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Warum sorgst Du Dich ?

Wie man mit schwierigen Situationen umgeht.

Leid wird nicht wirklich durch eine Situation verursacht. Wir denken wir wüssten, wie die Dinge sein sollten, aber sie sind anders. Wir fühlen uns verantwortlich, sie zu ändern, und können es nicht. Und so leiden wir. Ein Video darüber, wie es wirklich funktioniert.

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Vollständiger Text zum Mitlesen:

Guten Morgen.

Ich freue mich, dass ich heute wieder ein Video machen kann. Und heute möchte ich die Gelegenheit wieder nutzen, um eine Frage zu beantworten, die ich erhalten habe über E-Mail, und diese Frage, die liegt mir ganz besonders am Herzen, denn ich denke, da findet sich wirklich jeder Mensch wieder. Ich lese sie einfach mal vor.

Die Frage ist von Corinna. "Ja, bei mir ist es so, dass ich eine Wohnung suche und einen Ort, wo ich ankommen kann mit meinem Sohn. Er ist jetzt fünf, wird nächstes Jahr eingeschult, und es fühlt sich dringlich an, dass ich etwas Passendes finden muss, denn dort möchte ich dann zumindest für die Schulzeit bleiben. Wo wir jetzt sind, in einer viel zu teuren Wohnung, fühle ich mich nicht wohl. Aber es findet sich einfach nichts. Irgendwo ist da aber doch das Vertrauen, dass das Richtige zu seiner Zeit passieren wird, auch wenn es manchmal zum Verzweifeln ist. Als Alleinerziehende mit kleinem Kind bin ich sehr unerwünscht auf dem Wohnungsmarkt, und das kratzt natürlich auch am Selbstwert."

Ja, jeder von uns kennt das. Du kennst das, ich kenne das. Wir sind in einer Situation, wo wir glauben, wir wüssten, was jetzt richtig und wichtig ist, aber wir sind nicht in der Lage, es herbeizuführen. Wir sind nicht in der Lage, es zu tun, es möglich zu machen. Und vielleicht hast auch du diesen Schimmer von Vertrauen in dir: ja, das wird schon alles werden, ich weiß es irgendwo. Aber die Zweifel sind größer. Und was wir dann für gewöhnlich tun ist, uns selbst unter Druck setzen. Wir haben das Gefühl, und Corinna beschreibt das so schön, man hat das Gefühl, man muss etwas tun. Es hängt von mir ab. Ich muss jetzt das Richtige tun, damit das, was geschehen muss, passiert.

Und ich habe das Gefühl, dass das eigentliche Problem überhaupt nicht die Situation ist, sondern diese Qual, die wir uns selbst verursachen durch eben diesen Druck, den wir uns machen. Ich muss das machen. Ich muss das schaffen. Es gibt ja Berichte von Menschen, die in Situationen waren, in äußerst schwierigen Situationen, wo es aber offensichtlich war, dass sie nichts tun können. Es war offensichtlich, dass irgendeine Lösung der Situation nicht in ihrer Hand liegt, nicht in ihrer Hand liegen kann. Und dann gab es kein Problem. Wenn es so offensichtlich ist, dann lassen die Menschen einfach los.

Aber für gewöhnlich glauben wir, wir wüssten was richtig ist, wir glauben, wir könnten es tun, wenn wir es nur könnten. Aber wir wissen gar nicht, was wir tun sollen, wir wissen gar nicht, wo anfangen. Es liegt nicht in unserer Macht. Ja, diese Frage hat zwei Ebenen. Die eine Ebene ist, dass wir glauben, wir wüssten was geschehen soll. Wir haben eine Vorstellung davon, wie es weitergehen sollte. Für gewöhnlich glauben wir, es gibt nur einen einzigen Weg, der muss es sein, den muss ich schaffen.

Und wenn du Mutter bist, dann ist dieses Gefühl ganz besonders stark, ganz besonders tief in dir verwurzelt. Ich bin ja Mann, ich kenne das aus eigener Erfahrung nicht, aber ich habe das Glück, mit einer Frau zusammenzuleben, die selbst Mutter ist, und dort erlebe ich das, diese tiefe Verbundenheit zwischen Mutter und den Kindern, die für ein Mann einfach nur erstaunlich und unerklärlich ist, weil man es als Mann in dieser Intensität einfach nicht hat. Mutter und Kind sind wirklich eins. Du als Mutter fühlst mit dem Kind, denkst an alles, was das Kind braucht, und du bist davon überzeugt: es ist deine Verantwortung, es hängt an dir, das möglich zu machen.

Ja, und dann glauben wir, wir wüssten, was richtig ist, was jetzt dran ist. Und wir sind davon total überzeugt. Und wir sehen nur eine einzige Möglichkeit. Ich möchte dir eine Geschichte erzählen aus dem Leben eben dieser Frau, mit der ich zusammenlebe. Die Kinder waren zwei und sechs Jahre alt. Die Älteste war kurz vor der Einschulung, genau wie Corinnas Sohn, und genau wie Corinna hat die Mutter mit jeder Faser darauf geachtet, dass das Richtige für die Kinder geschehen möge. Die ältere Tochter war in einem ganz tollen Kindergarten, und eine Schule war schon ausgesucht, eine richtig gute Schule, die in den Augen der Mutter wirklich das Beste war, und natürlich in der gewohnten Umgebung, mit den Freunden, so wie man sich das als optimal und richtig vorstellt.

Aber dazu kam es überhaupt nicht. Es geschah dann etwas im Leben dieser Menschen, dass das Leben von einem Tag auf den anderen vollkommen auf den Kopf gestellt hat. Ohne dass sie irgendwas tun konnten, war plötzlich alles anders. Sie mussten dort weg, von einem Tag auf den anderen, weit weg. Und dann waren sie, ein Jahr, eineinhalb Jahre, an ein völlig anderen Ort, bei Freunden, in einer vollkommen provisorischen Lebenssituation, die ältere Tochter ging dann auf eine Schule, aber natürlich auf eine ganz andere, aber auch diese Schule war richtig gut, die Mutter hatte das Gefühl sie hatten wirklich Glück gehabt, das war jetzt doch genau das Richtige für das Kind, und dort wo sie untergekommen waren, in dieser Notsituation, war in der Nähe oder bei der besten Freundin der älteren Tochter, also auch das eigentlich ideal trotz dieser dramatischen Notsituation, die die Familie erlebt hatte. Aber alles war sehr provisorisch und sehr sehr schwierig.

Und dann, nach etwa einem Jahr, fand die Mutter und ihre zwei Töchter eine kleine Wohnung, dort wo sie untergekommen waren, in der Gegend. Alles machte total Sinn, alles schien genau richtig zu laufen: in der Nähe der besten Freundin der älteren Tochter, mit einer guten alternativen Schule. Aber die Mutter spürte, das ist es irgendwie nicht, wir werden wohl nicht hierbleiben, irgendwas ist nicht richtig, aber sie wusste natürlich nicht, was das sein könnte, was da jetzt noch kommen soll. Das ganze Leben stand auf dem Kopf, alles war provisorisch und Notsituation.

Und dann hörte die Mutter zufällig von einer ganz ungewöhnlichen freien Schule für Kinder, weit weg am anderen Ende von Deutschland, und da wusste sie: da geht's lang. Und das war anfangs ganz komisch, weil dieses neue Ziel, wo sie wusste, da geht's hin, in einer Gegend wo sie niemanden kannte, wo sie nicht wusste, wie sie ihr Geld verdienen soll, wo auch die Kinder niemanden kannten. Dort, wo sie in dieser Notsituation gelandet waren, da war zumindest die beste Freundin der älteren Tochter, und sie hatten bereits eine Schule gefunden. Aber es war klar, da können sie nicht bleiben. Und dann sind sie umgezogen.

Es fühlte sich völlig verrückt an, aber sie sind tatsächlich an diesen neuen Ort gezogen, und das war jetzt vor... vor fünf Jahren oder sechs, ich bin nicht so gut im Erinnern von Zeiträumen. Und jetzt, jetzt, im Rückblick, ist es fast wie eine magische Geschichte, weil man jetzt zurückblickt auf das Leben dieser Menschen und sieht, wie perfekt alles gelaufen ist. Jetzt, im Rückblick, wo man in der neuen Situation lebt und sie kennt, und merkt: wow, hier ist es perfekt. Man hat sich das am Anfang gar nicht vorstellen können. Hier ist es auf so vielerlei Weise vollkommen perfekt. Das Beste für die Kinder, das Beste für die Familie, für die Mutter, und von hier aus erkennt man jetzt ganz klar, wie perfekt es war, dass damals das Leben, das ursprüngliche Leben zusammengebrochen war, wie notwendig, wie lebensnotwendig das gewesen war.

Und im Rückblick kann man auch sehen, wie wichtig es war, dass sie nicht in dieser Zwischenlösung geblieben sind, obwohl diese Situation in dieser Zwischenlösung sich irgendwie richtig angefühlt hat und nichts anderes vorstellbar war. Aber erst nachdem der Schritt getan war, erst nachdem sie jetzt in der neuen Situation jahrelang lebten, wurde immer klarer: unglaublich, wie perfekt alles ist.

Man kann es sich einfach nicht vorstellen. Gott, das Leben, verpflanzt einen einfach, man hat keine Ahnung warum, oder Gott belässt einen in einer Situation, man hat keine Ahnung warum. Später, ein Jahr, fünf Jahre, zehn Jahre später blickt man zurück und kann nur staunen. Und ich erzähle diese Geschichte, um zu verdeutlichen, dass wir, wenn wir in einer Situation sind, für gewöhnlich nicht wissen, was das Richtige ist.

Wir sind davon überzeugt, dass wir es wissen. Ich besonders. Ich glaube immer, ich weiß genau, was ist das Richtige ist. Aber als Mutter geht es dir genauso, und das ist ganz normal und natürlich, und das ist ja auch gut so. Das ist unser Streben, das ist, wie wir unseren Alltag Schritt für Schritt leben, daran ist ja nichts verkehrt.

Aber wenn wir dann in eine Situation kommen, wo das, was wir für richtig halten, nicht funktioniert, wo es scheinbar gar nicht weitergeht, wo wir mit unserem Latein am Ende sind, oder mit unserer Kraft oder mit unserer Fähigkeit, dann kann man innehalten und denken: wow, interessant, das Leben spielt hier nicht mit. Und jetzt gibt es zwei Möglichkeiten.

Die eine Möglichkeit, das ist die gewöhnliche Möglichkeit, das, was wir Menschen für gewöhnlich tun ist: mehr versuchen, uns unter Druck setzen, verzweifelt werden: das muss doch gehen, nur da geht es lang, es gibt keinen anderen Weg, das muss geschehen, das ist wichtig. Und das glauben wir mit jeder Faser.

Der andere Weg ist, zu merken: wow, das was ich mir vorstelle, funktioniert nicht. Was das wohl bedeutet? Es bedeutet: ich weiß es nicht. Ich habe etwas für richtig oder gut gehalten, aber das Leben spielt nicht mit, und das kann nur eines bedeuten: es soll nicht geschehen. Irgendwas anderes kommt. Ich weiß nicht was, ich habe keine Ahnung, aber das offensichtlich nicht, sonst würde es möglich werden, irgendwie.

Und das Herausfordernde an dieser Situation ist, dass wir erst mal das, was wir für richtig halten, loslassen müssen, und das ist für niemanden leicht, und für eine Mutter schon gar nicht, und einfach darauf vertrauen, dass das, wovon wir keine Ahnung haben, was wir noch überhaupt nicht sehen können, dass das das Richtige sein wird; dass wir uns sozusagen überraschen lassen, sozusagen: okay Gott, okay Leben, ich habe alles probiert, es geht nicht, jetzt bin ich wirklich gespannt, was du dir einfallen lässt.

Ja, und ich sagte, diese Frage hat zwar Ebenen, die zweite Ebene hängt natürlich mit der ersten zusammen, das ist dieses Gefühl: ich muss es tun, es hängt von mir ab. So fühlen wir das. So fühlen alle Menschen. Ich muss wissen, wo es langgeht, und ich muss es schaffen, und irgendwie muss ich es hinkriegen, und das ist die eigentliche Qual. Ich finde es immer sehr hilfreich, wenn man erkennt, worin die Herausforderungen in Wirklichkeit besteht. In dem Fall ist es eigentlich relativ offensichtlich. Man kann ja den Wohnungsmarkt nicht ändern, der ist so wie er ist. Man kann die Vermieter nicht ändern, die sind so wie sie sind. Aber man glaubt: ich kann irgendwas tun, ich muss mich mehr anstrengen, ich muss neue Ideen haben, ich muss es schaffen, irgendwie. Es hängt von mir ab.

Das nennt man Ego. Ego hat viele Formen, das ist eine der Lieblingsformen des Egos: ich muss es tun, ich weiß, was richtig ist, und dann muss ich es tun.

Es ist meine Angewohnheit, morgens ein wenig in Swamijis Autobiografie zu lesen. Manchmal lese ich nur einen einzigen Satz, und der geht so tief rein. Und dann halte ich inne und lasse den sinken und höre sofort wieder auf zu lesen. Und manchmal lese ich einen Satz oder einen Abschnitt, der mich so berührt, dass ich ihn dann immer wieder lese; dass viele Tage vergehen, wo ich den gleichen Satz oder den gleichen Absatz immer wieder lese, dann wieder innehalte und das Buch wieder weglege, weil alles einfach so unglaublich ist, was er da schreibt.

Und ich bin gerade bei so einem Satz, und der passt zu dieser Frage. Swamiji schreibt dort: "alle Probleme des Menschen kommen zum Ende, wenn er lernt, alles zu akzeptieren." Ich lese diesen Satz schon seit Tagen, ich komme einfach nicht weiter, weil er mich jedes Mal wieder so berührt. Und es passt zu Corinnas Situation.

Wir glauben, die Situation, in der wir stecken, ist verkehrt. Die Wohnung ist verkehrt, und sie ist zu teuer. Ich muss etwas tun, kann aber nicht, das ist verkehrt. Ich weiß, was geschehen sollte, es geschieht aber nicht, es klappt nicht, und das ist verkehrt. Ich weiß, was geschehen sollte, und dass es jetzt geschehen sollte, und dass es wichtig ist, und das geschieht nicht. Und wir arbeiten uns auf. Und wir machen uns Sorgen. Und wir verzweifeln.

Und wir können uns nicht vorstellen, was es bringen soll, das jetzt zu akzeptieren. Wir wissen ja, wie es gehen sollte. Wir wissen ja was richtig ist – glauben wir. Ich muss mich mal wieder um meine Beine kümmern hier...

Wir wissen nicht, was dieses Akzeptieren von dieser Situation bringen soll. Für uns normale modernen Menschen, die wir gewohnt sind, alles selbst zu tun, oder ich könnte auch sagen: wir normal moderne Menschen, die ein Riesen Ego haben und glauben: "ich mache das Leben, ich habe hier das sagen, ich habe hier die Kontrolle", wir sagen uns: was soll daran jetzt gut sein, dass ich das akzeptiere? Wenn ich das jetzt akzeptiere, werde ich für immer in dieser Situation feststecken. Wenn ich das akzeptiere, ändert sich doch nichts. Es muss sich aber ändern! Und so fühlen wir uns. Das zu akzeptieren, oder womöglich alles zu akzeptieren, ist für uns undenkbar. Wir sind fest davon überzeugt, dass dann das Leben aufhört. Es hört einfach auf, es ändert sich nichts mehr, es wird für immer so bleiben, ich muss es tun.

Ja und das ist das Ego in seiner reinsten Form. Ego ist nichts, was irgendwelche blöden dummen Menschen haben oder irgendwelche krassen Egozentriker, nein. Das Ego ist unsere ganz normale Einstellung dem Leben gegenüber, das, was wir alle haben, was wir alle miteinander teilen. Wir alle denken so.

Und für eine Mutter ist es ganz besonders schwierig, weil... meine Erfahrung ist es: mit sich selbst kann man anfangen zu experimentieren und ein bisschen zu probieren: ja, vielleicht ist da ja doch was dran, jetzt probier' ich's mal aus. Aber wenn man die Verantwortung für andere Menschen trägt, für die eigenen Kinder, für das eigene Fleisch und Blut, so empfindet es eine Mama, die sind eins mit diesen Kindern: das kann ich doch nicht machen! Da kann ich keine Fehler machen! Da kann ich keine Experimente machen, das muss passen, da muss jeder Schritt sitzen.

Das ist natürlich ein völlig normales Gefühl, und da jetzt diese Situation zu akzeptieren: unvorstellbar. Aber Swamiji sagt: "alle Probleme, alle deine Probleme kommen zum Ende, alle, und auch das, wenn du beginnst, alles zu akzeptieren." Und aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen: es stimmt. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen: das ist der Weg. Ich habe es gelernt, indem ich... Ich habe es ganz langsam gelernt, nicht von heute auf morgen. Ich habe es gelernt in Situationen wie der, wie so eine Situation, in der Corinna gerade steckt, wo ich unfreiwillig eigentlich aufgeben musste. Ich hätte schon weitergemacht, ich hätte schon... also ich wollte nicht akzeptieren, ich wollte nicht Gott machen lassen und auf Gott vertrauen, nein nein, ich wollte es selber machen, aber ich konnte einfach nicht mehr, ich konnte nicht mehr. Ich wurde sozusagen dazu gezwungen, mit anzusehen, was jetzt passiert, wo ich nicht mehr weiterkonnte. Und was dann immer wieder geschah ist, dass ich gesehen habe: ah, so geht's weiter, so macht das Leben das. Immer wieder habe ich das erlebt.

Und ich habe es oft erlebt... ich bin ja 20 Jahre lang mit meinem spirituellen Meister Soham durch die Gegend gereist, er hat Satsang angegeben, eine Woche in dieser Stadt, eine Woche in der nächsten Stadt... und seit ich ihn kenne, seit 23 Jahren war er immer so, dass er... er hat immer losgelassen, er hat immer alles so akzeptiert und genommen, wie es kam. Er hatte immer das volle Vertrauen, dass alles funktioniert und weiter geht. Ich hatte das überhaupt nicht. Ich war genauso wie Corinna sich jetzt gerade fühlt: ich muss das irgendwie machen, ich muss das irgendwie hinkriegen, von mir hängt es ab.

Wir hatten beispielsweise... da dieser Satsang von Soham jede Woche in einer anderen Stadt stattfand, was meine Aufgabe und die der anderen Crewmitglieder, einmal in der Woche das, was für den Satsang notwendig war, herzurichten: die Technik aufzubauen, die... wir reisten mit einigen Lieferwagen durch die Gegend, mit einigen Vans, da war das ganze technische Equipment drin, und die ganze Ausrüstung, die man so brauchte, um den Satsang technisch und auch für die Menschen bequem und angenehm vorzubereiten. Wir kamen dann irgendwann dort an und mussten alles aufbauen, und das war teilweise wirklich sehr viel Arbeit, die für uns wenige Crewmitglieder eigentlich nicht zu bewältigen war. Wir hingen davon ab, dass andere Menschen, Freiwillige, kommen und uns helfen.

Wir hatten teilweise absurd schwierige Situationen. Ich erinnere mich an genauso eine Situation in Hamburg. Wir hatten einen Satsangraum, der war im fünften Stock, da ging eine Wendeltreppe hoch, kein Lift, und wir hatten zwei Lieferwagen voller schwerer Kisten. Und wir standen da zu dritt oder zu viert, und wir waren keine Muskelmänner und Muskelfrauen, wir waren dünne schwache Menschen und hatten keine Ahnung, wie wir das jetzt schaffen sollen. Und es gibt da so einige Situationen, an die ich mich noch erinnere, als wäre es gestern gewesen: wie ich dastand und einfach verzweifelt war. Ich fühlte: es ist meine Verantwortung, dass dieser Satsang stattfinden kann, aber ich wusste nicht wie es geht. Ich wusste nur: ich schaffe das nicht, also rein körperlich schaffe ich es nicht, kräftemäßig schaffe ich es nicht, und ich wusste auch nicht, was ich tun sollte, um es möglich zu machen.

Und ich habe es dann immer wieder erlebt: wenn ich an dem Punkt war, wo ich nicht mehr weiterwusste, wo das Einzige, was ich dann tun konnte war, loszulassen: okay, es ist so, ich kann das nicht. Die einzigen Lösungen, die mir einfallen, funktionieren nicht, ich kann es nicht. Ich fühle es als meine Verantwortung, ich fühle es als meine Aufgabe, ich muss es schaffen, ich kann aber nicht. Ich habe immer wieder erlebt: wenn ich an dem Punkt war, wenn dieses Loslassen geschah, erzwungenermaßen wohlgemerkt, nicht weil ich so cool und weise war, es war das Einzige, was ich tun konnte... dann geschahen jedes Mal Dinge, die für mich damals aussahen wie kleine Wunder.

Zum Beispiel... ich stand dann da, völlig verzweifelt, dachte: okay... okay, wenn das hier stattfinden soll, dann muss jetzt was geschehen, aber ich kann es nicht machen. Und keine zwei Minuten später kommen drei Leute um die Ecke, die sagen: hey, wir wollen heute Abend zum Satsang und wir haben Zeit, wir wollten mal gucken, ob ihr noch Hilfe braucht. Drei Männer, so breite Schultern, und dann nehmen die die Kisten und tragen sie die fünf Stockwerke hoch und haben einen Heidenspaß, und ich stehe da und ich staune nur, ich staune einfach. Und in dieser Form habe ich es immer wieder erlebt, immer wieder.

Ein anderes Beispiel... durch diese Rumreiserei wie gesagt wurde ich immer wieder, fast wöchentlich, eigentlich nicht nur fast und wirklich wöchentlich, zu dieser Art Hingabe gezwungen. Ich brauche natürlich auch in jeder Stadt einen Platz zum Schlafen. Und wie wir das damals machten war, dass wir in den Städten, in denen wir waren, immer gefragt haben nach einem Schlafplatz. Im ersten Satsang, wir wussten nicht wo wir hin sollen... im ersten Satsang fragte dann der Soham am Ende des Satsangs: hier, ich habe noch drei Crewmitglieder, die wissen nicht, wo sie heute Nacht schlafen sollen und in dieser Woche, hat jemand Platz für sie? Und das ist ein interessantes Gefühl, in einer Stadt anzukommen und nicht zu wissen, wo man heute Nacht schläft. Und das Gefühl war genau das gleiche: ich brauche einen Schlafplatz, das muss geschehen, aber wie soll ich das machen, und diese Angst nicht unterzukommen, das war wirklich wie so eine kindliche Angst: ich habe keinen Platz, keine kümmert sich um mich.

Dann wieder dieses Loslassen, und dann immer wieder zu erleben, wie wundersam und wunderbar die Lösungen dann waren, die sich da ergeben haben. Ja und so wurde ich sozusagen dazu gezwungen, das zu erleben, selbst zu erleben, wovon Swamiji spricht. Immer wieder habe ich erlebt: ich tue es nicht, und es geschehen Wunder.

Für mich waren das immer kleine Wunder, die da geschehen, genau wie die Situation mit der Frau und ihren Kindern, von der ich vorhin erzählte, meiner Partnerin. Im Rückblick sind das alles Wunder, die geschehen waren, und zwar jedes Detail. Die Katastrophe, die dazu führte, dass sie aus ihrem ursprünglichen Wohnort wegmussten, die scheinbar gute aber letztlich doch unerträgliche Situation in dieser Zwischenlösung, und dann dieser Schritt ins vollkommene Unbekannte, und im Nachhinein entpuppt es sich als unglaubliches Wunder, als eine Lösung, die man die man selbst nie für möglich gehalten hätte, die sich nur das Leben einfallen lassen kann, nur Gott. Und so ist es immer.

Und Corinna schreibt ja auch: sie weiß irgendwo... wie sagt sie das so schön: "irgendwo ist da aber doch das Vertrauen, dass das Richtige zu seiner Zeit passieren wird". Ja, irgendwie haben wir alle schon mal sowas erlebt. Irgendwo wissen wir es innen. Wir wissen, dass das Richtige geschehen wird, auch wenn wir nicht wissen, was es ist, und es wird zur richtigen Zeit geschehen, exakt zur wichtigen Zeit, und die Antwort auf Corinnas Frage ist jetzt... es ist ja eigentlich gar keine Frage, sondern eher eine Situationsbeschreibung, aber für mich ruft da diese Frage heraus: was soll ich tun, wie umgehen mit dieser Situation?

Und die Frage, die da drinsteckt, ist eben nicht: wie finde ich eine Wohnung, wie finde ich jetzt eine preiswertere Wohnung, wie stelle ich sicher, dass mein Sohn jetzt in eine Schule kommt, in eine Umgebung, in der er dann für den Rest seiner Schulzeit bleiben kann. Das ist eben nicht die Frage. Die Frage ist eher: weiß ich wirklich, was richtig ist?

Weiß ich wirklich, was jetzt geschehen sollte? Bin ich mir da wirklich so sicher? Und wenn wir uns einmal die richtige Frage stellen, wenn wir einmal erkennen, worin die eigentliche Herausforderung besteht, dann wird es einfach: ah, ich glaube, ich weiß, was hier richtig ist, aber ich habe doch keine Ahnung. Ich weiß es einfach nicht. Und dann... aaaahhhh. Wenn man dann einmal dazu gezwungen wird, zu erkennen: ich weiß es gar nicht... wenn man einmal erkennt, worin die Herausforderung besteht, dann kommt dieses Loslassen von selbst. Und damit kommt diese Entspannung: ach, ich kann es ja gar nicht wissen, ich weiß es doch gar nicht. Wie konnte ich nur so vermessen sein, zu glauben, ich wüsste es. Und damit kommt... damit kommt die Entspannung. Und die Situation ändert sich dadurch erstmal nicht, aber irgendwie öffnet sich eine neue Perspektive.

Irgendwie merkt man: ja, das ist der Weg, loslassen, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie wirklich sind, jetzt gerade. Und ich sagte eingangs, es fühlt sich so an als würde dann alles für immer so bleiben wie es ist, aber ich verspreche dir: das stimmt nicht. Und das Paradoxe ist: je eher wir an diesen Punkt kommen, wo wir loslassen müssen, und später wird aus dem müssen ein loslassen, ein versuchen loszulassen, und später ein ganz automatisches loslassen, immer wieder... je früher wir an den Punkt kommen, desto früher kommen die Dinge in Bewegung, auf unerklärliche, auf für uns magische Weise.

Daran ist überhaupt nichts magisch, so funktioniert das Leben, schon immer, aber für uns kleine Menschen erscheint es total magisch. Das Problem, was wir als gewöhnliche Menschen haben, als Menschen, die glauben, sie wüssten, was notwendig ist, unser einziges Problem ist, dass wir nicht weit genug schauen können. Wir stecken sozusagen in unserem dunklen Tal und wir können nur zwei Meter weit schauen, wir glauben, wir wüssten es genau, was jetzt nötig ist, und wir können nichts anderes erkennen. Aber im Rückblick, wenn wir zehn Jahre zurückblicken können, also, die Rückschau ist uns möglich. Da sehen wir dann immer wieder, immer wieder, die Perfektion der Dinge. Aber die Vorausschau haben wir nicht, wir normalen Menschen. Wir sind so verhaftet in unserem Glauben an uns selbst, an unser "ich", an unser Ego, dass wir keine zwei Meter weit schauen können. Wir können nichts erkennen, was möglich wäre, und wir brauchen es auch nicht erkennen, es geschieht von selbst.

Da wir nicht vorausschauen können, bleibt uns nur Hingabe, nur akzeptieren, wie es ist, und sagen: Gott, auch heute: mach du. Und wenn man das oft genug erlebt hat im Leben, dann weiß man... ganz allmählich entsteht so ein Wissen... ja ja, das ist so, so funktioniert das Leben.

Es gibt Menschen, die... die sind viel mehr mit diesem Bewusstsein verbunden, das wir in Wirklichkeit sind. Es gibt große Gurus wie Swamiji zum Beispiel, der ist ein totaler Ausnahme-Guru, der kann Dinge sehen, die für uns normale Menschen aussehen wie Wunder, aber das ist überhaupt kein Wunder. Das ist einfach... wenn man... ich kann das auch nicht, ich bin auch genauso gewöhnlich wie du, aber ich kann doch sehen, warum es möglich ist, um es mal so zu sagen. Für mich ist es völlig verständlich, warum ein Medium wie Swamiji sehen kann, was mit den Menschen geschehen wird. Der Swamiji, der kann sehen, wo Menschen sind, die in einem anderen Erdteil sind, die er überhaupt nicht kennt, aber wenn er nach einem bestimmten Menschen gefragt wird, dann wird er leer und verbindet sich mit dem, was wir in Wirklichkeit sind, mit diesem ach, Worte sind da so nutzlos... und er weiß, wo dieser Mensch ist, und er weiß, wie es diesem Menschen geht. Er braucht Dich nur anschauen, und er weiß, was in deinem Leben geschehen wird.

Diese Gurus, die können in die Vergangenheit schauen, die treffen dich zum ersten Mal, die haben dich noch nie gesehen, aber die wissen ganz genau, was du gestern, vorgestern gemacht hast, die wissen, was du denkst, die wissen auch, was in deinem Leben geschehen wird. Und weil sie das sehen können, und das ist für die überhaupt kein Wunder, für die ist es völlig normal... weil sie das sehen können, machen sie sich überhaupt keine Sorgen.

Alles, was sie sehen können, ist nur Perfektion. Sie wissen ganz genau, was geschehen wird, und sie sehen die Perfektion in allem. Genau wie du die Perfektion sehen kannst, wenn du zurückschaust auf dein Leben. Da sehen wir es, und in die andere Richtung geht es aber ganz genau so, nur dass wir dort nicht sehen können. Wir sind vollkommen blind und deswegen verzweifelt und ängstlich, nervös, voller Sorgen.

Und deswegen sagen diese Gurus auch alle das gleiche, Jesus sagte: warum sorgt ihr euch? Es ist, als würden wir unten auf dem Boden sitzen und wir können zehn Meter weit sehen oder vielleicht 20, und ein Guru wie Jesus, der sitzt hoch oben auf dem Baum und er kann weit weit schauen, der sieht genau was kommt, und dann ruft er zu uns runter: warum sorgt ihr euch? Da kommt nur Gutes. Aber wir können es nicht sehen.

Swamiji sagt das gleiche: warum sorgt ihr euch? Ich habe gestern von Neem Karoli Baba, auch einem dieser unglaublich krass coolen indischen Gurus... der hat seinen Körper vor 50 Jahren verlassen... der sagte zu seinen Schülern genau das gleiche. Er sagte: "hey, ihr kennt mich, warum also sorgt ihr euch?"

Wenn wir einem Guru wie Swamiji oder Jesus nahe sind, dann... was sich überträgt ist... wir können nicht sehen wie sie, aber diese Gewissheit, dass da nur Gutes kommt und dass immer alles perfekt war, die überträgt sich auf uns. Das ist wie ein kleines Kind, das von dem Leben keine Ahnung hat, aber die Zuversicht, das Gottvertrauen der Mutter, das überträgt sich einfach auf das Kind, und so ist es mit Guru und Schüler auch. Und heute ist es für mich so, dass... ich habe überhaupt keine Ahnung, wie sich mein Leben entwickeln wird oder sollte. Ich weiß nur, dass es gut wird.

Also, wenn ich irgendwas über mein Leben sagen sollte, dann ist es... wenn ich mein Leben in einem Satz zusammenfassen sollte, dann würde ich sagen: es wird immer besser. Mit jedem Schritt, mit jedem Tag, mit jedem Jahr wird es einfach immer immer besser, auf wundersame Weise. Ich bin so oft durch Situationen gegangen wie die, die Corinna beschreibt. Ich werde noch einige davon in meinen kommenden Videos erzählen, wo ich völlig verzweifelt war, völlig verzweifelt, kein Ausweg möglich. Ich war mir sicher: hier geht's nicht weiter. Und was geschieht als nächstes: als würde sich ein neues Leben öffnen, eines, das ich mir nie vorstellen konnte, alles wird nicht nur gut, sondern immer noch besser. Wir können es uns nicht vorstellen. Und ich weiß heute, dass das Leben so ist, in jeder Zelle weiß ich es.

Und man lernst es durch die Nähe zu einem Menschen, der das in jeder Zelle hat, und man lernt es durch Erfahrung, durch eigene Erfahrung, und durch Ehrlichkeit: dass du dein Leben immer ehrlicher und immer wahrhaftiger erlebst, und immer mehr dazu in der Lage bist, zuzugeben: ja, auch dies habe eigentlich ich nicht gemacht, ich weiß nicht, wie das möglich wurde, ich weiß nicht, woher ich die Eingebung hatte, das Richtige zu tun ich, oder ich weiß nicht, wieso das jetzt so geschehen konnte, es ist mir eigentlich unerklärlich, aber es ist perfekt.

Ich weiß nicht, wie du eine neue Wohnung findest, Corinna, ich weiß nicht, wie das gehen soll. Aber ich weiß, dass das, was geschehen wird, auf wundersame Weise, auf wunderschöne Weise, perfekt sein wird. Und wenn du was tun sollst, dann wirst Du es merken. Dann wirst du plötzlich eine Idee haben, irgendwas machen, oder es wird irgendwas geschehen womit du überhaupt nichts zu tun hast. Und mein eigener Kompass in solchen Situationen ist immer Leichtigkeit und Freude.

Wenn ich versuche, aus Verzweiflung etwas zu tun, dann kann ich es mir eigentlich gleich sparen, weil das funktioniert bei mir nicht. Ich bin dann völlig unfähig. Aber manchmal habe ich eine Eingebung oder Lust auf etwas, was sich vielleicht im ersten Moment ganz irrelevant für eine Situation anfühlt, überhaupt nicht wie eine Lösung eines Problems, aber ich lasse mich von dem leiten, was Freude macht. Wenn ich dann denke: wow, ja, eigentlich sollte ich jetzt wie ein Blöder eine Wohnung suchen und jetzt noch mal zehn Makler anschreiben oder noch mal auf 20 Annoncen antworten, aber ich bin so ausgelaugt und ich bin so frustriert und so traurig, wenn ich das mache... aber ich habe diese eine Idee und das möchte ich jetzt machen, das macht mir Freude, es hat damit überhaupt nichts zu tun aber... und dann mache ich das. Und plötzlich entstehen daraus Sachen, die ich mir nie hätte vorstellen können.

Und wenn das, was dir am meisten Freude macht in deiner Situation ist, einfach loszulassen und zu sagen: okay ich will mit alldem nichts mehr zu tun haben, das ist einfach nur grausig, gruselig, schrecklich, dann mach das... ich habe ein Gebet an Gott, weil ich oft in einer Situation bin, eigentlich täglich, wo ich nicht weiß, was jetzt das Richtige ist, und ich bete zu Gott und sage: "hey Gott, wenn du willst, dass ich hier was tue, dann musst du dafür sorgen, dass ich es mache. Du musst mir die Inspiration, die Freude und die Energie dafür geben, sonst wird es nicht geschehen. Ich kann mich nicht mehr zu irgendwas zwingen. Ich kann nicht mehr irgendwas machen, womit ich mich selbst quäle und was mich frustriert und anstrengt und zermürbt und unglücklich macht. Ich kann es nicht mehr. Also, wenn du willst, dass ich was mache, dann gib mir ein Zeichen."

Und Gott spricht zu uns nicht in Worten, auch nicht in Bildern. Gott spricht in Energie, und damit meine ich in so einer Situation: mit Freude. Gott hat überhaupt kein Problem damit, dich zu irgendetwas zu motivieren, was jetzt wirklich wichtig ist, und wie macht er das? Er gibt dir Freude. Plötzlich hast du einen Einfall, und du solltest was ganz anderes machen, ja, wie gesagt, vielleicht solltest du mehr arbeiten oder mehr Makler anschreiben, aber du kannst gar nicht anders, du hast diese Eingebung, und plötzlich hast du so eine Freude daran, und dann machst du es einfach. Und fünf Jahre später siehst du dann: damit hat es begonnen.

Gott spricht in... durch Freude... durch das Gefühl von: ah, das kann ich alles nicht, aber das kann ich machen, und sei es nur abspülen oder staubsaugen. Vielleicht ist das Richtige jetzt, deine Wohnung aufzuräumen und dir es wirklich da, wo du bist, schön zu machen, so schön wie du halt kannst. Wenn dir das Freude macht: tu's. schau auf das, was dir Freude macht. Akzeptiere die Situation, wie sie ist. Wenn du es kannst: vertraue, dass es schon okay sein wird, auch wenn du das überhaupt nicht sehen oder begreifen kannst. Und mach das, was dir Freude macht.

Das ist übrigens auch das Beste für deinen Sohn: dein Vertrauen und diese tolle Mutter, die ihm vorlebt, das zu tun, was ihr Freude macht, und zu vertrauen: das ist ein tolles Vorbild. Und ich verspreche dir: wenn du das tust, dann werden sich ganz erstaunliche Dinge ergeben. Und du wirst womöglich Ideen haben, die du nicht für möglich gehalten hast. Aber vielleicht auch nicht... weißt du, das hängt gar nicht von dir ab, du musst gar nicht das Richtige tun.

Und ich habe so eine Freude, diese Frage in diesem Video zu beantworten, weil es natürlich überhaupt nicht um Wohnungssuche geht. Das gilt für alle diese Probleme, die wir haben. Wenn du jetzt nicht Corinna bist, der oder die gerade zuhört, dann hast du wahrscheinlich ein ganz anderes Problem, irgendwas wo du denkst: ja, hier muss was geschehen, das ist verkehrt, hier muss es weitergehen. Ich denke gerade an eine ganz liebe Freundin, die auch in einer Wohnsituation ist, so wie du Corinna, die sie als vollkommen unmöglich empfindet, unerträglich, äußerlich ist alles super, aber für sie unerträglich, die die Mitmenschen um sie herum, die quälen sie, oder sie fühlt sich von denen gequält, aber sie weiß überhaupt nicht, was sie tun soll, sie findet es einfach nur gruselig. Auch für sie ist es wirklich zum Verzweifeln manchmal. Mehrmals täglich wahrscheinlich. Und dann das zu akzeptieren erscheint das Gegenteil von dem, was dran ist, das Gegenteil von dem, was irgendwas verbessern könnte. Aber auch dieser lieben Freundin kann ich nur sagen: einfach durch und durch... wie ich mich fühle... wie ich die Situation empfinde... wie ich die Situation wahrnehme... einfach akzeptieren. Und mir keine Sorgen machen. Und es mir dann so schön zu machen wie ich es halt kann in der Situation, in der ich mich wiederfinde. Und dann beobachten, was für Wunder geschehen.

Es wird ja oft von diesen Gurus berichtet, dass da Wunder geschehen um die, das hört man die Schüler immer wieder erzählen. Ich habe die selber auch erlebt, diese Wunder, da werde ich noch einige erzählen in meinen Videos... in meinen jetzt sind's 23 Jahre mit Soham, was habe ich an Wundern erlebt. Wir können uns das... normale Menschen denken, ach das... das kann doch gar nicht sein, das ist alles Blödsinn. Aber diese Gurus leben uns das vor. Diese vollkommene Akzeptanz dessen, wie es ist, diese ganz... die sind Hingabe pur. Und dann geschehen diese Wunder ständig um die herum, das ist einfach ein Wunderleben. Wenn man so einem Guru oder so einem Meister nahe ist und mit dem mal eine Weile unterwegs ist, dann denkt man, das gibt's doch nicht... ist das Leben wirklich so? Ja, wirklich.

Und das Leben ist... in dem Maße, wie wir uns hingeben können, in dem Maße, wie wir das Leben, wie es für uns gerade ist, der Moment wie er gerade ist, die Situation, wie sie gerade ist, wie wir das durch und durch akzeptieren können, uns ganz und gar darauf einlassen können, nicht als Opfer: so, "okay, mache ich's halt, ich will aber gar nicht", sondern im Gegenteil: "okay, ich habe alles probiert, ich habe meine ganze Kraft da reingegeben, aber ich erkenne an: ich kann es nicht, ich bin am Ende. Ja! Ich akzeptiere, dass ich nichts tun kann." Ich akzeptiere die Situation mit ganzer Kraft, mit ganzem Willen sozusagen, bereitwillig. Wenn ich es nicht bereitwillig mache, dann ist es keine Akzeptanz, dann ist es ein Opferspiel. Das meine ich nicht, sondern: Okay, ja! Hier bin ich, ich sage ja!

In dem Maße, wie wir die Fähigkeit dazu entwickeln, und das ist ein Prozess, der ist ganz allmählich, in dem Maße wird das Leben immer wundersamer, und irgendwann, wenn du dein eigener Guru geworden bist, ist das Leben für dich tagtäglich ein Wunder.

Ja, so ist es.

Danke fürs zuhören.

Danke.