Leben ohne Weg und Ziel
Teil 2 von 2: was es heißt, nichts zu tun.
Wie sieht „nichts tun” praktisch aus? Was bedeutet es, ohne Weg und Ziel mit dem Leben mitzuleben? In diesem Teil 2 erzähle ich dir, wie einfach und natürlich dies ist, obwohl man nichts darüber wissen kann.
Über dieses Video:
Im ersten Teil dieses Videos erzählte ich dir vom weglosen Weg: davon, dass man ganz automatisch hier landet, im Jetzt, im Himmel, wenn man alle Wünsche gehen lässt – auch den nach dem Himmel –, und nichts mehr tut, um eigene Ziele zu verfolgen, sondern mit dem Leben mit lebt und sich vom Fluss des Lebens tragen lässt.
Aber obwohl dieses „nichts tun” ganz leicht und einfach ist, wird es missverstanden werden. Daher habe ich diesen zweiten Teil aufgezeichnet, in welchem ich dir durch viele Beispiele zeige, was damit ganz praktisch gemeint ist, im Alltag, in normalen Leben.
Denn es ist unser gewöhnliches, alltägliches Leben, das uns die Gelegenheit dazu gibt, dieses „nichts tun” zu üben und das „mit dem Leben mit leben” zu leben. Dort entdecken wir den Himmel: hier – dort, wo wir schon immer waren, aber nie sein wollten.
Links zu den Themen in diesem Video:
(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).
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Was man tut, ist nebensächlich
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Erlebe und erforsche selbst
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Ich bin nie allein
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Es geht nicht darum, was das Ich will
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Nichts tun: mit dem sein, was ist
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Wir wissen nicht, was 'hier sein' bedeutet
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Lass auch diese Sehnsucht los
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Allein, frei und gemeinsam
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Das Geheimnis des weglosen Seins
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Vollständiger Text der Aufzeichnung zum Mitlesen:
Guten Morgen.
Heute Morgen möchte ich gerne ein wenig weiter darüber sprechen, worum es im letzten Video ging, das ich gestern aufgenommen habe. In dem Video habe ich öfter gesagt, dass es nur darum geht, nichts zu tun, um in den Himmel zu kommen, sondern einfach hier zu sein und mit dem Leben mitzuschwimmen. Im Grunde habe ich gesagt: „Nur wer nichts tut, kommt in den Himmel.” Und heute möchte ich mit dir ein wenig darüber sprechen, was das heißt: nichts tun. Was heißt das – dieses „einfach hier sein”?
Manche glauben, wenn sie das hören, dass es wörtlich gemeint ist: dass es bedeutet, überhaupt nichts mehr zu tun, sich vom Leben zurückzuziehen, und nur noch in einer Ecke sitzen und eine Wand anstarren sozusagen, oder irgendwo herumsitzen und nichts mehr zu tun.
Aber das ist es nicht, wovon ich spreche. Ich spreche von etwas Innerem, wenn ich sage, „Nichtstun” – von etwas Mentalem.
Das heißt einfach, sich keine Gedanken machen, sondern das Leben leben, wie es sich gerade präsentiert; das Leben bestimmen lassen. Das ist 'Hiersein'.
Was heißt das: nichts tun, einfach hier sein? Manche glauben, es bedeutet, sich vom Leben zurückzuziehen und nur noch in einer Ecke sitzen. Aber ich spreche von etwas Innerem. Es heißt einfach, sich keine Gedanken machen, sondern das Leben leben, wie es sich gerade präsentiert; das Leben bestimmen lassen. Das ist 'Hiersein'.
Link zum Zitat im Video bei 1m19s
Ich möchte zu Beginn dieses Videos die Frage beantworten: „Wie führt mich denn das Leben? Wenn ich nichts tun soll; wenn ich keine Pläne machen soll; wenn...” Ja; du weißt, das nützt nichts. Die Pläne, die dir einfallen, die führen nicht dazu, dass du glücklich wirst.
Die Vorstellungen, die du über das Leben hast, führen nicht dazu, dass du glücklich wirst und in den Himmel kommst. Und dann stellt sich die Frage: „was mache ich denn dann? Woher weiß ich, was zu tun ist? Woher weiß ich, was nicht zu tun ist? Wie führt mich das Leben, bitteschön?” Das ist die Frage. Und die Antwort darauf ist so einfach, dass wir sie meistens übersehen.
Die Pläne und Vorstellungen, die dir einfallen, führen nicht dazu, dass du glücklich wirst und in den Himmel kommst. Und dann stellt sich die Frage: „Was mache ich dann? Woher weiß ich, was zu tun ist? Woher weiß ich, was nicht zu tun ist? Wie führt mich das Leben, bitteschön?” Die Antwort darauf ist so einfach, dass wir sie meistens übersehen.
Link zum Zitat im Video bei 3m03s
Gott, das Leben, spricht zu dir so direkt, auf eine so normale, geerdete Weise, dass wir es meistens gar nicht erkennen: das Leben führt dich durch deine Energie, durch deine Freude, durch deine Neugier. Irgendetwas interessiert dich plötzlich... Vielleicht warst du müde und hattest gar keine Lust zu arbeiten, aber bist trotzdem zur Arbeit gegangen.
Oder du kommst nach Hause und hast eigentlich keine Lust, etwas zu machen und gehst in die Küche und siehst, da ist der Abwasch und du musst den halt machen, weil er nun mal zu tun ist. Aber dann ergibt sich etwas, wofür du dich interessierst – und plötzlich hast du Energie. Die Müdigkeit ist verflogen, die Lethargie ist weg, du bist neugierig und du forschst und probierst aus. So führt dich das Leben: dadurch, wo du dich hingezogen fühlst.
Gott, das Leben, spricht zu dir so direkt, auf eine so normale, geerdete Weise, dass wir es meistens gar nicht erkennen: das Leben führt dich durch deine Energie, durch deine Freude, durch deine Neugier.
Link zum Zitat im Video bei 3m44s
Du lebst dein Leben, alles ist gut, und plötzlich fühlst du dich irgendwo hingezogen: zu einem Ort, zu einem Menschen, zu einer Tätigkeit...
So spricht das Leben zu dir: ganz direkt, in dir, durch deine Energie; durch das, was dir leicht fällt.
Und auch durch die Dinge, die du nicht hast. Manchmal bist du in einer Situation und hast für etwas überhaupt keine Energie.
Jemand kommt zu den Türreiten und fragt dich: „Hey, ich war dort und dort hin, magst du mit? Komm mit. Ich will, dass du mitkommst. Bitte.” Und du spürst, wie deine Gliedmaßen schwer wie Blei sind, und du hast überhaupt keine Energie. Und dann sagst du: „Tut mir leid – ich kann nicht. Ich kann noch nicht einmal aufstehen.” Und dann geht der Mensch alleine los. Und dann kommt jemand anderes herein und sagt: „Hey, ich mach das, kommst du mit?” Und plötzlich hast du alle Energie der Welt und springst auf und kommst mit. So führt das Leben – ganz direkt.
Aber man kann das nur spüren, wenn man nicht in Gedanken ist.
Ich will ein Beispiel geben. Viele Menschen haben keine Lust, zu arbeiten – aber die Arbeit ist trotzdem da. Sie haben einen Job, und sie brauchen das Geld. Auch das ist das Leben. Wenn du nicht darüber nachdenkst – „Will ich das? Will ich das nicht?” – sondern einfach guckst: „Kann ich zur Arbeit gehen? Ist es mir möglich? Ja klar... Ja, ich könnte mir jetzt etwas anderes vorstellen, aber ich habe diese Arbeit. Ich brauche das Geld.
Ich kann – also gehe ich hin.” Und wenn du dir nicht sicher bist, ob du gerade deinem Verstand folgst oder dem Leben, dann kannst du es einfach ausprobieren. Ich will bei diesem Beispiel der Arbeit bleiben. Vielleicht sagst du, „Ja, aber ich habe wirklich keine Energie dafür. Ich kann das wirklich nicht tun.” Okay – dann probiere es aus. Bleib zu Hause. Vielleicht kündigst du sogar seine Arbeit.
Und dann wirst du sehr schnell herausfinden, was die Wahrheit ist: ob es wirklich dran ist, keine Arbeit mehr zu haben, oder ob du merkst: „Hey, so geht es nicht.” Und dann suchst du dir eine neu. Das ist ein Bereich, wo wir oft nicht wissen, was wahr ist, wo wir oft nicht wissen: „Ist es jetzt mein Verstand? Sind es meine Gedanken, die mich hier übers Ohr hauen und in die Irre führen? Oder ist es wirklich das Leben?” Wenn man da ganz am Anfang steht, dann ist man unsicher. Das ist normal.
Aber wenn du es ein paarmal ausprobiert hast, bekommst du recht schnell ein Gefühl dafür. Und was auch unendlich dabei hilft, ist die Samarpan-Meditation. Wenn du in diesen Bereich ruhst, hier, im Kronenchakra, wo keine Gedanken sind, und wenn du dabei lernst, die Gedanken, die ständig kommen, nicht ernst zu nehmen, sondern in dieser Stille zu ruhen, in dieser Zufriedenheit, die ein Stockwerk höher ist – nicht im Stirn-Chakra, sondern hier oben, im Kronenchakra... Wenn du das jeden Tag machst, dann bekommst du sehr schnell ein Gefühl dafür, was echt ist und was nicht.
Was man tut, ist nebensächlich
Link zum Thema im Video bei 10m05s
Und das ist mit Nichtstun gemeint: keine Gedanken über etwas haben – Nichtstun im Verstand –, sondern einfach zu schauen, was ist. Was ist offensichtlich? Was ist da? Dreckiges Geschirr da? Okay – offensichtlich möchte es abgewaschen werden; dann tue ich es.
Es gibt Dinge des praktischen Lebens, die sind einfach da. Die tue ich. Ich denke nicht darüber nach: „Habe ich Lust, abzuspülen? Habe ich Lust, zu arbeiten?” Nein. Ich habe diese Arbeit. Ich habe sie mit Freunden angefangen.
Ich habe das dreckige Geschirr, ich habe mit Freuden gekocht und gegessen – also wird es abgespült.
Unser Verstand kann uns überall in die Irre leiten – besonders mit den alltäglichen Dingen. Dabei ist das alles ganz einfach und völlig unkompliziert.
Es gibt Dinge des praktischen Lebens, die sind einfach da. Die tue ich. Ich denke nicht darüber nach: „Habe ich Lust, abzuspülen? Habe ich Lust, zu arbeiten?” Unser Verstand kann uns überall in die Irre leiten – besonders mit den alltäglichen Dingen. Dabei ist das alles ganz einfach und völlig unkompliziert.
Link zum Zitat im Video bei 10m34s
Was uns da ganz schnell in die Irre führt, ist dieses „Ich will aber etwas anderes. Ich habe aber keine Energie dafür.” Aber meistens ist das der Verstand, der spricht; die Gedanken, die da sprechen. Es hat nichts mit Energie zu tun – es hat mit Gedanken zu tun.
Aber wenn du vollkommen beiseite lässt, was 'ich' will – dieses 'ich' da oben –, und einfach schaust: was ist da? Was ist da an Kraft? Was ist da an Energie? Kann ich das? Was ist notwendig? Was ruft mich? Der Abwasch ruft, die Arbeit ruft, die Kinder rufen. Das sind alles Sachen des Lebens, die dir zeigen, wo es langgeht – ganz einfach.
Was uns da ganz schnell in die Irre führt, ist dieses „Ich will aber etwas anderes. Ich habe aber keine Energie dafür.” Aber meistens ist das der Verstand, der spricht; die Gedanken, die da sprechen. Es hat nichts mit Energie zu tun – es hat mit Gedanken zu tun.
Link zum Zitat im Video bei 11m22s
Und dann tue ich das. Dann ist das Leben einfach. Und es ist so... Die Tätigkeit, die ich tue, die ist es nicht, die mich glücklich macht.
Es ist das Nichtstun hier oben, das „nicht in den Gedanken leben”, sondern „im hier sein leben”, im Kronenchakra, im „sich tragen lassen vom Leben”, im Mitmachen, in diesem Raum... Wenn ich dort bin, dann bin ich mir nah, dann bin ich Gott nah, dann bin ich zufrieden. Was praktisch geschieht, ist dann völlig nebensächlich.
Aber dazu muss man diesen Raum erst einmal ein wenig kennenlernen. Einer, der diesen Zustand, diesen Raum, selbst nicht erlebt hat, der sucht die Zufriedenheit im Tun, in der Erfüllung meiner Wünsche, in dem ”was will ich denn, was will ich denn nicht?” Und das führt in die Irre, das führt in den Verstand, das führt in die Gedanken, in die Fantasie.
Die Tätigkeit ist es nicht, die mich glücklich macht. Es ist das Nichtstun hier oben, das „nicht in den Gedanken” sondern „im hier sein” leben, im Kronenchakra, im „sich tragen lassen vom Leben”, im Mitmachen, in diesem Raum... Wenn ich dort bin, bin ich mir nah, bin ich Gott nah, dann bin ich zufrieden. Was praktisch geschieht, ist dann völlig nebensächlich.
Link zum Zitat im Video bei 12m42s
Deswegen ist mein Rat: Schau, was getan werden möchte. Schau, was offensichtlich ist. Schau, was du tust, wenn du dir keine Fragen stellst. Du wachst morgens auf, du bist müde, du würdest am liebsten weiterschlafen, aber du stellst dir nicht die Frage, „was will ich?”, sondern du schaust: was ist offensichtlich? Ah, aufstehen, ah, Kaffee machen, ah, in die Arbeit fahren. Okay – dann tut das. Dann bist du leer. Dann bist du niemand. Dann bist du hier.
Einer, der diesen Zustand, diesen Raum, selbst nicht erlebt hat, der sucht die Zufriedenheit im Tun, in der Erfüllung der Wünsche, in dem ”was will ich, was will ich nicht?” Das führt in die Irre, in den Verstand. Deswegen ist mein Rat: Schau, was getan werden möchte. Schau, was offensichtlich ist. Schau, was du tust, wenn du dir keine Fragen stellst.
Link zum Zitat im Video bei 13m35s
Und: meditiere. Das ist meine Art – diese zwei Sachen. Frag dich nicht, was du willst, sondern schau, was hier ist – ganz genau hinschauen. Und: meditiere jeden Tag. Und dann fällt dir dieses Hinschauen, dieses Wahrnehmen, immer leichter. Dann fällt es dir immer leichter, die Gedanken, die oft zu subtil sind, beiseitezulassen und wirklich hier zu sein. Und dann entdeckst du: „Ich bin ja gar nicht müde, da ist Kraft.
Das ist meine Art – diese zwei Sachen. Frag dich nicht, was du willst, sondern schau, was hier ist. Und: meditiere jeden Tag. Und dann fällt dir dieses Hinschauen immer leichter. Dann fällt es dir immer leichter, die Gedanken beiseitezulassen, und dann entdeckst du: „Ich bin ja gar nicht müde, da ist Kraft. Aber meine Gedanken, die wollten etwas anderes.”
Link zum Zitat im Video bei 14m58s
Aber meine Gedanken, die wollten etwas anderes.” Und dann erlebe ich das so, dass ich nichts tue – aber ich bin total beschäftigt. Jetzt zum Beispiel, während ich zu dir spreche, tue ich überhaupt nichts. Ich weiß überhaupt nicht, was ich hier sagen soll. Ich kann das nicht – aber es geschieht. Ich frage mich nicht: was will ich? Ich frage mich nicht: was kann ich? Ich schaue einfach, was geschieht – von selbst. Und da mache ich einfach mit.
Und dann erlebe ich das so, dass ich nichts tue – aber ich bin total beschäftigt. Jetzt, während ich zu dir spreche, tue ich überhaupt nichts. Ich weiß nicht, was ich hier sagen soll. Ich kann das nicht – aber es geschieht. Ich frage mich nicht: was will ich? Ich frage mich nicht: was kann ich? Ich schaue einfach, was geschieht – von selbst. Und da mache ich einfach mit.
Link zum Zitat im Video bei 15m45s
Und dann tut man vielleicht etwas, was anstrengend ist, körperlich – oder auch geistig, wenn man keinen körperlichen Job hat, sondern einen mentalen Job –, aber man selbst – das Selbst – ist völlig ausgeruht, weil du einfach mitmachst. Du weißt gar nicht, wo die Energie wirklich herkommt. Davon spreche ich, wenn ich sage: nichts tun; einfach hier sein.
Erlebe und erforsche selbst
Link zum Thema im Video bei 16m58s
Und meine Worte machen nicht wirklich Sinn – ich weiß. Das ist etwas, was du ausprobieren musst; was du selbst erforschen und erleben musst. Du kannst mir nicht zuhören und dann wissen: „Ah, so geht es.” Ich kann dich nur ermutigen und dazu verführen, es selbst zu probieren. Und dann wirst du wissen, wovon ich spreche. Dann wirst du immer wieder in die Irre gehen, und immer wieder erkennen: „Ah, das wäre es gewesen.” Und so lernen wir. Es geht nicht darum, dass du jetzt begreifst, wie es richtig geht, und das dann tust. Nein.
Meine Worte machen nicht wirklich Sinn. Das ist etwas, was du ausprobieren , selbst erforschen und erleben musst. Du kannst mir nicht zuhören und dann wissen: „Ah, so geht es.” Ich kann dich nur ermutigen, es selbst zu probieren. Dann wirst du immer wieder in die Irre gehen, und immer wieder erkennen: „Ah, das wäre es gewesen.” Und so lernen wir.
Link zum Zitat im Video bei 16m58s
Probiere es aus. Spiel damit. Erforsche es. So lernt man. Was ich dir sage, hat keinen Wert. Das, was du selbst herausfindest und was du selbst erlebst, das ist das, was für dich Wert hat; was dich führt.
Es geht nicht darum, dass du jetzt begreifst, wie es richtig geht, und das dann tust. Nein. Probiere es aus. Spiel damit. Erforsche es. So lernt man. Was ich dir sage, hat keinen Wert. Das, was du selbst herausfindest und was du selbst erlebst, das ist das, was für dich Wert hat; was dich führt.
Link zum Zitat im Video bei 17m38s
Und ich sagte dir eben: das Beste ist, man stellt sich keine Fragen. Man stellt sich nicht die Frage: „Was will ich? Wo will ich hin? Was wäre mir jetzt lieber?” Das Beste ist, man schaut, was offensichtlich ist, und dann gibt es fast nie irgendwelche Fragen.
Es ist der Verstand, der gerne alles hinterfragt: „Will ich jetzt aufstehen?” Schon hast du ein Problem. Ich frage mich das nie. Ich wache auf, und ich stehe auf. Ich komme in die Küche, dreckiges Geschirr, ich mache es sauber. Ich nehme gern diese ganz alltäglichen, völlig unesoterischen Beispiele, denn da zeigt sich, wie es wirklich funktioniert.
Das Beste ist, man stellt sich keine Fragen. Man stellt sich nicht die Frage: „Was will ich? Wo will ich hin? Was wäre mir jetzt lieber?” Das Beste ist, man schaut, was offensichtlich ist, und dann gibt es fast nie irgendwelche Fragen.
Link zum Zitat im Video bei 18m21s
Das Mühselige sind die Gedanken darüber; die Suche nach Antworten. Das ist wirklich sehr anstrengend.
Es ist der Verstand, der gerne alles hinterfragt: „Will ich jetzt aufstehen?” Schon hast du ein Problem. Ich frage mich das nie. Ich wache auf, und ich stehe auf. Ich komme in die Küche, dreckiges Geschirr, ich mache sauber. Das Mühselige sind die Gedanken darüber; die Suche nach Antworten. Das ist wirklich sehr anstrengend.
Link zum Zitat im Video bei 18m47s
Und ganz, ganz selten, sehr, sehr selten gibt es Situationen, da ist es anders. Das merkt man dann... Ganz, ganz selten kommst du in eine Situation, die ist besonders. Da merkst du: „Wow, Das kann ich nicht tun.” Aber du bist in dieser Situation nicht, weil du dich, weil du auf dem Sofa sitzt und darüber nachgrübelst, „soll ich das jetzt tun oder nicht”, und dann stellst du fest, „nein, das kann ich gar nicht”.
Davon spreche ich nicht. Das ist Mindfuck. Nein; du bist bereit, mitzuleben. Du bist bereit, mit dem Strom des Lebens mitzufließen. Du bist bereit, zur Arbeit zu gehen. Du bist zu allem bereit, und du denkst über nichts nach, und du merkst: „Es geht nicht; ich kann nicht mehr.” Aber diese Situationen, die sind sehr selten.
Und ich sagte eben: es ist wirklich nicht leicht, besonders am Anfang, zu unterscheiden: was ist der Verstand, was sind meine Gedanken, die mich da in die Irre treiben – und was ist echt, was ist das Leben, das mir hier die Richtung weist? Und ich habe da eine ganz einfache Methode: „Abwarten” ist diese Methode. Ich will dir wieder ein Beispiel geben. Du hast eine Arbeit, du hast ein Job, und den machst du seit Jahren, und du gehst jeden Tag hin.
Manchmal macht es Freude, manchmal nicht, aber du gehst hin, und es läuft. Und eines Tages bekommst du den Eindruck: „Da kann ich nicht mehr hin. Ich will einfach nicht mehr. Die Zeiten sind vorbei.” Aber du weißt nicht: „Sind das jetzt meine Gedanken, oder ist das das Leben, das zu mir spricht?” Was ich dann tue, ist: abwarten. Und das heißt, nichts tun. Und das heißt: ich geh zur Arbeit wie immer. Ich treffe keine Entscheidung. Ich ändere nichts. Ich mache weiter wie bisher und sehe, was passiert – von selbst.
Und das mache ich dann, Tag für Tag, Woche für Woche. Und dann sehe ich, was sich daraus entwickelt.
Dann merke ich, ob das einfach nur eine Laune war – zwei 2 Tage später ist alles wieder gut –, oder es wird offensichtlich. Ich warte immer darauf, dass etwas absolut offensichtlich wird. Wenn etwas, ohne dass ich darüber nachdenke, ohne dass ich mir eine Frage stelle, ohne dass ich etwas verstehen oder wissen will, vollkommen offensichtlich wird, von selbst, dann weiß ich: „Ah, alles klar.” Und das braucht meistens einfach nur Zeit.
Es ist nicht leicht, zu unterscheiden, was meine Gedanken sind und was das Leben ist. Ich habe eine einfache Methode: ich warte darauf, dass etwas absolut offensichtlich wird. Wenn etwas, ohne dass ich darüber nachdenke, vollkommen offensichtlich wird, von selbst, dann weiß ich: „Ah, alles klar.” Und das braucht meistens einfach nur Zeit.
Link zum Zitat im Video bei 21m01s
Ich bin nie allein
Link zum Thema im Video bei 23m26s
Manchmal findest du dich in einer Situation wieder, wo du ganz plötzlich weißt: „Moment mal. Hier ist etwas anders.” Ich will dir auch dafür Beispiele geben. Swamiji hat einmal ein Beispiel erzählt von einer Frau, die des nachts auf dem Nachhauseweg war. Sie hat spät gearbeitet – oder, ich weiß nicht mehr genau, warum sie nachts unterwegs war...
Aber um von dort, wo sie war, nach Hause zu kommen, musste sie eine recht dunkle, einsame Gasse durchqueren, also, da durchgehen. Und wie sie in diese Gasse läuft, um nach Hause zu kommen, sieht sie, dass sehr weit vorne vor ihr ein Mann stand, und sie hat sofort gemerkt: hier stimmt etwas nicht.
Und dann hat sie innegehalten und hat geschaut, hat Gott gefragt: „Hey, was soll ich tun? Ich weiß es nicht. Soll ich umkehren? Soll ich weggehen? Oder soll ich weiterlaufen?” Und dann hat sie die Antwort bekommen, in sich: „Es ist alles gut, geh weiter.” Und sie ging weiter und es geschah nichts.
Und am nächsten Tag hörte sie, dass an genau dieser Stelle ein Verbrechen geschehen war, später in der Nacht. Und dann ging sie zur Polizei und sagte, „ich habe da einen verdächtigen Mann stehen sehen. Ich bin an ihm vorbeigelaufen.” Und dann stellte sich heraus, dass dieser Mann dort ein Verbrechen begangen hatte an einem anderen Menschen.
Und die Polizei hat sie dann befragt: „Ist das dieser Mann, den du gesehen hast?” Und dann sagt sie, „ja, das ist der Mann”. Und sie fragte diesen Mann: „warum haben sie mir nichts angetan?” Und er sagte: „Weil du diese zwei großen Freunde dabeigehabt hast. Wenn du nur allein gewesen wärst, wer weiß?” Aber sie war allein gewesen. Sie hatte Schutz, sozusagen, ohne davon zu wissen. Sie hat einfach auf das gehört, was sie gespürt hat; was in dem Moment für sie wahr und offensichtlich war. Und diese Geschichte berührt mich sehr, und ich habe selbst auch einmal so etwas erlebt.
Ich war Jugendlicher – ich weiß nicht mehr genau, wie alt, vielleicht 12, 13, irgendwie so etwas –, und ich lief eine Straße entlang, es war helllichter Tag, mittags, und in der Richtung, in die ich ging, da sah ich, dass mir drei Jungs entgegenliefen. Die liefen einfach auch auf dem Gehsteig in die entgegengesetzte Richtung, auf mich zu, und ich wusste sofort: „Das gibt Ärger.” Die waren noch 200 Meter von mir weg, und ich wusste: „Das gibt Ärger”. Und ich hatte Angst. Ich war kein mutiger Kerl, ich war kein kräftiger Kerl; ich war Angst hatte. Ich war nicht in meiner Kraft.
Ich habe dann nicht bewusst innegehalten, sondern ich habe einfach ganz deutlich gespürt: „Ich muss hier weitergehen. Wenn ich jetzt umkehre oder abbiege, dann kommen die mir hinterher.” Ich wusste das einfach. Ich wusste: es gibt keine Alternative, als jetzt einfach geradeaus weiterzugehen. Und ich habe das nicht gemacht, weil ich Held war oder mutig.
Ich habe nicht gedacht, „denen zeige ich es”. Ich hatte Angst. Ich habe mir die Hosen geschissen, so fühlte es sich an. Ich bin einfach weitergelaufen. Und dann haben mich diese Jungs tatsächlich angehalten, haben mir den Weg versperrt, haben mich umkreist und wollten mit mir Ärger anfangen.
Ich war einfach da. Ich habe dann mit ihnen gesprochen und ich habe solange mit denen gesprochen, bis die mich haben gehen lassen. Ich habe nicht gesagt: „bitte lasst mich gehen”. Ich habe einfach... Ich weiß nicht mehr, was ich gesagt habe. Es war, als hätte ich da nicht gesprochen. Es war, als wäre ich nicht allein gewesen. Und dann, als die Situation vorbei war – sie haben mich dann irgendwann einfach gehen lassen –, habe ich nur gestaunt. Ich habe gedacht: was war denn das jetzt? Da wusste ich: „ich bin nie allein”.
Das heißt aber jetzt nicht, dass man nie Angst zu haben braucht. Das ist nicht die Moral der Geschichte. Die Moral von der Geschichte ist vielmehr, dass du im Moment immer deutlich spürst, was jetzt dran ist; wo das Leben hinfließt. Ich habe es auch erlebt, dass ich gemerkt habe: „Nein, da gehe ich nicht hin”. Und andere sagen, „was hast du denn?”, und ich merke genau: „Da geh ich nicht hin.
Egal, was mir entgeht: da gehe ich nicht hin.” Dann höre ich darauf.
Ja, ich kann dir immer nur wieder Beispiele geben und dich ermutigen, selbst auszuprobieren, was es heißt, nichts zu tun und einfach hier zu sein und mit dem Leben mitzuschwimmen.
Heute ist mir das völlig klar. Ich habe da heute überhaupt keine Unklarheiten mehr. Und wenn ich mir nicht sicher bin, dann warte ich einfach ab. Aber es war nicht immer so. Ich bin früher oft zu meinem Meister gegangen und habe ihn gefragt: „Hey, was ist hier Sache?” Aber wenn man es ausprobiert, immer wieder, und meditiert, dann wird es eigentlich ganz schnell klar.
Nichtstun, hier sein, heißt einfach: nicht darüber nachdenken, nicht in der Vergangenheit sein, in den Gedanken: „Ah, aber das letzte Mal war es so...” Vielleicht hast du das letzte Mal etwas Wunderbares erlebt an einem bestimmten Ort, in einer bestimmten Situation. Und heute bist du in derselben Situation, am selben Ort, und du spürst etwas vollkommen anderes. Und dann denkst du: „Ja, aber da habe ich nur gute Erinnerungen daran, das mache ich jetzt wieder.” Aber dann bist du in Gedanken.
Hiersein heißt: nicht in der Zukunft sein, nicht zu erwarten, nichts wollen. Wollen ist Zukunft, erwarten ist Zukunft. Dann spürst du genau: „Ah, da sollte ich jetzt nicht hingehen.” Du spürst es ganz genau. Aber dann denkst du, „ja, aber dann verpasse ich diese wunderbare Gelegenheit.” Aber dann bist du in Gedanken, und dann kannst du nicht hören, was das Leben will.
Es geht nicht darum, was das Ich will
Link zum Thema im Video bei 32m28s
Aber das sind Ausnahmen. Ich sagte eben: ganz, ganz selten, bist du mal in solch einer Situation. Was uns am meisten in Schwierigkeiten bringt, sind die alltäglichen Dinge, die banalen Dinge, die, die jeden Tag zu tun sind. Der Verstand möchte immer irgendetwas Besonderes.
Aber das alltägliche Leben ist ganz einfach und immer gleich. Das ist auch der Strom des Lebens, in dem ich mitschwimme.
Was uns am meisten in Schwierigkeiten bringt, sind die alltäglichen Dinge, die banalen Dinge, die, die jeden Tag zu tun sind. Der Verstand möchte immer irgendetwas Besonderes. Aber das alltägliche Leben ist ganz einfach und immer gleich. Das ist auch der Strom des Lebens, in dem ich mitschwimme.
Link zum Zitat im Video bei 32m35s
Und da werden wir am ehesten verwirrt. An Kindern kann man das so schön sehen. Die sagen dann: „Ich habe aber keine Lust...” Ja.
Das ist einer der größten Verwirrungspunkte, gerade für spirituelle Menschen. Man glaubt so gerne, dass das Leben eigentlich darum geht, das zu verwirklichen, was ich will.
Aber darum geht es nicht.
Das, was ich 'will', sind die Gedanken, und deswegen hat Jesus gesagt, dass die beste Art zu leben, die ist, zu sagen: „Herr, dein Wille geschehe – nicht meiner.” Wenn er sagt, „Herr”, dann spricht er von dem, was ich das Leben nenne, den Fluss des Lebens. Ich schaue: „Hey, Fluss, wo willst du hinfließen? Nicht ich. Wo fließt du hin, ohne dass ich mich frage, was ich will? Ah, heute Morgen fließt du wieder ins Büro. Okay, ich komme mit.” Die Gedanken, die uns den Wunsch des Lebens vorspiegeln, die sind oft sehr raffiniert, aber mit etwas Übung erkennst du sie immer besser.
Man glaubt so gerne, im Leben ginge es darum, das zu verwirklichen, was ich will. Aber darum geht es nicht. Deswegen hat Jesus gesagt, dass die beste Art zu leben, die ist, zu sagen: „Herr, dein Wille geschehe – nicht meiner.” Ich schaue: „Hey, Fluss des Lebens, wo willst du hinfließen? Ah, heute Morgen fließt du wieder ins Büro. Okay, ich komme mit.”
Link zum Zitat im Video bei 33m29s
Eine der Lieblingstricks ist, dass man denkt, „Ah, ich fühle mich so und so. Das bedeutet, dass ich jetzt das tun soll oder jenes nicht tun soll.” Aber wovon ich spreche, ist unmittelbarer, direkter: „Was kann ich tun? Was will geschehen, wenn ich nichts weiß, wenn ich nichts verstehe, wenn ich ganz leer und nackt bin, innerlich?” Das ist ein Ego-Killer. Dann tue ich Sachen, die mich nicht besonders und erleuchtet fühlen lassen.
Der Himmel, das Glück, wohnt nicht in einem besonderen Leben.
Wovon ich spreche, ist unmittelbarer, direkter: „Was kann ich tun? Was will geschehen, wenn ich nichts weiß, nichts verstehe, wenn ich ganz leer und nackt bin, innerlich?” Das ist ein Ego-Killer. Dann tue ich Sachen, die mich nicht besonders und erleuchtet fühlen lassen. Der Himmel, das Glück, wohnt nicht in einem besonderen Leben.
Link zum Zitat im Video bei 35m33s
Das heißt nicht, dass sich das Leben auf grandiose Weise ändert und du plötzlich nicht mehr irgendwo in einer Wohnung in irgendeiner langweiligen Stadt lebst und einen alltäglichen Job machst, und plötzlich auf einer Pazifikinsel mit einer total coolen Beschäftigung lebst. Das bedeutet das nicht. Das bedeutet, dass du da bist, wo du jetzt bist – aber du bist anders. Du bist anders – nicht das Leben, nicht das, was du tust. Du bist hier, im Himmel, aber den musst du entdecken.
Und das meine ich auch, wenn ich sage: „sei dir selbst treu”. Das sage ich immer wieder, und viele wissen nicht, was ich damit meine. Tu das, was dir möglich ist, aber denke nicht darüber nach: „was will ich?” Das hat nichts mit sich selbst treu sein zu tun. Sei hier, sei... Ja, Worte helfen nicht – meditieren hilft.
Eine halbe Stunde jeden Tag im Kronenchakra ruhen und nichts wissen, nichts verstehen, nichts begreifen: dann bekommst du einen Geschmack von dem, wovon ich spreche.
Nichts tun: mit dem sein, was ist
Link zum Thema im Video bei 38m21s
Und dann schreiben mir manchmal Menschen und erzählen mir von den Situationen, wo sie wirklich nicht wissen, was sie tun sollen. Viele Menschen schreiben mir, dass sie in Berührung gekommen sind mit alten Traumata, und es wirft sie vollkommen aus der Bahn. Sie wissen überhaupt nicht, wie sie damit umgehen sollen.
Und auch hier wieder: nicht darüber nachdenken: „was will ich?” Nicht drüber nachdenken: „wie hätte ich es gerne?” – kein Mensch will das Trauma; natürlich nicht – sondern einfach mit dem sein, wie es ist: „Okay, das ist jetzt da. Was tue ich jetzt? Kann ich in die Arbeit gehen? Okay, ja, das geht.” Schlimm wird es meistens erst, wenn man nichts zu tun hat; wenn man wieder zu Hause ist oder nachts.
Und dann findet man sich in dieser Situation und merkt: „ich weiß überhaupt nicht, was ich tun soll.” Und dann einfach das Naheliegendste tun. Es hilft nicht, es anders haben zu wollen – es ist da.
Aber dann holt man sich Hilfe: „Ich kann das nicht”. Es ist so einfach. Dann findest du Hilfe; dann findest du ein Notfalltelefon oder einen Therapeuten oder einen guten Freund, der bei dir ist. Und dann kommt Schritt für Schritt, eines nach dem anderen, ohne dass man darüber nachdenkt, ohne dass man weiß, wie es geht, und ohne dass man darüber nachdenkt, wie man es lieber oder anders hätte.
Manche Menschen erleben eine Zeit im Leben, wo sie einfach nur Langeweile erleben: kein Impuls für irgendetwas; keine Lust, keine Energie für irgendetwas. Und auch da wieder: leb dein Leben, frag dich nicht, was du willst, treffe keine Entscheidung, sei mit dem, was ist. Das ist einfach. Du hast eine Arbeit? Geh hin. Dann kommst du nach Hause und weißt nicht, was du tun sollst. Wenn der Abwasch erledigt ist und der Müll rausgebracht, dann kannst du einfach auf dem Sofa sitzen und nichts tun – wirklich nichts tun: nicht denken; wirklich nichts tun.
Dann kannst du einfach auf dem Sofa sitzen und nichts tun – wirklich nichts tun: nicht denken; wirklich nichts tun.
Link zum Zitat im Video bei 41m01s
Manche Menschen sind arbeitslos und würden gerne etwas tun, aber sie haben keinen Job, und egal, was sie probieren, sie finden keinen.
Und dann mit dem sein, was ist, ist „nichts tun”. Du hast keine Arbeit. Okay, du bist zu Hause. Du hast Energie, dich zu bewerben? Okay, bewirb dich – und sei arbeitslos und genieß die Zeit. Genieß immer das, was da ist: das Offensichtliche; das, was dir am nächsten ist.
Mit dem sein, was ist, ist „nichts tun”.
Link zum Zitat im Video bei 41m27s
Dann genießt du die Zeit, wo du nicht arbeiten kannst, obwohl du willst. Du tust alles dafür, was du kannst, damit es sich ändert, aber dann bist du einfach da. Du hast Zeit, gehst spazieren, meditierst.
Manche Menschen erleben Schlaflosigkeit.
Dann liegen sie nachts da und sie wollen schlafen, aber sie können nicht, Nacht für Nacht, wochenlang, monatelang, jahrelang.
Und sie glauben, „mein Gott, wie soll ich nun den nächsten Tag überstehen? Wie soll das nur werden?” Und dann heißt tun: nicht darüber nachdenken. Nicht darüber nachdenken, wie ich es lieber hätte. Das verändert nichts.
Dann ruhst du, so gut du kannst. Du verstehst nicht, warum das Leben dir das serviert. Du weißt auch nicht, warum du nicht schlafen kannst. Du hast keine Ahnung, und du bist am nächsten Tag total müde. Und dann einfach das annehmen – das ist „nichts tun”; das ist „hier sein”: sich nicht etwas anderes wünschen, sondern mit dem sein, was da ist, so gut du halt kannst.
Das nicht darüber nachdenken; das nicht darüber nachdenken, „was will ich”, das ist das Hilfreichste. Und es ist meine Erfahrung, dass dann immer irgendetwas geschieht – irgendwann; manchmal dauert es Monate –, und dann, plötzlich, weißt du, was du tun kannst. Oder plötzlich kommt aus irgendeiner Ecke, aus der du das nie erwartet hättest, ein Impuls, eine Information, irgendeine Art von Hilfe.
Manchmal geht so etwas jahrelang weiter und du entdeckst: „Ich fühle mich zwar total elend, aber es geht. Ich lebe seit Jahren, und sterbe nicht. Ich dachte immer, wenn ich nicht schlafen kann, kann ich nicht leben, aber seit Jahren lebe ich trotzdem. Wow...” Und dann lernt man etwas über sich selbst, und man lernt etwas über das Leben.
Du verstehst nicht, warum das Leben dir das serviert. Und dann einfach das annehmen – das ist „nichts tun”; das ist „hier sein”: sich nicht etwas anderes wünschen, sondern mit dem sein, was da ist, so gut du halt kannst. Das nicht darüber nachdenken, „was will ich”, das ist das Hilfreichste.
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Ich kann diese Art, zu leben, dieses 'ja' sagen zu dem, was ist, nur wärmstens empfehlen. Wenn du das tust... Es fühlt sich zwar total unsinnig an, es geht gegen alles, was man will, gegen alles, was der da oben denkt, aber wenn du das einfach einmal ausprobierst, dann wirst du immer wieder entdecken, dass die Situation, in der du bist, und die du eigentlich für ein Problem gehalten hast, für unmöglich, ein Geschenk ist, weil sie dich etwas über dich lehrt.
Sie lehrt dich etwas über das Leben. Sie bringt dir etwas bei, eine Fähigkeit, eine Kraft, ein Verstehen – aber kein Verstehen hier oben in den Gedanken, sondern tief in deinem Wesen – über das Leben.
Und das muss man selbst entdecken. Jesus hatte die Situation mit seinen Jüngern auch. Die sorgten sich um alles Mögliche. „Wie soll das nur werden?” „Ich kann das nicht. Wie soll ich das schaffen?”, und so weiter. Und er sagte immer: „Was sorgt ihr euch? Was sorgt ihr euch? Gott trägt euch.” Und das entdeckt man, wenn man es wagt, hier zu sein und mit dem Leben mitzuleben – mit dem, was das Leben serviert, immer wieder, Tag für Tag.
Jesus hatte das mit seinen Jüngern auch. Die sorgten sich um alles Mögliche. Und er sagte immer: „Was sorgt ihr euch? Was sorgt ihr euch? Gott trägt euch.” Und das entdeckt man, wenn man es wagt, hier zu sein und mit dem Leben mitzuleben – mit dem, was das Leben serviert, immer wieder, Tag für Tag.
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Und dann nichts zu tun hier (oben), nicht selbst das Leben bestimmen wollen, sondern einfach mit dem sein, was das Leben vorhat, das ist „hier sein”. Und dann entdeckt man, dass all das, was ich für ein Problem gehalten habe, in Wirklichkeit des Lebens ist, das mich gerade trägt.
Und dann nichts zu tun hier oben, nicht selbst das Leben bestimmen wollen, sondern einfach mit dem sein, was das Leben vorhat, das ist „hier sein”. Und dann entdeckt man, dass all das, was ich für ein Problem gehalten habe, in Wirklichkeit des Lebens ist, das mich gerade trägt.
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Menschen, die in Berührung mit ihrem Kindheitstrauma kommen, sind vollkommen überwältigt und fühlen sich völlig unfähig. Sie fühlen sich unfähig, damit umzugehen. Sie fühlen sich unfähig, das Leben weiterzuleben; aber das Leben bringt es, und sie empfinden es als Unglück.
Aber später, wenn sie das durchlebt haben, dann erkennen sie: „Wow. Was für ein Geschenk hat mir das gebracht.” Wenn die Zeit kommt, wo das Trauma anklopft, ist es eine unendlich fruchtbare Zeit. Es macht dich ganz. Es bringt dich auf eine Art und Weise zu dir, wie du es noch nie zuvor erlebt hast. Aber das sieht man erst hinterher.
Wenn die Zeit kommt, wo das Trauma anklopft, ist es eine unendlich fruchtbare Zeit. Es macht dich ganz. Es bringt dich auf eine Art und Weise zu dir, wie du es noch nie zuvor erlebt hast. Aber das sieht man erst hinterher.
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Und normalerweise ist es so, dass wir uns das nicht vorstellen können. Normalerweise ist es so, dass wir mit dem Tun nicht aufhören können. Wir können nicht das Risiko eingehen, einfach mit dem Leben mitzuschwimmen. Aber das Leben hilft uns auch da, und dann zwingt es uns dazu, zum Beispiel durch das Kindheitstrauma, das dann plötzlich für uns spürbar wird.
Dann haben wir keine Wahl. Das ist das Leben, das dir hilft. Oder der Mensch, der arbeitslos ist und so gerne arbeiten möchte und so gerne ein normales Leben weiterleben möchte, so, wie er es immer gelebt hat, aber das Leben lässt ihm keine Wahl.
Oder der Mensch, der nicht schlafen kann und so gerne schlafen möchte. Aber das Leben lässt ihm keine Wahl. Und dann, später – viel später –, sehen wir das Geschenk.
Und das ist meine Erfahrung heute. Heute kann ich sehen: alles, was ich erlebt habe, einschließlich meiner Kindheitstraumen, ist ein Geschenk. Die gescheiterten Beziehungen, die Tragödien...
Wir können nicht das Risiko eingehen, einfach mit dem Leben mitzuschwimmen. Aber es hilft uns, zum Beispiel durch das Kindheitstrauma, das plötzlich spürbar wird. Dann haben wir keine Wahl. Später, viel später, sehen wir das Geschenk. Heute kann ich sehen: alles, was ich erlebt habe, einschließlich meiner Kindheitstraumen, ist ein Geschenk.
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Wir wissen nicht, was 'hier sein' bedeutet
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Ich möchte jetzt gerne noch ein paar E-Mails vorlesen und dazu sprechen, denn an den praktischen Beispielen wird es vielleicht noch ein kleines bisschen klarer.
„Lieber Dhyan Mikael, ich bin so dankbar, dass du diese Videos machst, in denen du immer wieder erklärst, wie wir in den Himmel kommen können. Das hat mir schon viel geholfen. Du sagst ja immer, dass wir nicht kämpfen sollen, sondern unserem inneren Frieden zuwenden. Mir geht es speziell um das Thema Arbeit. Ich bin durchaus gerne tätig, nur für Geld arbeiten macht mir Probleme, und am liebsten würde ich es überhaupt nicht machen, beziehungsweise ich hätte es lieber, dass es mir keine Probleme bereitet. Zu arbeiten ist für mich immer wieder wie ein Kampf.
Es gibt Tage, da würde ich lieber nicht arbeiten, aber krank bin ich auch nicht – also sehe ich mich gezwungen, zu arbeiten. Manchmal ist auch die Arbeit anstrengend, meistens dann, wenn ich die Arbeitssituation gerne verlassen würde, es aber nicht geht, weil ich ja dafür bezahlt werde und nicht einfach weggehen kann. Also, auf der Seelenebene brauchen wir nicht zu kämpfen, aber auf der physischen Ebene schon? Ich tue mir schwer, die physische und seelische Ebene auseinanderzuhalten beziehungsweise zu verstehen, was 'nicht kämpfen' auf der physischen Ebene bedeutet.
Geht es darum, einfach wahrzunehmen, wie unangenehm es ist in der Arbeit?” Danke für deine Frage, danke für deinen Brief. Ja, davon spreche ich. Im Alltag, da sind wir dann oft verwirrt und wissen überhaupt nicht: „Was bedeutet es denn jetzt, nicht zu kämpfen? Was bedeutet es denn, einfach mit dem zu sein, was ist?” Und du sprichst davon, dass du die seelische Ebene und die physische, weltliche Ebene nicht auseinanderhalten kannst.
Da gibt es keinen Unterschied.
Schau... Du sagst es selbst: anstrengend ist es, wenn du dort, wo du bist, nicht sein willst. Wir haben diese Vorstellung, dass alles, was wir tun, erfüllend, schön, ein Fest sein sollte.
Anstrengend ist es, wenn du dort, wo du bist, nicht sein willst.
Link zum Zitat im Video bei 52m38s
Und das kann es auch sein, aber anders, als wir uns das vorstellen.
Du sagst es selbst. Du hast eine Arbeit und du kannst zur Arbeit gehen. Du bist nicht krank, du hast die Kraft, Aber du würdest lieber etwas anderes tun – was, das weißt du wahrscheinlich so genau gar nicht, aber jedenfalls nicht das.
Und dann haben wir ein Problem. Aber wenn du einfach in die Arbeit gehst, ohne darüber nachzudenken, dann ist es nicht anstrengend.
Dann bist du in der Arbeit und natürlich erlebst du da alle möglichen Gefühle und alle möglichen Situationen. Manchmal macht es Spaß, manchmal macht es überhaupt keinen Spaß. Manchmal ist es schwierig, oft ist es eine Herausforderung. Und dann immer mit dem sein, wie es ist: „A, jetzt ist es schwierig.
Ah, jetzt fühle ich mich hilflos, weil ich etwas tue, wo ich mich nicht kompetent fühle.” Manchmal ist man hilflos, weil man mit Kollegen zu tun hat, die schwierig sind. Und das Erleben, damit zu sein... Wir bekommen nur deswegen Schwierigkeiten, auch mit dieser Frage, die du gestellt hast, weil wir so gerne das, was das Leben uns bringt, vermeiden wollen. Wir wollen es einfach haben, ohne Herausforderung, ohne Schwierigkeiten.
Aber das Leben ist nicht so.
Und ich sagte eben: wir wollen am liebsten, dass es immer schön ist, immer wie eine Party. Und es kann auch so sein – aber anders, als wir uns das vorstellen. Wenn du zu dem, was das Leben dir beschert, in der Arbeit zum Beispiel, 'ja' sagst, und zwar in jedem Moment, dann wirst du entdecken, dass sich etwas ändert.
Dann ist es immer noch schwierig oder immer noch eine Herausforderung, aber du bist damit auf eine andere Weise.
Plötzlich ist es kein Problem mehr, im Gegenteil. Plötzlich merkst du: sobald du zu der Situation 'ja' sagst, wie die Situation das, was du brauchst, um sie zu durchleben, mitbringt. Jede Herausforderung, die zu dir kommt, bringt die Lösung mit. Die Lösung ist nicht da oben in deinen Gedanken, sondern existenziell, in der Situation, und das erlebst du, wenn du 'ja' sagst dazu.
Wir wollen, dass es immer schön ist. Und es kann so sein – aber anders, als wir uns das vorstellen. Wenn du zu dem, was das Leben dir beschert, 'ja' sagst, und zwar in jedem Moment, dann wirst du entdecken, dass sich etwas ändert. Dann ist es immer noch schwierig, aber du bist damit auf eine andere Weise. Plötzlich ist es kein Problem mehr, im Gegenteil.
Link zum Zitat im Video bei 55m01s
Du hast kein Problem damit, die seelische und die physische Ebene zu unterscheiden. Das Problem ist, dass du darüber nachdenkst. Das ist alles.
Du hast kein Problem damit, die seelische und die physische Ebene zu unterscheiden. Das Problem ist, dass du darüber nachdenkst. Das ist alles.
Link zum Zitat im Video bei 56m33s
Die Gedanken sind sehr subtil, und sie reden uns ganz schnell ein: „das will ich nicht, das kann ich nicht, das sollte anders sein.” Aber wenn du wirklich hier bist und ganz ehrlich bist, wenn du dir selbst treu bist, dann merkst du: „Wow, ich kann arbeiten – ich will nur nicht. Meine Gedanken wollen nicht. Meine Gedanken wollen lieber etwas anderes, obwohl ich überhaupt nicht weiß, was.” Aber das erfordert eine sehr radikale Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.
Weißt du, es ist so: das Leben, alles im Leben, alles, jedes kleinste Detail, was du erlebst, ist dazu gemacht, dir zu dienen.
Und der Dienst besteht darin, dass du genau die Herausforderungen und genau die Schwierigkeiten erlebst und das Schöne und das Wunderbare, um dich nach Hause zu dir selbst zu bringen, in den Himmel. Und das heißt im Grunde, dass du lernst, nicht mehr im Ego zu leben, sondern hier; nicht mehr in Gedanken zu leben, sondern hier – da, wo du getragen wirst vom Leben.
Alles im Leben – die Herausforderungen, Schwierigkeiten, das Schöne und Wunderbare – ist dazu gemacht, dir zu dienen, um dich nach Hause zu dir selbst zu bringen, in den Himmel. Und das heißt im Grunde, dass du lernst, nicht mehr im Ego zu leben, sondern hier; nicht mehr in Gedanken zu leben, sondern hier – da, wo du getragen wirst vom Leben.
Link zum Zitat im Video bei 57m58s
Und ich sagte gestern in dem Video, im ersten Teil: es wird immer dann schmerzhaft und schwierig, wenn wir uns gegen den Strom, gegen den Fluss des Lebens, stemmen; wenn wir sagen: „ich will aber etwas anderes”. Und oft wissen wir gar nicht, was das überhaupt ist – Hauptsache, nicht das. So entsteht dieses Gefühl „ich bin wer”; so entsteht das Ego. Und das Leben schleift dein Ego ab. Es lehrt dich, wie schön das Leben ist, wenn du mitschwimmst, und wie unerträglich es wird, wenn du dich dagegen stemmst.
Es wird dann schmerzhaft und schwierig, wenn wir uns gegen den Fluss des Lebens stemmen; wenn wir sagen: „ich will etwas anderes”. So entsteht dieses Gefühl „ich bin wer”; so entsteht das Ego. Das Leben schleift dein Ego ab. Es lehrt dich, wie schön das Leben ist, wenn du mitschwimmst, und wie unerträglich es wird, wenn du dich dagegen stemmst.
Link zum Zitat im Video bei 58m54s
Und dieses Nichtstun hat nichts damit zu tun, dass man in der Ecke sitzt und nichts tut. Es ist eine Abwesenheit von Ego: das ist Nichtzutun, das ist Hiersein. Und das Leben hilft dir einfach dabei. Das ist alles.
Dann kann auch Kämpfen geschehen – da draußen, aber du kämpfst nicht da drin. Da ist kein Ego. Es ist nicht dein Kampf.
Und dieses Nichtstun hat nichts damit zu tun, dass man in der Ecke sitzt und nichts tut. Es ist eine Abwesenheit von Ego: das ist Nichtzutun, das ist Hiersein. Dann kann auch Kämpfen geschehen – da draußen, aber da drinnen kämpfst du nicht. Da ist kein Ego. Es ist nicht dein Kampf.
Link zum Zitat im Video bei 59m37s
Vielleicht streitest du mit jemandem, vielleicht gibt es sogar eine Prügelei – aber du kämpfst nicht. Du bist einfach mit dem, was gerade ist. Es gibt da von Hermann Hesse eine schöne Geschichte – ich glaube, sie heißt 'Demian' –, und in dieser Geschichte, da ist dieser Protagonist, ein junger Kerl, der nicht weiß, wie das Leben funktioniert. Aber der hat einen Mentor, einen älteren Jungen, und der lebt im Jetzt.
Und eines Tages wird dieser Junge, dieser Mentor, dieser Weise, dieser Guru, eingezogen in die Armee. Krieg kommt übers Land, und er wird eingezogen als Offizier, kommt an die Front, dahin, wo gekämpft und geschossen wird. Aber er ist in Frieden, ruht in sich, und ist einfach dabei.
Es gibt die Geschichte von Krishna und Arjuna, wie Arjuna auf dem Kriegswagen fährt und den Gegner umbringt, weil das das ist, was geschieht vom Leben. Es ist nicht sein Kampf. Und diese Geschichten verdeutlichen uns, dass wir nicht wissen, was es bedeutet, hier zu sein. Wir wissen nicht, was notwendig ist.
Es geht um diesen inneren Kampf, der nichts wert ist. Der innere Kampf, der erzeugt Ego. Daraus besteht das Ego. Das ist der Stoff, aus dem Ego ist: „Ich will aber nicht. Ich will lieber das.” Und das ist deine Mühsal.
Diese Geschichten verdeutlichen uns, dass wir nicht wissen, was es bedeutet, hier zu sein. Wir wissen nicht, was notwendig ist. Es geht um diesen inneren Kampf, der nichts wert ist. Der innere Kampf, der erzeugt Ego. Daraus besteht das Ego. Das ist der Stoff, aus dem Ego ist: „Ich will aber nicht. Ich will lieber das.”
Link zum Zitat im Video bei 1h01m35s
Probiere einmal aus, in die Arbeit zu gehen, ohne darüber nachzudenken, ob du willst oder nicht; ohne dir diese Frage zu stellen, „Mag ich das? Ist das schön?”, sondern einfach zu schauen, wie es wirklich ist – in jedem Moment; das ändert sich ja auch ständig. Jetzt ist es so, 5 Minuten später ist es schon wieder anders. Aber wenn du ganz da bist, ist es eine völlig andere Angelegenheit.
Allein durch dein fraglos da sein ändert sich die gesamte Situation, die Menschen um dich herum, die Arbeit.
Deswegen können wir darüber nichts wissen, wie es ist, hier zu sein. Wir müssen es erleben, immer wieder neu, immer wieder neu, in jeder Situation neu.
Allein durch dein fraglos da sein ändert sich die gesamte Situation, die Menschen um dich herum, die Arbeit. Deswegen können wir darüber nichts wissen, wie es ist, hier zu sein. Wir müssen es erleben, immer wieder neu, immer wieder neu, in jeder Situation neu.
Link zum Zitat im Video bei 1h02m55s
Danke für deine Frage. Und falls du dazu noch eine Frage hast, was jetzt noch nicht ganz klar geworden ist, wie du das selbst herausfinden kannst, lade ich dich ein, mir gerne noch einmal zu schreiben.
Lass auch diese Sehnsucht los
Link zum Thema im Video bei 1h03m42s
Und ich habe noch eine Email.
„Lieber Mikael, ich bin sauer. Ich bin so was von sauer und wütend. Und dabei ist das eine Emotion, die mir mehr als fremd ist. Und ich will dir auch sagen, warum. Vor 30 Jahren, da war ich schon fast 40, entdeckte ich nach langem Suchen und Ahnen, dass man zu dem, wozu die Kirche 'Gott' sagt, eine Beziehung aufbauen kann. Ich war begeistert und ich wurde ein fanatischer Christ, trat aus der Kirche aus und in eine freie Gemeinde ein und ließ mich ein zweites Mal taufen, weil die erste Taufe in meiner Kindheit nichts tauge, so hieß es.
Ich wurde eine, die über die Gartenzäune hinweg die Leute zu bekehren versuchte, ihnen vom Reich Gottes, vom Schatz im Acker, von einem, der sagte, 'ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich' erzählte – verstandesmäßig. So könnte ich die Menschen retten, so würde es der Herr Jesus und unser Glaube verlangen. Ich war so stolz auf mich, bis ich anfing zu zweifeln und mich zu schämen, abgrundtief zu schämen, denn so und nur so sollte es richtig sein, sollte es Gottes Wille sein? Niemals.
Ich verließ mit viel innerem Schmerz die Gemeinde – sie war mir eine zweite Heimat geworden – und wechselte in eine andere Religion, machte Exerzitien bei Patres, folgte Mystikern wie Theresa von Avila, die Gott zwischen den Kochtöpfen fand, Johannes vom Kreuz, Meister Eckart und so weiter. Allerdings fand ich Gott weder zwischen den Kochtöpfen noch anderswo. Auch da war kein Bleiben.
Ich irrte inzwischen alleine umher, immer getrieben, immer auf der Suche, dass es da etwas geben muss, was größer war als der allgemeine Lebensirrsinn mit Kindern, Ehemann, Berufstätigkeit, Garten, chronischer Krankheit, Erschöpfung bis zum Abwinken und der nicht versiegenden Sehnsucht nach dem Unbekannten. Dann neue Hoffnungen, neue Versprechen, geistiges Heilen, Energiearbeit, Handauflegen, Lesen im Bewusstseinsfeld, Lesen in der Akasha-Chronik, Kurslehrgänge, Fahrten durch ganz Deutschland, weil endlich dieser Lehrer, diese Methode, die Erlösung bringen würde.
Dazwischen Hunderte von Büchern, die Ehe getrennt und die Kinder zum Teil weit weg. Dann vor 2 Jahren Nichtdualität: uns gibt es also gar nicht. Alles ist Bewusstsein – na so was. In welchem Film war ich denn da geraten? Aber ja, da ist schon was Wahres dran. Einmal saß ich auf dem Balkon, und die Welt veränderte sich. Das, was mich zutiefst verletzt hatte, war plötzlich ganz harmlos, gehörte dazu, war ein Spiel. Na, so was. Ich war glücklich, denn das musste es nun sein, doch dann war über Nacht alles wieder weg. Schlimmer noch, ich war noch verwirrter.
Bei den Nahtoderfahrenen hatte ich es aber ebenfalls gelesen, dass alles nur ein Hologramm ist. Bitte, was um alles in der Welt ist hier nur los? Vor etwa 3 Wochen kamst nun du in mein Leben, was für mich noch einmal eine regelrechte Revolution bedeutete, aber eine stille, feine. Ich höre deine Beiträge rauf und runter und erlebte zum ersten Mal wirklich Frieden, angekommen sein, und nur, weil ich mir erlaubte, so zu sein, wie ich war; weil ich in mir ruhte. 'Sei' wurde mir immer zu verstehen gegeben, so oft ich das Feld fragte, was ich denn nun noch machen müsse.
Ich verstehe es. Ich ahne, dass ich jetzt wirklich auf dem richtigen Wege bin, und ja, so könnte es Jesus gemeint haben. Jetzt erschließen sich mir seine Worte. Allerdings ist das nur schwer aus der Bibel zu entnehmen. Ich habe sie im Ganzen gelesen, aber trotz meiner tiefen Sehnsucht und ständigen Suche konnte ich nicht entschlüsseln, was Jesus meinte. Es war lediglich ein ganz festes, unsichtbares Band, was mich immer gezogen hat und ich einfach wusste: er muss es anders gemeint haben.
Dass ich mir aber den ganzen esoterischen Kram, die vielen Retreats, Exerzitien, Kurse, Lehrgänge und Fahrten hätte sparen können, das bringt mich nun doch in arge Verstimmung. Aber natürlich weiß ich auch, dass ich mir das alles wiederum nicht hätte sparen können. Was für ein Theater. Jetzt, mit knapp 70, stehe ich wieder ganz am Anfang, in der Hoffnung, die innere Ruhe, den Frieden – das Himmelreich, wie Jesus es nannte, wonach ich mich so sehne –, zu finden, einfach, indem ich nach innen gehe. Das hat mich fast 30 Jahre meines Lebens gekostet, und das macht mich wütend.
Lieber Mikael, ich danke dir von ganzem Herzen für deine wunderbaren Beiträge. Seit Anfang Oktober meditiere ich, dieses Mal mit der Samarpan-Meditation. Noch kann ich zu ihr nichts sagen, aber ich bleibe dran. Nur erzählen werde ich niemanden mehr von meinem Weg. Man hat sich schon einmal ganz demonstrativ von mir abgewandt, weil ich über den Tellerrand, oder besser, über den Gemeinderand hinausschaute. Die 2, 3 verbliebenen Vertrauten möchte ich nicht auch noch verlieren. Es ist ein unglaublich einsamer Weg.” Danke für deinen Brief. Eine Frage hast du ja nicht wirklich.
Danke, dass du da bist. Was für eine Freude.
Lass auch diese Sehnsucht los. Lass die Sehnsucht nach Frieden los. Lass die Sehnsucht nach Einssein los.
Lass alle Wünsche los, die du hast – das Leben entreißt sie dir –, und sei da, wo du bist.
Meditiere, ohne etwas zu wissen. Meditiere, ohne etwas zu wollen. Meditiere nicht, um dadurch etwas zu erreichen. Vergiss alles, was ich über den Himmel gesagt habe, sondern sei einfach da, wo du jetzt bist. Sei so, wie du jetzt bist. Nimm an, was das Leben dir jetzt serviert. Sei hier.
Lass auch diese Sehnsucht nach Frieden und Einssein los. Lass alle Wünsche los. Meditiere, ohne etwas zu wissen oder zu wollen. Meditiere nicht, um dadurch etwas zu erreichen. Vergiss alles, was ich über den Himmel gesagt habe, sondern sei einfach da, wo du jetzt bist, so, wie du jetzt bist. Nimm an, was das Leben dir jetzt serviert. Sei hier.
Link zum Zitat im Video bei 1h10m18s
Ich möchte dir noch einmal das Zitat wiederholen, was ich gestern im Video vorgelesen habe, von Angelius Silesius aus dem siebzehnten Jahrhundert: ”Halt an. Wo lauffst du hin? Der Himmel ist in dir. Suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für.” Wo läufst du hin? Warum suchst du Gott? Er ist hier. Und was heißt das konkret? Nichts suchen, sondern hier sein, heißt: mit dem sein, wie es jetzt ist.
Punkt. Nichts weiter wollen, kein Wunsch, keine Hoffnung, sondern: hier sein.
Das Leben, wie es jetzt ist, genießen: den Schmerz, der da ist, die Einsamkeit, die stille Freude, das unbegreifliche Glück, der Hunger, die Sehnsucht – ohne irgendetwas weghaben zu wollen, ohne irgendetwas dazu haben zu wollen. Einfach nur hier sein.
Das ist Nichtstun.
Hier sein heißt: mit dem sein, wie es jetzt ist. Punkt. Nichts weiter wollen, kein Wunsch, keine Hoffnung. Das Leben, wie es jetzt ist, genießen: den Schmerz, die Einsamkeit, das unbegreifliche Glück, der Hunger, die Sehnsucht – ohne irgendetwas weghaben zu wollen, ohne irgendetwas dazu haben zu wollen. Einfach nur hier sein. Das ist Nichtstun.
Link zum Zitat im Video bei 1h12m01s
Du meditierst einfach, weil es Spaß macht; einfach, weil es so gut tut – du weißt gar nicht, warum. Ich freue mich jetzt schon auf die Meditation heute Abend, einfach, weil sie mir guttut. Ich mag das einfach, so dazusitzen.
Und ja, es verändert alles, ja, es bringt mich in den Himmel. Ich weiß das – aber deswegen meditiere ich nicht.
Du meditierst einfach, weil es Spaß macht; einfach, weil es so gut tut – du weißt gar nicht, warum. Ich freue mich jetzt schon auf die Meditation heute Abend, einfach, weil sie mir guttut. Ich mag das einfach, so dazusitzen. Und ja, es verändert alles, ja, es bringt mich in den Himmel. Ich weiß das – aber deswegen meditiere ich nicht.
Link zum Zitat im Video bei 1h13m39s
Ich mache dieses Video nicht, weil ich glaube, dass ich dir damit etwas Gutes tue. Ich mache es nicht, um irgendetwas in die Welt zu bringen, irgendeine Botschaft oder irgendein Heil.
Ich mache es, weil es mir Freude macht. Ich mache es, weil es einfach geschehen mag. Ich mach's halt. Wozu es gut ist? Ich habe keine Ahnung. Aber ich sitze gerne hier, und ich bin gern mit dir zusammen.
Es macht mir Freude. Mehr weiß ich nicht. Ich habe Energie dafür, also tue ich es. Es will geschehen, also mache ich mit. Und so kannst du auch leben. Das Unkraut im Garten ruft dich und will gejätet werden. Der Weg muss gekehrt werden, das Geschirr abgewaschen.
Ich mache dieses Video nicht, weil ich glaube, dass ich dir damit etwas Gutes tue. Ich mache es, weil es mir Freude macht. Wozu es gut ist? Ich habe keine Ahnung. Aber ich sitze gerne hier, und ich bin gern mit dir zusammen. Mehr weiß ich nicht. Ich habe Energie dafür, also tue ich es. Es will geschehen, also mache ich mit. Und so kannst du auch leben.
Link zum Zitat im Video bei 1h14m17s
Wie dieser Zen-Meister, von dem ich gestern erzählte, dessen Schüler ihn fragten: „Wie war dein Leben vor der Erleuchtung?” Und er sagte: „Ich habe Holz gehackt. Ich habe Wasser vom Brunnen geholt.” „Und wie ist dein Leben jetzt – jetzt, wo du erleuchtet bist?” „Ich hacke Holz. Ich hole Wasser vom Brunnen.” Aber jetzt hackt er Holz, holt Wasser vom Brunnen, und sonst ist da nichts mehr – kein Wunsch, keine Sehnsucht.
Wie der Zen-Meister, dessen Schüler fragten: wie war dein Leben vor der Erleuchtung? Und er sagte: „Ich habe Holz gehackt und Wasser vom Brunnen geholt.” „Und wie ist dein Leben jetzt?” „Ich hacke Holz. Ich hole Wasser vom Brunnen.” Jetzt hackt er Holz, holt Wasser vom Brunnen, aber sonst ist da nichts mehr – kein Wunsch, keine Sehnsucht.
Link zum Zitat im Video bei 1h15m16s
Und du hast recht: nichts von dem, was du erlebt hast, nicht eine Sekunde, hättest du dir sparen können.
Schau, es ist so... Wir glauben, wir müssten etwas tun, um in den Himmel zu kommen. Und wir glauben das deswegen, weil wir ein Ego haben, und dem glauben wir. Und dieses Ego lebt von dem, was wir tun; was wir zu tun glauben. Wenn wir einfach nur mitleben, geschehen die Dinge wie von selbst.
Ich kann nicht sagen, „ich habe das getan, das war meine Idee, ich habe das gut gemacht”... Nein; es geschieht sozusagen von selbst, ohne dass ich das will, ohne dass ich mich anstrenge. Das mag das Ego nicht. Aber wenn wir auf dem Weg sind, wenn wir uns anstrengen und bemühen und ein Ziel haben, das fördert das Ego, das erhöht das Ego, das vermehrt das Ego.
Und indem wir immer wieder in die Irre gehen, immer wieder in die Irre gehen, und noch einmal, dadurch kommen wir irgendwann an den Punkt, wo wir umkehren. Irgendwann kommen wir an den Punkt, wo wir erkennen, was wir da tun: „Wow, was habe ich da nur getan?” Dann halten wir an – zum ersten Mal in unserem Leben. Aber wir kommen nur an den Punkt dank unserer Irrwege.
Das ist der Grund, warum Gott das schwarze Schaf mehr liebt als die ganzen anderen. Ja, so geht die Geschichte. Ein Hirte hat 100 Schafe. Eines Tages verirrt sich eines, das größte und kräftigste unter ihnen. Man geht in die Irre, und der Hirte – Gott –, verlässt die 99, um das eine zu finden, das sich verirrt hat.
Wenn wir auf dem Weg sind, uns anstrengen und ein Ziel haben, fördert dies das Ego. Indem wir immer wieder in die Irre gehen, immer wieder und noch einmal, halten wir irgendwann an – zum ersten Mal in unserem Leben. Aber wir kommen nur an den Punkt dank unserer Irrwege. Das ist der Grund, warum Gott das schwarze Schaf mehr liebt als alle anderen.
Link zum Zitat im Video bei 1h16m53s
Und als er das eine findet, nimmt er das Schaf in den Arm und sagt: „ich liebe dich mehr als die 99.” So ist das Leben. Es liebt die, die in die Irre gehen, denn das ist der Weg, um hier zu sein.
Ein Hirte hat 100 Schafe. Eines Tages verirrt sich eines, das größte und kräftigste unter ihnen. Der Hirte – Gott –, verlässt die 99, um das eine zu finden, , und als er es findet, nimmt er es in den Arm und sagt: „ich liebe dich mehr als die 99.” So ist das Leben. Es liebt die, die in die Irre gehen, denn das ist der Weg, um hier zu sein.
Link zum Zitat im Video bei 1h18m08s
Oder die Geschichte vom verlorenen Sohn, so schön. Der Sohn, der das Erbe des Vaters annimmt und verprasst, in die Irre geht, alles falsch macht – als der umgekehrt, wird gefeiert. Der Himmel öffnet sich. Aber der, der zu Hause geblieben ist und alles richtig gemacht hat, der steht da und sagt: „Was ist denn hier los? Ihn feiert man. Ich habe alles richtig gemacht.” Er ist Ego geblieben. Er hat nichts getan, um zerstört zu werden.
Er kann nicht in den Himmel. Er hat sein Ego noch. Er glaubt immer noch, er macht alles richtig.
Oder die Geschichte vom verlorenen Sohn, der das Erbe des Vaters verprasst, in die Irre geht, alles falsch macht, und als er umgekehrt, wird gefeiert. Der Himmel öffnet sich. Aber der, der zu Hause geblieben ist und alles richtig gemacht hat, der ist Ego geblieben. Er hat nichts getan, um zerstört zu werden. Er kann nicht in den Himmel.
Link zum Zitat im Video bei 1h19m01s
Aber der oder die, die alles probiert hat, alles falsch gemacht hat und daran zerbrochen ist – das Ego zerbricht –, dieser Mensch, der findet sich plötzlich hier, wo alles wartet. Aber wir müssen in die Irre gehen, wir müssen verloren werden, wir müssen alles falsch machen, müssen alles verlieren – geistig –; das ist der Weg. Deswegen danke ich dir für deine wunderschöne, mutige Email.
Aber der oder die, die alles probiert hat, alles falsch gemacht hat und daran zerbrochen ist – das Ego zerbricht –, dieser Mensch, der findet sich plötzlich hier, wo alles wartet. Aber wir müssen in die Irre gehen, wir müssen verloren werden, wir müssen alles falsch machen, müssen alles verlieren – geistig –; das ist der Weg.
Link zum Zitat im Video bei 1h19m58s
Ich sagte eingangs: alles, was wir im Leben erleben, ist richtig für uns – alles; jede einzelne Kleinigkeit. Nur das Ego mag das nicht; das 'ich' finde das überhaupt nicht lustig. Das Ego leidet, und erst viel, viel später können wir das schätzen. Und deswegen bin ich hier – um dir zu sagen: „Hey, alles ist gut.”
Allein, frei und gemeinsam
Link zum Thema im Video bei 1h21m30s
Du sagst, dieser Weg ist einsam. Das stimmt – und es stimmt auch nicht.
Dieser Weg ist deswegen einsam, weil du niemanden mitnehmen kannst.
Diesen Weg gehst du allein. Es ist ein innerer Weg. In diesem Innen, da kann dir keiner folgen. Und du kannst auch niemanden bekehren. Es fällt sogar schwer, irgendjemandem davon zu erzählen. Wie gesagt: ich mache diese Videos nicht, irgendjemanden zu bekehren. Ich weiß nicht, wozu sie gut sind.
Ich mache sie für mich, weil sie Freude machen.
Du kannst also nur alleine auf diesem Weg gehen, aber du kannst andere Menschen finden, die denselben Weg gehen – und das ist hilfreich.
Ich meine damit nicht, dass du wieder Teil einer neuen Gemeinde werden musst. Davon spreche ich nicht. Ich zum Beispiel mag keine Gemeinschaften. Das ist einfach Typsache. Ich bin ein Eigenbrötler, ich bin ein Eremit, vom Typ her.
Aber ich bin in Verbindung mit den Menschen, die auch hier sind; die die Samarpan-Meditation machen; die die Swamiji kennen. Ich bin mit diesen Menschen in Verbindung – auf meine Weise. Es gibt in Deutschland für den deutschsprachigen Raum diesen wunderbaren Verein, Samarpan-Meditation e.V., da gibt es jeden Tag Botschaften von Swamiji, die mich sehr berühren. Da gibt es Newsletter, da gibt es Infos, da gibt es Gruppen, da gibt es auch Veranstaltungen, wo man mitmachen kann – wenn man mag.
Aber das Ganze ist kein geschlossener Klub, das ist keine Sekte, das ist keine Gemeinde, sondern das Ganze atmet Freiheit und jeder ist so, wie er ist. Aber einfach mit diesen Menschen, die in die gleiche Richtung blicken, auf diese ganz eigene Art verbunden zu sein, tut mir gut. Ich mache zweimal in der Woche online eine gemeinsame Meditation mit. Ich sehe die anderen Menschen zwar nicht, aber ich bin bei ihnen und sie sind bei mir, während wir zusammen meditieren. Manchmal, nicht oft, meditiere ich auch mit anderen Menschen zusammen, und es tut so unendlich gut.
Ich weiß gar nicht, warum. Ich kann nur sagen: es tut gut, unendlich gut – weil ich dann nicht alleine bin. Swamiji sagt, es ist wichtig, gemeinsam zu meditieren, und hilfreich, diesen Kontakt mit der Gruppe, mit der Meditationsgruppe, zu haben, damit wir in dieser Welt, die vollkommen anders tickt, bestehen können. Und so erlebe ich das auch.
Aber ich mache das auf meine Weise. Ich könnte nie Teil einer festen Gemeinschaft sein. Dazu bin ich zu schwierig. Dazu bin ich zu unmöglich. Dazu bin ich zu mikaelig. Ich mag das nicht. Auf meine Weise tue ich das, und ich schätze das sehr. Und dazu möchte ich dich ermutigen, das einfach einmal auszuprobieren – auf deine Weise.
Auf der Website von samarpanmeditation.de...
Jetzt war hier gerade bei mir im Büro Stromausfall, und ich versuch jetzt dort weiterzumachen, wo ich eben unterbrochen wurde, als es hier dunkel wurde. Ja, ich erzählte davon, wie es für mich ist, wenn ich bei einer Meditationsgruppe bin oder am Ort der Meditation: dass ich das eben auf meine Weise mache. Und meine Weise ist, dass ich sehr bei mir bin, wenig rede, aber total genieße. Und andere sind anders. Beides ist es in Ordnung.
Das Schöne an der Samarpan-Meditation, und das atmet auch das Praktische, Gemeinsame der Menschen, ist, dass es da keine Regeln gibt.
Swamiji sagt immer: „Ändere dich nicht – aber meditiere.” Man muss nicht auf eine bestimmte Weise sein, bestimmte Regeln folgen, bestimmte Sachen essen oder andere nicht – nichts dergleichen.
Anders könnte ich damit nicht in Verbindung sein. Ich bin zu eigen, ich bin zu Mikael, ich bin zu Eremit, aber da, da ist es eine Freude für mich. Ja, vielleicht magst du es ja ausprobieren. Ich danke dir für deine Email. Ich freue mich so sehr, dass du da bist.
Das Schöne an der Samarpan-Meditation ist, dass es keine Regeln gibt. Man muss nicht auf eine bestimmte Weise sein, Regeln folgen, bestimmte Sachen essen oder andere nicht – nichts dergleichen. Anders könnte ich damit nicht in Verbindung sein. Ich bin zu eigen, ich bin zu Mikael, ich bin zu Eremit, aber da, da ist es eine Freude für mich.
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Das Geheimnis des weglosen Seins
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Und eine Email habe ich noch, die möchte ich gerne auch noch vorlesen.
„Lieber Mikael, ganz herzlichen Dank für deine so wertvolle Beantwortung. Ich verstehe alles, und es fühlt sich gut an, von dir zu hören, aber warum nur fällt es mir so schwer, es umzusetzen? Es ist alles so klar, aber irgendwie bekomme ich es nicht hin. Was stimmt mit mir nicht? Was sperrt sich in mir, und warum?” Ach, danke. Danke für diese Email von dir.
Ja, so ist es. Wir wissen genau, wie es geht. Wir wissen genau, was wir zu tun haben. Wir wissen genau, was wir fühlen. Und dennoch ist es, als würden wir uns selbst im Weg stehen, immer wieder, immer wieder. Ja, genauso ist es. Und deswegen sagt Swamiji – so verstehe ich ihn –: „Ändere dich nicht – aber meditiere”.
Und für mich heißt das: ich mache mir keinerlei Gedanken darüber, wie ich sein sollte, was ich tun können sollte, wozu ich fähig sein sollte, sondern ich bin so, wie ich bin – aber ich meditiere weiter, jeden Tag. Und irgendetwas an mir verändert sich, aber ganz langsam, ganz langsam, mit den Jahren, mit den Jahrzehnten.
Aber das ist nicht meine Angelegenheit. Ich brauche mich nicht darum zu kümmern, dass ich richtig werde. Ich brauche mich nicht darum kümmern, dass ich heilig sein kann – was immer das bedeutet. Ich bin einfach so, wie ich bin, so gut ich kann – und ich meditiere.
Das ist heilig sein – aber davon wissen wir nichts. Das können wir uns auch nicht vorstellen.
Ich mache mir keinerlei Gedanken darüber, wie ich sein sollte. Ich bin so, wie ich bin – aber ich meditiere, jeden Tag. Und irgendetwas verändert sich mit den Jahren, mit den Jahrzehnten. Aber das ist nicht meine Angelegenheit. Ich brauche mich nicht darum zu kümmern, dass ich richtig werde. Das ist heilig sein – aber davon wissen wir nichts.
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Schau, es ist so: je länger ich meditiere – jetzt sind es 8 Jahre, aber davor war ich ja auch schon Jahrzehnte auf diesem Weg... Je länger ich meditiere, desto empfindsamer werde ich, desto näher komme ich mir selbst, und desto mehr nehme ich mich selbst wahr. Und das ist schwierig. Ich weiß nicht, ob ich mit den Jahren „besser” werde in Anführungsstrichen oder erleuchteter oder sonst etwas. Ich merke nur, dass ich immer mehr wahrnehme von dem, was nicht im Gleichgewicht ist – weil ich immer empfindsamer werde. Und das ist gut so. Durch dieses Wahrnehmen heilt das alles.
Je länger ich meditiere, desto mehr nehme ich wahr, und das ist schwierig. Ich weiß nicht, ob ich mit den Jahren „besser” werde. Ich merke nur, dass ich immer mehr wahrnehme von dem, was nicht im Gleichgewicht ist. Durch dieses Wahrnehmen heilt das alles. Aber davon merke ich nichts. Ich nehme einfach immer nur das wahr, was noch nicht geheilt ist.
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Aber davon merke ich nichts. Ich nehme einfach immer nur das wahr, was noch nicht geheilt ist. Und deswegen sagt Swamiji, dass man die eigene Meditation und sich selbst nicht beurteilen soll. So verstehe ich ihn. Ich will jetzt hier nicht interpretieren, was er sagt, aber so verstehe ich ihn: weil wir es nicht beurteilen können. Wir haben keinen neutralen Blickwinkel auf uns selbst und auf unser Leben. Und den können wir auch gar nicht haben – und den brauchen wir auch nicht haben. Denke einfach nicht darüber nach, wie du bist. Und sei geduldig mit dir selbst.
Und deswegen sagt Swamiji, dass man die eigene Meditation und sich selbst nicht beurteilen soll – so verstehe ich ihn – weil wir es nicht beurteilen können. Wir haben keinen neutralen Blickwinkel auf uns selbst und auf unser Leben. Und den brauchen wir auch nicht haben. Denke einfach nicht darüber nach, wie du bist. Sei geduldig mit dir selbst.
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Es ist, als wärst du eingesperrt in ein Zimmer voller Unordnung, und du kannst nicht aufräumen. Und deine Aufgabe besteht darin, das, wie dieses Zimmer ist, einfach wahrzunehmen und zu lernen, dieses Zimmer, so, wie es ist, zu lieben, und immer noch genauer hinzuschauen und immer noch mehr dort zu sein in diesem Zimmer, und es immer noch mehr anzunehmen und zu lieben.
Und du darfst nichts anfassen, du darfst nichts verändern. Und dann, manchmal, merkst du, wie sich die Dinge verändern und aufräumen und klären und Platz gemacht wird, aber dann entdeckst du in einer neuen Ecke wieder neue Sache. Aber du darfst nichts tun, du kannst nichts tun, nur schauen, wahrnehmen, da sein und lieben. Und nicht mal das können wir perfekt. Und selbst da sind wir unvollkommen. Ja, Das reicht.
Ich bin so dankbar, dass du geschrieben hast, denn so geht es jedem einzelnen Menschen, den ich kenne.
Wenn wir uns selbst anschauen, dann können wir nur den Kopf schütteln und darüber nicht nachdenken, uns lieben, wie wir sind, und einfach weitermeditieren, jeden Tag.
Wenn wir uns selbst anschauen, dann können wir nur den Kopf schütteln und darüber nicht nachdenken, uns lieben, wie wir sind, und einfach weitermeditieren, jeden Tag.
Link zum Zitat im Video bei 1h33m59s
Ich mache alles falsch. Jedes Video, das ich mache, ist für mich eine ganz große Herausforderung, hinterher, weil mein Kopf nur das sieht, was nicht richtig ist und was anders sein sollte – was totaler Quatsch ist, aber so ist der Kopf nun einmal.
Jeder Satsang, den ich erlebe, ist für mich hinterher eine enorme Herausforderung, weil mein Kopf alles Mögliche sagt und denkt. Und dann nicht darüber nachdenken, einfach hier sein und sagen: „So bin ich. Gott, wenn du willst, dass ich irgendetwas anders mache oder irgendwie anders bin – Deine Angelegenheit. Ich kann das nicht.” Ja, so ist es, Mensch zu sein.
Jeder Satsang ist für mich hinterher eine enorme Herausforderung, weil mein Kopf alles Mögliche sagt und denkt. Und dann nicht darüber nachdenken, einfach hier sein und sagen: „So bin ich. Gott, wenn du willst, dass ich irgendetwas anders mache oder anders bin – Deine Angelegenheit. Ich kann das nicht.” Ja, so ist es, Mensch zu sein.
Link zum Zitat im Video bei 1h34m46s
Und das ist ein schöner Abschluss für diese zwei Videos. Ich habe im ersten Teil darüber gesprochen, dass es nicht darum geht, auf einem Weg zu sein irgendwohin, zum Beispiel, um sich selbst zu verbessern, zum Beispiel, um die Welt zu verbessern. Egal, wie der Weg heißt, den du gehen möchtest, er wird dich von dir selbst wegbringen. Und irgendwann kommen wir an den Punkt, wo wir merken: „Ich kann das alles nicht mehr. Ich bin jetzt einfach nur noch hier. Ich bin jetzt einfach nur noch so, wie ich bin, verdammt noch mal.” Und dann geht der Spaß los.
Und das ist genau das, was du schreibst. Du weißt, wie es besser gehen könnte, wie es sein sollte, aber all das kannst du einfach vergessen. Weißt du, ich spreche nicht zu dir, damit du weißt, wie du jetzt sein sollst. Du kannst meine Worte verwenden und daraus jetzt für dich Regeln machen, und du kannst es hören mit Ohren, die glauben, „Ah, so sollte ich jetzt sein.” Aber so mein ich das nicht. So hörst du das vielleicht, aber das ist nicht das, was ich sage. Und das ist nicht das, wie ich lebe.
Nein. Du hörst, was ich sage, oder vielleicht, was jemand anderes sagt, und dann vergisst du es wieder und bist einfach so, wie du bist. Aber das, was du hörst, verändert etwas in dir. Davon weißt du nichts; davon brauchst du auch nichts wissen. Und das, was ich sage, ist nicht dazu gedacht, dass du jetzt in den Tag gehst und denkst: ”Okay, jetzt weiß ich, wie es geht. Jetzt mache ich es anders.” Nein.
Mein einziges Anliegen ist, dich mit dir selbst zu versöhnen, so wie du heute bist, und dich mit deinem Leben zu versöhnen, so wie es heute ist. Wenn du das kannst – dich lieben, wie du bist; dein Leben lieben, wie es ist, ganz gleich, wie es ist –, dann kennst du das Geheimnis des Lebens. Dann brauchst du keinen Weg mehr. Dann kannst du hier sein.
Mein einziges Anliegen ist, dich mit dir selbst zu versöhnen, so wie du heute bist, und dich mit deinem Leben zu versöhnen, so wie es heute ist. Wenn du das kannst – dich lieben, wie du bist; dein Leben lieben, wie es ist, ganz gleich, wie es ist –, kennst du das Geheimnis des Lebens. Dann brauchst du keinen Weg mehr. Dann kannst du hier sein.
Link zum Zitat im Video bei 1h37m27s
Wenn du nicht magst, wie du bist, und wenn du nicht magst, wie dein Leben ist, dann brauchst du einen Weg, denn du willst woanders hin. Aber wenn du einverstanden bist mit dir, obwohl du so bist, wie du bist, und wenn du einverstanden bist mit deinem Leben, ganz und gar, obwohl es so ist, wie es ist, obwohl du manchmal am Kreuz hängst, obwohl es manchmal wehtut, dann bist du hier. Das ist das Geheimnis. Das ist das Geheimnis von Nichtstun. Das ist das Geheimnis des weglosen Seins. Davon sprach Jesus und alle Gurus, so wie ich sie verstehe.
Wenn du nicht magst, wie du bist oder wie dein Leben ist, dann brauchst du einen Weg, denn du willst woanders hin. Aber wenn du einverstanden bist mit dir und deinem Leben, dann bist du hier. Das ist das Geheimnis. Das ist das Geheimnis von Nichtstun. Das ist das Geheimnis des weglosen Seins. Davon sprach Jesus und alle Gurus, so wie ich sie verstehe.
Link zum Zitat im Video bei 1h38m01s
Ja.
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Danke, dass du da bist.
Und wenn du nichts verpassen möchtest von dem, was ich in Zukunft mache, kannst du gerne meinen Newsletter abonnieren. Das geht auf meiner Website ganz einfach und kostet natürlich nichts. Und alles, was ich hier mache, auch dieses Video und die Satsangs, meine Retreats, die Morgenmomente, die ich jeden Morgen verschicke, das ist alles kostenlos – und ich freue mich, wenn es Menschen gibt, die mich dabei unterstützen. Wenn du Freude hast, mich dabei zu unterstützen, finanziell, dann freue ich mich sehr.
Und wenn dir danach ist, dann kannst du dich auf meiner Website informieren. Auf der Spende-Seite habe ich dir erzählt, wie das geht. Am hilfreichsten ist es für mich, wenn es Menschen gibt, die eine Mitgliedschaft bei Steady für mich abschließen, denn da bekomme ich monatlich kleine oder mittelgroße oder große Beiträge – da gibt es 4 verschiedene Möglichkeiten, unter denen du wählen kannst – und diese kleine, aber regelmäßige Unterstützung, die ist für mich unendlich hilfreich. Aber ich freue mich natürlich über jede Art der Unterstützung – ganz wie du magst.
Ja...
Ich freue mich, dass du da bist. Und das ist keine Floskel, weißt du... Es ist für mich, als wärst du hier.
Wenn ich hier sitze und zu dir spreche, dann ist es, als kenne ich dich und als wären wir eins. Deswegen freue ich mich so sehr, dass du da bist; dass du den Weg hierher gefunden hast, zu dir, in diesem Moment; dass du es wagst, einem Verrückten wie mir zuzuhören, der über etwas spricht, was eigentlich wie Unsinn klingt und unbegreiflich ist.
Ich freue mich, dass du da bist. Und das ist keine Floskel. Es ist für mich, als wärst du hier, als kenne ich dich und als wären wir eins. Deswegen freue ich mich so, dass du den Weg hierher gefunden hast, zu dir; dass du es wagst, einem Verrückten wie mir zuzuhören, der über etwas spricht, was eigentlich wie Unsinn klingt und unbegreiflich ist.
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Ich liebe dich.