im Video bei 1h18m11s
Jesus hat am Kreuz etwas unglaublich Schönes gesagt. Er hat den Moment der Verzweiflung erlebt – selbst er. Deswegen ist er für uns solch ein Geschenk, weil er Mensch war, und er hat immer sein Menschsein gezeigt. Er hat geweint, er hat geklagt, er hat sich gefreut, er hat getrunken, wahrscheinlich auch gevögelt, aber das erzählen sie uns nicht. Er hat alles gelebt.
Und als er am Kreuz hing, war er verzweifelt. Und was hat er in seiner Verzweiflung, wo er sich vollkommen verlassen gefühlt hat, getan? Er hat sich Gott zugewandt: "Gott, warum hast du mich verlassen?" Er hat sich von Gott, seinem Vater, verlassen gefühlt. Er hat sein Fundament verloren. Und trotzdem hat er sich in dem Moment wieder an Gott gewandt – dann war alles gut. Und das kannst du auch machen.
Wende dich an das in deinem Inneren, was dich empfangen kann. Ich weiß nicht, wie du es nennst.
Als Jesus am Kreuz hing, war er verzweifelt. Er hat sich von Gott, seinem Vater, verlassen gefühlt. Er hatte sein Fundament verloren. Und trotzdem hat er sich in dem Moment wieder an Gott gewandt – dann war alles gut. Und das kannst du auch machen. Wende dich an das in deinem Inneren, was dich empfangen kann.
Link zum Zitat im Video bei 1h19m33s
Manchmal, wenn ich zweifle oder wenn ich mich verkehrt fühle oder wenn ich Gefühle habe, die ich nicht verstehe oder die mich plagen, dann meditiere ich damit. Und damit meine ich: ich gehe damit zu Gott, ich gehe da ins Kronenchakra – das ist mein Ort, wo ich Gott begegne, ohne dass ich weiß, was Gott ist –, und dann sage ich: "Schau, so bin ich, jetzt gerade. So bin ich. Schau mich an. So bin ich, völlig hilflos, völlig verzweifelt, völlig verkehrt. Was tust du mir an? Hier bin ich." Dann ist alles gut.
Manchmal, wenn ich zweifle oder Gefühle habe, die mich plagen, dann meditiere ich damit. Ich gehe damit zu Gott, ins Kronenchakra, und sage: "Schau, so bin ich, jetzt gerade. So bin ich. Schau mich an. So bin ich, völlig hilflos, völlig verzweifelt, völlig verkehrt. Was tust du mir an? Hier bin ich." Dann ist alles gut.
Link zum Zitat im Video bei 1h20m30s
Du hast recht: deinem Mann geht es gut. Du hast den Schmerz. Sei dir selbst einfach nah, irgendwie, irgendwie, und gib dir ganz, ganz, ganz viel Zeit. Und damit meine ich: sei geduldig mit all dem. Ich meine nicht, dass du dir Zeit für etwas Bestimmtes gibst, um etwas zu tun. Das meine ich nicht. Sei einfach geduldig.
Ich weiß, das ist viel verlangt.
Du bist nicht allein.
Du hast recht: deinem Mann geht es gut. Du hast den Schmerz. Sei dir selbst einfach nah, irgendwie, und gib dir Zeit. Und damit meine ich: sei geduldig mit all dem. Ich meine nicht, dass du dir Zeit für etwas Bestimmtes gibst, um etwas zu tun. Sei einfach geduldig. Ich weiß, das ist viel verlangt. Du bist nicht allein.
Link zum Zitat im Video bei 1h21m33s
Danke, dass du geschrieben hast.
Wie umgehen mit Verlustangst
Link zum Thema im Video bei 1h22m45s
[Simone:] Ich lese jetzt als Nächstes eine Frage vor, in der es auch um Gefühle fühlen geht.
[Dhyan Mikael:] Sehr gerne.
[Simone:] Sie ist von Maik.
[Dhyan Mikael:] Hallo Maik. Ich freue mich, dass du da bist.
[Simone:] "Lieber Mikael, mir fällt es immer wieder schwer, mit meinen Verlustängsten aus der Kindheit umzugehen. Es ist sehr schwer, wenn sie auftauchen, damit zu sein. Kannst du mir helfen?"
[Dhyan Mikael:] Es ist genau das Gleiche, was ich eben gesagt habe. Du brauchst mit denen nicht umgehen – da sein lassen reicht. Und ja, es ist schwer – und dafür bereit sein, für dieses Schwere, das ist der Schlüssel: sie einfach da sein lassen. Du brauchst damit nicht umgehen.
Das ist, wie wenn, weißt du... Ich weiß nicht, ob du Kinder hast, aber wenn ein Kind kommt, zu dir rennt, in Panik, in Angst, in Schmerz, in Verzweiflung, in Wut... Du brauchst mit dem Kind überhaupt nichts machen – einfach nur da sein... Sobald du was versuchst, etwas mit dem Kind zu machen, es zu trösten oder ihm etwas zu erklären oder irgendetwas zu verbessern, wird es richtig schwierig. Aber einfach da sein und dem Kind Raum zu geben dafür, wie es jetzt gerade ist – und alles ist gut für das Kind. Und so ist es mit den Gefühlen auch: einfach da sein lassen.
Wenn das Gefühl, wenn die Verlustangst weiß, dass sie jederzeit zu dir kommen kann, immer, immer, immer wenn sie halt wieder Aufmerksamkeit braucht, dann wird langsam irgendetwas gut. Und du weißt natürlich überhaupt nicht, was du damit machen sollst. Du brauchst auch nichts damit machen. Aber diese Bereitschaft... Ja, du bist dann völlig hilflos. Du weißt überhaupt nicht, was du tun sollst. Aber wenn du dafür bereit bist, einfach so zu sein, hilflos, wie du dich halt dann gerade fühlst – das reicht. Mehr brauchst du nicht tun.
Wenn ein Kind zu dir rennt, in Angst, in Verzweiflung... einfach da sein und dem Kind Raum geben dafür, wie es jetzt gerade ist, und alles ist gut für das Kind. Und so ist es mit den Gefühlen auch: einfach da sein lassen. Wenn das Gefühl, wenn die Verlustangst weiß, dass sie jederzeit zu dir kommen kann, immer, dann wird langsam irgendetwas gut.
Link zum Zitat im Video bei 1h23m46s
Und nimm es mit in die Meditation. Mir tut das sehr gut. Nimm es einfach mit. Verlustängste lieben Meditation – diese Ruhe und dieser Segen Gottes.
Es ist wirklich einfacher, als du dir das vorstellst.
Und meditiere, jeden Tag.
Weißt du, wenn du meditierst, dann wird irgendetwas in dir kräftiger. Du merkst es nicht. Das passiert so langsam, dass du das nicht wahrnehmen kannst, aber du wirst kräftiger. Und wenn du bereit bist, die Gefühle einfach da sein zu lassen, obwohl du überhaupt nicht weißt, was du damit tun sollst... Aber einfach dieser Akt, dieses Schwierige da sein zu lassen, so bereitwillig, wie du halt kannst, auch das lässt etwas in dir wachsen.
Irgendetwas wird da kräftiger, ganz allmählich; nicht sofort, nicht von heute auf morgen. Und irgendwann merkst du, dass du überhaupt keine Angst mehr vor der Verlustangst hast, weil du kräftiger geworden bist. Jetzt bist du so kräftiger geworden, dass sie auf deinen Schoß hüpfen kann, und es haut dich nicht mehr um.
Aber das braucht Zeit.
Wir haben es eilig mit diesen Dingen, aber wenn du dem Ganzen einfach Zeit geben kannst... Kinder brauchen einfach Zeit.
Ich erlebe das immer wieder mit den Kindern, mit denen ich hier leben darf. Ab und zu kommt es vor, dass so ein Kind richtig verzweifelt ist. Und ich bin nicht besonders talentiert mit Kindern, aber ich habe eine Eigenschaft, die für Kinder, glaube ich, angenehm ist, und das ist, dass ich eine gewisse Gleichmut in mir habe und geduldig bin. Mit geduldig meine ich: ich bin so, dass ich gar keine Geduld haben brauche.
Ich warte nicht, dass irgendetwas vorbei ist. Ich habe einfach Zeit, wenn es sein muss. Und dann kommt dieses Kind und setzt sich auf den Schoß, weil es total aufgelöst ist, die Welt geht unter. Ich weiß überhaupt nicht, was ich tun soll, aber einfach, indem ich da bin und Zeit habe... Alles andere ist plötzlich unwichtig geworden. Jetzt zählt nur das.
Und dann, nach 5 Minuten, nach 10 Minuten, nach einer halben Stunde, hüpft das Kind vom Schoß und lacht und lebt weiter. Und so ist es mit unseren Gefühlen auch. Wir brauchen mit ihnen nichts machen. Wir brauchen mit denen nicht umgehen. Wir brauchen die nicht auseinandernehmen oder heilen. Wir geben ihnen einfach Zeit, so viel sie wollen.
Dann kommt dieses Kind und setzt sich auf den Schoß, weil es total aufgelöst ist, die Welt geht unter. Und einfach, indem ich da bin und Zeit habe... bald hüpft das Kind vom Schoß und lacht und lebt weiter. Und so ist es mit unseren Gefühlen auch. Wir brauchen sie nicht auseinandernehmen oder heilen. Wir geben ihnen einfach Zeit, so viel sie wollen.
Link zum Zitat im Video bei 1h28m37s
Du kannst nebenher auch Sachen machen, wenn es dir möglich ist... kurz spazieren gehen, Fahrrad fahren, arbeiten, kochen. Du nimmst sie einfach mit. Du baust sie sozusagen in dein Leben ein, anstatt sie aus deinem Leben raushaben zu wollen. Und ich kann dir das nicht oft genug empfehlen. Ich weiß, wir vergessen es immer wieder, aber das ist wirklich sehr, sehr hilfreich.
Danke, dass du gefragt hast. Ich freue mich, dass du da bist.
Der Segen von Sucht
Link zum Thema im Video bei 1h30m34s
[Simone:] Nächste Frage ist von Ewa.
[Dhyan Mikael:] Hallo, Ewa.
[Simone:] "Lieber Mikael, wie kann ich mit Esssucht umgehen? Ich kämpfe mit mir, ich leide an mir oder an ihr, der Sucht. Danke."
[Dhyan Mikael:] Esssucht ist deswegen so schwer, weil im Kern diese Sucht ein bestimmtes Verhalten ist, nämlich, dass wir uns selbst bewerten: "Ich bin verkehrt, ich muss anders sein." Und das ist ganz versteckt und ganz tief und sehr, sehr kräftig.
Ich kann dir keinen Rat geben, wie du praktisch mit deiner Esssucht umgehst. Dafür gibt es Experten, die wirklich Bescheid wissen. Ich kann dir nur sagen: wenn du dich damit hilflos fühlst, ist es überhaupt gar kein Problem.
Es gibt viele Menschen, die dir da guten Rat geben können, aber ich möchte gerne sagen, wie du mit dem umgehen kannst, was an der Wurzel des Problems steckt, was mit der Esssucht an sich nichts zu tun hat, und das ist die Tatsache, dass du dich verkehrt fühlst. Vielleicht weißt du davon gar nichts, vielleicht schon.
Und dafür kann ich dir zwei Ratschläge geben, und vielleicht hast du damit ja Resonanz. Das eine ist, dass du meditierst.
Ich beschrieb das ja eingangs, am Anfang des Satsangs, als ich auf die Frage antwortete zu der Meditation und dem Gebet. Da beschrieb ich, dass die Samarpan-Meditation für mich wie ein Fegefeuer ist, weil es mich mit dem konfrontiert, was in mir wirklich los ist.
Wenn ich meditiere, dann fühle ich mich so verkehrt, weil dies das ist, was die Grundstruktur meiner Gedanken ist, und das kommt dann da an die Oberfläche. Das wird dann da sichtbar. Und das dann immer wieder ignorieren und zurück zu meiner Seele zu kommen, immer wieder... Du kannst die Gedanken, dass du verkehrt bist, nicht ändern. Das ist eine Lebensaufgabe, die nicht zu bewältigen ist.
Aber du kannst das in dir finden, was jenseits von all diesem psychologischen, körperlichen Zeugs ist. Und da bist du sicher. Da kannst du entspannen. Und wenn du damit in Kontakt kommst, indem du meditierst, dann, ganz allmählich, entdeckst du das, was jenseits von jeglicher Bewertung ist; wo du einfach heil bist. Aber das braucht Zeit. Und oft ist es gut, ganz praktisch mit den Dingen umzugehen. Du hast eine Esssucht. Du weißt, es ist schwierig.
Du kannst die Gedanken, dass du verkehrt bist, nicht ändern. Aber du kannst das in dir finden, was jenseits davon ist. Wenn du damit in Kontakt kommst, indem du meditierst, dann, ganz allmählich, entdeckst du das, was jenseits von jeglicher Bewertung ist; wo du einfach heil bist. Aber das braucht Zeit.
Link zum Zitat im Video bei 1h34m04s
Und dann versuchst du, damit so umzugehen, dass du noch ein paar Jahre damit überlebst, damit du Zeit hast, um zu meditieren.
Den zweiten Rat, den ich dir geben möchte, – aber es ist wirklich der Zweite... Das Wichtigste, ist das Meditieren, weil du dadurch den Raum in dir kennenlernst, der immun ist gegen diese Bewertungen, so will ich es einmal ausdrücken. Da können die nicht hin.
Die Seele ist immun dagegen. Die hat damit einfach überhaupt nichts zu tun. Das Zweite ist, dass du bereit bist, verkehrt zu sein. Ich mache einmal im Jahr eine Jahrespostkarte, die ich an die Menschen als kleines Dankeschön und Geschenk verschicke, die mich finanziell unterstützen in meinen Videos und Satsang. Und letztes Frühjahr habe ich die erste dieser Jahrespostkarten gemacht, am ersten Jahrestag des Beginns der Videos sozusagen.
Und dieses Thema, mit dem du es zu tun hast, ist so wichtig, dass es das ist, was auf meiner ersten Jahrespostkarte draufsteht. Hier, das ist die erste Jahrespostkarte vom letzten Jahr, und darauf steht: "Immer, wenn man sich selbst treu ist, fühlt es sich verkehrt an. Und dazu muss man bereit sein: verkehrt zu sein."
Das ist das große Thema aller Menschen. Jede Sucht, jede Krankheit, jeder Krieg, jede Auseinandersetzung, jede Krankheit hängt irgendwie damit zusammen.
Und wenn du Freundschaft mit der Tatsache schließen kannst – es fühlt sich wie eine Tatsache an; du bist natürlich überhaupt nicht verkehrt, aber so fühlt es sich nun einmal an... Wenn du mit der gefühlten Tatsache, dass du verkehrt bist, Frieden schließen kannst, dann hört ein Kampf in dir auf – und dann wird vieles leichter.
Und auch das ist etwas, was man nicht an einem Tag macht. Du kannst mit diesem Gefühl, verkehrt zu sein, wenn es dir zugänglich ist, Frieden schließen, aber morgen wird es wiederkommen, und übermorgen auch und dann immer wieder: "Ja, ja, ich weiß, ich bin verkehrt. Und ich sage: 'ja'. Ich bin verkehrt. Ich bin zu dick, ich bin zu dünn, ich bin zu dumm, ich bin verkehrt." Ich weiß, wovon ich spreche. Ich bin vollkommen verkehrt, und ich scherze nicht. Nach jedem Satsang fühle ich mich so was von verkehrt – so wie wir alle.
Wenn du mit der gefühlten Tatsache, dass du verkehrt bist, Frieden schließen kannst, dann hört ein Kampf in dir auf. Aber das ist etwas, was man nicht an einem Tag macht. Das Gefühl wird morgen wiederkommen, und dann immer wieder: "Ja, ich bin verkehrt. Ich bin zu dick, ich bin zu dünn, ich bin zu dumm, ich bin verkehrt."
Link zum Zitat im Video bei 1h37m28s
Die Sucht lebt davon, dass du anders sein willst. Die Sucht lebt davon, dass du davon überzeugt bist, dass du, so wie du bist, verkehrt bist und dass sich etwas ändern muss. Dann versuchst du, anders zu sein, und es ist dir nicht möglich, und daraus entsteht Sucht. Aber wenn du einfach so bist, wie du bist, so unmöglich und so verkehrt und so verkorkst, wie du nun mal bist, dann geschehen Wunder.
Die Sucht lebt davon, dass du anders sein willst und davon überzeugt bist, dass du verkehrt bist und dass sich etwas ändern muss. Dann versuchst du, anders zu sein, und es ist dir nicht möglich, und daraus entsteht Sucht. Aber wenn du einfach so unmöglich und verkorkst bist, wie du nun mal bist, geschehen Wunder.
Link zum Zitat im Video bei 1h38m44s
Ich weiß nicht, ob du das von mir schon einmal gehört hast. Ich habe einmal etwas erzählt, was Swamiji zum Thema Sucht sagt. Das hat mich zutiefst berührt. Er sprach nicht über Esssucht, sondern über Alkoholiker, aber im Grunde geht es da um das Gleiche, ganz tief unten.
Er sprach zu Alkoholikern und er sagte zu ihnen: versucht nicht, euch zu ändern – aber meditiert.
Das ist der Schlüssel.
Deswegen gebe ich dir diese zwei Tipps. Versuche nicht, dich zu verändern. Akzeptiere dich, wie du bist– so verkehrt, wie du bist, so dünn, wie du bist, so dick, wie du bist, was auch immer, es spielt überhaupt keine Rolle, was das ist –, und meditiere gleichzeitig. Diese beiden Dinge zusammen werden dich befreien.
Swamiji sprach zu Alkoholikern und sagte: versucht nicht, euch zu ändern – aber meditiert. Das ist der Schlüssel. Akzeptiere dich, wie du bist – so verkehrt, so dünn, so dick wie du bist, was auch immer, es spielt überhaupt keine Rolle, was das ist –, und meditiere gleichzeitig. Diese beiden Dinge zusammen werden dich befreien.
Link zum Zitat im Video bei 1h39m54s
In gewisser Weise ist Sucht etwas sehr Hilfreiches. Ich kenne ganz viele Menschen, die im Satsang sind und mit Sucht zu tun haben, und das hat einen bestimmten Grund: weil diese Menschen offen sind für Veränderung. Das sind die Menschen mit Potenzial – auch wenn sie es selbst nicht glauben.
Und die Sucht zeigt dir, dass du auf dieser körperlichen Ebene, auf dieser weltlichen Ebene, auf der irdischen Ebene, absolut hilflos bist. Du bist machtlos. Jeder Mensch ist machtlos – aber du weißt es. Ich sagte eingangs, als ich über Jesus sprach, dass die Sünder, die Verkehrten, die Aussätzigen, offen waren für seine Hilfe, weil die wussten: sie können nicht anders sein, sie brauchen Hilfe.
Sucht ist etwas sehr Hilfreiches. Die Sucht zeigt dir, dass du auf dieser körperlichen Ebene, auf dieser weltlichen Ebene, auf der irdischen Ebene, absolut hilflos bist. Du bist machtlos. Jeder Mensch ist machtlos – aber du weißt es.
Link zum Zitat im Video bei 1h41m00s
Aber die, die sich richtig fühlten, die Schriftgelehrten und die Pharisäer und die angesehenen Bürger und die, die es richtig machen, die sind genauso blind, genauso krank, genauso verloren wie alle anderen auch, aber sie wissen davon nichts. Und deswegen sind sie verloren – nicht, weil Gott böse ist mit ihnen, sondern weil sie selbst die Tür zum Licht verschlossen haben.
Die Sünder, die Verkehrten, die Aussätzigen, waren offen für Jesus, weil die wussten: sie brauchen Hilfe. Die Richtigen, die Schriftgelehrten und Pharisäer, sind genauso verloren, aber sie wissen davon nichts. Und deswegen sind sie verloren – nicht, weil Gott böse ist mit ihnen, sondern weil sie selbst die Tür zum Licht verschlossen haben.
Link zum Zitat im Video bei 1h42m08s
Aber jemand, der eine Sucht erlebt, erlebt die eigene Machtlosigkeit.
Das ist gut. Und dann weißt du: hier muss etwas geschehen. Ich brauche ich brauche Hilfe. Ich bin hier machtlos. Und dann kann man sich hingeben. Dann kannst du meditieren. Solch ein Mensch ist reif für Meditation. Einer, der nicht süchtig ist, einer, der nicht verkehrt ist, einer, der es drauf hat, der ist nicht bereit zu meditieren, seine Wünsche und Ziele und Gedanken loszulassen. Der hält sich für fähig. Der glaubt, er hat das Leben im Griff.
Irgendwann dämmert es auch diesem Menschen, dass das überhaupt nicht stimmt – aber dann ist es zu spät. Und deswegen sind so viele Menschen, die mit Sucht zu tun haben, im Satsang: die sind für Meditation bereit, alle anderen nicht. Deswegen sind so viele Sünder – das ist ein Wort für Verkehrte, für Menschen, die an sich selbst leiden –, zu Jesus gekommen. Und seine Jünger haben es nicht verstanden. Die haben gesagt: "Warum kommen diese Leute zu dir?"
Wer eine Sucht erlebt, erlebt die eigene Machtlosigkeit. Solch ein Mensch ist reif für Meditation. Einer, der nicht verkehrt ist, der ist nicht bereit zu meditieren und seine Wünsche und Ziele und Gedanken loszulassen. Und deswegen sind so viele Menschen, die mit Sucht zu tun haben, im Satsang: die sind für Meditation bereit, alle anderen nicht.
Link zum Zitat im Video bei 1h43m11s
Es gab diese eine Szene, wo er beim Zöllner, beim Steuereintreiber, Abendessen war. Das war der Abschaum der Gesellschaft, der jüdischen – bei denen war er. Und dann waren da Prostituierte, die gegessen haben und Sünder und Kranke. Und die Nachtwache kommt vorbei, der Zenturio, und der sagt: "Mit wem umgibst du dich da?" Und er sagt: "Die Kranken sind es, die den Arzt brauchen." Und die kommen: wir Verkehrten, wir Aussätzigen. Jesus hat immer nur vom Inneren gesprochen, weißt du.
Er hat nicht von Hautausschlag gesprochen, er hat von unserem inneren Schmerz gesprochen. Und wir, die wir vom Leben dazu gezwungen werden, zu erkennen, dass wir hilflos sind, wir werden vom Leben so weich geklopft, dass wir dann irgendwann bereit sind, zu meditieren, sprich: uns hinzugeben; zu sagen: "Okay, Gott... alles, was ich weiß, alles, was ich will, hilft mir nicht. Ich lasse alles los. Jetzt bin ich hier." Ja, deswegen ist es für dich zwar richtig Kacke, aber es ist ein gutes Zeichen.
Und am Schluss meine Antwort an dich möchte ich noch meinen Meister Soham zitieren. Oft kamen Menschen wie du zu ihm, und oft haben sie gesagt: "Warum ist das so? Warum muss mir das passieren? Warum ist das nötig? Warum muss ich so etwas erleben? Wieso? Wieso kann es nicht einfach sein?"
Und er sagte dann immer wieder: "Wärst du hier im Satsang ohne das?" Und dann war die Antwort immer die gleiche: "Nein, natürlich nicht." Deine Sucht macht dich reif für Gott. Es ist einfach so. All das, was wir für verkehrt halten, ist das, was uns letztlich dazu befähigt, heil zu werden. Es ist alles genau auf dem Kopf.
Deswegen sagte Jesus: "Die Letzten werden die Ersten sein", weil die Ersten nicht offen sind. Die sind ganz hinten dran, sie wissen es nur nicht.
Deine Sucht macht dich reif für Gott. Es ist einfach so. All das, was wir für verkehrt halten, ist das, was uns letztlich dazu befähigt, heil zu werden. Es ist alles genau auf dem Kopf. Deswegen sagte Jesus: "Die Letzten werden die Ersten sein", weil die Ersten nicht offen sind. Die sind ganz hinten dran, sie wissen es nur nicht.
Link zum Zitat im Video bei 1h46m43s
Liebe dich, wenn du irgendwie kannst.
Liebe dich, wenn du irgendwie kannst.
Link zum Zitat im Video bei 1h47m29s
Ich habe selbst Menschen wie dich... Ich selbst habe auch ein Ding mit Essen, aber es ist nicht besonders stark.
Aber ich habe Familienangehörige, die das selbst erlebt haben. Ich kenne Menschen aus meinem ganz persönlichen Umfeld, die damit ganz extrem zu tun haben. Und ich weiß, dass du es nicht leicht hast – aber es ist ein Segen.
Ich weiß, dass du es nicht leicht hast – aber es ist ein Segen.
Link zum Zitat im Video bei 1h48m00s
Meditiere – und schließe Freundschaft damit, wie du bist. Versuche nicht, dich zu verändern. Es passiert von selbst – wenn du meditierst.
Meditiere – und schließe Freundschaft damit, wie du bist. Versuche nicht, dich zu verändern. Es passiert von selbst – wenn du meditierst.
Link zum Zitat im Video bei 1h48m18s
Ich freue mich, dass du da bist. Ich danke dir sehr.
Die Seele führt dich ohne Verstehen
Link zum Thema im Video bei 1h48m54s
[Simone:] Mikael, die nächste Frage ist von Zarey.
[Dhyan Mikael:] Zarey, hallo. Schön, dass du da bist. Ich freue mich sehr.
[Simone:] "Ich wünsche mir, wieder einen Partner an meiner Seite zu haben. Jetzt habe ich bemerkt, als ich mich mit einem Mann getroffen habe, dass ich Panik vor Nähe habe. Es bezieht sich nicht auf die sexuelle Ebene. Ich verstehe das nicht und bin durcheinander."
[Dhyan Mikael:] Danke, dass du mich fragst.
Ich würde dir gerne zwei Sachen nahelegen. Vielleicht hast du damit ja Resonanz.
Die einzige Nähe, die für dich wirklich wichtig ist, ist die Nähe zu dir selbst – und die ist schwierig.
Es ist viel leichter, zu versuchen, einem anderen Menschen nahe zu sein. Das ist viel leichter. Aber sich selbst nahezukommen, bedeutet, zunächst einmal – für kurze Zeit, es dauert nicht lang, ein paar Jahre, zwei, drei, fünf, zehn Jahre, dann ist das alles weg... Aber am Anfang, wenn man beginnt, sich selbst nahe zu sein, lernt man sich kennen, wie man ist.
Die ganzen Gefühle, die man nicht gerne hat, die ganzen Eigenschaften, die man für verkehrt hält... Man lernt, wie limitiert und begrenzt und unfähig und machtlos man als Mensch wirklich ist. Und das wollen wir normalerweise überhaupt nicht. Damit wollen wir nichts zu tun haben – und deswegen sind die meisten Menschen sich selbst nicht nah. Und dann suchen sie Nähe bei anderen Menschen, und das ist sehr schwierig und führt zu nichts Gutem.
Die einzige Nähe, die wirklich wichtig ist, ist die Nähe zu dir selbst – und die ist schwierig. Es ist viel leichter, zu versuchen, einem anderen Menschen nahe zu sein. Aber wenn man beginnt, sich selbst nahe zu sein, lernt man sich kennen, wie man ist, und die ganzen Gefühle, und das wollen wir nicht. Deswegen sind die meisten Menschen sich selbst nicht nah.
Link zum Zitat im Video bei 1h49m57s
Aber die Nähe zu dir selbst, die ist das, was dir alles gibt, was du brauchst.
Und wenn du ganz allmählich lernst, dir selbst nahe zu sein, dann wirst du feststellen, dass du dich nie wieder um Partnerschaft kümmern brauchst. Menschen, die sich selbst nahe sind, sind so attraktiv... Und das Zweite, was ich dir gerne nahelegen möchte, ist: zweifle nicht an dir selbst; hör auf dich. Wenn ich einem Menschen nahekomme und Panik vor dessen Nähe habe, dann gehe ich weg. Wenn ich mich mit den Menschen treffe und ich fühle mich ganz erstaunlich wohl und entspannt, dann bleibe ich.
Die Nähe zu dir selbst, die ist das, was dir alles gibt, was du brauchst. Und wenn du ganz allmählich lernst, dir selbst nahe zu sein, dann wirst du feststellen, dass du dich nie wieder um Partnerschaft kümmern brauchst. Menschen, die sich selbst nahe sind, sind so attraktiv...
Link zum Zitat im Video bei 1h51m04s
Vertrau dir.
Du verstehst dich nicht. Das brauchst du auch nicht. Die Seele führt dich nicht durch Verstehen, sondern ganz direkt und unmittelbar, und sagt: "Nein, da will ich nicht hin". Dann geht da nicht hin – ganz einfach.
Und du weißt nicht, warum – aber das ist egal.
Zweifle nicht an dir selbst; hör auf dich. Wenn ich einem Menschen nahekomme und Panik habe, gehe ich weg. Wenn ich mich entspannt fühle, bleibe ich. Die Seele führt dich nicht durch Verstehen, sondern ganz direkt, und sagt: "Nein, da will ich nicht hin". Dann geht da nicht hin – ganz einfach. Und du weißt nicht, warum – aber das ist egal.
Link zum Zitat im Video bei 1h51m36s
Weißt du... Jeder Mensch weiß von Natur aus ganz genau, was er will und was nicht, und wo es langgeht und wo nicht. Aber uns wurde das abtrainiert.
Die meisten Menschen lernen als kleine Kinder, das zu tun, was jetzt dran ist. Sie werden nicht gefragt: "wonach ist ihr jetzt gerade?", sondern sie haben sich den Vorstellungen der Großen, der Erwachsenen, meistens der Eltern, anzupassen. Die sagen, was jetzt dran ist.
Und da gibt es diese klassische Situation, die kenne ich aus meiner Kindheit besonders gut... Dann ist da dieser Verwandte, den du überhaupt nicht magst, und dann sagt Mama: "Jetzt sei schön nett zum Onkel und sage hallo". Dann marschierst du dahin und bist ganz nett zu dem Onkel, obwohl du da gar nicht hinwillst. Und so verlernen wir das, auf uns selbst zu hören.
Und dann, später... Immer, wenn wir etwas nicht wollen, glauben wir, das ist ein Problem, anstatt ganz natürlicherweise zu wissen: "Ah, das gefällt mir nicht, da gehe ich nicht hin. Mit dem will ich nichts zu tun haben. Ich gehe lieber woanders hin." Das ist eine völlig natürliche, einfache Reaktion. Aber wir sind völlig verknotet. Deswegen sage ich dir: vertrau dir, auch wenn du dich nicht verstehst.
Ja. Also: wenn du magst, meditiere. Das bringt dich dir selbst näher. Und dann erledigt sich das ganze Männerproblem von selbst. Dann hast du die Nähe, die dir wirklich etwas gibt, und zwar alles, was du je brauchst. Und dann wird alles mit den Männern total easy. Und dann macht es richtig Spaß – weil du dann von denen nichts mehr brauchst.
Und dann wird es auch ganz leicht, auf dich zu hören – weil du nichts mehr brauchst von den Männern. Du brauchst auch jetzt von denen nichts, aber es fühlt sich natürlich anders an. Das ist mein Rat an dich. Und wenn du noch eine Frage hast, dann freue ich mich sehr, wenn du dich noch einmal meldest, irgendwie. Ich dank dir. Danke, Zarey.
Die Schule ist, wie sie ist
Link zum Thema im Video bei 1h55m43s
Simone, wollen wir noch eine Frage drannehmen? Zwei Minuten haben wir noch...
[Simone:] Dorotha hat eine Frage. Ich schalte dich mal frei. Du kannst immer noch sagen, ob's passt oder nicht. Es ist freigeschaltet.
[Dhyan Mikael:] Hallo, grüß dich.
[Dorota:] Hallo. Hallo.
Ja, Ich weiß nicht, ob ich eine Frage habe, aber da ist ein Thema, und ich würde es gern einfach teilen und schauen, was du dazu sagst.
[Dhyan Mikael:] Schieß mal los. Aber mach's, wenn es geht, kurz, weil wir nicht mehr viel Zeit haben, aber ich bin neugierig.
[Speaker-3:] Ja, also meine Tochter geht auf eine Schule, in die erste Klasse, und die Lehrerin hat es als Ritual, alle Kinder zu begrüßen, indem sie den Kindern die Hand gibt. Und genau, also... Meine Tochter sagt, sie liebt diese Situation, wo die Lehrerin ein bisschen beschäftigt ist und man kann sich so reinmogeln und wieder rausmogeln. Und sie begründen das, weil das eine Waldorfpädagogik ist, sie begründen das mit bestimmten Begründungen, und wir machen das jetzt schon seit über einem halben Jahr mit.
Das ist keine große Sache, aber das ist irgendwie in letzter Zeit doch eine große Sache, weil ich merke... Also, ich spreche da etwas nicht aus. Also, ich habe auch Angst, mit der Lehrerin zu sprechen, weil ich weiß, sie hat ihre Begründungen, aber ich weiß auch, für mich fühlt es sich nicht stimmig an, wenn ein Kind so nicht begrüßt werden will, aber weil alle das so machen, und... genau. Und sie kommt nicht in die Klasse hinein ohne die Hand und nicht heraus ohne die Hand. So.
[Dhyan Mikael:] Ja, ich verstehe, was du meinst. Ich kann da gerne noch etwas dazu sagen. Weißt du, die Sache ist die... Ich verstehe, was du sagst. Meine ältere Tochter, die war auch auf der Waldorfschule für kurze Zeit, und hat sie genau das Gleiche erlebt wie du. Sie wollte nicht auf eine normale Schule, das kam gar nicht in Frage, und dann dachten wir, die Waldorfschule ist eine gute Idee, aber die haben eine ganz klare Struktur und eine gewisse Doktrin, eine gewisse Ausrichtung, und die halten genau diese Dinge für wichtig.
Und das waren genau die Dinge, die unsere Tochter nicht ertragen hat. Für dich ist es einfach wichtig zu wissen, was deine Tochter will und was nicht, aber du wirst die Schule nicht ändern können. Es macht überhaupt keinen Sinn, mit der Lehrerin zu diskutieren. Wir haben das damals auch probiert, aber es nützt nichts. Und das ist auch nicht fair. Die machen es halt so, wie sie es für richtig halten, und das ist ja die Entscheidung der Eltern, ob die Kinder da hingehen oder nicht. Und das ist das, was du wissen musst.
Du wirst es nicht ändern können. Und wenn du deine Tochter unterstützen möchtest... Ich meine, sie wird nicht daran sterben, wenn sie das machen muss. Das heißt: wenn du keine andere Möglichkeit hast, dann kannst du es einfach akzeptieren. Aber ich verstehe dich. Ich verstehe dich und ich versteh deine Tochter. Und falls du die Möglichkeit hast, etwas anderes einzufädeln, dann tu es. Aber verschwende nicht zu viel Energie damit, mit den Leuten zu sprechen. Da gibt es keinen Spielraum.
Die laden die Eltern ja nicht ein, die Doktrin mitzugestalten. Nein – die steht ganz klar fest. Dafür ist Waldorf bekannt, und damit muss man leben, oder man geht eben. Unsere Kinder sind jetzt auf einer Schule, die keine Waldorfschule ist, sondern eine freie Schule, und das ist einfach wunderbar für die. Und da geht es drunter und drüber, also, das ist ein Chaos... Auch da kann man die Hände übern Kopf zusammenschlagen wegen einiger Dinge. Das ist natürlich überall so. Aber da gibt es diese rigide Prinzipientreue nicht.
Und ich habe das Gefühl, es tut den Kindern, also unseren Kindern zumindest, wirklich sehr, sehr gut. Also, wisse einfach, dass du da nicht viel kämpfen musst; dass du, wenn du eine Lösung finden möchtest, selbst einfach einen anderen Weg finden solltest. Das wäre mein Tipp. Und ich weiß genau, wie du dich fühlst. Ich habe das da auch erlebt. Aber an denen ist nichts verkehrt. Die machen halt die Schule so, wie sie es für richtig halten, und da kannst du nichts ändern.
[Dorota:] Ja, das war auch so mein Gefühl und irgendwie war ich nicht sicher, ob es dann tatsächlich das ist: also entweder akzeptieren wir's, oder wir müssen gehen.
[Dhyan Mikael:] Genau. Das ist richtig.
[Speaker-3:] Das wollte ich noch so ganz spüren, dass das wirklich so ist.
[Dhyan Mikael:] Das ist so. Entweder... Wenn du es voll und ganz akzeptierst, dann wird es leichter, auch fürs Kind. Da kannst du dir ihr sagen: "Hey, ich weiß, es ist Kacke, aber es ist halt so." Oder ihr geht. Diese Möglichkeiten gibt's. Als ich in der Schule war, da gab es keine Waldorfschule... Ich weiß nicht, ob es da eine Waldorfschule gab, vielleicht gab es die damals schon, das weiß ich nicht... Aber ich war in einer haarsträubenden Schule.
Aber irgendwie habe ich auch überlebt. Das heißt, hier geht es nicht um Leben und Tod, das muss man wissen. Man darf sich nicht zu sehr daran aufarbeiten. Aber wenn du die Möglichkeit hast und das dir im Bereich des Möglichen liegt, dann kannst du natürlich etwas ändern.
[Dorota:] Herzlichen Dank. Danke schön.
[Dhyan Mikael:] Ja. Danke, dass du gefragt hast. Schön, dass du da bist. Danke.
Unterstütze mich, wenn es dir Freude macht
Link zum Thema im Video bei 2h02m40s
Ja, jetzt müssen wir wirklich aufhören, fünf nach vier. Ich danke dir und ich danke euch, dass für diesen wunderschönen Satsang heute und für diese zwei Satsang-Tage gestern und heute. Ich finde das eine ganz besondere Energie und eine ganz besondere Intensität in diesen Ostertagen, weil die einen einfach nach innen transportiert. So erlebe ich das jedenfalls. Ja, danke, dass du da warst. Wenn du mehr möchtest: einmal im Monat gibt's mit mir den Online-Satsang, Ende Mai das erste Retreat.
Ich freue mich immer, von dir zu hören und ich freue mich, dass du da bist. Ich danke Devasetu und Jetzt-TV für diese großzügige Möglichkeit, auch jetzt an Ostern hier diese beiden langen Satsangs zu machen. Ganz herzlichen Dank. Und ich möchte euch dran erinnern, dass alles, was Devasetu macht, ehrenamtlich ist und von Spenden lebt. Wenn ihr Jetzt-TV und seine Arbeit unterstützen möchtet, dann freut er sich sehr. Auf der Jetzt-TV-Website gibt's überall Hinweise darauf, wie ihr da spenden könnt.
Ja, und das Gleiche möchte ich auch über mich sagen... Abgesehen von den Retreats ist alles, was ich mache, kostenlos. Und es ist mir auch ganz wichtig, dass dies so ist. Ich habe ja eingangs gesagt: du brauchst mich nicht. Ich kann dir einfach nur von mir erzählen, und das macht es dir dann leichter, dir selbst nahezukommen. Und das passiert automatisch, wenn du meditierst – und da findest du alles, was du brauchst.
Und deswegen ist es mir ganz wichtig, dass alles, was ich tue, nichts kostet – also alles, was ich online tue, zumindest. Aber all meine Zeit und meine gesamte Energie geht da hinein – "nebenher" arbeite ich noch, was nicht immer ganz leicht ist –, und deswegen freue ich mich ganz ungemein über Menschen, die mich unterstützen, damit ich einfach regelmäßig das an finanziellen Mitteln habe, damit das irgendwie weitergehen kann.
Wenn du Freude daran hast, wenn du Lust verspürst, mich dabei zu unterstützen, freue ich mich sehr. Und auf meiner Website, auf der Spende-Seite, findest du die entsprechenden Hinweise darauf. Und wenn du möchtest, kannst du gern meinen Newsletter abonnieren, der kostet nichts; du kannst dich auf meiner Website eintragen. Und einmal am Tag, am Morgen, verschicke ich auch die sogenannten "Morgenmomente für deine Seele". Das ist ganz kurze Zitate... jeden Morgen ein kleines Zitat aus irgendeinem meiner Videos.
Seit Neuestem gibt es dafür dann auch noch ein kurzes Short-Video von ein bis zwei Minuten Länge. Und manche Menschen mögen diese kleine Inspiration am Morgen, um nicht zu vergessen, was ihnen wirklich wichtig ist. Und auch da kannst du dich kostenlos eintragen, wenn du magst. Ja, und am Schluss möchte ich noch Simone danken für ihre treue Hilfe in jedem Satsang, ganz herzlichen Dank. Danke euch allen. Dieser Satsang und diese Energie, die hier so schön ist, die kommt von euch allen. Da kommt sie her. Danke.
Ich liebe dich.