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Rückkehr zu Dir selbst

Über Gefühle, Beziehung und andere Themen.

Über dieses Video:

Ich mache im Grunde zwei verschiedene Arten von Videos. In manchen spreche ich etwas ausführlicher zu einem bestimmten Thema. In anderen beantworte ich eine Vielzahl von Fragen verschiedener Menschen, die mich per Brief und Email erreicht haben. Diese Videos nenne ich "Satsang-Videos", und ein neues dieser Art habe ich heute veröffentlichen können.

Dabei sind wieder ganz praktische Fragen des Lebens: eine Frau erlebt mit einem Mann das, was die die Begegnung mit ihrer Dualseele nennt, doch es gelingt nicht, zusammenzukommen, und sie fragt sich: warum? Andere fragen sich: bin ich gut genug für meinen Partner? Was tun, wenn ich getrennt schlafen oder wohnen will, aber der Partner möchte es nicht? Was tun gegen das unfreiwillige Einschlafen beim Satsangschauen? Wie umgehen mit einem Mann, der in allem einfach nur widersprüchlich ist?

Aber auch Fragen zu Spiritualität und der Samarpan-Meditation sind wieder dabei:  wo genau ist das Kronenchakra, und warum tut es mir weh, wenn ich meditiere? Wie fühlt man Gefühle, ohne darin zu versinken oder sich in sie hineinzusteigern? Was tun mit unerträglichen und krass intensiven Gefühlen? Welche Rolle spielen energetische Gesetze wie Ursache und Wirkung, wo wir doch keinen freien Willen haben? Sind Yoga und Atemübungen essentiell als Vorbereitung für die Meditation?

Es ist für mich eine große Freude, auf Fragen antworten zu dürfen, und ich bin dankbar für jede Frage, denn sie inspiriert mich und lässt mich über Aspekte des Lebens sprechen, die im Grunde alle Menschen beschäftigen und manchmal plagen.

Links zu den Themen in diesem Video:

(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).

  1. Empfindungen am Kronenchakra

  2. Dualseelen - warum kommen wir nicht zusammen?

  3. Der Partner will es anders

  4. Schlafprobleme

  5. Einschlafphänomene

  6. Unzufriedenheit - über das Gefühle fühlen

  7. Kein freier Wille

  8. Unfreiwilliges Einschlafen

  9. Wenn man den Partner nicht versteht

  10. Yoga, Tagebuchführen und spirituelle Entwicklung

Vollständiger Text zum Mitlesen:

Guten Morgen.

Ich freue mich, dass du da bist. Heute ist es wieder Zeit für ein Video, in dem ich viele verschiedene Fragen beantworte. Ich mache eigentlich zwei verschiedene Arten von Videos. Manchmal spreche ich über ein bestimmtes Thema sehr ausführlich, und manchmal mache ich ein Video so wie heute, in dem ich einige der vielen Fragen, die mich erreichen, vorlese und beantworte, und darauf freue ich mich heute ganz besonders.

Heute ist eine kleine Premiere. Die Orchidee, die da hinter mir steht und blüht, das ist die allererste Orchideenpflanze, die ich hatte, als ich mit den Videos begann, letztes Jahr im Mai, und seit einer Woche blüht sie wieder in voller Pracht. Und jetzt darf sie auch wieder beim Video mitmachen. Und irgendwie freut mich das ganz besonders. Ich weiß gar nicht, warum. Ja, ich fange einfach direkt mit der ersten Frage an.

Empfindungen am Kronenchakra

"Zur Samarpan-Meditation habe ich eine Frage. Wann immer ich mich auf das Kronenchakra konzentriere, tut mir der Kopf an der Stelle weh. Es sind jetzt keine ganz schlimmen Schmerzen, ich spüre eher ein unangenehmes Druckgefühl bei meinem oberen Teil des Kopfes. Vielleicht konzentriere ich mich auch auf den falschen Punkt oder zu sehr auf die Schädeldecke. Wie finde ich genau den richtigen Punkt, und wie groß ist der genau?

Wie viel Volumen hat dieser Punkt? Bei mir fühlt sich der Punkt etwa handtellergroß an und etwa fünf bis sieben Zentimeter hoch. Es ist ja nur ein Gefühl, wenn ich dazu schreibe. Messen kann ich es ja nicht wirklich. Ich habe ja auch gehört, dass das Kronenchakra eigentlich oberhalb des eigentlichen Kopfes ist, also über dem eigentlichen Körper, leicht außerhalb. Was meinst du dazu?"

Danke für die Frage.

Ich mache mir darüber keine großen Gedanken, wo das Kronenchakra jetzt ganz exakt ist und wie groß es ganz exakt ist. Ich weiß es gar nicht. Es geht mir wie dir. Ich habe auch das Gefühl, nachdem ich eine Weile meditiert habe, dass dieser Punkt, auf den ich meine Aufmerksamkeit richte, dieses Kronenchakra hier, dass der eigentlich außerhalb des Körpers ist.

Und ich glaube, in Wirklichkeit ist es auch so. Für mich ist dieses Kronenchakra wie ein Tor; als würde ich damit die Möglichkeit erhalten, in die wahre Welt zu treten, ohne dass ich mir etwas vorstellen muss, ohne dass ich in meine Gedanken, in meine Vorstellungskraft gehe.

Ein Punkt, den ich körperlich spüren kann, der aber doch irgendwie nicht zum Körper gehört; also ein ganz besonderer, magischer Punkt sozusagen.

Es ist ja immer so: bei der Meditation besteht immer die Verführung, in Bilder und Vorstellungen zu gehen... sich irgendetwas vorzustellen, was zwar ganz schön ist, aber nicht wirklich da.

Und das ist nicht Meditation, das sind Vorstellungen, das sind Gedanken, Und in der Meditation geht es darum, dem gerade nicht die Aufmerksamkeit zu geben, diesen schönen Bildern, diesen tollen Vorstellungen, sondern, ganz trocken sozusagen, ganz schlicht, ganz direkt bei dem zu bleiben, was ich ganz unmittelbar erleben und empfinden kann. Und das ist nun mal eine körperliche Angelegenheit, diese körperliche Stelle hier oben.

Ich empfinde dort auch bestimmte körperliche Empfindungen. Bei mir ist es kein Druckgefühl, auch kein Schmerz. Bei mir kribbelt's meistens, nachdem ich eine Weile meditiert habe. Und ich kenne es auch während des Videos, da ist da oben immer einiges los, weil ich mit meiner Aufmerksamkeit dort ruhe, während ich spreche.

Wenn du dabei Druck empfindest oder eine gewisse Art von Schmerz, dann ist meine Empfehlung, dir keine Gedanken darüber zu machen, sondern das einfach wahrzunehmen.

Du ruhst mit deiner Aufmerksamkeit dort oben im Kronenchakra, und da spürst du das einfach. Meine Empfehlung ist: nimm's einfach hin, genauso wie es ist, und widerstehe dem Drang, es verstehen zu wollen.

Falls da irgendetwas ist, was nicht richtig ist, dann wird es sich von selbst korrigieren.

Ein Hinweis vielleicht noch: strenge dich nicht an. Meditieren ist nichts Anstrengendes. Es ist ganz leicht, ganz unernst, wie ein Hobby... wie etwas, das man macht, weil es Freude macht, weil es Schönes, aber völlig unwichtig. Für mich ist die Meditation das Schönste und das Wichtigste des Tages, aber ich meditiere, als sei sie ganz unwichtig, ganz nebenbei sozusagen, ganz unernst. Und vielleicht ist dieses Druckgefühl tatsächlich ein Anzeichen dafür, dass irgendetwas in dir sich ein kleines bisschen anstrengt, obwohl das eigentlich gar nicht notwendig ist.

Nimm es einfach wahr, fühle das Druckgefühl, lass es da sein, mach dir keine Gedanken darüber. Das wäre meine Empfehlung.

Danke für die Frage. Ich liebe diese praktischen Fragen zur Meditation.

"Zu deinem Video 'die Sünden der Väter', indem du auf Fragen von zwei Müttern eingehst, möchte ich als Mutter noch etwas sagen. Meine Kinder sind mittlerweile einundzwanzig, neunzehn und fünfzehn, und sehr früh in meinem Muttersein habe ich verstanden, und damals waren meine beiden großen Kinder noch klein und mein Drittes noch gar nicht geboren... damals habe ich schon verstanden, was du in diesem Video rätst: dass es wichtig ist als Mutter, sich auf den eigenen Weg zu machen.

Was ich aber bei allen Bemühungen um meine Person übersehen habe, ist, dass ich als Mutter nicht das einzige Elternteil bin. Es gibt auch den Vater und alles, was dieser mitbringt. Bei deiner ersten Antwort an die Frau mit dem schreienden Kind habe ich überlegt, ob da in dem Kind nicht auch etwas von seinem Vater gespiegelt sein könnte."

Ach, danke. Danke, dass du schreibst und dass du solch eine schöne Frage stellst.

Und ich finde es wunderbar und ich bin sehr berührt, davon zu hören, dass du schon damals das gewusst hast, dass du deinen Kindern das größte Geschenk und die größte Hilfe dadurch bereiten kannst, indem du dich um dich selbst kümmerst. Das ist gar nicht so selbstverständlich. Aber zu deiner Frage, ob da nicht auch der Vater eine Rolle spielt: natürlich spielt der Vater eine Rolle; keine ganz so Entscheidende wie die Mutter.

Die Kinder sind einfach durch die Empfängnis, durch die Schwangerschaft und durch die Geburt zutiefst eins mit der Mutter, und bei dem Vater ist es nicht so, aber natürlich spielt die Gegenwart, die Energie, das Sein des Vaters auch eine Rolle; natürlich geht das auch aufs Kind über; und natürlich ist es für Väter genauso wichtig wie für die Mütter, sich um sich selbst zu kümmern, wenn sie ihren Kindern helfen möchten.

Da besteht also gar keine Frage, das ist natürlich so. Aber es ist auch so, dass für dich als Mutter nur eines zählt: was kann ich tun? Der Vater muss da selber draufkommen. Und je mehr du als Mutter dich um dich kümmerst, desto leichter wird es für andere Menschen, zum Beispiel für den Vater, dasselbe zu tun. Nicht nur deine Kinder lernen von dir, sondern auch alle anderen Menschen um dich herum.

Wir brauchen uns also nie um die anderen kümmern. Wir brauchen den anderen nie sagen: "Hör mal, tu dies oder tu das, das ist wichtig."

Wenn wir es tun für uns, durch uns, das ist die beste Botschaft.

Ich habe es hier zu Hause so: ich lebe ja mit meiner Partnerin und ihren zwei Kindern zusammen, und ich erlebe das hier ganz deutlich, diese innige, tiefe Verbindung zwischen den Kindern und der Mutter. Und ich erlebe mich im Vergleich dazu als Rollstuhlfahrer, als emotionalen Rollstuhlfahrer. Ich habe dieses tiefe Mitgefühl, dieses tiefe Mitfühlen mit den Kindern nicht in dieser Weise. Es ist einfach so.

Aber immer wieder die Mutter zu erleben, wie sie mit sich selbst und den Kindern ist, das ist für mich nicht nur ein Beispiel, an dem ich lernen kann, sondern auch für mich selbst ein Geschenk. Und ganz, ganz selten sagt die Mama mal etwas zu mir, die Mutter dieser Kinder. Sie gibt einen Hinweis, aber nicht in der Form, dass sie mir sagen würde: "Hey, sei mal anders." Sie weiß, das würde nichts nützen.

Manchmal erklärt sie mir etwas über das Verhalten der Kinder, warum die gerade so sind, und was die Kinder ihrer Meinung nach damit wirklich zeigen und ausdrücken. Und dann bin ich dankbar, wenn sie mir so etwas sagt, weil ich es als Mann von selber einfach nicht weiß. Aber sie sagt es selten und ganz, ganz neutral, einfach so, als Information.

Ich spüre dabei überhaupt gar keine Forderung, dass sie sagt: "Jetzt sei mal richtig" sozusagen. Und weil solche Hinweise selten kommen und so ganz neutral, ohne Forderung, ohne Erwartung an mich, deswegen kann ich sie auch gut hören. Und ich empfinde das als sehr, sehr hilfreich.

Aber abgesehen davon kannst du als Mutter nicht wirklich etwas tun, dem Vater auf die Sprünge zu helfen. Wie gesagt, kümmere dich, so gut du kannst, um dich selbst. Das tust du ja schon. Das ist das Beste, ihm auch zu zeigen, was möglich ist... ich möchte es einmal so sagen.

Weißt du, Männer haben es mit Kindern nicht so leicht, weil sie diese innige Verbindung nicht haben, die du als Mutter ganz automatisch von Anfang an hast.

Ich muss mit mir als Mann in der Hinsicht immer wieder unendlich geduldig sein. Danke für deine E-Mail. Vielen Dank.

Ja, mal sehen, was es sonst noch so gibt. Ich liebe es, Fragen zu beantworten.

Dualseelen - warum kommen wir nicht zusammen?

Ja, jetzt geht es um eine E-Mail, die ich bekommen habe und die sehr lang ist, so lang, dass ich sie hier nicht vorlesen kann, und sie ist auch sehr persönlich. Aber ich möchte dennoch was dazu sagen und sie kurz zusammenfassen.

Es geht in dieser E-Mail um das Erleben einer Frau mit einem Mann. Die beiden leben nicht zusammen, aber er war wohl eine Art Lehrer, Seminarleiter, und sie hat ihn erlebt, und sie sind sich nähergekommen, und sie spürt eine ganz innige, tiefe Verbindung, Liebe.

Und für die Briefeschreiberin ist es, als wäre da ein unendliches Potenzial zwischen ihr und dieser anderen Seele, aber irgendwie funktioniert es nicht. Dieser Kerl, der anfangs so offen war und so bereit für eine Verbindung, der scheint jetzt abweisend und verschlossen zu sein, und sie versteht nicht, warum es nicht möglich ist, das zu leben, was da ganz offensichtlich möglich ist.

Ich könnte jetzt einiges darüber sagen, was auf menschlicher Ebene, was auf Beziehungsebene sozusagen da läuft und was dort eine Rolle spielt, aber darum geht es überhaupt nicht.

Wenn uns so etwas geschieht, und dieser Brief ist sehr berührend, und ich weiß, dass es vielen Menschen so geht... Wir lernen jemanden kennen und wir spüren... man könnte es fast "eine göttliche Gelegenheit" nennen.

Die Briefeschreiberin spricht von Dualseele. Sie drückt es aus, als wären es Dualseelen, fast als wäre man ein und dieselbe Seele. Sie fragt sich: warum, wenn ich das spüre, wenn ich das doch so klar fühle, warum kommen wir dann nicht zusammen?

Ihr kommt nicht zusammen, weil es im Leben darum nicht geht, und wenn du ein Mensch bist, der bereit ist, zu entdecken, worum es in diesem Leben wirklich geht, dann werden diese Dinge im Außen mit anderen Menschen nicht funktionieren, oder nicht mehr.

Es gibt Menschen, die können das leben mit anderen Menschen, für die ist das möglich.

Aber mit dir ist das Leben gnädig. Das Leben macht dir ein Geschenk. Das Leben macht es dir unmöglich, das zu leben, damit du entdeckst, worum es wirklich geht. Wir haben die Neigung, dieses Göttliche, dieses Unglaubliche, was wir manchmal spüren, im Außen, außerhalb von uns zu verwirklichen, zu erleben, mit einem anderen Menschen, und scheinbar ist es auch möglich, aber nur scheinbar. Wirklich erleben können wir das nur in uns drinnen.

Und das Leben enthält dir diese äußere Möglichkeit vor, weil das Leben dich dazu bringen möchte, nach innen zu schauen, und da entdeckst du deine eigene Seele; da entdeckst du eine Verbindung zu dem, was du da im anderen gespürt hast, aber in dir drin, auf eine Weise, die so vieles vollkommener, direkter, unmittelbarer ist, als du es je mit einem anderen Menschen erleben könntest. Aber zuerst spüren wir es bei einem anderen Menschen, weil wir nicht gewohnt sind, in uns drin zu leben.

Aber für dich ist es an der Zeit, nach innen zu gehen, und deswegen beginnt das Leben, dir diese Wege im Außen zu verschließen, einfach, dich auf dich selbst zurückzuwerfen.

Du brauchst dir also überhaupt gar keine Gedanken darüber machen, warum dieser andere Mensch nicht fähig dazu ist, das mit dir zu leben, oder was du tun könntest, damit es möglich ist, oder was du falsch gemacht hast, dass es nicht möglich war.

Das Einzige, was du tun musst, ist zu sehen: "Ah, interessant. Ich habe da etwas gespürt, diese Möglichkeit, aber das Leben ist ganz klar, es soll nicht sein."

Und dann verstehe, warum das Leben das tut.

Wende dich nach innen. Beginne zu meditieren, falls du es nicht schon tust. Nimm diese Sehnsucht, die du spürst, nachdem du diese dieses Potenzial mit diesem anderen Menschen gekostet hast... nimm diese Sehnsucht, und bring sie nach innen. Die ist dein Wegweiser, aber sie weist nach innen, nicht nach außen.

Du hast Glück, weißt du. Du hast Glück, dass das mit diesem Mann nicht funktioniert hat, denn jetzt ist der Weg für dich frei, das Wirkliche zu entdecken. Mit den Menschen im Außen bekommen wir immer nur so einen Vorgeschmack, ganz gleich, wie tief es sich für uns anfühlt. Das eigentliche Geschenk, die eigentliche Erfüllung, finden wir nur und ausschließlich nur in uns selbst.

Meditiere. Denk nicht an andere Menschen. Vergiss diesen Mann. Ich sage nicht, dass du dich mit ihm nie wieder einlassen sollst, dass du dich mit ihm nie wieder treffen sollst, das meine ich überhaupt nicht. Ich meine damit nur: denke nicht an ihn. Lass es nicht zu, dass er Raum in deinen Gedanken einnimmt. Wenn du ihn treffen kannst, wenn es möglich ist und du Lust dazu hast, dann mache es und genieße es, aber denk nicht dran.

Stattdessen meditiere, lebe dein eigenes Leben. Erlebe das, was hier ist und denke nicht über das nach, was nicht hier ist. Dieses "was sein könnte" ist im Grunde nur ein Trick unseres Verstandes.

Sei hier.

Ruhe in dir, da findest du diese Verbindung, nach der es dich zu sehen.

Und ich weiß genau, wovon du sprichst, weißt du. Ich habe das auch erlebt, und zwar mehrfach in diesem Leben. Ich weiß, wovon du sprichst. Man spürt diese unglaubliche Möglichkeit. Aber aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dir sagen: das, was du in dir drin finden wirst, ist etwas ganz anderes; etwas ganz Normales, ganz Natürliches, und da wartet es auf uns. Das Einzige, was wir tun müssen, ist beginnen, uns nach innen zu wenden. Und dabei hilft das Meditieren natürlich ganz ungemein.

Danke für deine wundervolle E-Mail. Danke.

Ja, an dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass ich mich sehr über Fragen freue. Wenn du Fragen hast, zu deinem spirituellen Weg oder zu ganz praktischen Dingen, die dich im Leben wundern oder für dich Fragen aufwerfen oder die dich plagen, dann kannst du mir gerne schreiben, wenn du möchtest, und ich werde dazu etwas sagen. Und du kannst mir auch richtige Briefe schreiben, nicht nur E-Mails.

Ich freue mich sehr über handgeschriebene Briefe, und die beantworte ich auch handgeschrieben mit großer Freude, obwohl die eigentliche Antwort ich immer in einem Video gebe, einfach damit es alle Menschen hören können, denn diese Fragen, die wir haben, sind eigentlich immer dieselben. Alle Menschen haben im Grunde immer die gleichen Fragen, und deswegen spreche ich so gerne darüber in einem Video.

Also, wenn du Fragen hast, schreib mir. Das ist die eine Art, wie du mir helfen kannst, denn diese Fragen inspirieren mich ungemein, und ich freue mich sehr darüber. Und die zweite Art und Weise, wie du mich und diese Videos unterstützen kannst, ist, wenn du möchtest, in finanzieller Hinsicht. Ich bin sehr dankbar für Unterstützung, für Spenden. Wie das geht, findest du auf meiner Website. Da gibt es eine Seite, die heißt "Mitgliedschaft", da steht, wie das ganz leicht geht.

Denn ich verwende mit großer Freude und Hingabe einen großen Teil meiner Zeit und auch viele finanzielle Mittel, das möglich zu machen, und je mehr Menschen mich dabei ein wenig finanziell unterstützen, desto leichter fällt es mir, das zu tun, und ich freu mich sehr. Ja, wenn dir danach ist, kannst du darüber Informationen finden und das findest du alles auf meiner Website. Und im Abspann des Videos findest du auch noch einmal den Link dazu. Ja, aber jetzt weiter zur nächsten Frage.

Der Partner will es anders

"Ich habe alle deine Videos gesehen und ich liebe es, dich zu hören. Du beschreibst alles so verständlich und liebevoll und dafür danke ich dir. Eines der Videos handelt davon, so zu sein, wie man ist. Das ist auch für mich ein Thema. Ich zweifle an meiner Persönlichkeit. Ich vergleiche mich mit anderen Menschen, besonders mit anderen Frauen.

Die Frauen in meinem Umkreis sind lebendig, emotional, sie erzählen viel, und so weiter. Ich erlebe mich hingegen als ruhig und als eine, die nicht viel zu sagen hat. Lange Treffs in Gesellschaft strengen mich an. Ich mag es lieber ruhiger. Manchmal denke ich, ob ich nicht zu langweilig bin und ob ich gut genug für meinen Partner bin. Bitte sage mir etwas dazu."

Ach, danke. Was für eine wundervolle Frage. Ich liebe solche Fragen, denn ich kenne kaum einen Menschen, dem es nicht genauso geht. Ich kenne eigentlich niemanden, dem es nicht auch so geht.

Wenn du dich fragst, ob du gut genug bist, ist die Antwort immer die gleiche: "Nein, ich bin nicht gut genug." Aber du bist trotzdem so, wie du bist. Eigentlich muss man sich nur eine einzige Frage stellen: "Kann ich anders sein?"

Und wenn du ganz ehrlich bist, wenn du ganz genau hinschaust, dann stellst du fest: "Nein, ich kann nicht anders sein. Ich will vielleicht anders sein. Ich will vielleicht sein wie dieser andere Mensch, aber ich kann nicht. Ich bin so, wie ich bin." Und das ist eigentlich das Einzige, was wir wissen müssen.

Wenn wir uns vergleichen mit anderen, dann leiden wir. Wenn wir anders sein wollen, als wir sind, dann leiden wir.

Und eigentlich wollen wir uns nur deswegen verändern, um anderen Menschen besser zu gefallen, und es funktioniert natürlich nie.

Ich mache dir einen Vorschlag. Finde einmal heraus, was geschieht, wenn du wirklich so bist, wie du bist. Wenn er dich dann nicht mehr mag, was hat das zu bedeuten? Wenn du mit jemandem zusammen bist, der dich so wie du wirklich bist, nicht mag, möchtest du dann mit ihm zusammen sein?

Wozu? Meine Erfahrung ist: je mehr ich so bin, wie ich wirklich bin, desto mehr mögen mich die Menschen. Die Gedanken sagen genau das Gegenteil: "Ah, ich bin zu langweilig, ich bin zu dies, ich bin zu das... Wenn ich doch nur so wäre wie andere Menschen, dann würde mich meinen Partner mehr lieben, oder dann würden mich die Menschen mehr lieben oder mehr akzeptieren." Aber paradoxerweise ist das Gegenteil der Fall. Ganz gleich, wie du bist: je mehr du so bist, wie du wirklich bist, desto schöner bist du für andere Menschen.

Mein Rat an dich ist: mach dir keine Gedanken darüber, was dein Partner will. Sei wie du bist. Das ist das Einzige und das Beste, was du tun kannst.

Und wenn er dich dann nicht mag, dann ist es sein Problem. Dann könntest du eigentlich froh sein, wenn er geht.

Es ist schrecklich, mit einem Menschen zusammen zu sein, der dich nicht akzeptiert und liebt, so wie du bist. Finde es heraus. Ich glaube, du wirst überrascht sein.

Danke.

Schlafprobleme

"Da ist ein Thema, zu dem ich dich fragen will. Seit einiger Zeit habe ich Probleme mit dem Schlafen. Ich kann schlecht einschlafen, und ich werde jede Stunde wach und dann bin ich morgens nicht erholt. An meinem Tagesrhythmus hat sich nichts verändert. Wir gehen gegen halb elf Uhr abends ins Bett. Aber manchmal denke ich, ob das an der Beziehung liegt. Als ich allein lebte, da hatte ich mehr Raum für mich, und ich muss ehrlich sagen: ich mag lieber alleine schlafen. Aber mein Partner, der will zusammen schlafen.

Bis vor vier Jahren hatten wir getrennte Haushalte, und da hat es mir irgendwie besser gefallen. Ich fühlte mich frei und fröhlicher. Ich habe mehr Freude gespürt. Seit wir zusammenwohnen, dreht sich alles um meinen Partner, seine Kinder, seine Enkel, Freunde und so weiter, und ich habe kaum etwas Eigenes. Ich habe schon mehrmals den Vorschlag gemacht, dass wir wieder zwei Haushalte führen sollten, aber das will er nicht. Er sagt, das sei nichts für ihn. Er will mit einer Frau zusammenleben. Manchmal fühle ich mich eingeengt."

Ach, danke, danke, danke. Auch diese Frage ist eine Frage, die fast jeder Mensch stellen könnte, auf die eine oder andere Weise.

Ich verstehe, dass du dich eingeengt fühlst, aber es ist interessant hinzuschauen, was dich wirklich einengt.

Du weißt, was du willst. Du brauchst Platz. Wie das praktisch aussieht, da gäbe es wahrscheinlich viele Möglichkeiten. Du schläfst lieber allein, aber du tust es nicht, weil dein Partner zusammen schlafen möchte. Du würdest lieber in einer eigenen Wohnung wohnen und trotzdem die Beziehung führen, aber du tust das nicht, weil dein Partner etwas anderes will.

Und dieses "das tun, was der andere will und nicht das, was man selber möchte", das ist wirklich einengend. Aber es ist wichtig zu sehen, wer dich hier einengt. Es bist du selbst, nicht er. Schau, er kann wollen, was er will. Das ist kein Problem. Er sagt, ich möchte lieber mit einer Frau zusammenleben. Ja, fein. Deine Aufgabe ist es, zu schauen: "Ja, und wie ist es für mich?

Was ist mir wichtig?"

Wir sind es so gewohnt, uns nach anderen zu richten. Ich kenne das selbst so, so gut. Ich habe den größten Teil meines Lebens damit zugebracht, mich auf das einzustellen, was andere wollen, was meine Partnerin wollte. Das war vollkommen normal für mich. Irgendwann habe ich entdeckt: "Ich weiß ja gar nicht, was ich überhaupt möchte.

Ich weiß gar nicht, was mir taugt, was mir gefällt, was ich brauche." Ich wusste das nicht, weil ich mir die Frage nie gestellt hatte. Aber meine Partnerinnen, die wussten ganz genau, was sie haben wollten, wie sie es haben wollten, und dann habe ich mich einfach danach gerichtet. Und irgendwann konnte ich das nicht mehr.

Mir geht es übrigens wie dir. Ich schlafe am liebsten allein. Ich schlafe dann einfach anders. Ich schlafe tiefer, besser. Meine Aura hat Platz, sich im Schlaf auszudehnen. Meine Energie wird ruhiger. Ich schlafe anders.

Ich habe früher, wie fast alle anderen Menschen auch, immer zusammen mit meiner Partnerin in einem Bett geschlafen, und irgendwann konnte ich das nicht mehr. Irgendwann wollte ich allein schlafen. Und das war so ein Segen, dass ich diesem Wunsch dann tatsächlich irgendwann folgen konnte. Und dann, vor sieben Jahren, kam ich mit meiner jetzigen Partnerin zusammen, und die ersten Jahre schliefen wir zusammen in einem Bett, in einem Zimmer zusammen mit den Kindern.

Und das war auch ganz leicht möglich, weil ich fast nie zu Hause war, weil ich die ganze Zeit mit meinem spirituellen Meister Soham unterwegs war. Ich hatte ein richtiges Reiseleben und war nur ganz, ganz selten zu Hause. Und dann war's schön, zusammen zu schlafen. Aber dann kam die Zeit, wo ich das Reisen aufgehört habe vor, jetzt, glaube ich, fast vier Jahren, jetzt sind's vier Jahre. Und dann habe ich ganz schnell gemerkt: ich brauche Platz. Ich brauche Platz für mich. Und das fing beim Schlafen an.

Und irgendwann habe ich gemerkt: ich möchte alleine schlafen. Ich möchte wieder alleine schlafen. Ich habe es so deutlich gespürt. Und dann hat's noch eine Weile gedauert, ein paar Wochen oder ein paar Monate, bis ich mich dann getraut habe, das wirklich zu tun, und jetzt bin ich so dankbar.

Und meine Partnerin findet es übrigens auch toll. Man kann sich ja jederzeit in ein Bett schmeißen, wenn man möchte, aber wenn man die Möglichkeit hat, dann auch wieder sich zu trennen und alleine weiterzuschlafen oder alleine einzuschlafen, dann ist es eine wunderbare Sache. Und weißt du, je mehr du auf solche Wünsche und Bedürfnisse von dir hörst, diese ganz praktischen Dinge, desto leichter wird das Zusammenleben und desto schöner wird die Beziehung.

Man hat ja gerne das Gefühl, dass man der Beziehung schaden würde, wenn man so einen Schritt macht und Dinge alleine tut, aber das Gegenteil ist die Wahrheit. Wenn du dich nicht dich kümmerst und wenn du solche Dinge, die für dich wichtig sind, ignorierst, dann zerstört das ganz langsam und unmerklich die Beziehung, weil du dir dann selbst nicht treu bist.

Und wenn du dir selbst nicht treu bist und dir selbst nicht nahe sein kannst, wie sollst du dann mit deinem Partner nahe sein und Freude haben? Das geht nicht. Das geht einfach nicht. Deswegen ermutige ich dich dazu: schau, wie du das möglich machen kannst.

Vielleicht ist es nicht ganz einfach, dem Kerl das beizubringen. Du kannst ihm sagen: "Hör mal, ich muss alleine schlafen. Das ist überhaupt nichts gegen dich. Ich liebe dich, ich bin gern mit dir zusammen. Aber ich schlafe einfach besser, wenn ich alleine schlafe, und ist wichtig für mich." Und schau einfach, was passiert.

Das Gleiche gilt für die Frage, ob man in einer Wohnung zusammenlebt oder nicht. Vielleicht willst du es ja irgendwann einmal wieder ausprobieren. Das Entscheidende ist, dass Du dich nicht nach dem richtest, was dein Partner sich wünscht. Wenn du das tust, dann ist es fast, als würde es unmöglich werden, miteinander zu leben. Aber das ist dann nicht so, weil es wirklich so unmöglich ist. Was in Wirklichkeit unmöglich ist, ist, sich selbst nicht treu zu sein. Und wenn man damit einmal anfängt, wird alles Praktische im Außen wirklich unmöglich, unerträglich.

Und deswegen ist mein Rat an dich: mach es Schritt für Schritt. Fang an, dir selbst treu zu sein. Fang mit den direkten Sachen an, zum Beispiel mit dem alleine schlafen. Und wenn du dann beginnst, dir treu zu sein und wenn du lernst, deine Aufmerksamkeit nicht bei dem zu haben, was dein Partner will, nicht bei dem zu haben, was dein Partner will, sondern wenn deine Aufmerksamkeit bei dem liegt, was du möchtest, wenn du dich spürst, dann, das wirst du entdecken, lösen sich ganz, ganz viele Dinge ganz von selbst.

Das ist für dich das Entscheidende. Sei mit deiner Aufmerksamkeit bei dir, dann wird die Beziehung schön.

Die meisten Menschen machen das Gegenteil. Die meisten Menschen machen das, was auch du gut kennst. Wir sind mit unserer Aufmerksamkeit fortwährend beim Partner.

Wir haben das Gefühl, das muss so sein. Wir haben das Gefühl, das ist die Basis von Beziehung, aber das stimmt nicht. Das ist das die Basis des Scheiterns der Beziehung. Sei mit deiner Aufmerksamkeit bei dir. Er muss sich um die Dinge kümmern, die ihm wichtig sind. Kümmere du dich um das, was dir wichtig ist, und fang mit den kleinen Dingen an, zum Beispiel mit dem alleine schlafen. Probiere das einfach aus. Und wenn du das tust, lösen sich viele Dinge einfach von selbst auf. Und wenn Du es nicht tust, dann wird alles unmöglich. So einfach ist es.

Ich danke dir für deine Frage.

Einschlafphänomene

"Ich erlebe hin und wieder ein Phänomen. Da kommt in der Zeit kurz vor dem Einschlafen etwas wie eine flackernde Energie, die sich an mich legt und mich lähmt. Ich kann mich da nicht bewegen und nicht sprechen. Lange habe ich mit diesem Phänomen gekämpft, aber nach deinem letzten Brief habe ich dazu 'ja' gesagt, und plötzlich war es mir, als ob ich in einem Luxusbett liege, wunderbar, alles war wunderschön. Und gleichzeitig habe ich meinen Körper beobachtet.

Die Energie drückte mich so stark, dass mein Atem schwach geworden ist, und ich bekam Angst. Und ich habe angefangen, mich zu wehren, und die Energie ging wieder weg. Ich weiß nicht, was das ist. Ich wollte bis ganz zum Schluss 'ja' sagen, aber die Angst war groß. Und jetzt möchte ich, dass das Phänomen wiederkommt, damit ich ausprobieren kann, was es mir zu sagen hat, aber seit langer Zeit kommt es nicht mehr. Was war das?"

Diese Energie kommt nicht mehr, weil sie dir bereits das beigebracht hat, was sie dir beibringen wollte; weil du bereits gelernt hast, was du zu lernen hattest: du hast ja gesagt. Und du hast festgestellt: sobald du 'ja' sagst, wird das, wovor du Angst hattest, plötzlich wunderschön.

Und so ist es mit allem im Leben. Wir können es uns nicht vorstellen, aber es ist wirklich so.

Ich hatte in meinem Leben etwas ganz, ganz Ähnliches wie das, was du berichtest. Ich hatte als Kind und als Jugendlicher und auch als junger Erwachsener, eigentlich jahrzehntelang, einen Traum, eigentlich einen Albtraum, den ich meistens kurz nach dem Einschlafen hatte. Vielleicht war es auch während des Einschlafens, man kann es ja eigentlich gar nicht so genau unterscheiden.

Und in diesem Traum, ich weiß noch, das war ein Schwarz-Weiß-Traum, da kam aus der Ferne eine Energie auf mich zu, kam immer näher, immer größer, und hat mich verschlungen. Und ich hatte unglaubliche Angst davor. Es war ein richtiger Albtraum. Und ich hatte exakt den gleichen Traum fast jede Nacht.

Zwanzig Jahre lang fast jede Nacht. Dieser Traum gehörte so zu meinem Leben dazu, ich werde ihn nie vergessen. Und dann, eines Tages, habe ich begonnen, 'ja' dazu zu sagen, und dann habe ich entdeckt: diese Energie trägt mich, nährt mich.

Es ist fast so, als hätte mein Leben... Also, aus heutigem Erleben, aus dem, was ich heute weiß, kommt es mir vor, als hätte schon damals Gott oder was weiß ich, wie man das nennen möchte, schon immer angeklopft bei mir. Diese Energie, die das Ego verschlingt und den Frieden und den Himmel bringt, die war in meinem Leben von Anfang an ganz dominant spürbar. Ich habe sie nur nicht erkannt. Und in dem Moment, wo ich begann, 'ja' zu sagen, hat sich mit einem Schlag alles verändert.

Alles.

Und dann hörte der Traum auf und kam nie wieder. Aber diese Energie, die ist jetzt da, nicht als Traum, sondern als Leben. Danke, dass du mir das berichtet hast, danke.

Wir brauchen vor nichts Angst haben. Wir können wirklich zu allem 'ja' sagen.

Unzufriedenheit - über das Gefühle fühlen

"Mir wurde klar, dass ich öfter unzufrieden bin. Irgendetwas findet der Verstand immer, was so, wie es ist, nicht sein soll, nicht sein darf. Und dann lenke ich mich meistens ab. Ich schaue einen Film oder ich esse oder mache andere Sachen. Und jetzt kam mir der Gedanke, dass mit dieser Unzufriedenheit Gefühle verbunden sind, die ich offensichtlich nicht wirklich da sein lasse, und deshalb kommen sie auch immer wieder.

Und da kommt jetzt meine Frage. Wie fühle ich, oder wie bleibe ich beim Fühlen, ohne Geschichte? Bei mir ist es eher so, dass Gefühle kommen, Traurigkeit, und ich habe keinen Zusammenhang, woher sie kommen. Ich spüre nur, dass sie kommen und zunehmend stärker werden.

Aber so richtig weiß ich immer noch nicht, wie ich dabeibleibe, ohne im Morast zu versinken, ohne mich da hineinzusteigern. Kannst du mir da weiterhelfen?"

Danke, danke für deine Frage.

Ja, das Einzige, was wir mit Gefühlen zu tun haben, ist, sie zu fühlen. Und selbst dieses Wort, selbst dieser Ausdruck, ist eigentlich schon zu viel. Ich möchte es einmal so sagen: sie einfach da sein lassen, ohne zu fragen, warum sie da sind; ohne zu fragen, was sie mir sagen wollen, was sie zu bedeuten haben, was der Grund für sie ist, und ohne sie weghaben zu wollen; ohne irgendetwas damit tun zu müssen. Dafür sind Gefühle da.

Also eigentlich ganz einfach. Und wir sind einfach sehr intellektuelle Menschen in der heutigen Zeit. Selbst wenn wir nicht über etwas nachdenken, ist es fast, als würden wir alles intellektuell bearbeiten und nicht unmittelbar einfach nur erleben.

Mein Rat an dich ist: lass die Gefühle einfach da sein, als hättest du mit ihnen nichts zu tun.

Und das ist die Wahrheit. In Wirklichkeit hast du damit nichts zu tun, aber sie fühlen sich so persönlich an, also wären das "meine" Gefühle.

Es sind Gefühle. Lass sie einfach da sein, solange sie wollen.

Für mich hat sich das Fühlen der Gefühle und das Akzeptieren und das "da sein lassen" der Gefühle verändert, als ich Samarpan-Meditation kennengelernt habe, weil ich dann damals zum ersten Mal dieses Kronenchakra entdecken durfte, und das ist seitdem für mich wie so ein Ruhepol, wo ich, mein Bewusstsein, sein kann. Und dann bin ich hier, ich bin da, und bin doch den Dingen enthoben. Früher hatte ich immer das Gefühl: ich bin diese Dinge.

Ich bin die Gefühle. Es sind meine Gefühle. Es ist mein Schmerz, meine Gedanken, mein Leben, mein Körper. Aber seit ich meditiere, und seit ich auch während des Tages, jederzeit, wann immer ich will, mit meiner Aufmerksamkeit, mit meinem ganzen Bewusstsein dort oben leben kann sozusagen, auch jetzt während ich spreche, bin ich nur da... seitdem ist es für mich anders geworden. Und jetzt ist es viel leichter, diese ganzen Gefühle einfach da sein zu lassen.

Und vielleicht noch ein Tipp: versuche die Gefühle nicht mit Worten zu beschreiben, besonders nicht mit Worten, die quantifizieren. Wir dramatisieren Gefühle gerne, ohne dass wir das merken. Dann bezeichnen wir die Gefühle als unglaublich intensiv oder unerträglich, aber das stimmt alles nicht. Da ist ein Gefühl, Punkt.

Und wenn du dem Gefühl mit ganz viel Stille begegnest, wenn du es schaffst, im Kronenchakra zu ruhen, dann wird das eine ganz andere Geschichte. Vielleicht magst du das einmal ausprobieren.

Und dann entdeckt man etwas ganz Interessantes über die Gefühle. Wir entdecken: sie bedeuten nichts.

Sie wollen gefühlt werden, und damit meine ich: sie wollen, dass sie da sein dürfen. Das ist alles. Wir brauchen nichts Aktives tun. Dieses "die Gefühle fühlen" impliziert schon wieder irgendwie so ein "ich muss etwas damit machen", und das muss ich dann möglichst richtig machen, und womöglich richtig intensiv, aber das meine ich damit überhaupt nicht. Aber sie einfach da sein lassen, wie so ein Haustier, wie so eine Katze, die um deine Beine streicht.

Du lässt die Katze da sein, du freust dich, dass sie da ist, aber du machst deine Hausarbeit, du kochst oder machst deine Arbeit oder liest dein Buch. Und auf diese Weise die Gefühle da sein lassen, einfach da sein lassen, ohne etwas mit ihnen zu machen... Sie bedeuten nichts, aber sie wollen da sein. Das ist alles. Und das verändert alles. Das verändert das gesamte Leben. Und natürlich hilft die Meditation, aber das weißt du ja. Danke. Ich danke dir für deine Frage.

Kein freier Wille

"Ich hatte dich gefragt, ob der freie Wille eine Illusion ist, und du hast diese Frage bejaht. Und nun wüsste ich gerne, wie du in diesem Zusammenhang die energetischen Gesetze siehst, also zum Beispiel das Gesetz der Resonanz, das Gesetz von Ursache und Wirkung und so weiter. Wenn ich doch eigentlich keinen freien Willen habe und auch nichts ändern kann an dem Verlauf meines längst feststehenden Lebensfilms, welche Rolle spielen dann diese Gesetze?"

Oh, was für eine tolle Frage.

Ja, ich nehme an, deine Frage bezieht sich darauf, wie das funktioniert, was das zu bedeuten hat: Ursache und Wirkung. Ich fühle etwas, und dann tue ich das. Ich fühle Energie für etwas, dann tue ich das, oder ich fühle keine Energie für etwas anderes, und dann tue ich es nicht.

Etwas im äußeren Leben geschieht, was mir etwas möglich macht, oder etwas im äußeren Leben geschieht, das mir etwas anderes unmöglich macht, also tu ich es nicht.

Und so lenkt uns einfach das Leben. In der letztendlichen Wahrheit ist es tatsächlich so, dass unser Leben feststeht, aber nicht in der Form, dass es irgendwo ein Buch gäbe, wo genau drinsteht, wann genau was zu geschehen hat, sondern die Art, wie dieses Buch des Lebens geschrieben ist, ist sozusagen mit der Feder dieser Gesetze. Es steht fest, welche Einflüsse auf uns wirken werden, und daraus ergeben sich unsere Wege.

Es ist ein Riesenspiel, dieses Leben, unglaublich vielseitig und komplex, so viele Einflüsse.

Und all diese Einflüsse sind wie eine Bühnenchoreografie, die bestimmen unseren Lebenstanz, und das Einzige, was wir tun müssen, ist mittanzen... uns tanzen lassen, oder, uns vom Fluss tragen zu lassen.

Mit dem Fluss ist es das Gleiche. Der Fluss hat keinerlei Einfluss darauf, wohin er fließt. Der Fluss ist lebendig und hat Kraft und Energie, und er spürt das Flussbett links und rechts und den Grund, und all das leitet und lenkt ihn, aber er selbst hat nichts zu sagen. Er ist so groß und so mächtig, so eine Energie, so ein Leben, und hat doch selber nichts zu sagen. Er wird bewegt von Schwerkraft und von allem, was ihn eingrenzt und lenkt und leitet.

Und so ist es in unserem Leben auch, genauso. Wir sind ein Fluss von Lebensenergie. Und das Wunderbare ist: wir brauchen diesen Fluss nicht zu lenken. Wir können ihn nicht lenken, aber mehr noch: wir müssen ihn auch nicht lenken. Wir sind frei, wir können einfach fließen, ohne uns Gedanken zu machen, ohne uns zu sorgen, wo es hingeht.

Und diese Gesetze, von denen du sprichst, das sind die Dinge, die sich um alles kümmern. Man könnte es auch so ausdrücken. Gott hat all diese Dinge geschaffen, damit alles so läuft, wie er es will oder wie sie es will. Das Leben hat das alles genauso eingerichtet.

Ramana Maharshi hat einmal gesagt: "Alles, was geschehen soll, wird geschehen, ganz gleich, was du tust." Und er sagte: "Alles, was nicht geschehen soll, wird nicht geschehen, ganz gleich, wie sehr du dich mühst." Und das ist die Wahrheit.

Danke, dass du hier bist.

So, ich habe noch ein paar Fragen.

Unfreiwilliges Einschlafen

"Gestern Abend war ich zum ersten Mal bei deinem Satsang live online dabei. Danke für deine nette Begrüßung." Oh ja, ich freue mich einfach so sehr, wenn ich mit dir und anderen zusammen sein darf und Fragen beantworten darf. Es ist so ein Segen für mich und so eine Freude. "Ich hatte mir zuvor schon einmal einen Satsang als Aufzeichnung angehört. Damals dachte ich mir, ich setze mich dazu in einen Sessel, aber leider habe ich einen großen Teil davon nicht mitbekommen.

Es war Abend, und die Sitzhaltung war so bequem, dass ich eingeschlafen bin. Gestern Abend nun habe ich mich stattdessen an einen Tisch gesetzt. Es war wieder nach zwanzig Uhr abends, und auch da hat mir wieder der Schlaf zu schaffen gemacht und ich habe nicht alles mitbekommen. Somit werde ich in Zukunft deine Live-Abendvideos wohl tagsüber nachhören müssen, außer, es ergäbe sich eine Lösung gegen mein abendliches Einschlafen wider Willen. Vielleicht hast du mir einen Hinweis, wie ich mit diesem Schlaf wider Willen umgehen könnte."

Danke für deine E-Mail. Ja, ich habe da einen Hinweis. Das einzige Problem an der ganzen Geschichte ist dieses "wider Willen". An dem Schlaf ist nichts verkehrt. Ich erzählte neulich einmal, in einem anderen Video, wie es vollkommen normal ist, dass die Menschen im Satsang von meinem spirituellen Meister Soham einschlafen. Und auch bei Diskursen mit meinem Guru Swamiji schlafen die Leute reihenweise ein, weil es so entspannend ist, so eine Wohltat, diese Energie zu spüren.

Und wenn du bei meinen Videos einschläfst, ist es für mich ein Riesenkompliment. Ich meine, ich mache ja eh nichts. Was hier passiert, liegt nicht an mir, aber es ist ein gutes Zeichen. Das einzige Problem ist, dass du glaubst, es wäre ein Problem. Das einzige Problem ist, dass du glaubst, das sollte nicht geschehen. Schlaf ein, wenn du einschläfst. Es ist überhaupt kein Problem.

Und weißt du, es ist ja so toll, dass es heutzutage Aufzeichnungen von allem gibt, selbst von den Live-Satsang, die ich online mache. Und auch, vielleicht, wenn ich irgendwann einmal Live-Events mache, dann werden die hoffentlich auch aufgezeichnet, und dann kann man sie jederzeit später noch einmal hören.

Es ist also überhaupt kein Problem.

Selbst wenn wir eine persönliche Begegnung hätten und ich hier sitze und du dort in einem Stuhl, wenn du während unseres Gesprächs einschlafen würdest... ich würde mich einfach nur freuen und deine Schönheit betrachten, und es gibt überhaupt kein Problem. Nur dieses "wider Willen", das brauchen wir nicht, das kann weg.

Danke.

Wenn man den Partner nicht versteht

Ich lese die nächste Frage vor. "Seit einer Woche spüre ich immer wieder die krasse Intensität von Einsamkeit, Traurigkeit und Dunkelheit. Ja, wahrscheinlich bringen mich diese Gefühle irgendwann in den Himmel, zurück nach Hause, aber es ist unerträglich und ich sterbe täglich aufs Neue daran."

Die E-Mail ist noch nicht ganz fertig, aber ich möchte kurz unterbrechen und dazu etwas sagen.

Wenn wir beginnen, unsere Gefühle zu fühlen, wenn wir beginnen, uns hinzuzuwenden, dann ist es für uns zunächst einmal eine relativ dramatische Angelegenheit, aber das Drama hat mit den Gefühlen in Wirklichkeit nichts zu tun. Gefühle sind nichts Dramatisches, aber das, was wir daraus machen, hier oben, das ist dramatisch. Aber das wissen wir am Anfang nicht. Mein Rat ist, mit den Gefühlen so nüchtern und still wie möglich zu sein.

Immer, wenn du spürst, dass es dramatisch wird, unerträglich, riesig, unendlich tief, all diese Dinge, dann ist es ein Hinweis darauf, dass du nicht mit dem Gefühl bist, sondern dass du woanders bist. Natürlich merkst du das nicht, und das ist normal. Ist nicht so, dass du etwas falsch machst. Wir haben es nie anders gelernt, weißt du? Aber wenn du das spürst, wenn du dieses Dramatische spürst, dieses Große, Unerträgliche, dann kannst du das als Hinweis nehmen: "Ah!"

Und dann gebe dem Gefühl Raum auf ganz stille Weise, nüchtern sozusagen, als hättest du mit dem Gefühl persönlich gar nichts zu tun.

Ich lese weiter.

"Der Mann, den ich liebe, der aber gebunden ist, ist so widersprüchlich in dem, was er sagt. Zum Beispiel tröstet er mich mit einem Spaziergang und sagt: ja, wir machen das, wenn es wieder wärmer wird. Aber im nächsten Atemzug erwähnt er, dass sie jetzt gleich mit seiner anderen Geliebten einen Spaziergang macht.

Oder er geht mit seiner Frau in die Therme und wundert sich, dass sie nicht versteht, dass die Ehe keine Basis mehr hat. Oder er sagt, dass er seinem Chef ganz klar die Meinung sagen wird, dass er kündigen wird, wenn seine Forderungen nicht erfüllt werden, aber im nächsten Satz sagt er ihm Grunde genau das Gegenteil. All das verwirrt mich total und es fällt mir nicht leicht, ihm noch irgendetwas zu glauben."

Danke für deine E-Mail.

Ja, mit den Menschen ist es wie mit den Gefühlen. Mit den Gefühlen machen wir es normalerweise so: wir wollen sie verstehen. Wir wollen wissen, warum sie da sind. Und dann lernen wir ganz allmählich, dass das alles nicht nötig ist; dass es nur darum geht, einfach den Gefühlen Raum zu geben, dass sie da sein dürfen, mehr nicht.

Und mit anderen Menschen ist es so: normalerweise versuchen wir, sie zu verstehen. Wir wollen wissen... Wir hören zu und wir merken: "Ja, was der da sagt, das kann doch gar nicht stimmen. Das widerspricht sich doch alles."

Und wir versuchen, die Wahrheit in dem zu finden, was andere Leute uns sagen. Wir versuchen, den Menschen durch das, was er uns sagt, zu verstehen.

Aber das ist der falsche Weg, der führt zu nichts, und das merkst du ja.

Du hast ja bereits Erfahrungen mit deinen eigenen Gedanken gemacht, und mit der Meditation, das weiß ich. Und du weißt, wie die Gedanken sind. Und du weißt, dass die Gedanken deine Aufmerksamkeit weder verdient haben noch brauchen, sondern dass es darum geht, dass du stattdessen mit deiner Aufmerksamkeit, mit deinem Bewusstsein bei dir bist und einfach in dir ruhst.

Und dann sind die Gedanken kein Problem mehr, dann ziehen die einfach weiter. Und in gewisser Weise ist es das Gleiche mit den Gefühlen. Und was ein Mann oder irgendein anderer Mensch dir sagt, sind im Grunde seine Gedanken, nur laut ausgesprochen, und das, was du da hörst, ist genauso widersprüchlich wie seine Gedanken und genauso widersprüchlich wie deine eigenen Gedanken. Über die kannst du ja eigentlich auch nur lachen.

Aber wir haben diese Angewohnheit, dem anderen zuzuhören und zu versuchen, den anderen Menschen durch das, was er uns sagt, zu erkennen und zu verstehen.

Aber dadurch geben wir im Prinzip nur den Gedanken der anderen Menschen unsere Aufmerksamkeit. Und das ist keine gute Idee. Und das führt zu nichts, nur zur Verwirrung. Ich verstehe total, dass dich das verwirrt. Mein Meister Soham hat mir schon vor vielen Jahren einmal was gesagt. Er sagte: "Ich höre nicht auf das, was die Leute mir sagen. Ich schaue einfach, wie sie sind. Ich schaue einfach, was sie tun." Und das ist ein toller Rat. Du brauchst überhaupt nicht verstehen, was er sagt. Schau doch einfach, was er tut. Schau doch einfach, wie er ist.

Dann siehst du alles, was du wissen musst. Dann siehst du: "Ah, er ist einfach ein vollkommen verwirrter Kerl, der überhaupt nicht weiß, was er will, weder mit mir noch mit irgendetwas anderem in seinem Leben." Und es ist gut, das zu wissen. Es ist gut, das zu erkennen, und dann kannst du dich nämlich viel besser dich selbst kümmern. Und da spielt noch etwas anderes eine Rolle. Weißt du, wir sind es gewohnt, mit unserer Aufmerksamkeit beim anderen zu sein, besonders bei einem Menschen, den wir lieben, besonders wenn es Mann und Frau geht, Beziehung.

Aber solange du deine Aufmerksamkeit bei ihm hast... Du hast deinen ganzen Fokus bei ihm. Du willst ihn verstehen. Du willst wissen, was von dem, was er da sagt, stimmt, und was nicht. Du möchtest, dass er dir Aufmerksamkeit gibt. Du möchtest, dass er Zeit mit dir verbringt.

Und es ist normal, so machen es alle Menschen. Und es ist total krank. Es ist normal, aber krank. Es führt zu nichts, es ist die Hölle.

So kann man nicht leben.

Hol du deine Aufmerksamkeit zu dir zurück. Da gehört sie hin. Die muss nur bei dir sein, sonst nirgends. Und dann schau einfach. Wenn dann jemand auftaucht, der gerade mit dir einen Spaziergang machen möchte, ja, fein! Dann kannst du schauen: "Habe ich gerade auch Lust? Ja? Okay, klasse. Lass uns losgehen." Aber wenn da gerade keiner kommt, denk nicht darüber nach. Dann machst du etwas anderes.

Lerne, bei dir zu sein, einfach immer wieder nur bei dir.

Wir schauen immer nach außen, wir schauen immer: wie sind die anderen? Warum sind sie so? Und wir wollen Dinge von anderen Menschen. Wir wollen, dass sie Zeit mit uns verbringen, dass sie uns unterstützen, dass sie uns lieben.

Und es ist verständlich, dass wir so sind. So sind wir einfach als Kinder geworden. Aber jetzt ist es an der Zeit, etwas anderes zu lernen, etwas, das wirklich funktioniert.

Gib du dir selbst Aufmerksamkeit.

Schau nicht auf das, was der andere will. Schau auf das, was du jetzt gerade möchtest, wie du dich jetzt gerade fühlst, und sei mit dir. Und kümmere dich nur um das, was von selbst geschieht. Wenn da jemand ist, der dich unterstützen möchte: dann kannst du 'ja' sagen. Wenn nicht, denk nicht darüber nach. So radikal. Erwarte nichts von da draußen, schon gar nicht von einem Mann.

Danke, danke, danke für deine E-Mail. Ich bin bei dir.

Was du da lernst, ist keine Kleinigkeit. Weißt du, dieses die Aufmerksamkeit nicht bei den anderen oder bei dem Menschen, den man liebt, zu haben, sondern zu sich selbst zurückzukommen, das ist das Einzige und das Größte, was wir zu lernen haben. Wenn du beginnst, das zu lernen, passiert alles andere von selbst. Meditiere. Ich weiß, du machst es ja schon. Meditiere. Das wird dir helfen, das immer mehr zu lernen, ganz von selbst, ganz natürlich, ganz einfach. Danke.

So ein bisschen Zeit ist noch.

Yoga, Tagebuchführen und spirituelle Entwicklung

Vielleicht schaffe ich ja noch ein oder zwei Fragen. "Ich war immer auf der Suche nach spiritueller Erfüllung, mal mehr, mal weniger. Seit zehn Jahren fühle ich mich im Yoga zu Hause. Meine Lehrerin ist eine reife Seele. Von ihr durfte ich viel lernen bezüglich Meditation, Pranayama und Asanas. Sie lehrt uns, dass Asanas und Pranayama eine Vorbereitung sind für die Meditation, um den Geist zu beruhigen. In jeder Lektion gehen Asanas und Pranayama der Meditation voraus, oft auch mit dem Singen von Mantras.

Diese Reihenfolge habe ich auch für meine tägliche Praxis übernommen. In mir ist viel Stille, und mein Geist ist in den letzten Jahren um vieles ruhiger geworden. In kleinsten Schritten bin ich unterwegs mit meiner Sehnsucht, in die göttliche Liebe und Weisheit eintauchen zu dürfen. Viel Bedeutung misst meine Yogalehrerin zudem dem Tagebuch führen zu, das heißt, dem täglichen Aufzeichnen der Reflexionen über Gelungenes und Schwieriges des vergangenen Tages.

Sie nutzt diese Aufzeichnungen, rückblickend ungünstige Verhaltensmuster, Anhaftungen und Konditionierungen zu erkennen und dann aufzulösen. Ich kann für mich keinen Zugang zu dieser Tagebuchführung finden. Meine Yogalehrerin jedoch ist überzeugt, dass nur so hindernde persönliche Eigenschaften überwunden werden können. Vor Weihnachten nun wurde ich durch eine Freundin auf dich und die Samarpan-Meditation aufmerksam. Ich habe begonnen, morgens gleich nach dem Aufstehen diese Meditation zu praktizieren, ohne Asanas und ohne Pranayama im Voraus.

Zunächst versuchte ich nach dem Mantra "Ich bin eine heilige Seele, ich bin eine reine Seele" mit den Atemübungen weiterzufahren und erst danach mit der Meditation zu beginnen. Ich habe jedoch festgestellt, dass dies nicht geht, denn der Atem wird durch die Konzentration auf das Kronenchakra während der Meditation innerhalb kürzester Zeit ganz fein, und die Gedanken werden ruhiger. Ich fühle mich in diesen Tagen gut und energievoll und den Menschen liebevoll zugewandt. Aber was mache ich nun mit Asanas und Pranayama?

Sind diese für meine spirituelle Entfaltung überflüssig, abgesehen von ihrer Wirkung auf die körperliche und psychische Gesundheit? Habe ich dich richtig verstanden, dass die Samarpan-Meditation mich mit der Zeit immer heiler werden lässt, ohne dass ich bewusst an der Auflösung meiner persönlichen Hindernisse arbeite, und dass dieses spezifische Tagebuch Schreiben nicht unerlässlich ist für den spirituellen Weg?"

Danke, danke, danke.

Ich bin so berührt von diesen unmittelbaren, praktischen Fragen.

Es ist so, dass es viele Dinge im Leben gibt, die sehr nützlich und sehr hilfreich sind. Dazu gehören Yogaübungen, die hier Asanas genannt werden. Asanas ist der indische, der Sanskrit-Begriff für diese Bewegungsübungen im Yoga. Dazu gehören Atemübungen wie Pranayama.

Und es gibt noch viele andere Dinge, die, ganz praktisch betrachtet, für viele Menschen während einer gewissen Zeit im Leben hilfreich sind.

Aber dann entwickelt man sich weiter, und dann sind sie nicht mehr notwendig.

Wenn du beginnst, die Samarpan-Meditation zu machen, und wenn sich für dich in deinem Leben das Kronen-Chakra geöffnet hat wie bei dir, wie bei allen Menschen, die mit der Samarpan-Meditation in Berührung kommen, dann sind diese anderen Sachen nicht mehr notwendig. Ich will nicht sagen, dass sie überflüssig sind. Sie sind für ganz viele Menschen für gewisse Zeit unendlich hilfreich. Aber dann merkst du: ich brauche das nicht mehr.

Und das ist die Wahrheit. Es ist genauso.

Ich mache selbst auch Yoga-Asanas, und sie sind gut für mich, für meinen Körper, für meinen Geist. Aber ich mache sie nicht als Vorbereitung zur Meditation. Ich mach sie, wann immer ich möchte. Und wenn ich keine Lust dazu habe, dann mache ich sie nicht. Sie tun mir gut, aber sie sind keine Bedingungen für meinen spirituellen Fortschritt, für die spirituelle Weiterentwicklung. Sie ist nicht wirklich wichtig. Swamiji, mein Guru, der spricht oft darüber.

Er ist ja Inder, und in Indien ist ja Yoga noch viel, viel weiter verbreitet als hier im Westen und fest in der Kultur verankert. Und dort gibt es dieses Missverständnis noch viel mehr als hier. Dort ist es fast so, als wäre Yoga Asanas, Atemübungen, all das. Aber dieser Guru redet immer wieder davon, dass Yoga, der Weg zur Wahrheit, in Wirklichkeit nichts mit körperlichen Übungen, nichts mit Atemübungen oder irgendetwas anderem zu tun hat, was körperlich ist.

Das hier, diese Meditation, die so einfach ist, so simpel, die jeder machen kann, die ist der direkte Weg.

All die anderen Dinge sind für Menschen hilfreich, die diesen direkten Weg noch nicht entdeckt haben. Und Menschen, die sich dazu hingezogen fühlen, die sollen es weitermachen, da gibt es gar kein Problem. Aber mir geht es wie dir. Ich habe früher Dinge gemacht, die für mich lieb und teuer und hilfreich waren, und irgendwann habe ich gemerkt: "Nein, das das brauche ich nicht mehr."

Und man traut sich es ja kaum, so zu denken, weil so viele Menschen das für so wichtig und essenziell halten. Und dann hast du eine Lehrerin, die du schätzt und die du ehrst, und sie sagt: "Das ist wichtig, ohne das geht es nicht." Aber du stellst fest: "Moment mal, meine Erfahrung ist: ich brauche das nicht." Und darin möchte ich dich bestärken, in dieser eigenen Wahrnehmung, die du selbst für dich hast.

Für mich ist es so: diese Meditation, dieses Ruhen im Kronen-Chakra, ist das Einzige, was ich im Leben zu tun habe. Alles andere geschieht von selbst.

Darauf verlasse ich mich. Das ist meine Erfahrung. Und wenn es dann für mich hilfreich und notwendig ist, Yogaübungen zu machen, dann werde ich die Lust dazu bekommen, das weiß ich, das ist meine Erfahrung.

Und das gilt für alles andere. Was das Tagebuch Schreiben anbelangt... Es ist für viele Menschen sehr, sehr hilfreich zu Selbstreflexion, Tagebuch zu führen, sich gewisse Dinge aufzuschreiben und später daran und damit zu arbeiten. Für mich war es nie so, und ich verstehe jeden Menschen, dem das zuwider ist. Und auch hier gilt wieder: es gibt Menschen, die machen das gern, weil es für sie dort, wo sie in ihrem Leben sind, hilfreich und wichtig ist. Das heißt aber nicht, dass es für dich auch so sein muss. Auch hier gilt: vertraue deiner eigenen Wahrnehmung für dich selbst.

Du brauchst kein Tagebuch. Du brauchst nicht reflektieren, um irgendwelche Dinge loszulassen.

Ich kann das bestätigen, was du fragst: ja, es reicht, einfach nur zu meditieren. Es reicht, einfach im Kronenchakra zu ruhen. Alles andere geschieht von selbst. Der gesamte Energiekörper wird gereinigt, ausgeglichen, ins Gleichgewicht gebracht. All die Dinge, mit denen wir uns selbst im Weg stehen, all die Dinge, all die Muster, all die Programme, mit denen wir uns selbst sabotieren, all das verändert sich von selbst.

Und du weißt es. Du spürst es, deswegen fragst du ja. Und ich möchte dir gerne sagen: ja, es ist genauso. Und es ist so einfach, dass es die meisten Menschen gar nicht glauben können. Aber wer es selbst ausprobiert, der erlebt genau das, was du erlebst. Es ist wirklich so. Danke, dass du fragst. Danke, dass du mir Gelegenheit gibst, darüber zu sprechen.

So, mal schauen.

Ich glaube, ich muss aufhören, eineinhalb Stunden reichen.

Ich habe so eine Freude, deine und eure Fragen zu beantworten, dass ich gar nicht aufhören möchte, aber ich habe gelernt, dass nach eineinhalb Stunden Zeit ist, Pause zu machen.

Danke, dass du da bist. Danke.

Ich liebe dich.