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Ein Leben ohne Fragen

Über die Natur des spirituellen Weges.

Für viele ist das Leben kompliziert und eine Last. Man hat das Gefühl, nie zu wissen, was richtig ist in diesem Augenblick. In diesem Video geht es um den Ausweg aus dieser Hölle, und um den Weg zum Frieden und zum Himmel.

Über dieses Video:

Ich liebe die einfachen, praktischen Fragen über das Leben – denn wenn man genauer hinsieht, entdeckt man gerade in ihnen das Geheimnis des Lebens und des Glücks.

So war es auch mit den Fragen in diesem Video: ist es kontraproduktiv, wenn ich meiner Lust Raum gebe, wo ich doch auf dem spirituellen Weg bin? Sollte ich anderen helfen, oder stattdessen auf mich achten?

Im Grunde geht es stets um dasselbe: woher weiß ich, was jetzt richtig ist? Was kann mir ein Kompass sein, der mir den Weg weißt, damit ich das richtige entscheiden und tun kann, um mich hinterher gut und glücklich zu fühlen? Wie kann ich weise werden und endlich wissen, wie es geht?

Die Antwort auf diese Fragen ist überraschend, denn Weisheit ist so ganz anders, als man es sich vorstellt. Obwohl es um scheinbar weltliche Fragen geht, führt dieses Video in die Tiefen des Lebens und zurück bis zum Paradies und der Erschaffung der Hölle.

Links zu den Themen in diesem Video:

(weiter unten gibt es die vollständige Abschrift).

  1. So ist das Leben: nicht ernst

  2. Ist es kontraproduktiv, der Lust Raum zu geben?

  3. Wie der spirituelle Weg funktioniert

  4. Weder Wollen noch nicht Wollen

  5. Veränderung geschieht durch Erleben

  6. Das Hindernis ist nicht die Sexualität

  7. Wie spirituelles Reifen geschieht

  8. Weder ein Problem noch wichtig für mein Glück

  9. Helfe ich aus Freude oder Pflichtgefühl?

  10. Dieses Lernen wird immer feiner, tiefer, subtiler

  11. Die Gefühle und Gedanken nicht ernst nehmen

  12. Wir nehmen uns selbst unglaublich ernst

  13. Was richtig und falsch ist, spielt keine Rolle

  14. Wenn man nichts sagen kann

  15. Unschuld und Reinheit

Vollständiger Text zum Mitlesen:

Guten Morgen.

Heute Morgen bin ich irgendwie ganz besonders vergnügt und entspannt.

Als ich heute Morgen meditierte,

So ist das Leben: nicht ernst

Da habe ich mich plötzlich erinnert an das, was Jesus einmal sagte. Er sagte: Lasst Kinder um mich sein.

Irgendwie so etwas... vielleicht erinnere ich es auch falsch, aber diese kindliche Qualität, das ist für mich: nicht ernst sein. Und so ist das Leben: nicht ernst. Und jeder von uns kennt das, dieses Gefühl im Innern, wenn der Ernst abwesend ist.

Dann ist alles gut.

Jeder von uns kennt das, dieses Gefühl im Innern, wenn der Ernst abwesend ist.

Dann ist alles gut.

Und das gilt ganz besonders für den spirituellen Weg, für diesen Weg nach innen; für diesen Weg in den Himmel, wie ich es sehr gerne nenne. Und gerade da neigen wir dazu, ganz besonders ernst zu sein; es ganz besonders wichtig zu nehmen. Und natürlich ist es in gewisser Weise wichtig, denn man entdeckt irgendwann: "Ah, das ist, warum ich hier überhaupt da bin in diesem Leben. Deswegen lebe ich überhaupt; deswegen bin ich überhaupt in diesen Körper gekommen."

Aber mit Ernst geht das Ganze nicht.

Ein Mystiker, ein Weiser – Osho –, sagte einmal: "Ernst ist die einzige Sünde", und das stimmt.

Ja, also: egal was du tust, und ganz besonders wenn du meditierst... Sobald du merkst: "Oh, ich nehme das aber sehr ernst", dann entspanne ein wenig.

Dann bist du auf dem richtigen Weg. Dann gehst du in die richtige Richtung. Ja, ich möchte heute ein Video machen, in dem ich wieder Fragen beantworte. Mal schauen, wie weit ich komme. Ich fange einfach, wie immer, mit der ersten an, und es geht um ein Thema, das wir Menschen ganz besonders ernst und wichtig nehmen, nämlich um Sexualität.

Sobald du merkst: "Oh, ich nehme das aber sehr ernst", dann entspanne ein wenig.

Dann bist du auf dem richtigen Weg.

Dann gehst du in die richtige Richtung.

Und bei diesem Thema ist es so, dass wir oft nicht nur glauben, Sexualität sei wichtig, sondern wenn wir dann irgendwann beginnen, uns nach innen zu wenden und unsere Seele zu entdecken, auf dem spirituellen Weg zu sein, dann glauben wir: Sexualität ist ganz besonders hinderlich. Und alles, was mit Sexualität zu tun hat, wenn es Spiritualität geht, ist ganz besonders aufgeladen mit Bedeutung.

Entweder glauben wir, es sei ein Problem, und wir glauben: weil wir uns immer noch lustvoll fühlen, hätten wir ein Problem. Oder wir glauben, Sexualität wäre ganz besonders wichtig und notwendig auf dem Weg, auf dem spirituellen Weg. Aber auch da gilt: ohne Ernst geht es besser. Und jetzt lese ich einfach einmal die erste Frage vor.

Ist es kontraproduktiv, der Lust Raum zu geben?

"Geliebter Mikael, ich meditiere seit einigen Jahren. Das hat Auswirkungen auf mein Sexualverhalten. Bei Sex oder Selbstbefriedigung richte ich mich auf den Moment aus. Ich erlebe die Energie im Körper, wenn möglich mit der Aufmerksamkeit auf dem Kronenchakra. Die Schmerzen, die ich danach früher hatte, als ich noch in Phantasien schwelgte, sind so nicht mehr vorhanden. Gleichzeitig habe ich weiterhin ein Bedürfnis, in der Regel mindestens einmal in der Woche zu ejakulieren.

Es ist aber dann nicht so, dass ich sage: 'Ich nehme die Kräfte wahr, aber ich folge dem Glaubenssatz, dass ich kommen muss, nicht mehr. Ich weiß, dass ich das nicht brauche.' Nein, so ist es nicht. Ich will schon Ejakulation und Befriedigung, die mir auch danach guttut, wenn ich sie achtsam herbeigeführt habe. Dennoch gehe ich doch durch die Meditation den Weg zur Auflösung der Identifikation mit dem Körper. Wenn ich das wirklich von Herzen will, ist es dann aus deiner Sicht nicht kontraproduktiv, wenn ich gleichzeitig meinem Körperbedürfnis und meiner Lust Raum geben will?"

Danke. Danke für diese Frage.

Wie der spirituelle Weg funktioniert

Dieser spirituelle Weg, das ist ein ganz besonderer Weg. Dieser Weg funktioniert anders als die Wege im praktischen, äußeren Leben.

Der spirituelle Weg funktioniert folgendermaßen: Je mehr ich hier bin, desto schneller komme ich weiter. Je mehr ich einfach so bin, wie ich bin, desto schneller entwickle ich mich und reife, und wachse, und verändere mich.

Und andererseits: wenn ich mich verändern will, geschieht keine Veränderung. Wenn ich wachsen möchte, reifer sein möchte, klüger sein möchte, dann geschieht das alles nicht. Das ist das Besondere des spirituellen Weges. Es ist so: diesen Weg nach innen, dieses Tor nach innen, das gibt es nur hier – da, wo ich jetzt gerade bin.

Diesen Weg nach innen, dieses Tor nach innen, das gibt es nur hier –

da, wo ich jetzt gerade bin.

Und das meine ich ganz praktisch, ich meine es ist nicht so als esoterische Metapher. Sobald ich nichts anderes mehr will als einfach nur hier sein... sobald ich nichts anderes mehr will, als einfach nur so sein, wie ich jetzt gerade bin, nur dann sehe ich diesen Weg vor mir.

Sobald ich nichts anderes mehr will als einfach nur hier sein...

sobald ich nichts anderes mehr will,
als einfach nur so sein,
wie ich jetzt gerade bin,

nur dann sehe ich diesen Weg vor mir.

Und wir haben diese Vorstellungen, was alles dazu gehört, wenn ich mein Ziel im Leben erreichen möchte: das, was der Fragesteller gerade so schön gesagt hat. Irgendwann entdecken wir, was uns wirklich wichtig ist. Wir möchten das entdecken, was uns wahrhaftig im Innern zufriedenstellt; was uns wahrhaftig glücklich macht. Und zwar nicht nur für einen Moment, wie ein Orgasmus zum Beispiel, sondern für immer.

Und dann entdecken wir diesen spirituellen Weg, auf dem die Identifikation mit dem Körper, mit diesem äußeren Leben, sich allmählich auflöst. Dann kennen wir sozusagen die Richtung.

Aber das ist etwas, was wir nicht tun können – das ist das Paradoxe an diesem Weg. Wir entdecken die Richtung; wir wissen, wo es hingeht. Wir wissen, in welche Richtung wir schauen. Und dann: einfach nur hier sein; einfach nur da sein, wo ich jetzt bin – das erscheint paradox.

Aber so funktioniert dieser innere Weg.

Wir entdecken die Richtung; wir wissen, wo es hingeht. Wir wissen, in welche Richtung wir schauen.

Und dann: einfach nur hier sein; einfach nur da sein, wo ich jetzt bin –
das erscheint paradox.

Aber so funktioniert dieser innere Weg.

Weder Wollen noch nicht Wollen

Und ganz praktisch heißt es: ich erlebe alles, was ich erlebe. Ich tue das, was ich tue, ich spüre das, was ich spüre, einschließlich Lust auf Sex oder Lust auf Selbstbefriedigung, Lust auf Orgasmus oder Lust auf Essen oder Trinken oder was auch immer; Lust auf all die Sachen, die wir irgendwie für verkehrt halten.

Und dann das zu erleben, das zuzulassen – aber mit Bewusstheit.

Und ich mache das genauso wie der Fragesteller. Ich versuche, immer wenn ich mich daran erinnere, mit meiner Aufmerksamkeit hier im Kronenchakra zu sein – das, was man während der Samarpan-Meditation jeden Morgen für eine halbe Stunde praktiziert –, aber nicht, damit ich dann bestimmte Sachen nicht mehr tun muss oder möchte, sondern, damit ich alles, was ich tue, und damit ich alles, was ich bin, so bewusst wie möglich erleben und sein kann, ohne jeden Wunsch, das jetzt anders haben zu wollen.

Ohne diesen Hintergedanken: "Ja, dann wird es sich verändern, wenn ich es so mache." Nein. Du weißt nicht, was sich verändern soll. Du weißt nicht, was sich verändern muss auf diesem Weg. Das geschieht alles von selbst.

Du weißt nicht, was sich verändern soll. Du weißt nicht, was sich verändern muss auf diesem Weg.

Das geschieht alles von selbst.

Ich sprach ja eingangs vom 'die Dinge so ernst nehmen', und für den größten Teil unseres Lebens ist Sexualität für uns ganz wichtig. Wir nehmen es unglaublich ernst. Und dann kommt der Punkt, wo wir das Gegenteil wollen. Dann wollen wir, dass Sexualität für uns nicht mehr wichtig ist, und dann nehmen wir diese Aufgabe ernst. Aber beides ist kontraproduktiv.

Das, was auf dem Weg nach innen ein Hindernis ist, ist nicht das, was wir tun, sondern es geht darum, was wir wollen.

Und wenn du einfach nur hier sein willst, alles akzeptieren, wie es ist, ganz gleich, was das ist, einschließlich des Wollens von Sex, dann geht die Tür auf – die Tür nach innen.

Wenn du einfach nur hier sein willst, alles akzeptieren, wie es ist, ganz gleich, was das ist, einschließlich des Wollens von Sex, dann geht die Tür auf –

die Tür nach innen.

Aber wenn du anders sein willst, Wenn du dich bemühst, spiritueller zu sein, wenn du dich bemühst, die Identifikation mit dem Körper jetzt los zu lassen, dann bleibt die Tür zu.

Veränderung geschieht durch Erleben

Ja, also, ganz praktisch, um auf deine Frage einzugehen – ich mache das so: wenn ich Lust verspüre, dann lasse ich die zu. Und wenn das bedeutet: "Ah, heute würde ich gern kommen, ich habe Lust auf Selbstbefriedigung", dann erlaube ich das. Und dann bin ich, so sehr ich nur kann, so gut ich nur kann, einfach hier. So sehr ich kann, bin ich dann nicht in Gedanken, sondern mit dem, was da gerade geschieht, und: wenn ich mich daran erinnere, bin ich dabei im Kronenchakra mit meiner Aufmerksamkeit. Dann ist es ganz besonders schön.

Und wenn ich Lust auf Sex habe, dann erlaube ich diese Lust. Was das dann praktisch bedeutet, sehe ich dann. Das ergibt sich dann irgendwie.

Und indem wir das zulassen, was ist, einschließlich all der Dinge, die wir in uns fühlen, einschließlich unserer Gelüste... indem wir das tun, dieses Zulassen, dieses Sosein, wie ich gerade bin in diesem Moment, dadurch geschieht etwas, ganz von alleine. Aber wir wissen nicht, was es ist.

Und dadurch geschieht, dass wir ganz allmählich, ganz langsam, diese Identifikation mit dem Körper verlieren, weil wir dadurch immer wieder und immer mehr entdecken: "Ah, das, was ich da will, das, was ich da tue, ja, das ist gut und schön, das macht Freude, es fühlt sich schön an"... Oder vielleicht erlebst du: "Ah, es macht keine Freude, es fühlt sich nicht schön an"... Und durch dieses Erleben verändert sich etwas in uns drin– durch das Erleben.

Das Hindernis ist nicht die Sexualität

Etwas nicht mehr zu wollen, spiritueller sein zu wollen, verändert nichts. Es verhindert Entwicklung. Es verhindert Reifen und Wachsen. Aber einfach wie ein Kind so sein, wie man jetzt gerade ist, ganz gleich, was man davon hält – das ist der beste Weg. Auch wenn es sexuelle Dinge geht – und ich weiß: da fühlt es sich ganz besonders verkehrt an. Ich weiß, der Kopf sagt: "Das passt doch überhaupt nicht zusammen. Du bist auf dem spirituellen Weg!"

Etwas nicht mehr zu wollen, spiritueller sein zu wollen, verändert nichts. Es verhindert Entwicklung. Es verhindert Reifen und Wachsen.

Aber einfach wie ein Kind so sein, wie man jetzt gerade ist, ganz gleich, was man davon hält –
das ist der beste Weg.

Aber es hilft nicht, zu versuchen, anders zu sein. Im Gegenteil.

Es hilft nicht, zu versuchen, anders zu sein. Im Gegenteil.

Das ist die Tragödie und das Drama um all die Mönche, die dieses falschverstandene... Die haben es ja alle nur gut gemeint, die wollten es richtig machen, und dann verleugnen sie ihre Sexualität, und sie versuchen mit allen Mitteln, keusch und rein zu sein.

Aber rein wird man nicht, indem man versucht, anders zu sein. Man wird das, indem man einfach, wie ein Kind, so ist, wie man ist, und das so lange erlebt, wie es eben passiert. Und je mehr Bewusstheit wir dazu bringen – zu dem wie wir sind –, ohne Bewertung, wie ein Kind... je mehr wir das können, desto reiner und leichter und leerer werden wir.

Je mehr Bewusstheit wir dazu bringen – zu dem wie wir sind –, ohne Bewertung, wie ein Kind... je mehr wir das können, desto reiner und leichter und leerer werden wir.

Das Hindernis ist nicht die Sexualität. Das Hindernis sind die Vorstellungen, wie ich sein sollte.

Das ist die Unreinheit, diese Gedanken, und wenn die verschwinden und ich mir einfach gestatten kann, so zu sein, wie ich bin... mich so zu fühlen, wie ich bin, dann werde ich immer leerer. Dann verschwindet die Identität. Diese falsche Identität, dieses falsche 'ich', dieses mit dem Körper verhaftet sein, entsteht aus all diesen Gedanken.

Deine Frage berührt mich total, und ich weiß nicht, ob ich jetzt dazu etwas Hilfreiches gesagt habe. Mir fällt noch etwas an, dass Swamiji. mein Guru, dazu gesagt hat. Er hat ja diese Autobiografie geschrieben, wunderschön zu lesen, und in diesen sechs Büchern der Autobiografie erwähnt er es immer wieder an verschiedenen Stellen, dass das Unterdrücken von Sexualität kontraproduktiv ist. Er sagt das noch viel drastischer. Er sagt nicht nur, dass es kontraproduktiv ist, er sagt: das ist ein Problem, wenn man das macht, das führt zu nichts Gutem.

All das, was man da versucht, nicht mehr zu haben, obwohl es da ist, wird sich irgendwann seine Bahn brechen. Es ist kein guter Weg, solche Dinge zu unterdrücken. Und was heißt unterdrücken? Eben diese Gedanken, die der Fragesteller hier anspricht, dieses: "Sollte ich denn nicht, wenn ich auf dem spirituellen Weg bin, so etwas nicht mehr wollen? Ist es denn nicht kontraproduktiv, dass ich jetzt meiner Lust Raum gebe, wo ich doch auf dem spirituellen Weg bin?" Das ist der Anfang von Unterdrücken der Dinge, die sind; die da sind; die in mir sind.

Wie spirituelles Reifen geschieht

Und in der Autobiografie von Swamiji habe ich an verschiedenen Stellen gelesen, wie die Gurus, denen Swamiji im Himalaya begegnet ist, ihm auch davon erzählt haben.

Sie haben ihm erzählt: wir sind – jeder Guru auf seine Weise, und ganz unabhängig von allen anderen, die sind da ja ganz allein dort irgendwo in den Höhen des Himalayas... Aber diese Gurus, denen er begegnete, haben ihm eigentlich immer wieder das Gleiche gesagt, sie sagten: "Ich bin irgendwann aus der Gesellschaft heraus, weil ich dachte, dieser Drang von mir, den Frauen Aufmerksamkeit zu geben, und diese Lust, die sei das Problem."

Und dann haben sie irgendwann entdeckt: das stimmt nicht. Das ist nicht das Problem.

Aber wir glauben das, und wir haben diese jahrhunderte-, jahrtausendelange Tradition in der christlichen Welt, eben das zu glauben. Wir glauben: wenn ich dem sexuellen Aspekt meines Wesens Aufmerksamkeit gebe, Raum gebe, dass das der falsche Weg ist. Und da gibt es natürlich auch noch ganz viele andere Glaubenssätze. Wenn ich Essen genieße... überhaupt irgendetwas genieße, das ist kontraproduktiv.

Und man bekommt das Gefühl: ich muss das Spirituelle, das Göttliche, das Christliche, alles ganz ganz ernst nehmen und alles andere ignorieren, und dann bin ich ein guter Christ, dann bin ich ein guter Mensch. Und das ist ein totales Missverständnis. Es ist genau das Gegenteil, und das ist leider richtig traurig.

Und wir können es uns nicht vorstellen. Wir können es uns einfach nicht vorstellen, dass wir wirklich so, wie wir sind, sein sollen, und dass das gut ist für den spirituellen Weg. Aber das stimmt, denn dadurch, dass wir so sind, wie wir sind, mit diesen Gelüsten, mit diesen Wünschen, dadurch erleben wir immer wieder das, was wir erleben müssen, und dadurch geschieht die spirituelle Reife von selbst, aus diesem Erleben heraus.

Wir können es uns nicht vorstellen.

Wir können es uns einfach nicht vorstellen, dass wir wirklich so, wie wir sind, sein sollen, und dass das gut ist für den spirituellen Weg.

Meine persönliche Erfahrung ist folgende: wenn ich zum Beispiel der Lust nach Selbstbefriedigung oder nach Sex Raum gebe, wenn sie da ist, und es so bewusst, wie ich nur kann, erlebe und genieße, wenn es schön ist... Wenn ich einfach wahrnehme, wie es ist, ganz ungefiltert, ohne Bewertungen, dann stelle ich etwas ganz Erstaunliches fest. Entweder stelle ich fest: "Oh, das hat mir jetzt nicht gefallen. Was ich da jetzt gemacht habe, entsprang meinen Gedanken, entsprang meiner Fantasie. Das wollte der Körper eigentlich gar nicht, das war es wirklich nicht schön."

Oder vielleicht erlebe ich das anders, vielleicht erlebe ich: "Oh, das war jetzt aber richtig schön." Aber wenn ich das ganz still, ohne irgendwelche Vorstellungen, erlebe – ohne die ich brauche das; ohne die Vorstellung: das ist nicht gut, ohne all das –, wenn alles erlaubt ist, was ich fühle, und ich das ganz direkt wahrnehme, ganz still, dann stelle ich fest: "Ah, ja, es war jetzt wirklich schön, es war jetzt wirklich intensiv, aber es ist leer- es gibt mir nichts."

Es ist für einen Moment wunderbar, und dann ist es weg, und hat mir nichts wirklich gegeben; eine rein körperliche Angelegenheit, wie essen. Man isst und genießt es vielleicht, und ein paar Stunden später hat man wieder Hunger.

Am Essen ist nichts verkehrt, der Körper braucht Essen, und ebenso wenig ist an Sexualität irgendetwas verkehrt.

Und vielleicht braucht der Körper auch alle paar Wochen mal einen Orgasmus - wer weiß, das kann jeder für sich herausfinden.

Aber man entdeckt: es ist nicht wichtig für mein Glück, für meine wahre Zufriedenheit. Beim Essen kann man es sehr schön entdecken.

Weder ein Problem noch wichtig für mein Glück

Meine persönliche Erfahrung ist: je stiller ich werde, je verbundener ich bin mit meiner Seele, mit Gott, desto unwichtiger wird mir essen. Ich esse natürlich immer noch, der Körper hat immer noch regelmäßig Hunger. Ich esse sogar regelmäßiger und besser als früher, weil ich nicht mehr so viel Zeugs drumherum denke, aber ich tue es nicht mehr, um glücklich zu werden.

Und dann ist es einfach das, was es in Wirklichkeit ist: eine Nahrungszufuhr für den Körper, ganz simpel, ganz einfach, ohne den Ballast von irgendwelchen esoterischen Vorstellungen.

Es ist weder ein Problem noch es ist wichtig für mein Glück. Es ist wichtig für den Körper, damit er weiterlebt.

Und je mehr du deine Sexualität aus dieser Stille heraus erleben kannst, desto mehr entdeckst du: "Wow, das war jetzt wirklich schön, aber was mich in Wirklichkeit nähert und zufrieden macht, ist diese Stille, ist dieser Raum, in dem ich gerade bin. Das, was mich wirklich zufrieden macht, kommt von innen, hat mit dem Körper und mit Essen und mit Sex und mit Orgasmus und Ejakulation gar nichts zu tun."

Und dann entdeckst du immer mehr das, was dich wirklich zufrieden macht. Du entdeckst das, was dich wirklich zufrieden macht, dadurch, dass du dein Leben erlebst, so wie es ist. Und dann geschehen all diese Dinge immer noch, oder auch nicht, das wirst du ja dann sehen, aber es ist nicht mehr wichtig: du bist zufrieden. Du bist zufrieden und ruhst in dir und bist glücklich, selbst wenn du Lust auf Selbstbefriedigung hast. Das stört dann nicht mehr.

Ja, so wird das ganze Thema entschärft, dieses Minenfeld.

Und es ist nicht so einfach, gerade für uns als Männer. Man spürt gar nicht diese uralte Konditionierung, die wir in uns tragen, dass das etwas Verkehrtes sei, aber das tragen wir alle in uns. Frauen natürlich auch.

Und wir tragen das in uns nicht, weil wir so doof sind und so blöd, sondern wir tragen das in uns, weil wir als Menschheit das seit Jahrtausenden glauben: dass das verkehrt sei, dass man darüber hinwegkommen müsse. Und man kommt auch irgendwann darüber hinweg, aber nicht, indem man darüber hinwegkommen möchte; nicht, indem man denkt, das sei schlecht, sondern indem man ganz allmählich das entdeckt, was mich wirklich zufrieden und still und glücklich macht.

Also, lebe, wie du lebst, aber meditiere. Das ist das, was Swamiji immer wieder empfiehlt: "Ändere dich nicht – aber meditiere."

Danke für diese Frage.

Helfe ich aus Freude oder Pflichtgefühl?

Eigentlich geht es bei dieser Frage ja überhaupt nicht um Sexualität, sondern es geht um dieses tief verwurzelte Denken: "Ich bin, so wie ich bin, nicht in Ordnung. So kann ich den spirituellen Weg nicht gehen."

Und ich habe eine weitere Frage bekommen, die zwar um etwas ganz anderes geht, aber im Kern ist es wieder genau dasselbe.

"Bei mir ist es häufig so: es meldet sich jemand und fragt um Hilfe, und dann helfe ich dann meistens. Ich habe aber festgestellt, dass es mitunter zu viel für mich ist, und ich einfach immer gerne helfen möchte, wie so ein Kind. Ich bin wirklich ziemlich naiv. Und so passe ich jetzt auf und überlege erst, ob ich das wirklich machen möchte, und ob meine Kraft es zulässt. Und jetzt denke ich, dass dadurch, dass dann das Denken einsetzt: "Eigentlich müsste ich helfen?

Es tut mir leid"... Da frage ich mich, ob der erste Impuls, wenn dieser innere Arm hochgerissen wird und man ja sagt, ja, ich kann das machen... ob das nicht meine Seele ist, der es Freude macht, oder ob das eher ein Helferssyndrom ist, und ob ich nicht noch einmal eine Nacht darüber schlafen sollte oder mir Zeit lassen sollte... ob das die bessere Herangehensweise sei."

Ja, das ist das zweite große Thema, wo wir Menschen uns so gerne verkehrt fühlen. Das eine ist die Sexualität, und das andere ist: darf ich nach mir schauen, anstatt jemand anderem zu helfen? Jemand fragt mich um Hilfe, und ich merke: ich kann nicht. Oder ich merke: ich will nicht.

Und dann ist es so, dass wir überhaupt nicht wissen, was wir in Wirklichkeit wollen, weil wir so viele Gedanken dazu haben. Wir denken: ich sollte helfen. Dann denken wir: eigentlich will ich ja gar nicht helfen, ich will ja nur helfen, weil ich gelernt habe, dass man helfen soll. Und so haben wir diesen Knoten in uns, all diese Gedanken, und wir können überhaupt nicht spüren, was jetzt gerade für uns dran ist.

Und das ist hier genau das Gleiche wie bei der Sexualität. Indem du dich so erlebst, wie du nun mal bist, mit dieser Verwirrung, mit dieser Unfähigkeit, deine Wahrheit in dem Moment wirklich zu spüren... einfach indem du das immer wieder durchlebst, bekommst du Klarheit, ganz allmählich.

Es geht nicht auf der Stelle, es geht nicht von heute auf morgen, aber es funktioniert. Und es ist egal, was du tust, weißt du. Jemand bittet dich um Hilfe, und aus dem Impuls heraus sagst du einfach 'ja'. Und später stellst du dann fest: "Eigentlich wollte ich das gar nicht, das ist echt doof. Ich fühle mich unter Druck, ich habe keine Zeit, ich stresse mich jetzt."

Oder du sagst 'ja', und dann hast du so eine Freude dabei. Und du hast eigentlich gar keine Zeit, und du hast eigentlich auch überhaupt keine Kraft, aber du merkst, wie du dadurch Kraft bekommst. Das Helfen macht dir so eine Freude, und du merkst: "Wow, ich war vorhin so müde und kraftlos, und jetzt bin ich voller Kraft und voller Enthusiasmus, und ich bin so froh, dass ich 'ja' gesagt habe." Du kannst vorher nicht wissen, wie es sein wird. Du kannst es nicht wissen. Wir können es nie wissen.

Aber dadurch, dass wir es immer wieder erleben, so wie wir eben gerade sind, wird unser Gefühl dafür, was richtig und gut ist, ganz allmählich von selbst immer feiner. Aber wir können es nicht mental machen. Man kann nicht das vorher durchdenken, um dann zu wissen, was richtig ist. Das geht nicht. Einfach, indem wir es gefühlt immer wieder falsch machen, immer wieder falsch machen... es ist natürlich nicht falsch, ja, aber es fühlt sich so an... dadurch werden wir immer intuitiver mit solchen Dingen. Und mir geht es genau wie dir, auch heute noch.

Du kannst vorher nicht wissen, wie es sein wird. Du kannst es nicht wissen. Wir können es nie wissen.

Aber dadurch, dass wir es immer wieder erleben, so wie wir eben gerade sind, wird unser Gefühl dafür, was richtig und gut ist, ganz allmählich von selbst immer feiner.

Dieses Lernen wird immer feiner, tiefer, subtiler

Weißt du, früher war ich ein Mensch... ich konnte nie nein sagen. Ich konnte nicht nein sagen. Ich musste immer 'ja' sagen, und ich hatte bei diesem Ja-Sagen Freude. Und ich hatte Freude, weil mir Nein-Sagen unmöglich gewesen wäre.

Und irgendwann habe ich gemerkt: das passt nicht. Und dann habe ich ganz allmählich gelernt, den Mut zu haben, nein zu sagen, und das war nicht leicht für mich. Das hat lange gedauert. Und als ich dann das Nein sagen gelernt hatte, dann habe ich entdeckt, dass ich oft aber auch gerne 'ja' sage. Das konnte ich aber erst entdecken, nachdem ich das Nein-Sagen gelernt hatte.

Und dann habe ich entdeckt, dass ich manchmal 'ja' sagen möchte, aber es nicht passt. Und dann habe ich gelernt, dass ich manchmal 'nein' sagen möchte, aber es in Wirklichkeit total passt und 'ja' sagen viel schöner ist. Und so entdeckt man eins nach dem anderen. Weißt du, man kann es nicht wissen. Es gibt da keine Regeln, die dir sagen, wann du 'ja' und wann du 'nein' sagen sollst.

Es ist nicht so, dass du irgendwann an einen Punkt im Leben kommst, wo du immer genau weißt, was sich jetzt auf jeden Fall als richtig und gut erweisen wird, und das sich immer gut anfühlt. So einen Punkt im Leben gibt es nicht. Dieses Lernen wird immer feiner, immer tiefer, immer subtiler.

Es ist nicht so, dass du irgendwann an einen Punkt im Leben kommst, wo du immer genau weißt, was sich jetzt auf jeden Fall als richtig und gut erweisen wird, und das sich immer gut anfühlt.

So einen Punkt im Leben gibt es nicht.

Und deswegen ist es ein guter Rat, immer alles falsch zu machen – sich das zu gönnen; sich das zu erlauben.

Dieses Lernen wird immer feiner, immer tiefer, immer subtiler. Und deswegen ist es ein guter Rat, immer alles falsch zu machen –

sich das zu gönnen;
sich das zu erlauben.

Weil all diese Dinge, die wir erleben, die alle in Wirklichkeit richtig sind... die fühlen sich für uns immer wieder falsch an, weil wir eben diese Vorstellungen im Kopf haben.

Aber wenn du einfach so bist, wie du in dem Moment bist, und dann erlebst, wie es für dich ist, dann schärft sich dein Gefühl, deine innere Weisheit, deine Intuition, immer mehr, ohne dass du das weißt. Es ist nicht so, dass du dann mehr weißt. Es geschieht von selbst. Du weißt gar nicht, wie.

Es ist ganz verführerisch, zu glauben, man könne so etwas wirklich wissen.

Das Leben ist unglaublich vielschichtig, jede Situation ist unglaublich mannigfaltig. Wir wissen gar nicht, was da alles eine Rolle spielt.

Manchmal ist es so, dass du etwas tust, zum Beispiel sagst du 'ja', wenn du Hilfe gebeten wirst, und dann tust du es, und hinterher denkst du: "Das war jetzt aber blöd, ich bin total ausgelutscht, ich habe jetzt echt keinen Spaß gehabt." Und eine Woche später merkst du: "Wow, irgendetwas daran war gut, irgendetwas daran tat mir wirklich gut. Irgendetwas habe ich da erlebt oder gelernt, was gut für mich war."

Oder vielleicht entdeckst du ein Jahr später, dass daraus etwas für dich wirklich Wertvolles und Gutes entstanden ist, obwohl du in deiner Analyse danach gedacht hast: das war es aber nicht richtig.

Das Problem sind nur unsere Bewertungen. Wir machen etwas, und hinterher wollen wir wissen: habe ich es jetzt richtig gemacht oder nicht? Das ist das Gleiche beim Sex, das Gleiche bei der Selbstbefriedigung. Wir machen es, weil wir Spaß dran haben oder weil wir Freude dran haben oder weil wir halt nicht anders können, und hinterher bewerten wir es dann: "War das jetzt richtig, oder war das falsch?" Bei dem Helfen ist genauso. Bei allem, was wir tun, bewerten wir uns, und das ist das einzige Problem; das vermiest uns das Helfen, das vermiest uns das Nichthelfen.

Die Gefühle und Gedanken nicht ernst nehmen

Ich kenne das, wovon du sprichst, sehr gut. Ich weiß genau, was du meinst. Man sagt zum Beispiel 'ja', und hinterher merkt man: "Nein, ich hätte eigentlich nicht 'ja' sagen sollen." Oder man merkt: "Ja, das ist alles toll".

Aber ich habe mir zur Gewohnheit gemacht, es ganz anders zu leben, mittlerweile. Ich mache es mittlerweile so: ich spüre in einem bestimmten Moment, ob ich 'ja' oder 'nein' sagen möchte, und dann folge ich dem. Wenn ich 'ja' gesagt habe, dann helfe ich. Wenn ich 'nein' gesagt habe, helfe ich nicht. Und egal ob ich ja gesagt habe oder nein gesagt habe, danach habe ich irgendwelche Gefühle. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, danach nicht darüber nachzudenken, ob es richtig oder falsch war, nie; diesen Gedanken keine Aufmerksamkeit zu geben.

Wir tricksen uns da selbst aus, weißt du?

Du sagst 'ja', du hilfst, und dann glaubst du, dass die Gefühle, die du danach hast, oder die Gedanken, die du danach hast, dass die wahrhaftig sind; dass die dir jetzt zeigen, ob das, was du da vorher gemacht hast, richtig oder falsch war. Aber das ist alles Unsinn. Wir können nicht wissen, ob es richtig oder falsch war. Und ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, die Dinge so zu tun und so zu erleben, wie sie sich ergeben, und nie, auch danach nicht, zu bewerten, ob es richtig oder falsch war; auch nicht die Gefühle, die ich dann habe, ernst zu nehmen. Auch die führen uns in die Irre.

Ich finde das so ein spannendes Thema. Weißt du, wovon ich spreche? Das ist das, was uns so wahnsinnig macht: dieses Bewerten hinterher.

Bewerte nie, was du gemacht hast. Bewerte hinterher nie die Entscheidung, die du getroffen hast. Und bewerte auch nicht, wie du dich danach fühlst.

Bewerte nie, was du gemacht hast.

Bewerte hinterher nie die Entscheidung, die du getroffen hast.

Und bewerte auch nicht, wie du dich danach fühlst.

Jemand fragt dich um Hilfe. Du gibst eine Antwort. Und dann tust du danach das, was der Antwort entspricht.

Und danach fühlst du dich auf irgendeine bestimmte Weise, gut oder schlecht. Und alles an dieser Abfolge von Dingen ist richtig. Wie du dich danach fühlst, hat keine Bedeutung.

Das ist der wichtige Punkt.

Das klingt jetzt vielleicht total schräg für dich. Ich sage: antworte aus dem Moment heraus. Du weißt nicht, was richtig ist. Antworte einfach, was dir der Moment sagt. Du weißt nicht, ob es deine Seele ist oder deine Konditionierung. Und dann tust du das, was du entschieden hast.

Und dann machst du das und sagst 'ja' dazu. Und dann hast du dabei Gefühle, und dann sagst du 'ja' zu den Gefühlen. Vielleicht hast du Freude, vielleicht hast du Schmerz, vielleicht fühlst du dich überfordern, vielleicht fühlst du dich beglückt. Sage zu all diesen Gefühlen 'ja', und fühle sie einfach, aber setze sie nicht in Zusammenhang mit dem, was du vorher entschieden hast.

Wir glauben: "Ah, jetzt fühle ich mich müde. Jetzt fühle ich mich unglücklich. Jetzt fühle ich mich frustriert. Das heißt, ich hätte vorhin nicht 'ja', sondern 'nein' sagen sollen." Oder wir denken: "Ah, das heißt, ich hätte vorhin 'ja' sagen sollen, und nicht 'nein'!" Aber das stimmt nicht.

Ich sage dir: Lebe dein Leben von Moment zu Moment, und schau nie zurück, auch nicht fünf Minuten zurück. Du hast 'ja' gesagt? Okay, genieß dein 'ja'. Dann tust du, was du versprochen hast. Dann genießt du das. Dann fühlst du dich hinterher beschissen. Und dann genießt du das und sagst ganz 'ja' dazu.

Wenn da lernen notwendig ist, dann wird es dadurch geschehen.

Aber oft machst du das Richtige, und du fühlst dich halt hinterher trotzdem beschissen. Du weißt nicht, wo dich deine Konditionierung erwischt. Du weißt nicht, ob dein 'ja' oder dein 'nein' nicht wahrhaftig war, oder ob deine innere Reaktion, die später kommt, nicht wahrhaftig ist. Wir wissen all das nicht. Wir können es nicht wissen.

Wir nehmen uns selbst unglaublich ernst

Ich weiß nicht, ob, was ich hier sage, klar wird, aber es ist ein ganz zentraler Punkt des Menschseins.

Wir glauben, es gäbe Dinge, die uns sagen, wie wir sein sollen. Wir suchen Orientierung, irgendwo.

Und ich sage: all das, was wir da suchen, diese Orientierung – vergiss das alles. Leb ohne Orientierung. Leb wirklich wie ein Kind. Schau dir einmal Kinder an. Erwachsene werden da rasend, wenn sie das erleben. Das Kind will irgendetwas, Essen zum Beispiel. Und dann genießt es das und findet es ganz toll, und will auch gar nicht aufhören. Und der Erwachsene sagt: "Lass das, das ist nicht gut für dich", oder: "Iss nicht so viel, das ist nicht gut für dich." Das Kind, das denkt nicht so. Das Kind hat Lust und isst. Und dann, hinterher, hat das Kind Bauchweh und liegt auf dem Sofa und jammert.

Wir glauben, es gäbe Dinge, die uns sagen, wie wir sein sollen. Wir suchen Orientierung, irgendwo.

Und ich sage:

all das, was wir da suchen, diese Orientierung –
vergiss das alles.

Leb ohne Orientierung.
Leb wirklich wie ein Kind.

Und das Kind ist total damit mit. Vorher war es total mit seiner Lust, und danach ist es total mit seinem Jammern. Das Kind denkt überhaupt nicht: "Ich hätte vorhin nicht so viel essen sollen." Überhaupt nicht. Der Erwachsene denkt so, und dann sagt der Erwachsenen zum: "Ja, das kommt halt davon, wenn man so viel isst, dann kriegt man halt Bauchweh." Aber das Kind will das überhaupt nicht hören, das törnt das Kind total ab, das macht das Kind nur noch unglücklicher.

Leb wie ein Kind – aber mit so viel Bewusstheit, wie du nur kannst. Und widerstehe der Versuchung, zu denken: "Ah, das bedeutet, ich hätte etwas anderes machen sollen". "Ah, das bedeutet, das war richtig". "Ah, das bedeutet, das war falsch". Das ist die Falle.

Leb wie ein Kind – aber mit so viel Bewusstheit, wie du nur kannst.

Und widerstehe der Versuchung, zu denken:
"Ah, das bedeutet, ich hätte etwas anderes machen sollen".

Helfe, wenn dir danach ist, und später: fühl dich dann so, wie du dich dann fühlst; aber stelle keinen Zusammenhang her zwischen dem einen und dem anderen. Alles, was da geschieht, ist ein Geschenk für dich – auch die unangenehmen Gefühle.

Alles, was da geschieht, ist ein Geschenk für dich – auch die unangenehmen Gefühle.

Und weißt du: du weißt nicht, was du zu lernen hast. Du glaubst, du müsstest lernen, 'ja' oder 'nein' zu sagen, wenn es richtig ist. aber wir haben so viel mehr zu lernen. Wir lernen, dass viele der Gefühle, die wir haben, überhaupt nichts damit zu tun haben, ob ich 'ja' oder 'nein' gesagt habe.

Das kommt ganz woanders her, aber wir wissen all das nicht. Wir nehmen das alles unglaublich ernst. Wir nehmen uns selbst ernst: unsere Gedanken, aber auch unsere Gefühle. Und wir wissen überhaupt nicht, wonach wir uns richten sollen. Dann fragst du: "Ja, Mikael, woher weiß ich denn, was richtig oder falsch ist?

Und ich sage dir: "Frag dich nicht, was richtig oder falsch ist."

Das ist das Zentrale im Leben: frag dich nicht, was richtig und falsch ist.

Das ist das Zentrale im Leben:

frag dich nicht,
was richtig
und falsch ist.

Jemand bittet dich um Hilfe.

Wenn du dich jetzt fragst "was ist jetzt die richtige Antwort", hast du schon verloren. Die Frage ist verkehrt, verstehst du? Deine Frage an dich selbst ist verkehrt.

Die führt zu nichts.

Entweder, du sagst 'ja', oder du sagst 'nein', und dann durchlebst du das. Und stell dir zu keiner Zeit während dieses gesamten Erlebens die Frage: "Ist das jetzt richtig, was ich hier tue, oder falsch? War die Entscheidung richtig oder falsch? War die Antwort richtig oder falsch?" Das Problem ist nicht die richtige oder falsche Antwort. Das Problem ist die Frage: "War es richtig? War es falsch?"

Was richtig und falsch ist, spielt keine Rolle

Und wenn du das einmal entdeckst, dann ist es, als würde sich eine neue Dimension öffnen. Dann merkst du: "Wow, ich habe das ja vollkommen falsch betrachtet, das Ganze."

Der Fragesteller der ersten Frage... Bei der Sexualität ist es genau das Gleiche. Wir sind so beladen mit moralischen Vorstellungen, mit Traumata, mit Ideen und Wünschen– wir können nicht wissen, was richtig und was falsch ist. Und die Frage, was richtig und was falsch ist, ist völlig irrelevant. Die entspringt unserem Verstand, der das wissen möchte, aber auf dem spirituellen Weg hat diese Frage, was richtig und was falsch ist, keine Bedeutung.

Und auf diesem Weg, glücklich zu werden... das richtige für sich selbst zu tun, sozusagen... Auf diesem Weg spielt die Frage, was ist richtig und was ist falsch, keine Rolle. Natürlich entdeckst du auf diesem Weg durch dieses Erleben, was dir zuträglich ist und was nicht; natürlich. Es gibt Dinge, die dir schaden. Es gibt Dinge, die dir nützen. Es gibt Dinge, die dich auf diesem Weg weiterbringen, und es gibt Dinge, die dich dabei behindern. Es gibt Dinge, die dich näher zum Ziel führen, und es gibt Dinge, die dich weiter weg vom Ziel führen. All das ist natürlich so.

Aber wir lernen darüber nicht... wir wissen darüber nicht Bescheid, indem wir uns fragen: "Mache ich es jetzt richtig? Mache ich's jetzt falsch?"

Das nützt uns nicht.

Indem wir das Leben wie ein Kind erleben, das sich nicht fragt: ist das jetzt richtig oder falsch... Das ist ja gerade das Wunder am Kind... Indem wir so leben – aber mit Bewusstheit, dadurch entsteht Weisheit. Weisheit ist etwas, was uns von innen heraus steuert, ohne dass wir es wissen; ohne dass wir denken. Intuition könnte man es auch nennen.

Weisheit ist etwas, was uns von innen heraus steuert, ohne dass wir es wissen; ohne dass wir denken.

Intuition könnte man es auch nennen.

Deswegen gibt es Meister, die sagen: "Mach alles falsch."

Einfach, um über diese Frage: "Ist es richtig? Ist es falsch?", um darüber hinwegzukommen. Wenn du dir einmal gestattest, alles falsch zu machen, auch die Antwort auf solche Fragen, dann bist du frei; dann kannst du ganz anders leben.

Und deswegen ist es auch hilfreich, 'ja' zu allem zu sagen, ohne Wenn und Aber, besonders zu all deinen Gefühlen, denn dein Verstand schnappt sich dann später sofort deine Gefühle und sagt: "Ah das bedeutet, du hast es falsch gemacht. Das bedeutet, du hast es richtig gemacht." Das ist auch wieder nur dein Verstand. Das sind nur die Gedanken, die dann wieder analysieren und die alte Frage stellen: "Ist das richtig? Ist das falsch?"

Deswegen ist es so unendlich hilfreich, auch die Gefühle nicht zu bewerten, und den Gefühlen keine Bedeutung beizumessen, und 'ja' zu jedem Gefühl zu sagen.

Weißt du, wir mögen bestimmte Gefühle nicht. Du machst irgendetwas, vielleicht weil du 'ja gesagt hast, wenn dich jemand Hilfe gebeten hat, und dann fühlst du dich hinterher total erschöpft und fertig, und du magst das überhaupt nicht, und du denkst: "Ja, hätte ich doch vorhin was anderes gesagt." Aber so kann man nicht leben.

Bewerte auch das Gefühl nicht: "Sage einfach 'ja' dazu. "Wow, bin ich erschöpft, wow. Herrlich!"

Ja, so kann man leben. Stell dir nie die Frage: ist es richtig oder falsch? Und bewerte nichts – nichts an dir; nichts an anderen; auch nicht deine Gefühle; auch nicht deinen Zustand, wie du dich gerade erlebst. Sag zu allem 'ja', auch wenn es sich total unspirituell anfühlt; auch wenn es sich verkehrt anfühlt.

Bewerte nichts –
nichts an dir;
nichts an anderen;

auch nicht deine Gefühle;
auch nicht deinen Zustand, wie du dich gerade erlebst.

Dieses 'ja', das ist das Tor, von dem ich eingangs sprach. Das ist der Weg.

Sag zu allem 'ja', auch wenn es sich total unspirituell anfühlt; auch wenn es sich verkehrt anfühlt.

Dieses 'ja', das ist das Tor, von dem ich eingangs sprach. Das ist der Weg.

Und diese ganzen Fragen: "Habe ich da jetzt richtig geantwortet? Hätte ich etwas Anderes sagen sollen? Wo kam diese Antwort, die ich gegeben habe, her? War das meine Seele? War das mein Verstand? War das meine Konditionierung? Oder war das Gott?"... all das ist die geschlossene Tür.

Aber sich all das einfach nicht zu fragen, das ist der Weg. Und wenn du dann zurückschaust, weißt du... Wenn du so lebst und wenn du meditierst... du wirst immer bewusster, du wirst in deiner Wahrnehmung immer feiner, und durch dein Erleben... du erlebst immer wieder die gleichen Sachen, du machst immer wieder den gleichen Murks, aber irgendwann schaust du dann zurück und merkst: "Oh wow, ich weiß nicht, wieso, aber ich handhabe jetzt bestimmte Dinge vollkommen anders als früher, und ich weiß überhaupt nicht, warum."

Das ist wahres Lernen. Und du gibst diesem wahren Lernen, diesem wahren Wachsen, dieser echten Reifung, Raum, in dem du fraglos zu allem 'ja' sagst, was in dir kommt: "Ja, ich möchte jetzt helfen, okay. Dann sage ich halt 'ja'." Und du fragst dich nie: war das richtig, war das falsch?

Und durch dieses fraglose Leben, durch dieses einfach immer 'ja' sagen, dadurch geschieht Lernen und Reifen, in einer unglaublichen Geschwindigkeit.

Das ist der leichte Weg.

Durch dieses fraglose Leben, durch dieses einfach immer 'ja' sagen, dadurch geschieht Lernen und Reifen, in einer unglaublichen Geschwindigkeit.

Das ist der leichte Weg.

Danke für deine Frage. Die berührt etwas so Schönes. Danke.

Wenn man nichts sagen kann

Mal schauen, ob wir noch Zeit für eine Frage haben. Ja, ich möchte noch eine Frage beantworten.

"Ich danke dir von Herzen für deine Videos. Es ist Balsam für die Seele. Ganz seltener, roher, kostbarer, teurer, Balsam danke." Weißt du, ich weiß ja auch nicht... Ich habe keine Ahnung, wo das herkommt. Ich bekomme die Fragen, und sie berühren mich total.

Und ich merke einfach: wow, darüber möchte ich sprechen – aber ich weiß nicht, was ich dann sagen werde. Und für mich ist es genauso kostbar wie für dich, was dann da kommt, und was ich dann sage, und was ich dann fühle. Für mich ist das genauso ein Geschenk wie für dich.

"Für mich ist das so kostbar, dass ich mich manchmal dabei beobachte, dass ich diesen Balsam nicht mit jedem teilen mag. Das ist echt witzig zu beobachten. Bin ich da geizig, oder weiß ich, dass nicht jeder Mensch in der Lage ist, das Gold darin zu erkennen?" Danke, das ist eine tolle Frage, eine wirklich gute Frage.

Und auf gewisse Weise ist es genau das gleiche Thema wie eben. Du brauchst dich wirklich nicht fragen, ob das richtig ist oder falsch. Du weißt es einfach, und du weißt überhaupt nicht, wie du das überhaupt wissen kannst. Es ist ja völlig schleierhaft. Bei manchen Menschen würdest du gerne davon erzählen. Du möchtest gerne erzählen, was du erlebst mit der Meditation oder mit diesem Weg, weil du glaubst, das würde dem Menschen so helfen.

Und du hast es vor, und dann trefft ihr euch und trinkt vielleicht Tee zusammen – und du sagst kein Wort. Ihr redet nur übers Wetter. Du kannst einfach nicht darüber sprechen, und du verstehst es selber nicht. Und dann denkst du vielleicht: "Ah Mist, ich habe mich nicht getraut. Ich hätte mich doch trauen sollen!" Nein, das ist genau richtig.

Und manchmal kommt da jemand, und du hast nie daran gedacht, über solche Sachen zu sprechen, und plötzlich merkst du, wie du so einem Menschen etwas von Meditation erzählst, und hinterher denkst du: "um Gottes Willen, was habe ich denn da erzählt? Was denkt er jetzt über mich?" Aber du kannst dich darauf verlassen, dass das richtig ist.

Wenn jemand offen ist für Gott... wenn jemand an dem Punkt im Leben ist, wo er beginnt, dafür offen zu werden, für dieses Innere, nur dann kannst du darüber sprechen. Du weißt das natürlich überhaupt nicht. Du hast keine Ahnung, wo jemand im Innern steht. Vielleicht sprichst du mit jemandem, der überhaupt nicht spirituell ist, der keinerlei Anzeichen dafür zeigt, dass es sich für so etwas interessiert, aber plötzlich redest du mit dem darüber. Du weißt gar nicht, dass der das jetzt gerade brauchen kann, und der Mensch selber auch nicht.

Es kann dir sogar geschehen, dass so ein Mensch dir dann später sagt: "Du, also, darüber will ich nicht noch einmal sprechen, es interessiert mich nicht." Aber du kannst dich darauf verlassen: wenn du da drüber sprichst, ist es richtig. Es wird Früchte tragen. Du wirst es wahrscheinlich nicht sehen, die Früchte. Vielleicht trägt es erst zehn oder zwanzig Jahre später Früchte. Und wenn du nicht darüber sprechen kannst, vertrau darauf: das ist richtig. Du brauchst dir auch hier nie die Frage stellen: "Ist das richtig oder ist es verkehrt, was ich da fühle oder tue?"

Mir geht es genauso. Ich habe nicht mehr viel zu sagen im Leben. Ich rede nicht oft mit Menschen, und wenn, dann ergeben sich dann halt spirituelle Gespräche über Meditation und diese Dinge. Aber ganz oft bleibe ich einfach still.

Und manchmal bin ich in einer Situation und rede wie ein Wasserfall, und dann denke ich hinterher: "Wow, das hätte ich jetzt aber nicht gedacht, dass das hier gesagt werden soll." Und dann vertraue ich einfach darauf. Weißt du, es ist so: all das ist nicht unser eigenes Tun. Nichts von dem im Leben, was wir tun, ist unser eigenes Tun, und bei diesen spirituellen Themen ganz besonders.

Swamiji, mein Guru, sagt das übrigens auch. Er sagt: wenn jemand nicht offen ist dafür, kannst du nichts sagen. Es geht einfach nicht. Und wenn jemand offen ist dafür, dann geht es ganz leicht, wie von selbst, manchmal bist du selbst überrascht, oder schockiert. Und darauf kannst du dich verlassen.

Danke. Danke für die Frage.

Unschuld und Reinheit

Ich möchte es damit für heute beschließen, das Video.

Leben, ohne sich die Frage zu stellen: ist es richtig; ist es falsch? Das ist der Weg.

Leben, ohne sich die Frage zu stellen:
ist es richtig;
ist es falsch?

Das ist der Weg.

Es fühlt sich ungeheuerlich an, und alles in dir rebelliert.

Diese Instanz in dir, die so gerne bewertet, die sagt: das ist falsch. Aber probiere es einmal aus.

Wenn du das einmal gekostet hast, dann weißt du, was ich meine. Dann willst du nie wieder anders leben. Und irgendwann kann man nicht mehr anders leben, und dann wird alles sehr wundersam und sehr schön.

Das ist übrigens die Reinheit und die Unschuld, von der im spirituellen Bereich, gerade im christlichen Bereich, oft die Rede ist. Man hört dann solche Dinge, man hört dann solche Ausdrücke, aber wir wissen ja gar nicht, was der Guru oder was Jesus da überhaupt meint. Wir glauben, Reinheit oder Unschuld bedeute, dass ich keine unreinen Gedanken haben soll, zum Beispiel sexuelle Gedanken, die sind ja eindeutig unrein, angeblich.

Unschuld... wir glauben, Unschuld ist, nichts Falsches zu tun. Aber das stimmt nicht. Was diese Worte meinen, ist etwas viel Tieferes, etwas viel Grundlegenderes.

Rein ist der Mensch, der ohne Bewerten lebt; der einfach alles lebt und erlebt und annimmt, wie es ist, ohne Frage. So ist Gott. Das ist die Gottesqualität.

Rein ist der Mensch, der ohne Bewerten lebt; der einfach alles lebt und erlebt und annimmt, wie es ist, ohne Frage.

So ist Gott.
Das ist die Gottesqualität.

Gott liebt dich bedingungslos, so heißt es. Das ist diese Qualität: "Ja, alles ist gut."

Gott fragt nicht: "Ist er gut, der Mensch? Ist er schlecht?"

Und Reinheit ist: Leben ohne diese Fragen. Die Aufmerksamkeit nicht da zu haben, wo diese Fragen wohnen, sondern die Aufmerksamkeit da haben, wo es keine Fragen mehr gibt.

Keine Bewertungen.

Das ist der Unterschied zwischen Sünde und Unschuld.

Reinheit ist:
Leben ohne diese Fragen.

Die Aufmerksamkeit nicht da zu haben, wo diese Fragen wohnen, sondern die Aufmerksamkeit da haben, wo es keine Fragen mehr gibt. Keine Bewertungen.

Das ist der Unterschied zwischen Sünde und Unschuld.

Und wenn man das selbst nicht erlebt hat, dann kann man sich überhaupt nicht vorstellen, dass das möglich ist und dass es funktioniert. Wir glauben, das führt zu nichts Gutem. Aber in Wirklichkeit ist es diese Lebensart, die wir verinnerlicht haben, und wir kennen nichts anderes, dieses sich ständig selbst in Frage stellen... Wir glauben, das sei gut. Das ist die Hölle. Das ist die Unreinheit: diese Gedanken.

Kein Mensch kann sich vorstellen, dass es anders geht.

Und dann hören wir einen Jesus sprechen, wie er sagt: "Was sorgst du dich?" Oder: "Seid wie die Kinder." Und wir fühlen die Freiheit und die Erleichterung, die darin wohnt, in so einer Aussage, und gleichzeitig können wir uns überhaupt nicht vorstellen, dass das geht. Aber es geht natürlich.

Danke, dass du da bist. Ich freue mich, dass du da bist.

Ich liebe dich.