Deutscher Online-Satsang vom 12. Mai 2025
Deutsch mit deutschen und englischen Untertiteln.
Themen: Wir wollen uns nicht tragen lassen. Da draußen gibt es keine Freiheit. Wer wartet, der meditiert nicht. Alleine meditieren ist die Basis. Ums Verstehen geht es nicht. Spirituelle Entwicklung muss langsam sein. Was wir Vertrauen nennen, ist Bedürftigkeit. Was zurückbleibt, ist Zufriedenheit. Und plötzlich verstand ich Jesus. Der Segen der Online-Meditation. Vergiss die schöne Erfahrung. Brauchen wir andere Menschen? Das Leben ist dein Leittier. Der Körper will der Chef sein.
Über dieses Video:
Dieser schöne Mai-Satsang war ein Ausflug in die Geheimnisse des Glücklichseins. Die Fragen der Teilnehmer kamen aus allen Bereichen des praktischen Lebens, aber die Antworten darauf berührten die spirituelle Wahrheit unserer menschlichen Existenz.
Und jede Antwort ist eine kleine Herausforderung. Denn beim näheren Hinsehen sind es nicht die Umstände, der Partner oder ein gemeiner Gott, was uns das Leben so schwer macht, sondern wir selbst.
Und genau darum drehte sich gleich das erste Thema: man wünscht sich, vom Leben getragen zu werden – doch wer ist bereit und fähig, dem Leben zu vertrauen, loszulassen und das Leben machen zu lassen? Es fällt uns so schwer; es ist fast unmöglich. Aber wir können es lernen, auf natürliche und leichte Weise, durch die Samarpan-Meditation.
Besonders berührt hat mich die Frage, wo Freiheit anfängt. Freiheit ist mein Lieblingsthema, denn für gewöhnlich suchen sie die Menschen dort, wo sie nicht zu finden ist: da draußen in der Welt. Freiheit bedeutet für die meisten Menschen, das tun zu können, was man will. Aber das ist Kinderkram. Da draußen in der Welt gibt es keine Freiheit – aber wo dann? Was bedeutet „Freiheit” wirklich?
Später im Satsang wurde ich gefragt, wie ich zu Jesus fand, da ich so oft über ihn spreche. Aber im Grunde habe ich nicht zu Jesus gefunden. Jeder Mensch, der den Weg nach innen aufnimmt und sich selbst entdeckt, beginnt, aus ganz eigener Erfahrung zu verstehen, wovon die großen Heiligen und Gurus sprechen, und dann fühlt man sich ihnen so nah...
Noch viele weitere, zutiefst berührende Themen hat dieser Satsang gestreift. Immer wieder kann ich nur staunen, was in diesen eineinhalb Stunden alles geschieht, unerklärlich und von selbst. Für mich ist jeder Satsang ein Segen und ein Geschenk. Und wenn ich später die Untertitel korrigiere und Zitate bearbeite, höre ich alles noch einmal und werde noch einmal beschenkt und gesegnet.
Ich danke allen wunderbaren Seelen, die diesen besonderen Abend durch ihre Anwesenheit möglich gemacht haben.
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Links zu den Themen in dieser Aufzeichnung:
(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).
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Wir wollen uns nicht tragen lassen
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Da draußen gibt es keine Freiheit
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Wer wartet, der meditiert nicht
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Alleine meditieren ist die Basis
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Ums Verstehen geht es nicht
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Spirituelle Entwicklung muss langsam sein
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Was wir Vertrauen nennen, ist Bedürftigkeit
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Was zurückbleibt, ist Zufriedenheit
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Und plötzlich verstand ich Jesus
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Der Segen der Online-Meditation
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Vergiss die schöne Erfahrung
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Brauchen wir andere Menschen?
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Das Leben ist dein Leittier
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Der Körper will der Chef sein
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Vollständiger Text der Aufzeichnung zum Mitlesen:
[Dhyan Mikael:] Guten Abend. Herzlich willkommen zum Vollmond-Satsang an diesem wunderschönen Montagabend.
Ich freue mich sehr, dass heute wieder Satsang ist.
Ich möchte gern zu Beginn auch dieses Satsangs wie immer zwei Sätze dazu sagen, was hier im Satsang eigentlich passiert.
Na ja, so genau weiß das niemand, was hier wirklich passiert... Aber rein praktisch, oberflächlich betrachtet, sitze ich hier und beantworte Fragen. Wenn du eine Frage hast zu deinem Leben oder zu deinem spirituellen Weg oder zur Samarpan-Meditation, dann kannst du die Frage gerne in den Chat von YouTube oder von Zoom schreiben, und dann werde ich versuchen, etwas dazu zu sagen. Du kannst auch über Zoom direkt mit mir sprechen und deine Frage selbst stellen, wenn du möchtest.
Ja, und warum mache ich das? Ich war 20 Jahre lang mit meinem spirituellen Meister im Leben und in Europa unterwegs. Ich bin immer noch bei ihm, aber ich reise nicht mehr mit ihm herum. Seit sieben Jahren mache ich die Samarpan-Meditation und bin Schüler des indischen Gurus Swamiji.
Und obwohl ich ein ganz normaler Mensch bin, genau wie du – an mir ist überhaupt nichts Besonderes – habe ich in diesen vielen Jahren ein paar Dinge gelernt, die mein Leben grundlegend verändert haben, und dazu und darüber spreche ich gerne immer wieder, einfach, um andere normale Menschen daran zu erinnern, was in diesem Leben möglich ist: dass dieses Leben dazu bestimmt ist, zurück zu dir, zurück in den Himmel, zu Gott zu finden, und dass das geht, ganz praktisch, und dass es nicht schwer ist.
Ja, und deswegen mache ich Satsang, deswegen mache ich Videos und deswegen freue ich mich, dass du hier bist. Ja, und wenn es keine Fragen hier von dir oder anderen Teilnehmern gibt, habe ich einige E-Mails, die mich erreicht haben und die auch schon lange auf Antwort warten, und dann ergreife ich die Gelegenheit, Fragen, die mich per Email erreicht haben, zu beantworten.
Wir wollen uns nicht tragen lassen
Link zum Thema im Video bei 3m20s
Und mit einer dieser E-Mail-Fragen möchte ich jetzt gleich zu Beginn anfangen, denn diese Frage liegt schon seit längerer Zeit hier bei mir, und es drängt mich jetzt, etwas dazu zu sagen. Und es ist nicht nur eine Frage. Der Mensch, der mir hier geschrieben hat, eine Frau, hat mir in den letzten Monaten verschiedene E-Mails geschickt, und ich möchte die nicht alle vorlesen, das führt zu weit. Aber ich möchte kurz zusammenfassend etwas dazu sagen.
Ja, du schreibst, wie du dich immer wieder um deine Familie und deine Verwandten sorgst und versuchst, zu kümmern. Du schreibst von deinem zehnjährigen Enkel, der es unendlich schwer hat mit sich selbst und mit dem Vater. Und du schreibst, dass die Mutter des Enkels, deine Tochter, völlig verzweifelt war, dass der Schwiegersohn schwierig ist. Du schreibst mir, dass, wenn ich das richtig verstanden habe, deine Tochter sich das Leben genommen hat und dass du dann in der Psychiatrie gelandet bist. Und jetzt zitiere ich aus deiner letzten Email.
„Nach meiner Psychose kam eine schwere Depression. Nicht mehr für die Kinder Mutter sein zu können, riss mir den Boden unter den Füßen weg. Ich habe das Gefühl, dass die Zuversicht von Jesus, dieses 'ich bin da', schwindet... Nicht das Wissen darüber, aber das Getragensein. Ich rauche wie ein Schlot. Ich habe dein Video von Swamiji mit den Drogensüchtigen gesehen, aber ich habe Schmerzen im Lungenbereich.
Vielleicht sind es ja nur Verspannungen, aber vielleicht auch etwas Ernsthaftes, und ich kann das Rauchen trotzdem nicht lassen. Ich mache mir Sorgen meine Gesundheit. Lieber Mikael, ich schütte dir mein Herz aus, und ich bin dir sehr, sehr dankbar, dass ich das bei dir tun darf.” Ich danke dir für deine zahlreichen E-Mails.
Was ich dir sagen möchte, ist, dass das Getragensein nur funktioniert, wenn du dich tragen lässt. Und genau das ist es, was uns so schwerfällt: dem Leben zu vertrauen und uns einfach tragen zu lassen. Und das bedeutet: sich überhaupt keine Gedanken darüber zu machen, wie es weitergeht; sich keine Sorgen zu machen – weil man sich ja tragen lässt.
Und das fällt uns so unendlich schwer. Und dann beklagen wir uns, dass wir uns nicht mehr vom Leben getragen fühlen; dass Gott fern ist. Aber wir wollen es immer selbst machen. Wir wollen uns um alle anderen kümmern; wir wollen uns um die Welt kümmern; wir wollen alles geradebiegen, weil wir glauben, die Dinge sind so, wie sie sind, verkehrt.
Das Getragensein funktioniert nur, wenn du dich tragen lässt. Und genau das fällt uns so schwer: dem Leben zu vertrauen; sich keine Gedanken zu machen, wie es weitergeht; sich keine Sorgen zu machen. Und dann beklagen wir uns, dass wir uns nicht getragen fühlen; dass Gott fern ist. Aber wir wollen es immer selbst machen.
Link zum Zitat im Video bei 5m50s
Und wir können es nie. Und irgendwann, so ist dieses Leben entworfen, kommen wir an den Punkt, wo uns vom Leben klar gemacht wird, dass wir das nicht können: das Leben ändern; das Leben geradebiegen; uns um alle Probleme der Menschen um uns herum kümmern. Wir können es nicht; es geht nicht. Und wenn wir an diesen Punkt kommen, dann erleben wir das, was du erlebst.
Dann erkennen wir, warum wir das immer gemacht haben: weil da unsere Identität drinsteckt. „Ich, ich kann die anderen retten. Das ist meine Aufgabe.” Das ist das, was man Ego nennt. Und wenn wir das nicht mehr können, wenn das Leben uns die Mittel und die Möglichkeiten dazu nimmt, zum Beispiel wenn du in der Psychiatrie bist und überhaupt nichts mehr machen kannst, dann ist es so, als ob unsere Identität verschwindet.
Und irgendwann kommen wir an den Punkt, wo uns vom Leben klar gemacht wird, dass wir das nicht können: das Leben ändern oder geradebiegen; uns um alle Probleme der anderen kümmern. Wir können es nicht; es geht nicht. Dann erkennen wir, warum wir das immer gemacht haben: weil da unsere Identität drinsteckt.
Link zum Zitat im Video bei 6m50s
Und ich freue mich, dass du über deine Erfahrung in der Psychiatrie geschrieben hast, denn da hast du erlebt, dass du dich wirklich aufs Leben verlassen kannst. Wenn du gar nichts mehr tun kannst, wenn du zusammenbrichst, dann wird sich um dich gekümmert. Das Leben trägt dich, und zwar immer, egal was passiert – immer.
Das Leben trägt dich, und zwar immer, egal was passiert – immer.
Link zum Zitat im Video bei 8m35s
Weißt du, das Leben bringt dich an den Punkt, wo du nicht mehr kannst, wo du zusammenbrechen musst, damit du endlich die Gelegenheit bekommst, zu erleben, dass es dann auch weitergeht.
Wir wünschen uns dieses Gefühl, aufgehoben zu sein und getragen zu sein vom Leben. Und dann gibt dir das Leben Gelegenheit dazu, dich tragen zu lassen. Du musst nur noch 'ja' sagen, loslassen, das Leben machen lassen.
Das Leben bringt dich an den Punkt, wo du nicht mehr kannst, um zu erleben, dass es dann auch weitergeht. Wir wünschen uns dieses Gefühl, aufgehoben zu sein und getragen zu sein vom Leben. Und dann gibt dir das Leben Gelegenheit dazu, dich tragen zu lassen. Du musst nur noch 'ja' sagen, loslassen, das Leben machen lassen.
Link zum Zitat im Video bei 8m46s
Und anstatt dich um deinen Enkel zu sorgen oder um deinen Vater oder um deine Mutter und all die anderen Menschen, von denen du geschrieben hast: einfach hier sein und dich ein ganz kleines bisschen um dich selbst kümmern und sonst nichts tun, das darfst du. Dafür bist du hier.
Weißt du, wenn wir uns tragen lassen, dann funktioniert das nur, wenn wir diese Rolle, die wir eingenommen haben – dass wir wichtig sind, dass wir unabkömmlich sind –, wenn wir die gehen lassen und wenn wir unwichtig werden, unfähig, nicht gebraucht, sondern: einfach hier sein und sich um sich selbst kümmern und sich tragen lassen.
Und wenn wir das nicht wollen, dieses Loslassen, dann gibt uns das Leben mehr und mehr Gelegenheiten dazu, das dann irgendwann doch mal auszuprobieren, so wie bei dir. Und dann erlebst du, dass du getragen wirst, so wie du.
Also, wenn du das erleben möchtest, wenn du Gott erleben möchtest, wenn du die Hand Gottes unter dir spüren möchtest, diese Hand, die dich immer trägt, dann musst du das Risiko eingehen, loszulassen, sonst wirst du es nie erleben.
Und dazu sind wir hier. Das ist die eine Aufgabe, die wir hier haben: dieses Loslassen zu lernen. Und du schreibst, dass du... Ich weiß gar nicht, ob das stimmt. Ich weiß gar nicht, ob du meditierst, aber falls du noch nicht meditierst: fang mit der Meditation an. Fang mit der Samarpan-Meditation an, einfach so, zusätzlich, als Hobby.
Da kannst du dieses Loslassen üben: in dieser halben Stunde am Morgen, wo du einfach nur dasitzt und wo es um nichts geht. Da kannst du das üben, dieses innere Loslassen. Und damit wird sich dein gesamtes Leben verändern. Alles wird sich verändern, ohne dass du irgendetwas tust, ohne dass du fähiger wirst oder wieder alles auf die Reihe kriegst.
Fang mit der Samarpan-Meditation an, einfach so, als Hobby. Da kannst du dieses Loslassen üben: in dieser halben Stunde am Morgen, wo du einfach nur dasitzt und wo es um nichts geht. Und damit wird sich alles verändern, ohne dass du irgendetwas tust, ohne dass du fähiger wirst oder wieder alles auf die Reihe kriegst.
Link zum Zitat im Video bei 12m01s
Das ist das Entscheidende: dieses sich sich selbst zuwenden; dieses beginnen, nach innen zu schauen, anstatt sich um die Welt zu sorgen. Und das fällt uns schwer, weil wir es noch nie gemacht haben, und damit ändert sich alles. Und dazu lade ich dich ein.
Das ist das Entscheidende: dieses sich sich selbst zuwenden; dieses beginnen, nach innen zu schauen, anstatt sich um die Welt zu sorgen. Und das fällt uns schwer, weil wir es noch nie gemacht haben, und damit ändert sich alles. Und dazu lade ich dich ein.
Link zum Zitat im Video bei 12m48s
Ich möchte dir einfach sagen: du darfst das. Du darfst die anderen Menschen einfach so sein lassen, wie sie sind. Es ist nicht deine Aufgabe, die Menschen zu retten. Deine Aufgabe ist es, zu dir selbst zurückzukehren und dich tragen zu lassen. Und ich kann dir aus eigener Erfahrung bestätigen, dass wir getragen sind, immer, in jedem Moment.
Und je mehr du dich traust, loszulassen, desto mehr wirst du das erleben.
Du darfst das: die anderen so sein lassen, wie sie sind. Es ist nicht deine Aufgabe, sie zu retten. Deine Aufgabe ist es, zu dir selbst zurückzukehren und dich tragen zu lassen. Und ich kann dir aus eigener Erfahrung bestätigen, dass wir getragen sind, immer, in jedem Moment. Je mehr du dich traust, loszulassen, desto mehr wirst du das erleben.
Link zum Zitat im Video bei 13m11s
Und dazu möchte ich dich gerne einladen und ermutigen.
Danke. Danke, dass du geschrieben hast. Ich freue mich so sehr, dass du hier bist.
Da draußen gibt es keine Freiheit
Link zum Thema im Video bei 14m21s
So, Simone, hast du etwas zum Vorlesen?
[Simone:] Ja. Ich habe einiges zum Vorlesen.
[Dhyan Mikael:] Oh, wie schön, das freut mich.
[Simone:] Ich habe sehr schöne Fragen für dich. Die Erste ist von Eva.
[Dhyan Mikael:] Eva, hallo.
[Simone:] Sie fragt: „Lieber Mikael, die Freiheit beginnt nach dem Loslassen. Aber kann man jemals ganz loslassen? Und wo fängt Freiheit an?”
[Dhyan Mikael:] Danke, Eva.
[Dhyan Mikael:] Loslassen fängt an, aber hört nie auf. Man kann nicht... Also, loslassen kann man eigentlich gar nicht. Loslassen ist nichts, was man tun kann. Festhalten, das kann man. Du kannst aufhören, festzuhalten.
Und dann hast du aufgehört, an etwas festzuhalten, an deinem Lieblingstraum oder an deiner Lieblingsangst oder was auch immer, und dann stellst du fest: „Oh, ich halte ja noch da drüben fest und dort auch noch...” Und irgendwann hörst du auch dort auf, festzuhalten.
Und du ahnst es schon: dann stellst du fest: „Ah, aber da hinten, da halte ich auch noch fest, und da unten auch.” Dann fängst du an, dort aufzuhören, festzuhalten. Und so geht es immer weiter. Und das Leben... Je mehr wir dieses Festhalten aufgeben – entweder, weil wir langsam einfach zu faul dazu werden, oder weil wir einfach nicht mehr können –, desto wundersamer wird das Leben.
Loslassen ist nichts, was man tun kann. Festhalten kann man. Du kannst aufhören, festzuhalten, an deinem Traum oder an deiner Angst. Dann stellst du fest: „Ich halte ja noch da fest und dort auch noch...” Dann hörst du dort auf, festzuhalten. So geht es immer weiter. Je mehr wir dieses Festhalten aufgeben, desto wundersamer wird das Leben.
Link zum Zitat im Video bei 15m13s
Freiheit... Über Freiheit kann man natürlich viel philosophieren, aber Freiheit ist etwas ganz Praktisches.
Ich habe die Freiheit, einfach hier bei mir zu sein und nichts weiter zu tun als das, was von selbst geschieht. Ich brauche mir keine Sorgen machen.
Alles, was ich nicht kann, darum brauche ich mich nicht Sorgen.
Ich muss nicht anders sein, als ich bin. Ich kann mit meiner Aufmerksamkeit einfach in mir ruhen, in Gott – egal, was im Leben passiert, egal wie die Situation ist. Das ist Freiheit.
Jemand kann dir alles nehmen, was du hast. Jemand kann dir dein Geld rauben oder dir das Leben schwer machen oder dich verletzen oder dich einsperren. Aber diese Freiheit, in Gottes Schoß zu ruhen, in dir drin, die kann dir keiner nehmen.
Ich habe die Freiheit, mit meiner Aufmerksamkeit einfach in mir ruhen, in Gott – egal, was im Leben passiert, egal wie die Situation ist. Das ist Freiheit. Jemand kann dir alles nehmen, dir dein Geld rauben, dir das Leben schwer machen, dich verletzen oder dich einsperren. Aber diese Freiheit, in Gottes Schoß zu ruhen, in dir drin, die kann dir keiner nehmen.
Link zum Zitat im Video bei 16m41s
Freiheit ist eine innere Angelegenheit. Die Menschen suchen Freiheit immer da draußen: die Freiheit, machen zu können, was man will. Das ist alles Kinderkram. Das hat nichts mit Freiheit zu tun. Da draußen gibt es keine Freiheit.
Ich wiederhole es noch einmal: da draußen gibt es keine Freiheit.
Die Freiheit ist viel näher: da drin. Ja, und du hast es schön zusammengepackt, die beiden Worte. Mit dem Loslassen, mit dem Aufhören, festzuhalten, beginnen wir, die Freiheit zu kosten und zu entdecken.
Freiheit ist eine innere Angelegenheit. Menschen suchen Freiheit da draußen: die Freiheit, machen zu können, was man will. Das ist Kinderkram. Das hat nichts mit Freiheit zu tun. Da draußen gibt es keine Freiheit. Sie ist viel näher: da drin. Mit dem Loslassen, mit dem Aufhören, festzuhalten, beginnen wir, die Freiheit zu kosten und zu entdecken.
Link zum Zitat im Video bei 18m03s
Ja. Also, ich lasse es gerade noch einmal auf der Zunge zergehen, deine Frage.
Das ist so eine unendliche Freiheit, dass ich mit meinem Bewusstsein einfach hier bei mir sein kann, in mir drin, völlig egal, was passiert, völlig egal, wo ich bin.
Das ist der größte Luxus, den es gibt.
Das ist so eine unendliche Freiheit, dass ich mit meinem Bewusstsein einfach hier bei mir sein kann, in mir drin, völlig egal, was passiert, völlig egal, wo ich bin. Das ist der größte Luxus, den es gibt.
Link zum Zitat im Video bei 19m16s
Ich danke dir, Eva.
Wer wartet, der meditiert nicht
Link zum Thema im Video bei 19m47s
Ich habe hier noch eine E-Mail-Frage von einer Eva. Ich weiß natürlich nicht, ob das die gleiche ist, aber das inspiriert mich jetzt, dazu kurz die E-Mail-Frage reinzuschieben, denn die wartet auch schon seit einer ganzen Weile.
Vier ganz kurze Fragen. Die Erste: „nach 20 Minuten meditieren schaue ich schon auf die Uhr. Ist das ein Problem? Den Rest mach ich dann so lala.” Na ja, Solange du weiter meditierst, ist das kein Problem. Ich habe in meinem Video, wo ich über Meditation gesprochen habe, mein vorletztes Video, Teil 2 der Trilogie, darüber gesprochen, wie ich meditiere, und ich stell mir keinen Wecker.
Das heißt, ich setze mich einfach hin, und wenn ich irgendwann das Gefühl habe, eine halbe Stunde ist rum, dann schaue ich auf meinen Timer, der auf meinem Handy läuft. Und wenn ich dann merke: „ah, die halbe Stunde ist noch nicht vorbei”, dann schließe ich die Augen und meditiere einfach weiter. Das ist gar kein Problem.
Wenn du natürlich meditierst und merkst, dass du ungeduldig bist, weil du möchtest, dass die halbe Stunde endlich vorbei ist, das ist eine andere Geschichte. Dann meditierst du nicht – dann wartest du. Meditieren ist, alles zu vergessen und den Gedanken, so gut man eben kann, keine Aufmerksamkeit zu geben. Und dann kannst du einfach schauen: „nein, halbe Stunde ist noch nicht vorbei”, und dann meditierst du einfach weiter.
Das ist also überhaupt gar kein Problem.
Alleine meditieren ist die Basis
Link zum Thema im Video bei 21m33s
Die zweite Frage: „die Meditation mache ich lieber in der Onlinegruppe, denn dort wird danach auch gesprochen, wie es den Einzelnen geht. Ist das richtig?” Nun, ich weiß nicht genau, was du damit meinst. Wenn du schreibst, „du machst sie lieber in der Onlinegruppe” – anstatt was? Wenn du meinst, „statt in eine richtige Gruppe zu gehen”, das ist natürlich okay. Du kannst auch Online-Meditieren mit anderen Menschen, wenn du diesen Austausch dort genießt.
Das kannst du machen, wie du willst. Ich finde es wirklich einen großen Luxus, zusammen mit anderen Menschen direkt in einem Raum zu sitzen und zu meditieren. Diesen Luxus habe ich nur selten, weil ich hier in einer Gegend wohne, wo nichts los ist und hier auch niemand zum Meditieren kommt, aber... Ja... Ich bin gleich wieder da, ich muss mich kurz um etwas kümmern.
So, da bin ich wieder bitte entschuldigt die kurze Unterbrechung.
Ja, also: wenn du den Unterschied zwischen Onlinegruppe und echter Gruppe meinst, dann denke ich, dass es du es einfach so machen kannst, wie du möchtest. Wenn du allerdings sagst, dass du lieber in der Gruppe meditierst als alleine, dann ist es nicht gut.
Es ist wichtig, dass man jeden Tag, ohne Ausnahme, allein meditiert. Diese Regelmäßigkeit des alleine mit sich selbst Meditierens, die ist entscheidend; die ist wichtig.
Und dann kannst du zusätzlich in einer Gruppe meditieren und auch anschließend nach der Meditation den Austausch genießen. Das ist gar kein Problem. Aber dieses allein meditieren, jeden Tag, das ist die Basis von allem. Das würde ich auf keinen Fall auslassen.
So...
Ums Verstehen geht es nicht
Link zum Thema im Video bei 25m15s
Die dritte Frage: „Bei Swamiji und bei Soham verstehe ich manchmal die Antworten und deren Aussagen nicht. Was kann ich da tun?” Soham hat die Frage auch schon öfter bekommen im Satsang, in der Zeit, als ich bei ihm im Satsang saß, und er sagte dann: „Dann ist es nicht für dich. Mach dir keine Gedanken.” Und ich selbst habe das auch öfter erlebt, dass ich etwas einfach nicht verstehe oder womöglich denke, „das ist verkehrt, was der da sagt”.
Dann habe ich es einfach vergessen. Weißt du, das ist so... Du sitzt da und hörst zu, oder vielleicht liest du etwas, und manchmal berührt dich etwas unendlich. Und dann weißt du: „Ah, das ist für mich.” Vielleicht verstehst du es nicht wirklich, aber du wirst berührt und das ist das Entscheidende. Das Entscheidende ist nicht, dass wir es hier oben im Kopf verstehen. Darum geht es überhaupt nicht.
Und weißt du, das Geheimnis, mit einem Meister und einem Guru zu sein, ist nicht, dass man das versteht, was sie sagen. Das Geheimnis ist, dass man sie liebt; dass man diese Offenheit hat. Und dann bekommt man das, was sie zu geben haben. Aber das, was ein Meister und ein Guru zu geben hat, ist nicht Wissen, sondern etwas, was sich einfach überträgt. Da sind noch nicht einmal Worte notwendig.
Das Sprechen ist eigentlich nur eine Ausrede dafür, dass man zusammen ist. Deswegen brauchst du dir darüber überhaupt keine Gedanken machen. Wenn du was nicht verstehst, mach dir keine Gedanken, vergiss es einfach. Und mir selbst ging es dann manchmal so, dass ich dann einige Zeit später oder manchmal Jahre später verstanden habe, wovon Soham oder Swamiji da sprach.
Das Geheimnis, mit einem Meister oder Guru zu sein, ist nicht, dass man versteht, was sie sagen. Das Geheimnis ist, dass man sie liebt; dass man diese Offenheit hat. Dann bekommt man das, was sie zu geben haben. Aber das ist nicht Wissen, sondern etwas, was sich einfach überträgt. Da sind noch nicht einmal Worte notwendig.
Link zum Zitat im Video bei 26m41s
Ja, also überhaupt kein Problem.
Spirituelle Entwicklung muss langsam sein
Link zum Thema im Video bei 27m57s
Und noch eine vierte kurze Frage: „Wie ist das, wenn ich überhaupt nicht spüre, dass ich eine reine und heilige Seele bin?” Deswegen meditieren wir ja – weil wir das nicht wissen; weil wir davon keine Ahnung haben. Du bist eine reine und heilige Seele, aber du weißt davon nichts.
Du sagst: „Ja, was tun?” Meditiere. Meditiere einfach, jeden Tag, jeden Morgen, und ganz, ganz, ganz allmählich bekommst du dann ein Gefühl dafür; ganz allmählich. Aber es besteht keine Eile. Swamiji sagt immer wieder etwas... Er sagt, es ist ganz wichtig, dass diese spirituelle Entwicklung langsam vonstattengeht, ganz, ganz langsam.
Wir haben es natürlich eilig. Wir wollen uns heilig fühlen und rein. Wir wollen erleben können, dass wir wirklich tatsächlich eine Seele sind. Aber um das erleben zu können, müssen wir erst viele andere Sachen loslassen und durchleben. Wir müssen immer empfindsamer werden. Unsere Seele, unsere wahre Identität zu spüren, ist etwas höchst Subtiles.
„Ich spüre nicht, dass ich eine reine und heilige Seele bin.” Deswegen meditieren wir – weil wir davon keine Ahnung haben. Du sagst: „Ja, was tun?” Meditiere. Meditiere einfach, jeden Tag, jeden Morgen, und ganz, ganz, ganz allmählich bekommst du dann ein Gefühl dafür; ganz allmählich. Aber es besteht keine Eile.
Link zum Zitat im Video bei 27m57s
Aber wir sind grob, wir sind abgestumpft, weil wir viele Leben lang nur im Verstand gelebt haben. Und wenn du jetzt mit einem Schlag so empfindsam werden würdest, dass du deine Seele glasklar spüren kannst, würdest du auf der Stelle verrückt werden.
Deswegen ist es ein Segen, dass es langsam geht. Wir beginnen mit der Meditation, und dann fangen wir an, uns selbst kennenzulernen, und wir beginnen, Gefühle zu fühlen, die wir bisher nie fühlen wollten oder von denen wir gar nichts gewusst haben, weil wir uns selbst näherkommen. Wir müssen Frieden schließen mit uns selbst, damit, wie wir nun einmal sind. Wir müssen akzeptieren lernen, akzeptieren, wie ich bin, akzeptieren, wie das Leben ist.
Swamiji sagt, es ist wichtig, dass spirituelle Entwicklung langsam ist. Wir haben es natürlich eilig. Aber wir sind abgestumpft, weil wir nur im Verstand gelebt haben. Wenn du mit einem Schlag so empfindsam werden würdest, dass du deine Seele spüren kannst, würdest du auf der Stelle verrückt werden. Deswegen ist es ein Segen, dass es langsam geht.
Link zum Zitat im Video bei 28m56s
Und je mehr wir das tun können, desto entspannter werden wir und desto stiller werden wir und desto empfindsamer werden wir, ganz allmählich. Und je empfindsamer wir werden, desto klarer können wir unsere Seele erleben. Es ist ein ganz natürlicher, allmählicher Prozess, und wir können dankbar sein, dass er langsam geht. Ja... danke für deine Fragen. Ganz herzlichen Dank. So, Simone, das musste jetzt sein. Jetzt darfst du wieder.
Wir beginnen mit der Meditation, und dann fangen wir an, Frieden zu schließen mit uns selbst. Wir müssen akzeptieren lernen, und je mehr wir das können, desto entspannter und stiller und empfindsamer werden wir, und desto klarer können wir unsere Seele erleben. Es ist ein allmählicher Prozess, und wir können dankbar sein, dass er langsam geht.
Link zum Zitat im Video bei 30m25s
[Simone:] Heute hast du schon viel vorgelesen.
[Dhyan Mikael:] Ja, vielleicht ist es ja sogar dieselbe Person, das weiß ich natürlich nicht. Wer weiß.
Was wir Vertrauen nennen, ist Bedürftigkeit
Link zum Thema im Video bei 31m46s
[Simone:] Ich lese eine Frage vor von Martina.
[Dhyan Mikael:] Guten Abend, Martina. Hallo. Ich freue mich, dass du da bist.
[Simone:] „Lieber Mikael, für mich ist Vertrauen die Basis einer Beziehung. Ich habe in diesem Vertrauen sehr viele Jahre mit einem Menschen zusammengelebt. Doch vor einiger Zeit offenbarte sich, dass mein Vertrauen missbraucht wurde und dieser Mensch eine Art Doppelleben gelebt hat. Der Schmerz und die Traurigkeit darüber sind unendlich groß.
Mein reines oder blindes Vertrauen kommt mir so verkehrt vor und ich missachte mich dafür. Ich fühle mich naiv und manchmal wie ein kleines Kind. Ich weiß nicht mehr, wie ich Vertrauen haben kann, und ob dieser Vertrauensbruch je wieder heilen kann. Kannst du bitte zum Thema Vertrauen etwas sagen? Herzlichen Dank, und schön, dass du da bist. Martina.”
[Dhyan Mikael:] Danke, Martina.
Und schön, dass du da bist.
Das, was wir Vertrauen nennen, ist kein Vertrauen.
Es ist Hoffen. Wir wollen, dass etwas so ist, wie es zu sein scheint. Du weißt nicht, wie es ist, aber wir wollen das glauben, was wir sehen. Wir wollen das glauben, was wir wollen: einen treuen Partner zum Beispiel.
Und wenn wir irgendwann feststellen, dass das gar nicht stimmt, dann bricht in uns eine Welt zusammen. Dabei hat sich nichts verändert. Der Partner ist genauso wie vorher. Der ist genauso wie der Partner, den du vorher geliebt hast. Das Einzige, was geschehen ist, ist, dass du eine Information bekommen hast, die du vorher nicht hattest.
Der Mensch ist der Gleiche. Den, mit dem du Spaß hattest, den, den du geliebt hast, das ist der gleiche Mensch, nur weißt du jetzt ein wenig mehr über ihn als vorher. Kannst du ihn trotzdem noch lieben? Schau, das Problem ist nicht der Mensch. Das Problem sind die Vorstellungen, die wir uns über die Wirklichkeit machen.
Du glaubst, du kanntest deinen Partner. Jetzt stellst du fest, dass er Seiten hat, von denen du bisher noch nichts gewusst hast. Jetzt stellst du fest, dass dieser Mensch größer ist als du wusstest; dass sein Leben reichhaltiger ist als du gedacht hast. Ich nehme einmal an, dass es um so ein Thema geht.
Ja. Du möchtest es aber anders haben – und das tut weh.
Du möchtest es aber anders haben – und das tut weh.
Link zum Zitat im Video bei 35m01s
Das Grundproblem bei dieser Art von Vertrauen ist nicht so sehr, was wir vom... Na ja, ich will es einmal so sagen. In dem, was wir da 'Vertrauen' nennen, sind zwei Sachen eingepackt und versteckt. Das eine ist, dass wir bestimmte Erwartungen haben – das, was ich vorhin gerade sagte: du willst, dass die Wirklichkeit so ist, wie du sie gerne hättest, einen treuen Partner zum Beispiel.
Das sind Erwartungen: „Ich möchte, dass dieser Mann, der mich liebt, oder dieser Partner, der mich liebt und den ich schätze, sonst niemanden liebt.” Das ist das eine, was da reingepackt ist: diese unausgesprochene Erwartung. Und das andere – das ist das eigentliche Problem – ist, dass wir nach außen schauen, auf den Partner schauen, und von dort das haben wollen, was wir brauchen: Sicherheit, Geborgenheit, aufgehoben sein, Liebe.
Und du stellst jetzt fest, dass es da nicht ist; dass dieser Mensch nicht so ist, wie du dachtest, dass er ist oder wie er sein sollte.
Und jetzt stellst du fest, dass du das, was du von ihm zu brauchen glaubst oder haben möchtest, nicht bekommst. Und du bist an einem wichtigen Punkt, einem guten Punkt.
Weißt du, du stellst gerade fest, dass du enttäuscht wirst, wenn du dich auf das Außen verlässt; wenn du dich auf andere Menschen verlässt; wenn du dich darauf verlässt, dass sie so sind, wie du glaubst, dass sie sind – aber so sind sie nie; und wenn du dich darauf verlässt, dass du von da draußen, egal von wem, das bekommst, was du brauchst. Und wenn du das tust, und das tun alle Menschen, dann wirst du enttäuscht werden. Du wirst einfach enttäuscht werden – weil es von da nicht kommt.
Und wenn du dich nach innen wendest, wenn du beginnst zu meditieren und dich deiner Seele zuwendest und nur noch nach innen schaust für alles, was du brauchst, dann passieren zwei Sachen. Erstens: du beginnst das, was du vergeblich da draußen in der Welt gesucht hast, in dir zu finden. Und das, was du in dir findest, ist verlässlich. Wenn du deine Seele entdeckst, wenn du Gott entdeckst – das ist verlässlich: das, was du in dir ganz allmählich entdeckst.
Und wenn du das, was du wirklich brauchst, in dir findest, dann, und das ist das Zweite, was passiert, ist, dass du es von da draußen nicht mehr brauchst. Und dann kannst du eine ganz andere Art von Beziehung haben. Dann kannst du nämlich die anderen Menschen einfach so lieben, wie sie sind, und schätzen, wie sie sind und genießen, wie sie sind. Die können sein, wie sie wollen – weil du von ihnen nicht mehr abhängig bist.
Und wenn du das, was du wirklich brauchst, in dir findest, dann kannst du eine ganz andere Art von Beziehung haben. Dann kannst du nämlich die anderen Menschen einfach so lieben, wie sie sind, und schätzen, wie sie sind und genießen, wie sie sind. Die können sein, wie sie wollen – weil du von ihnen nicht mehr abhängig bist.
Link zum Zitat im Video bei 39m09s
Und dann, dann entdeckst du, dass das, was du heute Liebe nennst oder Vertrauen, eigentlich Bedürftigkeit war. Wir sind, ohne dass wir das wissen, verzweifelt, und suchen da draußen etwas. Und wenn wir dann glauben, wir haben es gefunden, dann halten wir daran fest. Aber es ist alles eine Illusion. Die Menschen sind nicht so, wie wir glauben, dass sie sind, und vor allen Dingen können sie uns das, was wir brauchen, nicht geben.
Das, was du Liebe nennst oder Vertrauen, ist eigentlich Bedürftigkeit. Wir sind, ohne es zu wissen, verzweifelt, und suchen da draußen etwas. Und wenn wir glauben, wir hätten es gefunden, halten wir daran fest. Aber es ist alles Illusion. Die Menschen sind nicht so, wie wir glauben, dass sie sind, und sie können uns das, was wir brauchen, nicht geben.
Link zum Zitat im Video bei 39m47s
Und was dir gerade passiert, ist wirklich gut und wichtig, und lass mich erklären, wie ich das meine. Wenn du einen Partner hättest, der vorbildlich ist, der treu ist, der deine Hoffnungen und Erwartungen erfüllt, dann wäre das ganz schrecklich. Dann würdest du nämlich weiterhin daran glauben, dass das, was du wirklich suchst und brauchst, von dort kommt, aber das stimmt nicht. Irgendwann ist er weg, entweder, weil er stirbt, oder weil du stirbst.
Aber jetzt ist er weg, während du lebst, oder die Illusion zumindest ist zerbröckelt von diesem vorbildlichen Partner. Und jetzt kannst du entdecken, wo das, was du suchst, wirklich zu finden ist. Du hast noch Zeit. Das Leben gibt dir durch das, was du gerade erlebst, die Gelegenheit, einmal nachzuschauen, wo das, was du wirklich möchtest, zu finden ist. Das ist nicht da draußen. Das ist innen. Deswegen bist du im Satsang: um zu lernen, nach innen zu gehen.
Und das Leben macht es wirklich mit einer unglaublichen Kreativität. Im Leben eines jeden Menschen geschieht es auf die eine oder andere Weise, dass das Leben uns an diesen Punkt bringt, wo wir uns eingestehen müssen, dass es da draußen einfach nicht zu holen ist. Und wenn dein Partner nicht perfekt ist, dann ist das für dich von Vorteil, weil du dann früher damit anfängst, zu dir selbst zurückzukehren.
Und am Schluss möchte ich noch etwas zu dem sagen, was du am Schluss noch angemerkt hast. Du sagst: du weißt nicht, ob du je wieder so vertrauen kannst; ob diese Wunde je heilen kann.
Die Wunde, die da aufgerissen wurde, ist eine gute Wunde, und sie wird heilen, wenn du beginnst, dich selbst zu entdecken – deine Seele. Die Wunde ist älter als deine Beziehung, weißt du? Der Schmerz, den du spürst, ist tiefer als die Beziehung, die für dich gerade ein Problem ist.
Ich spreche davon, dass wir unser Leben lang und viele Leben davor darauf vertraut haben, dass uns andere Menschen das geben, was wir brauchen. Und jetzt stellen wir fest: das stimmt nicht. Und dieser Schmerz ist tief. Das ist eine ganz grundlegende Enttäuschung. Aber es ist gut. Enttäuschung – wir werden ent-täuscht. Die Täuschung, dass da draußen die Welt uns irgendetwas gibt, diese Täuschung kommt jetzt bei dir gerade, zumindest für kurze Zeit, zum Ende. Das ist gut. Ich weiß, das willst du nicht hören, und ich weiß, das tut weh, aber deswegen sage ich es dir: es ist echt ein Geschenk.
Wir haben darauf vertraut, dass uns andere Menschen geben, was wir brauchen. Und jetzt stellen wir fest: das stimmt nicht. Dieser Schmerz ist tief. Es ist eine grundlegende Enttäuschung, aber es ist gut. Die Täuschung, dass da draußen die Welt uns irgendetwas gibt, kommt bei dir gerade, zumindest für kurze Zeit, zum Ende. Das ist gut.
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Und fang damit an, deine Gefühle willkommen zu heißen. Das geht ganz leicht: du musst einfach nur bereit sein, sie zu fühlen – mehr nicht. Fühle den Schmerz, aber ohne darüber nachzudenken, ohne die Geschichte, ohne dieses „ah, aber mein Vertrauen ist enttäuscht worden” und so weiter.
Lass das alles weg; einfach nur die reine Emotion, die im Körper steckt, die einfach fühlen: den flauen Magen, der Kopf, der sich dreht, dieser Schmerz im Herz – ohne Gedanken, ohne Geschichte, ohne darüber nachzudenken, wo er herkommt und was er bedeutet. Das bringt dich dir selbst näher. Es geht darum, dass du mit deiner Aufmerksamkeit wieder zu dir schaust und nicht hinaus. Das ist die Umkehr, um die es geht.
Fang damit an, deine Gefühle willkommen zu heißen. Das geht ganz leicht: du musst einfach nur bereit sein, sie zu fühlen – mehr nicht. Fühle den Schmerz, aber ohne darüber nachzudenken, ohne die Geschichte, ohne dieses „ah, aber mein Vertrauen ist enttäuscht worden” und so weiter. Lass das alles weg. Das bringt dich dir selbst näher.
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Ja, und wenn du dir selbst nahekommst, dann wird dieses Vertrauen geheilt, weil du dann das entdeckst, dem du wirklich vertrauen kannst. Du kannst keinem Mann vertrauen. Du kannst auch dir selbst nicht trauen. Du weißt ganz genau, dass du dir selbst nicht trauen kannst. Du weißt nie, was du wirklich tun wirst.
Aber dem, was du in dir findest, diesem Ewigen, das ist absolut verlässlich. Das kann jeder Mensch entdecken. Falls du noch nicht meditierst, fang damit an. Das wäre mein Rat an dich. Und damit geht diese Entdeckungsreise von dem, wovon ich hier spreche, wirklich los.
Wenn du dir selbst nahekommst, dann wird dieses Vertrauen geheilt, weil du dann das entdeckst, dem du wirklich vertrauen kannst. Du kannst keinem Mann vertrauen. Du kannst auch dir selbst nicht trauen. Du weißt nie, was du wirklich tun wirst. Aber dem, was du in dir findest, diesem Ewigen, das ist absolut verlässlich.
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Und höre auf, irgendetwas von deinem Partner zu erwarten, und höre auf, irgendetwas von anderen Menschen zu erwarten. Das macht das Leben viel, viel leichter.
Höre auf, irgendetwas von deinem Partner zu erwarten, und höre auf, irgendetwas von anderen Menschen zu erwarten. Das macht das Leben viel, viel leichter.
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Mein spiritueller Meister Soham sagte gerne... Wenn er gefragt wurde, ob er jemandem vertraut, dann sagte er: „Ich vertraue darauf, dass der Mensch so ist, wie er ist – so, wie er wirklich ist.” Ja, und wenn sich dann irgendetwas zeigt, was man von dem Menschen bisher noch nicht gewusst hat, dann: „Ah ja, interessant.” Ja, darauf kann ich vertrauen: dass er wirklich so ist, wie er ist.
Das kommt irgendwann einmal heraus. Wir wissen oft nur nicht, wie jemand wirklich ist. Und das ist eine schöne Einstellung. Du kannst dich darauf verlassen, dass dein Partner so ist, wie er ist – nicht so, wie er zu sein scheint. Dann liebst du ihn einfach so.
Ja, ich weiß, das sind viele Hausaufgaben, die du gerade hast, aber in Wirklichkeit ist es einfach: sei da, wo du bist, akzeptiere dich, deine Gefühle, und wende dich dir selbst zu. Das ist der entscheidende Schritt. Der wird alles heilen. Danke, Martina. Ich danke dir.
Was zurückbleibt, ist Zufriedenheit
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[Simone:] Dann lese ich eine Frage vor von Thomas.
[Dhyan Mikael:] Thomas, guten Abend. Hallo.
[Simone:] „Lieber Mikael, es drängt in mir, dass ich meine Ex Partnerin anrufe. Die Zeit nach der Trennung war sehr wertvoll und erfahrungsreich. Ich bin offen und freudvoll für weiteren Kontakt. Nun ist es so, dass ich das Drängen stark fühle, was sehr wertvoll ist, da ich lerne, Gefühle ohne Gedanken willkommen, zu heißen. Nach dem Fühlen ist jedes Mal auch das Drängen weg. Vielleicht magst du ein paar Worte dazu sagen. Danke und liebe Grüße. Thomas.”
[Dhyan Mikael:] Danke, Thomas.
Ja, du machst das sehr gut. Fühle einfach das Drängen.
Und ich kenne ich kenne das, wovon du da sprichst, sehr gut aus eigener Erfahrung. Wenn man solche Gefühle einfach fühlt, dann gehen sie einfach weg. Da gibt es nichts mehr zu tun.
Ja.
Und das funktioniert mit allem.
Wenn du dich mit jemandem streitest, einfach den Mund halten, sich zurückziehen und die eigenen Gefühle fühlen. Und wenn man die alle gefühlt hat und dann noch etwas übrig ist, dann kann man weiterreden – aber dann gibt es nichts mehr zu sagen. Das habe ich immer wieder erlebt, immer wieder. Sobald wir mit uns selbst in Frieden kommen, gibt es nichts mehr zu tun – weil wir zufrieden sind. Wir brauchen nichts mehr.
Danke Thomas. Sehr schön, ich freu mich sehr.
Und plötzlich verstand ich Jesus
Link zum Thema im Video bei 51m10s
[Simone:] Dann lese ich die nächste Frage vor, Mikael. Sie kommt von Maria.
[Dhyan Mikael:] Guten Abend, Maria. Hallo.
[Simone:] „Lieber Mikael, wie bist du wie bist du zu Jesus gekommen? Du zitierst viel aus der Bibel.”
[Dhyan Mikael:] Danke für diese schöne Frage, Maria.
Ich bin nicht zu Jesus gekommen. Ich weiß auch nicht... Ich war nie christlich, eigentlich, und doch... Also, damit meine ich: als Kind hatte ich keine christliche Erziehung. Religion, Glaube, spielte in der Familie, in der ich aufgewachsen bin, überhaupt keine Rolle.
Und doch war mir Jesus nahe. Das habe ich immer dann gemerkt, wenn ich in wirklich sehr schwierigen oder verzweifelnden Situationen war. Da habe ich mich dann ganz natürlich an Jesus gewandt. Ich weiß überhaupt nicht, wieso.
Also, ich habe den Verdacht, dass nicht ich Jesus gefunden habe, sondern er mich. Aber ich will dir sagen, warum ich so viel über Jesus spreche.
Ich meine, wir leben ja hier in der in der christlichen Kultur, und deswegen wächst man, auch wenn man nicht gläubig ist, auch wenn man kein sehr religiöses Leben hat, doch mit einem Basiswissen über unsere christliche Kultur auf. Man hat in der Schule Religionsunterricht, man kennt die die einschlägigen Bibelgeschichten, man wurde vielleicht konfirmiert oder hat die Kommunion bekommen als Kind und Jugendlicher.
Und man ist mit den Geschichten und den Mythen und den Überlieferungen irgendwie vertraut, auch wenn man mit dem Ganzen überhaupt nichts am Hut hat. Und wenn man dann später im Leben selbst das findet, wovon Jesus die ganze Zeit spricht, dann versteht man plötzlich, wovon Jesus sprach. Dann versteht man plötzlich, was diese ganzen Geschichten wirklich bedeuten, ganz praktisch. Dann ergibt das plötzlich alles Sinn.
Ich habe in der Schule mit meinem Religionslehrer gestritten, weil ich ihm gesagt habe, das ist doch alles Käse, das kann doch alles so nicht sein. Ich habe einfach überhaupt nicht verstanden, worum es da ging – und der Religionslehrer auch nicht. Das war ja auch nicht seine eigene Erfahrung. Der wusste ja auch nichts von Gott – nicht aus eigener Erfahrung. Deswegen konnte der mir das auch nicht so erklären, dass ich das wirklich glauben konnte und verstehen konnte.
Aber irgendwann – in meinem Fall vor jetzt... jetzt ist Mitte Mai, vor jetzt fast genau 25 Jahren, vielleicht ist es auch schon 26, ich vergesse das immer –, da begegnete ich zum ersten Mal einem Menschen, der wusste, wovon Jesus sprach, aus eigener Erfahrung. Und als ich den zum ersten Mal habe sprechen hören – ich spreche von meinem spirituellen Meister Soham –, da war es, als würde jemand einen Schalter in mir umlegen.
Plötzlich habe ich verstanden. Mein Religionslehrer konnte mir nichts nahebringen, weil er nicht aus eigener Erfahrung sprach. Aber als dann zum ersten Mal in meinem Leben jemand zu mir sprach, der selbst in der Wahrheit lebt, von der Jesus dauernd sprach, da konnte ich zuhören, da habe ich verstanden – aber nicht mit dem Kopf, sondern mit der Seele.
Ja, und das war vor 25 Jahren, und seitdem habe ich als Schüler dieses Meisters das eine oder andere selbst erlebt. Ich bin mir selbst immer nähergekommen. Und dann kam Swamiji, dieser lebendige Jesus, und die Samarpan-Meditation. Und jetzt erinnere ich mich an eine Geschichte von Jesus, oder irgendwo lese ich etwas darüber, irgendwo lese ich einen Spruch, und ich verstehe ihn einfach.
Mein Religionslehrer konnte mir nichts nahebringen, weil er nicht aus eigener Erfahrung sprach. Aber als dann zum ersten Mal in meinem Leben jemand zu mir sprach, der selbst in der Wahrheit lebt, von der Jesus dauernd sprach, da konnte ich zuhören, da habe ich verstanden – aber nicht mit dem Kopf, sondern mit der Seele.
Link zum Zitat im Video bei 54m59s
Der Pfarrer in der Kirche, der das vorliest, der versteht das wahrscheinlich nicht, aber ich verstehe es – weil es meine Erfahrung geworden ist. Es hat also nicht so sehr mit Jesus direkt zu tun, sondern dass ich einfach jetzt verstehe, wovon Jesus sprach, und dann ist er mir natürlich unendlich nah. Jesus hatte so eine direkte menschliche Art, die Dinge auszudrücken. Er sprach ja zu Menschen, die von all dem überhaupt nichts wussten. Er sprach ja zu den Nichtgelehrten, zu den Ungebildeten.
Und er sprach zu einer Zeit, wo es viele Worte noch gar nicht gab. Das Wort Gedanke gab es nicht, oder Psyche oder so etwas. Solche Worte gab es nicht. Solche Begrifflichkeiten für die Innenwelt, die gab es gar nicht. Wenn er vom Verstand und den Gedanken sprach, dann nannte er das den Teufel. Ganz griffig, greifbar, praktisch hat er gesprochen zu den Leuten. Und die haben ihn alle verstanden – weil er aus eigener Erfahrung sprach. Und wenn jemand aus eigener Erfahrung spricht, dann kommt es an.
Ja, und so war es bei mir, und jetzt weiß ich einfach, wovon er spricht. Ich weiß es einfach.
Und jetzt, im Rückblick, kann ich sehen, dass Jesus mir mein Leben lang schon ganz, ganz nah war, als hätte mein Leben schon damals gewusst, wo ich heute sein werde. Ich weiß nicht, ob das jetzt Sinn ergibt.
Alles, wovon Jesus sprach, war ganz praktisch gemeint, ganz echt, ganz einfach – genau wie das, wovon Soham spricht und wovon Swamiji spricht: ganz praktische, reale, erlebbare Aspekte unserer menschlichen Existenz. Es ist nichts Philosophisches; es ist nichts Religiöses. Es ist ganz existenziell, etwas, was jeder Mensch entdecken und erleben kann.
Und wenn du anfängst, es zu entdecken und zu erleben, dann, ja, dann versteht man plötzlich Jesus; dann ist einem das alles plötzlich plausibel, und dann redet man so gerne darüber, weil es so schön ist und so... Alles, was Jesus gesagt hat, hat auf so wundersame Weise das verdeutlicht, was man eigentlich gar nicht in Worte fassen kann.
Es ist ganz toll. Und ich rede halt über Jesus, weil ich aus dieser Kultur komme, und deswegen ist mir dieser Heilige so nah. Ein Inder spricht dann über eine andere Heiligkeit, die ihm seelisch nahe ist, weil er aus einer anderen Kultur kommt, aber im Grunde ist es alles das Gleiche.
Danke, Maria. Vielen Dank.
Ich freue mich, dass du da bist.
Der Segen der Online-Meditation
Link zum Thema im Video bei 1h00m07s
[Simone:] Ich lese dann eine Frage vor von Oliver.
[Dhyan Mikael:] Guten Abend, Oliver. Hallo.
[Simone:] „Lieber Mikael, leider habe ich nicht die Möglichkeit, in einer physischen Gruppe zu meditieren. Zur nächsten Stadt mit einer Gruppe wäre es mindestens eineinhalb Stunden Autofahrt. Das lässt sich aber nicht mit meinen Arbeitszeiten vereinbaren. Nahezu alle Gruppenmeditationen finden Montag statt. Bislang bleiben wir nur, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die Onlinemeditationen. Ist das auf Dauer ausreichend? Vielen Dank und liebe Grüße, Jai Baba Swami.”
[Dhyan Mikael:] Jai Baba Swami.
Na ja, mach dir keine Gedanken darüber. Also, ich sehe das ganz pragmatisch, ja. Ich sage: „Hey Gott, wenn du willst, dass ich in einer physischen Gruppe meditieren kann, dann musst du das so einfädeln, dass es praktisch möglich ist.” So ist es bei mir. Ich meditiere etwa zweimal die Woche, manchmal mehr, online irgendwo mit, weil hier weit und breit keine Gruppe ist. Bei mir ist es genau wie bei dir: die nächste Gruppe ist nicht ganz eineinhalb Stunden entfernt.
Und ich schätze diese Online-Meditation ungemein, und ich würde total gerne in einer Gruppe vor Ort mitmeditieren, aber es scheint praktisch für mich nicht möglich zu sein. Ich habe auch versucht, hier eine Gruppe ins Leben zu rufen, aber irgendwie bin ich vielleicht doch ein wenig zu weit draußen, jedenfalls ist es bisher noch nicht passiert.
Also mache ich es halt online. Und dann sage ich: „Hey, Gott, wenn das nicht reicht, dann tu was.” Ich bin da ganz fordernd. Ich meine, das ist Gottes Angelegenheit. Ich lerne hier, mich hinzugeben, und dann sage ich Gott: „hey, okay, ich mach mit bei dem, was du mir auftischst. Und wenn du es anders haben willst, dann tisch mir etwas anderes auf.” Ja.
Und diese Onlinemeditationen sind toll. Man kann sie jeden Tag machen. Es gibt so viele Alternativen, das ist einfach toll. Wir sind gerade hier in Deutschland wirklich sehr verwöhnt damit. Das ist ganz, ganz toll. Also, ich mache mir darüber überhaupt keine Sorgen. Das passt schon alles. Da bin ich mir absolut sicher.
Danke, Oliver.
Vergiss die schöne Erfahrung
Link zum Thema im Video bei 1h03m09s
[Simone:] Die nächste Frage kommt von Vitali.
[Dhyan Mikael:] Von wem?
[Simone:] Vitali.
[Dhyan Mikael:] Vitali, guten Abend. Hallo. Schön, dass du da bist.
[Simone:] „Hallo Mikael. Ich habe dieses getragen werden erfahren dürfen. Dieser Frieden wurde durch die Gedanken der Schuld aus der Vergangenheit überlagert. Es fühlte sich an, als würde ein Teil abgetrennt. Nun ist eine Leere spürbar. Nichts ist wirklich nährend. Keine Lebensfreude mehr in der Meditation. In der Meditation sind keine Gedanken, nur ein Piepen im Ohr. Vielleicht kommt dir etwas dazu.”
[Dhyan Mikael:] Ja, danke. Danke, Vitali. Ja, weißt du, das Entscheidende ist, dass wir immer das akzeptieren, was jetzt hier ist. Es ist schön, wenn wir uns getragen fühlen, und wenn du das erlebst, dann genieße das. Aber wenn getragen sein nicht da ist, dann genieße das, was jetzt da ist.
Eine Leere? Okay – lade die Leere ein.
Deine Meditation ist ohne Freude? Okay. Sage dazu 'ja'. Lade das ein. Sei einfach mit dem, fraglos, ohne auf etwas anderes zu warten.
Dann ist es einfach.
Akzeptiere immer das, was jetzt hier ist. Es ist schön, sich getragen zu fühlen, und wenn du das erlebst, dann genieße das. Aber wenn getragen sein nicht da ist, dann genieße, was jetzt da ist. Leere? Okay – lade die Leere ein. Deine Meditation ist ohne Freude? Okay. Sage dazu ja. Sei mit dem, fraglos, ohne auf etwas anderes zu warten. Dann ist es einfach.
Link zum Zitat im Video bei 1h03m54s
Wir... Deswegen sind schöne Erfahrungen so schwierig. Schmerzhafte Erfahrungen sind eigentlich viel einfacher: an denen halten wir nicht fest. Die haben wir, und wenn sie weg sind, dann vergessen wir sie gerne wieder. Aber eine schöne Erfahrung, die kommt, und dann geht auch die natürlich wieder – aber wir wollen sie wiederhaben. Und dann sind wir nicht mehr im Moment. Dann bist du nicht mehr hier.
Dann bist du in Gedanken, und da ist keine Freude Da ist nichts zu holen. Das sind subtile Gedanken. Es gibt ganz offensichtliche Gedanken: du denkst gerade an die Arbeit oder an irgendein Problem. Aber es gibt so diffuse Gedanken, und das sind diese Dinge, die wir haben möchten, die aber nicht da sind. Dann erinnern wir uns an etwas, wie es gestern war oder wie es vor einer Woche war, und dann sind wir in der Vergangenheit.
Deswegen sind schöne Erfahrungen so schwierig. Schmerzhafte Erfahrungen sind viel einfacher. An denen halten wir nicht fest, aber eine schöne Erfahrung, die wollen wir wiederhaben. Und dann sind wir nicht mehr im Moment. Dann bist du nicht mehr hier. Dann bist du in Gedanken, und da ist keine Freude.
Link zum Zitat im Video bei 1h05m02s
Aber wenn du da damit aufhörst und einfach mit dem bist, was ist, ganz gleich, was es ist, wirst du merken, wie sich das Erleben davon sofort verändert.
In jedem Augenblick das annehmen, was jetzt da ist. Und ich frage mich dann nicht: „Will ich das, oder nicht?
Hätte ich es lieber anders?” Nein. „Ah, es ist jetzt gerade so – okay. Ja, alles klar.” Und mit dieser Grundhaltung, mit dieser Art der Akzeptanz, das ist Hingabe. Das ist gelebte Hingabe. Dann ändert sich alles. Es ist ganz lustig, weißt du... Wir erleben solche Momente, wo uns die Hingabe widerfährt, manchmal sogar gerade durch schwierige Dinge, wenn uns das Leben dazu zwingt, weil wir nicht mehr weiter wissen – und dann erleben wir das Getragensein; dann erleben wir das Wunder des Lebens; dann können wir ganz kurz erkennen, wie das Leben wirklich funktioniert.
Und das ist zu uns gekommen in dem Moment, wo wir nichts anderes erwartet haben, wo wir nichts anderes wollten, wo wir einfach nur hier waren. Dann erleben wir etwas Schönes, wir wollen es wiederhaben, und dann sind wir nicht mehr hier – und dann ist das schöne Erleben weg. Aber du kannst alles, was hier ist, die Leere, den Schmerz, was auch immer es ist, annehmen, dich dem hingeben, ganz und gar, ohne Vorbehalt, und dann bist du wieder hier. Und dann ist alles... Es ist ganz erstaunlich.
Ich erlebe das so: egal, was hier ist, egal, ob es schön ist oder nicht, ob es schmerzhaft ist oder nicht – wenn ich ganz und gar mit dem bin, was ist, dann ist das schön. Es tut vielleicht trotzdem weh, aber... Das ist einfach unglaublich, dieses ganz und gar hier sein. Und das kannst du jederzeit wieder neu anfangen. Das ist gar kein Problem.
Also, vergiss alles, was du erlebt hast. Vergiss die schönen Erfahrungen, die nicht mehr da sind. Vergiss auch die schwierigen Erfahrungen, die nicht mehr da sind. Kümmere dich nur um die Erfahrung, die jetzt da ist – und dann ist es einfach.
Egal, ob es schön ist oder schmerzhaft – wenn ich ganz und gar mit dem bin, was ist, dann ist das schön. Es tut vielleicht trotzdem weh, aber es ist einfach unglaublich, dieses hier sein. Also vergiss alles, was du erlebt hast, die schönen Erfahrungen und auch die schwierigen. Kümmere dich nur um die Erfahrung, die jetzt da ist – dann ist es einfach.
Link zum Zitat im Video bei 1h08m31s
Und dann, im nächsten Moment, ist es schon wieder ein bisschen anders. Immer wieder vergessen und neu schauen: „Ah ja, was ist denn jetzt?” Dann ist das Leben ganz einfach. Wir geraten nur in Schwierigkeiten, wenn wir es so haben wollen, wie es gerade eben war oder wie es gestern war oder vor einer Woche. Aber das macht keinen Spaß.
Und dann, im nächsten Moment, ist es schon wieder ein bisschen anders. Immer wieder vergessen und neu schauen: „Ah ja, was ist denn jetzt?” Dann ist das Leben ganz einfach. Wir geraten nur in Schwierigkeiten, wenn wir es so haben wollen, wie es gerade eben war oder wie es gestern war oder vor einer Woche. Aber das macht keinen Spaß.
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Danke.
Brauchen wir andere Menschen?
Link zum Thema im Video bei 1h09m57s
[Simone:] Lieber Mikael, die nächste Frage kommt von Sabine.
[Dhyan Mikael:] Guten Abend Sabine. Hallo.
[Simone:] „Lieber Mikael, ich lebe seit einigen Jahren alleine. Manchmal genieße ich es auch, aber oft ist mein inneres Kind dadurch so angetriggert, als wäre ich wieder das Kind, das alleine ist und alleine zurechtkommen muss. Ich bin dann manchmal auch verzweifelt, auch depressiv, und desto mehr ziehe ich mich zurück. Ich versuche, mich selbst zu halten und frage mich: inwiefern brauchen wir hier andere Menschen? Quasi zur Co-Regulation? Kannst du etwas zum Alleinsein sagen? Danke. Liebe Grüße, Sabine.”
[Dhyan Mikael:] Danke, Sabine.
Nun, der Mensch kann nicht alleine leben.
Wenn ich... Ich kann nicht allein zurechtkommen. Aber ich brauche nicht die anderen Menschen.
Ich brauche diese Hinwendung an etwas, was größer ist als ich es bin. Ich brauche die Gesellschaft Gottes. Ich brauche die Gesellschaft meiner Seele – ich würde es jetzt einmal so ausdrücken –, und wenn ich die habe, dann halte ich es mit mir selbst aus, und dann halte ich es sogar mit anderen Menschen aus.
Ich kann nicht allein zurechtkommen. Aber ich brauche nicht die anderen Menschen. Ich brauche diese Hinwendung an etwas, was größer ist als ich es bin. Ich brauche die Gesellschaft Gottes. Ich brauche die Gesellschaft meiner Seele, und wenn ich die habe, dann halte ich es mit mir selbst aus, und dann halte ich es sogar mit anderen Menschen aus.
Link zum Zitat im Video bei 1h10m59s
Aber dieses Alleinsein, dieses Verlorensein, von dem du sprichst, das stellt sich ein, sobald wir dem, was größer ist als wir es sind, fern sind: wenn wir uns von unserer Seele, wenn wir uns von Gott entfernt haben. 'Gott' ist so ein abstraktes Wort; mir gefällt das Wort 'Seele' besser. Wenn man dem eigenen Inneren nicht mehr ganz, ganz nahe ist, dann sind wir verloren; dann sind wir allein. Das ist wirklich schrecklich.
Und es ist interessant, weißt du... Normalerweise ist es so: jemand, der sich auf den spirituellen Weg macht, und das passiert ja meistens von selbst... Es ist ja nicht so, dass man irgendwann beschließt, spirituell zu werden, sondern das das Leben wandelt sich und plötzlich merkt man, dass man anders geworden ist als andere Menschen, weil man sich auf einem neuen Weg befindet.
Und wenn man auf diesem Weg ist, dann stellt man normalerweise fest, dass Dinge, die man früher ganz toll fand, ihren Reiz verloren haben. Man beginnt, die Realität zu erkennen. Man beginnt zu erkennen, dass die Sachen, die man früher alle so gern gemacht hat, einem nichts mehr geben. Man hält es mit vielen Menschen überhaupt nicht mehr aus. Man stellt fest, dass viele Menschen einem überhaupt nichts mehr geben und dass es oft nur anstrengend ist.
Dieses Alleinsein, dieses Verlorensein, von dem du sprichst, das stellt sich ein, sobald wir dem, was größer ist als wir es sind, fern sind: wenn wir uns von unserer Seele, von Gott, entfernt haben. Wenn man dem eigenen Inneren nicht mehr ganz, ganz nahe ist, dann sind wir verloren; dann sind wir allein.
Link zum Zitat im Video bei 1h11m40s
Und dann zieht man sich zurück, und dann beginnt man, woanders zu suchen. Aber immer wieder stellt man fest... Immer wieder vergisst man das, was man erlebt hat, und dann denkt man: „Ach, wäre es nicht schön, wenn ich wieder Freunde hätte? Wäre es nicht schön, wenn ich wieder einen Geliebten hätte? Dann wäre ich aufgehoben; dann wäre ich glücklich; dann hätte ich das, was ich brauche.” Wir vergessen, dass wir das schon x-mal ausprobiert haben und auch schon mehrmals erlebt haben, dass es da nicht ist. Aber wir vergessen das wieder.
Ich sagte eben: wenn wir uns selbst fern sind, dann wird es richtig schwierig. Aber weißt du, das ist eine ganz praktische Angelegenheit. Das hat nichts mit Philosophie zu tun. Man muss diese Hingabe leben. Man kann sich keine Seele vorstellen, man kann sich nicht irgendwie Gott vorstellen oder irgendwie so etwas. Das nützt alles nichts. Das macht einen nur verrückt. Aber man kann lernen, sich dem Leben hinzugeben und das Leben und Gott machen zu lassen, und dann ist man nicht mehr allein.
Man kann sich keine Seele vorstellen, man kann sich keinen Gott vorstellen oder irgendwie so etwas. Das nützt alles nichts. Das macht einen nur verrückt. Aber man kann lernen, sich dem Leben hinzugeben und das Leben und Gott machen zu lassen, und dann ist man nicht mehr allein. Dann ist überall um einen herum Leben, das einen trägt.
Link zum Zitat im Video bei 1h14m40s
Dann ist überall um einen herum Leben, das einen trägt. Jetzt sind wir wieder an dem Punkt, an dem wir ganz am Anfang vom Satsang waren: wir wollen es selbst machen. Wir wollen uns nicht hingeben. Wir wollen das Leben in der Hand haben. Wir wollen unser Leben bestimmen, und dann beschweren wir uns, dass uns niemand trägt; dann beschweren wir uns, dass wir alleine sind; dann beschweren wir uns, dass wir verlassen sind.
Wir wollen es selbst machen. Wir wollen uns nicht hingeben. Wir wollen das Leben in der Hand haben. Wir wollen unser Leben bestimmen, und dann beschweren wir uns, dass uns niemand trägt; dann beschweren wir uns, dass wir alleine sind; dann beschweren wir uns, dass wir verlassen sind.
Link zum Zitat im Video bei 1h15m25s
Aber wir sind verlassen, weil wir uns abgewandt haben vom Leben.
Ich frage mich gerade, wie ich das greifbarer ausdrücken kann, denn es ist eine praktische Angelegenheit. Für mich ist es so: ich sage 'ja' zu dem, was ist, weil ich weiß... Ich weiß es einfach, dass das richtig für mich ist, auch wenn ich es nicht mag: auch wenn es schwierig ist. Manchmal fühle ich mich völlig verkehrt, völlig unzulänglich.
Und dann mich dem hingeben: „Okay, es ist so. Dazu sage ich 'ja'. Und wenn es für immer so ist: das Leben weiß es besser. Ich sage 'ja'.” Und wenn man so lebt, wenn man zu allem, was man in sich erlebt, zu jeder Befindlichkeit, mit dieser Inbrunst 'ja' sagt, dann ist man nicht allein.
Manchmal fühle ich mich völlig verkehrt, völlig unzulänglich. Und dann mich dem hingeben: „Okay, es ist so. Dazu sage ich 'ja'. Und wenn es für immer so ist: das Leben weiß es besser. Ich sage 'ja'.” Und wenn man so lebt, wenn man zu allem, was man in sich erlebt, zu jeder Befindlichkeit, mit dieser Inbrunst 'ja' sagt, dann ist man nicht allein.
Link zum Zitat im Video bei 1h16m12s
Und das lernt man durch die Samarpan-Meditation – diese Art der praktischen, gelebten Hingabe. In der Samarpan-Meditation ist es ja ganz, ganz simpel: du richtest deine Aufmerksamkeit einfach aufs Kronenchakra, und das geht nur, solange du nicht denkst. Sobald du denkst, bist du nicht mehr da oben; dann bist du ein Stockwerk tiefer, im Verstand. Und diese einfache Aufgabe, im Kronenchakra zu ruhen und die Aufmerksamkeit nicht auf den Gedanken zu haben, die ist so schwer, weil wir diese einfache Aufgabe, die Gedanken nicht wichtig zu nehmen, fast nicht schaffen.
Diese einfache Aufgabe, im Kronenchakra zu ruhen und die Aufmerksamkeit nicht auf den Gedanken zu haben, die ist so schwer, weil wir diese einfache Aufgabe, die Gedanken nicht wichtig zu nehmen, fast nicht schaffen.
Link zum Zitat im Video bei 1h17m19s
Das ist die Hingabe: die Gedanken gehen lassen, die denken, „ich muss das tun; es muss so werden; es soll so sein; ich muss mich um das kümmern...” All diese Gedanken, die sich nur darum drehen, wie etwas war, wie etwas sein sollte, wie ich sein sollte, was ich will, was ich nicht will.... nur diese Gedanken sein lassen: das ist der zentrale Akt der Hingabe.
Die üben wir in der Samarpan-Meditation, die scheinbar so einfach ist. Und doch üben wir da das eine, was uns so schwerfällt. Und sobald du das ein wenig lernst – deine Gedanken zu ignorieren und einfach hier sein –, bist du nicht mehr allein.
Das ist die Hingabe: die Gedanken gehen lassen, die sich nur darum drehen, wie etwas war, wie etwas sein sollte, wie ich sein sollte, was ich will, was ich nicht will.... diese Gedanken sein lassen, das ist der zentrale Akt der Hingabe. Die üben wir in der Samarpan-Meditation, die scheinbar so einfach ist. Und doch üben wir da das eine, was uns so schwerfällt.
Link zum Zitat im Video bei 1h17m48s
Und ob dann andere Menschen da sind oder nicht... Manchmal ist es schön mit anderen Menschen, manchmal ist es schrecklich mit anderen Menschen, aber es ist nicht mehr so wichtig.
Und sobald du ein wenig lernst, deine Gedanken zu ignorieren und einfach hier sein, bist du nicht mehr allein. Und ob dann andere Menschen da sind oder nicht... Manchmal ist es schön mit anderen Menschen, manchmal ist es schrecklich mit anderen Menschen, aber es ist nicht mehr so wichtig.
Link zum Zitat im Video bei 1h18m29s
Die einzige Gesellschaft, die du wirklich brauchst, und das ist die eine Gesellschaft, die wir nicht kennen und um die wir uns auch nie kümmern, ist die Beziehung und die Nähe zu unserer eigenen Seele. Und von der haben wir keine Ahnung. Vorhin gab es ja diese schöne Frage: „Wie ist das, wenn ich nicht spüren kann, dass ich eine heilige und reine Seele bin?” Wir wissen überhaupt nicht, wie das gehen soll.
Die einzige Gesellschaft, die du wirklich brauchst, und das ist die eine Gesellschaft, die wir nicht kennen und um die wir uns auch nie kümmern, ist die Beziehung und die Nähe zu unserer eigenen Seele.
Link zum Zitat im Video bei 1h19m08s
Wir haben keine Ahnung, wie wir das spüren sollen. Und an dieser Beziehung zu arbeiten, das ist das Einzige, was wichtig ist, und das Einzige, was wirklich etwas bringt. Und das das machen wir, indem wir meditieren; indem wir die Gedanken ignorieren und einfach hier sind.
Zu spüren, dass ich eine heilige und reine Seele bin – wir wissen überhaupt nicht, wie wir das spüren sollen. Und an dieser Beziehung zu arbeiten, das ist das Einzige, was wichtig ist, und das Einzige, was wirklich etwas bringt. Und das das machen wir, indem wir meditieren; indem wir die Gedanken ignorieren und einfach hier sind.
Link zum Zitat im Video bei 1h19m23s
Und da entdeckst du alles, was du suchst. Das sind leere Worte für dich, wenn du es nicht selbst machst. So etwas muss man selbst ausprobieren. Da führt kein Weg dran vorbei. Ansonsten sind es nur schöne oder hohle Worte, aber sie haben keinen Wert für dich. Du musst es selbst ausprobieren.
Und du bist einer von diesen Menschen. Du weißt, dass die Gesellschaft anderer Menschen dir nicht wirklich das gibt, was du willst, obwohl die Sehnsucht natürlich trotzdem da ist. Ich verstehe schon.
Fang an, dir selbst nahezukommen. Fang an, zu meditieren und sei da, wo du bist – radikal. Warte auf nichts, meditiere jeden Tag, und es wird sich alles für dich enthüllen.
Du weißt, dass die Gesellschaft anderer Menschen dir nicht wirklich das gibt, was du willst, obwohl die Sehnsucht natürlich trotzdem da ist. Ich verstehe schon. Fang an, dir selbst nahezukommen. Fang an, zu meditieren und sei da, wo du bist – radikal. Warte auf nichts, meditiere jeden Tag, und es wird sich alles für dich enthüllen.
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[Dhyan Mikael:] Ja, sei geduldig. Ich danke dir. Danke für deine Frage.
Das Leben ist dein Leittier
Link zum Thema im Video bei 1h21m34s
[Simone:] Mikael, Kerstin möchte gern mit dir sprechen, und ich würde sie jetzt freischalten.
[Dhyan Mikael:] Ja, sehr gerne. Danke. Hallo Kerstin.
[Kerstin:] Hallo, jetzt will ich mich noch zeigen, das ist ja sonst doof.
[Dhyan Mikael:] Ja, sehr gerne.
[Kerstin:] Ja, hallo Mikael.
[Dhyan Mikael:] Willkommen. Schön, dass du da bist.
[Kerstin:] Ja, ich überlege gerade, wie fasse ich jetzt mein Anliegen kurz? Also, mein Weg, sagen wir's mal so, manifest und spirituell, also mein Weg ist sehr geprägt von und mit Hunden. Ich würde fast sagen, Hunde sind auch meine spirituellen Lehrer bis jetzt in meinem Leben gewesen. Wir unterhalten uns auch auf Seelenebene. Und jetzt, um zum Punkt zu kommen, habe ich einen Hund, der mich sehr auf mich selbst zurückwirft.
Das ist ein sehr autonomer, führungsstarker Kerl, den ich jetzt führen muss. Er ist auch ein bisserl traumatisiert, aber das spielt jetzt gar nicht so die Rolle. Ich stehe jetzt mit meinem ganzen Wissen, mit meiner ganzen Hundeerfahrung, am Punkt 0 – beziehungsweise, nicht mehr... Wir sind jetzt schon seit drei Jahren miteinander, und jetzt, glaube ich, geht es um den Kern. Also, der macht nur, wenn er sich sicher bei mir fühlt. Also, es geht Führung. Das ist so meine Bewertung.
Ich muss führen, oder authentisch echt sein, und momentan fühle ich mich aber sehr wie so ein... eher wie so ein kleines... Ja ich bin verunsichert. Mir macht es sogar etwas aus, dass wir auffallen, wenn wir draußen unterwegs sind, mit der Leine und so weiter. Wie gesagt, es geht nicht um theoretische Hundeerziehungsaspekte, sondern ich spüre: der ist in mein Leben getreten, damit ich unter anderem dieses Aufrichten – ich weiß nicht, ob du verstehst....
[Dhyan Mikael:] Ja, ich weiß genau, wovon du sprichst.
[Kerstin:] Es geht darum, dass er neben mir geht, nicht an mir herumzerrt, weil ich ihn respektiere und er mich. Und jetzt frage ich mich: was ist, wenn ich das gar nicht kann? Wenn ich diese Qualität nicht habe? Und ich dachte mir jetzt, hier sind keine Hundeexperten, vielleicht hast du jetzt eine Inspiration, weil ich das auch wirklich als Wachstumsaufgabe sehe und nicht nur auf manifester Hund-Mensch-Ebene, wenn du verstehst.
[Dhyan Mikael:] Ja. Ja, danke, es ist eine tolle Frage. Vielen Dank. Danke, Kerstin. Ja, Tiere sind ganz toll, weil sie uns direkt spiegeln, wer wir sind – gnadenlos. Und ein Hund, das ist ein Rudeltier, und der akzeptiert dich als Leithund – wenn du ein Leithund bist. Du bist aber keiner. Und du willst jetzt wissen, wie du einer wirst.
Ja?
Ich hatte früher auch einmal einen Hund, und der Hund war... Ich war damals verheiratet, und der Hund war mit meiner Frau völlig anders als mit mir.
Es war der gleiche Hund, aber er war mit dem einen Menschen völlig anders als mit dem anderen Menschen. Und das ist das Schöne an Hunden. Die zeigen uns wirklich, wenn wir es wissen wollen, wo wir stehen. Meditierst du?
[Kerstin:] Ja, aber nicht die Samarpan-Meditation. Ich gehe über meinen Herzraum und öffne mich, täglich eigentlich, abends. Ich verbinde das mit mich spüren im Körper, weil ich sehr oft hier oben bin.
[Dhyan Mikael:] Ja. Also, je verankerter du bist in deiner Seele, und mit Seele meine ich etwas, was... Ich weiß nicht, ob du das kennst, aber die Seele ist etwas, was größer ist als du. Deswegen ist bei der Samarpan-Meditation... Die musst du nicht machen, wenn du eine hast; du kannst das machen, wie du willst, aber wenn man sich dem, was Jesus den Vater nannte... Ja, also, die Seele ist eigentlich der Heilige Geist, von dem Jesus sprach.
Wenn man sich dem hingibt, „dein Wille geschehe”, dann wird man innerlich groß. Das können sich Menschen, die selbst diesen Weg nicht gehen, nicht vorstellen. Die denken, man wird klein und man wird zum Spielball des Lebens oder zum Opfer. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wenn man lernt, 'ja' zu sagen zur Existenz, innen – ich rede vom Inneren – dann wird man immer kräftiger, immer stärker.
Man ist immer mehr verwurzelt in seinem wahren Wesen. Man wird stiller. Man wird vollkommen unabhängig von der Welt, weil man im Reich des Vaters lebt, im Himmel – so hat es Jesus ausgedrückt –, weil man in der Wirklichkeit verwurzelt ist, in sich drin. Vielleicht verstehst du ein bisschen, was ich meine. Und wenn du da verwurzelt bist, dann hast du eine Kraft, die spürbar ist. Die spüren andere Menschen, und Tiere spüren die ganz besonders.
Die Seele ist eigentlich der Heilige Geist, von dem Jesus sprach. Wenn man sich dem hingibt, „dein Wille geschehe”, dann wird man innerlich groß. Das können sich Menschen, die selbst diesen Weg nicht gehen, nicht vorstellen. Die denken, man wird klein und man wird zum Spielball des Lebens oder zum Opfer. Aber das Gegenteil ist der Fall.
Link zum Zitat im Video bei 1h26m15s
Und je schwächer man ist, je schwächer diese Verbindung ist, desto mehr spüren die Tiere das und machen mal, was sie wollen.
Und je kräftiger du bist, je weniger Fragen du hast, je weniger Zweifel du hast, je selbstverständlicher das für dich ist, dass Gott dich liebt und dass du einfach hier bist und alles geschieht so, wie es sein soll, ohne Frage... Es gibt überhaupt gar keine Frage, weil du dem Leben vertraust... Diese Kraft, diese innere Stärke, eine Seelenkraft, das ist die Kraft, die das Miteinander mit anderen Wesen bestimmt, und wenn du die hast, dann hast du mit dem Hund kein Problem.
Und der zeigt dir einfach, wo du stehst. Der zeigt dir, wie weit du von dir selbst weg bist. Je näher du dir selbst kommst, desto... Tiere lieben diese Menschenenergie, diese echte Menschenenergie – nicht die Verstandesenergie, die die Welt bestimmt, nicht das, was die Menschen normalerweise verkörpern, sondern das Echte – die Energie, für die wir Menschen überhaupt hier sind, die wiederzufinden.
Und Tiere lieben das. Die Tiere sind von Natur aus dem Menschen zugetan wegen dieser Energie, die sehr selten geworden ist beim Menschen. Und wenn du die für dich entdeckst – nicht für den Hund, für dich –, dann wirst du feststellen, dass der Hund dir folgt, ohne Frage. Welche Techniken du dann anwendest, das ist alles völlig egal.
Also, der tut dir da echt einen Gefallen, der Hund.
Im Grunde funktioniert es so: solange du dich um den Hund kümmerst, solange du dir Gedanken machst, ob der dir jetzt folgt oder nicht, bist du kein Leithund. Du musst dich um dich selbst kümmern. Kümmere du dich um dich – dann folgt dir der Hund.
Im Grunde funktioniert es so: solange du dich um den Hund kümmerst, solange du dir Gedanken machst, ob der dir jetzt folgt oder nicht, bist du kein Leithund. Du musst dich um dich selbst kümmern. Kümmere du dich um dich – dann folgt dir der Hund.
Link zum Zitat im Video bei 1h29m54s
Es ist viel leichter für uns, uns um andere zu kümmern. Die erste Frage, die ich beantwortet habe, war die Dame, die sich um all ihre Verwandten kümmert, und ihr Leben ist unendlich schwer, unerträglich, und nichts wird besser. Es ist viel einfacher, sich auf den Weg zu sich selbst zu machen – also, technisch gesehen ist es einfacher. Sich um andere zu kümmern, ist unmöglich.
Sich selbst nahezukommen, ist möglich – aber es verlangt, dass wir das, wofür wir uns halten, unser Ego, unser Selbstbild, unsere Wünsche, unsere Träume, das alles gehen lassen und entdecken, wer wir wirklich sind. Und das will normalerweise keiner. Aber es ist viel einfacher. Und wenn wir diese eine Aufgabe annehmen, dann funktioniert alles andere. Ob der Hund dir folgt oder nicht, ist ja völlig nebensächlich. Das ist ja völlig unwichtig im Leben, eigentlich, aber es ist ein wunderbarer Gradmesser. Kümmere dich um dich selbst.
Sich um andere zu kümmern, ist unmöglich. Sich selbst nahezukommen, ist möglich – aber es verlangt, dass wir das, wofür wir uns halten, unser Ego, unser Selbstbild, unsere Wünsche, unsere Träume, gehen lassen und entdecken, wer wir wirklich sind. Und das will keiner. Aber es ist viel einfacher. Wenn wir diese Aufgabe annehmen, funktioniert alles andere.
Link zum Zitat im Video bei 1h30m47s
Sorge dich darum, wie sehr du... Ich will es einmal poetisch ausdrücken, okay?
Lerne du, das Leben dein Leittier sein zu lassen.
Gib du dich dem Leben hin, so wie das Leben dich führen will. Lerne diese Art der Hingabe. Dadurch wird das Leben unendlich leicht, aber dadurch stirbt man. Und wenn du dein Leittier gefunden hast – nämlich das Leben, die Seele, Gott, – dann folgen dir alle anderen, weil das einfach unglaublich ist.
Gib du dich dem Leben hin, so wie das Leben dich führen will. Lerne diese Art der Hingabe. Dadurch wird das Leben unendlich leicht, aber dadurch stirbt man. Und wenn du dein Leittier gefunden hast – nämlich das Leben, die Seele, Gott, – dann folgen dir alle anderen, weil das einfach unglaublich ist.
Link zum Zitat im Video bei 1h32m15s
Da fällt mir etwas ein. Weißt du, die Leute denken immer, jemand wie so ein spiritueller Meister oder so ein Guru, das sind ganz coole, kräftige Leute, das sind Führungspersönlichkeiten, die haben es voll drauf. Das Gegenteil ist der Fall. Das sind Menschen, die immer mehr zum Schüler geworden sind, die immer mehr Hingabe gelernt haben; Schüler des Lebens, die immer mehr losgelassen haben, immer noch weniger wussten, immer noch weniger wollten und immer mehr Folgschaft gelernt haben. Weißt du, was ich meine?
In den Augen der anderen Menschen werden die zu Giganten, aber selbst erlebt man sich als immer nichtiger und immer... Man löst sich auf, eigentlich... und dann strömt die Kraft des Lebens durch ein durch. Und für andere Menschen ist man dann etwas ganz Besonderes. Aber das Besondere ist, dass das Leben durch einen durchfließt – und die Tiere spüren das. Die Tiere... Es gibt viele Geschichten von Heiligen, die mit Tieren zu tun haben, weil die Tiere das spüren.
Die Vögel spüren das – Franz von Assisi. Bei Ramana Maharshi, da kam diese eine Kuh, die konnte nicht anders, die wollte immer im Satsang sein, und die durfte auch dabei sein. Wir haben hier Katzen im Haus. Die Katzen sind unendlich sensibel für Meditation und diese Energie. Hier, wo ich immer Satsang gebe und meine Videos mache, da liegen die gerne herum – und stundenlang, keine Bewegung, keinen Mucks, die lieben das einfach. Also du hast deinen guten Kameraden.
Ja, danke, Kerstin. Ich weiß nicht, macht das Sinn für dich?
[Kerstin:] Ja. Ich bin sehr berührt. Danke.
[Dhyan Mikael:] Danke, Kerstin.
Der Körper will der Chef sein
Link zum Thema im Video bei 1h35m06s
[Dhyan Mikael:] Ja, ich sehe, es ist schon wieder 9 Uhr, es ist unglaublich. Jetzt habe ich mich gerade hier warm geredet. Simone, hast du noch etwas?
[Simone:] Ich habe schon noch Fragen, ja.
[Dhyan Mikael:] Ich weiß nicht, ob wir jetzt... Weißt du was? Eine Frage liest du noch vor, und dann müssen wir Schluss machen, okay?
[Simone:] Okay. Sie kommen von Katharina.
[Dhyan Mikael:] Guten Abend, Katharina.
[Simone:] „Lieber Mikael, ich meditiere seit circa eineinhalb Jahren. Momentan kann mein Körper nicht ruhig sitzen. Ich sitze im Schneidersitz, die Füße fangen an zu schmerzen und ich muss dauernd die Position verändern. Das stört mich. Hast du eine Idee?”
[Dhyan Mikael:] Interessant.
Also, du kannst dich hinsetzen, wie du willst. Du kannst auch auf einem Stuhl sitzen und meditieren. Swamiji sagt, im Liegen ist nicht gut, aber auf einem Stuhl sitzen ist kein Problem – dann stell einfach sicher, dass deine Füße auf dem Boden sind, am besten die nackten Füße, das ist besonders schön.
Ich mag nicht so meditieren, ich sitze gern im Schneidersitz, aber meine Beine schlafen auch ganz gern ein. Aber weißt du, es ist so... Was du da erzählst, erinnert mich an etwas, was Swamiji ganz gerne sagt: der Körper leistet Widerstand. Der Körper mag nicht stillsitzen, und der Geist mag auch nicht stillsitzen. Die tun alles, um uns wieder in Bewegung zu versetzen.
Und ich kann dir nur sagen, wie ich das mache. Ich setze mich hin und ich bleib diese halbe Stunde sitzen. Mein Körper ist sehr steif, völlig untrainiert. Die Beine schlafen gerne ein. Aber wenn ich mich diese halbe Stunde hinsetze, dann sitze ich, und ich bewege mich nicht, basta, komme was wolle. Mir ist auch völlig egal, wie weh es tut. Aber das muss man natürlich mit Gefühl machen.
Wenn ich das Gefühl hätte, dass mein Körper wirklich ein Problem hat – ich will den ja nicht quälen – dann würde ich das nicht tun. Aber ich weiß ganz genau: der Körper kann eine halbe Stunde so dasitzen. Das ist gar kein Problem. Der zwickt, der tut weh, der juckt, die Beine schlafen ein – das ist alles kein Problem. Wenn du dieses Gefühl hast, dann würde ich es einfach einmal ausprobieren, wie es ist, wenn du das alles einfach ignorierst.
Du setzt dich einfach hin und meditierst eine halbe Stunde, fertig. Und in der halben Stunde hat dein Körper dir überhaupt nichts zu sagen. So mache ich das. Aber, wie gesagt: es geht nicht darum, mit dem Körper zu kämpfen. Es geht nur darum, für diese halbe Stunde einmal nicht den Körper den Chef sein zu lassen. Der scheucht dich den Rest des Tages durch die Gegend.
Ja und wie gesagt: was ich da gerade gesagt habe, damit sage ich dir, wie ich das handhabe. Aber ich tue das, weil ich weiß und weil ich mir sicher bin, dass dieser Körper in Wirklichkeit kein Problem damit hat, eine halbe Stunde da zu sitzen. Und deswegen kann ich das getrost machen. Wenn du auch das Gefühl hast, dann probiere das einmal aus. Du wirst überrascht sein, wozu diese Körper fähig sind.
Wir hatten ja gerade dieses wunderschöne Gespräch über diesen Hund.
Wenn du weißt, dass du der Chef bist bei solch einem Hund, wenn du dir keine Gedanken darüber machst, wenn das einfach für dich absolut selbstverständlich ist, dann spürt der Hund es, und er folgt dir einfach. Und mit dem Körper ist es auch so. Wenn dein Bewusstsein, deine Seele, hier der Chef ist, dann folgt der Körper. Der Körper ist zu allen möglichen fähig.
Aber normalerweise machen wir das Gegenteil: wir sind Sklave unseres Körpers. Wir folgen unserem Körper, und dann wird das alles immer verrückter.
Wenn du weißt, dass du der Chef bist bei solch einem Hund, dann folgt er dir. Mit dem Körper ist es auch so. Wenn dein Bewusstsein, deine Seele, der Chef ist, dann folgt der Körper. Der ist zu allen möglichen fähig, aber normalerweise machen wir das Gegenteil: wir sind Sklave unseres Körpers. Wir folgen unserem Körper, und alles wird immer verrückter.
Link zum Zitat im Video bei 1h39m19s
Ich will dir sagen, wie ich damit begonnen habe, im Schneidersitz zu sitzen.
Ja, zwei Minuten nehme ich mir noch.... Weißt du, dieser Körper ist jetzt 62 Jahre alt. Als ich mit der Samarpan-Meditation begann, war ich 55. Ich konnte nicht im Schneidersitz sitzen, überhaupt nicht. Überhaupt nicht. Ich war völlig steif.
Also, es war überhaupt nicht dran zu denken, im Schneidersitz zu meditieren. Ich habe mich irgendwie auf einen Stuhl gesetzt. Und dann, kurze Zeit nachdem ich mit der Samarpan-Meditation begonnen hatte, habe ich einen Diskurs von Swamiji gehört, einen Live-Diskurs, den er gehalten hat, und da sagte er etwas... Er sagte: „Jeder Mensch kann sich im Schneidersitz auf den Boden setzen und meditieren, egal wie alt. Und wenn du 90 Jahre alt bist – es geht immer.
Und wenn du sagst, du kannst es nicht, dann belügst du dich selbst.” Und das hat er sehr radikal gesagt, und das ist mir haften geblieben. Ich sagte ja vorhin zu einer anderen Person, als ich die Frage beantwortete, wie das ist, wenn man den Meister nicht versteht: oft sagt der Meister oder Guru etwas, und das geht an einem vorbei; das ist einfach nicht für dich. Aber manchmal sagt er etwas, und du weißt genau: „Das sagt er zu mir. Das ist für mich.” Und als er das sagte, wusste ich: das ist für mich. Ich wusste: er hat recht.
Und dann begann ich, im Schneidersitz zu meditieren, und es war am Anfang entsetzlich schwer. Es war wirklich schmerzhaft am Anfang, aber es war kein Problem. Und es hat nicht lange gedauert, ein paar Monate, und ich konnte wirklich im Schneidersitz einigermaßen entspannt meditieren. Dann hat es noch einmal ein Jahr gedauert, und jetzt geht es total entspannt. Und jetzt, sechs, sieben Jahre später, arbeite ich so. Ich arbeite im Schneidersitz.
Ich sitze hier nicht mehr im Stuhl, ich sitze auf einem kleinen Tisch und arbeite tagsüber, und mache auch so den Satsang. Es hat sich alles geändert, nur weil mir Swamiji sagte: „Das geht. Und wenn du glaubst, das geht nicht, dann lügst du dich selbst an.” Es geht wirklich darum, wer hier das Leittier ist: du, oder dein Körper. Das wird oft missverstanden. Gerade in der christlichen Kultur haben wir da ganz abstruse Vorstellungen.
Es gibt ja Menschen, die peinigen ihren Körper absichtlich; die machen es dem Körper absichtlich schwer. Das ist natürlich totaler Käse. Das ist ein Missverständnis. Aber es gibt Dinge, die der Körper kann, aber nicht will. Und eine halbe Stunde still sitzen will der Körper nicht. Das will er einfach nicht – aber er kann. Und man kann es ihm beibringen, einfach, indem man stur ist. Ich habe es gelernt. Und jetzt... Dieses im Schneidersitzen sitzen lernen war für mich der Anfang. Und nachdem ich das gelernt hatte, ging es weiter.
Jetzt lerne ich alle möglichen anderen Sachen, die diesen Körper ganz allmählich immer fitter machen, und ich merke: „Boah, der Körper kann ja eine ganze Menge.” Und es ging alles damit los, dass Swamiji vor sieben Jahren sagte: „Du kannst im Schneidersitz sitzen.” Also, vielleicht... Wenn du da irgendwie Resonanz verspürst, und folge da deinem Gefühl, ja... Es geht nicht darum... Wie gesagt, es geht nicht darum, den Körper zu quälen. Es geht nicht darum, irgendwelche absurde Sachen zu machen.
Aber wenn du das Gefühl hast: „Ja, da ist etwas dran. Ja, ich will mich von diesem Körper hier nicht an der Nase herumführen lassen, ich will einmal wissen, was wirklich geht”, dann probiere das einmal aus. Sei geduldig; das dauert eine Weile. Aber setze dich einfach hin und probiere aus, was geht. Ich sage dir: du wirst überrascht sein. Dein Körper kann viel mehr, als du ahnst. Aber er probiert, dein Leittier zu sein. Es ist an der Zeit, dass du hier die Chefrolle übernimmst.
Ja. Danke.
Unterstütze mich, wenn es dir Freude macht
Link zum Thema im Video bei 1h44m55s
So, wir müssen aufhören, sonst dreht mir der Devasetu den Kragen um. Wir überziehen schon eine Viertelstunde, außerdem will ich ins Bett. Ich habe ja die die Satsang-Zeit jetzt verschoben. Früher begannen wir um 20 Uhr, jetzt fangen wir um 19:30 Uhr an, weil ich es so schön finde, wenn man ein wenig früher ins Bett kommt. Das tut mir sehr, sehr gut, obwohl ich wirklich jetzt hier auch von mir aus noch eine Stunde weitermachen könnte – aber wir hören jetzt einfach mal auf. Ich danke dir, dass du hier bist. Ich danke euch allen, dass ihr hier seid. Danke für die schönen Fragen.
Und wenn eine Frage dabei war, die dir wichtig ist und für die keine Zeit mehr war, schreib sie mir einfach per Email. Entweder lese ich sie dann im nächsten Online-Satsang oder im nächsten Video vor, oder ich antworte dir einfach per Email. Ich freue mich sehr, von dir zu hören. Ja, jetzt, am Schluss, noch mein Danke an Devasetu und Jetzt-TV, dass wir das hier zusammen machen können. Ich bin sehr dankbar dafür, und ich lade euch ein, Devasetu zu unterstützen und Jetzt-TV; das ist alles spendenbasiert, und Devasetu freut sich sehr, wenn ihn Menschen dabei unterstützen.
Ich übrigens auch: alles, was ich hier mache, online mit den Satsangs, mit den Videos, mit den Morgenmomenten, ist alles kostenlos. Es ist mir auch sehr wichtig, dass es so ist, weil ich dir ja hier nichts verkaufe. Ich teile einfach das, was ich selbst auch geschenkt bekommen habe, und es kann einfach nur ein Geschenk sein; es darf nichts kosten. Aber ich verwende im Grunde meine gesamte Zeit und Energie dafür, die Satsangs und die Videos möglich zu machen und das alles zu verteilen und für dich da zu sein.
Und deswegen freue ich mich wirklich sehr, wenn es einige Menschen gibt, die mich dabei finanziell unterstützen. Und wenn dir danach ist, dann findest du auf meiner Website auf der Spende-Seite Infos darüber, wie das geht. Am schönsten für mich ist es, wenn Menschen eine Mitgliedschaft auf Steady abschließen. Das ist einfach eine Möglichkeit. Das ist eine Art Abo; da kann man dann mit einem bestimmten Betrag pro Monat, das geht mit 8 Euro pro Monat los, mich unterstützen. Und das ist für mich ganz toll, weil das Ganze dann eine Kontinuität bekommt.
Aber wenn du mit so etwas ein Problem hast, kannst du auch auf andere Arten und Weisen unterstützen, gerade wie du magst. Fühle dich einfach total frei. Ich möchte nur immer wieder sagen: es ist sehr hilfreich, wenn ich da Unterstützung finde. Ja, in einem Monat geht es weiter mit dem nächsten deutschen Online-Satsang, und zwischendurch gibt es auch einen englischen Online-Satsang. Und ganz neu, jetzt – ich bin schon sehr gespannt – Ende Mai, findet mein allererstes Retreat statt, da kann man mich so richtig live „in echt” treffen.
Eine Woche lang werden wir zusammen im Satsang sein, in Oberösterreich, da freue ich mich schon sehr darauf. Falls du Lust hast zu kommen: es gibt noch die Möglichkeit, in Zelten zu übernachten oder mit einem Wohnmobil zu kommen oder im Schlafsaal zu übernachten. Und ich freue mich sehr über alle, die kommen wollen. Ich glaube, wir werden eine wirklich wundervolle Zeit haben. So. Jetzt fällt es mir sehr schwer, heute aufzuhören, aber das tue ich jetzt trotzdem. Es ist einfach so schön mit euch.
Danke.
Ich liebe dich.