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Online-Satsang vom 1. August 2025

Deutsch mit deutschen Untertiteln.

Themen: Verschwende keinen Gedanken an morgen. Sich vom Leben leiten lassen. Genieße das Fleischessen – und meditiere. Deine Sorgen machen dich krank. Leben, als sei es für immer so wie jetzt. In Wirklichkeit ist es einfach. Meditiere, und alles Wichtige geschieht von selbst. Kannst du dich so lieben? Was ich nicht habe, brauche ich nicht. Gefühle wollen nicht wegtransformiert werden. Sag 'ja' zu dem 'nein'. Sexualität – kein spirituelles Hindernis.

Über dieses Video:

In jedem Satsang kristallisieren sich ganz von selbst, durch die Fragen der Teilnehmer und den Antworten darauf, bestimmte Themen heraus. Diesmal ging es darum, dass unsere Angewohnheit, den Gedanken Aufmerksamkeit zu schenken, all unsere Probleme erschafft. Und wer lernt, dies nicht zu tun, entdeckt ganz überrascht, wie einfach das Leben in Wirklichkeit ist. 

Wer mit der Samarpan-Meditation beginnt, begegnet nicht nur dem Lärm der Gedanken im Kopf, sondern auch Gefühlen, und auch um die ging es in diesem sanften, tiefen Satsang immer wieder. Es ist en vogue, Gefühle zu „erlösen” und zu transformieren, damit sie dann gehen können. Aber die mögen es gar nicht, wegtransformiert zu werden. Wie man Gefühlen begegnen sollte und was wirklich hilft, um Wohlbefinden zu erlangen, auch darüber wurde in diesem Satsang gesprochen. 

Im Grunde ist der Tenor stets derselbe: hier sein – mit dem, wie es ist, und damit, wie ich bin. Und was das praktisch bedeutet, darüber durfte ich dank so vieler lebensechter Fragen immer wieder sprechen. Danke für diesen wundervollen, berührenden Abend.

Vollständiger Text der Aufzeichnung zum Mitlesen:

[Dhyan Mikael:] Guten Abend.

Herzlich willkommen zum Satsang. Ich bin froh, dass es jetzt doch noch klappt... Wie gesagt, ich hatte gerade ein paar technische Probleme, und deswegen geht es heute wieder ein paar Minuten später los, und ich bitte um Entschuldigung.

Ja, hier sind wir wieder im Satsang, und an diesem Freitag ganz unverhofft auf Deutsch.

Ich hatte bisher im Wechsel einen deutschen und einen englischen Satsang pro Monat, aber ich habe mich entschieden, das jetzt anders zu machen, und es wird keine englischen Satsangs mehr geben. Es wird auch keine englischen Videos mehr geben. Das liegt ganz einfach daran, dass ich es nicht schaffe, und dass ich mich auf eine Sache konzentrieren möchte, und das sind die deutschen Videos und die deutschen Satsangs. Und deswegen sind wir heute Abend zusammen.

Ja, hier im Satsang kannst du mir Fragen stellen, wenn du möchtest, zu deinem spirituellen Weg, aber auch zu deinem Leben. Da gibt es ja eigentlich überhaupt keine Trennung. Alles, was wir im Leben erleben, die schönen Sachen und auch die schwierigen Sachen, gehören alle zum spirituellen Weg dazu, obwohl uns das meistens gar nicht so bewusst ist.

Ja, und du kannst mir Fragen stellen, hier im Satsang. Ich versuche, etwas dazu zu sagen, wenn ich kann. Ich fühle mich geehrt, wenn ich auf diese Weise zu dir sprechen darf.

Verschwende keinen Gedanken an morgen

Und ich habe auch Fragen per Email bekommen, und mit einer dieser Email-Fragen möchte ich jetzt anfangen.

„Lieber Mikael, vielleicht magst du in einem Satsang einfließen lassen, wie ich akzeptieren lernen kann, dass ich seit Geburt sehr stark kurzsichtig bin. Auf dem rechten Auge habe ich 10 Prozent, auf dem linken Auge 40 Prozent Sehkraft, und ich habe sehr große Angst vor Erblindung. So viele Aktivitäten im Alltag sind mir nicht möglich wegen meiner Sehbeeinträchtigung. Es würde mich sehr freuen, zu hören, wie ich aus deiner Sicht besser mit dieser panischen Angst, dass es noch schlechter werden könnte, umgehen könnte.

Du bist der erste und sozusagen einzige Mensch, der in meinem Leben mit vielen Belastungs- und Bindungsstörungen hier hineinspricht, wo ich ahne, dass es noch Hoffnung gibt, mein Leben bis zum Ende leben zu können, trotz der vielen Narben auf meiner Seele. Ich möchte, genau wie du es sagst, diesmal meinen Weg bis zum Ende gehen. Ich möchte, dass dies mein letztes Leben hier war. Darf ich mir das wünschen? Die Meditation hilft mir schon im Alltag, mich immer wieder zu erinnern, dass ich eine reine, heilige Seele bin.

Das hilft mir, wenn ich mich getriggert und verletzt fühle, und das passiert sehr oft. Ich bin hochsensibel, und ich spüre so enorm viel. Kann man trotz tiefster Traumata immer mehr so zu sich kommen, da ja Selbstablehnung, Selbstverurteilungen so schmerzhaft sind und es einem eigentlich nie gut geht. Das läuft bei mir schon mein ganzes Leben lang.

Ich meditiere, ich erinnere mich, wer ich bin. Ein klein wenig hilft es schon, aber mit einer defekten Psyche und einem schwachen Körper ist es sehr herausfordernd. Aber mein Herz ist geöffnet für die Wahrheit, wer ich wirklich bin. Und das ist meine Hoffnung.” Danke. Danke für deinen Brief.

Vielleicht überrascht es dich jetzt, was ich sagen werde. Was dich plagt und was dir die Probleme bereitet, sind nicht deine Augen.

Deine Augen sind, wie sie sind. Was dir das Leben zur Hölle macht, sind deine Gedanken. Und die Angst kommt nicht von den Augen. Die Angst kommt von den Gedanken: „Was, wenn?” Schau, wenn du blind geboren worden wärest, dann hättest du diese Probleme nicht. Du wärst blind, und du kennst nichts anderes, und von Anfang an hättest du dein Leben als blinder Mensch gelebt, hättest deinen Weg gefunden. Du würdest die Welt auf eine ganz andere Art und Weise kennen und erleben. Aber du bist nicht blind. Du kannst ein kleines bisschen sehen.

Was dich plagt und was dir die Probleme bereitet, sind nicht deine Augen. Deine Augen sind, wie sie sind. Was dir das Leben zur Hölle macht, sind deine Gedanken. Und die Angst kommt nicht von den Augen. Die Angst kommt von den Gedanken: „Was, wenn?”

Du kannst sehen, aber anstatt dich darüber zu freuen, hast du Angst, dass du blind werden könntest. Das sind alles nur Gedanken.

Du fragst mich, wie du besser mit dieser Angst umgehen kannst und wie du lernen kannst, zu akzeptieren, wie es ist für dich.

Akzeptieren heißt, es nicht anders haben wollen. Akzeptieren heißt, nicht darüber nachdenken, wie es ist. Wenn du etwas akzeptiert hast, brauchst du nicht mehr darüber nachdenken. Dann hast du keine Fragen mehr. Dann hast du keine Gedanken mehr darüber. Du hast es akzeptiert: es ist einfach so, wie es ist.

Aber deine Gedanken beschäftigen sich die ganze Zeit damit, und zwar schon dein Leben lang.

Und deswegen ist mein Rat an dich: kümmere dich überhaupt nicht um diese konkrete Angst, die du hast wegen Erblindung. Und kümmere dich auch nicht die ganzen anderen konkreten Ängste, die du als traumatisierter Mensch hast, sondern geh zur Wurzel des Problems.

Und die Wurzel des Problems ist, dass du glaubst, dass du dieser Körper bist, und dass du den Gedanken, die dieser Körper hat, die ganze Zeit Aufmerksamkeit gibst. Und du meditierst schon.

Kümmere dich überhaupt nicht um diese Ängste, die du als traumatisierter Mensch und wegen Erblindung hast, sondern geh zur Wurzel des Problems. Und die Wurzel des Problems ist, dass du glaubst, dass du dieser Körper bist, und dass du den Gedanken, die dieser Körper hat, die ganze Zeit Aufmerksamkeit gibst.

Und das, was du in der Meditation übst, wo du diese halbe Stunde lernst, deine Gedanken zu ignorieren und dort zu ruhen – an dem Ort in dir, im Kronenchakra, wo keine Gedanken sind, wo keine Zukunft ist –, da lernst du das; in dieser halben Stunde. Und was du dort übst, das nimm mit in den Rest des Tages. Deswegen meditieren wir: damit wir immer besser darin werden, auch während des gesamten restlichen Tages die Gedanken zu ignorieren. Die Gedanken sind natürlich immer noch da, aber wir nehmen sie nicht mehr wichtig; wir nehmen sie nicht mehr ernst.

Du ruhst im Kronenchakra, wo keine Gedanken sind und keine Zukunft. Und was du dort übst, das nimm mit in den Tag. Deswegen meditieren wir: damit wir immer besser darin werden, auch während des Tages die Gedanken zu ignorieren. Die sind natürlich immer noch da, aber wir nehmen sie nicht mehr wichtig; wir nehmen sie nicht mehr ernst.

Weißt du, das heißt nicht, dass du dich nicht auch um Heilung im psychologischen Sinne kümmern kannst, wenn das für dich dran ist. Das kannst du schon machen.

Das ist kein Widerspruch. Ich kenne eine Person, die seit vielen, vielen Jahren meditiert, und die dann, nachdem sie schon viele Jahre meditiert hatte, begann, eine Traumatherapie zu machen. Und das konnte sie, weil sie schon so gut meditiert hat und deswegen bereit dafür war, diese alten Sachen in sich willkommen zu heißen. Die Meditation hat sie dafür bereit gemacht. Und jetzt sind diese alten Themen verschwunden, nach wenigen Jahren. Aber beginne damit, was du in der Meditation lernst: beginne damit, die Gedanken nicht mehr ernst zu nehmen.

Das heißt nicht, dass du dich nicht um Heilung kümmern kannst. Ich kenne eine Frau, die, nachdem sie schon viele Jahre meditiert hatte, eine Traumatherapie begann. Meditation hat sie dafür bereit gemacht, und jetzt sind diese alten Themen verschwunden. Aber beginne damit, was du in der Meditation lernst: Gedanken nicht mehr ernst zu nehmen.

Und meine Erfahrung und die Erfahrung von vielen meiner Freunde, die mir davon berichten, ist: wenn du das tust... wenn du anfängst, das Äußere, und dazu gehört dieser Körper und seine Augen, nicht mehr so wichtig zu nehmen, und stattdessen erkennst, dass das Innere wichtig ist, die Stille in dir, das Gedankenlose, dann passieren ganz wundersame Sachen, weil du dann, bei diesen weltlichen und körperlichen Problemen auf ganz mysteriöse Weise Hilfe bekommst. Plötzlich lernst du die richtigen Ärzte oder Therapeuten kennen, oder andere Menschen, die dir in dem Bereich helfen.

Wenn du anfängst, das Äußere, und dazu gehört dieser Körper und seine Augen, nicht mehr so wichtig zu nehmen, und stattdessen erkennst, dass das Innere wichtig ist, passieren ganz wundersame Sachen, weil du dann auf mysteriöse Weise Hilfe bekommst. Plötzlich lernst du die richtigen Menschen kennen, die dir in dem Bereich helfen.

Aber das einzige wirklich Wichtige ist, dass du lernst, deine Gedanken nicht mehr ernst zu nehmen.

Und dann kannst du akzeptieren. Dann kannst du akzeptieren, wie es für dich ist. Du hast ein Auge, auf dem kannst du 40 Prozent sehen, wow, und auf dem anderen Auge immerhin 10 Prozent. Du bist nicht blind. Sei dankbar dafür.

Das einzige wirklich Wichtige ist, dass du lernst, deine Gedanken nicht mehr ernst zu nehmen. Und dann kannst du akzeptieren. Dann kannst du akzeptieren, wie es für dich ist.

Aber Gedanken können nicht dankbar sein. Dieser Apparat ist dafür gemacht, Probleme zu analysieren, und das tut er den ganzen Tag lang.

Du hast ein Auge, auf dem kannst du 40 Prozent sehen, wow, und auf dem anderen Auge immerhin 10 Prozent. Du bist nicht blind. Sei dankbar dafür. Aber Gedanken können nicht dankbar sein. Dieser Apparat ist dafür gemacht, Probleme zu analysieren, und das tut er den ganzen Tag lang.

Ich verschicke ja jeden Morgen die Morgenmomente – kleine Zitate aus meinen Videos –, und ich habe vorhin den Morgenmoment für morgen früh vorbereitet. Und ich habe immer einen einleitenden Satz, den ich dort schreibe, was ich dir wünsche für diesen Morgen, für diesen Tag. Und das, was morgen dort steht, passt für dich. Da steht für morgen, dass ich dir wünsche, dass dir die Zukunft nicht wichtig ist.

Verschwende keinen Gedanken an die Zukunft; nicht einen. Sei hier. Sei mit dem, wie es jetzt ist. Mehr brauchst du nicht tun.

Und wenn du dich das traust, dann wirst du spüren, was für eine Entlastung das ist. Du wirst spüren, was das für eine Freiheit ist. Es verändert sich nichts. Deine Augen sind so, wie sie sind. Dein Körper ist so, wie er ist. Deine Psyche ist so, wie sie ist.

Aber das Gewicht, die Qual, geht weg. Plötzlich ist das alles kein Problem mehr. Und besonders für Menschen wie du, die sehr sensibel sind, die sehr viel spüren, ist die Meditation ein ganz, ganz großer Segen, weil du durch die Meditation, obwohl du gar nicht weißt, wie das überhaupt funktioniert, innerlich stärker wirst, und dich diese Dinge nicht mehr so tangieren.

Verschwende keinen Gedanken an die Zukunft. Sei hier. Sei mit dem, wie es jetzt ist. Mehr brauchst du nicht tun. Wenn du dich das traust, wirst du spüren, was für eine Entlastung und Freiheit das ist. Es verändert sich nichts. Deine Augen, dein Körper, deine Psyche sind so, wie sind. Aber das Gewicht, die Qual, geht weg. Plötzlich ist das alles kein Problem mehr.

Man wird widerstandsfähiger in psychischer Hinsicht, in emotionaler Hinsicht.

Und besonders für Menschen wie du, die sehr sensibel sind, ist die Meditation ein großer Segen, weil du durch sie, obwohl du gar nicht weißt, wie das überhaupt funktioniert, innerlich stärker wirst, und dich diese Dinge nicht mehr so tangieren. Man wird widerstandsfähiger in psychischer Hinsicht, in emotionaler Hinsicht.

Und das kommt durch die Meditation, aber die machst du ja schon.

Und zum Schluss meiner Antwort an dich möchte ich dir noch eines mit auf den Weg geben. Wie gesund dein Körper ist und ob du sehen kannst oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle. Du sagst, du möchtest dieses Leben nutzen. Du möchtest in diesem Leben ankommen.

Ja.

Und dazu ist nur eines wichtig: dass du lernst, dich nach innen zu wenden. Wozu dein Körper fähig ist, spielt überhaupt keine Rolle.

Und das Paradoxe ist: wenn du dich nach innen wendest und dich wegen der Welt und deinem Körper nicht mehr sorgst, entlastet das deine Psyche, entlastet deinen Körper, und dann kann dein Körper viel gesünder sein, als er es jetzt ist, wo du dir Sorgen machst.

Wie gesund dein Körper ist, spielt überhaupt keine Rolle. Du sagst, du möchtest dieses Leben nutzen, und dazu ist nur eines wichtig: dass du lernst, dich nach innen zu wenden. Und das Paradoxe ist: wenn du dich nach innen wendest und dich nicht mehr sorgst, entlastet das deinen Körper, und dann kann er viel gesünder sein, als er es jetzt ist, wo du dir Sorgen machst.

Ich danke dir, dass du mir geschrieben hast. Ganz, ganz herzlichen Dank.

Ich bin bei dir, mit Freude.

Sich vom Leben leiten lassen

So... Simone, hast du etwas vorzulesen?

[Simone:] Ja, ich habe etwas vorzulesen.

[Dhyan Mikael:] Oh wie schön. Grüß dich.

[Simone:] Hallo. Ich habe eine Frage von Sofia, die ich gerne vorlesen möchte.

[Dhyan Mikael:] Hallo Sofia, guten Abend. Ich freue mich, dass du da bist.

[Simone:] „Hallo Mikael. In meinem Leben ist im Moment sehr viel los. Ich habe das Gefühl, nie wirklich zur Ruhe zu kommen. Obwohl ich viel mache, fühle ich mich seit einigen Wochen innerlich sehr müde und leer. Gleichzeitig merke ich, dass Dinge, die mir eigentlich wichtig sind, zu kurz kommen – nicht, weil sie mir egal sind, sondern, weil mir oft einfach die Energie fehlt. Diese Leere ist gerade wirklich nicht leicht für mich.

Ich versuche, sie anzunehmen, aber das fällt mir oft schwer. Seit dem Retreat in Österreich meditiere ich jeden Tag, was mir wirklich guttut. In letzter Zeit war ich morgens aber so müde, dass ich immer wieder erst abends dazu kam, und das führt dazu, dass es sich so anfühlt, als würde ich einen Rückschritt machen. Ich versuche, die Dinge richtig zu machen, aber schaffe es einfach oft nicht. Kannst du dazu vielleicht etwas sagen? Ich danke dir von ganzem Herzen. Sofia.”

[Dhyan Mikael:] Danke. Danke, Sofia.

Ja, ich erlebe selbst auch das, was du erlebst. Seit unserem gemeinsamen Retreat und seit den Retreats mit Swamiji habe ich ganz wenig Energie, weil in meinem Inneren so viel los ist, als hätte jemand einen Samen in mich gepflanzt, der da jetzt aufgeht, und das erfordert alle Kraft und alle Energie, und die ganzen Sachen, die mein Kopf für wichtig hält, für die bleibt keine Kraft mehr übrig.

Deswegen sind wir auch heute hier, und ich mache keine englischen Satsangs und ich mache auch keine englischen Videos mehr. Ich muss mich einfach auf das Wesentliche konzentrieren – das Wenige, was mir wirklich wichtig ist. Alles andere geht nicht. Es geht einfach nicht. Alles, was nicht wirklich geschehen soll, dafür habe ich überhaupt keine Kraft. Aber die Dinge, die geschehen sollen, für die habe ich Kraft und für die habe ich Freude.

Du sagst, dass du morgens so müde bist, dass du da oft nicht meditieren kannst und das dann erst abends machst.

Ich mache das so: wenn ich morgens meditiere, und das möchte ich ja, dann gehe ich so früh ins Bett, dass ich quasi von selbst zur richtigen Zeit aufwache. Ich meditiere zurzeit immer um 5 Uhr, und das heißt: ich muss spätestens um halb 10 im Bett sein. Die letzten beiden Nächte wurde es ein bisschen später, und das merke ich sofort: ich bin dann morgens müder. Und dann gehe ich einfach früher ins Bett. Das ist das ganze Geheimnis.

Und die Meditation ist für mich das Allerwichtigste, und deswegen gehe ich früh ins Bett – damit ich dann ausgeschlafen bin und mit Freude da sitzen kann.

Die Meditation ist für mich das Allerwichtigste, und deswegen gehe ich früh ins Bett – damit ich dann ausgeschlafen bin und mit Freude da sitzen kann.

Und du sagst, es gibt viele Sachen, die dir wichtig sind, für die im Moment die Energie fehlt. Es gibt eigentlich nur ganz wenige Sachen, die wirklich wichtig sind im Leben. Das sind vielleicht nicht die Sachen, die dir persönlich am Herzen liegen, aber... so das Allerwesentliche. Ich weiß nicht, wie dein Alltag aussieht, ob du studierst oder zur Schule gehst oder arbeitest. Aber für die ganz wenigen, wirklich wichtigen Sachen, für die ist Energie da – und alles andere geht nicht. So ist es bei mir auch.

Ich treffe mich nicht mit Menschen. Ich gehe nicht ins Kino. Ich schaue nicht fern.

Ich habe keine Energie dafür, und auch gar keine Lust.

Ich empfehle dir, Sofia, das, was dir gerade geschieht, als Geschenk zu nehmen, als Segen, als Führung: dass du das begreifst als die Führung des Lebens, die dir zeigt, was dran ist und was nicht. Alles, wofür du keine Kraft hast, ist jetzt nicht dran.

So einfach ist das.

Ich empfehle dir, das, was dir gerade geschieht, als Geschenk zu nehmen, als Segen, als Führung: dass du das begreifst als die Führung des Lebens, die dir zeigt, was dran ist und was nicht. Alles, wofür du keine Kraft hast, ist jetzt nicht dran. So einfach ist das.

Wir schauen normalerweise auf diese Erfahrungen als Problem, aber ich schlage dir vor, das nicht als Problem zu sehen, sondern eher mit dieser Haltung: „Interessant. Ich habe diese Ideen im Kopf, ich habe diese Dinge, die ich gerne machen möchte, aber das Leben spielt nicht mit. Interessant...” Was will das Leben von mir? Was funktioniert? Was kann ich machen? Wofür ist Energie da?

Und sich dann dadurch leiten lassen... und dazu musst du all deine Vorstellungen vergessen. Dazu musst du vergessen, was dir wichtig ist und was du gerne tätest. Und dann schaust du einfach: okay, was geht?

Und dann bringt dir das Leben bei, was das Leben von dir möchte. So ist es bei mir.

Ich schlage dir vor, das nicht als Problem zu sehen, sondern mit dieser Haltung: Was funktioniert? Was kann ich machen? Wofür ist Energie da? Sich dadurch leiten lassen, dazu musst du die Vorstellungen vergessen, und das, was du gerne tätest. Dann schaust du einfach: was geht? Dann bringt dir das Leben bei, was es von dir möchte. So ist es bei mir.

Und mach dir keine Sorgen, dass du abends meditierst. mach kein Problem daraus. Hauptsache, du meditierst.

Ich meditiere viel lieber am Morgen, aber hey.., wenn es für dich nicht anders geht, dann geht es halt so. Das wird sich schon wieder ändern, keine Sorge. Aber ich kann dir echt empfehlen, egal wann du meditierst: geh früh ins Bett. Dann ist der Schlaf viel besser, und man wacht viel erholter auf, und der Morgen ist so schön. Ich gehe seit einer Woche, eine ganz neue Angewohnheit von mir, jeden Morgen direkt nach dem Meditieren eineinhalb Stunden lang hinaus in den Wald zum Spazieren.

Um 5 Uhr sitze ich zum Meditieren hier. Etwa Viertel vor 6 bin ich damit fertig, dann zieh ich mich um, und dann, gegen 6, kurz nach 6 marschiere ich aus dem Haus, eineinhalb Stunden lang, egal, wie da Wetter ist, es ist herrlich. Danke Sofia. Und wenn du noch eine Frage dazu hast, falls ich deinen Punkt nicht wirklich getroffen habe, dann, bitte, melde dich noch einmal. Ich freue mich, dass du da bist. Danke.

Genieße das Fleischessen – und meditiere

[Simone:] Dann lese ich die nächste Frage vor. Sie ist von Nadine.

[Dhyan Mikael:] Nadine, guten Abend. Hallo.

[Simone:] „Geliebter Mikael, heute habe ich eine Frage zum Thema Ernährung. Im Buch von Swamiji steht, dass wir kein Fleisch essen sollen. Warum? Was ist falsch daran, wenn der Körper nach Fleisch verlangt, es ihm zu geben? Der Körper ist doch so gebaut, dass er alles zu sich nehmen kann. Ich schaue, dass es dem Körper gut geht, damit ich mithilfe des Körpers erfahren kann, dass ich eine reine Seele bin. Kann Fleisch essen dies verhindern? Ich bin ja nicht dieser Körper, und Sterben und Tod ist doch für die Seele kein Thema, oder? Hast du mir ein paar Worte? Danke, Nadine.”

[Dhyan Mikael:] Danke. Ich freue mich sehr, dass du das fragst. Weißt du, Swamiji sagt immer wieder Sachen aus seinem Erfahrungsschatz, die er als hilfreich und gut erkannt hat. Und wir hören das dann mit unseren Ohren, und die verstehen nur eines: „du musst” oder „du darfst nicht”. So sind unsere Ohren programmiert. Aber Swamiji hat vor Kurzem dazu etwas ganz Interessantes gesagt. Er sagt: vergiss all diese Sachen.

Es kommt darauf an, dass du empfindsam und sensibel genug wirst, um selbst zu spüren, dass das nicht gut ist für dich. Davor mach, was du willst. Und so mache ich das. Ich mache, was ich will, solange, bis ich merke: das will ich nicht mehr oder das kann ich nicht mehr.

Bei dem Beispiel, was Swamiji dazu bewogen hat, das zu sagen, was ich eben zitiert habe, ging es nicht ums Fleisch essen. Da ging es um etwas anderes. Swamiji hat zum Beispiel einmal gesagt, dass es nicht gut ist, schwarze Kleidung zu tragen; dass es viel besser ist, helle Kleidung zu tragen. Und daraufhin haben dann Schüler von ihm, die Meditationszentren geleitet haben, Menschen, die in schwarzer Kleidung kamen, davon abgehalten, zu meditieren, ins Zentrum zu gehen.

Und die haben gesagt: Swamiji hat gesagt, das ist nicht gut. Und dann ist Swamiji richtig böse geworden. Er hat gesagt, das geht gar nicht. Jeder kann das machen, was er will. Und dann hat er dazu etwas gesagt. Er hat gesagt: es geht darum, dass du so empfindsam wirst und so sensibel, dass du selbst spürst, was richtig ist. Und dann, irgendwann, entdeckst du, dass das nicht gut für dich ist; dass du empfänglicher bist und dass du sensibler bist, wenn du bestimmte Sachen nicht tust. Aber es muss von dir kommen.

Es geht darum, dass du so empfindsam wirst und so sensibel, dass du selbst spürst, was richtig ist. Und dann, irgendwann, entdeckst du, dass das nicht gut für dich ist; dass du empfänglicher bist und dass du sensibler bist, wenn du bestimmte Sachen nicht tust. Aber es muss von dir kommen.

Und Swamiji betont immer wieder: „Das Einzige, was ich bringe, ist die Meditation.” Und die bewirkt genau das. Mit jedem Tag, den du meditierst, mit jeder Sekunde, in der du den Gedanken keine Aufmerksamkeit gibst, wirst du innerlich stiller, empfindsamer und sensibler. Und dann verschwinden diese Sachen von selbst. Sie verschwinden einfach, irgendwann, von selbst. Bis dahin genieße einfach das Fleischessen. Es ist ganz lustig, weißt du...

Mit jedem Tag, den du meditierst, mit jeder Sekunde, in der du den Gedanken keine Aufmerksamkeit gibst, wirst du innerlich stiller, empfindsamer und sensibler. Und dann verschwinden diese Sachen von selbst. Sie verschwinden einfach, irgendwann, von selbst. Bis dahin genieße einfach das Fleischessen.

Ich habe mit Fleisch viel Erfahrung. Früher war mir Fleisch egal. Und dann war ich einmal viele Jahre lang mit einer amerikanischen Frau verheiratet und ich lebte auch zeitweise in den Vereinigten Staaten, und dort drüben stehen die auf Steaks und ich habe gelernt, Steaks zu braten. Ich habe gelernt, Steaks zu lieben. Ich habe jeden Tag ein Steak gegessen. Ich war richtig gut im Steak grillen. Ich habe es genossen, total.

Und dann, irgendwann, war diese Beziehung vorbei, und dann traf ich eine Frau, die war ganz anders drauf. Von der habe ich ganz viele supergesunde Sachen gelernt, unter anderem auch, dass Fleisch überhaupt nicht gut ist. Und dann habe ich halt aufgehört, Fleisch zu essen, und habe nur noch gesunde Sachen gemacht. Und so kam ich dann zu Soham. Als ich zu Soham kam, war ich Vegetarier und habe mich supergesund ernährt.

Und bei Soham habe ich mir das alles wieder abgewöhnt, denn der liebte Fleisch. Und mit dem habe ich dann wieder Steaks gebraten und Fleisch gegessen und Wein getrunken. Und es war toll – weil dieser spirituelle Meister keinerlei Konzepte hat. Das einzige Konzept, was er hat, ist: sei hier, wende dich nach innen, sei wie du bist – egal, was das bedeutet.

Swamiji sagt für mich genau das Gleiche.

Und dann habe ich mit Soham so gelebt, jahrelang. Und irgendwann, das ist jetzt, glaube ich, ich weiß nicht, fast 10 Jahre her, ich erinnere mich nicht mehr genau... da kam ich an den Punkt, wo ich selbst gemerkt habe: ich muss mit dem Fleischessen aufhören, sonst passiert irgendetwas, was überhaupt nicht gut für mich ist. Bis dahin war es für mich überhaupt kein Problem, aber plötzlich hat es irgendwie nicht mehr gepasst, und dann habe ich aufgehört damit. Aber das kam von selbst. Ich bin keiner Doktrin gefolgt.

Ich habe nicht irgendwelche klugen Ratschläge befolgt. Das kam aus mir selbst heraus. Und dann kam Swamiji in mein Leben, und die Meditation kam in mein Leben. Ich begann, jeden Morgen zu meditieren, und dann hat es nicht mehr lang gedauert, und – ich weiß nicht mehr genau, wie lange, ein, höchstens zwei Jahre, schätze ich mal – und ich hatte überhaupt keine Lust mehr, Wein zu trinken. Er hat mir einfach nicht mehr geschmeckt.

Es gibt viele Leute, die sagen, Wein passt nicht wirklich zum spirituellen Weg; Alkohol trinken... Das stimmt natürlich auch, aber darum geht es nicht. Das Einzige, was du tun musst, ist Meditieren, und dadurch wirst du sensibler, und dieser gesamte Rest geschieht von selbst. Und wenn du jetzt gerade gerne Fleisch isst, wenn du spürst, dein Körper möchte das und das ist gut für deinen Körper, dann iss es, und dann genieße es. So würde ich das machen. Wenn ich Lust hätte, Fleisch zu essen, jetzt, dann würde ich es tun.

Ich habe ein paar schwarze Klamotten. Ich habe sie nicht oft an, aber manchmal ziehe ich sie gerne an. Ist mir völlig egal, was da andere Leute darüber sagen. Solange ich damit kein Problem habe, solange es für mich nicht auf ganz selbstverständliche, normale, natürliche Weise offensichtlich ist, dass ich das nicht tun will, so lange mache ich das. Und so habe ich es immer gemacht – mit allem. Also: sei dir treu und genieße das, was du tust – und meditiere. Danke, Nadine.

Sei dir treu und genieße das, was du tust – und meditiere.

Deine Sorgen machen dich krank

Simone, ich schiebe einmal eine Email rein, ja? Damit die Leute, die mir per Email schreiben, nicht zu kurz kommen. Ach, ich freue mich so, dass wir wieder Satsang haben....

„Ich habe oft große Angst, wenn Teile meines Körpers schmerzen. Ich vermute dann direkt schlimme Krankheiten dahinter und habe den Drang, sofort zum Arzt zu gehen. Gleichzeitig habe ich Angst vor schlechter Behandlung von Ärzten und geh nur in äußersten Notfällen hin. Ein Drama. Diese Gefühle der Hilflosigkeit und Angst verstärkt oft die Symptomatik, und ich habe auch Panikattacken. Wie kann ich damit umgehen?” Danke. Danke für deine Email.

Ja, was du da schreibst, höre ich von vielen Leuten.

Ich rate dir, zu meditieren, denn wenn du anfängst zu meditieren und das jeden Tag machst, dann passieren zwei Sachen, die dir bei dem, was du da erlebst, helfen werden.

Das, was dir das Leben da so schwer macht, wenn der Körper irgendwelche Symptome zeigt, das sind deine Gedanken. Und wenn du die ernst nimmst – und das sind wir gewohnt; die meisten Menschen kennen nichts anderes; die glauben den Gedanken –, dann rennst du die ganze Zeit voller Panik durch die Gegend, denn die finden immer irgendetwas, was angsterregend ist.

Das, was dir das Leben so schwer macht, wenn der Körper Symptome zeigt, sind deine Gedanken. Wenn du die ernst nimmst – und das sind wir gewohnt; die meisten Menschen kennen nichts anderes; die glauben den Gedanken –, dann rennst du die ganze Zeit voller Panik durch die Gegend, denn die finden immer irgendetwas, was angsterregend ist.

Aber wenn du lernst, dass es... Das ist das Schöne an dieser Meditation, weißt du? Das ist nichts Intellektuelles, das sind keine klugen Sprüche, sondern da geht es ums eigene Erleben, und du erlebst dann jeden Tag für ein paar Minuten, dass es möglich ist, ohne Gedanken zu sein. Und du erlebst gleichzeitig, dass du für ein paar Minuten, immer dann, wenn du ohne Gedanken bist, keine Probleme hast.

Da erlebst du, dass es die Probleme, die du sonst überall siehst, gar nicht gibt; dass die nicht wirklich echt sind. Und dadurch verlieren die Gedanken ganz allmählich ihre Macht. Aber das dauert. Du bist es gewohnt, über alles nachzudenken. Das kannst du nicht von heute auf morgen stoppen, aber du kannst anfangen.

Diese Meditation ist nichts Intellektuelles, sondern es geht ums eigene Erleben. Du erlebst dann jeden Tag für ein paar Minuten, dass es möglich ist, ohne Gedanken zu sein und keine Probleme zu haben. Da erlebst du, dass es die Probleme, die du sonst überall siehst, gar nicht gibt. Und dadurch verlieren die Gedanken ganz allmählich ihre Macht.

Und du wirst innerhalb ganz kurzer Zeit Erleichterung verspüren, das verspreche ich dir. Fang einfach an. Meditiere jeden Tag eine halbe Stunde die ist Samarpan-Meditation – von der spreche ich.

Und es ist ganz spannend, weißt du... Du änderst nichts an deiner Gesundheit, du änderst nichts an der Art und Weise, wie du mit deinem Körper umgehst, aber du änderst etwas, wie du mit deinen Gedanken umgehst – und das ändert alles.

Du änderst nichts an deiner Gesundheit, du änderst nichts an der Art und Weise, wie du mit deinem Körper umgehst, aber du änderst etwas, wie du mit deinen Gedanken umgehst – und das ändert alles.

Und du hast recht: wenn man sich solche Sorgen macht, dann verstärkt sich die Symptomatik; das stresst den Körper ungemein.

Und deswegen heilt Meditation so viele Krankheiten: weil da Entspannung eintritt. Diese Sorgen verschwinden, und dann kann der Körper wieder gesunden. Es heißt, 95 Prozent aller unserer körperlichen Beschwerden und Krankheiten haben ihren Ursprung in unseren Gedanken.

Und dann meditierst du, und du wirst immer gelassener, du wirst immer vertrauensvoller dem Leben gegenüber. Du weißt: es geht dir gut, ganz gleich, wie es dem Körper geht. Und dann hat der Körper Symptome und ist vielleicht auch krank, aber du bist geduldig, und der Körper kümmert sich auf wundersame Weise meistens prächtig um sich selbst.

Wenn man sich Sorgen macht, verstärkt sich die Symptomatik. Deswegen heilt Meditation so viele Krankheiten: weil Entspannung eintritt. Du weißt: es geht dir gut, ganz gleich, wie es dem Körper geht. Dann hat der Körper Symptome und ist krank, aber du bist geduldig, und der Körper kümmert sich prächtig um sich selbst.

Danke. Ja, ich möchte noch etwas zur Samarpan-Meditation sagen, und ich spreche jetzt nicht nur zu der Briefeschreiberin von eben, sondern auch zu dir. Wenn du die Meditation, die Samarpan-Meditation, gerne ausprobieren und beginnen möchtest, dann empfehle ich dir, eine Einführung in diese Meditation mitzumachen.

Hier in Deutschland gibt es den Samarpan-Meditation Deutschland e.V., das ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein, und die machen jeden Montagabend eine Einführung in die Meditation, und da kann man auch Fragen stellen. Da erfährt man, wie es funktioniert. Und es wird empfohlen, eine dieser Einführungen mitzumachen. Es ist eine ganz interessante, kurze Sache. Es dauert etwa eine Dreiviertelstunde, kostet natürlich nichts, und da erfährt man viele schöne Sachen über die Meditation.

Und irgendwie bekommt man da einen Segen mit, der wirklich hilfreich ist. Und dann meditierst du einfach jeden Morgen. Ich habe auch Videos dazu gemacht, aber mach die Einführung. Und diese Meditation hat mit mir nichts zu tun, das möchte ich immer wieder betonen. Ich rede zwar die ganze Zeit darüber, weil ich nichts Besseres kenne, aber ich bin einfach ein Meditierender, ein Schüler, und die Meditation kommt nicht von mir – die bringt Swamiji.

Leben, als sei es für immer so wie jetzt

So, Simone, du bist wieder dran, wenn du magst.

[Simone:] Ja, sehr gern. Danke. Bevor ich die nächste Frage vorlese, habe ich eine Bitte an Maria, die auf YouTube eine Frage gepostet hat; da fehlt ein Teil. Ich glaube, da fehlt der erste Teil, deshalb bitte ich dich, noch den Rest zu schreiben, dann kann ich sie vorlesen. Danke schön. Die Frage kommt von Lukas.

[Dhyan Mikael:] Hallo, Lukas.

[Simone:] „Hallo Mikael. Ich weiß mich im Moment kaum in der Welt zu bewegen, weil sich etwas in mir so unglaublich sensibel und irgendwie auch wund anfühlt. Es reicht quasi eine fallende Stecknadel, und schon zieht sich etwas im Solarplexus wieder zusammen. Kontakt mit Menschen ist mir so kaum möglich, und auch sonst passiert in meinem Leben seit Langem nicht mehr viel, vor allem, was Zwischenmenschliches angeht. Einerseits will ich diese Verletzlichkeit eigentlich ehren, sie schützen, so sehr sie das eben gerade noch braucht.

Übergehen lässt sie sich ja sowieso nicht. Andererseits fühlt es sich schon sehr lähmend an, und ich würde gerne wieder mehr Nähe zulassen können, mich vielleicht sogar auf Beziehung einlassen, mich fallen lassen können. Hast du dazu noch ein paar Worte? Kennst du solch eine Phase vielleicht auch? Es fühlt sich gerade wirklich an wie ein ständiges auf Zehenspitzen laufen, und geht etwas auch nur ein bisschen zu schnell, bildet sich wieder ein Panzer, manchmal dann sogar richtig wütend, schnaubend, verspannt. Danke.”

[Dhyan Mikael:] Danke, Lukas. Danke. Ja, natürlich kenne ich das.

Ich möchte dir drei Sachen dazu sagen. Das eine hast du gerade selber schon gesagt: man kann es nicht übergehen. Du bist so empfindsam, und du kannst es nicht übergehen, und es ist auch gut so, dass du dem gerecht wirst, irgendwie; dass du einfach mit dir bist, so wie du heute bist und nichts probierst, was dazu nicht passt, und auch nicht glaubst, dass du anders sein solltest.

Aber mache gleichzeitig noch etwas Zweites. Ich weiß nicht, ob du die Meditation schon machst, die Samarpan-Meditation, aber wenn nicht, dann möchte ich dir gerne ans Herz legen, die anzufangen. Denn – ich habe das vorhin bei der ersten Frage schon angesprochen –: wenn man diese Meditation macht, dann ist es, als würde eine Pflanze in unserem Inneren, eine innere Kraft, beginnen zu wachsen.

Das ist das, was Swamiji die Seele nennt. Und diese innere Kraft, die nichts mit der körperlichen Energie zu tun hat, die macht uns widerstandsfähiger gegen all diese Dinge, die mit dem Körper zu tun haben, all diese psychischen und körperlichen Befindlichkeiten; all die all die Sachen, die dazugehören, wenn man ein Körper ist, und besonders dann, wenn man ein empfindsamer Körper ist.

Und dann bekommt man diese innere Kraft. Mir geht es... Ich habe es ja eingangs erwähnt, ich habe gerade eine Zeit, wo mein Inneres irgendwie sehr beschäftigt ist und ganz viel Energie nur dafür gebraucht wird, dass ich einfach jeden Tag weiter weiterlebe für diese ganzen Prozesse, die da laufen – von selbst; von denen brauche ich gar nichts wissen. Aber es macht mir nichts aus und es sorgt mir mich auch nicht und ich bin guter Dinge, weil ich nach vielen Jahren Meditieren diese innere Kraft habe, die einfach unabhängig ist von diesen Dingen.

Also mache diese zwei Dinge. Ehre das, so, wie es ist für dich gerade. Das ist schön. Ich freue mich, dass du das sagst, dass es so für dich ist; dass es für dich selbstverständlich ist, dass man das nicht übergeht. Aber meditiere – und dadurch setzt du das Fundament dafür, dass da diese Kraft wächst.

Und das Dritte, was ich dir gerne ans Herz legen möchte, ist, dass du einfach geduldig bist. Weißt du, es ist vollkommen normal, dass wir im Leben bestimmte Phasen durchleben, in denen sich Dinge in uns neu ordnen, und das ist gut so. Aber dieses Neuordnen, dieses innerliche Umbauen, ist eine langsame Angelegenheit, und wir sind sehr, sehr ungeduldig.

So etwas kann schon mal ein paar Jahre dauern.

Und vielleicht noch eines zum Schluss...

Vergiss die Gedanken an das, was du gerne tätest, wenn es denn einmal anders wäre. Ich mache das so.

Ich lebe immer so, als würde es so, wie es heute ist, für immer sein. Ich richte mich in meinem Leben so ein, als wäre das so, wie es jetzt ist, für immer.

Es ist nicht für immer, weil sich es von selbst irgendwie ändert, aber ich warte nicht auf die Veränderung, ich hoffe nicht auf Veränderung, und ich träume auch nicht von irgendetwas, was dann einmal möglich wird, wenn es dann mal anders wird. Nein – im Gegenteil: ich richte mich so ein, dass es für mich optimal ist, so gut es nur geht, damit, wie es heute für mich ist.

Und wenn du das tust, dann entsteht das Morgen auf optimale Weise von selbst.

Vergiss die Gedanken, was du tätest, wenn es einmal anders wäre. Ich lebe immer so, als würde es für immer so sein wie heute, und träume nicht von irgendetwas, was möglich wird, wenn es einmal anders wird. Im Gegenteil: ich richte mich damit, wie es ist, optimal ein. Wenn du das tust, dann entsteht das Morgen auf optimale Weise von selbst.

Aber du brauchst nicht an morgen denken. Das schadet nur. Das kostet nur Kraft.

Tu, was du heute tun kannst, und alles, was du heute nicht tun kannst, tu nicht. Fertig.

Wenn du nicht an morgen denkst, gibt es eigentlich kein Problem.

Du brauchst nicht an morgen denken. Das schadet nur. Das kostet nur Kraft. Tu, was du heute tun kannst, und alles, was du heute nicht tun kannst, tu nicht. Fertig. Wenn du nicht an morgen denkst, gibt es eigentlich kein Problem.

Das wäre mein ganz praktischer Rat.

Wir können uns das normalerweise nicht vorstellen, weißt du... Wir glauben, wir bräuchten einen Plan: „Okay, ich bin heute so, aber ich muss mich jetzt darum kümmern, dass ich morgen anders bin – denn so kann es ja nicht weitergehen.” So denken wir normalerweise. Und wir glauben wirklich: wenn ich mich nicht darum kümmere, dann wird es immer so bleiben, und das wäre schrecklich.

Aber genau das rate ich dir. Lebe, als wäre es für immer so. Schließ damit Freundschaft. Richte dein Leben wirklich so ein, dass es zu dem passt, wie es jetzt ist. Ich habe das gerade gemacht. Ich habe radikal einige Entscheidungen getroffen und einige Änderungen vorgenommen. Ich höre mit den englischen Videos auf, ich höre mit den englischen Satsangs auf. Das erspart mir unglaublich viel Arbeit jeden Tag, weil ich alles doppelt gemacht habe.

Ich habe immer alles in zwei Sprachen gemacht. Jede deutsche Satsang-Aufzeichnung habe ich auch mit englischen Untertiteln versehen. Ich habe mir unglaublich viel Arbeit gemacht, weil ich es geliebt habe, und weil ich die englischsprachigen Leute unterstützen wollte. Und dann habe ich irgendwann gemerkt: es geht nicht. Ich kann nicht. Und je mehr ich es probiert habe, desto mehr ist meine Energie weggegangen.

Wir glauben, ich muss mich darum kümmern, dass ich morgen anders bin. Wir glauben wirklich: wenn ich mich nicht darum kümmere, dann wird es immer so bleiben, und das wäre schrecklich. Aber genau das rate ich dir. Lebe, als wäre es für immer so. Schließ damit Freundschaft. Richte dein Leben wirklich so ein, dass es zu dem passt, wie es jetzt ist.

Und dann habe ich gesagt: „Hey, jetzt tue ich einmal das, was ich den Menschen sonst auch so sage: ich bin einfach hier, und ich mache das so, wie es heute möglich ist.” Ich habe alles geändert. Und daraus entsteht irgendetwas Neues – was, das weiß ich nicht. Das ist auch nicht meine Angelegenheit. Und wenn du so lebst – heute, nicht am Morgen denken – dann ist es einfach.

Wenn du so lebst – heute, nicht am Morgen denken – dann ist es einfach.

Danke Lukas. Ich freue mich sehr, dass du da bist.

In Wirklichkeit ist es einfach

[Simone:] So... Dann lese ich noch kurz vor, was die Sofia geantwortet hat.

[Dhyan Mikael:] Ja, bitte.

[Simone:] „Vielen Dank, Mikael. Die Antwort hat wirklich gutgetan. Meine Gedanken machen es immer so kompliziert. Deine Antworten schaffen es immer, dieses Chaos wirklich zu verstehen und auch zu lösen. Ich merke auch immer, wenn ich in deinen Satsangs bin, dass ich mich viel verbundener fühle. Danke, wirklich. Das bedeutet mir so unendlich viel. Sofia.”

[Dhyan Mikael:] Danke, Sofia. Ja... weißt du, es ist in Wirklichkeit einfach, aber das ist uns normalerweise nicht zugänglich, wenn wir in den Gedanken sind. Und wenn ich dann manchmal jemandem sage, dass es einfach ist, dann werden die oft manchmal richtig wütend, und sagen: „Ja, für dich vielleicht, aber nicht für mich. Mein Leben ist anders.” Und darauf bestehen die Menschen dann.

Und dann, manchmal, kommst du dann selbst in diese Energie, und dann siehst du: „Wow – es ist ja einfach!” Und dann vergisst du es wieder, aber du erinnerst dich daran: es geht auch anders. Und weißt du, Sofia: den Weg dorthin zurück, den findet man ganz allmählich immer leichter. Mit den Jahren wird es immer einfacher. Ich freu mich, dass du da bist, und danke für das Feedback. Ich freue mich sehr.

Es ist in Wirklichkeit einfach, aber das ist uns nicht zugänglich, wenn wir in den Gedanken sind. Wenn ich das sage, werden manche richtig wütend und sagen: „Nicht für mich. Mein Leben ist anders.” Aber manchmal kommst du selbst in diese Energie, und dann siehst du: „Wow – es ist ja einfach!” Dann vergisst du wieder, aber du erinnerst dich daran: es geht auch anders.

Meditiere, und alles Wichtige geschieht von selbst

[Simone:] Ich lese eine Frage vor von Steffi.

[Dhyan Mikael:] Steffi, guten Abend. Hallo.

[Simone:] „Hey Mikael. Muss man gut im Körper sein, um besser im Kronenchakra sein zu können?”

[Dhyan Mikael:] Die Sache ist ganz einfach. Du gehst mit deiner Aufmerksamkeit ins Kronenchakra, so gut du kannst – um alles andere brauchst du dir keine Gedanken machen. Du bist in deinem Körper, so gut du kannst...

es ist völlig egal.

Ich könnte dir jetzt von meiner persönlichen Erfahrung berichten, aber die ist völlig unerheblich, weil ich mich diese Dinge nicht kümmere. Ich habe die Erfahrung, dass je mehr ich in diesem Körper ankomme, desto mehr kann ich auch diesen Körper sein lassen, sozusagen. Es ist, als könnte man den Körper nicht umgehen. Wir sind normalerweise vom Körper völlig fern, weil wir in Gedanken leben. Und dann erst einmal aus den Gedanken heraus... dann landet man im Körper – aber dann ins Kronenchakra gehen. Was du sagst, stimmt wahrscheinlich, aber: denke nicht darüber nach.

Stattdessen sei einfach, wie du bist. Wenn du nicht im Körper bist, dann bist du halt nicht im Körper – okay. Meditiere und lerne, im Kronenchakra zu sein, so gut du eben kannst. Es ist ein Spiel. Es ist angenehm. Es ist etwas, was man gerne tut. Mehr brauchst du nicht wissen. Und dann lernst du das von selbst, immer besser. Und weißt du, meine Erfahrung ist, und das ist wirklich das Magische daran, wenn man sich dieser Stelle zuwendet... Mir fällt ein, was Jesus gesagt hat, das ich so gerne zitiere. Jesus sagte einmal: „Setze Gott an erste Stelle.

Alles andere folgt dem nach.” Und als er gefragt wurde: „Wie geht denn das? Wie soll denn das gehen, Gott an erster Stelle setzen und all das Zeug”... und er sagt: „Setz dich einfach an die Pforte des Tempels. Mehr brauchst du nicht tun.” So hat er gesprochen. Und das hier ist die Pforte des Tempels, hier oben... Das ist der Eingang zum Körper, das ist der Eingang zu unserer irdischen Existenz. Von dort sind wir gekommen, als Seele, in diesen Körper, und dort hinaus gehen wir wieder, wenn wir den Körper verlassen.

Jesus sagte einmal: „Setze Gott an erste Stelle. Alles andere folgt dem nach.” Und als er gefragt wurde: „Wie geht denn das”, sagte er: „Setz dich an die Pforte des Tempels. Mehr brauchst du nicht tun.” So hat er gesprochen. Und das hier ist die Pforte des Tempels, hier oben... Das ist der Eingang zu unserer irdischen Existenz.

Und er sagte: wenn du dem deine Aufmerksamkeit gibst, wenn du an dieser Pforte sitzt, wenn du im Kronenchakra hockst mit deiner Aufmerksamkeit, dann passieren auf ganz magische Art und Weise, die du überhaupt nicht verstehst, alle anderen Dinge, die notwendig sind für deinen Weg, von selbst. Ich sagte das der ersten Briefeschreiberin vorhin: dann kommen plötzlich die Menschen in dein Leben, die du vielleicht als Unterstützung brauchst, wenn du Unterstützung brauchst.

Und wenn es für dich wichtig ist, zu lernen, mehr in deinem Körper zu sein auf diesem Weg, dann wird das geschehen. Dann wirst du dich plötzlich zu irgendwelchen Videos oder Kursen oder Büchern oder Satsangs hingezogen fühlen, wo du genau das lernst, was für dich hilfreich ist. Und das passiert von selbst, auf natürliche Art und Weise. Das heißt: du brauchst dir überhaupt keine Gedanken darüber machen.

Und Jesus sagte: wenn du dem deine Aufmerksamkeit gibst, wenn du an dieser Pforte sitzt, wenn du im Kronenchakra hockst mit deiner Aufmerksamkeit, dann passieren auf ganz magische Art und Weise, die du überhaupt nicht verstehst, alle anderen Dinge, die notwendig sind für deinen Weg, von selbst.

Es ist wirklich einfach.

Es ist, als würde das Kronenchakra sich um alles andere kümmern. Wenn das Kronenchakra merkt, wenn deine Seele merkt, dass du tatsächlich Interesse daran hast, dich ihr zuzuwenden, dann sagt die: „Wow, so lange habe ich gewartet. Jetzt ist es soweit.” Und dann setzt die alle Hebel in Bewegung, die notwendig sind.

Und darauf können wir uns wirklich verlassen. Das ist meine ganz persönliche Erfahrung, immer wieder.

Du brauchst dir überhaupt keine Gedanken darüber machen. Es ist wirklich einfach. Es ist, als würde das Kronenchakra sich um alles kümmern. Wenn deine Seele merkt, dass du dich ihr zuwenden willst, dann setzt sie alle Hebel in Bewegung, die notwendig sind. Und darauf können wir uns wirklich verlassen. Das ist meine Erfahrung.

Ich brauche nicht schlau sein. Ich brauche die Dinge nicht durchdenken. Einfach hier sein, meditieren, und alles tun, was ich tun kann, was für mich offensichtlich zu tun ist – und der ganze Rest passiert von selbst. All die Veränderungen, all die Entwicklungen, die passieren von selbst.

Ich brauche nicht schlau sein. Ich brauche die Dinge nicht durchdenken. Einfach hier sein, meditieren, und alles tun, was ich tun kann, was für mich offensichtlich zu tun ist – und der ganze Rest passiert von selbst. All die Veränderungen, all die Entwicklungen, die passieren von selbst.

Danke. Danke für deine Frage. Ich freue mich, dass du da bist.

Kannst du dich so lieben?

Ich glaube, ich würde mal wieder eine Email dazwischenschieben, Simone.

„Ich bin 64 Jahre alt, und was mich bewegt, sind folgende Dinge. Erstens: fehlende Selbstliebe und innerer Frieden. Zweitens: meine Wohnsituation will und muss ich verändern. Das ist nicht so leicht für mich. Und drittens: fehlende freundschaftliche Beziehungen. Ich stehe sozusagen alleine da. Ich habe fachliche Hilfe, aber halt keine Herzverbindungen. Du hast mir übrigens sehr geholfen, dass ich seit einigen Wochen wieder regelmäßig morgens meditiere, und das ist ein großer Erfolg für mich. Danke dafür.” Danke für deine Fragen. Ich bin sehr berührt.

Weißt du, das Paradoxe ist Folgendes. Du sagst: fehlende Selbstliebe, fehlende innere Friede, fehlende freundschaftliche Beziehungen, und mit deiner Wohnsituation stimmt auch etwas nicht.

Du musst dir selbst dort begegnen, wo du bist. Kannst du dich lieben – mit dieser fehlenden Selbstliebe? Ist das okay? Du schaust dich im Spiegel an, im inneren Spiegel – du brauchst jetzt nicht ins Bad rennen, aber dieser innere Spiegel, den du hast – und du spürst, dass du keine Selbstliebe hast. Kannst du dich so akzeptieren? Kannst du dich so lieben – ohne Selbstliebe? Du spürst, dass du keinen inneren Frieden hast. Kannst du damit in Frieden sein – mit dir, so, wie du bist, jetzt; so wie du jetzt bist?

Das ist die Richtung.

Du musst dir selbst dort begegnen, wo du bist. Kannst du dich lieben – mit dieser fehlenden Selbstliebe? Du spürst, dass du keine Selbstliebe hast. Kannst du dich so akzeptieren? Du spürst, dass du keinen inneren Frieden hast. Kannst du damit in Frieden sein – mit dir, so, wie du bist, jetzt; so wie du jetzt bist? Das ist die Richtung.

Ja, du könntest mehr Selbstliebe haben. Ja, du könntest mehr inneren Frieden haben – natürlich. Und die Wohnung könnte auch besser sein.

Aber du bist so, wie du bist. Sei da.

Und ich meine das wirklich so – das sind jetzt keine esoterischen Sprüche. Probiere das einmal aus. Schließ die Augen... das kannst du jetzt machen. Schließ die Augen und begegne dir da drin, diesem Menschen mit diesen fehlenden Dingen, mit diesen Fehlern.

Kannst du diesen Menschen lieben, so wie sie ist – bedingungslos, einfach so, wie sie ist?

Ja, du könntest mehr Selbstliebe haben. Ja, du könntest mehr inneren Frieden haben – natürlich. Aber du bist so, wie du bist. Sei da – und ich meine das wirklich so. Schließ die Augen und begegne dir, mit diesen fehlenden Dingen und Fehlern. Kannst du diesen Menschen lieben, so wie sie ist – bedingungslos, einfach so, wie sie ist?

Du kannst es heimlich tun, weißt du... Du brauchst keinem davon erzählen, dass du dich einfach so liebst, wie du bist. Aber probiere das wirklich aus. Das kannst du jeden Tag probieren, immer, wenn du kurz Muße hast, bei einer Tasse Kaffee vielleicht, oder abends vor dem Einschlafen.

Du kannst es heimlich tun, weißt du... Du brauchst keinem davon erzählen, dass du dich einfach so liebst, wie du bist. Aber probiere das wirklich aus. Das kannst du jeden Tag probieren, immer, wenn du Muße hast, bei einer Tasse Kaffee vielleicht, oder abends vor dem Einschlafen.

Du merkst, wie unfriedlich es in dir ist, wie zerrissen du in dir bist. Kannst du dich so lieben? Kannst du mit dir in diesem Zustand in Frieden sein? Da fang an. Und ich verrate dir ein Geheimnis: mehr ist nicht notwendig.

Das ist der eine Schritt, den du jetzt tun kannst, und mehr ist nicht notwendig. Alles andere geschieht von selbst. Ich mache das auch so – erst heute wieder, mehrfach.

Du merkst, wie unfriedlich es in dir ist, wie zerrissen du in dir bist. Kannst du dich so lieben? Kannst du mit dir in diesem Zustand in Frieden sein? Da fang an. Und ich verrate dir ein Geheimnis: mehr ist nicht notwendig. Das ist der eine Schritt, den du jetzt tun kannst, und mehr ist nicht notwendig. Alles andere geschieht von selbst.

Ich habe gemerkt, wie irgendetwas in mir arbeitet, und plötzlich habe ich gemerkt: „Moment mal, irgendetwas mag mich nicht, wie ich gerade so bin.” Dann stelle ich mir genau die gleiche Frage: „kann ich mich so, wie ich gerade bin, lieben, ganz und gar, so, wie ich jetzt gerade bin, mit diesen Gefühlen, mit dieser Befindlichkeit, mit dieser Energie?” Und weißt du was?

Immer, wenn ich mir diese Frage wirklich stelle, wenn ich dafür wirklich innehalte, dann ist die Antwort immer: „Ja, natürlich. Natürlich liebe ich mich so.” Und dann bin ich immer noch so wie gerade eben, aber alles ist anders, weil ich jetzt da bin, bei mir. Dann bin ich immer noch erschöpft oder verkehrt oder nicht in Frieden, aber ich bin bei mir und mit mir in Frieden. Das ist wirklich ein Paradox – aber so funktioniert es.

Ich stelle mir genau die gleiche Frage: „kann ich mich so, wie ich gerade bin, lieben, mit diesen Gefühlen, dieser Befindlichkeit, dieser Energie?” Und immer ist die Antwort: „Ja, natürlich.” Dann bin ich immer noch erschöpft, verkehrt oder nicht in Frieden, aber alles ist anders, weil ich jetzt da bin, bei mir. Das ist ein Paradox – aber so funktioniert es.

Danke, dass du da bist. Ich freue mich total.

Was ich nicht habe, brauche ich nicht

Simone, bitte.

[Simone:] Ich habe noch eine Rückmeldung von Vinaya.

[Dhyan Mikael:] Ja, Vinaya!

[Simone:] „Lieber Mikael, ich höre aus seinen Worten heraus und spüre auch selbst absolutes Vertrauen in das Leben, Gott, in die Gnade von Swamiji und den Gurus, auch wenn der Kopf gerade mit Kundensuche und Geldproblemen beschäftigt ist. Danke für deine Präsenz. Jai Baba Swami. Vinaya”

[Dhyan Mikael:] Ich will dir sagen, wie ich damit umgehe.

Ich sage dann zu Gott oder zu Swamiji oder zu Shirdi Sai Baba: „Hey, ich bin bereit. Ich habe Lust, zu arbeiten. Wenn du willst, dass ich etwas tue, dann sorge dafür, dass ich etwas zu tun habe. Ich bin bereit.” Oder ich sage: „Hey, ich brauche kein Geld. Wenn du willst, dass ich kein Geld habe, dann ist es okay für mich. Aber wenn du willst, dass ich es ein bisschen bequemer habe und vielleicht auch ein bisschen mehr Platz habe,” – oder was auch immer es ist, was du brauchst – „dann tu etwas, denn ich weiß nicht, wie es geht.” Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie etwas für Geld getan.

Damit meine ich nicht, dass ich nicht gearbeitet hätte und dafür Geld bekommen habe. Ich meine: ich habe nie was angefangen mit dem Ziel, damit Geld zu verdienen. Ich habe immer angefangen, weil ich an irgendetwas Spaß hatte. Ich hatte immer für irgendetwas Energie und wollte das gerne machen, und war dann immer ganz erstaunt, dass man dafür auch noch Geld bekommt.

Gott kümmert sich wirklich vorbildlich um diese Dinge. Das ist meine Erfahrung. Und was ich nicht habe, das brauche ich nicht. So einfach ist das. Danke, Vinaya. Ich freu mich, dass du dabei bist.

Was ich nicht habe, das brauche ich nicht. So einfach ist das.

Ich höre dich nicht, Simone.

[Simone:] Ich wollte gerade sagen: ich habe sonst keine Frage derzeit vorzulesen.

[Dhyan Mikael:] Ja, dann schaue ich mal, was ich in der Email noch habe. Und wir können gerne von mir aus bis Viertel nach neun machen, weil ich ja eine Viertelstunde später angefangen habe wegen den technischen Schwierigkeiten, die wir hier am Anfang hatten. Falls du dich später zugeschaltet hast und das für dich ein Problem war: tut mir leid, da hat etwas nicht geklappt mit der YouTube-Übertragung, und da gab es ein kleines Durcheinander, und deswegen haben wir erst viertel vor acht angefangen heute. Ja. So, mal schauen, was ich hier noch finde...

Gefühle wollen nicht wegtransformiert werden

„Lieber Mikael, mit Begeisterung und Freude schaue ich deine Videos und fühle mich sehr berührt von deinen Antworten und deiner liebevollen, gelassenen Art. Das freut mich. Auch ich habe eine Frage. Ich meditiere schon seit längerer Zeit und bin die letzten Jahre auch schon bewusster und achtsamer geworden. Vieles hat sich zum Positiven verändert. Nur komm ich immer noch nicht an meine innersten Gefühle, also die tiefsten inneren und versteckten Emotionen, ran, um sie zu begleiten und zu transformieren.

Ich habe das Gefühl, dass ich mich immer noch im Schutzprogramm befinde und mein System noch nicht bereit dazu ist, tiefer zu gehen. Und das macht mich ganz kirre. Hast du einen Tipp für mich, wie ich mich meinen tiefsten Gefühlen nähern kann? Ganz liebe und herzliche Grüße.” Danke. Was für eine wundervolle Frage. Ich danke dir, dass du das geschrieben hast.

Schau... Als ich deine Email gelesen habe, habe ich das ein Bild bekommen, wie ich mich einer Frau nähern würde, mit der ich gerne Kontakt hätte oder der ich nahekommen möchte, so wie du deinen Gefühlen, deinen innersten, tiefsten Gefühlen nahekommen willst. Wenn du einem anderen Menschen nahekommen möchtest, gibt es nur einen Weg dafür, und der ist folgender. Du bekundest Offenheit, sagst: „Hey, hier bin ich. Ich finde dich toll.” Und dann wartest du. Du gehst nicht auf den anderen Menschen zu. Du fragst nicht fünfmal.

Du gehst nicht in seine Wohnung oder ihre Wohnung und zerrst sie heraus. Du gehst nicht ungefragt in die Wohnung hinein und guckst, wie es da aussieht und willst sie kennenlernen... nein. Du machst ein ganz, ganz vorsichtiges Zeichen, sodass der andere Mensch versteht, dass du offen bist. Aber du machst es so, dass der andere nichts tun braucht; dass er sich nicht genötigt fühlt, 'ja' oder 'nein' zu sagen; dass er sich nicht genötigt fühlt, sich zurückzuziehen; dass er sich zu überhaupt nichts genötigt fühlt. Im Gegenteil: das Zeichen, was du gibst, ist voller Freiheit.

Und dann kann der andere Mensch einen Schritt auf dich zumachen – wenn er denn will. Und wenn nicht, kein Problem.

Und das ist die Art und Weise, wie du mit deinen inneren Gefühlen umgehst. Du merkst: „Hey, da ist irgendetwas”, und du merkst, du bist offen für sie. Das reicht – mehr brauchst du nicht tun. Lass sie in Ruhe. Grabe nicht nach ihnen. Bohre nicht danach.

Gefühle kommen, wenn sie bereit sind – genau wie Menschen, genau wie Tiere, genau wie Kinder –, und sie kommen nur, wenn sie sich sicher fühlen; wenn sie wissen, du lässt sie in Ruhe. Wenn sie wissen, du willst sie wieder loswerden, „transformieren und gehen lassen”, das mögen die gar nicht, die Gefühle. Die wollen nicht wegtransformiert werden. Die wollen sich sicher fühlen. Wenn die sich sicher sind, dass sie auch dann noch da sein dürfen, wenn sie sich zeigen, dann zeigen sie sich vielleicht.

Lass sie in Ruhe. Grabe nicht nach ihnen. Bohre nicht danach. Gefühle kommen, wenn sie bereit sind, und nur, wenn sie sich sicher fühlen. Aber „transformieren und gehen lassen”, das mögen sie gar nicht. Die wollen nicht wegtransformiert werden. Wenn sie auch dann noch da sein dürfen, wenn sie sich zeigen, dann zeigen sie sich vielleicht.

Also: ganz respektvoll, ganz ohne jede Eile, ohne jede Hast, ohne Erwartungen an die Gefühle. Du weißt: du hast noch ein ganzes Fass dieser Gefühle irgendwo tief in dir drin. Aber schließe Frieden damit: „Okay, die können ruhig da sein. Und wenn die so weit sind, dann werden sie sich vielleicht zeigen. Und dann bin ich bereit. Und bis dahin sollen sie machen, was sie wollen – ich bin damit in Frieden.” Wenn du so leben kannst, dann gibt es kein Problem.

Normalerweise ist es so: wir leben, wir lernen uns langsam immer besser kennen, und dann merken wir, dass wir ganz komische Eigenarten haben, und viele von den Dingen mögen wir an uns nicht. Vielleicht fühlen wir uns manchmal energielos oder deprimiert, oder wir glauben, wir könnten dort anders sein oder hier anders sein; es könnte besser und leichter für uns sein.

Und dann vermuten wir, dass das an irgendwelchen alten Gefühlen liegt, und dann wollen wir diese Gefühle 'erlösen', damit wir es dann einfacher und besser haben. Und das ist sehr viel Stress. Das mögen die Gefühle überhaupt nicht. Das ist ganz schrecklich für die.

Aber wenn du stattdessen mit dem, wie es für dich in deinem Leben ist, mal ganz abgesehen von den Gefühlen... Wenn du damit in Frieden bist, mit den Behinderungen, die du nun mal als normaler Mensch hast, mit den Verkorkstheiten, mit diesen Sachen, wo du nicht weißt, wo sie herkommen... Man hat das Gefühl, man steht sich selbst im Weg, oder man hat das Gefühl, man sollte eigentlich mehr Energie haben, aber man hat sie nicht...

Wenn du damit Frieden schließt, wenn du mit all diesen Dingen, wie du bist und wie du nicht bist, in Frieden bist, und es nicht mehr wichtig für dich ist, dass diese alten, tiefen Dinge in dir jetzt endlich mal in die Gänge kommen, dann entspannt sich etwas in dir. Mehr ist nicht notwendig. Und noch einmal: die Gefühle kommen von selbst. Du brauchst nicht nach ihnen graben.

Wir wollen diese Gefühle 'erlösen', damit wir es besser haben. Und das ist Stress. Das mögen die Gefühle überhaupt nicht. Aber wenn du mit dem, wie es für dich ist, in Frieden bist, und es nicht mehr wichtig für dich ist, dass diese alten, tiefen Dinge in dir endlich in die Gänge kommen, dann entspannt sich etwas in dir. Mehr ist nicht notwendig.

Ich habe dir ja eingangs das Beispiel dafür gegeben, wie das ist, wenn man einen anderen Menschen kennenlernen möchte. Und vielleicht kennst du das. Wenn du dich einsam fühlst, dich aber nicht einsam fühlen willst und dann auf Teufel komm raus Menschen kennenlernen möchtest – die Erfahrung kennt wahrscheinlich jeder –, dann geht gar nichts. Alle Menschen meiden dich. Du bist nicht mit dir in Frieden, und mit so jemandem will man nicht wirklich etwas zu tun haben.

Das ist nicht besonders attraktiv und einladend. Aber wenn du Frieden geschlossen hast mit deinen Gefühlen, mit deiner Einsamkeit, wenn du einfach zufrieden bist – es ist halt so, wie es ist, du ruhst in dir und du brauchst nichts mehr –, dann kommen sie alle an, die Menschen, und finden dich toll und schön und interessant. Und genauso ist es mit den Gefühlen auch. Wenn du mit dir in Frieden bist, dann trauen sie sich, sich zu zeigen. Ja, so funktioniert das mit den Gefühlen. Danke.

Wenn du dich einsam fühlst, dich aber nicht einsam fühlen willst, meiden dich die Menschen. Aber wenn du Frieden geschlossen hast mit der Einsamkeit, dann finden dich alle toll. Und genauso ist es mit den Gefühlen auch. Wenn du mit dir in Frieden bist, dann trauen sie sich, sich zu zeigen. Ja, so funktioniert das mit den Gefühlen.

Sag 'ja' zu dem 'nein'

Simone, soll ich weitermachen, oder hast du noch etwas?

[Simone:] Nein. Bitte, mach weiter.

[Dhyan Mikael:] „Wie kommt man vom 'nein' zu dem, was ist, zum viel betonten 'ja'? Oft wird gesagt, dass man erst fähig sein muss, 'nein' zu sagen, bevor man authentisch 'ja' sagen kann – ein 'ja', das nicht aufgesetzt ist oder einfach nur Mittel zum Zweck, was ja häufig vorkommt.” Ja, das ist eine tolle Frage. Ganz herzlichen Dank.

Ja, es ist genau, wie du sagst. Ich sagte ja vorhin zu einer anderen Teilnehmerin: du musst da sein, wo du bist. Du musst dir selbst da begegnen, wo du gerade bist. Und wenn da ein 'nein' ist, dann sage 'ja' zu dem 'nein': „Nein, ich will nicht”. Es ist ganz lustig, weißt du... Ich bin nämlich so ein Neinsager.

Du musst da sein, wo du bist. Du musst dir selbst da begegnen, wo du gerade bist. Und wenn da ein 'nein' ist, dann sage 'ja' zu dem 'nein': „Nein, ich will nicht”.

Soham, mein spiritueller Meister... Ich war ja viele, viele Jahre in seiner Crew. Über 20 Jahre lang waren wir die ganze Zeit unterwegs zusammen, und er kannte mich so gut. Und manchmal hat er mich etwas gefragt, ob irgendetwas geht oder ob ich irgendetwas machen will, oder andere Leute haben mich etwas gefragt. Und ich habe meistens immer erst einmal 'nein' gesagt. Aber er kannte mich. Er hat nie mit mir gestritten.

Er hat nie etwas verlangt. Er hat mich immer so genommen, wie ich bin. Das macht er heute noch. Und weil ich selbst den Mut hatte, einfach 'nein' zu sagen, und weil er das einfach akzeptiert hat und alle anderen auch – eine andere Wahl hatten sie ja nicht –, dadurch kam immer etwas in Bewegung, und nicht immer, aber meistens, wurde dann aus dem 'nein' ein 'ja' – von selbst. Irgendetwas wurde an mich herangetragen...

Ich wurde gefragt, ob ich das machen will, und ich habe gesagt: „Nein, will ich nicht.” Und später, als ich alleine war, habe ich gemerkt: „Eigentlich will ich.” Aber ich brauchte erst einmal die Freiheit, 'nein' zu sagen. Erst danach konnte ich langsam spüren, was wirklich Sache ist. Also gestatte dir, 'nein' zu sagen. Sage 'ja' zu dem 'nein'.

ob ich das machen will oder kann, ob ich dazu bereit bin, und ich habe gesagt: „Nein, will ich nicht.” Und dann, später, als ich mit mir selbst alleine war, habe ich gemerkt: „Das ist doch eigentlich Quatsch. Eigentlich will ich.” Aber ich brauchte erst einmal die Freiheit, 'nein' zu sagen, und erst danach konnte ich langsam spüren, was wirklich Sache ist. Und das ist toll, wenn man das kann. Also gestatte dir, 'nein' zu sagen.

Sage 'ja' zu dem 'nein'. Das ist ganz, ganz hilfreich, und ganz wichtig. Ja, und du hast recht: ein aufgesetztes 'ja' nützt niemandem etwas. Das ist totaler Quatsch. Ich sage das immer so: das 'ja', auf das es ankommt, ist das 'ja' zu dem, was ist. Und wenn du gerade ein 'nein' in dir trägst, dann ist das 'ja' ein 'ja' zu diesem 'nein'. Du sagst immer 'ja' zu dir, so, wie du gerade bist. Ist das einzige 'ja', auf das es ankommt.

Das 'ja', auf das es ankommt, ist das 'ja' zu dem, was ist. Und wenn du gerade ein 'nein' in dir trägst, dann ist das 'ja' ein 'ja' zu diesem 'nein'. Du sagst immer 'ja' zu dir, so, wie du gerade bist. Ist das einzige 'ja', auf das es ankommt.

Und wenn du zu dir selbst 'ja' sagen kannst, so wie du gerade bist, mit einem 'nein', mit einem 'vielleicht', mit einem irgendetwas, dann passiert alles einfach, schnell und leicht, und auf die richtige Art und Weise.

Also, alles ganz einfach. Du brauchst immer nur einfach zu dir selbst 'ja' sagen, so wie du gerade bist. Und wenn du zu dir selbst nicht 'ja' sagen kannst, wenn du zu dir selbst 'nein' sagst, dann sage 'ja' zu diesem 'nein' zu dir selbst. Fang immer da an, wo du gerade bist. Dann sagst du: ”ja, ich bin so.

Wenn du zu dir selbst 'ja' sagen kannst, so wie du gerade bist, mit einem 'nein', mit einem 'vielleicht', dann passiert alles einfach, schnell und leicht, und auf die richtige Art und Weise. Also, alles ganz einfach. Du brauchst immer nur einfach zu dir selbst 'ja' sagen, so wie du gerade bist.

Ich sage immer 'nein' zu mir selbst.” Immer da sein, wo man gerade ist: wir können es uns nicht vorstellen, dass das reicht, aber das ist das Eine, was wichtig ist. Von da entwickelt sich alles andere. Das ist die erste Lektion, die ich von meinem spirituellen Meister Soham vor über 25 Jahren gelernt habe: mich selbst so zu nehmen, wie ich gerade bin.

Wenn du zu dir selbst nicht 'ja' sagen kannst, wenn du zu dir selbst 'nein' sagst, dann sage 'ja' zu diesem 'nein'. Fang immer da an, wo du gerade bist: ”Ich bin so. Ich sage immer 'nein' zu mir selbst.” Immer da sein, wo man gerade ist: wir können es uns nicht vorstellen, dass das reicht, aber das ist das Eine, was wichtig ist. Von da entwickelt sich alles andere.

Ich habe viele Jahre gebraucht, um überhaupt einmal zu glauben, dass das erlaubt ist. Aber es ist das Einzige, was notwendig ist. Danke für diese schöne Frage. Danke.

Sexualität – kein spirituelles Hindernis

Darf ich weitermachen? Toll. Dann habe ich endlich einmal Gelegenheit... Wahrscheinlich haben auch viele Leute den YouTube-Stream nicht gefunden, fürchte ich, heute Abend, weil da dieses Durcheinander war.

So, ich habe jetzt hier eine Frage von einem Mann, und die Email will ich nicht vorlesen, die ist zu persönlich, und es ist diesem Menschen auch wichtig, dass er nicht persönlich in Erscheinung tritt.

Aber ich will versuchen, zu umschreiben, worum es ihm geht. Er hatte einen spirituellen Führer, und der hat ihm geraten, zölibatär zu leben. Für die Menschen, die dieses lustige Wort nicht kennen... Das heißt: ein Leben ohne sexuellen Partner; ein Leben ohne Körperlichkeit; ein Leben für Gott – wie auch immer man das beschreiben möchte.

Und er sagte, dass dieser spirituelle Führer ihm geraten hat, lange Zeit zölibatär zu leben, und dann, irgendwann, von dem geistigen Führer verheiratet zu werden und dann wieder eingeführt zu werden in das weltliche Leben – aber erst, nachdem er viele Jahre lang sozusagen sich durch ein keusches, reines Leben darauf vorbereitet hat. Aber er war dazu nicht fähig. Er konnte das nicht.

Er konnte nicht zölibatär leben. Er war immer in Beziehungen, und dann war er in einer ganz langen Beziehung, und die war nicht leicht, und sein spiritueller Führer war wahrscheinlich enttäuscht von ihm, und irgendwie ging es dann da nicht mehr weiter. Ja, und er schreibt mir das, was er da erlebt hat. Und ich möchte den Menschen, die ähnliche Fragen mit sich herumtragen, ein paar Worte dazu sagen. Vielleicht fragst du dich: „ist das wichtig – ein Leben ohne Sex, ein Leben ohne Partnerschaft und Sexualität?

Ist das wichtig auf dem spirituellen Weg? Ist es wichtig, dass ich dem weltlichen Leben entsage und mich dem weltlichen Leben erst dann wieder annähere, wenn ich sozusagen in mir drin angekommen bin und mich mein spiritueller Führer dann dazu anleitet, das wirklich zu tun?” Und ich möchte dir dazu zwei Dinge erzählen. Das eine ist, was Swamiji erzählt hat. Swamiji ist der der Guru, der die Samarpan-Meditation aus dem Himalaya in die Gesellschaft bringt.

Und als er vor vielen, vielen Jahren... Das ist jetzt, glaube ich, 30 Jahre her oder noch länger, ich weiß es gar nicht genau, als er zum ersten Mal den inneren Ruf verspürte, in den Himalaya zu wandern und seinem ersten Guru begegnete.

Und danach, in den in den folgenden 16 oder 17, 18 Jahren, begegnete er insgesamt elf verschiedenen Gurus im Himalaya, nacheinander. Er brachte Zeit mit denen, hat von denen alles gelernt. Und fast jeder dieser Gurus hat ihm das Gleiche erzählt. Die sagten zu ihm: „Wir sind aus der Gesellschaft herausgegangen, um die Gesellschaft der Frauen zu vermeiden, weil wir das Gefühl hatten, dass das auf unserem spirituellen Weg ein Hindernis sei: diese Anziehung an das andere Geschlecht; diese enormen Energien, die da spielen; diese Ablenkung, die das darstellt.

Wir haben geglaubt, das sei ein Problem, und deswegen sind wir hierher gekommen”, in die absolute Einsamkeit, wo diese Gurus teilweise Jahrzehnte vollkommen allein gelebt haben. Und dann, als sie für sich die Wahrheit und Gott entdeckt haben, da haben sie dann sehen können, dass das, was sie damals geglaubt haben, überhaupt nicht stimmt. Und jeder dieser Gurus hat Swamiji das Gleiche gesagt. Er sagt, sie sagten ihm: ”Das stimmt nicht. Es ist kein Hindernis.

Frauen sind nicht das Problem.” Und die Samarpan-Meditation ist der Weg für uns Menschen in der Gesellschaft, in der Ehe, mit Beziehung, mit Beruf, mit Kindern, mit dem ganzen Drum und Dran, um hier, im Leben, unseren spirituellen Weg zu gehen. Es ist so, und das haben die Weisen schon seit Jahrtausenden vorhergesagt, dass eine Zeit kommen wird, in der die Welt erwacht.

Und wir sind jetzt gerade an der Morgendämmerung dieser Zeit. Was wir gerade erleben, ist der Beginn dieser Zeit. Und bisher war es Menschen in der Gesellschaft nicht wirklich möglich, das zu tun. Aber jetzt ist es möglich. Jetzt kannst du lernen, nach innen zu gehen und ganz und gar innen zu leben – in deinem normalen Leben.

Die Samarpan-Meditation ist der Weg für uns Menschen in der Gesellschaft, unseren spirituellen Weg zu gehen. Die Weisen haben vorhergesagt, dass eine Zeit kommen wird, in der die Welt erwacht. Was wir gerade erleben, ist der Beginn dieser Zeit. Jetzt kannst du lernen, nach innen zu gehen und ganz und gar innen zu leben – in deinem normalen Leben.

Und wenn du das tust, so wie ich das seit vielen Jahren tue, dann erkennst du: es ist nicht nur so, dass Frauen kein Problem sind. Es ist auch so, dass das Leben nicht das Problem ist. Das alltägliche Leben, das weltliche Leben ist nicht das Problem – es ist die Hilfe. Dieses Leben mit all den Hochs und Tiefs, mit all den Enttäuschungen und all den Herausforderungen, ist eine unendliche Hilfe. Es hilft uns dabei, stärker zu werden in uns selbst drin.

Und wenn du das tust, dann erkennst du: es ist nicht nur so, dass Frauen kein Problem sind. Auch das alltägliche, weltliche Leben ist nicht das Problem – es ist die Hilfe. Dieses Leben mit all den Hochs und Tiefs, mit all den Enttäuschungen und Herausforderungen, hilft uns dabei, stärker zu werden in uns selbst.

Ja. Und was du, der Schreiber von der Email, die ich nicht vorgelesen habe, mir da erzählt hast, in deinem Brief, in deiner Email, klingt wunderschön. Ich bin froh, dass du deinen Weg genauso gegangen bist, wie du ihn gegangen bist. Ich bin froh, dass du diesen spirituellen Führer enttäuscht hast, weil du, du schreibst es selbst, nicht anders konntest. Ich habe das Gleiche gemacht.

Ich weiß nicht, ob du meine Videos kennst, aber ich habe immer wieder davon erzählt, wie ich die Dinge, die mir mein Meister gesagt hat, nicht getan habe, weil ich in mir etwas anderes gespürt habe. Und ich war mir selbst treu – und das war das Wichtige. Und dann, irgendwann, Jahre später, habe ich selbst entdeckt, wovon mein Meister sprach, und dann war es 'meins'. Es ist nicht wichtig, dass du dem Meister treu bist. Es ist wichtig, dass du dir selbst treu bist – und ein wahrer Meister bringt dir genau das bei: dir selbst treu zu sein.

Es ist nicht wichtig, dass du dem Meister treu bist. Es ist wichtig, dass du dir selbst treu bist – und ein wahrer Meister bringt dir genau das bei: dir selbst treu zu sein.

Deswegen habe ich so ein Glück mit meinem spirituellen Meister, und so ein Glück mit meinem Guru, denn der sagt genau das Gleiche. Danke. Danke für deine wundervolle Email.

Unterstütze mich, wenn es dir Freude macht

Simone, gibt es bei dir noch Fragen?

[Simone:] Nein, es gibt keine Fragen mehr, Mikael.

[Dhyan Mikael:] Ja... es ist Viertel nach 9. Ich könnte jetzt hier ewig weitermachen und Fragen beantworten, aber ich glaube, wir hören für heute auf. Und das Tolle ist ja, dass wir in zwei Wochen schon wieder einen Online-Satsang haben. Ich freue mich so sehr, dass wir jetzt zweimal im Monat hier auf Deutsch einen Online-Satsang haben. Ich finde es ganz toll. Ich bin auch dankbar, dass ich dann mehr Gelegenheit habe, Fragen zu beantworten und die nicht so lange warten müssen.

Danke, dass du hier dabei bist. Ich freue mich sehr. Ich möchte noch an ein paar Sachen erinnern, jetzt am Schluss, wie immer. Ich möchte dir sagen, dass alles, was ich hier tue, kostenlos ist. Und es ist mir auch wichtig, dass du weißt, dass du alles, was ich tue, ohne jedes Gefühl der Verpflichtung einfach genießen kannst. Du kannst alle Videos rauf und runter anschauen, du kannst die Morgenmomente lesen, du kannst die Satsangs genießen, und das ist alles umsonst – alles für dich.

Aber ich freue mich sehr, wenn es Menschen gibt, die mich finanziell unterstützen, weil es wirklich so ist, dass meine gesamte Zeit und Energie da hineinfließt. Ich arbeite, nebenher sozusagen, um ein bisschen Geld zu verdienen, aber abgesehen davon tue ich eigentlich nichts anderes als das, und ich mache das mit Freude. Ich will auch nichts anderes tun. Und ich freue mich, wenn Menschen mich dabei unterstützen; dann habe ich es wirklich viel, viel leichter damit.

Ja, aber wie gesagt: alles ist freiwillig, und ich freue mich, wenn Menschen mich gerne unterstützen, nicht aus Pflichtgefühl. Aber wenn du Freude dran hast, hey, dann ist das echt ein Geschenk für mich. Ja, und ich möchte noch auf zwei Termine hinweisen, die es bald gibt. Ich bin im Oktober bei den Nicht-Dualität-Tagen von Jetzt-TV, die werden von Devasetu und Jetzt-TV in Oberösterreich im Seminarhof Schleglberg organisiert, Anfang Oktober, am 4. und 5. Oktober. Da sind zahlreiche Satsanglehrer eingeladen, das ist wie so eine Art 'Satsang-Messe'.

Sechs Satsanglehrer sind dort, und ich werde auch dort sein, und ich gebe da vier Satsangs, zwei an dem Samstag, zwei an dem Sonntag. Ich freue mich sehr darauf. Und wenn du Lust hast zu Satsang mit mir oder auch mit anderen, wenn es dich interessiert, dann findest du auf meiner Website die Informationen dazu. Und es gibt auch einen Event nur mit mir, und zwar mein nächster Retreat, der findet direkt nach dem Jahreswechsel statt, vom 1. bis 5. Januar, und zwar gar nicht weit von Frankfurt am Main, wunderschön gelegen im Taunus.

Und da, zwischen Silvester und dem Dreikönigstag, machen wir einen kurzen, aber wunderschönen Retreat, zwei Satsangs am Tag, und falls du Lust hast, dir diese Tage zu schenken, als ganz neue Art und Weise, das neue Jahr zu beginnen, dann bist du ganz ganz herzlich eingeladen. Der letzte Retreat in Österreich war wunderbar. Es war einfach nur umwerfend, und ich freue mich sehr auf diesen nächsten Retreat. Ja, so viel dazu, und ich freue mich, wenn ich dich bald wieder im Satsang sehe.

Wenn du Fragen hast, dann kannst du mir auch gerne per Email schreiben. Ich werde jetzt langsam mit dem Antworten schneller, ich habe fast alle Emails, die auf Antwort warten, beantwortet. Noch nicht alle, aber es läuft jetzt wieder besser, wo ich mir ein bisschen Zeit verschafft habe. Und wenn du Fragen hast, schreib mir gerne. Ich freue mich, von dir zu hören.

Danke für Satsang. Danke, dass du da bist.

Ich liebe dich.