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Die Tür, die nicht zu öffnen ist

Wie man geerdet bleibt, wenn der Himmel kommt.

Für viele Menschen hat Meditation und Spiritualität etwas unwirkliches, ungeerdetes. Doch die Samarpan-Meditation ist anders. Ein Video über diese magische Brücke, die Himmel und Erde verbindet. 

  • This video is also available in English

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Vollständiger Text zum Mitlesen:

Guten Morgen.

Heute möchte ich über das Kronenchakra sprechen, über diesen Punkt unseres Körpers, um den es in der Samarpan-Meditation geht. Und ich möchte zu Beginn ein klein wenig ausholen, weil ich ja gar nicht weiß, wie viel du von diesen Dingen überhaupt weißt, du, der du hier gerade zuhörst. Die Samarpan-Meditation ist eine ganz besondere Meditation. Sie wurde von Shivkrupanand Swami, das ist mein indischer Guru, aus dem Himalaya in die Gesellschaft gebracht. Es ist eine ganz einfache Meditation, die, wenn man hört, wie man sie macht, ganz simpel, ganz einfach klingt. Sie ist auch einfach, sie ist nicht schwierig, aber sie hat etwas ganz Magisches an sich.

Und worum es in dieser Meditation geht ist, dass man seine Aufmerksamkeit, dass du deine Aufmerksamkeit auf diesen Punkt hier oben, der höchste Punkt des Körpers, hier oben auf dem Kopf, dass man die Aufmerksamkeit auf diesen Punkt richtet und dort ruhen lässt, mehr nicht. Das klingt zunächst mal ganz banal, ganz unscheinbar und doch ist es... ich nenne es gerne magisch. Meine Videos beginnen ja alle mit derselben Intro: Der Himmel ist zum Greifen nah, wenn man seine Pforte kennt. Wir alle sprechen gerne vom Himmel oder denken über den Himmel nach, ohne zu wissen, was das überhaupt ist, als hätten wir alle eine Ahnung davon, dass es den Himmel gibt. Und doch wissen wir nichts darüber und wir wissen auch nicht, wie man dorthin gelangt.

Aber für mich ist diese Stelle hier oben, das, was die Inder das Kronenchakra nennen, zur Pforte zum Himmel geworden. Und ich meine das jetzt überhaupt nicht irgendwie esoterisch, sondern ganz praktisch, einfach indem ich seit einigen Jahren diese Meditation mache und meine Aufmerksamkeit dort ruhen lasse. Man macht die Meditation jeden Morgen als allererstes gleich nach dem Aufstehen für eine halbe Stunde. Das reicht, und indem ich das seit einigen Jahren jeden Morgen mache, entdecke ich immer mehr, was da eigentlich wirklich passiert, wenn ich mit meiner Aufmerksamkeit auf dieser Stelle ruhe, auf dem, was die Inder das Kronenchakra nennen.

Und für mich ist es so: wenn ich mit meiner Aufmerksamkeit dort ruhe, dann ziehen zunächst einmal die Gedanken an meiner Aufmerksamkeit, alle möglichen wichtigen Dinge fallen mir ein, Gedanken zu diesem Thema kommen vorbei und dann lasse ich die los und kehre mit meiner Aufmerksamkeit zurück zum Kronenchakra. Dann kommen die nächsten Gedanken über ein ganz anderes, aber mindestens ebenso wichtiges Thema, und dann lasse ich die los und kehre zurück mit meiner Aufmerksamkeit zum Kronenchakra. Und es ist, als würde man die Aufmerksamkeit weglenken von dem, was uns in unserem normalen alltäglichen Leben ständig einnimmt und uns dominiert, ob wir das wollen oder nicht: unsere Gedanken, unsere Sorgen, unsere Wünsche, die Welt, die Wünsche, die Sorgen und Erwartungen anderer Menschen um uns herum. Und für mich ist dieser Punkt hier geworden wie so ein Fluchtpunkt für die Aufmerksamkeit.

Wir hören ja immer wieder, dass es uns nicht zuträglich ist, unsere Aufmerksamkeit bei den Gedanken zu haben oder bei den Sorgen oder bei der Welt, aber wo soll sie denn dann hin? Die Aufmerksamkeit, unser Bewusstsein, ist etwas, was irgendwo hin muss, damit wir Ruhe haben, und für mich ist das der magische Punkt, das ist der Punkt, der Fluchtpunkt für meine Aufmerksamkeit. Es ist, als wäre dieser Punkt außerhalb meines Körpers, außerhalb der Welt, und doch damit verbunden. Und wenn ich während der Meditation dort ruhe an diesem Grenzpunkt dieser Welt, dann ist es manchmal nach einer gewissen Zeit, nach 20 Minuten, nach einer halben Stunde, als würde ich beginnen, einen Raum, eine Dimension wahrzunehmen, die nicht von dieser Welt ist und die ich doch ganz direkt, ganz deutlich wahrnehmen und spüren kann. Und für mich ist es so, als wäre dieser Punkt, dieses Kronenchakra der Verbindungspunkt zwischen dieser Welt und dem Himmel, diesem Raum, diesem Zustand, wo eben keine Sorgen sind, keine Gedanken, keine Zeit, nichts zu tun, nichts zu bedenken, nichts zu sagen. Und ich möchte heute über etwas sprechen, was ich über die Jahre über diese Meditation und das Kronenchakra entdeckt habe, und vielleicht ist es ja für dich interessant und womöglich hilfreich.

Ich sprach gerade eben davon, dass das Kronenchakra für mich wie eine Art Fluchtpunkt für meine Aufmerksamkeit ist. Und dieser Punkt hat eine ganz besondere Qualität für mich. Für die meisten Menschen, und früher für mich auch… für die meisten Menschen ist es so: wenn wir beginnen wahrzunehmen, was wir uns tagtäglich antun durch unser ständiges Denken, durch unser ständiges Wünschen, Wollen, Ablehnen, Kämpfen, dann beginnen wir uns nach Frieden zu sehnen, nach Entspannung. Und zwar nicht nur nach kurzzeitiger Entspannung, die man hat, wenn man mal ein Bier trinkt oder zwei, sondern nach einem Lebensgefühl, das voller Frieden ist.

Wir sehnen uns nach einem Lebensgefühl, das grundsätzlich sorgenfrei ist. Wir wollen lebendig sein, aber ohne Qual. Und wir wissen natürlich nicht, wie das geht. Und viele Menschen beginnen dann, sich in solch einen Zustand hineinzudenken, ihn sich auszumalen, sich vorzustellen. Und für ganz kurze Zeit fühlt sich das womöglich auch besser an als die gewöhnliche Hölle, in der wir für gewöhnlich leben. Aber ziemlich schnell entdeckt man, dass es das nicht ist; dass wir auch dort wiederum nur in Gedanken sind – vielleicht schönere Gedanken als die, die wir sonst haben, aber doch nur Gedanken. Es ist, als würden wir uns einfach nur im Kreis drehen, als würden wir uns einfach nur etwas vormachen. Und ich hatte mein Leben lang schon ganz feine Antennen für diese Art von sich etwas vormachen, für diese Art von schöner Fantasie.

Ich hatte schon immer eine ganz ausgeprägte Abneigung gegen diese Energie, die man da spüren kann. Es hat so etwas Abgehobenes, etwas Ungeerdetes, als würde man wegfliegen. Man hat genug von der Mühsal des normalen Lebens, man hat keine Ahnung, wie man das ändern könnte und dann begibt man sich eigentlich in eine Art Fantasiewelt, und das wollte ich nie. Ich weiß nicht, warum ich diese ausgeprägte Abneigung dagegen schon immer hatte, aber das war mir immer zutiefst suspekt. Wenn Menschen von esoterischen Dingen sprachen oder womöglich vom Himmel, dann spürte ich meist einfach nur eben diese Qualität, dieses… dass es eigentlich auch nur schöne Gedanken sind. Und damit wollte ich nichts zu tun haben.

Das ganz Besondere der Samarpan-Meditation und das ganz Besondere… die ganz besondere Qualität des Kronenchakras ist für mich jetzt, dass eben das dort nicht stattfindet. Es ist eine zutiefst geerdete körperverbundene Angelegenheit. Man fliegt überhaupt nicht weg, es hat überhaupt nichts mit Fantasie, mit Weglaufen zu tun, und doch entkoppelt es uns von der Welt des Mühsals und verbindet uns mit dem Himmel. Und wie das funktioniert, darüber möchte ich in diesem Video sprechen. Ich möchte es zumindest versuchen. Ich weiß nicht, ob es mir gelingen wird. Ich sprach eben davon, dass wir für gewöhnlich, wenn wir versuchen, unserem normalen Leiden, unseren normalen Gedanken, unserer normalen Selbstfolter, die wir so machen, einfach dadurch, dass wir ständig denken und ständig wollen… wir entkommen diesem Hamsterrad einfach nicht.

Was wir normalerweise machen ist: wir gehen in neue Gedanken hinein, die zunächst einmal schöner sind, und das nützt nichts, nicht langfristig. Aber irgendwo müssen wir mit unserer Aufmerksamkeit ja hin. Und wenn es nicht die Gedanken sind, wenn wir… Gedanken haben mit dem Stirnchakra zu tun, mit dem dritten Auge… wie gesagt, wenn wir beginnen, uns selbst zu entdecken, wenn wir beginnen zu entdecken, wie unerquicklich unsere normale Lebensweise ist, wenn wir entdecken, dass es da noch mehr gibt, dann geschieht es im dritten Auge, in diesem Chakra hier und es ist ganz leicht sich dort zu verlieren und sich dort ein Fantasie-Zuhause einzurichten.

Wenn wir aber mit der Aufmerksamkeit hier hochgehen, dann ist es, als würde man den Gedanken und jeglicher Fantasie entkommen. Es ist für mich eine rein körperliche Angelegenheit. Meine Aufmerksamkeit ist hier, ich spüre diese Körperstelle. Ich stelle mir nichts vor, ich stelle mir keinen Himmel vor, ich stelle mir keinen Zustand vor, der schöner ist als der, den ich sonst habe. Es ist eine ganz banale, ganz simple körperliche Übung, meine Aufmerksamkeit auf dieser Stelle zu haben. Und sobald ich merke, dass ich in Gedanken bin, seien es unangenehme, seien es mühsame oder schöne Gedanken, lasse ich die sofort los und gehe wieder zurück an diese Stelle dort oben an der obersten Stelle meines Kopfes. Und dann ist es, als würde ich ganz automatisch, ohne dass ich irgendwas denke, ohne dass ich irgendetwas will, ganz allmählich entkoppelt werden von dem Körper und seinen Gedanken und seinen Wünschen und seinen Fantasien und dieser Welt. Und doch spüre ich meinen Körper, ich spüre diese Stelle, ich bin ganz da, ich bin nirgendwo anders, ich fliege nicht weg, ich bin nicht in irgendeiner esoterischen Welt, von der ich gehört habe oder die ich mir ausmale.

Ich bin verwurzelt in meinem Kronenchakra, in dieser körperlichen Stelle. Und dann ist es so, als würden dann… manchmal habe ich dann das Gefühl, als würde ich darüber hinausgehen in eine andere Welt, in den Himmel sozusagen. Und dann werde ich sofort misstrauisch. Mein Instinkt sagt mir: ups, da stimmt etwas nicht. Ich bin doch wieder nur in Gedanken, schöne Gedanken, die mir vormachen, dass ich jetzt… „aah, jetzt bin ich in einem wunderbaren Raum“… Und ich kehre sofort zurück zum Kronenchakra, sofort zurück zu dieser Stelle, hier, diese körperliche Stelle, nichts Esoterisches, nichts Spirituelles, direkt spürbar. Und dann bekomme ich mit der Zeit das Gefühl, als wäre ich weder unterhalb des Kronenchakras, also weder bin ich im Körper oder in den Gedanken, noch bin ich irgendwo darüber, irgendwo, wo ich wegfliege, unkontrolliert, ungeerdet, was sich ganz schön anfühlen kann, aber was in Wirklichkeit doch nur Gedanken und Fantasie sind in einer Verkleidung. So spüre ich das, so nehme ich das wahr.

Für mich ist es so, dass ich bewusst mit meiner Aufmerksamkeit entweder hier sein kann oder ich bin in Gedanken, ich kann nicht darüber hinausgehen, das ist mir nicht möglich. Ich sprach vorhin davon, dass das Kronenchakra für mich die Tür zum Himmel ist. Und jetzt sagte ich ja die ganze Zeit, dass ich zwar im Kronenchakra ruhen kann, so gut ich eben kann, bei jeder Meditation ist es anders, jeden Tag ist es anders… aber dass ich nicht darüber hinausgehen kann. Denn wenn ich darüber hinaus gehe, dann gehe ich in Wirklichkeit zurück in meine Gedanken, in meine Vorstellung, in meine Fantasie.

Für mich ist es so, dass ich bis zu dieser Stelle gelangen kann mit meiner Aufmerksamkeit. Hier kann ich her, und da ist Endstation, mehr kann ich nicht tun. Und wenn ich das akzeptiere, wenn ich dort ruhe ohne den Wunsch, darüber hinauszugehen, dann entspannt sich etwas, dann beginne ich wirklich dort an dieser Stelle anzukommen. Und ich spreche so ausführlich darüber, weil ich immer wieder überall um mich herum höre und sehe, wie die Menschen sich etwas vorstellen, was der Himmel wäre, was Glück wäre, was… Es gibt so viele Berichte und Bücher über irgendwelche anderen Sphären, in die man gelangen kann, und ich möchte jetzt die Erfahrung von Menschen, die das haben, nicht schmälern, aber ich habe sie nicht. Ich spreche von meiner Erfahrung und von meinem Instinkt, der mir sagt, was für mich zuträglich ist und was für mich nicht zuträglich ist. Und ich habe selbst erlebt mit Menschen, wie sie ganz starke innere Erfahrungen hatten, die sich aber für mich eigentlich angefühlt haben wie Fantasie, wie ein Verstandestrip.

Im Grunde ist es für mich so, dass ich weiß, dass ich mir selbst nicht trauen kann, ich kann mir selbst und meiner Wahrnehmung nicht trauen, und deswegen schätze ich die Samarpan-Meditation so sehr. Sie ist für mich ein Rettungsanker, dieser Punkt hier. Wenn ich dort ruhe, dann weiß ich: ich bin an einer sicheren Stelle. Ich bin weder verloren in der Welt noch verloren in den Gedanken, noch bin ich verloren in irgendeiner Fantasiewelt, die doch wieder nur Gedanken sind, gespiegelt einfach in die andere Richtung.

Und Swamiji, mein indischer Guru, der diese Samarpan-Meditation zu uns bringt, er erklärt uns, was wir in dieser Meditation tun sollen. Und er sagt: „Richte deine Aufmerksamkeit auf das Kronenchakra.“ Und da bleibt sie eine halbe Stunde lang. Da bleibt sie natürlich nicht. Sie geht sofort zurück in den Körper, in die Gedanken, in die Fantasie. Aber die Anweisung ist, einfach immer wieder zu dieser Stelle zurückzukehren. Swamiji sagt nicht: „Gehe ins Kronenchakra und dann öffnet sich etwas, und dann gehst du darüber hinaus.“ Das sagt er nicht, er sagt: „Geh dorthin an diese Stelle, und da bleibst du.“

Aber wie ist das denn jetzt mit dem Himmel? Ich habe ja gesagt: für mich ist das das Tor zum Himmel, die Tür zum Himmel, die Pforte zum Himmel. Warum sage ich das? Für mich ist es, als wäre das eine Tür, die ich nicht öffnen kann und die ich auch nicht öffnen darf. Wenn ich diese Tür öffne, dann öffne ich etwas anderes, aber nicht diese Tür. Dann tue ich etwas. Dann ist es doch wieder nur mein Geist, doch wieder nur meine Gedanken, mein Hirn, das irgendetwas tut, und dann bin ich sofort wieder - ob ich es merke oder nicht - in Vorstellungen.

Jesus sprach davon. Er sagte an einer Stelle: wir setzen uns an die Tür zum Tempel, dort sitzen wir. Und das gefällt mir. Es ist für mich, als würde er vom Kronenchakra sprechen, und es gibt viele Stellen im Neuen Testament, wo ich das Gefühl habe, Jesus erklärt uns eigentlich das Kronenchakra, ohne dass er dieses Wort je verwendet hat, weil die Menschen um ihn herum das nicht verstanden hätten. Die Menschen haben noch nicht mal das Wort „Gedanken“ gekannt, ganz einfache Menschen. Er sagt: „Setze dich an die Tür des Tempels, dort sitze.“ Er sagt nicht: „Geh in den Tempel.“ Er sagt: „Setz dich an die Tür.“ Hineingehen kannst du nicht, das ist dir nicht möglich. Wenn du in den Tempel gehst, dann gehst du nicht in den Tempel, dann gehst du in Wirklichkeit woanders hin. Und ich bin mir sicher, er sprach genau von diesem Phänomen.

Ich kann mich an die Tür setzen, hier, ich kann mich an die Himmelspforte setzen, ich kann meine Aufmerksamkeit auf das Kronenchakra richten, da ruht sie. Darüber hinaus kann ich nichts tun. Und wenn ich dort sitze und immer wieder dorthin zurückkehre… und wenn ich das Gefühl habe, ich flieg weg, ich bin mit meiner Fantasie in irgendwelchen wunderschönen Gedanken, wunderschönen Sphären, dann ziehe ich sie nach unten wieder zurück ins Kronenchakra und dann bleibe ich da.

Ich bleibe da immer wieder. Ich setze mich immer wieder einfach nur an die Pforte, einfach nur an die Tür des Tempels. Und wenn ich das mache, immer wieder, dann geschieht etwas ganz Erstaunliches. Dann ist es, als würde ich um mich herum ganz allmählich, ohne dass ich irgendwo anders hingelange… meine Aufmerksamkeit ist auf dem Kronenchakra, ich spüre diese Stelle meines Körpers, ich spüre mich immer noch verwurzelt mit der Erde durch dieses Chakra, ich bin ganz da, ich gehe nicht von dieser Stelle weg… aber es ist, als ob um mich herum ganz allmählich ein Raum entsteht, ein Gefühl entsteht, eine Energie entsteht, die ganz bemerkenswert ist.

Um es bildlich auszudrücken: es ist, als wenn ich einfach nur an der Tür zum Tempel sitze und der Versuchung, in den Tempel selbst hineinzugehen, widerstehe, denn das wäre Fantasie… wenn ich einfach nur an dieser Tür sitze, dann kommt der Tempel zu mir, dann umhüllt mich der Tempel von ganz allein. Die Tür kann ich nicht öffnen. Die Tür geht nicht auf. Aber das, was hinter der Tür ist, ist plötzlich um mich herum, als würde ich, der ich dort sitze, einfach in den Tempel hineingetragen werden, inklusive Tür. Ich sitze immer noch vor der Tür, aber ich bin plötzlich da, ohne dass ich etwas tue, ohne dass ich mich irgendwohin bewegt oder begeben hätte. Und das fühlt sich für mich ganz geerdet, ganz sicher, ganz hier an, und das gefällt mir. Und es ist ein Zustand, der ganz subtil ist, aber doch wahrnehmbar und unvergesslich und der immer wieder kommt, wenn ich einfach auf diese Weise meditiere und mich weigere, der Versuchung nachzugeben, weiterzugehen.

Ich verlasse meine Gedanken, ich achte nicht auf meinen Körper, ich gehe an diese Stelle, die zum Körper gehört, und da bleibe ich und von da gehe ich nicht weg. Ich verlasse den Körper nicht, ich gehe nicht woanders hin, denn dieses Woanders ist doch nur wieder Teil von mir, nur wieder Teil meiner Gedanken, meiner Fantasie, meiner Vorstellung. Aber ich verankere mich an dieser körperlichen Stelle, an diesem Kronenchakra, da bleibe ich mehr und mehr, immer mehr.

Und dann kommt das, was ich Himmel nenne, oder Jesus sprach vom Tempel, vom Reich Gottes, vom Haus Gottes… der Himmel kommt zu mir, der Himmel umgibt mich, ohne dass ich irgendetwas tue, ohne dass ich irgendwo hingehe. Ich bin immer noch ganz hier. Und wenn ich am Schluss die Augen öffne nach der halben Stunde meditieren, dann bin ich mit meiner Aufmerksamkeit immer noch ganz hier, ganz da, so wie jetzt, wenn ich mit dir spreche. Ich bin hier, ich sitze hier, ich spreche hier, ich habe meine Aufmerksamkeit gerade auf dem Kronenchakra, aber ich bin ganz hier. Und doch umgibt mich etwas. Es umgibt mich eine Energie, ein Raum, der nicht von hier ist, aber ich bin hier. Und so fühle ich mich sicher, geerdet und doch im Himmel, beides gleichzeitig.

Und es gibt viele Mystiker, die immer wieder davon sprechen: beides gleichzeitig, das ist essenziell, das ist wichtig, das ist der Weg. Osho, der indische Mystiker Osho, der früher Bhagwan hieß, er sagte „Roots and Wings“, Wurzeln und Flügel. Verwurzelt sein und gleichzeitig im Himmel, aber nicht weggehen von hier. Die Füße bleiben auf dem Boden, die Aufmerksamkeit bleibt im Kronenchakra, bleibt mit dem Körper, das sind für mich die Füße auf dem Boden, die Aufmerksamkeit im Kronenchakra, nirgendwo sonst. Und dann öffnet sich der Himmel, der ist dann plötzlich da, überall um mich herum. Und von außen sieht es völlig normal aus, keiner denkt: Was ist denn das für ein esoterischer Spinner, was macht denn der da? Es ist ganz subtil, ganz still, total normal und doch von einer Qualität, die himmlisch ist, wirklich.

Und ich möchte in diesem Video diese zwei Punkte rüberbringen: dass es in dieser Meditation darum geht, an diese Grenzstelle zwischen den Welten zu gehen, dieser Fluchtpunkt, der uns hilft, unsere normale Identifikation mit dem Körper, mit den Gedanken, mit der Welt, der zu entsagen, aber nicht weiter zu gehen in eine andere Welt, die doch wieder nur unsere Fantasie ist, sondern wir bleiben einfach genau an dieser Stelle. Das ist das eine, was ich rüberbringen möchte und ich finde das ist eine ganz wichtige Sache. Denn so viele Menschen missverstehen, was sie hören von den Gurus, von den Meistern. Es geht eben nicht darum, mit den Gedanken dieser Welt zu entfliehen, denn da entflieht man in die Gedanken hinein, und das führt zu nichts Gutem, das führt zu Problemen. Man gerät wirklich in psychische Probleme, man gerät in eine Fantasiewelt, in eine Psychose, und darum geht es bei dieser wahren Meditation eben gerade nicht.

Die meisten Menschen haben gegenüber Meditation eine gewisse Voreingenommenheit, weil das, was sie über Meditation gehört haben, so klingt, als wäre es eine Flucht, und viele Menschen machen es auch so. Ganz viele Dinge, die als Meditation verkauft werden, sind in Wirklichkeit Gedankenreisen, und so etwas will ich nicht machen. Die Samarpan-Meditation ist ein Anker, ein ganz schwerer kräftiger Anker, der dich hier verankert, hier, hier verbunden mit der Erde, verbunden mit dem Körper, und doch löst es deine Identifikation mit dem Körper auf. Aber du bist sicher, du bist verankert, du stellst dir nichts vor, du willst nirgendwohin. Es ist eine rein körperliche Angelegenheit, nichts Geistiges, und das ist wichtig.

Und der zweite Punkt, den ich rüberbringen möchte, ist eben dieser Punkt: dass diese Tür, an der wir da sitzen, die öffnen wir nicht selber, und wir warten auch nicht darauf, dass sie sich öffnet. Wir lassen auch diesen Wunsch los. Wir sitzen einfach da im Kronenchakra, und das ist es. Und damit sind wir zufrieden, weiter wollen wir nicht, da bleiben wir, die Füße auf dem Boden. Und der Himmel, der dann geschieht, von selbst, allmählich, das ist der wahre Himmel, der, der hier zu uns auf die Erde kommt.

Das ist das Einmalige und das Einzigartige an der Samarpan-Meditation. Sie hilft uns, der Identifikation mit dem Körper und der Welt zu entkommen, und hilft uns gleichzeitig, verwurzelt zu bleiben, hier zu bleiben und nicht wegzufliegen in Fantasie, in Gedanken. Und deswegen werde ich dieses Video so nennen, wie es jetzt heißt: „Eine Tür, die du nicht öffnen kannst.“ Vielleicht nenne ich es sogar: „Eine Tür, die du nicht öffnen darfst.“

Es ist, als müsstest du den Wunsch loslassen, in den Himmel kommen zu wollen. Du gehst mit deiner Aufmerksamkeit hierhin, und damit bist du zufrieden, alles andere ist dir egal. Wenn du irgendeinen Wunsch hast, der darüber hinausgeht, dann wird das Fantasien befeuern, dann gehst du davon weg.

Der Himmel, der kommt, aber er kommt von selber, ganz allein, ganz von selbst, automatisch, mit der Zeit. Je stärker unsere Fähigkeit wird, unsere Aufmerksamkeit auf dem Kronenchakra ruhen zu lassen und eben nicht in die Gedanken zu gehen… was da passiert ist: unsere Fähigkeit, verwurzelt zu bleiben nicht zu denken… in dem Maße, wie diese Fähigkeit steigt mit den Jahren, in dem Maße kommt langsam von selbst der Himmel zu uns.

Gott ist sehr weise. Er gibt uns nur so viel Himmel, wie wir ertragen können ohne wegzufliegen, ohne den Bodenkontakt zu verlieren. Und das ist wichtig, sonst sind wir nämlich nicht im Himmel, sondern in einem vorgestellten Himmel, und das ist die Hölle. Du setzt dich also an die Tür zum Tempel, setzt dich an die Himmelpforte, das hier, das Kronenchakra. Und damit bist du am Ziel, da setzt du dich hin. So meditierst du, und nach der Meditation kannst du mit der Aufmerksamkeit dort bleiben oder immer wieder dorthin zurückkehren, während des ganzen Tages, immer wieder. Aber damit bist du verwurzelt im Leben, in deiner Tätigkeit, die du gerade machst, beim Abspülen, beim Arbeiten, beim Lieben, beim Sprechen.

Alles andere geschieht von selbst, so sagt Jesus… alles andere geschieht von selbst und muss von selbst geschehen. Wenn du es tust, dann ist es etwas anderes. Ich hatte mein Leben lang eine tiefe Abneigung gegen alles Esoterische, ich witterte immer, dass es in Wirklichkeit… es gibt dieses amerikanische Wort Mindfuck und es gefällt mir, es ist in Wirklichkeit Mindfuck, wirklich. Man macht sich selbst etwas vor. Aber wenn man einem wahren Meister, einem wahren Guru begegnet, dann hat der oder die eine ganz andere Qualität.

Ich erinnere mich… meine Mutter, eine ganz besondere Frau, die begegnete zu einer Zeit, wo Meditation und Gurus und Meister im Westen etwas völlig Unbekanntes war, für die meisten Menschen zumindest… und die begegnete, ich war… ich glaube ich war etwa 13 Jahre alt, da begegnete sie ihrer spirituellen Meisterin und zwar dort, wo sie lebte: in Deutschland. Und sie hat nie viel darüber gesprochen, sie hat uns Kinder damit vollkommen in Ruhe gelassen. Das war einfach eine ganz private Sache nur für sie, nur für meine Mutter, aber einige Jahre später begegnete ich dann einmal dieser Meisterin. Ich wollte das gerne. Ich wollte einmal wissen, was da passiert und was… ich hatte ja selber überhaupt gar keine spirituelle Vorbildung, ich wusste nichts von diesen Dingen, ich wollte eigentlich auch gar nicht viel darüber wissen, aber ich war einfach neugierig.

Und dann begegnete ich dieser Meisterin. Und was ich da wahrnahm, war einfach nur ein Raum von Glücklichsein, ein vollkommen unbeschwertes himmlisches Glücklichsein. Aber ich nahm nichts Esoterisches wahr, ich nahm nichts Abgehobenes wahr, ich fühlte nur ganz wahrhaftiges, geerdetes, normales, echtes, himmlisches Glücklichsein. Ich versuche gerade etwas auszudrücken, was sich schwer in Worte fassen lässt: ganz geerdet, ganz hier, ganz echt, ganz greifbar, ganz auf der Erde, ja, in solchen Menschen kommt der Himmel wirklich auf die Erde. Wir stellen uns oft vor: dann entdecke ich andere Sphären und da gibt es ja so viele tolle Geschichten…

Der wahre Himmel ist für mich der Himmel, der zu mir auf die Erde kommt, hierher, während ich hier bin. Und das macht die Samarpan-Meditation. Ich sprach eben davon… ich hatte mein Leben lang eine Abneigung gegen alles Esoterische, alles, was danach schmeckte, als sei es Fantasie in Wirklichkeit. Und es ist nicht nötig. Du brauchst keine Fantasie, um in den Himmel zu kommen. Du brauchst keine Gedanken, du brauchst dir nichts vorzustellen. Du bist einfach hier, und der Himmel kommt zu dir, in dein Leben, in dich hinein, während du hier bist. Du musst nirgendwo hingehen.

Das ist für mich der einzige gangbare Weg, der einzige Weg, der sich sicher, echt, vertrauenswürdig anfühlt, und deswegen kann ich ihn gehen, deswegen kann ich diese Meditation machen. Und deswegen nenne ich alle meine Videos gleich im Vorspann: der Himmel ist zum Greifen nah. Er ist zum Greifen nah. Ich kann mit meiner Hand aufs Kronenchakra, das ist die Pforte, und nichts weiter ist nötig. Wir sitzen einfach dort an dieser Pforte zum Himmel, aber du gehst nicht hindurch, du brauchst nicht hindurchzugehen, darum geht es nicht. Wenn du deine Aufmerksamkeit aufs Kronenchakra richtest, dann hast du alles getan, was du als Mensch tun musst.

Das Einzige, was du jetzt noch tun musst, ist da sitzen bleiben und nicht mehr von da weggehen, geduldig sein für immer. Alles wird sich ändern, ganz allmählich, von selbst. Das klingt so einfach. Aber diese subtilen Wünsche, in eine bessere Welt zu entschweben… Es ist, als würde etwas in uns uns verführen wollen: „was hast du deine Aufmerksamkeit auf dieser körperlichen Stelle? Das führt doch zu nichts, das ist doch langweilig, da gibt es viel Besseres.“

Jesus, den ich so liebe, der war so geerdet. Und da gibt es eine Stelle in der Bibel, da heißt es: er stand auf dem Dach des Tempels… hier, da stand er. Wahrscheinlich hat er gerade meditiert oder gebetet. Er stand an dieser Stelle, die einzige Stelle, wo wir sein müssen. In der Überlieferung heißt es: er stand auf dem Dach des Tempels, und der Teufel sprach zu ihm. Der Teufel in der Bibel sind die Gedanken. Der Teufel sprach zu ihm: „wirf dich in die Lüfte, spring hinab, die Engel werden dich auffangen und davontragen. Bleib doch nicht hier auf dem Dach sitzen, das ist doch langweilig. Flieg los! Gott wird dich auffangen und tragen.“ Nein, das wird er nicht. Du wirst im Wahnsinn enden, du wirst in der Psychiatrie enden oder in einem schlechten Traum oder in der Fantasie.

Nein, wir bleiben da sitzen, da stehen wo wir sind. Und Jesus sagte in dieser überlieferten Geschichte: „Teufel, geh hinter mich!“ Das ist ein Bild, was Jesus sagte: er wendet sich ab vom Teufel, er dreht sich um, er wendet sich ab. Du meditierst, du hast deine Aufmerksamkeit auf dem Kronenchakra, an der Tür zum Tempel, du sitzt auf dem Dach des Tempels, und dann kommen die Gedanken: „Ah, ja, jetzt, jetzt gehe ich in den Himmel.“ Und du sagst: Nee, nee, vergiss es, ich bleibe hier.

Und meine Erfahrung, meine ganz persönliche Erfahrung, die ich immer wieder mache, ist: immer wenn ich dann wieder hierher komme, mich herunterziehe auf diese Stelle, immer wieder, dann kommt der Himmel ganz von selbst, um mich herum, überall, obwohl ich ganz verwurzelt, ganz direkt geerdet hier bin und nirgendwo anders, verbunden mit dem Körper, umgeben vom Himmel. Es ist sehr schwer, über diese Dinge zu sprechen. Ich weiß auch überhaupt nicht, ob das irgendeine Art von Sinn macht, das, was ich gerade sage.

Meine Erfahrung ist, dass sich so etwas durch Gefühle überträgt. Wenn Swamiji von diesen Dingen spricht, dann verstehe ich ihn meistens gar nicht, weil er meistens Hindi spricht und es nicht immer eine englische Übersetzung gibt, die ich dann verstehe. Aber es kommt trotzdem irgendwie bei einem an, und vielleicht bleibt auf diese Weise etwas von dem, was ich hier berichte, bei dir hängen, irgendwo in dir drin als Gefühl… als Wissen: Ah, ja, ich weiß, wovon er spricht. Und dann hat dieses Video seinen Sinn erfüllt, seinen Zweck.

Ich möchte dich dazu ermutigen, diese Meditation zu machen. Und ich möchte dich dazu ermutigen, hier zu bleiben. Ich möchte dir sagen, dass nichts Esoterisches notwendig ist; dass man sich nichts vorzustellen braucht und auch nicht sollte; dass das, wovon Jesus sprach, das, wovon Swamiji spricht, etwas ganz Natürliches, Echtes, Geerdetes ist, was mit diesem Leben hier zu tun hat, etwas, was sicher ist, tragfähig, was nichts mit anderen Welten zu tun hat, nichts mit irgendwelchen esoterischen Geschichten, hier.

Aber wir müssen immer wieder diesem Teufel den Rücken kehren, immer wieder, dieser Verführung: „Ah, diese himmlischen Welten, die da warten und die mich davon tragen.“ Die kommen schon, die himmlischen Welten, aber auf eine andere Weise. Und man kann den Unterschied ganz leicht spüren, wenn man bereit ist, diese ganzen Wünsche loszulassen; wenn ich zufrieden damit bin, einfach hier zu sein; wenn ich zufrieden bin da, wo ich bin. Das ist ganz wichtig, diese Akzeptanz: ja, da wo ich bin, egal wie sehr ich es nicht mag, hier bleibe ich. Dann bist du sicher. Dann kannst du einfach hier ruhen. Du bist nicht anfällig für die ganzen Fantasien, die aus dem Geist entspringen und die uns scheinbar davontragen wollen, aber doch nur wieder zurück in die Gedanken, zurück in die Hölle führen.

Ja, du setzt dich an die Tür, an die Pforte zum Himmel, aber du machst sie nicht auf, du willst nicht hindurchgehen. Das ist das Geerdete. Und du gehst dort nicht weg. Und doch kommt der Himmel zu dir.

Danke fürs Zuhören.

Ich liebe dich.